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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit Kurbelgehäusespülung vom
Typ des Zweitakters, welche mindestens einen Zylinder und einen
Luftkanal aufweist, welcher zwischen einem Lufteinlass und dem Oberteil
aus mindestens zwei Spülkanälen mit
Spülschlitzen
angeordnet ist, welche sich dicht am Abgasschlitz des Zylinders
befinden, und wobei mindestens ein zum Einlass gerichteter Spülschlitz
sich dicht am Einlassschlitz des Zylinders befindet und durch mindestens
einen Spülkanal
oder Ähnlichem
gespeist wird und wobei der Luftkanal und die Spülkanäle dergestalt angeordnet sind,
dass die Spülkanäle mit so
viel Luft versorgt werden und so viel davon aufnehmen, dass sie
während
des nachfolgenden Spülvorganges
dem Wesen nach mit nichts Anderem als mit Luft spülen. Es
wird folglich Frischluft in diejenigen Spülkanäle eingeleitet, welche sich
am dichtesten am Abgasschlitz befinden, und sie soll gegenüber dem
Abgasschlitz als Puffer für
das Luft/Kraftstoff-Gemisch dienen, welches dichter am Einlassschlitz
zugeführt
wird. Der Kraftstoffverbrauch und die Abgasemissionen werden dadurch
vermindert. Der Motor ist in erster Linie für ein handgeführtes Arbeitsgerät bestimmt.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Brennkraftmaschinen,
bei welchen den Spülkanälen zusätzliche
Luft zugeführt
wird, sind bereits bekannt. Bei diesen werden der Kraftstoffverbrauch und
die Abgasemissionen herabgesetzt, aber es ist schwierig, bei einem
Motor dieses Typs das Luft/Kraftstoff-Verhältnis zu steuern. Weiterhin
kann es sich als schwierig erweisen, die Abgasemissionen wesentlich
herabzusetzen.
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In
einem kürzlich
veröffentlichten
SAE-Report mit der Bezugsnummer 2000-01-9000 wird ein Motor mit
einer solchen Bauausführung
beschrieben, wie sie eingangs beschriebenen wurde. Mit Hilfe von Rückschlagventilen,
den sogenannten Reed-Ventilen,
werden die zwei Spülkanäle, welche
sich ganz dicht am Auslassschlitz befinden, mit so viel Luft versorgt,
dass diese für
den gesamten Spülvorgang
ausreichend ist. Ein oder mehrere Spülkanäle mit Schlitzen, welche sich
dicht an der Einlassseite befinden, werden zur selben Zeit, wo die
anderen Schlitze mit Luft/Kraftstoff-Gemisch spülen, statt dessen mit Luft spülen. Es
wird darauf aufmerksam gemacht, dass diese Spülung parallel erfolgt, d. h.
sie beginnt zum gleichen Zeitpunkt und setzt sich während des
gesamten Spülvorganges
fort. Das Prinzip wird als ein räumlich
geschichtetes Spülen
bezeichnet. Im Vergleich mit einem herkömmlichen Zweitaktmotor werden
der Kraftstoffverbrauch und die Abgasemissionen wesentlich herabgesetzt.
Gleichzeitig muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass Luft/Kraftstoffgemisch
durch den Abgasschlitz gegen Ende des Spülvorganges während der
letzten 40–50
Grad des Kurbelwellenwinkels, bevor der Abgasschlitz geschlossen
wird, verloren geht. Dieser Verlust ist offensichtlich nicht erwünscht. Weiterhin
werden auf die gewohnte Art und Weise Rückschlagventile für die Speisung
der Spülkanäle verwendet,
welche sich dicht am Auslassschlitz befinden. Die Durchflussbegrenzung
in den Rückschlagventilen
wird das Füllen mit
Luft erschweren. Dieser Typ von Rückschlagventilen, üblicherweise
Reed-Ventile, weist jedoch eine Anzahl von weiteren Nachteilen auf.
Häufig
haben sie die Neigung, in Resonanzschwingungen zu geraten, und sie
können
Schwierigkeiten aufweisen, den hohen Drehzahlen zu folgen, welche
viele Zweitaktmotoren erreichen können. Davon abgesehen führt dies zu
zusätzlichen
Kosten und einer ansteigenden Anzahl von Motorbestandteilen.
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Die
internationale Patentanmeldung WO98/57053 zeigt einige wenige abweichende
Ausführungsformen
eines Motors auf, bei welchen den Spülkanälen über L-förmige und T-förmige Aussparungen
im Kolben Luft zugeführt
wird. Folglich wird auf Rückschlagventile
verzichtet. Allen Spülkanälen wird
Luft zugeführt,
und diese dient als Puffer gegenüber
dem darunter befindlichen Luft/Kraftstoff-Gemisch. Im Gegensatz
zu dem weiter oben erwähnten Motor
erfolgt somit die Spülung
zeitlich geschichtet und nicht räumlich
geschichtet. Bei allen Ausführungsformen
weist die Kolbenaussparung dort, wo sie auf den jeweiligen Spülkanal trifft,
eine sehr beschränkte
Höhe auf,
welche im Wesentlichen gleich der Höhe des tatsächlichen Spülkanals ist. Eine Folge dieser
Ausführungsform
besteht darin, dass der Kanal für
die Luftzuführung
durch den Kolben hindurch zum Spülschlitz
erheblich später
durch den Kolben geöffnet
wird, als der Kanal für
das Luft/Kraftstoffgemisch durch den Kolben geöffnet wird. Die Zeitspanne
für die
Luftzuführung
ist somit wesentlich kürzer
als die Zeitspanne für
die Zuführung
des Luft/Kraftstoff-Gemisches, wobei die Zeitspanne als Kurbelwellenwinkel
oder Kurbelwellenzeit angegeben werden kann. Dies könnte die
Steuerung des gesamten Luft/Kraftstoff-Verhältnisses des Motors komplizieren.
Dies bedeutet auch, dass die Luftmenge, welche jedem Spülkanal zugeführt werden
kann, signifikant herabgesetzt ist, da der Unterdruck, welcher diese
zusätzliche
Luftmenge befördert,
beträchtlich abgenommen
hat, weil der Einlassschlitz bereits über eine gewisse Zeitspanne
offen gewesen ist, wenn die Luftzuführung erst geöffnet wird.
