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Die
Erfindung betrifft eine medizinische Vorrichtung und insbesondere
einen Teilesatz zur Herstellung einer solchen Vorrichtung.
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Es
ist in vielen Fällen
erforderlich, bei einem Patienten einen Katheter zu legen. Darüber hinaus
ist es oft nötig,
für das
Management eines inneren Organs eines Patienten, zum Beispiel der
Blase eines Patienten, zu sorgen. In der Vergangenheit wurden Katheter
durch die Harnröhre
eingeführt.
Es wird jetzt auch gute medizinische Praxis, einen Katheter suprapubisch
einzuführen.
Allerdings können
solche Katheter, allgemein solche, die als Foley-Katheter bekannt sind, üblicherweise
aufgrund des Zusetzens des Katheters, das dazu führt, dass der Katheter ersetzt
werden muss, nicht längere
Zeit in situ verbleiben, was ein Trauma für einen Patienten mit sich bringt.
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CA 2 213 540 betrifft eine
wiederverwendbare Trokareinheit, bei der die Eigenschaften von wiederverwendbaren
und von Einweg-Trokaren kombiniert sind, wobei eine Vorrichtung
resultiert, welche die Vorteile von wiederverwendbaren und von Einweg-Trokaren
zusammen aufweist. Die Einheit ist geeigneterweise so aufgebaut,
dass eine Eingangsöffnung
für ein
chirurgisches Instrument vorgegeben wird, das zur Verwendung bei
laparoskopischen oder endoskopischen chirurgischen Verfahren geeignet ist.
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GB 2 275 420 offenbart ein
System zum Zugang zu einem Hohlorgan, das ein Element aufweist, das
so ausgebildet ist, dass es sich durch eine Öffnung in der Haut in das innere
Organ des Patienten hinein erstreckt, sodass sich ein Ende des Elements innerhalb
des inneren Organs befindet und das andere Ende in der Nähe der Haut
endet.
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Es
ist dementsprechend eine Aufgabe der Erfindung, nach einer Lösung zu
suchen, diesen Nachteil zu überwinden.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Teilesatz angegeben, wie er
in Anspruch 1 beschrieben ist.
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Durch
Anwendung der Erfindung ist es somit möglich, die Verwendung eines
herkömmlichen
Foley-Katheters zu vermeiden und das Lumenelement zu verwenden,
das die Funktion eines Zugangsanschlusses hat, der auf der Haut
des Körpers
des Patienten angebracht ist, wodurch es möglich ist, sowohl eine kontinuierliche
als auch eine intermittierende Drainage eines Körperorgans durchzuführen, eine Irrigation
dieses Körperorgans
vorzunehmen und eine innere Untersuchung des Zustands des Körperorgans
und der Zugangsöffnung
selbst durch Einführen
eines Instruments wie etwa eines Endoskops durch das Lumenelement
hindurch vorzunehmen.
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Das
Lumenelement kann ein Lumen und ein Gehäuse aufweisen, und das Gehäuse kann
eine Verbindungseinrichtung für
das Lumenelement besitzen. Hierdurch wird eine relativ einfache
Konstruktion erzielt.
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Das
Gehäuse
und das Ventilelement können durch
eine lösbare
Einschnappverbindung lösbar
in Eingriff gebracht werden. Dies ergibt einen formschlüssigen Eingriff
und eine relativ einfache Konstruktion.
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Das
Lumen des Lumenelements kann mehrere Lumina aufweisen. Dies erlaubt
eine Irrigation und eine Drainage eines Körperorgans wie etwa einer Blase.
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Es
kann eine Einrichtung vorgesehen sein, die so ausgebildet ist, dass
sie das Lumenelement in einem Körperorgan
zurückhält. Dies
ergibt ein sicheres Zurückhalten
des Lumenelements und Komfort für
den Anwender.
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Die
Rückhalteeinrichtung
kann eine entfaltbare Käfigvorrichtung
oder alternativ eine entfaltbare Kronenvorrichtung sein.
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Die
Rückhalteeinrichtung
kann eine Vorrichtung mit entfaltbaren Fingern sein. Alle diese
Vorrichtungen können
ein sicheres Zurückhalten
in einem Körperorgan
ergeben.
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Diese
Konstruktionen vermeiden auch Probleme, die mit herkömmlichen
Foley-Kathetern verbunden sind, wenn ihr Ballon vorzeitig Druck
verliert oder der Druck daraus nicht abgelassen werden kann, wenn
dies erforderlich ist.
