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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen verbesserter
langgestreckter Produkte und Bauteile aus Aluminiumlegierung durch
Arbeitsschritte, die das Strangpressen einbeziehen; und betrifft speziell
verbesserte langgestreckte Produkte und Bauteile, die besonders
in der Herstellung von Fahrzeugprimärstrukturen verwendbar sind.
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Es
ist bekannt, einen Fahrzeugrahmen herzustellen, indem separate Unterbaugruppen
bereitgestellt werden, wobei jede Unterbaugruppe aus mehreren separaten
Bauteilen zusammengesetzt ist, in die Rahmenlängsträger einbezogen sein können. Jede
Unterbaugruppe wird gefertigt, indem mehrere Teile mit Hilfe einer Knotenstruktur
miteinander verbunden werden, die Guss-, Strangpress- oder Blechteile
sein können.
Die Rahmen und Unterbaugruppen können
durch Klebverbindung, Schweißen
oder mechanische Befestigungsmittel zusammengebaut werden oder durch
Kombinationen dieser und anderer Verbindungsmethoden. Ein Beispiel für eine solche
Fahrzeugrahmenstruktur ist in der US-P-4 618 163 unter dem Titel "Automobilfahrwerk" verfügbar, deren
gesamter Inhalt hiermit als Fundstelle einbezogen ist. Für derartige
Fahrzeugrahmenkonstruktionen sind Aluminiumlegierungen besonders
wünschenswert,
da sie eine geringe Dichte, gute Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit
bieten. Darüber
hinaus lassen sich Aluminiumlegierungen zur Verbesserung der Steifigkeit des
Fahrzeugrahmens und Leistungscharakteristik einsetzen. Die Verwendung
von Aluminium gewährt
ein Potential für
Nutzen und Effizienz zu Gunsten der Umwelt durch einen leichten
Aluminiumfahrzeugrahmen, der auch einen verringerten Kraftstoffverbrauch
in Folge des leichten Gewichtes demonstriert. Schließlich bietet die
Anwendung von Aluminiumlegierungsbauteilen in einem Fahrzeugrahmen
die Gelegenheit, die Aluminiumbauteile/Unterbaugruppen zum Schluss
in den Kreislauf zurückzuführen, wenn
die Nutzungsdauer des Fahrzeuges abgelaufen ist. Darüber hinaus
wird davon ausgegangen, dass ein Aluminiumfahrzeugrahmen die typischerweise
in Verbindung mit sehr viel schwereren, konventionellen Stahlrahmen-Fahrzeugdesigns
anerkannte Festigkeit und Crash-Tauglichkeit bewahrt.
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Wie
vorstehend angedeutet wurde, schließen wichtige Merkmale bei Automobilkarosserie-Primärstrukturen
aus Aluminium die Crash-Tauglichkeit in Verbindung mit der Herabsetzung
des Fahrzeug-Gesamtgewichts und/oder die Verbesserung des Fahrzeugverhaltens
ein. Bei Anwendung im Automobil spiegelt die Crash-Tauglichkeit
die Fähigkeit
eines Fahrzeugs wieder, zu einem gewissen Umfang einem Kollisionsaufprall ohne
Auftreten einer nicht akzeptablen Verformung des Fahrgastraumes
oder unzulässige
Beschleunigung der Fahrgäste
zu widerstehen. Beim Aufprall muss sich die Struktur in vorgeschriebener
Weise verformen, die von der Struktur aufgenommenen Verformungsenergie
sollte die kinetische Energie des Aufpralls kompensieren, die Unversehrtheit
des Fahrgast raumes sollte aufrecht erhalten bleiben, und die Primärstruktur
sollte in einer solchen Weise eingedrückt werden, dass die Fahrgastbeschleunigung
auf ein Minimum herabgesetzt wird. Zur Bewertung der physikalischen
und mechanischen Eigenschaften einer Aluminiumlegierung für die Verwendung
in einer Automobilstruktur oder für andere Anwendungen können zahlreiche
Standardtests angewendet werden. Beispielsweise lassen sich die
Zugtests und die Standardverformungstests anwenden, um eine Information über Festigkeit
und verwandte Leistungserwartungen zu liefern, oder es kann ein
Zerreißversuch
zur Anwendung gelangen, um die Bruchcharakteristik zu untersuchen
und ein Maß für den Widerstand
gegen Risswachstum oder die Zähigkeit
entweder unter elastischen oder plastischen Beanspruchungen zu gewinnen.
Diese und andere Prüfmethoden
werden zur Untersuchung des allgemeinen Verhaltens von Materialien angewendet,
die für
solche repräsentativ
sind, die für
die Herstellung von Fahrzeugbauteilen, Unterbaugruppen und Rahmen
verwendet werden. Es sind jedoch wenige Standardtests verfügbar, um
eine Bewertung von Aluminiumlegierungsbauteilen zu ermöglichen,
die für
die Verwendung in Karosserie-Primärstrukturen vorgesehen sind.
