DE60024415T2 - Glycin-betain zumr antithrombotischen gebrauch - Google Patents

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Description

  • Die Erfindung besteht im Gebrauch des Glycin-Betains, um das physiopathologische Gefäßschädigung zu beseitigen. Die Erfindung bezieht sich auf die Heil- und Vorbeugungswirkung des Glycin-Betains in der Pathogenie der thromboembolischen und hämostatischen Krankheiten, deren Ursache arteriell oder venös ist.
  • Das Glycin-Betain hat eine Vorbeugungswirkung, indem es die Entstehung der Thrombi vermeidet, und auch eine Heilwirkung, indem es die Wucherung der Thrombi verhindert, dadurch dass sie sie vernichtet. Der Vorteil dieser Erfindung besteht darin, dass der Gebrauch des Glycin-Betains kein Allergie- oder Blutungsrisiko bedeutet, im Gegensatz zu den heutzutage benutzten Molekülen und Behandlungen.
  • STAND DER TECHNIK
  • Die Gefäßthrombosen sind eine Antwort des Körpers auf die Aggression der Gefäßwand und des Plasma- und Zellinhaltes dieses Gefäßes. Die Thrombose ist die lokalisierte Aktivierung der Gerinnung mit Bildung eines Thrombus.
  • In den letzten Jahren hat das für diese Pathologie gezeigte Interesse es ermöglicht, mehrere Faktoren zu beanstanden:
    • – Das Gefäß, die Gefäßwand und die endothelialen Zellen
    • – Die Rolle der korpuskulären Elemente des Bluts
    • – Die Gerinnungs- und Fibrinolysesysteme und deren Inhibitoren.
  • Es gibt mehrere Typen von Thrombosen, die auf der Ebene der Arterien, der Venen, des Kapillarkreislaufes der Organen, der Herzhöhlen, und der in Berührung mit Blut künstlichen Oberflächen auftreten können. Die Gefäßthrombosen sind eine Antwort des Körpers auf die Aggression der Gefäßwand und des Plasma- und Zellinhaltes dieses Gefäßes. Die Thrombose ist eine Masse aus Blutelementen (Plättchen, weiße und rote Blutkörperchen), aus Fibrin und anderen Plasmaproteinen; diese Masse wird an die Oberfläche hingestellt oder sie verstopft das Lumen des Gefäßsystems. Die Mechanismen der Thrombose sind denen der Blutstillung ähnlich, aber sind durch die abnormale intravaskuläre Lokalisierung pathologisch.
  • Die Thrombosen und die Embolien sind die Hauptursache von klinischen Komplikationen der kardiovaskulären Krankheiten und der Atherosklerose.
  • Virchow nach gibt es wenigstens drei Typen von thrombogenen Faktoren, die die Lokalisierung, die Ausdehnung und die Regression einer Thrombose bestimmen:
    • – Die hämodynamischen und rheologischen Faktoren;
    • – Die endotheliale Verletzung;
    • – Die Aktivierung der Blutbestandteile und besonders der Blutplättchen und der Blutgerinnung, die zur Thrombinbildung führt.
  • Die thromboembolische Krankheit, deren Ursache arteriell oder venös ist, ist immer noch eine der Haupttodesursachen in den entwickelten Ländern.
  • Die arterielle Thrombose ist oft auf einen Riss der Atheroskleroseplaque zurückzuführen, wobei sich die venöse Thrombose oft aus dem Defizit eines Inhibitors der Gerinnung (AT III) oder aus einem Defizit eines Aktivators der Fibrinolyse (Protein S und/oder Protein C) oder häufiger aus einer Stasis ergibt. Tatsächlich, wenn beide auf eine Interaktion zwischen Blut und Gefäßwand, auf die Bildung einer venösen Thrombose und/oder auf eine Anomalie der Hämostasis zurückzuführen sind, dann ist die arterielle Thrombose am häufigsten sekundär im Verhältnis zu einer Oberflächenanomalie und schließt mit sich hauptsächlich die Blutplättchen ein. Sie trägt zu einer breiten Vielfalt von Krankheitsbildern bei, je nach arteriellen Zonen, die von der Unterbrechung der Vaskularisierung betroffen sind. Die Thrombose kann hauptsächlich die Herzarterien (Koronararterien), die Arterien der unteren Gliedmaßen, die Gehirn- und Verdauungsarterien erreichen. So begünstigt die arterielle Krankheit die Bildung des Thrombus, der selbst für die meisten Fälle von Endgefäßverschlüsse verantwortlich ist. Außerdem ist es ganz offensichtlich, dass die Störung der Hämostasis und des gebildeten Thrombus an anderen Gefäßverletzungen teilnimmt: Verschlimmerung der Wandverletzungen, Ischämie und Kapillarkreislaufstörungen.
  • Drei therapeutische Strategien in der Vorbeugung von mit Thrombosen verbundenen Ereignissen können unterschieden werden.
  • Die Antikoagulationsmittel. Sie bilden das Hauptelement der Behandlung eines Patienten, der eine thromboembolische Krankheit aufweist.
  • Das Heparin und dessen Derivate werden häufig benutzt. Jedoch kann der Gebrauch von Heparinen zu zwei Hauptkomplikationen führen, nämlich zu Blutung oder Thrombopenie.
  • Die Antivitamine K (AVK). Sie werden für lang dauernde Behandlungen verordnet und dürfen nicht in dringenden Fällen benutzt werden. Außerdem dürfen sie auch nicht gleichzeitig mit anderen Anti-Aggregantien verordnet werden, deren hämorrhagischen Effekt sie potenzieren.
  • Die Blutplättchenantiaggregantien. Sie werden verordnet, um der arteriellen Thrombose in Zusammenhang mit der Atherosklerose vorzubeugen. Die verordneten Hauptinhibitoren der Blutplättchenfunktionsweise sind heutzutage: Aspirin, Ticlopidin, Dipyridamol, und bestimmte antiinflammatorische nichtsteroidale Mittel, wie Flurbiprofen und Prostacyclin. Diese Behandlungen sind wirklich wirksam aber sie weisen Nebenwirkungen bei zu Allergien und Blutungen neigenden Patienten auf.
  • Obwohl diese Behandlungen wirksam sind, benötigen sie trotzdem besondere Vorsichtsmaßnahmen bei ihren Verwendungen, wie Verabreichung von Gegenmitteln, Probleme von Überdosierung und den unerwünschten Nebenwirkungen. Diese Behandlungen umfassen auch eine notwendige Betreuung der Patienten, was unter anderem auf die Blutungsprobleme, die während oder nach der Medikation auftauchen können, und auch auf die Inkompatibilitäten mit anderen Medikamenten zurückzuführen ist. Es war also interessant, ein Molekül mit einem hohen antithrombotischen Potential und ohne Nebenwirkungen zu finden. Erstaunlicherweise kam heraus, dass Glycin-Betain ein großes therapeutisches Potential in der Behandlung der Thrombosen hat.
  • Das Glycin-Betain oder Betain mit der Formel (CH3)3N+-CH2-COO ist ein Molekül, das für seine osmoschützenden Eigenschaften und auch für seine kosmetischen und pharmazeutischen Anwendungen bekannt ist. Mehrere pharmazeutische Anwendungen der Betaine sind bekannt, und ganz besonders der Gebrauch des Betains in der Behandlung der Homozystinurie, Ursache von Herz- und Gefäßerkrankungen (L. & B. Wilken J. Inher. Metab. Dis. 1997). So weisen die an Homozystinurie, einer genetischen Anomalie, leidenden Patienten vorzeitig Atherosklerose- und Thromboemboliestörungen auf (SH. Mudd & al. The metabolic and molecular bases of inherited disease, 1995), sowie auch Herz- und Gefäßerkrankungen (Mc Cully. Atherosclerosis Rev 11, 1983). Die Homozystinurie ist eine erbliche Schwäche, deren homozygote Form selten ist. Es wird geschätzt, dass die Prävalenz der heterozygoten Form 1 unter 200 in der Gesamtbevölkerung ist.
  • Die Homozystinurie ist auf einen hohen Spiegel von Homozystein im Plasma der betroffenen Patienten zurückzuführen. Die Verabreichung von Betain ermöglicht es, die Homozysteinkonzentration im Blut zu senken.
  • In der Schrift WO 95/15750 will der Autor die Gefäßstörungen bei den an Homozystinurie leidenden Patienten verhindern und bietet den Gebrauch des Betains unter den Ingredienzien an.
  • Die Schrift WO 98/19690 betrifft auch die Patienten, die an einem hohen Homozysteinspiegel im Blut leiden. Der Gebrauch des Betains unter anderen Ingredienzien ist dafür bestimmt, den Homozysteinspiegel im Blut zu vermindern, wobei festgestellt wurde, dass Homozystein ein positiver Risikofaktor des Vorkommens von Herz- und Gefäßerkrankungen und auch der Alzheimer Krankheit ist.
  • Die Schrift EP 0 347 864 beschreibt den Gebrauch des Betains unter Ingredienzien, um gegen die Zunahme der Sulfhydrylgruppen im Menschenplasma zu kämpfen, die auf Zystein und Homozystein zurückzuführen sind, und folglich auch, um die Bildung von Atheroskleroseplaques zu hemmen.
  • Diese Aktivität gegen Atherosklerose ist bekannt und ausführlich dokumentiert. Diese Schriften beschäftigen sich auch mit der Aktivität des Betains auf den Lipidenmetabolismus (Zapadnyuk & al. Biol. Med. 1987) wie auch auf den Cholesterinmetabolismus (Panteleimonova & al. Farmakol. Toksikol, Moscow 1983).
  • Die Schrift WO 97/38685 beschreibt den Gebrauch des Betains und des Taurins in der Behandlung von Komplikationen, die auf die Ischämie in bestimmten Organen zurückzuführen sind. Die Ischämie ist ein lokalisierter Stillstand des Blutkreislaufes und stellt nur eine der von Thrombose verursachten Pathologien dar.
  • Die Schrift EP 0 781 554 beschreibt in ihren Beispielen das Experimentieren auf enukleierte Herzen, d.h. herausgenommene und von dem Gefäßsystem isolierte Herzen. Die Anwendung des Betains wegen seiner bekannten osmoschützenden und Antiradikaleigenschaften ermöglicht hier den Autoren, die Rolle des Betains als Schutz für den Herzmuskel geltend zu machen.
  • Andere Betain-Formen wurden vorgeschlagen (WO 97/06795), ohne der Tätigkeit und Leistungen des Glycin-Betains bis zum heutigen Tag gleichzukommen.
  • Keine dieser Schriften enthüllt die Aktivität des Glycin-Betains im Verhältnis zu der venösen und/oder arteriellen Thrombose noch deren Antiaggregations- und Antikoagulensaktivität.
  • Das Glycin-Betain kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung für verschiedene klinische Anwendungen verwendet werden, wie:
    • – Koronarthrombosen und venöse Thrombosen
    • – Infarkt, Angina pectoris, Aneurysma, Lungenembolie, Venenentzündung
    • – Hirnembolie
    • – Post-traumatische Schocks mit chirurgischer Ursache oder nicht
    • – Die Vorbeugung der Kapillarkreislaufereignisse in folgenden Fällen: Hämophilie, Chemotherapie, Alter, orale Kontrazeption durch Östrogene, Fettleibigkeit, Nikotinismus, Prothese.
    • – Die Vorbeugung der Risiken in Zusammenhang mit der Verabreichung von ionogenen und nichtionogenen Kontrastmitteln.
  • MATERIAL UND METHODE
  • A/ Prinzip der durch Laser induzierten Thrombose. (Seiffge D. et al., 1989; Weichter W. et al., 1983)
  • In diesem Modell wird die Verletzung der Gefäßwand durch einen Laserstrahl induziert. Dieser Strahl führt zu einer begrenzten Verletzung des Gefäßendotheliums (nur 1 bis 2 Zellen sind zerstört). Das Bloßlegen des Unter-Endotheliums, thrombogener Oberfläche, führt zur Blutplättchenadhäsion über das Glycoprotein Ib. Dieser Blutplättchenadhäsion folgt die Aktivierung der Blutplättchen. Sie bilden Pseudopodien und sondern den Inhalt ihrer Granula ab. Diese Aktivierung führt zum Auftreten des Glycoproteins IIb-IIIa, das für die Aggregation der Blutplättchen miteinander notwendig ist. Diese Verletzung wird auf der Ebene des Mesenterialkapillarkreislaufes der Ratte induziert. Ihr folgt unmittelbar die Bildung eines Thrombus (einige Sekunden). Dieser schnell vergrößernde Thrombus embolisiert unter der Wirkung des Blutstroms, bevor er sich erneut bildet.
  • In dieser Vorrichtung ist die Messung des Effekts des Glycin-Betains gemeinsam mit der Studie von zwei pharmakologisch aktiven Molekülen durchgeführt worden, die als Bezugnahme benutzt wurden: Acetylsalicylsäure und Heparin (mit niedrigem Molekulargewicht). Die Messung behandelt auch die Aktivität des Glycin-Betains im Verhältnis zu den prothrombotischen Effekten, die auf die Kontrastmittel zurückzuführen sind.
  • B/ Durch Stasis induzierte Thrombose.
  • Eine Laparotomie wird durchgeführt, um die untere Hohlvene hervorzuziehen, auf der man eine Ligatur bei Z0 vornimmt. Bei Z0 + 2 h nimmt man eine subkutane Injektion des Glycin-Betains vor, und am Z0 + 6 St wird das Blutgerinnsel entnommen.
  • C/ Versuchsprotokoll.
  • Für diese Studien wurden männliche Wistar-Ratten verwendet. Das Gewicht der Ratten beträgt zwischen 200 und 250 Gramm. Nach einer Stallhaltungsperiode von 8 Tagen werden die Ratten einem Fasten von 12 Stunden unterworfen. Sie werden dann anästhe siert, das Glycin-Betain wird subkutan verabreichet und das Mesenterium (Laser) oder die Hohlvene (Stasis) werden zwecks der Experimente hervorgezogen.
  • BEISPIELE:
  • Beispiel 1: Messung der Embolusanzahl und der Embolisationsdauer nach Gefäßalteration durch Laserbeschuss
    Figure 00070001
  • Das Glycin-Betain vermindert erheblich die Embolusanzahl und die Embolisationsdauer nach Gefäßalteration durch Laserbeschuss. Diese Ergebnisse beweisen seine starke antithrombotische Wirkung.
  • Beispiel 2: Messung der Zeit der provozierten Blutung (E. Dejana. Bleeding time in rats. Thrombosis. Rech. 1982)
    Figure 00070002
  • Die Ergebnisse zeigen, dass das Glycin-Betain die Zeit der provozierten Blutung in den Werten der negativen Kontrolle beibehält. Neben seiner antithrombotischen Wirkung führt Glycin-Betain zu keinem Blutungsrisiko im Vergleich zu der positiven Kontrolle.
  • Beispiel 3: Messung der Blutplättchenaggregation nach Gefäßalteration durch Laserbeschuss (Cardinal & Flower. Pharmacol. Method. 1980)
    Figure 00080001
  • Beispiel 4: Messung des Effekts des Glycin-Betains gegenüber den Blutzellen a/ Zählung der Blutplättchen
    Figure 00080002
  • b/ Zählung der weißen Blutkörperchen
    Figure 00090001
  • c/ Zählung der roten Blutkörperchen
    Figure 00090002
  • Die Zahlung der korpuskulären Blutelemente bleibt in den Werten der negativen Kontrolle und beweist die Unschädlichkeit des Glycin-Betains.
  • Beispiel 5: Biologisches Ergebnis a/ Quick-Zeit
    Figure 00090003
  • b/ aktivierte Kephalinzeit (ZAK)
    Figure 00100001
  • c/ Bestimmung des Fibrinogens
    Figure 00100002
  • d/ Bestimmung des Alpha.2-Antiplasmins (α2AP)
    Figure 00100003
  • e/ Bestimmung des Antithrombins III (AT III)
    Figure 00110001
  • Beispiel 6: Messung der Wirkung des Glycin-Betains in Abhängigkeit von der Zeit
  • Experimentelle Gruppen:
    • Das Produkt ist mit 5 mg/kg geprüft
    • Durch Laser induzierte Thrombose
      Kontrolle NaCl 0,9%
      Gruppe I Das Produkt ist 1 Stunde vor dem Experiment injiziert
      Gruppe II Das Produkt ist 2 Stunden vor dem Experiment injiziert
      Gruppe III Das Produkt ist 24 Stunden vor dem Experiment injiziert
      Gruppe IV Das Produkt ist 48 Stunden vor dem Experiment injiziert
  • a) Wirkung des geprüften Produkts (5 mg/ml/kg) auf die Zeit der provozierten Blutung.
    Figure 00110002
  • b) Wirkung des geprüften Produkts (5 mg/ml/kg) auf die durch Laserstrahl induzierte arterielle Thrombose
    Figure 00120001
  • c) Wirkung des geprüften Produkts (5 mg/kg) auf die ex vivo-induzierte Blutplättchenaggregation.
    Figure 00120002
  • d) Messung der Wirkung des Glycin-Betains auf die Gerinnungsfaktoren nach wiederholter Verabreichung an 5 Behandlungstagen.
    Figure 00120003
  • Beispiel 7: Messung der Wirkung des Glycin-Betains auf die durch Stasis induzierte Venenthrombose. a) Wirkung des Glycin-Betains auf das Gewicht des Blutgerinnsels
    Figure 00130001
  • b) Messung der Wirkung des Glycin-Betains auf Plasminogen
    Figure 00130002
  • c) Messung der Wirkung des Glycin-Betains auf die Blutgerinnung
    Figure 00130003
  • d) Messung der Wirkung des Glycin-Betains auf die Gerinnungsfaktoren
    Figure 00140001
  • Die Behandlung mit Glycin-Betain hemmt die thromboembolischen Komplikationen, die durch Laserbeschuss ausgelöst wurden. Tatsächlich vermindert die Behandlung mit Glycin-Betain vor dem Laserbeschuss die Adhäsion der Blutplättchen und deren Aggregation auf der Gefäßebene.
  • Die Behandlung mit Glycin-Betain hemmt die thromboembolischen Komplikationen. Tatsächlich hat diese Behandlung mit Glycin-Betain vor der Induktion der Thrombose ein erhebliches antithrombotisches Potential gezeigt, was alle Faktoren betrifft, die bei dem Bildungsvorgang eines Thrombus eine Rolle spielen. Außerdem beweisen die Ergebnisse der biologischen Parameter die völlige Unschädlichkeit des Glycin-Betains, die im Gegensatz zu den benutzten Referenzprodukten (Aspirin und Heparin) zu keinem hämorrhagischen Effekt und auch zu keiner Nebenwirkung führt. Dank diesen Kennzeichen hat auch Glycin-Betain neben seiner bewiesenen Wirksamkeit die Besonderheit, dass es den Personen verabreicht werden kann, die Blutungsrisiko oder Sensibilitäts- oder Allergienrisiko den herkömmlichen antithrombotischen Behandlungen gegenüber aufweisen (Bluter, Allergiker), da Glycin-Betain keine Thrombopenie oder hämorrhagische Störungen verursacht (Beispiele 2 & 4). Das Experimentsergebnis des Beispiels 5 c zeigt den Verbrauch des Fibrinogens.
  • Es muss auch erwähnt werden, dass unter denselben Experimentbedingungen Glycin-Betain eine große Antigerinnungskraft für die Konservierung von Blut hat, im Vergleich zu heparinisierten Röhrchen oder E.D.T.A.-enthaltenden Röhrchen. Die aktiven Dosen des Glycin-Betains treten zwischen 3 und 5 mg pro Hämolyseröhrchen auf. Dieses Experimentergebnis beweist ein großes Antigerinnungspotential des Glycin-Betains. Die Verwendung von Glycin-Betain als Antigerinnungselement kann für die in vivo Behandlung des Menschenkörpers sowie auch für die ex vivo-Konservierung des Bluts geltend gemacht werden.
  • Messung der Wirkung des Glycin-Betains gegenüber Kontrastmitteln.
  • Im Rahmen der Untersuchung der antithrombotischen Effekte und unter Berücksichtigung der Vervollständigung der Betrachtung der Wirksamkeit des Glycin-Betains haben wir die Wirkung des Glycin-Betains auf die Vergrößerung des thromboembolischen Risikos gemessen, die mit dem Gebrauch von als prothrombotisch gut bekannten Kontrastmitteln verbunden sind. Das Interesse des Gebrauchs dieses Modells besteht in der unmittelbaren Beobachtung der Thrombusbildung bei der Gefäßverletzung. Diese Ergebnisse erklären das Auftauchen von thrombotischen Okklusionen bei Angioplastien, vor allem bei Patienten, deren Endothelium schon beschädigt oder verletzt ist. Die Koronarangioplastie verursacht ein Bloßlegen des Endotheliums, was das Kollagen, das Elastin und die glatten Muskelzellen mit laufendem Blut in Berührung bringt, in Analogie zum benutzten Experimentsthrombosemodell. So ist das Auftauchen von neuen Thrombi häufiger bei Patienten, die einen frischen Myokardinfarkt oder eine exzentrische Koronarplaque aufweisen.
  • Die Verabreichung der Kontrastmittel vermindert die Anzahl von weißen Blutkörperchen, die Anzahl von roten Blutkörperchen, und die Blutplättchenanzahl. Die Kontrastmittel wechselwirken mit den Leukozyten, induzieren die Freisetzung der Leukotriene, erhöhen die Gefäßpermeabilität und üben eine chemotaktische Wirkung aus. Außerdem wirken die Kontrastmittel auf die Kontrolle der Expression des P-Selektins und provozieren die Adhäsion der weißen Blutkörperchen an dem vaskulären Endothelium. Es ist bewiesen worden, dass der Gebrauch von Kontrastmitteln mit dem Auftauchen von Thrombi, die im Verhältnis zu dem benutzten Produkt unterschiedlich groß sind, verbunden ist. Zwei Kontrastmittel sind untersucht worden: Hexabrix® (ionogen) und Iopamidol® (nichtionogen)
  • Beispiel 8: Messung der Embolusanzahl und der Embolisationsdauer nach Gefäßalteration durch Laserbeschuss und Verabreichung der Kontrastmittel.
    Figure 00160001
  • Beispiel 9: Messung der Zeit der provozierten Blutung (ZPB)
    Figure 00160002
  • Beispiel 10: Messung der Blutplättchenaggregation nach Gefäßalteration durch Laserbeschuss.
    Figure 00160003
  • Beispiel 11: Messung der Wirkung des Glycin-Betains gegenüber den Blutzellen. a/ Zählung der Blutplättchen
    Figure 00170001
  • b/ Zählung der weißen Blutkörperchen
    Figure 00170002
  • c/ Zählung der roten Blutkörperchen
    Figure 00170003
  • Beispiel 12: Biologisches Ergebnis a/ Quick-Zeit
    Figure 00180001
  • b/ aktivierte Kephalinzeit (ZAK)
    Figure 00180002
  • c/ Bestimmung des Fibrinogens
    Figure 00180003
  • d/ Bestimmung des Alpha.2-Antiplasmins (α2AP)
    Figure 00190001
  • e/ Bestimmung des Antithrombins III (AT III)
    Figure 00190002
  • Die Behandlung mit Glycin-Betain hemmt die thromboembolischen Komplikationen, die mit dem Gebrauch von Kontrastmitteln verbunden sind. Tatsächlich vermindert diese Behandlung mit Glycin-Betain die Adhäsion der Blutplättchen und deren Aggregation auf der Gefäßebene, und zwar vor oder während der Injektion der Kontrastmittel. Diese Ergebnisse beweisen die antithrombotische und thrombolytische Wirkung des Glycin-Betains. Es muss auch erwähnt werden, dass die Kontrastmittel andere Nebenwirkungen haben können, wie die Blutstasis bei den Kathetern und die endothelialen Verletzungen, die auf die Verabreichungsmethoden selbst zurückzuführen sind. Das Glycin-Betain wirkt diesen Nebenwirkungen entgegen.
  • SCHLUSSFOLGERUNG
  • Das Glycin-Betain hat dieselben oder sogar bessere therapeutische Eigenschaften als die erforschten Antigerinnungs- und Antiaggregationsmittel (Acetylsalicylsäure und Heparin), und es weist keine Nebenwirkung auf.
  • Was die therapeutische Wirkung betrifft, legen die überlegenen Leistungen des Glycin-Betains im Verhältnis zu diesen zwei Molekülen (Acetylsalicylsäure und Heparin) die Formulierung eines Medikamentes, das als therapeutisch aktives Prinzip das Glycin-Betain hat, nahe. Dieses Medikament ist für die Behandlung von Thrombosen und thromboembolischen Störungen bestimmt.
  • Den ausgeführten Ergebnissen nach beansprucht das Medikament auch folgende Indikationen: Antigerinnung, Antiaggregation und Fibrinolytikum. Die bewiesene Unschädlichkeit dieses Moleküls ermöglicht es, lang dauernde Behandlungen zu berücksichtigen, ohne irgendeine biologische Überwachung zu brauchen.
  • Der Vorteil des Gebrauchs des Glycin-Betains besteht darin, dass es auf mehreren Ebenen der Hämostasis aktiv ist, nämlich der Ebene der Blutplättchenaggregation, auf der Gerinnungsebene und auf der Fibrinollytikumsebene. Diese Wirkung ist dauerhaft und vermeidet wiederholte Verabreichungen, was eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu den vorhandenen Behandlungen bedeutet. Die Verabreichung des Betains führt zu keinem Blutungsrisiko und auch zu keinen Nebenwirkungen (z.B.: von Heparin induzierte Thrombopenie), was einen wichtigen Fortschritt für die antithrombotische Therapeutik darstellt.

Claims (11)

  1. Verwendung der Glycine Betaine für die Erlangung eines Medikaments zur Behandlung von Thrombosen, die nicht von Homocystinurie verursacht werden.
  2. Verwendung der Glycine Betaine für die Erlangung eines Medikaments zur Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen, die nicht von Homocystinurie verursacht werden.
  3. Verwendung der Glycine Betaine für die Erlangung eines Medikaments zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen bei einem Patienten.
  4. Verwendung der Glycine Betaine für die Erlangung eines Medikaments zur Behandlung von Blutlättchenaggregationsstörungen bei einem Patienten.
  5. Verwendung der Glycine Betaine für die Erlangung eines Medikaments, der dazu bestimmt ist, einen Thrombus zu lysieren.
  6. Verwendung der Glycine Betaine für die Erlangung eines Medikaments zur Behandlung von Thrombosen bei Patienten, die ein Risiko für Hämorrhagien zeigen.
  7. Verwendung der Glycine Betaine als blutgerinnungshemmendes Agens für die ex vivo Blutbewahrung.
  8. Verwendung der Glycine Betaine für die Erlangung eines Medikaments zur Entgegenwirkung von thromboembolischen Effekten, die auf Kontrastmittel zurückzuführen sind.
  9. Verwendung der Glycine Betaine nach dem Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie gleichzeitig mit Kontrastmitteln dem Patienten verabreicht werden kann.
  10. Verwendung der Glycine Betaine als Wirkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine wirksame Menge von Glycine Betaine mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, Vehikel oder Trägersubstanz verbunden wird.
  11. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, 8 und 9, für die Herstellung eines Medikaments für eine subkutane Verabreichung.
DE60024415T 1999-03-02 2000-03-01 Glycin-betain zumr antithrombotischen gebrauch Expired - Lifetime DE60024415T2 (de)

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