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Die
entfaltbare Käfigvorrichtung
kann mehrere voneinander beabstandete längliche Elemente aufweisen,
die im nicht entfalteten Zustand einen Teil der Außenoberfläche des
Lumenelemens darstellen und sich im entfalteten Zustand lateral
von dieser äußeren Oberfläche erstrecken
können.
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Das
Lumenelement kann im Wesentlichen die Form eines geraden Kreiszylinders
aufweisen, und die mehreren voneinander beabstandeten länglichen
Elemente können
in Umfangsrichtung voneinander beabstandete Teile der Außenoberfläche sein.
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Die
voneinander beabstandeten länglichen Elemente
können
an jedem Ende miteinander verbunden und können flexibel sein, wobei die
Anordnung so ist, dass sich die Elemente beim Entfalten von der
Außenoberfläche des
Lumenelements nach außen
biegen. Dies ergibt eine relativ einfache, aber wirksame Konstruktion.
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Es
kann ein vom Gehäuse
aus betätigbarer Mechanismus
vorgesehen sein, um die Rückhalteeinrichtung
des Lumenelements zu entfalten.
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Der
Mechanismus zum Entfalten kann eine Zugeinrichtung aufweisen, die
sich zwischen einem distalen Ende des Lumenelements und dem Gehäuse erstreckt.
Dies ist eine relativ einfache, aber wirksame Konstruktion, insbesondere,
wenn die Zugeinrichtung mehrere Schnüre aufweisen kann, die am Umfang
des Lumenelements angebracht sind.
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Es
kann eine Einrichtung zum Ziehen der Fäden in einer Richtung zum Gehäuse hin
vorgesehen sein.
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Die
Zugeinrichtung kann eine Wickeleinrichtung umfassen, an der die
Schnüre
befestigt sein können,
wobei beim Drehen der Vorrichtung die Schnüre zum Gehäuse hin gezogen werden. Dies
ergibt eine sichere Zugwirkung, welche die Schnüre wirksam "verkürzt", um die Rückhalteeinrichtung
zu betätigen.
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Dabei
kann es sich um zwei diametral gegenüberliegend angeordnete Schnüre handeln,
und die Wickelvorrichtung kann ein drehbares Element, an dem die
Schnüre
angebracht sind, und ein Schulterelement aufweisen, über das
die Schnüre
laufen können,
wenn das drehbare Element gedreht wird, wobei die Anordnung für eine wirksame
Verkürzung der
Schnüre
und damit zum Ziehen der Schnüre
zum Gehäuse
hin vorgesehen ist, wodurch die Rückhalteeinrichtung entfaltet
wird.
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Es
kann eine Einrichtung vorgesehen sein, um ein Fließen von
Körperflüssigkeiten
längs der Schnüre zum Gehäuse zu verhindern.
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Hierdurch
wird das Risiko einer Kontamination oder Kreuzkontamination verringert,
da zum Beispiel Urin nicht aus dem inneren zum äußeren Teil der (zusammengebauten)
medizinischen Vorrichtung hindurchtreten kann.
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Es
kann auch ein Verbindungselement vorgesehen sein, das zum lösbaren Eingriff
mit dem Ventilelement ausgebildet ist. Dies ergibt eine Anpassbarkeit
hinsichtlich der Verwendung der medizinischen Vorrichtung, insbesondere,
wenn sie mehrere separate Verbindungselemente aufweist, von denen
jedes zum lösbaren
Eingriff mit dem Ventilelement ausgebildet sein kann.
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Jedes
Verbindungselement kann auch so betätigbar sein, dass damit ein
Ventil des Ventilelements im Eingriff damit betätigt werden kann. Dies ergibt
eine sichere Konstruktion und einen sicheren Betrieb und erlaubt
eine automatische Betätigung
des Ventils.
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Die
Verbindungselemente können
mindestens ein Katheterelement, ein endoskopisches Verbindungselement
und ein Verschlusselement umfassen. Hierdurch wird ein vielseitig
verwendbarer Teilesatz zur Verfügung
gestellt.
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Die
Verbindungselemente und das Ventilelement können eine Bajonettkonstruktion
aufweisen. Hierdurch wird eine relativ einfache, aber sichere Verbindung
erzielt.
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Mindestens
ein Verbindungselement kann ein inneres konzentrisches Rohr aufweisen,
das so ausgebildet ist, dass es mit dem Ventil in Eingriff kommen
kann, es öffnen
kann und eine Abdichtung gegen das Ventil ergibt.