Dies bedeutet, dass sowohl die Zeitspanne als auch die befördernde
Kraft für
die Luftzuführung
niedrig sind. Darüber
hinaus ist der Strömungswiderstand
in den L-förmigen
und T-förmigen
Kanälen,
wie dargestellt worden ist, relativ hoch, teils weil der Querschnitt
des Kanals dicht am Spülschlitz
klein ist, und teils wegen der scharfen Biegung, welche durch die
L-Form und die T-Form erzeugt wird. Wenn die Luft gerade in den
Spülschlitz eingetreten
ist, wird sie zu einer plötzlichen
Richtungsänderung
gezwungen, und zwar weg von der seitlichen Richtung des Zylinders,
so dass sie statt dessen dem Spülkanal
nach außen
und dann nach unten folgt, d. h. zwei Kurven von 90° in rascher
Aufeinanderfolge durchströmt.
Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass
die Spülkanäle des Motors
in radialer Richtung zum Zylinder verlaufen. Dies alles trägt dazu
bei, den Strömungswiderstand
zu erhöhen und
die Luftmenge zu vermindern, die den Spülkanälen zugeführt werden kann, was die Möglichkeiten verringert,
mittels dieser Anordnung den Kraftstoffverbrauch und die Abgasemissionen
zu senken.
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Ziel der Erfindung
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die oben aufgeführten Probleme
wesentlich zu vermindern und Vorteile in vielerlei Hinsicht zu erreichen.
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Darstellung
der Erfindung
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Das
oben erwähnte
Ziel der vorliegenden Erfindung wird bei einer erfindungsgemäßen Zweitaktbrennkraftmaschine
erreicht, welche die kennzeichnenden Eigenschaften aufweist, die
in den angefügten
Ansprüchen
dargestellt sind.
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Die
erfindungsgemäße Brennkraftmaschine zeichnet
sich im Wesentlichen dadurch aus, dass der Luftkanal von einem Lufteinlass
ausgehend angeordnet ist, der mit einem Drosselventil ausgestattet
ist, welches durch mindestens einen Motorparameter wie beispielsweise
der Drosselklappensteuerung des Vergasers gesteuert wird, und wobei
der/die zum Einlass gerichteten Schlitz(e) dergestalt angeordnet ist/sind,
dass er/sie das Luft/Kraftstoffgemisch später zu spülen beginnt/beginnen, als die
zum Auslass gerichteten Spülschlitze
die Luft zu spülen
beginnen.
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In
dem Maße,
wie die zum Einlass gerichteten Spülschlitze das Luft/Kraftstoff-Gemisch
später zu
spülen
beginnen, als die zum Auslass gerichteten Spülschlitze die Luft zu spülen beginnen,
wird dem Luft/Kraftstoffgemisch eine kürzere Zeit zur Verfügung stehen,
den Auslassschlitz zu erreichen. Dadurch können die Verluste an Luft/Kraftstoff-Gemisch durch
den Auslassschlitz vermindert werden. Dies kann dadurch bewirkt
werden, dass diejenigen Spülkanäle, welche
zum Einlass gerichtete Spülschlitze aufweisen,
zum Teil mit Luft oder Abgasen gefüllt werden, bevor der Spülvorgang
beginnt. Dadurch wird dieses Gas zuerst gespült, wodurch die Spülung des
Luft/Kraftstoff-Gemisches verzögert
wird. Weiterhin können
die zum Einlass gerichteten Spülschlitze auch
dergestalt angeordnet werden, dass sich ihr jeweiliger oberer Rand
in axialer Richtung tiefer befindet als der entsprechende Rand der
anderen Spülschlitze.
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Weil
mindestens ein Verbindungsschlitz in der Zylinderwand des Motors
dergestalt angeordnet ist, dass er im Zusammenhang mit Kolbenstellungen am
oberen Totpunkt mit im Kolben angeordneten Strömungswegen verbunden wird,
kann die Zuführung
von Frischluft zum Oberteil der Spülkanäle gänzlich ohne Rückschlagventile
erfolgen. Dies kann deswegen so durchgeführt werden, weil bei Stellungen
am oberen Totpunkt oder in der Nähe
des oberen Totpunktes gegenüber
der Umgebungsluft ein Unterdruck im Spülkanal herrscht. Folglich kann
dadurch ein kolbengesteuerter Luftkanal ohne irgend ein Rückschlagventil geschaffen
werden, was einen großen
Vorteil darstellt. Da für
die Luftzuführung
eine sehr lange Zeitspanne zur Verfügung steht, kann eine beträchtliche
Luftmenge zugeführt
werden, so dass ein sehr zufriedenstellender Grad der Verminderung der
Abgasemission erreicht werden kann. Die Steuerung erfolgt mittels
eines Drosselventils im Lufteinlass, welches durch mindestens einen
Motorparameter gesteuert wird. Eine derartige Ausführung der Steuerung
stellt eine Lösung
dar, welche beträchtlich weniger
kompliziert ist als die mit einem variablen Einlass. Der Lufteinlass
weist vorzugsweise zwei Verbindungsschlitze auf, welche bei einer
Ausführungsform
dergestalt angeordnet sind, dass sie der Kolben an seinem unteren
Totpunkt überdeckt.
Das Drosselventil kann vorzugsweise durch die Drosselklappenstellung
des Motors oder die Drehzahl gesteuert werden, und zwar allein oder
im Zusammenwirken mit einem weiteren Motorparameter. Diese und weitere
kennzeichnende Merkmale und Vorteile werden deutlicher aus der nachfolgenden
Beschreibung der verschiedenen Ausführungsformen, welche durch
die beigefügten
Zeichnungen ergänzt
wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand ihrer verschiedenen Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die angefügten Abbildungen ausführlicher beschrieben
werden. Für
Teile, welche symmetrisch am Motor angeordnet sind, wurde dem Teil
auf der einen Seite eine Bezeichnung in Form einer Bezugszahl gegeben,
während
der Teil auf der gegenüber liegenden
Seite die gleiche Bezeichnung, jedoch mit dem '-Symbol versehen, gegeben wurde. In
den Zeichnungen sind die Teile mit einem '-Symbol
oberhalb der Zeichnungsebene angeordnet und deshalb nicht sichtbar.
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1 stellt
eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Motors dar. Der Zylinder
ist im Schnitt dargestellt ebenso. wie Teile des Kolbens, welcher
an seinem oberen Totpunkt dargestellt ist. Die Spülkanäle sind
vollständig
oder teilweise mit Luft gefüllt.
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2 stellt
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung dar, welche offene Spülkanäle aufweist. Die 2–5 zeigen
Einzelheiten, welche im Vergleich zu 1 vergrößert dargestellt
sind.
