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Die Erfindung bezieht sich auf eine Biutentnahmevorrichtung gemät, dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Biutentnahmevorrichtung ist aus dem DE-GM 71 24 783 bekannt Durch den Flansch zum
Vernähen mit dem Blutgefäß ist zwar gewährleistet, daß das Blutentnahmerohr fest mit dem Blutgefäß verbunden ist. Allerdings ist dadurch nicht gewährleistet, daß
unter dem relativ kurzen Flansch während des Heilprozesses nach dem Vernähen kein Blut aus dem
Blutgefäß ausdringen kann.
Aus der US-PS 31 57 432 ist es im Zusammenhang mit einer Gefäßkupplung bekannt, zum Vernähen eine,:;
Blutgefäßes ein starres Gebilde mit Löchern zu verwenden.
Aus der DE-AS 23 40 410 ist es im Zusammenhang mit einem chirurgischen Implantat zum Schutz von
Blutgefäßen bekannt, ein Blutgefäß mit einem an dieses anpaßbaren Implantat (Implantationsplatte) zu umgeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Biutentnahmevorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der ein möglichst geringer Blutverlust nach dem Vernähen des Blutentnahmerohres mit dem
Blutgefäß gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die sich
aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 ergebenden Merkmale gelöst.
Durch die Erfindung wird nicht nur eine Biutentnahmevorrichtung geschaffen, weiche dauernd in der Haut
eines Patienten implantiert bleiben kann und den Zutritt zum Blutgefäßsystem gestattet, während gleichzeitig die
Blutzirkulation durch das Blutgefäßsystem aufrechterhalten bleibt, weil keine äußere oder innere Verzweigungsverbindung erforderlich ist. Vielmehr ist einerseits
durch den starren Flansch eine gut haltende Vernähung mit dem Blutgefäß in unmittelbarer Nähe des Durchtrittskanales des Blutentnahmerohres möglich. An
dererseits gewährleistet die größere Implantationsplatte eine Minimalhaltung des Blutverlustes während der
Heilung im Anschluß an die Implantation. Die Implantationsplatte stellt darüber hinaus eine bauliche:
Hilfe für das Einwachsen des Gewebes dar. Wenn nach dem Implantieren derjenige Teil des Blutgefäßes,,
welcher von dem Flansch an dem einen Ende des Blutkanals umgeben ist, entfernt und dadurch die
Verbindung zwischen der Biutentnahmevorrichtung und dem Blutgefäß hergestellt wird, kann ein Stopfen in
den vorzugsweise konischen Kanal eingesetzt werden, um den Blutkanal abzudichten, wenn ein Zutritt zum
Blutgefäßsystem nicht erforderlich ist Wenn der Dichtstopfen an seiner Stelle ist, ist kein freies Volumen
innerhalb der Vorrichtung vorhanden, so daß kein Fiießen des Blutes durch die Vorrichtung erfolgt und
somit eine Blutgerinnselbildung vermieden wird.
Die Erfindung wird unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 und 2 perspektivische Darstellungen einer Biutentnahmevorrichtung,
Fig.3 eine perspektivische, teilweise geschnittene
Ansicht, weiche die Biutentnahmevorrichtung und das Verfahren zum Implantieren erläutert,
F i g. 4 einen Längsschnitt, welcher ein chirurgisches
Verfahren zum Herstellen der Verbindung zwischen einem Blutgefäß und einer Biutentnahmevorrichtung
erläutert,
F i g. 5 und 6 Längsschnitte, welche die Biutentnahmevorrichtung erläutern,
F i g. 7 und 8 Längsschnitte, welche die Ventilvorrichtung erläutern,
Fig.9 einen Querschnitt entlang der Linie 3-3 in
F i g. 2 und
Fig. 10, 11 und 12 Teilschnittansichten, welche die
Ventilvorrichtung erläutern.
Unter Bezug auf F i g. 1 wird nun die Biutentnahmevorrichtung und das Verfahren zu ihrer Implantation
beschrieben. Die Biutentnahmevorrichtung, welche insgesamt mit 1 bezeichnet ist, ist vorzugsweise aus
einem biokompatiblen, biologisch nicht zersetzbaren, nicht porösen Material mit glatten Oberflächen gebildet,
wie aus glasigem Karbon oder pyrolytischem Karbon auf einem Graphitsubstrat, und enthält ein Blutentnahmerohr mit einem Blutkanal und einem Flansch 5, der an
dem einen Ende des Blutkanals ausgebildet ist. Das entgegengesetzte Ende des Blutentnahmerohrs 3 kann
mit einem Außenbund 7 rings seines Umfangs versehen sein.