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Im
Material des Verbindungselements kann eine weiche Zone am Blindende
der Bajonettverbindung oder angrenzend daran vorgesehen sein. Dies erlaubt
eine Trennung der Teile mit einer vorgegebenen Kraft und vermeidet
so eine Verschiebung oder Versetzung der Zugangsöffnung von einer installierten
Position und hat den zusätzlichen
Vorteil der Vermeidung einer Beschädigung des Teilesatzes.
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Die
weiche Zone kann durch Schlitze durch das Material des Verbindungselements
oder alternativ durch einen relativ dünnen Abschnitt des Materials des
Verbindungselements vorgegeben sein.
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Es
kann ein Verbandmaterial zur Anbringung zwischen dem Lumenelement
und der Haut des Patienten vorgesehen sein. Dies ergibt Komfort
für einen
Anwender und vermeidet Kontamination.
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Das
Verbandmaterial kann ein aufgeschnittener Ring aus Filz, Verbandmull
oder einem Polyurethanschaum sein. Dies ist eine relativ einfache, aber
wirksame Konstruktion.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Urindrainagesystem angegeben,
das aus einem Teilesatz, wie er oben definiert wurde, zusammengesetzt
ist.
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Die
Vorrichtung kann eine Vorrichtung zum Blasenmanagement sein.
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Ein
Teilesatz zur Herstellung einer medizinischen Vorrichtung und eine
daraus zusammengebaute Vorrichtung werden im Folgenden beispielhaft unter
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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1 ist
eine schematische perspektivische Ansicht eines Teilesatzes zur
Herstellung einer medizinischen Vorrichtung gemäß der Erfindung;
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2 zeigt
eine schematische Ansicht eines Ventilelements des Teilesatzes;
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3 zeigt
einen zusammengesetzten Teilesatz gemäß der Erfindung;
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4 zeigt
eine Explosionsdarstellung eines Ventilelements;
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5 zeigt
verschiedene Bauteile des Ventilelements gemäß der Erfindung;
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6 zeigt
eine Einheit aus einem weiteren Teilesatz gemäß der Erfindung;
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7 zeigt
einen weiteren Aufbau;
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8 ist
eine Explosionsdarstellung der verschiedenen Komponenten der 6 und 7;
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die 9, 9A und 9B zeigen
eine weitere Ausführungsform
des Teilesatzes gemäß der Erfindung;
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10A ist eine perspektivische Explosionsdarstellung
einer weiteren Ausführungsform
eines Teilesatzes gemäß der Erfindung;
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10B zeigt den Teilesatz von 10A in zusammengebautem Zustand;
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11 ist
eine schematische Ansicht einer Betätigungseinrichtung für die Rückhalteeinrichtung des
Teilesatzes;
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die 12 und 12A zeigen
separate Seitenansichten von Rückhalteeinrichtungen
gemäß der Erfindung;
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die 13A, 13B und 13C zeigen Ansichten von alternativen Rückhalteeinrichtungen;
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die 14A bis 14D zeigen
schematisch eine vierte Ausführungsform,
wobei 14A eine Längsschnittansicht längs der
Linie A-A von 14B, 14C eine
Seitenansicht und 14D eine perspektivische Ansicht
sind;
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die 15A und 15B zeigen
eine perspektivische Ansicht beziehungsweise eine Schnittansicht
einer konkreten Ausführungsform,
wobei 15B eine Längsschnittansicht davon darstellt, und
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die 16 bis 27 zeigen
schematisch einen konkreten Teilesatz gemäß der Erfindung.
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In
den Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird und in denen gleiche
Teile mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet sind, ist ein Teilesatz 1 zur Herstellung
einer medizinischen Vorrichtung wie etwa einer Vorrichtung zur Irrigation
oder zur Katheterisierung der Blase eines Patienten mit einem Katheter
(nicht dargestellt) gezeigt. Dabei ist ein Lumenelement 2 vorgesehen,
das so ausgebildet ist, dass es am Körper des Patienten durch Befestigen
auf der Haut des Patienten angebracht werden kann und im Wesentlichen
ein Implantat darstellt. Das Ventilelement 3 des Teilesatzes 1 weist
einen Körper
oder ein Gehäuse 4 auf,
das ein Ventil 6a enthält
(2), das so betätigbar
ist, dass es den Durchgang zum Lumenelement 2 ermöglicht,
wobei eine entsprechende lösbare
Verbindungseinrichtung 5, 6 durch das Ventilelement
und das Lumenelement gebildet wird, die es erlaubt, das Ventilelement 3 lösbar am
Lumenelement 2 anzubringen.
