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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Prophylaxe und Behandlung von viraler Myokarditis oder durch
virale Myokarditis ausgelöster
Viruserkrankungen, wobei die Zusammensetzung 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
oder ein pharmakologisch annehmbares Salz davon als aktiven Bestandteil
umfaßt.
Genauer bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Besserung und Prophylaxe einer viralen Cytotoxizität. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich weiter auf die Verwendung von 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol oder
eines pharmakologisch annehmbaren Salzes davon zur Herstellung eines
pharmazeutischen Mittels zur Prophylaxe und Behandlung von viraler
Myokarditis oder durch virale Myokarditis ausgelöster Viruserkrankungen.
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Stand der Technik
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Herkömmlicherweise
wurden Viruserkrankungen hauptsächlich
durch die Verwendung von Virusvakzinen verhindert. Vakzine werden
jedoch speziell für
einzelne Viren hergestellt und sind nur bei derartigen einzelnen
Viren wirksam. Es gibt zahlreiche Arten Viren, wogegen Vakzine derzeit
nur gegen eine sehr begrenzte Anzahl Viren in Gebrauch sind. Weiterhin
schließen
Viren oft viele Mutantenstämme
ein, aber ein gegen einen Virus wirksames Vakzin kann oft gegenüber einem
unterschiedlichen Virus dergleichen Art nicht wirksam sein. Außerdem ist
es äußerst schwierig,
viele mit weniger Nebenwirkungen verbundene Vakzine zu entwickeln.
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Andererseits
sind viele antivirale Mittel (Acyclovir, Ganciclovir, Ara-A usw.)
entwickelt und in Gebrauch genommen worden, sie sind aber nur gegen
einen äußerst engen
Bereich von Virusinfektionen wirksam und gegen einen breiten Bereich
von Viruserkrankungen ist kein wirkungsvoller Wirkstoff gefunden
worden. Diese antiviralen Mittel zeigen starke Nebenwirkungen, was
deren allgemeine Anwendung unter klinischen Umständen verhindert. In den letzten
Jahren ist Interferon bei der Behandlung von Virushepatitis und
dergleichen angewendet worden, aber es treten häufig Nebenwirkungen wie etwa
Fieber auf. Obschon Inter feron das Viruswachstum hemmt, haben sich
keine Berichte zur Verhinderung einer Cytotoxizität gefunden.
Gamma-Globulin ist weitverbreitet zur Behandlung von Viruserkrankungen
verwendet worden, aber seine Erfolge sind nicht notwendigerweise
gleichmäßig.
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2-Aminopropan-1,3-diolverbindungen
einschließlich
2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol-hydrochlorid sind
als Unterdrücker
der Abstoßung
bei einer Organ- oder Knochenmarktransplantation und als therapeutisches
Mittel bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen (z. B. Psoriasis,
Behcet-Krankheit) und rheumatischen Erkrankungen (WO94/08943) bekannt.
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Der
Stand der Technik hat jedoch niemals die Wirksamkeit einer 2-Aminopropan-1,3-diolverbindung zur
Behandlung von Viruserkrankungen bestätigt.
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Offenbarung der Erfindung
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Wie
vorstehend angeführt
gibt es viele Arten Viren und eine spezielle Behandlung gegen jedes
Virus ist nicht möglich.
Daher ist die Prophylaxe und Behandlung einer Cytotoxizität in verschiedenen
Organen, die bei vielen Viruserkrankungen auftritt, äußerst bedeutsam.
Von der Cytotoxizität
bei Viruserkrankungen wird angenommen, daß sie durch eine direkte Verletzung
aufgrund des Wachstums von Viren und verschiedener, durch Virusinfektionen
ausgelöster
Immunreaktionen verursacht wird. Die vorliegende Erfindung ist auf
die Prophylaxe und Behandlung von viraler Myokarditis und durch
virale Myokarditis ausgelöster
Viruserkrankungen, ungeachtet der Art des Virus, durch die Behandlung
und Verhinderung des Auftretens einer Cytotoxizität in verschiedenen
Organen gerichtet.
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Die
Erfinder haben bei dem Versuch, die vorstehend angeführten Probleme
zu lösen,
eingehende Untersuchungen nach einem pharmazeutischen Mittel zur
Prophylaxe und Behandlung von viraler Myokarditis und durch virale
Myokarditis ausgelöster
Virenerkrankungen angestellt und fanden überraschend, daß 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
und ein pharmakologisch annehmbares Salz davon wirksam sind, was
zum Abschluß der
vorliegenden Erfindung führte.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung Folgendes bereit.
- (1)
Verwendung von 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
oder eines pharmakologisch annehmbaren Salzes davon für die Herstellung
eines Pharmakons zur Prophylaxe oder Behandlung von viraler Myokarditis.