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3 stellt
eine dritte Ausführungsform
der Erfindung dar, welche zum Einlass gerichtete Spülkanäle aufweist,
die als Aussparungen in der Zylinderwand ausgebildet sind und die
mit Aussparungen im Kolben zusammenwirken.
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Diese
Spülkanäle sind
mit Luft gefüllt.
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4 stellt
den gleichen Typ des Spülkanals wie
in 3 dar, aber in diesem Fall ist er nicht mit Luft
gefüllt
ist.
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5 stellt
eine solche Art von Spülkanal dar,
der allein verwendet wird und folglich direkt oberhalb des Einlassschlitzes
des Motors angeordnet ist.
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Beschreibung
der Ausführungsformen
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In 1 ist
mit der Bezugszahl 1 eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine bezeichnet.
Sie ist vom Typ des Zweitakters und weist Spülkanäle 3, 3' auf. Der Letztere
ist nicht sichtbar, weil er sich oberhalb der Zeichnungsebene befindet.
Der Motor weist einen Zylinder 15 und ein Kurbelgehäuse 16, einen
Kolben 13 mit einer Pleuelstange 17 und ein Kurbelgetriebe 18 auf.
Weiterhin weist der Motor einen Einlasskanal 22 mit einem
Einlassschlitz 33 und einen mit der Ansaugleitung verbundenen
Zwischenabschnitt 24. auf, wobei dieser Abschnitt seinerseits mit
einem Vergaser 25 mit einer Drosselklappe 26 verbunden
ist. Der Kraftstoff 37 wird mittels des Vergasers zugeführt. Dieser
Vergaser ist üblicherweise mit
einem filterbestückten
Ansauggeräuschdämpfer verbunden.
Diese sind aus Gründen
einer größeren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt. Das Gleiche trifft auf den Auslassschlitz und
den Schalldämpfer
des Motors zu. Diese sind gänzlich
von herkömmlicher Art.
Die Überströmkanäle 3, 3' weisen zum
Auslass gerichtete Schlitze 9, 9' in der Zylinderwand 12 des Motors
dicht am Abgasschlitz 19 des Zylinders auf. Der Motor weist
einen Verbrennungsraum 32 mit einer Zündkerze auf, welche nicht dargestellt
ist. Dies alles ist herkömmlich
und soll aus diesem Grund nicht ausführlicher beschrieben werden.
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Das
Spezielle daran besteht darin, dass ein mit einem Drosselventil 4 ausgestatteter
Lufteinlass 2 dergestalt angeordnet ist, dass dem Zylinder Frischluft
zugeführt
werden kann. Dieser Lufteinlass 2 weist einen Verbindungskanal 6 auf,
welcher zum Zylinder führt,
der mit einem äußeren Verbindungsschlitz 7 ausgestattet
ist. Unter Verbindungsschlitz soll von jetzt an der Schlitz der
Verbindung auf der Innenseite des Zylinders verstanden werden, während der
Schlitz auf der Außenseite
des Zylinders als der äußere Verbindungsschlitz
bezeichnet wird. Der Lufteinlass 2 ist in geeigneter Form
mit einem filterbestückten
Ansauggeräuschdämpfer verbunden,
so dass gereinigte Frischluft angesaugt wird. Falls keine allzu
hohen Anforderungen gestellt werden, ist dies natürlich nicht
erforderlich. Der Ansauggeräuschdämpfer ist
aus Gründen
einer größeren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
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Der
Verbindungskanal 6 ist folglich mit dem äußeren Verbindungsschlitz 7 verbunden.
Dies stellt einen Vorteil dar. An oder hinter diesem Schlitz teilt sich
der Kanal in zwei Abzweigkanäle 11, 11', von denen
jeder zu einem Verbindungsschlitz 8, 8' führt. Diese
sind symmetrisch angeordnet, und die Teile mit einem '-Symbol liegen, wie
erwähnt
worden ist, oberhalb der Zeichnungsebene. Der äußere Verbindungsschlitz 7 befindet
sich folglich unterhalb des Einlasskanals 22, was eine
Anzahl von Vorteilen wie beispielsweise eine niedrigere Temperatur
und eine bessere Ausnutzung des Raumes für ein handgeführtes Arbeitsgerät mit sich
bringt.
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Der
Verbindungsschlitz 7 könnte
sich jedoch auch oberhalb des Einlasskanals 22 befinden,
welcher dann stärker
horizontal ausgerichtet ist. Wo auch immer sie angeordnet sind,
es könnten
zwei Verbindungsschlitze 7, 7' verwendet werden. Sie könnten dann
auch an jeder Seite des Einlasskanals 22 angeordnet sein.
Der Lufteinlass führt
somit über mindestens
einen Verbindungsschlitz 7, 7' nach oben zu mindestens einem
Verbindungsschlitz 8, 8'.
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Im
Kolben sind Strömungswege 10, 10' dergestalt
angeordnet, dass sie im Zusammenhang mit Kolbenstellungen am oberen
Totpunkt den jeweiligen Verbindungsschlitz 8, 8' mit dem Oberteil
der Überströmkanäle 3, 3' verbinden,
welche zum Auslass gerichtete Spülschlitze 9, 9' aufweisen.
Diese Strömungswege 10, 10' sind mittels örtlicher
Aussparungen im Kolben ausgeführt.
Der Kolben wird auf eine einfache Art mit diesen örtlichen
Aussparungen hergestellt, gewöhnlich
wird er gegossen.
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Die
Strömungswege
stellen auch die Verbindung zwischen den Spülkanälen 5, 5' mit zum Einlass gerichteten
Spülschlitzen 14, 14' und dem zugehörigen Verbindungsschlitz 8, 8' her. In der
Abbildung ist schematisch dargestellt, wie die verschiedenen Spülkanäle gefüllt worden
sind, bevor der Spülvorgang beginnt.
Das im Kurbelgehäuse
vorhandene Luft/Kraftstoff-Gemisch ist mit der Bezugszahl 29 bezeichnet.
Es ist zu beachten, dass das Luft/Kraftstoff-Gemisch 29 bis
annähernd
zur Hälfte
des Spülkanals 5 hinauf
reicht. Darüber
befindet sich Luft, welche vom Lufteinlass 2 zugeführt worden
ist. Andererseits ist der gesamte Spülkanal 3 mit Luft
angefüllt. Das
Ziel davon besteht darin, dass von dem zum Auslass gerichteten Spülschlitz 9 und
seiner Entsprechung 9' während des
Spülvorganges
nichts Anderes als Luft zugeführt
werden soll, die als Puffer gegenüber dem Auslassschlitz 19 dient.