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Die
lösbare
Verbindungseinrichtung 5, 6 ist bei den Ausführungsformen
eine durch Einschnappen in Eingriff zu bringende, an den Seiten
der betreffenden Elemente vorgesehene Einrichtung. Das Lumenelement
weist ein Gehäuse 2' für seine
Verbindungseinrichtung 6 und ein daraus herausstehendes Lumen 7 zum
Einführen
in den Körper
eines Patienten von der Haut her und somit in ein Körperorgan oder
einen Körperhohlraum
wie etwa die Blase auf. Das distale Ende des Lumens, das ein doppeltes
Lumen ist, weist eine Rückhalteeinrichtung 8 auf,
die bei der in 1 dargestellten Ausführungsform
die Form von sich in Längsrichtung
erstreckenden separaten äußeren Mantelteilen
besitzt.
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Dabei
sind flexible Zuglitzen, Zugdrähte, Nähfäden oder
Zugschnüre 10 vorgesehen,
die sich zum Gehäuse
des Lumens von seinem distalen Ende her erstrecken, wo sie befestigt
sind, sodass das distale Ende des Lumens 7 zum Gehäuse hin
gezogen wird, wenn sie mit einer geeigneten Einrichtung wie etwa
einer Wickelvorrichtung 11 (11) gezogen und
im Wesentlichen "verkürzt" werden. Die einzige Möglichkeit
einer Anpassung daran besteht dann darin, dass sich die Elemente 9 nach
außen
biegen, wie in 1 dargestellt ist, wodurch ein
Hindernis gegen das Herausziehen des Lumens zum Beispiel aus der Blase
eines Patienten erzeugt wird, da die expandierten Elemente 9 einen
Käfig bilden,
dessen seitliche Ausdehnung größer ist
als der Durchmesser des Eingangs zur Blase. Es sind zwei Schnüre 10 vorgesehen,
die in Bezug auf das Lumen diametral angeordnet sind. Ferner kann
eine Einrichtung zur Verhinderung des Durchtritts von Urin längs der
Schnüre
vom distalen Ende zur Haut des Patienten hin vorgesehen sein.
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Das
Gehäuse 2' des Lumenelements
hat einen komplementär
geformten Sitz für
einen Auslass 12 vom Ventilelement, der eine flüssigkeitsdichte
Abdichtung ergibt, und das Ventilelement 3 besitzt eine Öffnung 13 zum
Anschluss eines Auslasses zum Beispiel für Urin und eine Eingangsöffnung,
die in 1 dargestellt ist, für einen Katheter oder für ein Irrigationsmittel
zur Irrigation der Blase eines Patienten.
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Der
Teilesatz 1 umfasst ferner mindestens einen Katheter wie
etwa einen Foley-Katheter sowie Anschlusselemente wie etwa ein Endoskop
(nicht dargestellt) und eine Verschlusskappe 14 (5).
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Wenn
sich das Lumenelement 2 an seinem Platz befindet und im
Wesentlichen an der Haut eines Patienten oberhalb des Schambereichs
implantiert ist und dadurch einen suprapubischen Träger bildet, kann
ein Katheter durch das Ventilelement 3 und das Lumenelement 2 durch
einen Durchlass des Lumens 7 in die Blase des Patienten
hinein eingeführt
werden, um Urin etc. entlang des anderen Durchlasses des Lumens 7 zur
Auslassöffnung 13 des
Ventilelements zu leiten, wobei sich das Ventil automatisch öffnet, wenn
der Katheter eingeführt
wird.
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Wenn
das Ventilelement 3 vom Lumenelement 2 abgenommen
wird, kann ein Endoskop durch sein Gehäuse hindurch in das Lumen und
entlang dem Lumen eingeführt
werden, sodass in situ im Inneren der Blase eine visuelle Untersuchung
vorgenommen werden kann.
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Die
Verschlusskappe 14 kann auf das Lumengehäuse aufgesetzt
werden, wenn der Teilesatz nicht zur Katheterisierung oder Endoskopie
verwendet wird, wobei die Kappe 14 am Lumengehäuse aufschnappbar
ist, um nicht nur einen hygienischen Verschluss, sondern auch einen ästhetischen
Verschluss zu erzielen.
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Es
kann ein Verband wie etwa ein offener Ring aus Filz, Verbandmull
oder Polyurethanschaum vorgesehen sein, der austauschbar ist und
zwischen dem Gehäuse 2' und der Haut
des Patienten um den oberen Teil des Lumens 7 herum angeordnet
werden kann. Dies dient als Tupfer für irgendwelche Körperflüssigkeiten
am Hauteingang sowie als Kissen.