- (2) Verwendung von 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
oder eines pharmakologisch annehmbaren Salzes davon für die Herstellung
eines Pharmakons zur Prophylaxe oder Behandlung von viralen Erkrankungen,
die durch virale Myokarditis induziert werden.
- (3) Die Verwendung von (1) oder (2), wobei die virale Myokarditis
und die durch virale Myokarditis induzierten viralen Erkrankungen
durch RNA-Virus oder Hepatitisvirus verursacht sind.
- (4) Die Verwendung von (3), wobei das RNA-Virus ein Orthomyxovirus
oder ein Picornavirus ist.
- (5) Die Verwendung von (2), wobei es sich bei der viralen Erkrankung
um virale Hepatitis (Typ A, Typ B, Typ C, Typ E, Typ G und Typ TTV),
Adenovirus-Infektion,
Influenza, Herpes-Infektion, virale Enzephalitis, Cytomegalievirus-Infektion, virale
Enteritis oder virale Perikarditis handelt.
- (6) Verwendung von 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
oder eines pharmakologisch annehmbaren Salzes davon für die Herstellung
eines Pharmakons zur Linderung oder Prophylaxe von viraler Cytotoxizität.
- (7) Verwendung von 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol-Hydrochlorid für die Herstellung
eines Pharmakons zur Prophylaxe oder Behandlung von viraler Myokarditis.
- (8) Verwendung von 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol-Hydrochlorid für die Herstellung
eines Pharmakons zur Prophylaxe oder Behandlung von viralen Erkrankungen,
die durch virale Myokarditis induziert werden.
- (9) Verwendung von 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol-Hydrochlorid für die Herstellung
eines Pharmakons zur Linderung oder Prophylaxe von viraler Cytotoxizität.
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Bei
der vorliegenden Erfindung sind die virale Myokarditis und durch
virale Myokarditis ausgelösten Viruserkrankungen
vorzugsweise solche, die durch ein RNA-Virus oder Hepatits-Virus ausgelöst werden.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist das vorstehend
angeführte
RNA-Virus vorzugsweise Orthomyxovirus oder Picornavirus. Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die vorstehend angeführten Viruserkrankungen vorzugsweise
virale Hepatitis (Typ A, Typ B, Typ C, Typ E, Typ G und Typ TTV),
eine Adenovirusinfektion, Influenza, Herpes-Infektion, virale Enzephalitis,
Cytomegalievirusinfektion, virale Enteritis und virale Perikarditis.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
die Überlebensraten
bei Versuchsbeispiel 2, worin
die
Kontrollgruppe darstellt,
die CsA-Gruppe
darstellt und
die
Gruppe mit der Verbindung 1 darstellt.
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2 ist
eine graphische Darstellung, die den Zellinfiltrationswert in Versuchsbeispiel
2 darstellt.
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3 ist
eine graphische Darstellung, die den Myokardzellennekrosewert in
Versuchsbeispiel 2 darstellt.
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4 ist
eine graphische Darstellung, die den intrakardialen Virustiter in
Versuchsbeispiel 2 darstellt.
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5 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der intrakardialen
Zytokinbestimmung von IL-2 in Versuchsbeispiel 2 darstellt.
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6 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der intrakardialen
Zytokinbestimmung von IL-12 in Versuchsbeispiel 2 darstellt.
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7 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der intrakardialen
Zytokinbestimmung von IFN-γ in
Versuchsbeispiel 2 darstellt.
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8 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der intrakardialen
Zytokinbestimmung von TNF-α in
Versuchsbeispiel 2 darstellt.
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9 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der intrakardialen
NO-Bestimmung in
Versuchsbeispiel 2 darstellt.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Das
2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol in der vorliegenden
Erfindung ist eine bekannte Verbindung und kann zum Beispiel durch
ein in der WO94/08943 offenbartes Verfahren hergestellt werden.
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Das
2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol kann in ein pharmakologisch
annehmbares Salz, wie etwa Salze mit den folgenden Säuren, durch
Behandeln mit einer Säure
(z. B. Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure,
Essigsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Benzoesäure, Citronensäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Mandelsäure, Methansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, 10-Camphersulfonsäure und
dergleichen) nötigenfalls
in einem geeigneten Lösungsmittel
wie etwa Wasser, Methanol, Ethanol, Diethylether, Tetrahydrofuran,
Dioxan und dergleichen umgewandelt werden.
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Bei
der vorliegenden Erfindung sind 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol und ein
pharmakologisch annehmbares Salz davon wenig toxisch und sind als
pharmazeutische Mittel zur Prophylaxe und Behandlung von viraler
Myokarditis und dadurch ausgelöster
Viruserkrankungen in Tieren, insbesondere Säugern (z. B. Mensch, Hund,
Kaninchen, Maus, Ratte und dergleichen) brauchbar. Die virale Myokarditis
und dadurch ausgelöste
Viruserkrankungen, auf die die vorliegende Erfindung gerichtet ist,
schließen
die Krankheiten ein, die durch den DNA-Viren und RNA-Viren angehörende pathogene
Viren verursacht wurden. Ein derartiges pathogenes Virus wird im
Folgenden veranschaulicht.