Andererseits soll von den zum Einlass gerichteten Spülschlitzen 14, 14' zunächst Luft
und danach Luft/Kraftstoff-Gemisch 29 zugeführt werden.
Hierdurch wird die Einleitung des Luft/Kraftstoff-Gemisches verzögert, was
die Spülverluste
verringert. Wie aus der Abbildung ersichtlich wird, befindet sich
der obere Rand des zum Einlass gerichteten Spülschlitzes 14, 14' in axialer Richtung
auch weiter unten, d. h. dichter am Kurbelgehäuse, als der entsprechende
obere Rand der anderen Spülschlitze 9, 9'. Dies könnte zu
einer Verzögerung
des Spülvorganges
in dem zum Einlass gerichteten Spülschlitz beitragen. Falls dies
so ist, wird auch die Spülung
der Luft verzögert,
was wiederum die Spülung
des Luft/Kraftstoff-Gemisches 29 verzögert. Der bestimmende Faktor
dafür,
dass dies auftritt, besteht darin, wie weit oben sich der obere
Rand des zum Einlass gerichteten Spülschlitzes einerseits in Beziehung
zu den zum Auslass gerichteten Spülschlitzen und andererseits
zum Auslassschlitz befindet. Wenn der Kolben in seiner Abwärtsbewegung den
Auslassschlitz zu öffnen
beginnt, wird der Druck im Verbrennungsraum über dem Kolben zur gleichen Zeit
schnell abfallen, wie der Druck im Kurbelgehäuse 16 unterhalb des
Kolbens langsam ansteigt. wenn der Kolben die zum Auslass gerichteten
Spülschlitze 9, 9' zu öffnen beginnt,
ist eine Strömung
durch jeden Schlitz vorhanden, um den Druckunterschied zwischen
dem Verbrennungsraum und dem Kurbelgehäuse herabzusetzen. Da sich
der Kolben schnell nach unten bewegt, wird dort häufig im
Normalfall zuerst ein geringes Einströmen von Abgasen in den Schlitz
erfolgen, dem dann ein Ausströmen
von Abgasen und Luft durch den Schlitz folgt. Wenn man den oberen
Rand des zum Einlass gerichteten Spülschlitzes beträchtlich
tiefer als den oberen Rand des zum Auslass gerichteten Spülschlitzes
anordnet, dann hat in einem solchen Fall die Spülung durch diesen Schlitz bereits
begonnen, bevor der Kolben den zum Einlass gerichteten Spülschlitz
zu öffnen
beginnt. Es ist wichtig, dass jeder Spülschlitz 5, 5' mit dem jeweiligen
zum Einlass gerichteten Spülschlitz 14, 14' mit einer Luftmenge
gespeist wird, die während
des nachfolgenden Spülvorganges
zu Ende geht, bevor die Luftmenge in den zum Auslass gerichteten
Spülschlitzen 9, 9' zu Ende gehen
wird. Dadurch beginnt jeder Spülkanal 5, 5' mit zum Einlass gerichtetem
Spülschlitz 14, 14' das Luft/Kraftstoff-Gemisch
während
des Spülvorganges
zu spülen,
was notwendig ist, damit der Kraftstoff die Verbrennungskammer erreicht.
Die bestimmenden Faktoren dafür,
wie viel Luft/Kraftstoff-Gemisch genügend Zeit hat, um den Verbrennungsraum
zu erreichen, bestehen einerseits darin, wann die Spülung beginnt,
was bereits weiter oben diskutiert wurde, und andererseits darin,
wie viel Luft an der Oberseite von jedem zum Einlass gerichteten
Spülschlitz 5', 5' zugeführt worden
ist. Letzteres wird festgelegt durch die Strömungsbedingungen vom Einlass 2 und
im Innern der zum Auslass gerichteten Spülschlitze 9, 9' und im Innern
der zum Einlass gerichteten Spülschlitze 14, 14'. Da eine viel
größere Menge
an Luft den zum Auslass gerichteten Spülschlitzen 9, 9' zugeführt werden
soll, wird diesem Luftstrom die Priorität eingeräumt. Dies ist zum Teil darauf
zurück
zu führen,
dass jeder zum Einlass gerichtete Spülschlitz später bei der Bewegung des Kolbens
zu seinem oberen Totpunkt mit dem Lufteinlass 2 verbunden wird.
Dies wird dadurch erreicht, dass, wenn sich der Kolben an seinem
oberen Totpunkt befindet, der axiale Abstand zwischen dem oberen
Rand des Strömungsweges 10, 10', oder der Aussparung 10, 10' im Kolben,
und dem unteren Rand eines jeden zum Einlass gerichteten Spülschlitzes 14, 14' kleiner ist
als der entsprechende Abstand für
jeden zum Auslass gerichteten Spülschlitz 9, 9'. Eine Priorität für das Einströmen der
Luft zu jedem zum Auslass gerichteten Spülschlitz 9, 9' ist auch dadurch
gegeben, dass diesen Schlitzen eine größere Fläche gegeben wird als den zum
Einlass gerichteten Spülschlitzen 14, 14'. Dies wird
hauptsächlich
deswegen erreicht, weil sich der obere Rand viel weiter oben befindet.
Aber auch der untere Rand ist tiefer gelegen. Offensichtlich können die
zum Auslass gerichteten Spülschlitze breiter
ausgeführt
sein als die zum Einlass gerichteten Schlitze. Es hat jedoch auch
der Strömungswiderstand
in jedem Spülkanal
eine große
Bedeutung. Es ist deshalb vorzuziehen, einem niedrigen Strömungswiderstand
in den zum Auslass gerichteten Spülkanälen 3, 3' den Vorrang
einzuräumen.
Vorzugsweise verlaufen die zum Auslass gerichteten Spülkanäle 3, 3' dem Wesen nach
in der Seitenrichtung des Zylinders vom jeweiligen Spülschlitz 9, 9' weg, d. h.
dem Wesen nach tangential in Beziehung zum Umfang der Zylinderwand 12.