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Die
Grundausführung
des zuvor beschriebenen Teilesatzes ist in 1 dargestellt.
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2 zeigt
schematisch ein Ventilelement 3, das als intermittierendes
Ventil wirken kann. Es sind ein Gehäuse 4 mit einer Mündung oder
einem Einlass 15, der eine konische oder glockenförmige Mündung aufweist,
sowie ein inneres Ventil 6a vorgesehen, das einen Ventilkopf 16 besitzt,
der beim Zusammenbau mit dem Lumenelement zum Abfließenlassen
von Urin durch eine Öffnung
von einem Ventilsitz 17 abgehoben werden kann.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
Lumenelements 18 und ein damit zusammengebautes Ventilelement 19,
wobei das Lumen eine regenschirmartige Rückhalteeinrichtung 20 aufweist, die
in entfaltetem Zustand dargestellt ist. Das Ventilelement 19 ist
in 4 in zerlegtem Zustand dargestellt; dabei sind
ein Ventilelement 21, das beim Einführen eines Rohrs in die Öffnung von
einem Ventilsitz abgehoben wird, und Dichtungen 22 zur
flüssigkeitsdichten
Abdichtung zum Lumenelement vorgesehen.
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5 zeigt
das Ventilelement 19 von 4 in zusammengebautem
Zustand mit einem Auslassrohr 23 und Deckeln oder Kappen 14 zur
Anbringung am Lumenelement.
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Die 6 und 8 zeigen
schematisch weitere Ausführungsformen
eines Teilesatzes 1 gemäß der Erfindung.
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In 6 ist
ein Lumenelement 24 mit einem Ventilelement oder Drainageaufsatz 25 dargestellt, das
beziehungsweise der lösbar
daran angebracht ist, wobei im Gehäuse des Ventilelements 25 ein
Kugelventil vorgesehen ist, das durch eine Vorspanneinrichtung wie
etwa eine Feder 27 gegen einen teilweise kugelförmigen Ventilsitz 28 vorgespannt
ist, um den Durchgang durch das Ventil zum Lumenelement zu verschließen. Wenn
ein Drainagerohr 29 in das Ventilelement 25 eingeführt wird,
drückt
ein Ende davon die Kugel 26 gegen den Druck der Feder 27 vom
Sitz 28 weg und öffnet
einen Strömungsweg
für Urin
längs des
Lumens und an der Kugel 26 vorbei und durch die Einlassöffnungen 30 des
Rohrs 29 aus diesem heraus.
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7 zeigt
eine Verschlusskappe 14 des Teilesatzes, die angebracht
werden kann, wenn das Ventilelement 25 entfernt wird. Die
Kappe 14 weist einen Montageteil 31 und einen
Verschluss 32 auf, die miteinander durch einen flexiblen
Verbinder 33 verbunden sind, wobei die Kappe 14 einen
kegelstumpfförmigen
Zapfen oder Stöpsel 34 aufweist,
der in eine ähnlich
geformte Eingangsöffnung
in das Lumenelement 24 eingesteckt wird. Wenn sich die
Kappe 14 in der durch gestrichelte Linien dargestellten
Position befindet, kann ein Endoskop durch das Lumen hindurch eingeführt werden.
Auch hier ist eine expandierbare Rückhalteeinrichtung 9 wie
oben erläutert vorgesehen.
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8 zeigt
das Lumenelement, das Ventilelement und die Kappe in zerlegtem Zustand.
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Die 9 bis 9B zeigen
weitere Ausführungsformen,
wobei ein Betätigungsgriff 35 vorgesehen
ist, der abgewinkelt ausgebildet ist und eine Einrichtung zum Lösen der
Verbindungseinrichtung 5, 6 des Ventilelements
oder des Lumenelements ergibt, die, wie dargestellt, eine Schnappverbindung
ist. In 9A ist ein Teil 36 des
Teilesatzes für
Endoskopie und Irrigation in Form einer Ringdichtung dargestellt, die
um einen Einlass 37 eines Anschlusses zur Schnappmontage
am Lumenelement eingesetzt wird.
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9B zeigt
eine durch Eindrücken
einsetzbare Abdichtkappe 14 mit einem kegelstumpfförmigen Ansatz 38 zum
Einsetzen in das Lumenelement.