DNA-Virus: Pockenvirus, Herpesvirus
(Herpes-simplex-Virus, Cytomegalievirus, EB-Virus usw.), Adenovirus, Parvovirus,
RNA-Virus:
Reovirus, Togavirus, Coronavirus, Rhabdovirus, Paramyxovirus, Orthomyxovirus,
Bunyavirus, Arenavirus, Retrovirus, Picornavirus, Calicivirus.
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Insbesondere
kann das pharmazeutische Mittel der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
zur Behandlung und Prophylaxe durch das RNA-Virus oder Hepatitisvirus
verursachter viraler Myokarditis oder dadurch ausgelöster Viruserkrankungen
angewendet werden. Hierin verwendet schließen Beispiele des RNA-Virus
das Orthomyxovirus und Picornavirus ein.
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Die
durch virale Myokarditis ausgelösten
Viruserkrankungen werden speziell durch virale Hepatitis (Typ A,
Typ B, Typ C, Typ E, Typ G, Typ TTV), Adenovirusinfektion, Influenza,
virale Pneumonie, virale Bronchitis, Herpesinfektion (Herpes simplex,
EB-Virus (infektiöse
Mononukleose, Herpes zoster), Poliomyelitis, AIDS (HIV-Infektion),
T-Zellenleukämie
des Erwachsenen (ATL), Papillom, Masern, Röteln, Roseola infantum, Erythema
infectiosum, virale Enzephalitis, virale Meningitis, Cytomegalievirusinfektion,
epidemische Parotitis, Windpocken, Tollwut, virale Enteritis, virale
Perikarditis, Coxsackievirusinfektion, Echovirusinfektion, hämorrhagisches
Fieber mit Nierensyndrom, Lassafieber und dergleichen veranschaulicht.
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Von
den vorstehend angeführten
Viruskrankheiten kann die vorliegende Erfindung vorzugsweise auf virale
Hepatitis (Typ A, Typ B, Typ C, Typ E, Typ G, Typ TTV), Adenovirusinfektion,
Influenza, Herpesinfektion, virale Enzephalitis, Cytomegalievirusinfektion,
virale Enteritis und virale Perikarditis angewendet werden.
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2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
und ein pharmakologisch annehmbares Salz davon können oral oder parenteral durch
Inhalation, rektale Verabreichung oder lokale Verabreichung als
Zusammensetzung eines pharmazeutischen Produkts oder eine Zubereitung
(z. B. Pulver, Granulat, Tablette, Pille, Kapsel, Injektion, Sirup,
Emulsion, Elixir, Suspension, Lösung
und dergleichen) verwendet werden. 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
und ein pharmakologisch annehmbares Salz davon der vorliegenden
Erfindung kann allein oder durch Vermischen mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
(Arzneimittelhilfsstoff, Arzneimittelträger, Träger und/oder Verdünnungsmittel
und dergleichen) verwendet werden. Die pharmazeutische Zusammensetzung
kann gemäß einem
herkömmlichen
Verfahren zu einer Zubereitung formuliert werden.
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In
der vorliegenden Beschreibung wird unter parenteral eine subkutane
Injektion, intravenöse
Injektion, intramuskuläre
Injektion, intraperitoneale Injektion, Infusion und dergleichen
verstanden. Eine Zubereitung zur Injektion wie etwa eine sterile
wäßrige Suspension
oder ölige
Suspension zur Injektion kann unter Verwenden eines geeigneten Dispergiermittels,
Feuchtemittels oder Suspendiermittels gemäß einem auf dem betreffenden
Gebiet bekannten Verfahren hergestellt werden. Die sterile Zubereitung
zur Injektion kann eine sterile und injizierbare Lösung oder
Suspension in einem parenteral verabreichbaren Verdünnungsmittel
oder Lösungsmittel
wie etwa einer wäßrigen Lösung und
dergleichen, die zur Formulierung von Zubereitungen annehmbar ist,
sein. Der verwendbare Träger
oder das Lösungsmittel
können
zum Beispiel Wasser, Ringer-Lösung,
isotone Kochsalzlösung
und dergleichen sein. Außerdem
kann ein steriles, nichtflüchtiges Öl als Lösungsmittel
oder Suspendiermedium verwendet werden. Jedes nichtflüchtige Öl, jede
Fettsäure,
jedes natürliche
oder synthetische oder halbsynthetische Fettöl oder Fettsäure, jedes
natürliche
oder synthetische oder halbsynthetische Mono-, Di- oder Triglycerid
zu diesem Zweck ist eingeschlossen.