Wie in Fig.2 erläutert hat der Flansch 5 eine insgesamt ovale Gestalt und ist mit einer Mehrzahl von
Löchern 9 versehen, weiche an den entgegengesetzten Enden des ovalen Flansches 5 angeordnet sind. Wie in
Fig.3 gezeigt erlaubt es eine solche Gestaltung der Löcher 9 des Flansches 5, die Biutentnahmevorrichtung
derart zu befestigen, daß die Löcher 9 mit einem geeigneten chirurgischen Nähfaden 11 längs eines
Blutgefäßes 13 vernäht werden können. Ein Ankerflansch 15 kann rings des Außer.umfangs des Blutentnahmerohrs 3 ausgebildet und mit einer Mehrzahl von in
gleichen Abständen angeordneten Löchern 17 durch ihn hindurch versehen sein. Wie wiederum aus Fig.3
ersichtlich, erlauben es solche Löcher, daß von dem Ankerflansch 15 ein biologischer Anker in dem Körper
gebildet wird, in welchen die Biutentnahmevorrichtung 1 implantiert ist. Während des Heilvorgangs kann sich
das Körpergewebe 21 etwas von dem oberen Teil der Biutentnahmevorrichtung wegziehen, wie in Fig.3
gezeigt Wenn dies auftritt wirkt der Ankerflansch 15 als effektive. Barriere gegen Bakterien, welche andernfalls
rings der Vorrichtung 1 eintreten könnten. Eine Implantationspiatte 19, welches aus Polyurethan, Dacron,
ein von Du Pont vertriebenes Produkt aus Polyesterfasern aus Polyethylenterephthalat oder dergleichen
hergestellt ist wird um die Außenfläche des Blutentnahmerohrs 3 herum angeordnet und erstreckt
sich in einer Ebene, die im wesentlichen parallel zu derjenigen der Stirnfläche des Flansches 5 verläuft to
Während der Implantationsoperation kann die Implantationsplatte 19 etwas, wie in F i g. 3 gezeigt zurechtgeschnitten
werden, so daß sie an die Größe und Gestalt des Blutgefäßes 13 angepaßt wird. Wenngleich Fig.3
zeigt daß die Implantationsplatte 19 rings eines Teils is des Umfangs des Blutgefäßes 13 angeordnet ist, kann es
auch derart befestigt werden, daß es das Blutgefäß 13 vollständig umgibt Die Implantationsplatte 19 sorgt für
die Minimierung des Blutverlustes während des Heilvorganges, der auf die Implantationsoperation folgt,
weil das Material einen Durchtritt von Blut nicht zuläßt. Die implantationsplatte 19 bietet eine bauliche Hilfe für
das Einwachsen des Gewebes bildet durch wehhes die Blutentnahmevorrichtung 1 am Blutgefäß 13 und den
Körpergeweben festgelegt wird, weiche in Fig.3
insgesamt mit 21 bezeichnet sind. In F i g. 3 ist weiter die Haut 18 Fett 20, Muskelhaut 22 und Muskel 24 gezeigt
F i g. 4 erläutert die Beseitigung desjenigen Teils 23 des Blutgefäßes, welches innerhalb des Flansches 5
eingeschlossen ist Der Teil des Blutgefäßes 13 benachbart zu der Blutentnahmevorrichtung 1 wird
abgeklemmt um einen Blutfluß durch das Gefäß 13 zu verhindern. Der Blutgefäßteil 23 wird mittels eines
zurückziehbaren Teiles 25 festgelegt welcher nach unten durch den Blutkanal 3 hindurchgeführt wird und
welcher einen oder mehrere Haken 26 zur Festlegung des Blutgefäßes 23 aufweisen kann. Der Blutgefäßteil 23
des Blutgefäßes 13 kann dann mittels eines Ringschneidteils 27 durchtrennt werden, das mit seiner Schneidkante
29 vorzugsweise am äußersten Teil des Durchmessers des Schneidins^.-uments 27 angeordnet ist Nachdem der
Blutgefäßabschnitt 23 vom Blutgefäß 13 getrennt ist, kann er durch Zurückziehen des Halteteils 25 entfernt