Dementsprechend wird zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen Tests davon ausgegangen, dass ein
statischer Axial-Crashtest die Bewertung des Verhaltens eines Fahrzeugrahmenbauteils
auf axiale Druckbelastung ermöglicht.
Bei Anwendung für
die Bewertung von Bauteilgeometrien, die ausgelegt sind, um für die Energieaufnahme
unter Druckbelastung zu sorgen, liefert der axiale Crashtest die
erschwerten Bedingungen, die zur Untersuchung des Verhaltens eines
Bauteils auf Druckbelastung erforderlich sind. Bei dem statischen
axialen Crashtest wird eine vorgegebene Länge eines Energie aufnehmenden
Bauteils bei einer vorbestimmten Rate stauchend belastet, die eine
Endhöhe
des verformten Bauteils von näherungsweise
der Hälfte
der ursprünglichen
freien Länge
oder weniger erzeugt. Unter diesen Bedingungen können verschiedene Arten des
Kollabierens auftreten: Die reguläre Faltung – stabiler Kollaps, irreguläre Faltung
und Biegung. Die angestrebte Reaktion bei der Bewertung von Energie
aufnehmenden Bauteilen ist der stabile axiale Kollaps, der durch
eine reguläre
Faltung gekennzeichnet ist. Die Crashprobe wird untersucht, um die
Reaktion des Materials auf die schwere Verformung zu ermitteln,
die während
dieses Tests hervorgerufen wurde. Im Allgemeinen ist es wünschenswert,
die Fähigkeit
zum Verformen ohne Rissbildung nachzuweisen. In diesem Fall werden
Proben nach einem statischen axialen Crashtest visuell untersucht
und auf der Grundlage der äußeren Erscheinung
der verformten Proben eine Bewertung zugeordnet. Die Ergebnisse
der Untersuchung werden auf einer Skala von 1 bis 3 registriert.
Eine "3" zeigt, dass der
Bereich in der Nähe
der Faltung auftreten einer offenen Rissbildung zeigt, die oftmals
mit dem bloßen
Auge sichtbar ist, sowie eine aufrauhende Schädigung. Ein mit "3" bewertetes Material wird als unzulässig erklärt. Eine "2" zeigt, dass der Bereich in der Nähe der Faltungen
oder ein verformtes Seitenwandmaterial der Extrusion aufgerauht
ist und geringfügig
gerissen sein kann, wobei der grundsätzliche Zusammenhalt der Seitenwand
erhalten bleibt. Eine mit "2" bewertete Probe ist
besser als eine solche, die mit einer "3" bewertet
wird, ist jedoch nicht so gut wie eine mit "1" bewertete Probe.
Eine Bewertung von "1" zeigt, dass der
einem Crash unterzogene Strangpressling keine Rissbildung oder aufgerauhten
Bereiche enthält
und die Faltungen weitgehend glatt sind; dieses ist die bevorzugte
Materialreaktion nach einem statischen axialen Crashtest.
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Die
Fähigkeit
einer Struktur oder eines Strukturbauteils zur Aufnahme von Energie
und zur Verformung in einer gewünschten
fortschreitenden Weise unter Druckbelastung sowohl während des
statischen als auch des dynamischen Crashtests ist eine Funktion
sowohl der Bemessung des Bauteils, z. B. der Geometrie, der Querschnittform,
der Größe, der
Länge,
der Dicke, als auch der in die Baugruppe einbezogenen Verbindungstypen
sowie der Eigenschaften des Materials, aus dem das Bauteil gefertigt
ist, d. h. der Streckgrenze und der Bruchfestigkeit bei der tatsächlichen
Belastung, dem Elastizitätsmodul,
dem Bruchverhalten, usw. Zahlreiche Aluminiumlegierungen sind potentielle
Kandidaten für
die Herstellung einer Karosserie-Primärstruktur, in die derartige
energieabsorbierende Bauteile einbezogen sind. Beispielsweise könnten die 6XXX-Legierungen
in der Herstellung von stranggepressten Bauteilen für den Einbau
in Fahrzeuge mit betonter Aluminiumausführung eingesetzt werden. Die
Legierungen 6XXX-Reihe
sind eine verbreitete Gruppe von Aluminiumlegierungen mit dieser
Kennzeichnung nach dem System der "Aluminum Association", worin "6XXX-Reihe" sich auf wärmebehandelbare
Aluminiumlegierungen bezieht, die als Hauptlegierungsbestandteile
Magnesium und Silicium enthalten. Die Verfestigung in den 6XXX-Legierungen
wird durch Ausscheidung von Mg2Si oder seiner
Präkursoren
erreicht. Die 6XXX-Reihe findet breite Anwendung sowohl in den natürlich gealterten
T4- als auch in den künstlich
gealterten T6-Härtestufen.
