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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Bankautomaten (automated teller
machine, ATM) mit einer vereinfachten Benutzerschnittstelle.
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ATM-Benutzerschnittstellen
weisen allgemein zwei Tastensätze
zur Eingabe von Daten auf. Ein Satz wird als Tastatur bezeichnet
und umfasst üblicherweise
sechzehn Tasten, wobei jede Taste ein Zahlensymbol (üblicherweise
von „0" bis „9"), ein kurzes Wort
(wie beispielsweise „Enter", „Cancel" oder Ähnliches)
zeigt oder leer gelassen ist. Der zweite Tastensatz wird als FDKs
(function display keys, Funktionsanzeigetasten) bezeichnet und besteht üblicherweise
aus zwei Spalten vier identischer Tasten. Die Spalten sind an beiden
Seiten eines Bildschirms angeordnet und zwischen jeder Taste und
einem Teil des Bildschirms wird eine Führungslinie gezeigt, um die
Taste mit einem beliebigen, auf diesem Teil des Bildschirms angezeigten
Text zu verknüpfen.
Während
einer Transaktion kann der ATM Transaktions-Arten oder Beträge als Auswahloptionen
unter Verwendung einer geeigneten FDK auf dem Bildschirm anzeigen.
Die mit jeder FDK verknüpfte
Funktion hängt
von der durch den Bildschirm angezeigten Option ab.
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Ein
Problem beim Verwenden eines ATMs ist, dass herkömmliche ATMs üblicherweise
viele verschiedene Transaktionsoptionen anbieten. Um eine gewünschte Transaktion
durchzuführen,
muss ein Nutzer durch eine Abfolge von Menübildschirmen unter Verwendung
der Tastatur oder der FDKs, je nach Eignung, navigieren. Dies steigert
die Wahrscheinlichkeit, dass ein Benutzer verwirrt wird und/oder
es nicht schafft, durch die Abfolge von Menübildschirmen zu navigieren,
um eine gewünschte
Transaktion auszuführen.
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Ein
anderes Problem beim Verwenden eines ATMs ist, dass die meisten
der Tasten für
jemanden, der sehbehindert ist oder eingeschränkte kognitive Fähigkeiten
aufweist, sehr ähnlich
aussehen, wobei dies es für
diese Menschen schwieriger gestaltet, ATMs effektiv zu verwenden.
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Ein
mit dem Besitz eines zwei Tastensätze verwendenden ATMs verbundener
Nachteil ist der zusätzliche
Kostenfaktor des Bereitstellens dieser Tasten und des Ausrichtens
der FDKs mit einem Bildschirm, um Parallaxenprobleme zu vermeiden
(wobei ein Text auf einer Anzeige nur bei einem bestimmten Sichtwinkel
mit einer FDK ausgerichtet ist).
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Die
US-A-5 943 655 offenbart eine Barbezahlungsmaschine zum Sammeln
und Speichern von Geld-Transaktionen betreffenden Daten. Ein Bediener überprüft die durch
die Barbezahlungsmaschine gespeicherten Finanzdaten und gleicht
sie mit dem Betrag ab, der durch einen Angestellten an einer Transaktionsmaschine
angegeben wird.
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Die
WO 97/07520 offenbart eine Kontrollvorrichtung mit Tasten zur Verwendung
durch eine sehbehinderte Peson.
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Die
JP 09-237368 offenbart ein Verfahren zum Auswählen und Anzeigen mehrerer
Transaktionen bei einem Bankautomaten, um die Betriebsfähigkeit
zu verbessern und die Betriebszeit zu verkürzen.
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Die
US-A-5 546 523 offenbart ein elektronisches Geldübertragungssystem, bei dem
ein Benutzer eine gewünschte
Transaktion durch eine einzige Auswahl oder mit begrenzten Eingaben
auswählen kann.
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Die
EP-A-0 717 381 offenbart ein System zum Durchführen von Finanztransaktionen,
wobei das System eine zuvor ausgewählte Transaktionsbefehle speichernde
Karte und ein Terminal umfasst, das die aus der Karte ausgelesenen
Befehle interpretiert und ausführt.