werden. Nach Entfernen der Schneideinrichtung 27 und des zurückziehbaren Teils 25 zusammen mit dem
festgehaltenen Blutgefäßabschnitt 23 kann ein Verschlußstopfen 31 in den Blutkanal 3 eingesetzt werden
und das Blutgefäß 13 kann geklammert werden. Der Verscnlußstopfen 31 ist aus einem Niederdruck-Polyäthylen
oder dergleichen elastisch verformbaren Material und an der Außenseite insgesamt konisch und derart
gestaltet daß er in den Blutkanal eingesetzt werden kann. Der Biutkanal kann mit einer ringförmigen Stufe
oder einem nicht konischen Teil innerhalb seiner Konuslänge versehen sein, was in Fig.5 als vertikaler
Ringabschnitt 38 gezeigt ist. Dieser Ringabschnitt 38 sorgt für eine besondere Dichtung zwischen dem
Verschlußstopfen 31 und dem Blutkanal. Der Verschlußstopfen
31 hat eine solche Gestalt, daß er das Volumen des Blutkanals vollständig ausfüllt, so daß kein Blut in
der Blutentnahmevorrichtung 1 nach dem Einsetzen des Verschlußstopfens 31 verbleibt.
Wie aus F i g. 6 ersichtlich, kann der Verschlußstopfen 31 mittels eines Kappenteils 33 und eines Halterings 35
gesichert werden, welcher eine Anzahl von vertikalen Schlitzen 39 aufweist, um seinen Eingriff und sein Lösen
zu erleichtern. Der Kappenteil 33 ist vorzugsweise kosmetisch gefärbt unu mit einem ringförmigen
Lippenteil 37 versehen, welcher die Lippe oder den Bund 7 der Blutentnahmevorrichtung 1 umgreift und
dadurch zwischen diesen Teilen eine Dichtung herstellt Unter Bezug auf l· i g. 7 wird nun die Blutentnahmevorrichtung,
in welcher ein verletzungsfrei arbeitender Ventilmechanismus arbeitet, diskutiert Die Blutentnahmevorrichtung,
welche insgesamt mit 101 bezeichnet ist, weist ein Blutentnahmerohr 103 mit einem Aaßenbund
107, einem Ankerflansch 115 und einem Flansch 105 auf. Der Flansch 105 ist an einem Blutgefäß 113 anliegend
angeordnet und an diesem mittels eines geeigneten chirurgischen Nähfadens 111 befestigt, welcher auch
durch Löcher 109 in dem Flansch 105 hindurchgeführt ist
F i g. 7 erläutert weiter die Verwendung des Blutgefäß-Implantationsmaterials
119, welches sowohl für die Minimierung des Blutverlustes während der Implantationsoperation
sorgt, als auch eine bauliche Hilfe für das Einwachsen des Gewebes bietet so daß das Blutgefäß
111 und die Körpergewebe sicher mit der Blutentnahmevorrichtung 101 verankert werden. F i g. 7 erläutert
die Haut 118. das Fett 120, die MuskelLiut 112 und den
Muskel 124 eines Patienten, in weichen die Blutentnahmevorrichtung 101 verankert ist Ein Verschlußstopfen
131 sitzt in dem vom Blutentnahmerohr 103 gebildeten Blutkanal und ist derart gestaltet, daß ein Blutstrom
durch den Kanal verhindert ist und das Blut aus dem Blutkanal 103 durch das Einsetzen des Stopfens
herausgetrieben wird. Der Biutkanal ist vorzugsweise konisch, wie aus Fig.7 ersichtlich, wobei in dem
konischen Abschnitt innerhalb der Konusiänge ein nicht
konischer Abschnitt ausgebildet ist welcher in F i g. 7 als vertikaler Ringabschnitt 138 gezeigt ist, damit ein
dichterer Sitz zwischen dem Verschlußstopfen 131 und dem Blutkanal 103 geschaffen ist Der Verschlußstopfen
131 wird vorzugsweise in dem Blutkanal 103 mittels eines Kappenteils 133 und eines Gewinde-Halteringes
135 zurückgehalten, welcher eine Anzahl von vertikalen Schlitzen 137 aufweist, um das Aufsetzen und Lösen des
Halteringes 135 zu erleichtern.