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Das
Suppositorium zur rektalen Verabreichung kann durch Vermischen des
Wirkstoffs und eines geeigneten, weniger reizenden Trägers wie
etwa Kakaobutter und Polyethylenglykol, das bei Normaltemperatur ein
Feststoff, bei der Temperatur des Darms aber flüssig ist und das im Rektum
unter Freisetzen des Wirkstoffs schmilzt, und dergleichen hergestellt
werden.
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Die
feste Dosierungsform zur oralen Verabreichung kann das vorstehend
angeführte
Pulver, Granulat, Tablette, Pille, Kapsel und dergleichen sein.
Bei einer derartigen Dosierungsform kann der aktive Verbindungsbestandteil
mit wenigstens einem Additiv wie etwa Sucrose, Lactose, Cellulosezucker,
Mannit, Maltit, Dextran, Stärken,
Agar, Alginat, Chitin, Chitosan, Pektin, Tragacanth, Gummiarabicum,
Gelatine, Kollagen, Casein, Albumin, einem synthetischen oder halbsynthetischen
Polymer oder Glycerid vermischt werden. Eine derartige Dosierungsform
kann ein anderes Additiv als eine typische Dosierungsform enthalten.
Das andere Additiv schließt
zum Beispiel ein inertes Verdünnungsmittel,
Gleitmittel wie etwa Magnesiumstearat und dergleichen, Konservierungsmittel
wie etwa p-Hydroxybenzoat,
Sorbinsäure
und dergleichen, Antioxidans wie etwa Ascorbinsäure, α-Tocopherol, Cystein und dergleichen,
Zerfallhilfsmittel, Bindemittel, Verdickungsmittel, Puffer, Süßstoff,
Aromastoff, Duftstoff und dergleichen ein. Die Tablette und Pille
kann magensaftresistent beschichtet sein.
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Die
Flüssigkeit
zur oralen Verabreichung kann zum Beispiel ein pharmazeutisch annehmbarer
Sirup, Emulsion, Elixir, Suspension, Lösung und dergleichen sein.
Diese können
ein auf dem betreffenden Gebiet typischerweise verwendetes inertes
Verdünnungsmittel
wie etwa Wasser enthalten.
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Die
Dosis für
einen speziellen Patienten wird entsprechend dem Alter, Körpergewicht,
allgemeinen Gesundheitszustand, Geschlecht, Diät, Verabreichungszeit, Verabreichungsverfahren,
Clearancerate, Kombination von Wirkstoffen, dem Zustand, weswegen
der Patient eine Behandlung erfährt,
und anderen Faktoren bestimmt. 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
und ein pharmakologisch annehmbares Salz davon sind wenig toxisch
und können
sicher verwendet werden. Obschon die tägliche Dosis der Verbindung
in Abhängigkeit
vom Zustand und Körpergewicht
des Patienten, dem Verabreichungsweg und dergleichen schwankt, ist
die tägliche
Dosis bei ihrem oralen Verabreichen als pharmazeutisches Mittel
zur Behandlung von viraler Myokarditis oder durch virale Myokarditis
ausgelöster
Viruserkrankungen beim Erwachsenen ungefähr 0,01–150 mg, vorzugsweise 0,1–100 mg
und ungefähr
0,01–50
mg, vorzugsweise 0,01–20
mg durch intravenöse
Injektion, die vorzugsweise in einer, zwei oder drei Dosen verabreicht
wird.
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Beispiele
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Die
Wirkung der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden durch Bezug
auf Versuchsbeispiele verdeutlicht. Diese Beispiele dienen nur zur
Veranschaulichung und die vorliegende Erfindung wird durch diese Beispiele
in keiner Weise eingeschränkt.
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Versuchsbeispiel 1
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Wirkung auf virale Myokarditis
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Verbindung 1: 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol-hydrochlorid
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(1) Überlebensrate
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Verfahren
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Vier
Wochen alte DBA/2-Mäuse
wurden in 3 Gruppen aufgeteilt und EMC-Virus (Enzephalomyokarditis)
(10 pfu) wurde intraperitoneal eingeimpft. Nach der Beimpfung wurde
destilliertes Wasser (Lösungsmittel, Gruppe
A, n = 11) als Kontrolle, Verbindung 1 (1 mg/kg/Tag, Gruppe B, n
= 10) und Verbindung 1 (3 mg/kg/Tag, Gruppe C, n = 10) mittels einer
Sonde 14 aufeinanderfolgende Tage oral zwangsverabfolgt. Die Überlebensrate
jeder Gruppe nach 14 Tagen wurde durch das Kaplan-Meier-Verfahren
verglichen.
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Ergebnisse
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Die
Mäuse in
der Kontrollgruppe (Gruppe A, n = 11) starben alle bis Tag 8 (Überlebensrate
0%), aber die Überlebensrate
der Gruppe mit der Verabfolgung von Verbindung 1 an Tag 14 war eine
Maus bei Gruppe B (n = 10, Überlebensrate
10%) und 3 Mäuse
bei Gruppe C (n = 10, Überlebensrate
30%). Bei der Gruppe mit 3 mg/kg/Tag wurde eine statistisch signifikante
Verbesserung der Überlebensrate
beobachtet (p < 0,05).