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Die 10A und 10B zeigen
eine Ausführungsform ähnlich der
von 1, wobei ein Ventilelement 39 ein Gehäuse mit
seitlichen federnden Rastelementen 40 aufweist, die hakenförmige Enden besitzen,
die unter Lippen oder Schulten 41 des Lumenelements 2 zu
liegen kommen, wenn das Ventilelement 39 auf das Lumenelement
aufgesetzt und darauf aufgeschnappt wird. Dabei sind nach oben stehende
Hebel 42 vorgesehen, die ergriffen und unter Fingerdruck
zum Gehäuse
des Ventilelements 39 hin bewegt werden können, um
die Rastelemente 40 nach außen zu schwenken, um sie zum
Abnehmen davon vom Lumenelement zu lösen.
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11 zeigt
schematisch die Wickel- oder Trommelvorrichtung 11 zur
Halterung der beiden Schnüre 10 und
zum Ziehen dieser Schnüre
in eine Richtung, um sie zu "verkürzen", wie oben beschrieben,
um so die Rückhalteeinrichtung 9 zu
entfalten. Die Schnüre 10 sind
an seitlichen Ansätzen
eines haspelartigen Elements 44 angebracht, in dem ein Schlitz 45 zur
Aufnahme eines Werkzeugs zum Drehen vorgesehen ist, wodurch die
Schnüre 10 über einen
gekrümmten
(halbkreisförmigen)
Vorsprung 46 gezogen werden. Wenn die Schnüre darüber laufen, werden
sie effektiv verkürzt,
wodurch sich gleichzeitig das distale Ende des Lumens zum Gehäuse des Lumenelements
hin bewegt und so die Rückhalteeinrichtung 9 des
Lumens entfaltet wird.
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Die 12A und 12B zeigen
eine alternative Ausführungsform
der Rückhalteeinrichtung 47,
die Elemente 48 mit einem relativ dünneren Teil 49 des
Körpers
und integrierte abgekantete Teile 50 aufweist, die Federelemente
bilden. Wenn das distale Ende des Lumens nach oben gezogen wird
(in den 12A und 12B nach
links), biegen sich die Elemente 48 um die Teile 49 des
Körpers
und bilden eine doppeltkonische Rückhalteeinrichtung, deren größter Durchmesser
in entfaltetem Zustand am zentralen Teil 49 liegt. Um das
Lumen aus der Blase zu entfernen, wird die Wickelvorrichtung in
zur Rückhalterichtung
entgegengesetzter Richtung gedreht, und die Federelemente 48 springen
in die dargestellte Position zurück,
wodurch die Längselemente 48 in die
ebenfalls dargestellte Position zum Herausziehen zurückkehren.
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Ähnliche
Anordnungen sind in den 13A bis 13C dargestellt, wobei in 13C die
Rückhalteeinrichtung
fallschirmartig ausgebildet ist.
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Im
Folgenden wird auf die 14A bis 14D Bezug genommen. Diese Ausführungsform eines Teilesatzes 51 weist
ein Lumenelement 52 zur Anbringung auf der Haut eines Patienten
und ein Ventilelement 53 auf, das bei dieser Ausführungsform
eine gewölbte
Kapp ist, die durch eine Einrichtung 54 zur Schnappbefestigung
lösbar
am Lumenelement 52 befestigt ist und eine Öffnung 55 zur
lösbaren
Anbringung eines Katheters 56 besitzt. Die gewölbte Kappe 53 weist
eine mit der Hand betätigbare Einrichtung 57 in
Form von mit Finger und Daumen niederdrückbaren Elementen auf, wobei
beim Hineindrücken,
das heißt
beim Drücken "in" den Körper des Ventilelements "hinein", elastische Zähne oder
Nasen, die einen Teil der Einrichtung 54 darstellen, nach auswärts gebogen
werden und nicht mehr unter Rasten 58 im Eingriff sind,
sodass die Kappe 53 abgenommen und durch eine ähnliche
Kappe ersetzt werden kann, die ein einfacher Verschluss oder eine
Abschlussvorrichtung oder eine Kappe mit einer Öffnung zur Einführung einer
Vorrichtung wie eines Endoskops sein kann. Wie bei den anderen,
oben beschriebenen Ausführungsformen
ist auch hier eine Rückhalteeinrichtung
in Form einer expandierbaren Käfigvorrichtung 59 vorgesehen.