In die Legierungen dieser Reihe werden üblicherweise auch andere Elemente
einbezogen, wie beispielsweise Chrom, Mangan oder Kupfer oder Kombinationen
von diesen sowie andere Elemente zum Zwecke der Erzeugung zusätzlicher
Phasen oder zur Modifizierung der verfestigenden Phase, um verbesserte
Eigenschaftskombinationen zu vermitteln.
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Die
6XXX-Legierungen werden häufig
für die
Erzeugung von bautechnischen Profilen, und da diese Erzeugnisse
am häufigsten
bei Anwendungen eingesetzt werden, die lediglich ein Minimum an
Festigkeitswerten erfordern, werden die 6XXX-Legierungen aus Kostengründen typischerweise
bei der Herstellung luftgehärtet.
Die Legierung 6063 stellt einen der am häufigsten verwendeten Vertreter
der 6XXX-Produkte dar. Sie stellt typischerweise Streckfestigkeiten
von 90 MPa (13 ksi), 145 MPa (21 ksi) und 215 MPa (31 ksi) in den
natürlich gealterten
T4- und künstlich
gealterten T5- und T6-Härtestufen
bereit. Nach technischer Übereinkunft
können sich
sowohl Strangpresslinge mit den Härtebezeichnungen-T5 als auch
-T6 auf ein Produkt beziehen, das druckgehärtet worden ist und künstlich
gealtert worden ist anstelle der strengen Definition für -T6, in
die eine Lösungsglühbehandlung
und ein Härtungsarbeitsgang
einbezogen sind.
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Das
Abschrecken von Arbeitsgängen
erhöhter
Temperatur ist oftmals für
die Entwicklung von Eigenschaften des Verhaltens entscheidend, die
für das
Endprodukt benötigt
werden. Die Zielstellung des Abschreckens besteht darin, das Mg,
Si und die anderen Elemente in der festen Lösung zu halten, die als eine
Bearbeitung bei erhöhter
Temperatur, wie beispielsweise der Extrusion, resultiert. Im Fall
der Extrusion wird das Produkt oftmals bei seinem Austritt aus der
Strangpresse abgeschreckt, um zusätzliche Kosten in Verbindung mit
einer separaten Lösungsglühbehandlung
und Härtungsoperation
zu vermeiden. Das Härten
in Wasser kann zur Anwendung gelangen, um eine hohe Abkühlgeschwindigkeit
von der Extrusionstemperatur zu vermitteln. Eine hohe Kühlgeschwindigkeit
liefert die beste Möglichkeit,
die Elemente in fester Lösung
zu halten. Allerdings erzeugt die Wasserhärtung einen Bedarf an zusätzlicher
Ausrüstung
und kann eine übermäßige Verwertung
erzeugen und eine nachfolgende Bearbeitung erforderlich machen,
um die Form vor Gebrauch zu korrigieren. Das Luftkühlen wird üblicherweise
beim Druckhärten
von 6063-Produkten
angewendet. Das Lufthärten
verringert das Verwerfen, das sonst auftritt, und verbessert das
Formhaltevermögen
bei Hohlprofilen. Allerdings zeigen 6XXX-Produkte im typischen Fall
eine gewisse Härtungsempfindlichkeit
oder einen Verlust an Festigkeits- oder anderen Eigenschaften bei
verringerten Abschreckraten, die beim Lufthärten auftreten. Die Härtungsempfindlichkeit
ist auf Ausscheidung von Elementen aus der festen Lösung während eines
langsamen Härtens
zurückzuführen. Diese
Ausscheidung tritt typischerweise an Korngrenzen und anderen heterogenen
Stellen in der Mikrostruktur auf. Die Ausscheidung während der
Härtungsoperation
macht den gelösten Stoff
unverfügbar
für die
Ausscheidung der verfestigenden Phasen während der nachfolgenden Alterungsoperationen.
Ein langsames Härten
führt typischerweise
zu einem Verlust an Festigkeit, Zähigkeit, Formbarkeit oder Korrosionsbeständigkeit.
Ein langsames Härten
kann auch das Bruchverhalten des Produktes nachteilig beeinflussen,
indem Korngrenzenbruch bei geringer Energie unterstützt wird.