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(2) Histopathologische
Untersuchung des Herzens
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Verfahren
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Vier
Wochen alte DBA/2-Mäuse
wurden in 3 Gruppen aufgeteilt und EMC-Virus (Enzephalomyokarditis)
(10 pfu) wurde intraperitoneal eingeimpft. Nach der Beimpfung wurde
destilliertes Wasser (Lösungsmittel, n
= 9) als Kontrolle, Verbindung 1 (3 mg/kg/Tag, n = 8) und Verbindung
1 (10 mg/kg/Tag, n = 8) mittels einer Sonde 5 aufeinanderfolgende
Tage oral zwangsverabfolgt. Fünf
Tage später
wurde das Herz entnommen und nach dem Fixieren mit Formalin der
Hämatoxylin-Eosin-Anfärbung unterzogen,
auf deren Grundlage die Herznekrose und zelluläre Infiltration wie folgt bewertet
wurden.
- 0:
- keine Läsion,
- 1+:
- Läsion bei 25% des Herzens oder
weniger,
- 2+:
- Läsion bei mehr als 25% und höchstens
50% des Herzens,
- 3+:
- Läsion bei mehr als 50% und höchstens
75% des Herzens,
- 4+:
- Läsion bei mehr als 75% und höchstens
100% des Herzens
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse der histopathologischen Untersuchung des Herzens werden
in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle
1
- mittlere ± SEM, *p < 0,05 (ggb. Kontrollgruppe)
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Aus
Tabelle 1 ist offensichtlich, daß die Myokardzellennekrose
und zelluläre
Infiltration des Herzens bei der Gruppe mit Verabfolgung von 10
mg/kg/Tag 5 Tage nach der EMC-Virusbeimpfung dosisabhängig verbessert
wurden.
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Aus
den vorstehenden Ergebnissen wurde gefunden, daß 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol-hydrochlorid
die Mortalitätsrate
der Mäuse
durch EMC-Virusbeimpfung verbessert, virale Myokarditis lindert
und sich als wirksam gegen Virusinfektion erweist.
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Das
Tiermodell der vorstehend beschriebenen dilatierten Kardiomyopathie
wird in Circulation, 65:1230–1235,
1982, und Circulation, 66:355–360,
1982, beschrieben.
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Versuchsbeispiel 2
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Die
Wirkungen von Verbindung 1 und eines Immunsuppressivums, Cyclosporin
A (hierin nachstehend als CsA bezeichnet), auf virale Myokarditis
wurden verglichen. Die Verbindung 1 wurde in sterilem destilliertem Wasser
gelöst
und verabfolgt und CsA wurde in Olivenöl gelöst und verabfolgt.
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(1) Überlebensrate
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Verfahren
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Vier
Wochen alte, männliche
DBA/2-Mäuse
wurden in 3 Gruppen aufgeteilt und EMC-Virus (10 pfu) wurde intraperitoneal
eingeimpft. Nach der Beimpfung wurde destilliertes Wasser (Lösungsmittel,
Kontrollgruppe, n = 21), CsA (40 mg/kg/Tag, CsA-Gruppe, n = 9) und
Verbindung 1 (10 mg/kg/Tag, Gruppe mit Verbindung 1, n = 22) mittels
einer Sonde 14 aufeinanderfolgende Tage oral zwangsverabfolgt. Die Überlebensrate
jeder Gruppe nach 14 Tagen wurde durch das Kaplan-Meier-Verfahren
verglichen.
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse sind in
1 dargestellt. Die Mäuse in der
Kontrollgruppe
starben
alle bis Tag 10 (Überlebensrate
0%). Die Mäuse
in der CsA-Gruppe
starben
alle bis Tag 7 und verglichen mit der Kontrollgruppe fiel die Überlebensrate
signifikant ab. Im Gegensatz dazu war die Überlebensrate der Gruppe mit
Verbindung 1
an
Tag 14 27% (6 von 22 überlebten).
Zwischen den Überlebensraten
der CsA-Gruppe und der Kontrollgruppe wurde ein signifikanter Unterschied
(p* < 0,05) gefunden.
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(2) Histopathologische
Untersuchung des Herzens
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Verfahren
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Vier
Wochen alte, männliche
DBA/2-Mäuse
wurden in 3 Gruppen aufgeteilt und EMC-Virus (10 pfu) wurde intraperitoneal
eingeimpft. Nach der Beimpfung wurde destilliertes Wasser (Lösungsmittel,
n = 9) als Kontrolle, CsA (40 mg/kg/Tag, n = 6) und Verbindung 1
(10 mg/kg/Tag, n = 8) mittels einer Sonde 5 aufeinanderfolgende
Tage oral zwangsverabfolgt. Fünf
Tage später
wurde das Herz entnommen und nach dem Fixieren mit Formalin der
Hämatoxylin-Eosin-Anfärbung unterzogen,
auf deren Grundlage die Herznekrose und zelluläre Infiltration gemäß den in
Versuchsbeispiel 1 dargestellten Kriterien bewertet wurden.