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Im
Folgenden wird auf die 15A und 15B Bezug genommen. Der dargstellte Teilesatz 60 weist
ein Lumenelement 61 und ein Ventilelement 62 in
Form eines Gehäuses
auf, das durch eine elastische Einrichtung 63 in Form einer
Lasche des Ventilelements 62 und eine hinterschnittene
Ausnehmung am Lumenelement durch Schnappbefestigung aufschnappbar
und in ähnlicher
Weise, wie dies in den 14A bis 14D dargestellt ist, durch eine mit Finger und
Daumen betätigbare
Einrichtung davon lösbar
ist (nicht dargestellt).
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Das
Ventilelement 62 weist ein Ventil mit einer Kugel 64 auf,
die unter dem Druck einer Feder 65 montiert ist. Die Kugel 64 liegt
in einem Sitz in einem kegelstumpfförmigen Ventilteil und verschließt einen Durchgang,
der, wenn das Ventilelement am Lumenelement angebracht ist, auf
das Lumen 66 des Lumenelements ausgerichtet ist (wie in 15B dargestellt), um einen Urinfluss zu ermöglichen.
Der Durchgang wird durch Einführen
eines Katheters 67 geöffnet,
indem das freie Ende des Katheters die Kugel gegen die Kraft der
Feder 65 vom Ventilsitz weg zurückdrückt, um so den Durchflussweg
durch das Lumen 66 und den Durchgang zu öffnen, sodass
Flüssigkeit
durch Eingangsöffnungen
oder Einmündungen 68 durch
die Wand des Katheters 67 hindurch in den Katheter eintreten
kann. Der Katheter selbst ist in einer Öffnung und einem Katheterverbinder
mittels eines lösbaren
Clipmechanismus 70 aufgenommen, wobei eine O-Ring-Dichtung
(nicht dargestellt) vorgesehen ist, um ein Leckwerden zu verhindern.
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Das
Lumenelement 61 weist wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen
eine Rückhalteeinrichtung 72 zum
Zurückhalten
des Lumenelements 60 in dem Körperorgan auf, zum Beispiel
in der Blase eines Patienten.
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Zum
Entfalten der Rückhalteeinrichtung 72, welche
die Form des dargestellten Käfigs
aufweist, sind Zugdrähte
oder Zugschnüre 73,
und zwar zwei, vorgesehen, die jeweils in einem entsprechenden äußeren Lumen 74 des
Lumenelements 61 untergebracht sind und an einer Halterungsvorrichtung
befestigt sind, die bei dieser Ausführungsform als Ball oder Kugel 75 ausgebildet
ist. Das Lumenelement 61 weist in seiner oberen Oberfläche (wie
dargestellt) einen Sitz in Form eines Außenrings oder einer Ausnehmung 76 für jede Kugel 75 auf.
Bei der Verwendung ergreift ein Chirurg oder ein anderer Arzt eine Kugel 75 und
zieht sie nach oben, wodurch der Draht oder die Schnur 73 längs des
betreffenden Lumens 74 gezogen wird. Durch diese Maßnahme wird
der Käfig 72 entfaltet.
Um den Käfig 72 im
entfalteten Zustand zu halten, werden die Drähte oder Schnüre 73 ausreichend
nach oben gezogen, sodass die Kugeln 75 in ihre entsprechenden
Sitze 76 eingeführt
werden, wobei für
jeden Draht oder jede Schnur eine Rille vorgesehen ist, die von
dem betreffenden Lumen 74 zum Sitz 76 führt. Wenn
das Ventilelement 62 in seine Position eingeschnappt ist,
hält es
die Drähte oder
Schnüre 73 und
die Kugeln in ihrer Position, sodass der entfaltete Zustand des
Käfigs
sicher und fest aufrechterhalten bleibt.
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Am
oberen Ende des Lumens 66 ist eine O-Ring-Dichtung 77 angeordnet,
unter der die Drähte oder
Schnüre 73 verlaufen,
sodass ein Heraussickern von Urin aus dem Lumen verhindert wird.
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Im
Folgenden wird auf die 16 bis 27 Bezug
genommen. Sie zeigen einen fabrikmäßig hergestellten Teilesatz
und eine zusammengebaute Vorrichtung ähnlich dem Teilesatz und der
Vorrichtung, die schematisch in den 14A bis 14D dargestellt sind, wobei 16 den
allgemeinen Aufbau einer medizinischen Vorrichtung in Form einer
suprapubischen Anschluss 51 als Ausführungsform der Erfindung zeigt.