Die Härtungsempfindlichkeit
im Bezug auf die Streckgrenze ist in der Regel bei verdünnten Legierungen
gering, wie beispielsweise 6063. Eine ausgeprägte Härtungsempfindlichkeit lässt sich
jedoch in Bezug auf Zähigkeit
und Zähigkeitsindikatoren
sowie anderen Eigenschaften beobachten, die von dem Bruchverhalten
des Materials stark beeinflusst werden. In den erhaltenen Ergebnissen
treten oftmals Differenzen bei den Reißversuchen und den Bewertungen
der Formbarkeit auf. Dramatische Einflüsse der Abschreckrate sind
auch in den Ergebnissen beobachtet worden, die unter Anwendung des
statischen axialen Crashtests in handelsüblichen Strangpressmaterialien
erhalten wurden, wie beispielsweise in der 6063. Um den Verlust
an gewünschten
Eigenschaften zu überwinden
können
eine separate Lösungsglühbehandlung
und Härtung
oder eine Spritzwasser-Härtungsbehandlung
inline zur Anwendung gelangen, um eine Kühlung mit der erforderlichen
Geschwindigkeit zu gewähren
und die Ausscheidung während
der Härtung
auf ein Minimum herabzusetzen. Wie vorstehend jedoch schon ausgeführt wurde,
kann das Wasserhärten
eine Verwerfung erzeugen, die Prozessgeschwindigkeit verzögern, eine
zusätzliche
Bearbeitung zur Dimensionskorrektur erfordern und die Möglichkeit
einschränken,
Profile von Bauteilen auf Toleranz zu erzeugen. Die strengsten Toleranzen
müssen
beim Zusammenbau einer Fahrzeug-Unterbaugruppe oder eines Fahrzeugrahmens
eingehalten werden. Eine Abschreckverwerfung im Zusammenhang mit
der Anwendung einer Wasserhärtungsoperation
beeinflussen die Herstellung von komplexen, dünnwandigen, hohlen Strangpresslingen
nachteilig und bringen diesen einen Verzug bei und bringen sie außerhalb des
Toleranzbereichs für
die gewünschte
Anwendung und erfordern weitere arbeitsaufwendige Korrektur.
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Die
US-P-4 525 326 lehrt, dass die Härtungsempfindlichkeit
im Bezug auf die Festigkeit einer 6XXX-Legierung (Si, Fe, Cu, Mg)
durch Zusatz von Vanadium verbessert werden kann. Insbesondere offenbart die
Patentschrift den Zusatz von 0,05 bis 0,2% Vanadium und Mangan in
einer Konzentration gleich ¼ bis
2/3 der Eisenkonzentration zu einer Aluminiumlegierung für die Herstellung
von stranggepressten Produkten. Ungeachtet solcher Bemühungen zur
Entwicklung von Legierungen, die eine verringerte Abschreckempfindlichkeit
im Bezug auf die Festigkeit bieten, bleibt eine Nachfrage nach Legierungen,
die eine verringerte Härteempfindlichkeit
im Bezug auf ein statisches axiales Crashverhalten liefern.
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Eine
Legierung, die sich lufthärten
ließ,
würde die
Möglichkeit
bieten, dünnwandige,
stranggepresste Hohlprofile zu erzeugen, die den gewünschten
Dimensionsanforderungen an den Zusammenbau von Automobilstrukturen
genügen
und die Merkmale gewähren,
die zur Verwendung in der eigentlichen Struktur gewünscht werden,
einschließlich
eine gute Festigkeit und die Fähigkeit
zur Verformung in regulärer
Form bei Bauteilen, die auf Energieaufnahme bei Druckbelastung im
Fall einer Kollision konzipiert sind, und aber auch die Herstellung
dieser Bauteile in kostengünstiger
Weise ermöglichen.
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Daher
sind von Interesse:
ein Bauteil aus einer Aluminiumlegierung
zu schaffen, das sich durch hervorragendes statisches axiales Crashverhalten
auszeichnet;
eine Aluminiumlegierung zu schaffen, die sich
durch eine verringerte Härteempfindlichkeit
in Bezug auf das statische axiale Crashverhalten auszeichnet sowie
in Bezug auf andere Merkmale, die für die Anwendung in Automobilstrukturen
benötigt
werden;
eine Aluminiumlegierung zu schaffen, die für einen
erhöhten
Bereich von Profilen verwendet werden kann, einschließlich dünnwandige
Hohlprofile von Strangpresslingen, und ein verbessertes Formhaltevermögen für die Herstellung
von Fahrzeugen mit betonter Aluminiumausführung oder ähnlichen Strukturen hat;
eine
verbesserte Aluminiumlegierung bereitzustellen; und
um ein
Verfahren zum Herstellen eines verbesserten langgestreckten Aluminiumlegierungsproduktes
bereitzustellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines verbesserten,
langgestreckten Aluminiumlegierungsproduktes gewährt, umfassend:
Bereitstellen
einer Legierung, aufweisend im Wesentlichen 0,45 bis 0,7% Magnesium,
0,35 bis 0,6% Silicium, 0,1 bis 0,35% Vanadium und 0,1 bis 0,4%
Eisen, Rest im Wesentlichen Aluminium und zufällig auftretende Elemente und
Verunreinigungen;
Extrudieren eines Körpers der Legierung; und
Härten des
Körpers
der Legierung.