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Die
Myokardzellennekrose und zelluläre
Infiltration wurden unabhängig
durch zwei Beobachter beurteilt und gemittelt. Die statistische
Analyse wurde durch einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) und Fishers
geschützten
Test des minimalen Signifikanzunterschieds ausgeführt.
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse werden in
2 (zelluläre Infiltration),
3 (Myokardzellennekrose)
und Tabelle 2 dargestellt. Tabelle
2
- mittlere ± SEM, NS: keine signifikante
Differenz, **p < 0,01,
*p < 0,05 (ggb.
Kontrollgruppe)
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Obschon
der Wert der zellulären
Infiltration bei der CsA-Gruppe niedriger als der der Kontrollgruppe war,
wurde kein signifikanter Unterschied gefunden. Obschon der Wert
der Myokardzellennekrose bei der CsA-Gruppe geringfügig höher als
der der Kontrollgruppe war, wurde kein signifikanter Unterschied
gefunden. Im Gegensatz dazu waren sowohl die Werte der zellulären Infiltration
als auch der Myokardzellennekrose bei der Gruppe mit Verbindung
1 signifikant niedriger als bei der Kontrollgruppe. Daher wurde
durch die Verabfolgung von Verbindung 1 eine signifikante Linderungswirkung
auf die Myokardzellennekrose und zelluläre Infiltration gefunden.
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(3) Intrakardialer Virustiter
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Verfahren
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Vier
Wochen alte, männliche
DBA/2-Mäuse
wurden in 3 Gruppen aufgeteilt und EMC-Virus (10 pfu) wurde intraperitoneal
eingeimpft. Nach der Beimpfung wurde destilliertes Wasser (Lösungsmittel,
n = 8) als Kontrolle, CsA (40 mg/kg/Tag, n = 5) und Verbindung 1
(10 mg/kg/Tag, n = 7) mittels einer Sonde 5 aufeinanderfolgende
Tage oral zwangsverabfolgt. Fünf
Tage später
wurde den Mäusen
das Herz aseptisch entnommen und nach dem Wiegen des Ventrikels
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS, 1 ml) homogenisiert. Das Homogenisat (1500 g) wurde 15 Minuten
lang bei 4°C
zentrifugiert und der Überstand
(0,1 ml) wurde in eine Monoschicht humaner Amnion-FL-Zellen eingeimpft
und 60 min bei 37°C
in 5% CO2 kultiviert. Die Zellen wurden
mit einem 4% fetales Kälberserum
und 1% Methylcellulose enthaltenden Medium (3 ml) überschichtet. Nach
20 h Kultur bei 37°C
unter 5% CO2 enthaltender, befeuchteter
Atmosphäre
wurden die Zellen mit Essigsäure-Methanol
(1:2) fixiert und mit 1% Kristallviolett angefärbt. Die Plaques wurden unter
einem inversen Mikroskop (Circulation, 89:846–851, 1994) gezählt. Wenn
die Plaques für
eine Zählung
zu zahlreich sind, wird der Überstand
mit Dulbeccos modifiziertem Eagle-Medium (DMEM) geeignet verdünnt und
einer ähnlichen
Bestimmung unterzogen. Der Test wurde wiederholt und es wurde das
Mittel genommen. Der Virustiter wurde in pfu/g Herz ausgedrückt. Die
statistische Analyse wurde durch einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA)
und Fishers geschützten
Test des minimalen Signifikanzunterschieds ausgeführt.
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse werden in
4 und Tabelle 3 dargestellt. Tabelle
3
- mittlere ± SEM, NS: keine signifikante
Differenz, *p < 0,05
(ggb. Kontrollgruppe)
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CsA
erhöhte
die Virusreplikation im Herzen um etwa das 20fache verglichen mit
der Kontrollgruppe. Im Gegensatz dazu zeigte Verbindung 1 anders
als CsA keine Wirkung des Erhöhens
der Virusreplikation.
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(4) Intrakardiale Zytokinbestimmung
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Der
in vorstehend (3) an Tag 5 entnommene Ventrikel der Mäuse wurde
mittels eines Ultraschallhomogenisators in PBS (1 ml) homogenisiert
und 20 min bei 4°C
und 14000 Upm zentrifugiert. Der Überstand wurde als Proben für die IL-2-,
IL-12-, IFN-γ und TNF-α-Bestimmung
verwendet. Die Proteinkonzentration jedes Zytokins wurde durch ELISA
mittels eines handelsüblichen
Kits (Circulation, 100:1102–1108,
1999) bestimmt. Die ELISA-Kits für
Maus-IL-2 und IFN-γ wurden
von GENZYME Corporation, Cambridge, USA erworben und die ELISA-Kits
für Maus-IL-12
und TNF-α wurden
von ENDOGEN Inc., Cambridge, USA, erworben.