Die Strömung
verläuft
folglich in der Seitenrichtung des Zylinders von den Verbindungsschlitzen 8, 8' aus und hinüber zu den
zum Auslass gerichteten Spülschlitzen 9, 9' und weiter
in derselben seitlichen Grundrichtung am Beginn eines jeden Spülkanals 3, 3'. Diese Kanäle verlaufen
in seitlicher Richtung zur Auslassseite des Zylinders, um dort mit
einer sanften Biegung nach unten in Richtung des Kurbelgehäuses abzudrehen,
wo sie mit einem Kurbelgehäuseschlitz 20 verbunden
sind. Eine derartige Anordnung eines jeden Spülkanals 3, 3' ist aus dem
am 14.01.2000 angemeldeten Patent PCT/SE00/00058 offenkundig. Offensichtlich
kann dieser Verlauf auch dem zum Einlass gerichteten jeweiligen
Spülkanal
gegeben werden. Da sie vorzugsweise einen größeren Strömungswiderstand aufweisen sollen
und insgesamt nicht soviel Luft aufzunehmen brauchen, könnte es
statt dessen jedoch vorteilhafter sein, die zum Einlass gerichteten
Spülkanäle 5, 5' auf dem einfachsten
Weg hinunter zum Kurbelgehäuse
zu führen. 1 zeigt
einen derartigen einfachen Verlauf eines geschlossenen Spülkanals 5, 5' mit dem Kurbelgehäuseschlitz 21, 21'. Dieser Kanal könnte jedoch
sogar noch einfacher gestaltet werden, indem er auf seiner gesamten
Länge in
Richtung zum Zylinder hin offen gehalten wird. Er wird dann vorzugsweise
als eine axiale Rille in der Zylinderwand ausgebildet, welche direkt
bei der Herstellung des Zylinders im Druckgussverfahren geformt
werden kann. Wenn sich der Kolben an seinem oberen Totpunkt befindet,
wie dies in 1 dargestellt ist, wird er diese
Rille bis zu annähernd
einem Drittel seiner Länge
schließen.
Dadurch kann Luft höchstens nur
bis zu diesem Drittel eingefüllt
werden. Hierbei wird bestenfalls diejenige Luft in Betracht gezogen, die
nach dem oberen Totpunkt einströmt,
wenn sich der Kolben nach unten bewegt und einen größeren Teil
der Rille überdeckt.
Im Vergleich mit einem zum Einlass gerichteten geschlossenen Spülkanal stellt dies
eine Begrenzung dar, die jedoch auch einen Vorteil hat. Denn bei
bestimmten Laufbedingungen des Motors kann Luft aus der Grundseite
des Kolbens austreten, so dass bei verschiedenen Laufbedingungen
des Motors eine weniger veränderliche
Menge an Luft erhalten wird.
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Die
Zuführung
von Luft zu den Spülkanälen könnte auch
mit Hilfe von mindestens einem Kanal erfolgen, welcher mit einem
Rückschlagventil
ausgestattet ist und vom Lufteinlass 2 zum Oberteil der Spülkanäle 3, 3'; 5, 5' angeordnet
ist. Indem man dem Rückschlagventil,
welches zum Spülkanal
mit dem zum Einlass gerichteten Spülschlitz 14 gehört, eine
andere Eigenschaft verleiht als dem Rückschlagventil, welches zu
dem Spülkanal
dicht am Abgasschlitz 19 des Zylinders gehört, kann
den Spülkanälen mit
zum Einlass gerichteten Spülschlitzen
eine geringere Menge an Luft zugeführt werden. Dies bedeutet,
dass auch auf diese Weise das weiter oben beschriebene Ergebnis
erreicht werden kann. Vorzugsweise weist das Rückschlagventil, welches zum Spülkanal 5 gehört, eine
härter
eingestellte Ausführung
auf als das Rückschlagventil,
welches zum Spülkanal 3 gehört. Dadurch
wird es später öffnen und
früher
schließen,
so dass der Luftstrom eingeengt wird.
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In
der Ausführungsform
gemäß 2 ist
der Spülkanal 28 an
der Seite der tatsächlichen
Kolbenaussparung 10 angeordnet worden. Der Kanal ist als ein
offener Spülkanal
angelegt, d. h. als eine axiale Rille in der Zylinderfläche 12.
Am unteren Totpunkt befindet sich die Oberseite des Kolbens annähernd in gleicher
Höhe mit
dem oberen Rand des Verbindungsschlitzes 8, 8'. Derjenige
Teil des offenen Spülkanals 28,
welcher sich oberhalb dieses Niveaus befindet, muss dann als Spülschlitz 27 betrachtet
werden. In diesem Fall werden zwei symmetrisch angeordnete Spülkanäle 28, 28' verwendet.
Zu beachten ist, dass der Spülkanal 5 mit
dem Schlitz 14 in 1 eine vorteilhaftere
Lage in Bezug auf den Abgasschlitz 19 aufweist.
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Er
ist nämlich
vom Auslassschlitz weiter weg gerichtet als der Spülschlitz 27,
in 2. Selbst wenn der Spülkanal 28 an der Seite
der tatsächlichen
Kolbenaussparung 10 angeordnet ist, kann er mit Luft noch
bei Kolbenstellungen versorgt werden, die sich dicht am oberen Totpunkt
befinden. Zwei alternative Luftversorgungssysteme sind in dieser
Abbildung dargestellt, welche auch die Möglichkeit veranschaulicht,
Abgase nach unten in den Spülkanal 28 zu
leiten, wenn sich der Kolben nach unten in Richtung seines unteren
Totpunktes bewegt. Die drei dargestellten Lösungen können für sich allein oder im Zusammenwirken
von zwei oder drei von ihnen genutzt werden.
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An
seiner Oberseite ist der Spülschlitz 27 mit einem
vorstehenden Teil 35 ausgestattet, welches der Aussparung 10 im
Kolben entspricht, wenn dieser sich nahe an seinem oberen Totpunkt
befindet. Dadurch kann Luft vom Verbindungsschlitz 8 über die Aussparung 10 und
das vorstehende Teil 35 zum Oberteil des Spülkanals 28 strömen. Wenn
man eine geeignete Dimensionierung der Breite des vorstehenden Teils 35 wählt, wird
eine angepasste Menge an Luft zum Kanal 28 strömen, so
dass dieser nach unten annähernd
bis zur Grundseite des Kolbens 13 gefüllt wird. Das vorstehende Teil 34 der
Aussparung 10 veranschaulicht eine alternative Art und
weise, um Luft in den Spülkanal 28 einzuleiten.
In der dargestellten Stellung am oberen Totpunkt und kurz vor und
hinter diesem wird keine Luft durch das vorstehende Teil 34 zugeführt. Offensichtlich
könnte
dieses etwas weiter unter angeordnet werden, aber aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist es gänzlich
oberhalb des Spülschlitzes 27 dargestellt.