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Sofern
nicht anders angegeben, sind alle Prozentangaben der Zusammensetzungen
nachfolgend auf Gewicht bezogen. Zusätzlich zeigt diese Aluminiumlegierung
eine relativ geringere Härteempfindlichkeit
in Bezug auf das statische axiale Crashverhalten und gewährt eine
gute Festigkeit, Formbarkeit und Korrosionsbeständigkeit. Die Legierungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung ist daher ideal geeignet zum Lufthärten und
ist dennoch zu einem erweiterten Bereich von Profilen verarbeitbar
und hat ein verbessertes Formhaltevermögen. In dem Härtungsprozess
kann die Anwendung einer Zwangslufthärtung für das extrudierte Produkt zusätzlich zu
den Schritten der Homogenisierung, Nacherhitzung, Extrusion, natürlichen
und/oder künstlichen
Alterung einbezogen sein.
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Die
vorgenannten wie auch andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung lassen sich leichter einschätzen durch Bezugnahme auf die
detaillierte Beschreibung der Erfindung in Verbindung mit der einzigen
Figur, bei der es sich um eine graphische Darstellung der Eigenschaften
eines erfindungsgemäßen, durch
Zwangsluftkühlung
gehärteten
Produktes handelt.
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Nach
der vorliegenden Erfindung ist die Legierungszusammensetzung so
eingestellt, dass sie 0,45 bis 0,7% Magnesium enthält und bevorzugt
0,48 bis 0,64% Magnesium, und etwa 0,35 bis 0,6% und bevorzugt 0,4
bis 0,5% Silicium und 0,1 bis 0,35% und bevorzugt 0,2% Vanadium
und 0,1 bis 0,4% Eisen und bevorzugt 0,15 bis 0,3% und mehr bevorzugt
0,2%, Rest Aluminium und zufällig
auftretende Elemente und Verunreinigungen. Die Legierungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung ist frei von einer vorsätzlichen
Kupferzugabe und entspricht den Zusammensetzungsstandards der "Aluminum Association" für die zulässigen Werte
von Verunreinigungen. Die Legierung wird im typischen Fall zu einem
Strangpressbarren durch kontinuierliches Gießen oder halbkontinuierliches
Gießen
zu einer Form verfestigt, die für
die Extrusion geeignet ist und bei der es sich im typischen Fall
um einen zylindrischen Block handelt. Der Block kann zur Entfernung
der Oberflächenfehler
nach Erfordernis bearbeitet oder geschält werden oder kann ohne Bearbeitung
extrudiert werden, wenn die Oberfläche geeignet ist. Der Extrusionsprozess
erzeugt im Vergleich zum Strangpressbarren einen wesentlich verringerten
Durchmesser und jedoch eine stark vergrößerte Länge. Vor der Extrusion wird
das Metall typischerweise Wärmebehandlungen
zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und der Eigenschaften unterworfen.
Der Gussbarren kann oberhalb der Mg2Si-Solidustemperatur
homogenisiert werden, um eine Auflösung vorhandener Mg2Si-Partikel zu ermöglichen und die chemische Absonderung
zu verringern, die aus dem Gießprozess
resultiert. Nach der Homogenisierung kann man den Block an der Luft
abkühlen
lassen. Vor der Extrusion werden die Barren bis zur Warmverformungstemperatur
nacherhitzt und mit Hilfe direkter oder indirekter Extrusionspraktiken
extrudiert. Bei der Ausführung
der Erfindung ist es wichtig darauf zu achten, dass die Extrusion
bei Zylindertemperaturen unmittelbar vor der Extrusion ausgeführt wird,
die im typischen Fall 28 bis 56°C
(50° bis
100°F) geringer
sind als die der Extrusion und im typischen Fall im Bereich von
etwa 371°C
(700°F)
bis zu etwa 538°C
(1.000°F)
und bevorzugt bei einer Temperatur von 482°C (900°F).