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Die
Gesamtproteinkonzentration jedes Überstands wurde durch das Bicinchoninsäureverfahren (BCA)
gemessen und das Verhältnis
der Zytokinkonzentration zur Gesamtproteinkonzentration wurde berechnet
(J. Am. Coll. Cardiol. 33:1400–1407,
1999). Jede Zytokinproteinkonzentration wurde in pg/mg Gesamtprotein
oder ng/ml Gesamtprotein ausgedrückt.
Die statistische Analyse wurde durch einfaktorielle Varianzanalyse
(ANOVA) und Fishers geschützten
Test des minimalen Signifikanzunterschieds ausgeführt.
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse werden in
5–
8 und Tabelle
4 dargestellt. Tabelle
4
- mittlere ± SEM, # p < 0,001 (ggb. Kontrollgruppe),
*p < 0,05 (ggb.
Kontrollgruppe), *p < 0,01
(ggb. CsA-Gruppe)
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Die
IL-2-Konzentration, von der bekannt ist, daß sie mit der T-Zellenproliferation
in Beziehung steht, wurde sowohl in der CsA-Gruppe aus auch der
Gruppe mit Verbindung 1 unterdrückt.
Der Grad der IL-2-Unterdrückung
bei der Gruppe mit Verbindung 1 war jedoch niedriger als der bei
der CsA-Gruppe. Die Konzentration von IFN-γ, das die Virusreplikation hemmen
kann (Jpn. Circ. J. 51:661–664,
1987), war bei der CsA-Gruppe merklich verringert, aber um ein geringeres
Maß als
bei der Gruppe mit Verbindung 1 verringert. Ähnlich war die Konzentration
des Th1-spezifischen (Helfer-T-Zellen des Typs 1) Zytokins IL-12
bei der CsA-Gruppe
merklich verringert, bei der Gruppe mit Verbindung 1 aber weniger
verringert. Umgekehrt zeigte eines der Entzündungszytokine, TNF-α, verglichen
mit der Kontrollgruppe eine Konzentrationszunahme bei der CsA-Gruppe,
aber bei der Gruppe mit Verbindung 1 wurde keine Wirkung gefunden.
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(5) Intrakardiale Stickstoffoxidbestimmung
(NO)
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Der
intrakardiale NO-Gehalt wurde mittels desselben Überstands wie dem für die Zytokinbestimmung verwendeten
gemäß einem
modifizierten Verfahren des Griess-Verfahrens (J. Am. Coll. Cardiol. 33:1400–1407, 1999;
Anal. Biochem. 224:502–508,
1995) gemessen. Kurz gesagt wurden der Überstand oder Stan dardnitrit
(50 μl)
mit 10 μM βNADPH (10 μl) gemischt.
Hierzu wurde eine vorher gemischte Stammmischung (500 μM Glucose-6-phosphat,
160 E/I Glucose-6- phosphat-Dehydrogenase,
80 E/I Nitratreduktase, 0,2 mM Phosphatpuffer) (40 μl) zugesetzt
und das Gemisch wurde 45 min bei 20°C inkubiert. 1% Sulfanilamid (50 μl) in 5%
H3PO4 und 0,1% Naphthylethylendiamin-dihydrochlorid
(50 μl)
wurden weiter zugesetzt und das Gemisch wurde 10 min bei 20°C inkubiert.
Die optische Dichte bei 540 nm wurde mittels eines Mikroplatten-Lesegeräts gemes
sen. Die Nitritkonzentration jeder Probe wurde auf das Standardprodukt
bezogen berechnet. Die Messung jeder Probe und des Standardprodukts
wurde doppelt ausgeführt.
Der intrakardiale NO-Gehalt wurde durch Dividieren jeder Nitritkon
zentration durch die Gesamtproteinkonzentration jedes Überstands
bestimmt und als μM/mg
Gesamtprotein ausgedrückt.
Die statistische Analyse wurde durch ein faktorielle Varianzanalyse
(ANOVA) und Fishers geschützten
Test des minimalen Signifikanzunterschieds ausgeführt.
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse werden in
9 und Tabelle 5 dargestellt. Tabelle
5
- mittlere ± SEM, # p < 0,001 (ggb. CsA-Gruppe)
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Die
CsA-Gruppe zeigte verglichen mit der Kontrollgruppe eine signifikante
Zu nahme bei dem intrakardialen NO-Gehalt, aber die Gruppe mit Verbindung
1 zeigte keinen signifikanten Unterschied zur Kontrollgruppe.