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17 zeigt
eine Rückhaltevorrichtung
oder Laterne 59 in entfaltetem Zustand, um die zusammengebaute
Vorrichtung in situ zu halten;
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18 zeigt
die Vorrichtung 59 von 17 in
nichtentfaltetem Zustand;
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19 zeigt
eine Explosionsdarstellung der Komponenten der suprapubischen Anschluss 51;
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20 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Einführungswerkzeugs 100,
das zum Einsetzen des suprapubischen Anschlusses 51 in
einen Körper verwendet
werden kann;
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21 zeigt
eine Explosionsdarstellung des Anschlusses 51 aus im Vergleich
zu 19 umgekehrter Sicht;
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22 zeigt
eine allgemeine Baugruppe des Anschlusses 51 in perspektivischer
Darstellung;
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23 zeigt
eine perspektivische Darstellung und eine Längsschnittdarstellung einer
Dichtung 78;
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24 ist
eine Darstellung einer allgemeinen Baugruppe des Anschlusses 51 in
Ansicht von unten;
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25 zeigt
ein Drainagerohr für
einen suprapubischen Anschluss;
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26 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Irrigationsrohrs mit mehreren
Lumina, in der Figur mit zwei Lumina;
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27 zeigt
ein Gehäuse
eines Irrigationskatheters, wobei die untere Darstellung eine Längsschnittansicht
des Gehäuses
ist, das bei der oberen Ansicht vollständig dargestellt ist.
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Bei
einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform weist das Ventilelement
mehrere (bei der Ausführungsform
zwei) Bajonettverbinder oder Bajonettansätze am Gehäuse des Ventilelements und
eine Kappe auf, die durch eine Schraubverbindung am Ventilgehäuse und
an den Ansätzen
befestigt wird. Im Inneren der Kappe ist ein konzentrisches Rohr
vorgesehen, das Druck auf das Ventil ausübt, wenn die Kappe darübergeschraubt
wird. Dieses Rohr dichtet gegen das Ventil ab und öffnet den
Ventilmechanismus, sodass bei der Verwendung Urin aus dem Körper über das
Lumen und das Lumenelement ausfließen kann.
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Zum
Verbinden und dichten Aufschrauben der Kappe ist eine Drehung zwischen
90° und
180° erforderlich.
Die Kappe weist Schlitze in ihrer Wand auf. Im dicht festgedrehten
Zustand liegen die Bajonettansätze
so, dass sie den Schlitzen benachbart sind. Wenn eine übermäßige Kraft
auf das Drainagerohr ausgeübt
wird, biegt sich die Wand der Kappe, die um die Schlitze herum schwächer ausgelegt
ist, und erlaubt dadurch ein Herausrutschen der Bajonettansätze, wodurch
der Verbinder gelöst
wird.
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Es
ist klar, dass die Kraft zum Lösen
durch die Wahl des Materials der Kappe und Parameter wie die Wandstärke und
die Tiefe der Schlitze bestimmt wird. Die Schlitze können ferner
auch durch schwächere
Bereiche ersetzt werden, und zwar durch einen dünneren Abschnitt oder Bereich,
dessen Wandstärke
kleiner ist als die der übrigen
Kappe, anstelle von Schlitzen. Ferner kann auch das Material der
Kappe so sein, dass ein Biegen ohne Beschädigung der Kappe oder der Bajonettansätze ermöglicht wird,
sodass eine Wiederverwendung und ein neuerlicher Anschluss möglich werden,
sobald die Ursache des Trennens beseitigt wurde.
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Bei
allen Ausführungsformen
stellt der Teilesatz ein Urindrainagesystem zur Verfügung, das leicht
anzuschließen
und zu lösen
ist und das angeschlossen bleibt, sofern es nicht absichtlich abgenommen
wird oder es einer Beanspruchung wie oben beschrieben unterliegt,
zum Beispiel durch einen heruntergefallenen Urinbeutel oder durch
Hängenbleiben
am Rohr.
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Bei
allen Ausführungsformen
werden die verschiedenen Teile des Teilesatzes aus geeigneten Materialen,
zum Beispiel aus Polymermaterialien, aus Metall, das etwa durch
pulvermetallurgische Verfahren erzeugt wurde, oder eine Kombination
geeigneter Materialien hergestellt.
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Die
unter Bezug auf die Zeichnungen beschriebenen Ausführungsformen
ergeben ein Pflegesystem für
inkontinente (harninkontinente) Patienten, die mittels eines suprapubischen
Trägers
(das Lumenelement) und zugehöriger
Vorrichtungen über lange
Zeit katheterisiert werden, wobei der Träger im Wesentlichen dem Patienten
implantiert wird.