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Die
Kreisgröße des Strangpresslings
variiert, wobei der Strangpressling im typischen Fall jedoch eine Wandstärke von
1,5 mm und größer hat:
Im typischen Fall sind die Enden des Strangpresslings abgeschert und
können
für die
nachfolgenden Operationen auf Länge
geschnitten werden. Das extrudierte Profil tritt in eine Abschreckzone
ein, wo es dann abgeschreckt wird, vorzugsweise durch Anwendung
von Methoden der Zwangsluftkühlung,
mit denen die Temperatur des Strangpresslings herabgesetzt wird
zwischen näherungsweise
121° bis
232°C (250° bis 450°F). Vorzugsweise
befindet sich das extrudierte Produkt bei einer Temperatur von etwa
177°C (350°F) bei seinem
Verlassen der Abschreckzone. Die Kühlgeschwindigkeit, die die
Temperaturänderung
des extrudierten Produktes ist, wenn es die Abschreckzone traversiert,
ist schließlich
eine Funktion der Geometrie des extrudierten Bauteils, der Geschwindigkeit,
bei der das extrudierte Produkte die Abschreckzone traversiert,
und der Lufttemperatur. In experimentellen Durchläufen wurde
das Produkt mit einer Zwangslufthärtung versehen, um eine Kühlgeschwindigkeit
von 2 bis 3°C
(3 bis 6°F)/s
zu erzeugen. Das extrudierte Bauteil kann sodann nach Erfordernis
um etwa ¼ bis
1½% gestreckt
werden, um es auszurichten. Das extrudierte Produkt wird einer natürlichen
Alterung unterzogen. Geeignete Eigenschaften werden innerhalb einer
Zeitdauer der natürlichen
Alterung zwischen 4 und 30 Tagen erzielt.
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Das
extrudierte Teil kann mit oder ohne nachfolgendem Strecken künstlich
gealtert werden, um seine Festigkeitseigenschaften zu entwickeln.
Dieses schließt
typischerweise ein Erhitzen oberhalb von 121 bis 132°C (250° oder 270°F) ein und
im typischen Fall oberhalb von 149°C (300°F) z. B. von etwa 165° bis 232°C (330° bis etwa
450°F) und
zwar für
eine Zeitdauer von etwa 1 Stunde oder bis zu etwas weniger als etwa
10 oder 15 Stunden und im typischen Fall etwa 2 oder 3 Stunden bei
Temperaturen von etwa 177° bis
204°C (350° bis 400°F). Die zur
Anwendung gelangende Zeit ist umgekehrt proportional zur Temperatur
(eine höhere
Temperatur bei weniger Zeit oder eine niedrigere Temperatur bei
längerer
Zeit), und diese entwickelt eine sogenannte Peak- oder -T6-Festigkeit.
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Beispiele
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Zur
Bewertung wurden Strangpresslinge hergestellt, die 3 Kombinationen
der Aluminiumlegierungszusammensetzung repräsentieren und eine Wärmebehandlung
ausgeführt.
Die Proben jeder Zusammensetzung wurden unter Anwendung des Wasserhärtens und
Lufthärtens
extrudiert. Die mit "A" und "B" bezeichneten Legierungen sind Zusammensetzungen
vom Typ 6063, die kein Kupfer enthielten. Die Proben "A" wurden homogenisiert und künstlich
gealtert, indem die von der Aluminum Association empfohlenen Methoden
für die
Herstellung von 6063-T6 angewendet wurden; die Homogenisierung erfolgte
für 4 Stunden
bei 579°C
(1.075°F) und
die Alterung für
8 Stunden bei 177°C
(350°F).
Alle anderen Prozessstufen waren mit denen identisch, die zur Erzeugung
der anderen Materialien des Beispiels angewendet wurden. Die Proben "B" wurden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
homogenisiert und künstlich
gealtert. Schließlich wurde
die Legierung der vorliegenden Erfindung mit "C" bezeichnet,
die näherungsweise
0,2 Vanadium enthielt. Tabelle I gibt außerdem den eingetragenen Zusammensetzungsbereich
für eine
Aluminiumlegierung 6063 an.
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Tabelle
I
Zusammensetzung
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In
der Tabelle II sind die Daten angegeben, die aus der Analyse des
unter Anwendung des Wasserhärtens
erzeugten extrudierten Produkts erhalten wurden. Um das extrudierte
Produkt unter Anwendung eines konventionellen Prozesses des Wasserhärtens zu
erzeugen wurden 3 Legierungen verwendet: die kommerziell verfügbare 6063
(Probe "A"), die Legierung
vom Typ 6063 (Probe "B") und Legierung der
vorliegenden Erfindung (Probe "C"). Das extrudierte
Produkt wurde sodann zum T6-Härtegrad
gealtert und unter Anwendung des statischen axialen Crashtests und
der Standardzugversuche bewertet. Zur Bewertung des Produktes, das diese
Materialien repräsentiert,
wurden Strangpressabschnitte von 7,6 cm (3 inch) mit einer Säge mit parallelen
Stirnseiten abgeschnitten und einer Axialverformung unterworfen.
