DE60023382T2 - Vollformgiessen mit Verwendung von dimensional selbstabilisierenden verlorenen Modell - Google Patents

Vollformgiessen mit Verwendung von dimensional selbstabilisierenden verlorenen Modell Download PDF

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Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die vorliegende Erfindung betrifft Vollformgießen und insbesondere Vollformgießen unter Einsatz eines dimensional selbststabilisierten Modells aus Polystyrolschaum.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Vollformgießen ist ein gut bekanntes Verfahren zum Herstellen metallischer Gussstücke komplexer Form, wobei ein expandiertes polymeres Schaummodell in eine typischerweise ungebundenen Gießereisand enthaltene Form eingebettet wird und geschmolzenes Metall in die Form eingegossen wird, um das Modell in der Form zu verdampfen und zu verdrängen. Die Dimensionen des Gussstücks spiegeln die Originaldimensionen des Schaumstoffmodells, das durch das Metall ersetzt wird, genau wieder. Folglich ist es wichtig, dimensional so akkurate und so stabile Modelle wie möglich einzusetzen.
  • Das polymere Schaummodell wird durch Formen von vorexpandiertem Polystyrol oder anderen Polymer-Kugeln in einer Modellform erhalten, um dem Modell die gewünschte Gestaltung zu verleihen. Beispielsweise enthält ein herkömmlich eingesetztes Material zum Herstellen polymerer Schaummodelle rohe, expandierbare Polystyrol-(EPS-)Kugeln, welche ein Treibmittel enthalten, das typischerweise meistens normales Pentan zusammen mit anderen ebenfalls anwesenden Alkanen enthält (beispielsweise werden einige rohe Kugeln mit bis zu 30 Gew.-% anderer Alkane als normales Pentan angeboten), und, welche eine Größenverteilung der rohen Kugeln mit über 90% der Kugeln mit einem Durchmesser in dem Bereich von ungefähr 0,2 bis 0,5 mm aufweisen. Diese werden als T-Kugeln bezeichnet und werden benötigt, um eine zufrieden stellende Modelloberfläche bereitzustellen, und, um die Bildung von dünnwandigen Modellen zu ermöglichen, wie lediglich beispielsweise Modelle mit einer Wandstärke von ungefähr 3 bis 5 Millimetern zum Gießen von Fahrzeugmotorblock-Gussstücken. Die rohen EPS-Kugeln werden bei einer Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur von Polystyrol sowie oberhalb des Siedepunkts des Treibmittels vorexpandiert. Die vorexpandierten EPS-Kugeln werden dann zu der gewünschten Gestaltung geformt in einer Modellform, welche dampferhitzt ist, um die Kugeln weiter zu expandieren, und dann wassergekühlt, um den Expansionsvorgang zu stoppen, nachdem das Modell in die Form modelliert wurde. Anschließend wird das Modell aus der Form entfernt.
  • Es ist bekannt, dass solche Polystyrolschaummodelle beim Entfernen aus der Form in die Umgebungsatmosphäre anfänglich an Größe zunehmen, sobald Luft in das Modell diffundiert, und dann in der Größe schrumpfen. In der Vergangenheit umfasste die herkömmliche Praxis des Vollformgießens das Lagern der geformten Polystyrolschaummodelle für eine ausgedehnte Zeitspanne (beispielsweise 30 Tage) bei Raumtemperatur, bis dimensionales Gleichgewicht erreicht war, und anschließendes Weiterverfahren mit der Verwendung der Modelle beim Gießen von geschmolzenem Metall. Eine andere Praktik umfasst Vorexpandieren von EPS-Kugeln, Formen der Kugeln, um ein gewünschtes Modell zu bilden, und dann Unterwerfen des Modells einer Ofenalterung, um das Modell schnell zu stabilen Dimensionen zu bringen.
  • Ein Verfahren zum schnelleren Stabilisieren von Modelldimensionen wird in dem US-Patent 5,385,698 beschrieben, bei dem vorexpandierte EPS-Kugeln aus dichten rohen Kugeln expandiert und vor dem Formen für eine Zeit erhitzt werden, um ein gewünschtes Modell zu bilden.