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Es
ist eine Aufgabe einer oder mehrerer Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, einen oder mehrere der obigen Nachteile oder der anderen mit
herkömmlichen
SSTs verbundenen Nachteile zu umgehen oder zu mindern.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Bankautomat nach Anspruch 1
bereitgestellt.
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Vorteilhafterweise
werden durch diesen Aspekt der Erfindung fest zugeordnete Kennmerkmale auf
einem ATM bereitgestellt, wobei jedes Kennmerkmal bedienbar ist,
um eine bestimmte Transaktion auszuführen, so dass ein Benutzer
lediglich eine Auswahl tätigen
muss, um eine vollständige
Transaktion durchzuführen.
Dies stellt sicher, dass ein Benutzer nicht durch eine Abfolge von
Menübildschirmen navigieren
muss, um eine Transaktion auszuwählen.
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Vorzugsweise
ist jedes Kennmerkmal permanent sichtbar, so dass ein Benutzer die
Kennmerkmale vor dem Verwenden des ATM betrachten kann. Dieses Merkmal
weist den Vorteil auf, dass ein Benutzer überprüfen kann, dass ein ATM die
Möglichkeit
zu einer Einzelauswahltransaktion aufweist, bevor er den ATM verwendet.
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Vorzugsweise
ist jedes Kennmerkmal dreidimensional, wie beispielsweise ein Druckknopf,
eine Taste oder Ähnliches.
Der Vorteil des Vorhandenseins eines dreidimensionalen Kennmerkmals ist,
dass ein Blinder oder eine sehbehinderte Person die Kennmerkmale
leichter lokalisieren kann, als wenn sie zweidimensional sind.
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Vorzugsweise
ist jedes dreidimensionale Kennmerkmal konfiguriert, so dass das
Kennmerkmal von einer Oberfläche,
auf der es montiert ist, hervorsteht. Diese Konfiguration ermöglicht es
einer blinden oder sehbehinderten Person, die Seiten und die oben
liegenden Oberflächen
eines Kennmerkmals zu berühren,
wobei der Benutzer dadurch beim Identifizieren des Kennmerkmals
unterstützt
wird.
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Das
eindeutige Merkmal kann auf die Größe des Kennmerkmals bezogen
sein, beispielsweise kann ein Kennmerkmal sehr klein sein, ein zweites Kennmerkmal
kann größer sein
als das erste, ein drittes Kennmerkmal kann größer sein als das zweite usw.,
so dass ein Benutzer durch die Größe jedes Kennmerkmals zwischen
den Kennmerkmalen unterscheiden kann.
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Das
eindeutige Merkmal kann auf die Farbe des Kennmerkmals bezogen sein,
beispielsweise kann ein Kennmerkmal blau sein, ein anderes rot,
ein anderes grün,
ein anderes gelb usw.
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Das
eindeutige Merkmal ist auf die Form des Kennmerkmals bezogen, beispielsweise
kann ein Kennmerkmal sternförmig
sein, ein anderes kann rechteckig sein, ein anderes kann rund sein
usw.
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Das
eindeutige Merkmal kann auf die Oberflächentextur und/oder ein Oberflächenmuster
des Kennmerkmals bezogen sein.
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Das
eindeutige Merkmal kann eine Kombination von zwei oder mehreren
der obigen Merkmale sein, beispielsweise ein gelbes sternförmiges Kennmerkmal,
ein blaues rechteckiges Kennmerkmal usw.
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Das
eindeutige Merkmal kann auf einen anderen bemerkbaren Unterschied
zwischen den Kennmerkmalen bezogen sein, um es einem kognitiv eingeschränkten Menschen
zu ermöglichen,
leicht zwischen den verschiedenen Kennmerkmalen zu unterscheiden.
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Die
vorbestimmte Transaktion kann ein Geldabheben, ein Drucken eines
Belegs, ein Geldhinterlegen, ein Durchführen einer Zahlungsanweisung
oder Ähnliches
sein.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann die vorbestimmte Transaktion durch den Eigentümer des ATM
programmiert sein; d.h. die Kennmerkmale können durch den Eigentümer des
ATM konfiguriert sein, so dass jedes Kennmerkmal mit derselben Transaktion
unabhängig
von der Identität
des Benutzers verknüpft
ist.
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Beispielsweise
kann eine sternförmige
Taste mit dem Abheben von zwanzig Pfund für jeden Benutzer des ATM verknüpft sein.