Wenn jedoch der obere Rand der Aussparung 10 mit der Unterseite
des Verbindungsschlitzes 8 in Kontakt kommt, beginnt das
vorstehende Teil 34 dem Spülkanal 28 Luft zuzuführen und
setzt dies fort, bis es oberhalb des Kanals zu liegen kommt. Es
wird dadurch dem Oberteil des Kanals 28 Luft auf eine ähnliche
Art und Weise zuführen,
wie dies durch das vorstehende Teil 35 geschieht. In 2 hat
sich der obere Rand des Spülschlitzes 27 weiter
nach oben erstreckt als der obere Rand des zum Auslass gerichteten
Spülschlitzes 9.
Dies bedeutet, dass der Kolben den Spülkanal 28 öffnen wird,
bevor er den Spülkanal 3 öffnet. Dadurch
wird der Spülkanal 28 einen
höheren
Druck und einen stärkeren
Fallstrom von Abgasen erfahren als der Spülkanal 3. Der obere
Rand des Spülkanals 28 ist
vorzugsweise in axialer Richtung so weit oben angeordnet, dass eine
gewünschte
Menge von Abgasen abwärts
in den Spülkanal 28 strömt. Die
Anpassung kann dergestalt sein, dass diese Menge an Abgasen allein
die gewünschte
Verzögerung
der Spülung
des Luft/Kraftstoff-Gemisches durch den Spülkanal 28 hindurch
gewährleistet.
Aber sie kann auch dergestalt sein, dass die Menge an Abgasen eine
früher über das
vorstehende Teil 35 und/oder 34 zugeführte Menge
an Luft ergänzt.
Weil Abgase zugeführt
werden, wenn sich der Kolben wesentlich tiefer als an seinem oberen
Totpunkt befindet, kann der offene Spülkanal weiter unten mit Hilfe
von Abgasen gefüllt
werden, als dies lediglich mit Hilfe von Luft möglich gewesen wäre, da sich
die Grundseite des Kolbens weiter unten befindet, wenn die Abgase
zugeführt
werden.
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3 stellt
eine Ausführungsform
dar, bei welcher in Anlehnung an 1 dem Spülschlitz 27 eine
vorteilhafte Lage dicht am Spülschlitz 9 gegeben worden
ist. Dies wird jedoch auf eine völlig
andere Art und Weise erreicht. Mindestens ein zum Einlass gerichteter
Spülschlitz 27, 27' mit dem Spülkanal 28, 28' ist in Form
einer Vertiefung 27, 28; 27', 28' in der Zylinderwand
angeordnet. Beim Spülvorgang
wird diese Vertiefung mit einer Öffnung 30, 30' im Kolben dergestalt
zusammenwirken, dass die Spülgase
den Kolben durch die Öffnung und
die Vertiefung durchqueren. Wenn sich der Kolben an seinem oberen
Totpunkt befindet, wird er die gesamte Vertiefung überdecken
mit Ausnahme eines möglicherweise
vorhandenen und nach unten gerichteten vorstehendes Teils 36.
Durch dieses Teil kann eine angepasste geringere Menge an Luft/Kraftstoff-Gemisch und Luft abgeführt werden,
wenn sich der Kolben seinem oberen Totpunkt nähert. In dem Fall, wo dieses
vorstehende Teil 36 nicht verwendet wird, wird dieses Gemisch
stattdessen übrig
bleiben oder durch den vorbeiströmenden
Luftstrom hinunter in den zum Auslass gerichteten Spülkanal 3 weggeführt. Dies
bedeutet, dass bei Kolbenstellungen dicht am oberen Totpunkt die
Vertiefung wahrscheinlich mit so viel Luft gefüllt wird, wie sie nur aufnehmen
kann. Dies ist jedoch eine sehr geringe Menge an Luft. Der Hauptanteil
der Luft wird statt dessen die Spülkanäle 3, 3' dicht am Abgasschlitz
auffüllen.
Beim Spülvorgang wird
sich der Kolben in einer solchen Stellung befinden, dass sich sein
oberer Rand annähernd
auf gleicher Höhe
mit dem oberen Rand des Spülschlitzes 8 befindet.
Die Öffnung 30 wird
dadurch mit dem Spülkanalteil 28 der
Vertiefung verbunden, während
die Oberseite der Vertiefung als Spülschlitz 27 dienen wird.
Zu beachten ist, dass der obere Rand des Spülschlitzes 27 beträchtlich
tiefer als der obere Rand des Spülschlitzes 9 angeordnet
ist. Dies bedeutet, dass der Spülvorgang
verzögert
wird und mit einer geringen Menge an Luft beginnen wird, welcher das
Luft-/Kraftstoff-Gemisch folgt.
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4 stellt
eine Ausführungsform
dar, bei welcher die Vertiefung 27, 28 nicht mit
Luft vom Verbindungsschlitz 8 gespeist wird. Deshalb beginnt
sie, das Luft/Kraftstoff-Gemisch
direkt zu spülen,
wenn der Kolben beginnt, den Spülschlitz 27 zu öffnen. Indem
man den oberen Rand der Vertiefung 27, 28 besonders
weit unten anordnet, kann eine sehr kurze und späte Spülung erreicht werden. Möglicherweise kann
der obere Rand des Kolbens örtlich
abgeschrägt
werden, damit hierfür
ein Beitrag geleistet werden kann. Es ist jedoch zu beachten, dass
dies später
erfolgt, als der Kolben beginnt, den Spülschlitz 9 zu öffnen. Die
Vertiefungen 27, 28; 27', 28' könnten durch die vorstehenden
Teile 34, 35, 36 mit Luft gespeist werden,
wie dies in 2 und 3 dargestellt
ist. Sein oberer Rand könnte
auch für
die Füllung
der Vertiefung mit Abgasen angepasst sein, wie dies in 2 dargestellt
ist.
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In 5 wird
nur eine Vertiefung 27, 28 verwendet, die direkt
oberhalb des Einlassschlitzes angeordnet ist. Wenn man den Kolben
nach unten in die beschriebene Stellung am unteren Totpunkt bewegt, wird
klar, wie die Strömung
durch die Öffnung 30 verlaufen
und den Kolben durch die Vertiefung 27, 28 hindurch
durchqueren kann. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass
nur eine Vertiefung erforderlich ist, aber es besteht ein Nachteil
darin, dass diese Vertiefung oben gegenüber dem Abgasschlitz 19 endet,
so dass eine Gefahr besteht, dass die Spülgase in den Auslassschlitz
früher
eintreten werden als bei den anderen Beispielen, insbesondere jenen
gemäß 1 und 3.