  • Ein anderer, in dem US-Patent 4,816,199 beschriebener Versuch, die Modelle schnell dimensional zu stabilisieren, umfasst Vorexpandieren von EPS-Kugeln, Formen der expandierten Kugeln, um ein gewünschtes Modell zu bilden, und anschließendes Unterwerfen des geformten Modells einem subatmosphärischen Druck in dem Bereich von 2–20 Inches Hg für wenigstens 5 Stunden, um das Modell schnell zu stabilen Dimensionen zu bringen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Vollformgießen unter Einsatz eines verbesserten dimensional selbststabilisierten Polystyrolschaummodells bereitzustellen, das den direkten Einsatz des Modells beim Vollformgießen von geschmolzenem Metall erlaubt, ohne dass die oben beschriebenen dimensional stabilisierenden Modellbehandlungen nach der Formung notwendig sind.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Vollformgießen bereit, das ein Schaummodell einsetzt geformt aus Polystyrol-Kugeln expandiert aus rohen Polystyrol-Kugeln, welche einen derart ausgewählten Durchmesser der rohen Kugeln aufweisen, um eine befriedigende Modelloberfläche bereitzustellen, und, um die Bildung dünnwandiger Modelle zu erlauben, und, welche ein relativ langsam diffundierendes Treibmittel in einer Menge von wenigstens 40 Gew.-% bezogen auf das in den rohen Kugeln vorhandene Treibmittel enthalten, um das Modell über die Zeit nach dem Modellformen inhärent dimensionsstabiler zu machen. Die Gewichtsprozentangabe des Treibmittels bezieht sich auf die dichten rohen Polystyrol-Kugeln vor der Vorexpansion, um die expandierten Kugeln zu produzieren. Das dimensional selbststabilisierte Modell kann ohne eine zwischenzeitliche dimensionsstabilisierende Modellbehandlung nach der Formung direkt für das Vollformgießen von geschmolzenem Metall eingesetzt werden. Zum Beispiel kann das Modell in eine Form umfassend feuerfeste Partikel, wie Gießereisand, eingebettet werden und geschmolzenes Metall kann mit der Schwerkraft oder gegen die Schwerkraft in einer Weise eingegossen werden, um das Modell in der Form zu ersetzen.
  • Eine veranschaulichende Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst Formen des Modells aus Polystyrol-Kugeln vorexpandiert aus rohen Polystyrol-Kugeln, welche eine Größenverteilung der rohen Kugel mit Kugeldurchmessern in dem Bereich von ungefähr 0,1 bis ungefähr 0,6 Millimetern aufweisen, um Modelle mit dünnen Wänden und befriedigender Modelloberflächenbeschaffenheit herzustellen, und, welche Isopentan als ein relativ langsam diffundierendes Treibmittel alleine oder zusammen mit normalem Pentan (n-Pentan) als relativ schnell diffundierendes Treibmittel (Diffusionseigenschaften mit Bezug zu der Polystyrol-Matrix des geformten Modells) enthalten, um das Modell über die Zeit inhärent dimensionsstabiler zu machen. Sofern Isopentan und normales Pentan zusammen eingesetzt werden, liegt das Isopentan-Treibmittel in einer Menge von ungefähr 40 Gew.-% oder mehr des gesamten Treibmittels, vorzugsweise ungefähr 50 Gew.-% bis 70 Gew.-% des in den rohen Kugeln vorhandenen gesamten Treibmittels vor. Die dimensional selbststabilisierten Modelle weisen nach dem Formen über die Zeit einen reduzierten Schrumpf und eine ausgedehnte Haltbarkeitsdauer auf, bevor Modellschrumpf jenseits einer vorgewählten Modellschrumpftoleranz eintritt.
  • Die Modelle können in dem Vollformgießverfahren während dieser ausgedehnten Haltbarkeitsdauer eingesetzt werden, ohne dass eine, bisher zur schnellen Stabilisierung der Modelldimensionen nach der Formung eingesetzte, zwischenzeitliche Stabilisierungsbehandlung, wie eine langzeitige Umgebungsalterung, beschleunigte Ofenalterung oder beschleunigte Vakuumbehandlung notwendig ist.
  • Die obigen und andere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung mit den nachfolgenden Zeichnungen offensichtlich.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 ist eine schematische Darstellung eines geformten, die ausgewählten, in den 35 in Bezug genommen Dimensionen 1 bis 5 veranschaulichenden Modells.
  • 2 ist ein den Verlust verschiedener Treibmittel aus Polystyrol-Modellen gemäß der 1 über die Zeit zeigender Graph, wobei N-Pentan normales Pentan und I-Pentan Isopentan ist.
  • Die 3A bis 3E sind die Veränderung der Dimensionen 1 bis 5 der geformten Modelle gegen die Zeit in Tagen zeigende Graphen, wobei ein Datenpunkt für jedes der fünfzehn Modelle gezeigt ist.
  • Die 4A bis 4E sind den Wechsel der durchschnittlichen Dimensionen 1 bis 5 der fünfzehn geformten Modelle über die Zeit zeigende Graphen.
  • Die 5A bis 5E sind Graphen der durchschnittlichen Modelldimensionen gegen die Konzentration an Treibmittel für die Dimensionen 1 bis 5 der entsprechenden Modelle.
  • 6 ist ein Graph der Isopentan-Konzentration in den expandierten Kugeln gegen die Zeit bei zunächst 170 Grad F und dann bei 180 Grad F.
  • Die 7A bis 7D sind Graphen von Bohrungsdurchmessern (Bohrung 1 – 4) und x, y, z sind Modelldimensionen (X Dim, Y Dim, Z Dim) von mit Werkzeug für Motorwassermäntel gefertigten Modellen gegen die Zeit der Alterung bei Raumtemperatur, wobei I Modelle gemäß der vorliegenden Erfindung enthaltend Isopentan als Treibmittel und N konventionelle Modelle unter Einsatz von normalem Pentan als Treibmittel wiedergeben.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
  • Die vorliegende Erfindung umfasst gemäß einer Ausführungsform ein Verfahren zum Vollformgießen, welches Gebrauch von einem Polystyrolschaummodell macht geformt aus Polystyrol-Kugeln expandiert aus dichten rohen Polystyrol-Kugeln, welche einen rohen (nicht expandierten) Kugeldurchmesser in dem Bereich von ungefähr 0,1 bis ungefähr 0,6 Millimetern (mm) aufweisen, ausgewählt, um Modelle mit dünnen Wänden, wie lediglich beispielsweise Modellwanddicken von ungefähr 3 bis 5 Millimetern, welche für das Gießen von Fahrzeugmotorblöcken eingesetzt werden, sowie mit einer zufrieden stellenden Modelloberflächenbeschaffenheit zum Gießen herzustellen, und, welche ein relativ langsam diffundierendes Treibmittel in einer Menge von wenigstens 40 Gew.-% des in den rohen Kugeln vor der Vorexpansion vorliegenden Treibmittels enthalten, um das daraus geformte Modell nach dem Modellgießen über die Zeit inhärent dimensional selbststabil zu machen. Die dimensional selbststabilisierten Modelle können beim Vollformgießen von geschmolzenem Metall ohne eine zwischenzeitliche dimensionsstabilisierende Modellbehandlung nach der Formung direkt eingesetzt werden, bevor eine vorgewählte Modellschrumpftoleranz überschritten wird. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf bestimmte Modelldimensionen oder -formen beschränkt und kann ausgeführt werden, um dimensional selbststabilisierte Modelle zum Gebrauch beim Gießen einer großen Vielzahl von Metall- oder Legierungskomponenten herzustellen.
  • Eine besonders illustrative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst Formen des Modells aus Kugeln, welche Polystyrol-Homopolymer enthalten, und, welche eine Größenverteilung der rohen Kugeln mit im Wesentlichen allen der rohen Kugeln mit einem Kugeldurchmesser in dem Bereich von ungefähr 0,1 bis ungefähr 0,6 Millimetern aufweisen, um Modelle mit dünnen Wandungen und einer befriedigenden Modelloberflächenbeschaffenheit herzustellen, und, welche Isopentan als relativ langsam diffundierendes Treibmittel alleine oder zusammen mit normalem Pentan als ein relativ schnell diffundierendes Treibmittel, wobei sich die Diffusionseigenschaft auf die Polystyrol-Matrix des geformten Modells bezieht, enthalten. Wenn Isopentan und normales Pentan zusammen eingesetzt werden, liegt das Isopentan-Treibmittel in den rohen Polystyrol-Kugeln vorzugsweise in einer Menge von ungefähr 40% oder mehr des gesamten Treibmittels, besonders bevorzugt zwischen ungefähr 50% bis ungefähr 70% des gesamten Treibmittels, vor. Beispielsweise enthält ein geformtes Polystyrolschaummodell für den Gebrauch beim Vollformgießen Isopentan-Treibmittel alleine oder zusammen mit normalem Pentan, wobei das Isopentan-Treibmittel in einer Men ge vorliegt, um, wie in den Beispielen nachfolgend veranschaulicht, für einen für eine dem Modellgießen folgende Zeitspanne von Tagen reduzierten Modellschrumpf zu sorgen. Die vorliegende Erfindung sieht den Gebrauch von anderen langsam diffundierenden Treibmitteln anstelle von oder zusätzlich zu Isopentan vor, wie beispielsweise 2,2-Dimethylpropan (Neopentan), Cyclopentan, 2,2-Dimethylbutan, 2,3-Dimethylbutan, Hexan, Cyclohexan, 2-Methylpentan, 3-Methylpentan sowie Mischungen von einem mit einem anderen und/oder mit Isopentan. Die vorliegende Erfindung wird nunmehr nachfolgend im Detail mit Bezug zu expandierbaren Polystyrol-Kugeln der so genannten T-Größe und normalen Pentan und/oder Isopentan-Treibmitteln beschrieben.
  • Das nachfolgend beschriebene Beispiel wird genannt, um die vorliegende Erfindung weiter zu illustrieren, nach aber, um diese zu beschränken. Es wurden expandierbare rohe Versuchs-Polystyrol-(EPS)-Kugeln mit einer Kugelgrößenverteilung mit mehr als 90% der Kugeln mit Kugeldurchmessern in dem Bereich von ungefähr 0,2 bis 0,5 Millimetern (mm), herkömmlicherweise T-Typ-Kugeln genannt, und enthaltend unterschiedliche Treibmittel evaluiert. Beispielsweise wurden EPS-Kugeln vom T-Typ mit normalem reinem Pentan-Treibmittel als Stellvertreter herkömmlicher verlorener Schaummodell-Praktiken evaluiert. EPS-Kugeln vom T-Typ gemäß der vorliegenden Erfindung enthaltend reines Isopentan (ebenso bekannt als 2-Methylbutan)-Treibmittel und andere EPS-Kugeln vom T-Typ gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer Mischung aus 40 Gew.-% normalem Pentan und 60 Gew.-% Isopentan als Treibmittel wurden evaluiert. Diese Versuchs-EPS-Kugeln enthaltend unterschiedliche Treibmittel wurden von Styrochem International Corporation, Fort Worth, Texas, bereitgestellt.
  • Das in der Praxis der vorliegenden Erfindung eingesetzte Isopentan-Treibmittel zeigt in der Polystyrol-Matrix eine geringe Diffusionsfähigkeit, um den Modellschrumpf zu reduzieren, einen normalem Pentan ähnlichen Dampfdruck bei Vorexpansions- und Formungstemperaturen und weist relativ geringe Kosten auf. Sowohl Isopentan als auch normales Pentan weisen die chemische Formel C5H12 auf, aber normales Pentan ist ein lineares Molekül, wohingegen Isopentan ein verzweigtes Molekül ist. Isopentan hat einen Siedepunkt von 27,8 Grad C gegenüber 36,1 Grad C für normales Pentan. Die Expansionskraft von Isopentan ist geringfügig größer als die von normalem Pentan, d.h. der Dampfdruck von Isopentan bei 100 Grad C ist 113 psi verglichen mit 91 psi für normales Pentan.
  • Die rohen Versuchs-EPS-Kugeln wurden in einem Trocken-Vorexpander auf eine in dem US-Patent 5,385,698 beschriebene Weise bis auf eine Dichte von 1,4 pcf (Pfund pro Kubikfuß) vorexpandiert. Die vorexpandierende Behandlung kann in einer Vorrichtung unter Einsatz der in dem US-Patent 5,385,698 beschriebenen Parameter durchgeführt werden, um die vorexpandierten Kugeln (prepuff) mit einer gewünschten Dichte der vorexpandierten Kugeln zu erhalten. Der Gehalt an Treibmittel der vorexpandierten Kugeln vor dem Formen betrug 3,1 bis 3,2 Gew.-%. Die vorexpandierten Kugeln mit dem Isopentan-Treibmittel wurden in einem Ofen bei 43 Grad C gealtert, um den Zielgehalt an Treibmittel in den Kugeln zu erreichen.
  • Aus jeder Versuchsprobe EPS-Kugeln wurden die in der 1 schematisch gezeigten fünfzehn Modelle in einer vertikal agierenden, horizontal teilenden 80 × 60 mm Styrologic-Formmaschine erhältlich von Styrologic, einer Abteilung der Vulcan Engineering Company, Helena, Alabama, geformt, wobei jedes Modell wie gezeigt sechs Zylinder enthielt. Die Formparameter waren zur Formung herkömmlicher Polystyrolmodelle bis her eingesetzte Standardparameter. Weitere Modelle wurden geformt und eingesetzt, um den Gehalt an Treibmittel der Modelle zu überwachen. Alle der Modelle wurden nach dem Formen für einen Monat bei Raumtemperatur gelagert und evaluiert. Fünf der in der 1 illustrierten Modelldimensionen wurden als Funktion der Alterungszeit gemessen. Die Dimensionen 1 und 4 betragen anfänglich ungefähr 244 mm, wohingegen die Dimensionen 2 und 3 anfänglich ungefähr 146,4 mm betrugen. Die Dimension 5 ist die in einer Richtung senkrecht zu der Ebene der Zeichnung, 1, genommene Modelldicke und betrug anfänglich 66 mm. Die Messung wurde unter Einsatz einer konventionellen koordinatenmessenden Maschine mit Kontaktproben durchgeführt.
  • Tabelle I zeigt die Prozentsätze an Treibmittel sowie die Prozentsätze an normalem Pentan in der Mischung in den rohen und vorexpandierten Polystyrolkugeln und in dem geformten Modell als eine Funktion der Alterungszeit. Die Daten von Tabelle I wurden mit einem Gaschromatographen erhalten.
  • TABELLE 1
    Figure 00100001
  • Der Verlust des Treibmittels aus den Modellen ist graphisch in der 2 dargestellt.
  • Aus der Tabelle I und der 2 ergibt sich, dass die Diffusion von Isopentan aus den Polystyrol-Modellen wesentlich langsamer ist als die von normalem Pentan. Das ursprünglich 40 Gew.-% normales Pentan und 60 Gew.-% Isopentan enthaltende Treibmittel diffundiert als Ergebnis der Zusammensetzung des Treibmittels in dem Modell in einer reinem Isopentan-Treibmittel ähnlichen Weise aus dem Modell und verlässt die Formmaschine mit 86 Gew.-% Isopentan. Mit zunehmender Alterung des geformten Modells wird das ursprünglich 40% normales Pentan und 60% Isopentan nahezu zu reinem Isopentan.
  • Die Änderungen in den fünf Dimensionen mit der Alterung bei Raumtemperatur sind in den 3A bis 3E und in den 4A bis 4E gezeigt. Die 3A3E enthalten alle Datenpunkte für die 15 Modelle für die ersten vier Tage des Alterns. Die 4A4E zeigen die durchschnittlichen Dimensionen für 24 Alterungstage. Die Schaummodelle schrumpfen in einer exponentiellen Weise mit der Alterungszeit und es wurde eine starke Abhängigkeit der Schrumpfrate vom Typ des Treibmittels beobachtet. Die Isopentan enthaltenden Modelle schrumpfen langsamer als die normales Pentan enthaltenden Modelle. Die geformten Modelle mit der Mischung aus normalem Pentan und Isopentan schrumpfen in einer ähnlichen Weise wie die Isopentan-Treibmittel enthaltenden Modelle.
  • Der Unterschied in den Schrumpfraten zwischen dem Isopentan enthaltenden Modellen und den normales Pentan enthaltenden Modellen innerhalb der ersten vier Tage der Alterung ist auffallend. Wenn man das Ausmaß an Schrumpf, welcher in den normales Pentan enthaltenden Modellen über die ersten vier Alterungstage erfolgt, tolerieren kann, dann können die Isopentan enthaltenden Modelle für bis zu 22 Tagen mit denselben dimensionalen Änderungen gelagert werden. Die 4A4E zeigen daher eine ausgedehnte Modellhaltbarkeitsdauer verglichen mit Modellen enthaltend normales Pentan. Die Änderung in den Dimensionen der Schaummodelle enthaltend normales Pentan ist mehr als viermal größer als die Änderung für Schaummodelle enthaltend Isopentan nach vier Alterungstagen.
  • Die 5A bis 5E zeigen Graphen der durchschnittlichen Modelldimensionen als eine Funktion des Modell-Treibmittels. Ein lineares Verhältnis wurde zwischen natürlich gealterten Modelldimensionen und Modellen mit Pentan-Gehalt beobachtet, was bestätigt, dass der Modellschrumpf von der Diffusion des Treibmittels abhängt.
  • Die Konzentration an Treibmittel übt einen starken Einfluss auf dessen Diffusionsrate aus. Das heißt, der Einsatz eines gering diffundierenden Isopentan-Treibmittels ist ein Vorteil, wenn man die Schrumpfraten der Schaummodelle mit ähnlichen Niveaus von anderen Treibmitteln vergleicht. In dem Falle dieses Beispiels betrug die Konzentration des Treibmittels in den expandierten Kugeln vor dem Formen und die der die Formmaschine verlassenden Modelle unabhängig von der Art des eingesetzten Treibmittels ungefähr 3 Gew.-%. Die Konzentration von Isopentan in den vorexpandierten Kugeln kann, wie in dem US-Patent 5,385,698 beschrieben, durch Einsatz eines Pentan-Reduzierungsschrittes verringert werden.
  • Die nachfolgend im Detail beschriebenen Beispiele werden genannt, um die vorliegende Erfindung weiter zu illustrieren, nicht aber, um diese zu beschränken. Rohe Versuchs-EPS-Kugeln vom T-Typ gemäß der vorliegenden Erfindung enthielten Isopentan als Treibmittel und wurden von Styrochem International Corporation, Fort Worth, Texas, bereitgestellt. Die Isopentan-Konzentration der rohen EPS-Kugeln betrug 6,27 Gew.-%.
  • Die Kugeln wurden in einem Styrologic Nass-Vorexpander bis auf eine Dichte zwischen 1,27 und 1,31 pcf (Pfund pro Kubikfuß) vorexpandiert. Die vorexpandierten Kugeln wurden, wie in dem US-Patent 5,385,698 beschrieben, einer Isopentan-Reduktionsbehandlung bei 170 Grad F für die ersten drei Stunden und bei 180 Grad F für die nächsten sieben Stunden unterworfen. Die Abnahme des Isopentan-Gehalts mit der Alterungszeit der Behandlung ist in der 6 gezeigt. Die Isopentan-Konzentrationen wurden durch Vergleichen des Gewichts der Kugeln vor und nach der Alterung für 15 Minuten bei 200 Grad C erhalten. Der Isopentan-Gehalt wurde in zehn Stunden von 5,3% auf 3,15 Gew.-% reduziert. Die Zeit kann, wie zuvor beschrieben, durch den Einsatz von EPS-Kugeln enthaltend 40 Gew.-% normales Pentan und 60 Gew.-% Isopentan als Treibmittel reduziert werden.
  • Die expandierten Versuchskugeln enthaltend 3,15% Isopentan und konventionell expandierte Kugeln enthaltend 3,69% normales Pentan und bereitgestellt von NOVA Chemicals Inc., Monaca, PA. wurden in Strologic vertikal agierenden, horizontal trennenden 100 × 100 mm Formmaschinen erhältlich von Styrologic, einer Abteilung von Vulcan Engineering Company, Helena, Alabama, unter Einsatz von hierzu bisher eingesetzten Standardparametern geformt, um konventionelle Polystyrolmodelle zu formen.
  • Wassermantelmodelle wurden unter Einsatz von Werkzeug für Wassermäntel für einen Fahrzeugzylinderblock geformt und wurden eingesetzt, um die anfänglichen Modelldimensionen und die Modellschrumpfraten zu vergleichen. Fünf EPS-Wassermantelmodelle wurden mit den expandierten Kugeln mit Isopentan als Treibmittel (3,15 Gew.-% Isopentan) geformt und fünf wurden mit den expandierten Kugeln mit normalem Pentan als Treibmittel (3,69 Gew.-% normales Pentan) geformt. Die Modelle wurden bei Raumtemperatur für acht Tage gealtert, während vier Dimensionen pro Modell als eine Funktion der Alterungszeit überwacht wurden. Diese Dimensionen waren die Dimensionen der Bohrung 1 bis Bohrung 4 (Bohrlochzentrum bis Bohrlochzentrum in der X-Richtung), die durchschnittliche Länge (x Dimension), die durchschnittliche Höhe (y Dimension) sowie die durchschnittliche Breite (z Dimension). Die Entwicklung der Dimensionen mit der Zeit ist in den Graphen der 7A bis 7D für die ersten acht Alterungstage aufgetragen. Wie aus den 7A, 7B, 7C und 7D für die x, y bzw. z Dimensionen von Bohrlochzentrum bis Bohrlochzentrum gesehen werden kann, waren über die acht Alterungstage die unter Einsatz der EPS-Kugeln enthaltend Isopentan-Treibmittel gefertigten Schaummodelle signifikant dimensionsstabiler als die mit konventionellen EPS-Kugeln mit normalem Pentan-Treibmittel gefertigten Schaumstoffmodelle.
  • Ein vollständiger Zylinderblock-Cluster wurde zum Vollformgießen montiert und umfasste ein Wassermantel-Modell, ein Kurbelgehäuse-Modell, ein Bohrungs-Modell sowie eine Eingussanbringung, wobei die Modelle miteinander verklebt waren. Vier EPS-Wassermäntel und vier EPS-Kurbelgehäuse wurden mit den expandierten Kugeln mit Isopentan als Treibmittel (3,15 Gew.-%) geformt. Gleichermaßen wurden vier EPS-Wassermäntel und vier EPS-Kurbelgehäuse mit den expandierten Kugeln mit normalem Pentan als Treibmittel (3,69 Gew.-%) geformt. Die Modelle wurden weniger als bis einen Tag vor der Montage gealtert. Vier Cluster wurden unter Einsatz von Isopentan-Wassermantel- und Kurbelgehäuse-Modellen geformt und vier Cluster wurden unter Einsatz herkömmlicher normaler Pentan-Wassermantel- und Kurbelgehäuse-Modelle montiert. Die in allen Clustern eingesetzte Bohrung und Eingussanbringung wurden aus herkömmlichem normalen Pentan enthaltenden Polystyrolkugeln geformt.
  • Die Cluster wurden mit der kommerziell erhältlichen feuerfesten Beschichtungen Borden SK 400 erhältlich von Borden Packaging and Industrial Products, Westchester, Illinois beschichtet. Die acht beschichteten Cluster wurden in trockenem Gießereisand eingebettet und mit geschmolzener Aluminiumlegierung LF-319,2 bei einer Schmelztemperatur von 1.385 Grad F mit der Schwerkraft gegossen. Die durchschnittlichen Füllzeiten lagen bei 39–40 Sekunden für die Cluster enthaltend aus den EPS-Kugeln mit Isopentan-Treibmittel geformte Wassermantel- und Kurbelgehäuse-Modelle gegenüber 37–38 Sekunden für die aus den EPS-Kugeln mit normalem Pentan als Treibmittel geformten und Wassermantel- und Kurbelgehäuse-Modelle enthaltenden Cluster. Die unter Einsatz der Cluster einschließlich Wassermantel- und Kurbelgehäuse-Modelle geformt aus den EPS-Kugeln mit Isopentan-Treibmittel hergestellten Gussstücke waren hinsichtlich ihrer visuellen Erscheinung mit den Gussstücken unter Einsatz der Cluster enthaltend Wassermantel- und Kurbelgehäusemodelle geformt aus den EPS-Kugeln mit normalem Pentan als Treibmittel äquivalent.
  • Die vorliegende Erfindung stellt dimensional selbststabilisierte Modelle bereit, welche eine ausgedehnte Haltbarkeitsdauer aufweisen, bevor Modellschrumpf über eine vorgewählte Modellschrumpftoleranz hinaus auftritt. Die Modelle können in dem Vollformgießverfahren während dieser ausgedehnten Haltbarkeitszeit eingesetzt werden, ohne dass zwischenzeitliche Stabilisierungsbehandlungen, wie langfristige Umgebungsalterung, beschleunigte Ofenalterung oder beschleunigte Vakuumbehandlung, wie diese bisher zum Stabilisieren der Dimensionen von Modellen nach der Formung eingesetzt wurden, notwendig sind. Alternativ dazu können die Modelle kurz nach dem Formen eingesetzt werden, um aufgrund der einen verringerten Schrumpfungsgrad aufweisenden Modelle akkuratere oder weniger Toleranz aufweisende verlorene Schaumgussteile herzustellen. Ferner können Modelle, welche für verschiedene Zeitspannen gealtert wurden, beispielsweise 1 Tag und 5 Tage, mit einer guten Übereinstimmung an dem Befestigungspunkt zusammengesetzt werden.
  • Während die vorliegende Erfindung im Hinblick auf gewisse Ausführungsformen offenbart wurde, ist es nicht beabsichtigt, diese darauf zu beschränken, sondern lediglich in dem nachfolgend in den folgenden Patentansprüchen vorgenommenen Ausmaß.

Claims (14)

  1. Verfahren zum Vollformgießen umfassend: Formen eines Schaummodells aus Polystyrol-Kugeln expandiert aus rohen Polystyrol-Kugeln, welche einen Durchmesser der rohen Kugeln von ungefähr 0,1 bis ungefähr 0,6 Millimetern aufweisen, und, welche ein relativ langsam diffundierendes Treibmittel enthalten, das in einer Menge von wenigstens ungefähr 40 Gew.-% des Treibmittels in den rohen Kugeln vorliegt, um das Modell über die Zeit inhärent dimensionsstabiler zu machen, und Gießen eines geschmolzenen Metalls oder einer Legierung, um das Modell zu ersetzen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das relativ langsam diffundierende Treibmittel in den rohen Kugeln zusammen mit einem relativ schnell diffundierenden Treibmittel umfassend normales Pentan anwesend ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das langsam diffundierende Treibmittel ungefähr 50 Gew.-% bis 70 Gew.-% des in den rohen Kugeln anwesenden Treibmittels ausmacht.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das langsam diffundierende Treibmittel ungefähr 60 Gew.-% und das schnell diffundierende Treibmittel ungefähr 40 Gew.-% des in den rohen Kugeln anwesenden gesamten Treibmittels ausmacht.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das relativ langsam diffundierende Treibmittel im Wesentlichen aus 100 Gew.-% Isopentan besteht.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das relativ langsam diffundierende Treibmittel aus der im Wesentlichen aus Isopentan, 2,2-Dimethylpropan (Neopentan), Cyclopentan, 2,2-Dimethylbutan, 2,3-Dimethylbutan, Hexan, Cyclohexan, 2-Methylpentan, 3-Methylpentan und deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
  7. Verfahren zum Vollformgießen umfassend: Formen eines Schaummodells aus Polystyrol-Kugeln expandiert aus rohen Polystyrol-Kugeln, welche einen Durchmesser der rohen Kugeln von ungefähr 0,1 bis ungefähr 0,6 Millimetern aufweisen, und, welche Isopentan-Treibmittel enthalten, das in einer Menge von wenigstens 40 Gew.-% des Treibmittels in den rohen Kugeln vorliegt, um das Modell über die Zeit inhärent dimensionsstabiler zu machen, und Gießen eines geschmolzenen Metalls oder einer Legierung, um das Modell zu ersetzen.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Isopentan-Treibmittel in den rohen Kugeln zusammen mit normalem Pentan als Treibmittel anwesend ist, wobei das Isopentan-Treibmittel in einer Menge von 40% oder mehr des in den rohen Kugeln anwesenden Treibmittels vorliegt.
  9. Polystyrol-Schaummodell zur Verwendung beim Metall-Vollformgießen geformt aus Polystyrol-Kugeln expandiert aus rohen Polystyrol-Kugeln, welche einen Durchmesser der rohen Kugeln von unge fähr 0,1 bis ungefähr 0,6 Millimetern aufweisen, und, welche ein relativ langsam diffundierendes Treibmittel enthalten, das in einer Menge von wenigstens ungefähr 40 Gew.-% oder mehr des Treibmittels in den rohen Kugeln vorliegt.
  10. Modell nach Anspruch 9, wobei das relativ langsam diffundierende Treibmittel in den rohen Kugeln zusammen mit einem relativ schnell diffundierenden Treibmittel umfassend normales Pentan anwesend ist.
  11. Modell nach Anspruch 9, wobei das langsam diffundierende Treibmittel ungefähr 50 Gew.-% bis 70 Gew.-% des in den rohen Kugeln anwesenden Treibmittels ausmacht.
  12. Modell nach Anspruch 9, wobei das langsam diffundierende Treibmittel ungefähr 60 Gew.-% und das schnell diffundierende Treibmittel ungefähr 40 Gew.-% des in den rohen Kugeln anwesenden gesamten Treibmittels ausmacht.
  13. Modell nach Anspruch 9, wobei das relativ langsam diffundierende Treibmittel im Wesentlichen aus 100 Gew.-% Isopentan besteht.
  14. Modell nach Anspruch 9, wobei das relativ langsam diffundierende Treibmittel aus der im Wesentlichen aus Isopentan, 2,2-Dimethylpropan (Neopentan), Cyclopentan, 2,2-Dimethylbutan, 2,3-Dimethylbutan, Hexan, Cyclohexan, 2-Methylpentan, 3-Methylpentan und deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
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