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In
einer Ausführungsform
kann das eindeutige Merkmal jedes Kennmerkmals den Typ der mit dem
Kennmerkmal verknüpften
Transaktion kennzeichnen. Beispielsweise kann ein mit dem Drucken eines
Belegs verknüpftes
Kennmerkmal ein Bild eines Belegs aufweisen; ein mit dem Abheben
von zwanzig Pfund verknüpftes
Kennmerkmal kann ein Bild einer Zwanzig-Pfund-Note aufweisen usw.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann das eindeutige Merkmal jedes Kennmerkmals, das mit dem Abheben
von Geld verknüpft ist,
die durch Auswahl dieses Kennmerkmals abgehobene Menge an Geld aufweisen.
Beispielsweise kann ein Kennmerkmal zum Abheben von zehn Pfund den
Text „£10" auf dem Kennmerkmal
aufweisen.
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Diese
Ausführungsformen
weisen bestimmte Vorteile für
kognitiv eingeschränkte
Menschen auf, da sie einen visuellen Hinweis auf den Typ und/oder den
Wert der mit jedem Kennmerkmal verknüpften Transaktion erhalten.
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Gemäß einem
nicht beanspruchten Aspekt wird ein Bankautomat mit einer Benutzerschnittstelle bereitgestellt,
die eine Mehrzahl von Kennmerkmalen zum Eingeben von Daten umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kennmerkmal unterschiedlich gegenüber den
anderen Kennmerkmalen ist, wobei jedes Kennmerkmal mit einer vorbestimmten
Transaktion verknüpft
sein kann, so dass ein Benutzer eine gewünschte Transaktion durch Auswählen lediglich eines
Kennmerkmals durchführen
kann.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Ausführen einer
Transaktion an einem Bankautomaten nach Anspruch 7 bereitgestellt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein Bankautomat mit einer Benutzerschnittstelle bereitgestellt,
die im Wesentlichen aus einer Mehrzahl von verschiedenen Kennmerkmalen,
einem Identifikator und einem Ausgabebereich besteht.
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Der
Identifikator kann die Form eines Kartenlesers mit einer oder ohne
eine PIN-Eingabe-Vorrichtung, Biometrik-Einheit oder anderen Vorrichtung zum
Identifizieren eines Benutzers aufweisen.
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Der
Ausgabebereich kann einen oder mehrere Schlitze zum Ausgeben von
wertvollen Medien, wie beispielsweise Geld, Tickets, Gutscheinen
und Ähnlichem
umfassen.
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Vorteilhafterweise
wird durch diesen Aspekt der Erfindung ein ATM bereitgestellt, der
kostengünstig
ist, da er keine Anzeige benötigt.
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Gemäß einem
anderen nicht beanspruchten Aspekt wird ein Bankautomat bereitgestellt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Automat eine Mehrzahl von verschiedenen
Kennmerkmalen enthält,
wobei jedes Kennmerkmal mit einer bestimmten Transaktion verknüpft ist,
wobei ein Benutzer eine gewünschte Transaktion
mit einer einzigen Handlung durch Auswählen einer der Indikatoren
auswählen
kann.
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Gemäß einem
anderen nicht beanspruchten Aspekt wird ein Bankautomat mit einer
Mehrzahl von Kennmerkmalen bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Kennmerkmal bedienbar ist, um eine Transaktion als ein
Ergebnis einer einzigen Auswahl auszuführen, so dass, nachdem ein
Benutzer identifiziert wurde, jede Transaktion aus einer einzigen
Auswahl durch einen Benutzer besteht.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden aus der folgenden spezifischen
Beschreibung hervorgehen, die unter Bezugnahme auf die begleitenden
Zeichnungen exemplarisch angegeben ist, wobei die Zeichnungen zeigen:
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines ATMs in Übereinstimmung mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine Draufsicht des ATMs der 1;
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3 ist
eine vergrößerte Ansicht
der Kennmerkmale der 1 und 2; und
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4 ist
ein Blockdiagramm des ATMs der 1 und 2.