Wenn Blut aus dem Gefäßsystem des Patienten abgezogen werden soll, wird der Haltering 135
abgeschraubt, so daß der Kappenteil 133 abgenommen werden kann. Ein Anschluß- oder Ventilkammergehäuse,
welches insgesamt mit 151 bezeichnet ist kann um den äußeren Bund 107 der Blutentnahnrivorrichtung
101 gesetzt und in dieser Position durch den Haltering 135 gehalten werden. Das Ventilkamrnergehäuse 151 ist
vorzugsweise mit einer Eingrifislippe 153 versehen, welche zu dem Bund 107 der Blutentnahmevorrichtung
101 paßt und mit ihm zusammenwirkt Das Ventilkammergehäuse 151 ist ebenfalls mit einer Mehrzahl
von Schlitzen 139 versehen, um sein Aufbringen und Lösen zu erleichtern, wie dies auch für den Kappenteil
133 der Fall ist
Der Verschlußstopfen 131 ist mit einem Gewindesackloch
155 versehen, in welches der Gewindeteil 157 eines hin und her verschiebbaren Schaftteiles 159
eingeschraubt werden kann. Dieses Schaftteil 159 wird mittels eines Rades 151 gedreht, das in geeigneter Weise
an dem Schaftteil 159 wie mittels einer Schraube 163 festgelegt ist, bis der Schaftteil 159 fest mit dem
Verschlußstopfen 131 durch den Eingriff des Schraubteils 157 des Schaftteils 159 mit dem Gewindeloch 155
des Verschlußstopfens 131 verbunden ist. Das Ventilkammergehäuse 151 1st weiter mit einer Ausnehmung
165 versehen, welche derart gestaltet ist, daß in ihr wenigstens ein Teil des Verschlußstopfens 131 aufge-
nommen werden kann, wenn der Schaftteil 159 und der
daran angeschlossene Verschlußstopfen 131 aus dem Blutkanal 103 herausgezogen werden, so daß Blut aus
dem Blutgefäß 113 durch den Blutkanal 103 hindurch ausfließen kann.
Das Ventilkammergehäuse 151 ist auch mit einem Blutauslaß 167 und einer Bohrung 169 versehen, durch
welche der Schaftteil 159 gleiten oder hin und her verschoben werden kann, wenn der Schaftteil 159
eingeschoben oder herausgezogen wird, um den Verschlußstopfen 131 in Eingriff zu bringen oder ihn zu
lösen. Geeignete Dichtungen 171 und 173, wie O-Ringe,
können angewendet werden, um einen Blutverlust während der Betätigung des Ventilmechanismus der
Erfindung zu verhindern. Eine geeignete Halteeinrichtung, wie ein ringförmiger Verankerungsabschnitt 175
kann vorgesehen sein, um für eine sichere Verbindung zwischen dem Ventilkammergehäuse 151 und einem
Schlauch 177 zu sorgen, welcher zur Überführung des Blutes verwendet wird.
Fig. 10 zeigt deutlicher den Ventilmechanismus der
bevorzugten Ausführungsform, wenn das Ventil sich in der Offenstellung anstatt in der Schließstellung gemäß
Fig.8 befindet. Fig. 11 und 12 zeigen zwei Ausführungsformen für die Blutbehandlung unter Benutzung
s der vorliegenden Vorrichtung. F i g. 11 erläutert eine
Ausführungsform, mit welcher Blut abwechselnd zur Behandlung abgezogen und in den Körper durch einen
einzelnen Schlauch 177 zurückgeführt wird. Fig. 12 zeigt eine Ausführungsform, in welcher zwei Anschlüsse
ίο 167a und 1676 an dem Ventilkammergehäuse 151
vorgesehen sind, von denen jeder entsprechende Schlauchanschlüsse 177a und 1776 aufweist. Die
Ausführungsform wie aus Fig. 12 ersichtlich gestattet es, durch den einen Ventilkammeranschluß Blut
is abzuziehen und durch einen gesonderten Anschluß Blut
zurückzuführen. Vorzugsweise ist die Querschnittsfläche des Ringspaltcs 179 zwischen dem Verschlußstopfen 131 und der Innenfläche des Blutkanals 103
wenigstens gleich der Querschnittsfläche des Blutkanals
103 an der Stelle 181, wo der Blutkanal 103 an das
Blutgefäß 113 angeschlossen ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen