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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sichern einer Schraube in einem
Befestigungsbereich durch einen schraubenaufnahmefähigen Dübel, der in
einem in dem Befestigungsbereich angeformten Loch gesichert ist.
Die Erfindung schafft auch eine Vorrichtung zum Einsatz beim Ausüben dieses
Verfahrens.
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In
der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen schließt der Begriff "Schrauben" auch "Bolzen" ein und umfasst
sowohl Schrauben, die mit einem Schraubgewinde versehene, zylindrische Schäfte aufweisen,
als auch Schrauben, die über
mit einem Schraubgewinde versehene, konische Schäfte verfügen.
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Vorrichtungen
und Einrichtungen werden oft durch Schrauben an einer Haltestruktur
(zum Beispiel einer Wand, einem Schrank oder einer Platte) gesichert.
In manchen Fällen
können
derartige Schrauben nicht direkt in die Struktur geschraubt werden,
da die Beschaffenheit des Materials der Struktur das Bilden eines
zufriedenstellenden Schraubgewindes direkt in dem Material nicht
zulässt.
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In
einem vorbekannten Patentdokument (DE-A-629 335 – JARECKI) wird dieses Problem
gelöst,
indem der Raum zwischen der zylindrischen, das Loch bildenden Oberfläche und
einer in das Loch eingesetzten Schraube mit einem biegsamen Füllmaterial
gefüllt
wird, das zum Setzen und Aushärten gebracht
wird und auf diese Weise in dem Loch ein dauerhaftes Schraubgewinde
bildet, das zu dem der Schraube passt. Das ermöglicht, dass die Schraube wie
gewünscht
aus dem Loch entfernt und wieder eingesetzt werden kann, wobei jedoch
das Füllmaterial
(wenn es so ausgehärtet
ist) weiterhin fest in dem Loch gehalten wird. Das Füllmaterial
kann entweder vor der Schraube oder zusammen mit der Schraube eingesetzt
werden, wobei es zu diesem Zweck um die Schraube herumgewickelt
wird. Das bevorzugte Füllmaterial
ist befeuchteter gebrannter Gips, der auf einen Baumwollgewebestreifen
aufgebracht ist. Die geringe physikalische Festigkeit dieses Materials
beschränkt
die Belastung erheblich, der die auf diese Weise in das Loch geschraubte
Schraube widerstehen kann.
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Wenn
eine Schraube wegen der Beschaffenheit des Materials der Struktur
nicht direkt in die Struktur eingeschraubt werden kann, wird in
der heutigen Praxis die Schraube in einen schraubenaufnahmefähigen Dübel (üblicherweise
aus einem Kunststoffmaterial) eingesetzt, der zuvor reibschlüssig in das
in der Struktur vorgeformte Loch eingesetzt wurde. Das Einführen der
Schraube in den Dübel
führt dazu,
dass sich der Dübel
radial vergrößert, wodurch der
reibungsmäßige Eingriff
des Dübels
mit der Struktur verstärkt
wird (wodurch sowohl eine Verschiebung in Längsrichtung als auch ein Drehversatz des
Dübels
in dem Loch verhindert wird), wenn die Schraube eingeführt wird,
um die Vorrichtung oder Einrichtung fest an der Struktur zu sichern.
Beim Vorformen des Loches in der Struktur kann es zum Beispiel zu
Schwierigkeiten kommen, wenn das Material der Struktur nicht homogen
ist oder wenn es während des
Bohrens des Loches geringfügig
und unregelmäßig abgetragen
wird. Deswegen ist das Loch manchmal größer (und/oder fehlgeformt),
als es für
die Größe des damit
in Eingriff zu bringenden Dübels
erwünscht
ist. Dies kommt zum Beispiel dann vor, wenn das Loch in die Mörtelverbindungen
zwischen Ziegelsteinen gebohrt wird.
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In
derartigen Fällen
können
Wiederherstellungsmaßnahmen
ergriffen werden, wie zum Beispiel das Benutzen eines größeren Dübels, um
den Dübel oder
die Schraube, die ursprünglich
benutzt werden sollte, aufzunehmen, oder einfach das Verwenden einer
größeren Schraube,
oder aber alternativ das Füllen
des überdimensionierten
Loches mit einem geeigneten homogenen Kunststofffüllmaterial
sowie anschließend
erneutes Bohren des erforderlichen dübelaufnahmefähigen Loches
in das Füllmaterial, nachdem
dieses sich gesetzt hat und ausgehärtet ist.
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Leider
verlängert
das letztgenannte Verfahren unnötigerweise
die Zeit zum Sichern der Schraube, da das Aushärten des Füllmaterials wegen der Menge
des auszuhärtenden
Füllmaterials
und seines fast vollständigen
Einschlusses in das Loch eine relativ lange Setzzeit benötigt, bevor
es sicher eine Last aufnehmen kann. Geeignete Kunststofffüllmaterialien
sind zum Beispiel Epoxidharze, die aber relativ teuer sind, besondere
Mischverfahren benötigen, längere Aushärtzeiten
haben und problematisch für den
Anwender sein können.
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Die
vorliegende Erfindung will ein Verfahren und eine Vorrichtung schaffen,
um das Sichern von schraubenaufnahmefähigen Dübeln unter Umständen zu
ermöglichen,
bei denen das vorgeformte Loch ungünstigerweise größer als
vorgesehen ist, wobei das Verfahren und die Vorrichtung nicht den
Einsatz eines größeren Dübels oder
einer größeren Schraube
oder eine lange Füllmaterialaushärtzeit notwendig machen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Sichern einer Schraube in einem Befestigungsbereich geschaffen, wobei
das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- (a)
Bereitstellen eines Dübels
(16), der dazu eingerichtet ist, die Schraube (14)
aufzunehmen und durch Reibung festzuhalten,
- (b) Formen eines Loches (18) in dem Befestigungsbereich
(12), um den Dübel
(16) aufzunehmen,
- (c) Feststellen, dass das Loch (18) in Bezug auf den
Dübel (16)
zu groß ist,
so dass der Dübel
(16) beim Einfügen
in das Loch (18) nur lose hinein passen und nicht mit einer
das Loch (18) umfassenden Wand ausreichend in Eingriff
kommen würde,
um eine Drehung des Dübels
(16) mit der Schraube (14) beim Einfügen und
Drehen der Schraube (14) zu verhindern,
- (d) Bereitstellen mindestens eines Teiles aus einem lose gewobenen
Gewebe (26 oder 30), auf dem ein schnell aushärtendes
Füllmaterial
(28) aufgebracht ist, wobei das Gewebeteil (26 oder 30)
groß genug
ist, um den Dübel
(16) zumindest umfänglich
zu umschließen,
- (e) wenigstens umfängliches
Umschließen
des Dübels
(16) mit dem Gewebeteil (26 oder 30),
- (f) Auslösen
einer Aktivierung des Füllmaterials (28),
um ein Setzen und schließlich
ein Aushärten des
Füllmaterials
(28) in Gang zu bringen,
- (g) Einfügen
des umschlossenen Dübels
(16) ohne Verzögerung
in das zu große
Loch (18), so dass das Füllen des zu großen Loches
(18) mit dem umschlossenen Dübel (16) gewährleistet
ist, um, wenn das Füllmaterial
(28) ausgehärtet
ist, eine Drehung des Dübels
(16) in dem Loch (18) beim Einfügen und
Drehen der Schraube (14) zu ihrem Einfügen in den Dübel (16)
zu verhindern, und
- (h) nach Ablauf der relativ kurzen Füllmaterialaushärtzeit Einführen der
Schraube (14) in den Dübel (16)
und Drehen derselben, um sie in dem Dübel (16) vorwärts zu bewegen.
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Unter
dem Begriff "lose
gewobenes Gewebe" wird
jedes gewobene oder gewirkte Gewebe verstanden, das ein offenes
Matrixmaterial oder Substrat bilden kann, auf dem das Füllmaterial
eingebracht oder aufgebracht werden kann. Dieser Begriff soll auf diese
Weise stets weit gefasst verstanden werden, wo es in dieser Beschreibung
und den beigefügten Ansprüchen angemessen
ist. Ein derartiges Gewebe kann zum Beispiel ein Gazematerial oder
Dreherbindungsmaterial aufweisen.
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Wenn
das Füllmaterial
durch Luft aktiviert werden muss, wie es bei manchen synthetischen Harzfüllmaterialien
wie beispielsweise einem Polyurethanharz der Fall ist, wird die
Aktivierung in dem Moment beginnen, wenn das Gewebe aus einem luftdichten
Lagerbehälter
entfernt wird, so dass das Umschließen des Dübels mit dem Gewebe kurz nach dem
Beginn der Aktivierung durch Luft stattfindet.
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Wenn
das Füllmaterial
durch Wasser aktiviert werden muss, wie es bei einem der bevorzugten Füllmaterialien
wie beispielsweise gebranntem Gips der Fall ist, kommt es durch
Befeuchten des umschlossenen Dübels
mit Wasser zur Aktivierung.
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Das
Umschließen
des Dübels
mit dem mit dem Füllmaterial
behafteten Gewebe stellt ein zuverlässiges Verfahren dar, um sicherzustellen,
dass Füllmaterial
zum größtmöglichen
Teil mit dem Dübel
in das Loch eingebracht wird. Das ist äußerst schwierig zu erreichen,
wenn das Gewebe nicht an dem Dübel angebracht
ist, so dass ein sicheres Befestigen des Dübels in dem zu großen Loch
in diesem Fall unvorhersehbar und unzuverlässig ist.
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Durch
Wasser aktivierbare Füllmaterialien haben
gegenüber
den durch Luft aktivierbaren Füllmaterialien
den Vorteil, dass sie relativ billig sowie in großer Menge
vorhanden sind und beim Anwender weniger dermatologische Probleme
auslösen.
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Zu
den bevorzugten durch Wasser aktivierbaren Füllstoffen zählt gebrannter Gips, obwohl
jedes andere geeignete, aus Gips hergestellte Füllmaterial ausreichend ist.
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Falls
gewünscht
können
in das Füllmaterial kurze,
verstärkend
wirkende Fasern aus Glas, Kohlenstoff oder anderem geeigneten Material
zur Verstärkung
des Füllmaterials
nach dem Aushärten
gemischt sein.
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Das
Gewebeteil kann die Form eines Bandes oder Streifens haben und um
den Dübel
gewickelt sein, um ihn umfänglich
zu umschließen.
Alternativ kann das Gewebeteil eine runde oder im Wesentlichen runde
Form aufweisen und über
das geschlossene Ende des Dübels
angeordnet sein sowie anschließend
gleichmäßig in Längsrichtung über den Dübel in Richtung
des offenen Endes verteilt werden, um ihn umfänglich im Wesentlichen gleichmäßig zu umschließen.
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Alternativ
kann das runde Gewebeteil symmetrisch über dem Loch angeordnet sein
und durch das geschlossene Ende des Dübels in das Loch gedrückt werden,
während
der Dübel
in das Loch gedrückt
wird, wodurch das Gewebeteil dazu gebracht wird, den Dübel umfänglich zu
umschließen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist für
den Einsatz in dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Teil aus lose gewobenen Gewebe vorgesehen, auf dem ein
schnell aushärtendes
Füllmaterial
aufgebracht ist, wobei das Gewebeteil die Form eines Bandes hat,
das querverlaufend an Stellen geschwächt ist, die entlang des Bandes
voneinander beabstandet angeordnet sind, um das leichte Ablösen aufeinanderfolgender
Teile zu ermöglichen,
wie es für
den Gebrauch beim Durchführen
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung erwünscht
ist.
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In
das Füllmaterial
können
falls gewünscht kurze,
verstärkend
wirkende Fasern aus Glas, Kohlenstoff oder anderem geeigneten Material
zur Verstärkung
des Füllmaterials
nach dem Aushärten
gemischt sein.
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Das
Band kann in die Form einer Rolle gewickelt sein oder alternativ
an den geschwächten
Stellen fächerförmig gefaltet
sein.
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Wenn
durch Luft aktivierbares Füllmaterial verwendet
wird, ist es wichtig, das Gewebeband in einen luftdichten Behälter einzuschließen, um
eine Aktivierung zu verhindern, bis das Band verwendet werden soll.
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Wenn
durch Wasser aktivierbares Füllmaterial
verwendet wird, ist es notwendig, das Gewebeband in einen wasserdichten
Behälter
einzuschließen,
um sicherzustellen, dass es vor dem Gebrauch trocken gelagert wird.
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Ein
anderes Ausführungsbeispiel
der Erfindung schafft zum Einsatz in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung einen Behälter,
der eine Auswahl von getrennten, mit Füllmaterialien versehenen Gewebeteilen
mit im Wesentlichen runder oder rechteckiger Gestalt enthält, wobei
die Teile eine Größe oder
verschiedene Größen aufweisen
können,
um zu verschiedenen Dübelgrößen zu passen.
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Vorzugsweise
verfügen
die luftdichten und wasserdichten Behälter über geeignete Verschlussmittel,
um die Luftundurchlässigkeit
beziehungsweise Wasserundurchlässigkeit
der jeweiligen Behälter zu
erhalten, und beinhalten oder tragen gedruckte Anweisungen, wie
die Gewebeteile gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden sollen.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung werden zum Einsatz bei der Ausführung der
vorliegenden Erfindung gebrauchsfertige (vorher vorbereitete) Einheiten
bereitgestellt, von denen jede über
einen Dübel
verfügt,
um den herum eine Hülse
(vorzugsweise an einem Ende geschlossen) aus einem lose gewobenen
Gewebe befestigt ist, auf dem ein schnell aushärtendes Füllmaterial mit oder ohne verstärkend wirkende
Fasern aufgebracht ist. Eine derartige Gewebehülse kann durch Verhaken mit
radialen Rückhaltevorsprüngen, wie
sie üblicherweise
auf schraubenaufnahmefähigen
Dübeln
ausgebildet sind, oder durch eine Klebesubstanz auf dem Dübel gehalten
werden.
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Andere
Merkmale der vorliegenden Erfindung werden beim Lesen der nachfolgenden
Beschreibung und der am Ende dieser Beschreibung beigefügten Ansprüche deutlich.
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Verschiedene
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Sichern von Schrauben in einem Befestigungsbereich
und Vorrichtungen zum Ausüben
dieser Verfahren werden nun beispielhaft mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, wobei
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1 eine
vertikale Schnittansicht eines Teils einer Einrichtung ist, die
an einer vertikalen Ziegelwand durch konventionelle Holzschrauben
gesichert ist, wobei der Schnitt in der Ebene der Längsachsen
von zwei Schrauben liegt,
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2 und 3 jeweils
rechteckige und runde Teile eines gewobenen Gewebes zeigen, auf dem
ein eingebettetes Füllmaterial
aufgebracht ist,
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4 in
bildhafter Weise einen schraubenaufnahmefähigen Kunststoffdübel zeigt,
um den herum das rechteckige Gewebeteil von 2 gewickelt ist,
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5 in
bildhafter Weise einen schraubenaufnahmefähigen Kunststoffdübel zeigt,
an dem entlang das runde Gewebeteil von 3 gedrückt und gleichmäßig verteilt
wird,
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6 in
bildhafter Weise einen schraubenaufnahmefähigen Kunststoffdübel zeigt,
der zwangsweise zusammen mit einem runden Gewebeteil von 3 in
Längsrichtung
in ein in der Ziegelwand vorgeformtes Loch gedrückt werden soll,
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7 in
bildhafter Weise einen wieder verschließbaren wasserdichten Behälter zeigt,
der mehrere rechteckige Füllmaterial
tragende Gewebeteile der in 2 dargestellten
Art enthält,
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8 in
bildhafter Weise ein Füllmaterial
tragendes gewobenes Gewebeband zum Bereitstellen der benötigten,
abnehmbaren rechteckigen Gewebeteile der in 2 dargestellten
Art zeigt, wobei das Band zu einer Rolle gewickelt ist,
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9 in
bildhafter Weise ein Füllmaterial
tragendes gewobenes Gewebeband zum Bereitstellen der benötigten,
abnehmbaren rechteckigen Gewebeteile der in 2 dargestellten
Art zeigt, wobei das Band fächerförmig gefaltet
ist, und
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10 in
bildhafter Weise eine gebrauchsfertige Einheit zeigt, die einen
konventionellen, schraubenaufnahmefähigen Kunststoffdübel aufweist,
wie er in 4 und 5 dargestellt
ist, und auf dem eine Hülse
mit lose gewobenen Gewebe mit einem eingebetteten Füllmaterial
angebracht ist, das den in 2 und 3 dargestellten
Geweben entspricht.
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Mit
Bezug auf die Zeichnungen ist eine Einrichtung 10 an einer
Ziegelwandstruktur 12 in der in 1 dargestellten
Weise durch sogenannte "Holzschrauben" (nämlich Schrauben,
die mit Schraubgewinden versehene, konische Schäfte aufweisen) 14 befestigt,
wobei konventionelle Kunststoffdübel 16 verwendet
werden, die in an geeigneter Stelle angebrachte, in der Ziegelwand 12 vorgeformte
Löcher 18, 20 eingebracht
werden.
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Die
vorgesehenen Positionen einiger dieser Löcher (18) machen ein
Bohren in das Material der Ziegelsteine 22 notwendig, so
dass üblicherweise keine
Schwierigkeiten beim Bohren von Löchern mit dem richtigen Durchmesser
für die
vorgesehenen Kunststoffdübel
auftreten.
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Die
vorgesehenen Positionen anderer Löcher (20) fallen jedoch
mit zugehörigen
zwischen benachbarten Ziegeln 22 angeordneten Mörtelverbindungen 24 zusammen.
Wegen der Schwäche
des Mörtels,
der oft in derartigen Verbindungen 24 verwendet wird, oder
kleinen, im Mörtel
vorhandenen Splittern oder Kieselsteinen kann das Bohren dieser Löcher 20 mit
dem erforderlichen Mauerbohrer zu Löchern führen, die etwas zu groß und/oder
stark fehlgeformt sind, wie in 1 dargestellt
ist. Infolgedessen sind die vorgesehenen Kunststoffdübel 16 im Durchmesser
zu klein, um reibungsmäßig mit
dem umliegenden Mörtel
in Eingriff zu kommen, und können
so die mit den Dübeln
in Eingriff bringbaren Schrauben nicht aufnehmen und halten. Deswegen drehen
sich die Schraube und der Dübel
gemeinsam, wenn eine Befestigungsschraube 14 in den Dübel 16 eingesetzt
und gedreht wird.
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Bei
einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird diese Schwierigkeit gemäß den Grundlagen
der vorliegenden Erfindung gelöst,
indem für
jedes derartige zu große
oder fehlgeformte Loch 20 wenigstens ein Teil 26 aus
einem lose gewobenen Gewebe (zum Beispiel Baumwolle) geschaffen
wird, auf dem ein trockenes, durch Wasser aktivierbares, schnell
aushärtendes
Füllmaterial 28 (zum
Beispiel gebrannter Gips) aufgebracht ist. Jedes derartige Gewebeteil 26 ist
so dimensioniert, dass es wenigstens einen Großteil des vorgesehenen Kunststoffdübels 16 umfänglich umschließt, wenn
es um diesen in Eingriff kommt.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung sieht nun für
jeden Dübel 16,
der in einem fehlerhaften (nämlich
zu großen
oder fehlgeformten) Loch 20 befestigt werden soll, vor,
dass ein derartiges Gewebeteil 26 mit dem Kunststoffdübel 16 verbunden
ist, um ihn in Längsrichtung
umfänglich
dicht zu umschließen.
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Das
Gewebeteil 26 und das Füllmaterial 28 werden
dann mit Wasser befeuchtet, um das Füllmaterial 28 zu aktivieren,
wodurch der Vorgang des Setzens (Aushärtens) in Gang gesetzt wird.
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Der
befeuchtete umschlossene Dübel
(16, 26, 28) wird dann unverzüglich in
das fehlerhafte Loch 20 eingesetzt, um es im Wesentlichen
auszufüllen,
wobei das Gewebeteil 26 und das Füllmaterial 28 dann
die Zwischenräume
zwischen dem Dübel 16 und
der Bohrung des Loches 20 ausfüllen.
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Nach
dem Ablauf der benötigten
(relativ kurzen) Füllstoffaushärtezeit
wird die vorgesehene Schraube 14 in den Dübel 16 eingesetzt
und geschraubt. Der ganze Vorgang kann lediglich fünf Minuten
dauern.
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Das
abschließende
Festziehen der Schraube mit der Einrichtung in Position wird normalerweise und
vorzugsweise ein paar Minuten später
durchgeführt,
was eine Gesamtsetzzeit von bis zu zehn Minuten ergibt.
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Das
Gewebeteil 26 kann, wie in 2 gezeigt,
die Form eines kurzen Bandes oder Streifens aufweisen und auf die
in 4 dargestellte Weise um den Dübel gewickelt sein, wodurch
sein Durchmesser vergrößert wird.
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Alternativ
und vorzugsweise weist das Gewebeteil, wie in 3 dargestellt,
die Form einer kreisartigen Scheibe 30 auf, wobei die Scheibe 30 dem
geschlossenen Ende des Kunststoffdübels 16 gegenüber angeordnet
sein und, wie in 5 gezeigt, gleichmäßig axial
in Längsrichtung
des Dübels verteilt
werden kann, wodurch ein im Wesentlichen gleichförmiger inniger Eingriff des
Gewebeteils um den Dübel
erreicht wird.
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Falls
erwünscht
kann auch ein alternatives Verfahren verwendet werden. Anstatt das
Gewebeteil 30 (oder sogar 26) an dem Dübel 16 anzubringen, es
dann zu befeuchten und den von dem Gewebeteil umschlossenen Dübel zwangsweise
in das Loch 20 einzusetzen, wird das Gewebeteil 30 erst
befeuchtet, um den Aushärtevorgang
zu starten, und dann, wie in 6 dargestellt,
mittig über
dem fehlerhaften Loch 20 angeordnet, wo anschließend der
Dübel 16 gegen die
Mitte des Gewebeteils gedrückt
wird, wodurch sich das Gewebeteil mit dem Dübel bewegt, wenn dieser zwangsweise
in Längsrichtung
in das fehlerhafte Loch eingesetzt wird, wo dann das Gewebeteil und
das Füllmaterial
wieder die Zwischenräume
zwischen dem Dübel 16 und
dem Loch 20 ausfüllen.
Alle unerwünschten
Teile des Gewebes, die aus dem Loch vorstehen, können mit einer Schere oder
einem Messer abgeschnitten werden.
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Auch
wenn in 3 das Gewebeteil 30 eine kreisartige
Form aufweist (wie es bevorzugt wird), können andere quasikreisartige
Formen (zum Beispiel polygonale) und sogar im Wesentlichen quadratische
Gewebeteile verwendet werden.
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Bei
einer erheblichen Überdimensionierung des
gebohrten Loches 20 kann es sein, dass zwei (oder möglicherweise
mehr) übereinanderliegende Gewebeteile 26 oder 30 verwendet
werden müssen, damit
die benötigte
Gewebe- und Füllmaterialmenge vorhanden
ist, um die Zwischenräume
zwischen dem Loch 20 und dem Dübel 16 auszufüllen. In
diesem Fall kann der Vorgang in Abhängigkeit davon, wie überdimensioniert
das Loch 20 ist und wie viele Teile des Füllstoff
aufweisenden Gewebes 26 oder 30 dementsprechend
verwendet werden müssen,
etwas länger
dauern (möglicherweise
bis zu zehn Minuten), um eine zufriedenstellende Befestigung des
Dübels zu
erreichen.
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Zum
Einsatz beim Ausführen
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung kann in einem geeigneten wasserdichten Paket 32 eine
Anzahl von Gewebeteilen 26 oder 30 in gleichen
Größen oder falls
erwünscht
in verschiedenen Größen bereitgestellt
werden. Die Gewebeteile können
voneinander getrennt sein, um eines nach dem anderen aus dem Paket
entnommen zu werden.
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Alternativ
kann das Paket 32 Füllstoff
tragendes Gewebe in der Gestalt eines Bandes (oder Streifens) 34 beinhalten,
wobei das Band querverlaufend an entlang der Länge des Bandes beabstandeten Stellen 36 geschwächt wurde
(zum Beispiel durch Perforierungen), so dass die einzelnen Teile 38 des Bandes
gut ablösbar
sind. Zur besseren Handhabung kann das Band, wie in 8 dargestellt,
auch zu einer Rolle 40 gewickelt sein. Alternativ kann
das Band auch an den geschwächten
Stellen 36 in sich gefaltet sein und, wie bei 42 in 9 dargestellt,
fächerförmig gefaltet
ausgestaltet sein.
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Die
Pakete verfügen
vorzugsweise über
Verschlussmittel (nicht dargestellt) zur erneuten wasserdichten
Versiegelung nach der Entnahme eines Gewebeteils.
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Vorzugsweise
sind in oder außen
auf den Paketen Anweisungen vorhanden, wie die eingeschlossenen
Gewebeteile gemäß den Grundlagen der
vorliegenden Erfindung zu verwenden sind.
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Es
versteht sich, dass das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
in jeder Situation angewandt werden kann, in der ein Kunststoffdübel (oder ein
anderer Dübel)
in ein Loch eingesetzt werden muss, das größer als gewünscht ist.
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Während die
oben aufgeführte
Beschreibung auf das Sichern einer Holzschraube in einem Kunststoffdübel ausgerichtet
ist, ist der darin beschriebene Ablauf ebenfalls für das Sichern
einer derartigen Schraube in einer beliebigen Dübelausführung, ob nun aus Kunststoff,
Holz oder Metall, anwendbar. Das Verfahren kann weiterhin auf dieselbe
Weise zum Sichern von Dübelvorrichtungen,
die für
Gipskartonplatten vorgesehen sind, oder für Dübel, die zur Aufnahme von Nägeln (anstatt
Schrauben) vorgesehen sind, verwendet werden.
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Darüber hinaus
kann der oben beschriebene Vorgang ebenfalls bei einem Bolzen eingesetzt
werden, der einen mit einem Schraubgewinde versehenen, zylindrischen
Schaft aufweist und Teil einer Mauerbolzenvorrichtung oder Teil
einer zum Einsatz mit Gipskartonplatten vorgesehenen Dübelvorrichtung
sein soll.
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Sich
schnell setzendes Füllmaterial
heißt Material,
das üblicherweise
eine Setzzeit von bis zu etwa zehn Minuten aufweist.
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Gewebe,
die bei dem Ausführen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, können beispielsweise Baumwollfasern
oder jedes geeignete synthetische Kunststoffmaterial (zum Beispiel
Polypropylen), sogar Kohlenstoff oder Glas sein, und sie können auf
jede geeignete Art, gleichmäßig oder
ungleichmäßig, gewoben
oder gewirkt sein. Die Gewebeart, die Dreherbindungsgewebe („Leno") genannt wird, ist
besonders geeignet. Gazegewebe sind in diesem Zusammenhang auch
zweckmäßig.
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Das
sich schnell setzende Füllmaterial
kann jedes geeignete aus Gips hergestellte Material sein, das auf
und/oder in den Zwischenräumen
des gewobenen Gewebes angebracht werden kann. Stattdessen können auch
andere durch Wasser aktivierbare Füllmaterialien verwendet werden.
Wenn dies gewünscht
wird, können
in das Füllmaterial
kurze (vorzugsweise weniger als 5 mm lange), verstärkend wirkende
Fasern aus Glas, Kohlenstoff oder anderem geeigneten Material gemischt
sein.
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Wegen
der Benutzerfreundlichkeit können gebrauchsfertige
(vorher vorbereitete) Einheiten 44 (10) vorgesehen
sein und als solche verkauft werden, von denen jede mit einem schraubenaufnahmefähigen Dübel 16 mit
einer darauf angebrachten, vorzugsweise an einem Ende geschlossenen
Hülse 46 aus
einem lose gewobenen Gewebe ausgestattet ist, auf der das trockene,
durch Wasser aktivierbare, sich schnell setzende Füllmaterial
aufgebracht ist. Der Dübel
entspricht dem in 4 und 5 dargestellten
Dübel (16),
während
das Gewebe und das Füllmaterial
dem in 2 und 3 verwendeten Gewebe
und Füllmaterial
(26–30)
entsprechen. Die Hülse 46 wird
an dem Dübel 16 durch
radiale, auf dem Dübel
angeformte Haltevorsprünge 48 (siehe auch
in 4 und 5) gehalten, wobei die Hülse stattdessen
falls gewünscht
mit einem Klebstoff befestigt werden kann.
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Eine
Art von durch Wasser aktivierbares, Füllstoff tragendes Gewebe (wie
oben erwähnt)
wird derzeit in der Medizin bei der Herstellung von Schienen und
Abdrücken
eingesetzt. Eine Binde aus gebranntem Gips, die als Marke „GYPSONA" von dem Unternehmen „Smith
and Nephew" erworben
werden kann, wurde mit Erfolg in Experimenten mit Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet. Sie wird als „Dreherbindungsgazebaumwolle" mit aufgebrachtem
Gips beschrieben.
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Verfahren
gemäß dem oben
beschriebenen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung haben die Vorteile, dass sie einfach
sind, lediglich einfache, nicht schädliche chemische Materialien
benötigen
und relativ schnell auszuführen
sind.
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Bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung entspricht das Verfahren zum Sichern
des Dübels 16 in
dem Loch 20 im Wesentlichen dem in dem oben beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiel
beschriebenen Verfahren, außer dass
das Füllmaterial 28 stattdessen über ein
durch Luft aktivierbares synthetisches Harzmaterial, beispielsweise
Polyurethanharz, verfügt.
In diesem Fall beginnt die Aktivierung des Füllmaterials mit dem Herausnehmen
des mit Füllstoff
imprägnierten
gewobenen Gewebes 26, 28 aus seinem luftdichten
Lagerbehälter.
Deswegen sollte es vor dem Einsetzen des Dübels 16 mit dem ihn
umhüllenden,
mit Füllstoff
imprägnierten
Gewebe 26, 28 in das Loch 20 keine größere Verzögerung geben.
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Es
gibt derzeit ebenfalls zum Einsatz in der Medizin beim Herstellen
von Schienen und Abdrücken
ein lose gewobenes Gewebe 26, auf dem ein durch Luft aktivierbares
Füllmaterial 28 aufgebracht ist.
Dieses Material ist derzeit unter dem Handelsnamen „DYNACAST
EXTRA" von dem Unternehmen „Smith & Nephew" erhältlich.
Es wird so beschrieben, dass es ein „gewirktes Fiberglassubstrat" aufweist, auf dem
ein Füllmaterial
mit einem „Polyurethanharz mit
niedriger Haftung" angebracht
ist. Dieses zweite Material wurde mit Erfolg in Experimenten im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Dieses
zweite Ausführungsbeispiel
hat gegenüber
dem ersten Ausführungsbeispiel
den Nachteil, dass das gewobene Gewebe mit dem darauf angebrachten
Harzfüllmaterial
relativ teuer ist, schädlich
für die
Haut des Anwenders sein kann und in seiner Handhabung hohe Sorgfalt
erfordert, da es luftempfindlich ist, was bereits vor dem Einsatz
zu einer vorzeitigen Aushärtung
des Füllmaterials
führen kann.