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Zusammenfassung der vorstehend
angeführten
Ergebnisse:
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Die
Expression von IL-2, IL-12 und IFN-γ im Herzen verglichen mit der
Kontrollgruppe wurde sowohl bei der Gruppe mit Verbindung 1 als
auch der CsA-Gruppe unterdrückt,
aber die Höhe
der Unterdrückung
war bei der Gruppe mit Verbindung 1 niedrig. TNF-α und NO erhöhten sich
bei der CsA-Gruppe signifikant, aber die Gruppe mit Verbindung 1
zeigte keinen signifikanten Unterschied zur Kontrollgruppe. IL-2
ist an der T-Zellenproliferation beteiligt und weist eine Aktivität des Induzierens
der IFN-γ-Produktion
aus T-Zellen und NK-Zellen auf. Ein Th-1-spezifisches Zytokin, IL-12, induziert
die Produktion von IFN-γ aus
T-Zellen und NK-Zellen. IFN-γ zeigt
eine Viruswachstumhemmaktivität
aufgrund der Aktivierung von Makrophagen. Somit sind die vorstehend
angeführten
Ergebnisse, die deutlich machen, daß die Höhe der Hemmung der Produktion
von IL-2, IL-12 und IFN-γ bei
der CsA-Gruppe höher
als bei der Gruppe mit Verbindung 1 ist, mit den Ergebnissen der oben
erwähnten
(3) im Einklang steht, wobei CsA die Virusreplikation erhöhte, Verbindung
1 aber keine derartige Wirkung aufwies. Außerdem weist ein Entzündungszytokin,
TNF-α, eine
cytotoxische Aktivität
auf und von NO ist bekannt, daß es
eine Verletzung des Herzmuskels verursacht. Aus den vorstehend angeführten Ergebnissen
wurde verdeutlicht, daß CsA,
nicht aber Verbindung 1 TNF-α und
NO erhöhte.
Daher ist Verbindung 1 bei der Linderung der viralen Cytotoxizität wirksam.
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Die
vorstehenden Ergebnisse machen deutlich, daß Verbindung 1 [2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol-hydrochlorid]
bei der Behandlung von viraler Myokarditis wirksam ist, ohne eine
Virusreplikation zu induzieren.
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Immunsuppressiva
wie etwa Cyclosporin und dergleichen werden zur Immuntherapie nach
einer Organ- oder Knochenmarktransplantation verwendet. Seine Verwendung
zu diesem Zweck ist darin problematisch, daß es eine schwere Infektion
verursacht, die auf ein Virus wie etwa das Cytomegalievirus und
dergleichen zurückzuführen ist.
Nach den Ergebnissen der vorstehend angeführten Tests weist 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
der vorliegenden Erfindung anders als herkömmliche Immunsuppressiva keine Wirkung
einer In duktion des Viruswachstums auf. Es ist daher mit einer äußerst geringen
Möglichkeit
des Auslösens
von Virusinfektionen (z. B. Cytomegalievirus) selbst während der
Immuntherapie nach einer Organ- oder Knochenmarktransplantation
verbunden.
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Formulierungsbeispiel
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Tabletten,
die die folgende Zusammensetzung aufweisen und Verbindung 1 enthalten,
werden hergestellt.
Verbindung
1 | 1
mg |
Lactose | 90
mg |
kristalline
Cellulose | 25
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
- (2) Weichkapsel (je Kapsel)
Verbindung
1 | 30
mg |
Polyethylenglykol
300 | 300
mg |
Polysorbat
80 | 20
mg |
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Herstellungsverfahren
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Polyethylenglykol
300 und Polysorbat 80 werden Verbindung 1 zugesetzt und das Gemisch
wird in eine Weichkapsel gefüllt.
- (3) Injektion (je Ampulle, 10 ml)
Verbindung
1 | 0,3%
(30 mg) |
Polyethylenglykol
300 | 20%
(2 g) |
Ethanol | 60%
(6 g) |
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Die
Gesamtmenge wird mit destilliertem Wasser zur Injektion auf 10 ml
eingestellt.
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Herstellungsverfahren
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Ethanol
und Polyethylengkylol 300 werden Verbindung 1 zum Lösen zugesetzt
und destilliertes Wasser zur Injektion wird zugesetzt, um die Gesamtmenge
auf 10 ml zu bringen, wodurch eine 30 mg Verbindung 1 je Ampulle
enthaltende Injektion erhalten wird.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Verabreichung von 2-Amino-2-(2-(4-octylphenyl)ethyl)propan-1,3-diol
oder eines pharmakologisch annehmbaren Salzes davon gegen durch
einen Virus verursachte Cytotoxizität wirksam, ist gegen virale
Myokarditis oder durch virale Myokarditis ausgelöste Viruserkrankungen therapeutisch
wirksam und ist auch zur Prophylaxe dieser Erkrankungen wirksam.