Die Vertiefung 27, 28 kann in einem Einsatzstück angeordnet
werden, welches von außen
in den Zylinder eingeführt
wird, der deswegen im Druckgussverfahren hergestellt werden kann,
was einen preiswerteren Zylinder zur Folge hat. Dies trifft in entsprechender
Weise auch auf die Beispiele gemäß 3 und 4 zu.
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Üblicherweise
sind die Verbindungsschlitze 8, 8' dergestalt in der axialen Richtung
des Zylinders angeordnet, dass der Kolben sie überdeckt, wenn er sich an seinem
unteren Totpunkt befindet. Folglich können Abgase nicht in den Verbindungsschlitz
eindringen und weiter durch einen möglichen Luftfilter hindurch
treten. Es ist aber auch möglich,
dass die Verbindungsschlitze 8, 8' so weit oben angeordnet sind,
dass sie in einem gewissen Maße
offen sind, wenn sich der Kolben an seinem unteren Totpunkt befindet.
Dies ist dann dergestalt abgestimmt, dass eine gewünschte Menge
an Abgasen in den Verbindungskanal 6 eingeleitet wird.
Ein ziemlich weit oben angeordneter Verbindungsschlitz könnte auch
den Strpmungswiderstand der Luft am Übergang vom Verbindungsschlitz
zum Spülschlitz 9 verringern.
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Es
ist von großer
Bedeutung, dass der Zeitspanne der Luftzuführung von den Verbindungsschlitzen 8, 8' zu dem zum
Auslass gerichteten Spülschlitz 9, 9' die Priorität eingeräumt wird,
und sie wird in einem beträchtlichen
Ausmaß durch
die Strömungswege
im Kolben bestimmt, d. h. durch die Aussparung 10, 10' im Kolben.
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Vorzugsweise
ist der obere Rand der Aussparung 10, 10' so weit oben
angeordnet, dass er, wenn sich der Kolben vom unteren Totpunkt nach oben
bewegt, am unteren Rand des jeweiligen zum Auslass gerichteten Spülschlitzes 9, 9' zum selben Zeitpunkt
oder früher
anlangt, als der untere Rand des Kolbens am unteren Rand des Einlassschlitzes anlangt.
Dadurch wird die Luftverbindung zwischen den Verbindungsschlitzen 8, 8' und den Spülschlitzen 9, 9' zum selben
Zeitpunkt oder früher
geöffnet,
als der Einlass geöffnet
wird. Wenn sich der Kolben wieder nach unten bewegt, nachdem er
sich an seinem oberen Totpunkt befunden hatte, dann wird auch die Luftverbindung
zum selben Zeitpunkt oder später
geschlossen als der Einlass. Dadurch hat die Luftzuführung eine
dem Wesen nach gleich lange oder längere Zeitspanne als der Einlass,
was als Kurbelwellenwinkel oder Kurbelwellenzeit angegeben wird.
Dies wird ihren Strömungswiderstand
herabsetzen. Häufig
ist es wünschenswert,
dass die Einlasszeitspanne und die Luftzuführungszeitspanne im Wesentlichen gleich
lang sind. Vorzugsweise sollte die Luftzuführungszeitspanne 90–110 % der
Einlasszeitspanne betragen, weil diese beiden Zeitspannen durch
die maximale Zeitspanne begrenzt sind, während welcher der Druck im
Kurbelgehäuse
niedrig genug ist, um ein maximales Einströmen zu ermöglichen. Beide Zeitspannen
werden vorzugsweise maximiert und auf gleiche Länge eingestellt. Die Lage des
oberen Randes der Aussparung 10, 10' wird folglich bestimmen, wie frühzeitig
die Aussparung in Kontakt mit dem jeweiligen Spülschlitz 9, 9' kommen wird.
Folglich ist es vorzuziehen, dass die Aussparung 10, 10' im Kolben,
welche auf den zugehörigen
zum Auslass gerichteten Spülschlitz 9, 9' örtlich an
diesem Schlitz trifft, eine axiale Höhe aufweist, welche größer als das
1,5-fache der Höhe
des jeweiligen Spülschlitzes ist,
vorzugsweise aber größer als
das 2-fache der Höhe
des Spülschlitzes
ist. Dies setzt voraus, dass der Schlitz eine normale Höhe dergestalt
aufweist, dass die Oberseite des Kolbens, wenn er sich an seinem
unteren Totpunkt befindet, niveaugleich mit der Unterseite des Spülschlitzes
ist oder ein oder zwei Millimeter übersteht.
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Die
Aussparung ist vorzugsweise nach unten dergestalt geformt, dass
die Verbindung zwischen der Aussparung 10, 10' und dem Verbindungsschlitz 8, 8' maximiert wird,
da dies den Strömungswiderstand
herabsetzt. Dies bedeutet, dass, wenn sich der Kolben an seinem
oberen Totpunkt befindet, die Aussparung 10, 10' vorzugsweise
so weit nach unten reicht, dass sie den Verbindungsschlitz 8, 8' überhaupt
nicht überdeckt,
wie dies in 1 dargestellt ist. Insgesamt
bedeutet dies, dass die Aussparung 10, 10' im Kolben,
welche auf den jeweiligen Verbindungsschlitz 8, 8' örtlich an
diesem Schlitz trifft, eine axiale Höhe aufweist, welche größer ist
als das 1,5-fache der Höhe
des jeweiligen Verbindungsschlitzes, vorzugsweise aber größer als
das 2-fache der Höhe
des Verbindungsschlitzes ist.
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Die
gegenseitige axiale Anordnung des Verbindungsschlitzes 8, 8' und des zum
Auslass gerichteten Spülschlitzes 9, 9' kann beträchtlich
variiert werden, vorausgesetzt dass die Schlitze seitwärts verschoben
sind, d. h. in der tangentialen Richtung des Zylinders, wie in 1 dargestellt
ist. 1 veranschaulicht einen Fall, bei welchem der
Verbindungsschlitz und der Spülschlitz 9, 9' eine axiale Überlappung
aufweisen, d. h. dass der obere Rand des jeweiligen Verbindungsschlitzes
in der axialen Richtung des Zylinders genau so weit oben wie oder weiter
oben als der untere Rand des zugehörigen Spülschlitzes angeordnet ist.
Ein Vorteil besteht darin, dass bei einer Anordnung dieser Art die
zwei Schlitze zueinander stärker
ausgerichtet sind, was den Strömungswiderstand
herabsetzt, wenn Luft vom Verbindungsschlitz zum Spülschlitz
befördert wird.
