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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung des Typs, der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 bezeichnet ist, zum Abgeben einer Bewässerungsflüssigkeit
für die
Kultivierung von Grünpflanzen
in Töpfen.
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Stand der
Technik
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Im
Bereich der Pflanzenbewässerung
wurden im Stand der Technik verschiedene Bewässerungssysteme vorgeschlagen.
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Einige
von ihnen verwenden einen Behälter einer
Bewässerungsflüssigkeit,
der außerhalb
des Pflanzentopfes angeordnet ist, wie beispielsweise im deutschen
Gebrauchsmuster DE U 299 03 986 und in der internationalen Patentanmeldung
WO 87/06095 offenbart.
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Das
im deutschen Gebrauchsmuster DE U 299 03 986 offenbarte Bewässerungssystem
weist einen Wasserbehälter
auf, ein Luftströmungsrohr,
ein keilförmiges
Sickerelement, einen Schlauch und ein Steuerventil, das an einer
geeigneten Position entlang des Schlauchs installiert ist, wobei
das Sickerelement in die Erde im Topf eingefügt wird, so dass durch Einstellen
des Ventils zur Steuerung der in den Wasserbehälter einzuführenden Luftmenge eine entsprechende
geeignete Menge von Nährwasser
aus dem Behälter
mittels Schwerkraft an die Topferde abgegeben wird, um die Pflanze
zu ernähren.
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In
dieser Referenz ist auch ein bekanntes Bewässerungssystem mit einem keilförmigen Sickerelement,
einer Miniaturpumpe, einem Verbindungsrohr und einem Wasserbehälter offenbart,
wobei das Sickerelement derart in die Erde im Topf eingeführt wird,
dass durch Drücken
der Miniaturpumpe Wasser aus dem Behälter über das Verbindungsrohr in
das Erdreich fließt.
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Das
in der internationalen Patentanmeldung WO 87/06095 offenbarte Bewässerungssys tem
weist eine automatische Vorrichtung für den Transport von Wasser
auf, die ein rohrförmiges
Wasserabsorptionsmittel aufweist, das in eine wasserfeste und wasserdichte
Umhüllung
eingefügt
ist, sowie einen Wasserbehälter
oder einen Schacht, wobei gegenüberliegende
Enden des rohrförmigen
Wasserabsorptionsmittels in die Erde im Topf, in dem die Pflanze
aufgenommen wird, und entsprechend in den Wasserbehälter oder
Schacht eingeführt
sind. Die Wasseroberfläche
im Behälter
befindet sich auf einem niedrigeren Niveau als das Ende des rohrförmigen Wasserabsorptionsmittels,
das in der Erde vergraben ist, und eine kontinuierliche Wasserweitergabe
durch Kapillarwirkung findet vom Wasserbehälter zur Erde statt.
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Andere
bekannte Bewässerungssysteme verwenden
Bewässerungsbehälter, die
unter dem Topf, der die Pflanze aufnimmt, angeordnet sind, wie beispielsweise
in der deutschen Patentanmeldung
DE
25 28 748 und im US-Patent 4,175,354 offenbart.
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Das
in der deutschen Patentanmeldung
DE 25
28 748 offenbarte Bewässerungssystem
weist einen äußeren Topfbehälter auf,
in dem ein Behälter
für die
Bewässerungsflüssigkeit
definiert ist, sowie einen inneren Topfbehälter zur Aufnahme der Pflanze,
wobei ein flüssigkeitsdurchlässiges Verteilelement
in der die Pflanze aufnehmenden Erde vergraben ist, wobei das Gewicht
des inneren Topfbehälters
einschließlich
Inhalt derart ist, dass das Niveau der Bewässerungsflüssigkeit im Behälter und
das Niveau des flüssigkeitsdurchlässigen Verteilelements
im Wesentlichen identisch sind.
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Das
im US-Patent 4,175,354 offenbarte Bewässerungssystem ist in eine
Pflanzenkultivierungsvorrichtung eingefügt, die aufweist: eine zweiteilige Basis
mit einem oberen und einem unteren Abschnitt, einen Mechanismus
für die
gesteuerte Drehung des oberen Abschnitts relativ zum stationären unteren Abschnitt,
und einen Blumentopf, der eine Pflanze enthält und oben im oberen Abschnitt
angeordnet ist. Das Bewässerungssystem
weist einen Mechanismus zum Abgeben einer geregelten Menge an Wasser auf,
der mit dem Mechanismus für
die Drehung gekoppelt ist, um ein gleichmäßiges Pflanzenwachstum zu fördern.