Dieser Versuch lieferte eine Crashprobe mit einer Höhe von näherungsweise
3,2 cm (1,25 inch) und einer (1) starken Faltung. Die verformten
Bereiche des Produktes nach dem Crashversuch wurden sodann einer
visuellen Untersuchung unterzogen und eine Crashbewertung nach dem
früher
beschriebenen Bewertungssystem zugeordnet, worin eine Bewertung
von "1" das angestrebte
Ergebnis darstellt und eine Bewertung von "3" das
Vorhandensein einer Rissbildung anzeigt. Die zweite Spalte von Tabelle
II liefert die Ergebnisse eines statischen axialen Crashtests. Wie
zu entnehmen ist zeigten alle 3 Legierungen, die einer Wasserhärtung unterzogen
wurden, das bevorzugte Verhalten im statischen axialen Crashtest. Tabelle
II
![Figure 00100001](https://patentimages.storage.googleapis.com/1f/ff/bc/b81460eb8455ef/00100001.png)
- UTS
- Reißfestigkeit
unter Zug
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Die übrigen Tabellen
III und IV geben die aus der Analyse der extrudierten Produktproben
erhaltenen Daten an, die unter Anwendung einer Zwangsluftkühlung erzeugt
wurden. Alle 3 Legierungen, die 6063, die vom Typ 6063 und die Legierung
der vorliegenden Erfindung, wurden unter Anwendung einer Zwangsluftkühlung entsprechend
der vorstehenden Beschreibung extrudiert. Die extrudierten Produktproben
wurden sodann bis zum -T6-Härtegrad
gealtert und unter Anwendung des statischen axialen Crashtests,
von Längs-Zugtestversuchen
und Testmethoden bewertet, wie sie üblicherweise zur Angabe relativer
Werte der Bruchzähigkeit, der
Korrosionsbeständigkeit
und der Formbarkeit verwendet werden. Die relative Bruchzähigkeit
dieser Materialien wird durch Vergleich der Werte der Einheit der
Ausbreitungsenergie (UPE, unit propagation energy) unter Anwendung
des Reißversuches
nach Kahn bestimmt. Die relative Korrosionsbeständigkeit dieser Materialien
wird unter Verwendung der Massen-Lösungspotentialmessungen verglichen.
Die relative Formbarkeit dieser Materialien wurde unter Anwendung
des Tiefungsversuches nach Olsen unter trockenen und geschmierten Bedingungen
und nach dem geführten
Biegeversuch bewertet. Der Tiefungsversuch nach Olsen wird typischerweise
angewendet, um eine Angabe über
die relative Formbarkeit von flächigen
Erzeugnissen zu erhalten. In diesem Fall wurden Proben des -T6-Strangpressproduktes
unter trockenen und geschmierten Bedingungen bewertet, mit denen
ein ebener Verformungszustand und gleiche biaxiale Formbedingungen
simuliert wurden. In diesem Versuch wurde ein trockener oder geschmierter
Stempel verwendet, um die Tiefungshöhe zu bestimmen, bei der eine
Einschnürung
oder ein Versagen in dem zu bewertenden Material auftreten, wobei ein
höherer
Wert eine bessere relative Formbarkeit anzeigt. Der geführte Biegeversuch
wurde ursprünglich entwickelt, um
eine Bewertung der Formbarkeit unter Bedingungen zu ermöglichen,
die zur Simulation von Arbeitsgängen
der Blecherzeugung konzipiert wurden. Typischerweise wurden Proben
bewertet, die ein -T4-Blecherzeugnis repräsentieren, das eine Vorverformung
von 10% erhalten hatte, um die Verformung zu simulieren, die bei
Operationen des Ziehens zu erwarten ist, und wurden nachfolgend über Dornen
unterschiedlicher Radien gebogen. Angesichts des zu erwartenden
Typs der Materialverformung, die für dieses Strangpressprodukt
unter Einsatzbedingungen zu erwarten ist, wurden Streifenproben
im -T6-Zustand bewertet, ohne dass eine Vorverformung angewendet
wurde. Das gewünschte
Ergebnis dieser Prüfung
ist die Fähigkeit,
ohne Rissbildung über
einen kleineren Dorn gebogen werden zu können; die Daten dieser Bewertung werden
typischerweise als das Verhältnis
des Grenzradius, R zu der Dicke der Probe, t angegeben. In diesem Fall
bedeutet ein kleineres R/t-Verhältnis
eine bessere relative Formbarkeit.
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Die
resultierenden Daten, die in Tabelle III und Tabelle IV gezeigt
sind, demonstrieren, dass die mit Zwangsluft gekühlten Aluminiumlegierungs-Strangpresslinge
aus 6063 und Materialien vom 6063-Typ verringerte Werte des Verhaltens
im statischen axialen Crashtest zeigten (im Vergleich zu Strangpresslingen,
die einer Wasserhärtung
unterzogen wurden), während
die neue Legierung der vorliegenden Erfindung die gewünschten
Leistungswerte bewahrte und Leistungsergebnisse zeigte, die ähnliche
denjenigen waren, die am Spritzwasser gehärteten Produkt erhalten wurden.
Die Aluminiumlegierung der vorliegenden Erfindung zeigt eine verbesserte
Zähigkeit,
was mit Hilfe der Werte der Einheit der Ausbeutungsenergie, UPE,
angegeben wird, die im Reißversuch
nach Kahn gemessen wurden, und zwar ohne nachteiligen Einfluss auf
die Festigkeit. Was an Aluminiumlegierungen typisch ist, nimmt die
Zähigkeit
auf Kosten der Festigkeit zu. Die Messungen des Massen-Lösungspotentials
an diesen Legierungen zeigen in ähnlicher
Weise, dass das Massenkorrosionsverhalten in vergleichbarer Größe erwartet
werden kann. Ein Vergleich der Ergebnisse der Tests des Formbarkeitsindikators
veranschaulicht, dass der getestete Strangpressling der Legierung
der vorliegenden Erfindung die gewünschten Zunahmen in den gemessenen
Ergebnissen sowohl in den trockenen als auch den geschmierten Olsen-Höhen zeigte
sowie eine gewünschte
Abnahme in dem geführten
Biegeradius erreicht wurde.
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Ein
Vergleich der Ergebnisse, die bei der Bewertung der verschiedenen
Materialien erhalten wurden, die in Tabelle I beschrieben wurden,
wird in der einzigen Figur veranschaulicht. Die Ergebnisse der Streckgrenze,
der Bruchzähigkeit
und des Formbarkeitsindikators stellen Mittelwerte der an den mit
Zwangsluft gekühlten Proben
des Strangpressproduktes aufgenommenen Messungen dar. Die Daten
sind in Bezug auf das 6063-Produkt normiert worden, um einen Vergleich
zu ermöglichen.
Es ist zu erkennen, dass die Eliminierung der konventionellen Bearbeitung
mit der Wasserhärtung
mehrere deutliche Vorteile liefert. Die Notwendigkeit für eine komplizierte
Verteilung des Abschreckwassers, Zuführung und Aufbereitungssystem
ist eliminiert worden. Die Anwendung des Systems der Lufthärtung erhöht die Fähigkeit
Maßtoleranzen
einzuhalten, die oftmals durch die Wasserhärtung beeinträchtigt sind.
Der positive Einfluss auf die Kostenbewältigung und Herabsetzung der
Kosten tritt sowohl in den Verarbeitungsstufen der Extrusion als
auch bei der Verarbeitung nach der Extrusion des extrudierten Teils
in Erscheinung. Eine Nachkalibrierung von Hand an dem extrudierten
Teil nach der Extrusion wird weitgehend reduziert oder sogar eliminiert.
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Sofern
nicht anders angegeben, gelten hierin die folgenden Festlegungen:
- a. Der Begriff "ksi" ist
gleichwertig mit "Kilopound" (1.000 Pound) pro
inch2;
- b. Die prozentualen Angaben einer Zusammensetzung beziehen sich
auf Gewichtsprozent.
- c. Der Begriff "vom
Gussblock" bedeutet
verfestigt aus flüssigem
Metall nach bekannten oder später
entwickelten Gießprozessen
anstelle von Methoden aus der Pulvermetallurgie. Dieser Begriff
schließt
ausdrücklich
ein: Stranggießen
mit direkter Kühlung,
elektromagnetisches Stranggießen,
Spritzgießen
und beliebige Variationen davon, ohne auf diese beschränkt zu sein.
- d. Bei der Angabe eines Zahlenbereichs oder eines Minimums oder
Maximums für
ein Element einer Zusammensetzung oder eine Temperatur oder andere
Prozessparameter oder beliebige andere Angaben hierin sind abgesehen
von und zusätzlich
zu den üblichen
Regeln des Abrundens von Zahlen diese so auszulegen, dass sie speziell
jede einzelne Zahl angeben und offenbaren, einschließlich jeden
Bruch und/oder Dezimalstelle (i) innerhalb und zwischen dem angegebenen
Mindestwert und Höchstwert
eines Bereiches oder (ii) bei und oberhalb eines angegebenen Minimums
oder (iii) bei und unterhalb eines angegebenen Maximums. (Beispielsweise
offenbart ein Bereich von 1 bis 10: 1,1, 1,2 ... 1,9, 2, 2,1, 2,2
... usw. bis zu 10, und ein Bereich von 500 bis 1.000 offenbart
501, 502 ... usw. bis zu 1.000, einschließlich jede Zahl und Bruch oder
Dezimalstelle innerhalb und "bis
zu 5" offenbaren
0,01 ... 0,1 ... 1 usw. bis zu 5).