Folglich kann mehr Luft befördert
werden, was die positiven Effekte dieser Anordnung, d. h. einen verminderten
Verbrauch an Kraftstoff und geringere Abgasemissionen, noch verbessern
kann. Bei vielen Zweitaktmotoren ist die Oberseite des Kolbens niveaugleich
mit dem unteren Rand des Abgasauslasses und dem unteren Rand des
Spülschlitzes,
wenn sich der Kolben an seinem unteren Totpunkt befindet. Es ist
jedoch auch recht üblich,
dass der Kolben um einen oder zwei Millimeter oberhalb des unteren
Randes des Spülkanals
hinaus ragt. Falls man den unteren Rand des Spülkanals weiter nach unten absenkt, wird
eine noch größere axiale Überlappung
zwischen dem Verbindungsschlitz und dem Spülschlitz geschaffen. Wenn dem
Spülkanal
Luft zugeführt
wird, wird nunmehr der Strömungswiderstand
herabgesetzt, was sowohl darauf zurückzuführen ist, dass sich die Schlitze
untereinander stärker
auf gleichem Niveau befinden, als auch darauf, dass der Spülschlitz
eine größere Oberfläche aufweist.
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Weiter
oben wird darauf hingewiesen, welch große Bedeutung das Vorhandensein
einer langen Zeitspanne der Luftzuführung hat, damit ein niedriger Strömungswiderstand
am Übergang
zwischen Zylinder und Kolben erreicht wird. Weiterhin wird auf den Vorteil
aufmerksam gemacht, der darin besteht, dass der Verbindungsschlitz
in axialer Richtung des Zylinders so weit oben wie oder weiter oben
als der untere Rand des jeweiligen Spülschlitzes angeordnet ist. Dies
setzt voraus, dass der Verbindungsschlitz und der Spülschlitz
längs des
Umfanges der Zylinderwand seitwärts
zueinander verschoben sind. Hierdurch kann der Übergang vom Schlitz 8 zum
Schlitz 9 über
den Kolben in einer leicht nach oben verlaufenden Richtung in Bezug
auf die seitliche Richtung des Zylinders erfolgen. Falls der Schlitz 8 statt
dessen rechts unterhalb des Schlitzes 9 angeordnet worden
ist, dann würde
der Übergang
in einer Richtung gerade nach oben erfolgen. Das Ergebnis würde darin
bestehen, dass die Strömung
erst nach oben verliefe und dann nach Erreichen des Spülschlitzes
in eine horizontale Richtung abbiegen würde, d.h. zwei scharfe Biegungen
in Aufeinanderfolge durchlaufen würde. Infolge der Tatsache,
dass die Schlitze seitwärts
verschoben sind, ermöglicht
dies eine leicht nach oben gerichtete Strömung mit sanften Kurven. Wie
bereits erwähnt
wurde, ist von großem
Vorteil, wenn die zum Auslass gerichteten Spülkanäle 3, 3' im Wesentlichen
in der seitlichen Richtung des Zylinders angeordnet sind. Das Ergebnis
wird darin bestehen, dass die leicht nach oben gerichtete Strömung vom
Schlitz 8 zum Schlitz 9 eine leichte Biegung nehmen
wird und sich dann in gerader seitlicher Richtung hinaus in den Überströmkanal fortsetzt.
Vorzugsweise verläuft
der Überströmkanal in
seitlicher Richtung des Zylinders, bis er sich auf gleicher Höhe mit der Zylinderwand
befindet, wo eine leichte Biegung erfolgt, so dass der Überströmkanal die
Verbindung mit dem Kurbelgehäuse
herstellt, wo er seine Einmündungsöffnung 20 aufweist.
Vorzugsweise ist jeder Abzweigkanal 11, 11', welcher zum
jeweiligen Verbindungsschlitz 8, 8' führt, dergestalt angeordnet,
dass er in der seitlichen Richtung des Zylinders gerichtet ist oder
von da aus leicht nach oben verläuft.
Hierdurch wird auf die vorteilhafte Hauptströmungsrichtung, welche durch
den Zylinder und den Kolben vorhanden ist, aufmerksam gemacht. In
der dargestellten Ausführungsform
kommt jeder Abzweigkanal schräg
von unten von einem äußeren Verbindungsschlitz 7 an,
so dass der Abzweigkanal nach dem äußeren Verbindungsschlitz zunächst nach
oben verläuft
und dann nach oben weiter geführt
wird und in eine seitliche Richtung bis nach oben zum Verbindungsschlitz 8, 8' in der Zylinderwand 12 biegt.
Am Übergang
vom Zylinder zum Kolben wird dadurch eine leicht nach oben weisende
Richtung der Strömung
erzeugt, welche dann vorzugsweise in einer leichten Biegung in eine
gerade seitliche Strömungsrichtung
im Überströmkanal abbiegt.
Da der Verbindungsschlitz 8 auf einem tieferen Niveau als
jeder zugehörige
Spülschlitz 9 angeordnet
sein muss, stellt dies eine natürliche
Anordnung dar. Aber es ist auch möglich, oberhalb des Einlasses 22–25 ein
oder zwei äußere Verbindungsschlitze
anzuordnen. Falls dies so ist, sind diese vorzugsweise in der seitlichen
Richtung des Zylinders stärker
abgewinkelt als im dargestellten Fall. In diesem Fall könnte die
Anordnung dergestalt getroffen werden, dass jeder Abzweigkanal 11, 11' im Wesentlichen
in der seitlichen Richtung des Zylinders bis zu jedem zugehörigen Verbindungsschlitz 8, 8' gerichtet ist.
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Wir
stellen uns vor, dass wir die bevorzugte Strömung von oben sehen können, wie
sie vom äußeren Verbindungsschlitz 7 zum
Verbindungsschlitz 8 und hinüber zum Spülschlitz 9 und weiter
in den Spülkanal 3 hinein
verläuft.
Dann wird offensichtlich, dass der Spülkänal 3 bis hinauf zum
Spülschlitz 9 in einer
im Wesentlichen tangentialen Richtung in Bezug auf den Zylinder
verläuft,
und das Gleiche trifft zum großen
Teil auch auf den ersten Teil des Abzweigkanals 11 vom
Verbindungsschlitz 8 her zu. Dadurch werden die Richtungswechsel
klein, wenn die Luft vom Abzweigkanal 11 über die
Kolbenaussparung 10 in den Spülkanal 3 hinein strömt.