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Unter
Bezugnahme auf die 1 bis 3 umfasst
ein ATM 10 einen eiförmigen
Körper 12,
der auf einer an einem Ständer 16 befestigten
Basis 14 montiert ist. Der ATM 10 enthält eine
Benutzerschnittstelle 20. die Benutzerschnittstelle 20 umfasst
eine berührungsempfindliche
LCD-Anzeige 22, einen Ausgabebereich 24 zum Ausgeben
von Geld an einen Benutzer des ATMs 10, einen Durchziehkartenleseschlitz 26 und
sechs permanent sichtbare Kennmerkmale 28a bis 28f.
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Die
sechs Kennmerkmale 28 sind als sechs Druckknöpfe ausgeführt, wobei
jeder Druckknopf eine unterschiedliche Form aufweist, einschließlich einer
Ellipse 28a, einem Rechteck 28b, einem Kreis 28c,
einem Diamanten 28d, einem Dreieck 28e und einem
Stern 28f.
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Unter
Bezugnahme auf die 4 umfasst der ATM 10 einen
Controller 30 zum Kontrollieren des Betriebs des ATMs 10.
Der Controller 30 ist mit einer Ausgabe 32, der
LCD-Anzeige 22, einem die Druckknöpfe 28 enthaltenden
Kennmerkmalmodul 34 und einem hinter dem Kartenleseschlitz
angeordneten Kartenlesemodul 36 verbunden.
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Jeder
Druckknopf (beispielsweise 28a) ist mit einer vorbestimmten
Transaktion verknüpft.
Bei dieser Ausführungsform
ist der ellipsenförmige
Knopf 28a mit dem Abheben von zehn Pfund verknüpft, der rechteckige
Knopf 28b ist mit einem Abheben von zwanzig Pfund verknüpft, der
kreisförmige
Knopf 28c ist mit einem Abheben von dreißig Pfund
verknüpft, der
dia mantförmige
Knopf 28d ist mit dem Abheben von vierzig Pfund verknüpft, der
dreieckige Knopf 28e ist mit dem Abheben von fünfzig Pfund
verknüpft
und der sternförmige
Knopf 28f ist mit einer Abfrage des Kontostandes verknüpft. Der
Controller 30 ist mit den vorbestimmten Transaktionen programmiert.
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Um
den ATM 10 zu verwenden, zieht ein Benutzer seine/ihre
Karte durch den Schlitz 26, gibt seine/ihre PIN unter Verwendung
der berührungsempfindlichen
LCD-Anzeige 22 ein und wählt den Druckknopf 28 entsprechend
der gewünschten
Transaktion, beispielsweise den Druckknopf 28a zum Abheben
von zehn Pfund. Beim Erfassen, dass der Druckknopf 28a gedrückt wird,
weist der Controller 30 die Ausgabe 32 an, zehn
Pfund an den Ausgabebereich 24 zur Aufnahme durch den Benutzer
auszugeben.
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Der
ATM 10 kann Informationshinweise umfassen (in der Form
eines Aufklebers oder auf der Anzeige 22 angezeigt), um
Benutzer über
den Typ und/oder den Wert der mit jedem Druckknopf verknüpften Transaktion
zu informieren.
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Es
wird klar sein, dass diese Ausführungsform
den Vorteil aufweist, dass ein Benutzer eine Transaktion durch Drücken eines
einzigen Druckknopfes ausführen
kann. Ein anderer Vorteil ist, dass, falls eine blinde Person den
ATM verwendet, der blinde Benutzer dann leicht eine Transaktion
auswählen kann,
da jeder Druckknopf eine unterschiedliche Form aufweist und die
Funktion jedes Druckknopfes nicht durch irgendeinen in der Anzeige 22 gezeigten Text
bestimmt wird.
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Verschiedene
Modifikationen können
an der oben beschriebenen Ausführungsform
durchgeführt werden,
beispielsweise ist bei der obigen Ausführungsform das eindeutige Merkmal
jedes Druckknopfes die Form, in anderen Beispielen kann das eindeutige
Merkmal die Farbe, die Textur, der Geruch, oder irgend ein anderes
geeignetes Merkmal zum Unterscheiden zwischen den Druckknöpfen sein.
In anderen Ausführungsformen
kann es sein, dass eine Anzeige nicht benötigt wird. In anderen Ausführungsformen
kann der ATM eine kubische Form anstelle einer Eiform aufweisen.