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Im
Bereich von Bewässerungssystemen
für Grünpflanzen
in Töpfen,
die Bewässerungsbehälter unterhalb
des die Pflanze aufnehmenden Topfes besitzen, besteht seit langem
der Wunsch, effiziente "Unterbewässerungs"-Systeme zu schaffen,
d.h. Systeme, die die Bewässerungsflüssigkeit
vom Boden zur Pflanze bringen.
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"Unterbewässerungs"-Systeme der bekannten
Art werden hauptsächlich
in zwei unterschiedliche Kategorien unterteilt – eine jede mit verschiedenen
Varianten –,
die ein unterschiedliches Funktionsprinzip verwenden.
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Ein
erstes "Unterbewässerungs"-System der bekannten
Art, derzeit das am weitesten verbreitete, verwendet einen Behälter zur
Aufnahme der Erde, unter dem ein Behälter zum Aufbewahren der Bewässerungsflüssigkeit
vorgesehen ist, der strukturell unabhängig vom ersten Behälter ist.
Zwischen dem ersten Behälter
und dem zweiten Behälter
ist ein Zwischenraum vorgesehen, um zu verhindern, dass die Bewässerungsflüssigkeit
in Kontakt mit der Erde kommt.
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In
diesem Fall erzeugt die natürliche
Verdampfung von Wasser eine gewisse Feuchtigkeit im Erdreich, während die
Pflanzen in der Regel Wurzeln entwickeln, die langsam in den unteren
Behälter
und somit in die Bewässerungsflüssigkeit
vordringen.
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Ein
erster Nachteil dieses Unterbewässerungs-Systems
ist im Wesentlichen verbunden mit der konstanten und unvermeidlichen
Verdampfung der Bewässerungsflüssigkeit,
die mit einer gewissen Frequenz dem Speicherbehälter wieder zugeführt werden
muss.
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Ein
anderer Nachteil bezieht sich andererseits auf die Zeitspanne, die
bis zum Sicherstellen einer richtigen Ernährung der Pflanzen notwendig
ist, weil diese lediglich dann erzielt wird, wenn sich das Wurzelsystem
der Pflanzen ausreichend entwickelt hat und die darunter liegende
Bewässerungsflüssigkeit
erreicht.
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Ein
zweites Unterbewässerungs-System
der bekannten Art, beispielsweise beschrieben in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 515 207 , verwendet
die Mikrokapillarwirkung eines porösen Materials, das in einem
länglichen
Hohlelement beinhaltet ist, von dem ein erstes Ende in einen Behälter zur
Aufnahme der Bewässerungsflüssigkeit
eingetaucht ist und ein zweites Ende sich entweder im Wesentlichen perfekt
eben zur Erde erstreckt, die bewässert
werden soll, oder in dieser angeordnet werden kann.
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Auch
in diesem Fall ist die Erde in einem Behälter aufgenommen, unter dem
der Behälter
zur Aufnahme der Bewässerungsflüssigkeit
angeordnet ist, der strukturell unabhängig von dem ersten Behälter ist.
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Obwohl
dieses zweite Unterbewässerungs-System
bezüglich
des Vorangehenden Verbesserungen zeigt, insbesondere bezüglich einer richtigen
Bewässerung
der Erde, weist es dennoch einige Nachteile auf, die bislang nicht überwunden wurden
und die sich im Wesentlichen auf die folgenden Faktoren beziehen:
- i) eine ungleichmäßige Bewässerung der Erde, die lediglich örtlich befeuchtet
wird, d.h. in der Nähe
des Endes des länglichen
Hohlelements, das vollständig
eben mit der Erde ausgerichtet ist oder in dieser angeordnet ist;
- ii) eine extrem langsame Zuführrate
der Bewässerungsflüssigkeit,
die in den meisten Fällen
nicht per se proportional ist zur Trocknungsrate der Erde; und
- iii) die beträchtliche
Größe des Systems
als Ganzes, was auch der Menge der zu bewässernden Erde entspricht; dies
liegt an der Anordnung des Behälters
zur Aufnahme der Bewässerungsflüssigkeit
unter dem Behälter
zur Aufnahme der Erde.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Somit
liegt der vorliegenden Erfindung die technische Aufgabe zugrunde,
die Nachteile der Unterbewässerungs-Systeme
des Standes der Technik zu überwinden,
insbesondere sicherzustellen, dass die Erde unter optimalen Bedingungen
für das Wachstum
und/oder die Erhaltung der Pflanze bewässert wird.
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Gemäß einem
ersten Gesichtspunkt der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine
Vorrichtung zum Abgeben einer Bewässerungsflüssigkeit für die Kultivierung von Pflanzen
gelöst,
wie sie durch den beigefügten
Anspruch 1 definiert ist.
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In
der folgenden Beschreibung und den nachfolgenden Ansprüchen wird
der Ausdruck "Pflanzenkultivierungsmedium" verwendet, um jedes geeignete
Material für
die Keimung, das Wachstum und die Vegetation einer Pflanze zu bezeichnen,
beispielsweise Erde oder Material in Gelform.
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Andererseits
wird in der folgenden Beschreibung und den nachfolgenden Ansprüchen der
Ausdruck "Bewässerungsflüssigkeit" verwendet, um jede geeignete
Flüssigkeit
zu bezeich nen, die darauf ausgerichtet ist, die richtige Entwicklung
und vegetative Aktivität
einer Pflanze sicherzustellen, wie beispielsweise Wasser, dem ein
Düngemittel
beigefügt
sein kann.
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Vorteilhafterweise
erlaubt die Abgabevorrichtung gemäß der Erfindung eine optimale
Bewässerung
des Pflanzenkultivierungsmediums dank des Vorliegens eines Hohlkörpers, der
beim Gebrauch in das Kultivierungsmedium eingetaucht ist und in
dem ein zweiter Speicherbereich für die Bewässerungsflüssigkeit definiert ist, der
sich aufgrund eines länglichen
Elements, das sich von diesem Bereich zu dem ersten Speicherbereich
erstreckt, mit diesem ersten Speicherbereich in Flüssigkeitsverbindung
steht.
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Der
Hohlkörper
ist mit wenigstens einem flüssigkeitsdurchlässigen Abschnitt
ausgestattet und gibt als solcher die Bewässerungsflüssigkeit in Richtung des Pflanzenkultivierungsmediums
als Funktion der Feuchtigkeit dieses Mediums ab.
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Auf
diese Weise begünstigt
die Abgabevorrichtung gemäß der Erfindung
das Trocknen der Oberflächenschicht
des Pflanzenkultivierungsmediums, um eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr
derselben sicherzustellen, und sie bewässert auf natürliche Weise
lediglich die untersten Schichten des Pflanzenkultivierungsmediums,
um eine optimale, konstante und ausgewogene Befeuchtung desselben
zu erzielen, die immer proportional zum Flüssigkeitsbedarf der Pflanze
ist.
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Vorteilhafterweise
stellt die Abgabevorrichtung gemäß der Erfindung
auch eine lange Vorhaltezeit der Bewässerungsflüssigkeit sicher, die lediglich bis
zu einem Grad abgegeben wird, wie sie tatsächlich gebraucht wird, wodurch
die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Flüssigkeitszufuhr in den ersten Speicherbereich
umgangen wird.
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Vorteilhafterweise
kann die Abgabevorrichtung gemäß der Erfindung
sowohl bei einem "ad hoc"-Pflanzenbehälter als
auch bei einem konventionellen Pflanzenbehälter verwendet werden, vorausgesetzt,
dass – wie
im Folgenden näher
dargestellt wird – geeignete
Maßnahmen
getroffen werden, um unter dem Behälter einen Zwischenraum mit
Luft zu definieren, der die Bewässerungsflüssigkeit
aufnehmen soll.
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Gemäß einem
zweiten Gesichtspunkt sieht die Erfindung zur Lösung der oben erwähnten technischen
Aufgabe somit einen Pflanzenbehälter
und eine Behälteranordnung
vor, wie sie durch die beigefügten
Ansprüche
3 und 6 definiert sind.
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Schließlich sieht
die Erfindung zum Lösen der
oben erwähnten
technischen Aufgabe gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt ein Verfahren zur Abgabe einer Bewässerungsflüssigkeit
an ein Pflanzenkultivierungsmedium vor, wie es durch den beigefügten Anspruch
8 definiert ist.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
nachfolgenden detaillierten, aber nicht einschränkend auszulegenden Beschreibung
einiger bevorzugter Ausführungsformen
der Abgabevorrichtung, des Pflanzenbehälters und der Behälteranordnung
gemäß der Erfindung deutlich,
die nachfolgend unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen
zur Verdeutlichung dient.
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1 zeigt
eine perspektivische Querschnittsansicht einer Behälteranordnung
für die
Kultivierung von Pflanzen, einschließlich einer ersten Ausführungsform
einer Abgabevorrichtung gemäß der Erfindung;
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2 zeigt
eine vergrößerte Querschnittsansicht
der Abgabevorrichtung aus 1;
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3 zeigt
eine weitere vergrößerte Perspektivansicht
einiger Details eines freien Endes eines länglichen Verbindungselements
der Abgabevorrichtung aus 1;
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4 zeigt
eine vergrößerte Querschnittsansicht
einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung;
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5 zeigt
eine perspektivische Querschnittsansicht eines Behälters für die Kultivierung von
Pflanzen, einschließlich
einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung.
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Detaillierte
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Unter
Bezugnahme auf 1–3 bezeichnet
Bezugsziffer 1 allgemein eine Behälteranordnung für die Kultivierung
von Pflanzen, einschließlich
einer ersten Ausführungsform
einer Abgabevorrichtung gemäß der Erfindung,
die wiederum allgemein mit Bezugsziffer 2 ge kennzeichnet
ist.
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In
dieser Ausführungsform
weist die Behälteranordnung 1 wenigstens
einen Topf 3 zum Aufnehmen eines geeigneten Pflanzenkultivierungsmediums
C auf, beispielsweise Erde der bekannten Art. Der Topf 3 ist
mit einer Bodenwandung 4 ausgestattet, die wiederum eine
Durchgangsöffnung 5 besitzt, durch
die hindurch die Abgabevorrichtung 2 vorzugsweise in flüssigkeitsdichter
Weise befestigt ist.
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Die
Behälteranordnung 1 weist
auch eine Topfuntersetzschale 6 auf, die mit dem Topf 3 einen Luftraum 7 bildet,
in dem eine erste Speicherzone, die in 1 mit A1
bezeichnet ist, für
eine geeignete Bewässerungsflüssigkeit
L, beispielsweise Wasser, definiert ist. Vorzugsweise wird der Luftraum 7 zwischen
dem Topf 3 und der Topfuntersetzschale 6 mit Hilfe
eines Abstandsmittels 8 definiert, das beispielsweise durch
eine Mehrzahl von Rippen gebildet wird, die sich in radialer Richtung
von der Seitenwand 6a der Topfuntersetzschale aus nach
innen erstrecken und unter einem Winkel zueinander versetzt angeordnet
sind.
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Vorteilhafterweise
kann der Topf 3 von konventioneller Art sein und kann aus
einem geeigneten Material hergestellt sein, beispielsweise aus Terrakotta,
Kunststoff oder Keramik.
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Die
Abgabevorrichtung 2 weist ein längliches Element 9 für das Aufsteigen
des Bewässerungswassers
aus dem ersten Speicherbereich A1, der im Luftraum 7 definiert
ist, in Richtung der Erde C auf.
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In
diesem Beispiel wird das längliche
Element 9 durch einen im Wesentlichen zylindrischen Schaft 10 gebildet,
der aus einem geeigneten, im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässigen Material besteht,
um zu verhindern, dass Bewässerungswasser über seine
Seitenwände
in die Erde C eindringt.
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Für die Zwecke
der Erfindung kann ein geeignetes, im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässiges Material
unter den flüssigkeitsundurchlässigen Kunststoffmaterialien
ausgewählt
werden, beispielsweise Polypropylen oder Polyethylen.
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Der
Schaft 10 ist im Inneren mit einer Mehrzahl von Längskanälen 11 ausgestattet,
die einen Durchmesser von vorzugsweise weniger als 1 mm aufweisen
und – bei
der Benutzung – das
Aufsteigen des Bewässerungswassers
L durch Kapillarwirkung aus dem ersten Spei cherbereich A1, der im
Luftraum 7 definiert ist, fördern.
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Somit
bilden die Kanäle 11,
die im Folgenden mit dem Ausdruck "Kapillarkanäle" bezeichnet werden, derart viele Mittel,
um eine Mehrzahl von Flüssigkeitseinlassöffnungen 12 – die an
einem freien Ende der Kapillarkanäle 11 ausgebildet
sind und im ersten Speicherbereich A1 anzuordnen sind – mit einer
Mehrzahl von Flüssigkeitsauslassöffnungen 13, die
außerhalb
des oben genannten Bereichs (2) angeordnet
sind, in Flüssigkeitsverbindung
zu bringen.
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Spezieller
sind die Auslassöffnungen 13 des Bewässerungswassers
L innerhalb eines Hohlkörpers 14 mit
im Wesentlichen kugelförmiger
Form angeordnet, in dem ein zweiter Speicherbereich des Bewässerungswassers
L, der mit A2 bezeichnet ist, definiert ist.
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Vorteilhafterweise
soll der Hohlkörper 14 – bei Benutzung – in der
Kultivierungserde C für
die Pflanze eingetaucht sein, und er ist in flüssigkeitsdichter Weise, beispielsweise
durch Klebung, um die Auslassöffnungen 13 der
Kapillarkanäle 11 herum am
Schaft 10 befestigt.
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Um
den Anbau des Hohlkörpers 14 auf
dem Schaft 10 und das nachfolgende Befestigen daran zu erleichtern,
ist der Körper 14 mit
einer im Wesentlichen zylindrischen Bodenplatte 15 ausgestattet,
die in Axialrichtung mit einem Mittelloch 16 versehen ist, das
mit einem oberen Abschnitt 10a des Schafts 10, der
im Vergleich zu einem Mittelabschnitt 10c desselben (2)
einen verringerten Durchmesser aufweist, in Eingriff steht.
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In
dieser Ausführungsform
ist die Bodenplatte 15 integral mit dem Hohlkörper 14 ausgebildet
und besitzt eine im Wesentlichen ebene untere Fläche 15a, die an einer
ringförmigen
Fläche 17 anschlägt, die
radial im Schaft 10 ausgebildet ist und wiederum eine Stützfläche für den Hohlkörper 14 bildet.
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Somit
kann die gewünschte
flüssigkeitsdichte
Anordnung des Hohlkörpers 14 effektiv
erreicht werden, indem ein geeigneter Klebstoff auf der ringförmigen Fläche 17 oder
in dem Mittelloch 16 oder an beiden Stellen aufgebracht
wird.
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In
dieser Ausführungsform
wird die Länge des
oberen Abschnitts 10a des Schafts 10 vorzugsweise
so gewählt,
dass das obere Ende des Schafts 10, in dem die Auslassöffnungen 13 für das Bewässerungswasser
L vorgesehen sind, im oberen Abschnitt der zweiten Spei cherzone
A2 angeordnet ist.
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Auf
diese Weise ist es vorteilhafterweise möglich, die Auffüllvorgänge des
Hohlkörpers 14, d.h.
des zweiten Speicherbereichs A2, mit Bewässerungswasser L zu erleichtern.
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In
dieser Ausführungsform
wird der Hohlkörper 14 im
Wesentlichen vollständig
durch ein geeignetes flüssigkeitsdurchlässiges Material
gebildet, das – vorzugsweise – auch im
Wesentlichen nicht komprimierbar ist.
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Für die Zwecke
der Erfindung kann ein geeignetes, im Wesentlichen flüssigkeitsdurchlässiges Material
unter porösen
Materialien ausgewählt
werden, wie beispielsweise Terrakotta, Keramik, poröse Kunststoffmaterialien,
wie beispielsweise Polyethylen, poröses Polyurethan oder gesinterte
Kunststoffmaterialien.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Schaft 10 der Abgabevorrichtung 2 in flüssigkeitsdichter
Weise durch die Bodenwandung des Topfes 3 hindurch mittels
eines im Wesentlichen ringförmigen Dichtelements 18 befestigt,
das in der Durchgangsöffnung 5 der
Bodenwandung 4 aufgenommen ist.
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Vorzugsweise
ist das Dichtelement 18 koaxial um einen unteren Abschnitt 10b des
Schafts 10 befestigt, der im Vergleich zum Mittelabschnitt 10c desselben
einen verringerten Durchmesser besitzt, und ist mit wenigstens einem
Flansch 19 ausgestattet, der an der Bodenwandung 4 aufliegt.
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Vorzugsweise
ist das Dichtelement 18 ein einstückiges Element, das integral
aus einem geeigneten Elastomermaterial, wie beispielsweise Silikon oder
Polyurethangummi, hergestellt ist.
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Vorzugsweise
ist das Dichtelement 18 mit einer ringförmigen Rille 35 ausgestattet,
in der die Öffnung 5 der
Bodenwandung 4 des Topfes 3 eingreifend aufgenommen
ist.
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Bezug
nehmend auf die oben beschriebene Vorrichtung und auf 1–3 wird
nun eine Ausführungsform
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Abgeben von Bewässerungswasser
L in Richtung der Erde C für
die Kultivierung einer Pflanze (nicht dargestellt), die im Topf 3 aufgenommen
ist, beschrieben.
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In
einem ersten Schritt wird der erste Speicherbereich A1 des Bewässerungswassers
L unter dem Topf 3 angeordnet, indem der Topf 3 auf die
Rippen 8 gestellt wird, die sich von der Topfuntersetzschale
aus erstrecken.
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Anschließend wird
der Abschnitt A1 mit dem Bewässerungswasser
L gefüllt,
das bis zu einem Niveau hinzugefügt
wird, das wenigstens höher
ist als das Niveau der Einlassöffnungen 12 der
Kapillarkanäle 11,
und vorzugsweise derart, dass der gesamte Luftraum 7 gefüllt wird.
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In
einem nachfolgenden Schritt und dank des verringerten Durchmessers
der Kapillarkanäle 11 findet
ein spontanes Aufsteigen des Bewässerungswassers
L durch Kapillarwirkung von dem ersten Speicherbereich A1, der im
Luftraum 7 definiert ist, in Richtung des zweiten Speicherbereichs
A2, der im Hohlkörper 14 definiert
ist, der in der Erde C für
die Kultivierung der Pflanze eingetaucht ist, statt.
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Dieses
Aufsteigen hält
auf angemessene Weise an, bis der zweite Speicherbereich A2 vollständig mit
dem Bewässerungswasser
L gefüllt
ist; sobald dieser Zustand erreicht ist, gleicht der hydraulische
Druck, der durch das im Bereich A2 gespeicherte Wasser erzeugt wird,
die Aufstiegstendenz aufgrund der Kapillarwirkung aus, wodurch automatisch
die Entnahme von neuem Wasser aus dem ersten Speicherbereich A1
unterbrochen wird.
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In
einem zusätzlichen
Schritt wird das Bewässerungswasser
L aus dem zweiten Speicherbereich A2 in Richtung der Erde C für die Kultivierung der
Pflanze abgegeben, nachdem es mittels Diffusion durch die porösen Wände des
Hohlkörpers 14 hindurch
getreten ist.
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Erfindungsgemäß findet
dieser Schritt der Wasserabgabe mittels Diffusion lediglich statt,
wenn die Feuchtigkeit der Erde C, in die der Hohlkörper 14 eingetaucht
ist, als Folge der natürlichen
Verdampfung von Wasser und/oder des Wasserverbrauchs durch die Pflanze
abnimmt.
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Mit
anderen Worten ermöglicht
es das erfindungsgemäße Bewässerungsverfahren
vorteilhafterweise, auf spontane und "automatische" Weise eine Abgabe des Bewässerungswassers
L an die Erde C durch die porösen
Wände des
Hohlkörpers 14 lediglich
dann durchzuführen,
wenn es notwendig ist.
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In
der Tat endet die Abgabe spontan, sobald die Feuchtigkeit der Erde
C wieder auf einen Wert ansteigt, der den Mechanismus des Diffusionstransports
von Wasser aus dem zweiten Speicherbereich A2 in die Erde C blockiert.
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Die
Abgabe des Bewässerungswassers
aus dem Hohlkörper 14 verursacht
wiederum eine Verringerung des hydraulischen Drucks, der durch das
in dem Bereich A2 enthaltene Wasser auf das Wasser ausgeübt wird,
das sich in den Kapillarkanälen 11 befindet,
und diese Verringerung lässt
wieder das Aufsteigen von Wasser L aufgrund der Kapillarwirkung beginnen,
gemeinsam mit der Entnahme von zusätzlicher Flüssigkeit aus dem ersten Speicherbereich A1.
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Auf
diese Weise wird ein vollständig
natürlicher
Kreislauf des Trocknens und der Befeuchtung initiiert, wobei Wasser
lediglich dann entnommen wird, wenn es benötigt wird.
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Vorteilhafterweise
ist der im Hohlkörper 14 definierte
Speicherbereich A2 immer mit Wasser gefüllt, so dass er sofort Wasser
an die Erde C abgeben kann, sobald dies notwendig ist.
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Dank
der im Wesentlichen kugelförmigen Form
des Hohlkörpers 14 kann
außerdem
der Schritt der Abgabe des Bewässerungswassers
L so ausgeführt
werden, dass die breitest mögliche
Oberfläche pro
Volumeneinheit des Hohlkörpers 14 involviert
ist, und dies alles zum Vorteil einer homogenen Wasserverteilung
in der Erde C und der Flüssigkeitsmenge, die
an diese abgegeben werden muss.
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Aufgrund
der Ausbildung des Speicherbereichs A1 innerhalb des Luftraums 7 besitzt
die Behälteranordnung 1 schließlich – ebenso
wie die Menge an zu bewässernder
Erde – eine
verringerte Gesamtgröße im Vergleich
zu Behälteranordnungen des
Standes der Technik, die mit einem Behälter zur Aufnahme des Bewässerungswassers
unterhalb des Erdbehälters
ausgestattet sind.
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4–5 zeigen
weitere Ausführungsformen
einer Abgabevorrichtung und eines Pflanzenbehälters gemäß der Erfindung.
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In
der nachfolgenden Beschreibung und in diesen Figuren werden die
Elemente der Abgabevorrichtung 2 und des Pflanzenbehälters 3,
die strukturell oder funktional identisch zu denen sind, die zuvor unter
Bezugnahme auf 1–3 beschrieben wurden,
mit denselben Bezugsziffern bezeichnet und nicht weiter beschrieben.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Abgabevorrichtung 2, die in 4 dargestellt
ist, wird der Schaft 10 im Wesentlichen durch ein hohles
Rohr gebildet, in dem ein geeignetes flüssigkeitsdurchlässiges Material
beinhaltet ist, das – bei
Benutzung – das
Aufsteigen des Bewässerungswassers
L mittels Kapillarwirkung aus dem ersten Speicherbereich A1 in den
zweiten Speicherbereich A2 fördert.
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Gemäß seiner
physikalischen Form kann das Material entweder in einer Form, die
mit der Form des Schafts 10 kompatibel ist, eingefügt werden, wenn
es sich um ein strukturell zusammenhängendes Material handelt, beispielsweise
ein extrudiertes Material, oder es kann in lockerer Form im Schaft 10 angeordnet
sein, wobei es durch zwei Einsätze 39, 40 festgehalten
wird, die an gegenüberliegenden Einlass-
und Auslassöffnungen 12, 13 für das Bewässerungswasser
in den und aus dem Schacht 10 befestigt sind.
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Die
Einsätze 30, 40 bestehen
zweckmäßig aus
einem geeigneten porösen
Material, das den Durchtritt des Bewässerungswassers L ermöglicht.
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Für die Zwecke
der Erfindung kann ein geeignetes, im Wesentlichen flüssigkeitsdurchlässiges Material,
das zum Auffüllen
des Schafts 10 verwendet werden kann, aus der folgenden
Gruppe ausgewählt
werden: poröse
Materialien, faserige Materialien, lose, optional poröse Granulate
und lockere Fasern.
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Unter
den strukturell zusammenhängenden porösen Materialien,
die als Partikel oder Fasern in loser Form innerhalb des Schafts 10 angeordnet
werden können,
werden vorzugsweise Terrakotta, Keramik, poröse Kunststoffmaterialien, wie
beispielsweise poröses
Polyethylen oder poröses
Polyurethan oder Polyesterfasern verwendet.
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Aus
den obigen Darstellungen kann unmittelbar entnommen werden, dass
die Abgabe des Bewässerungswassers
durch diese Ausführungsform der
Abgabevorrichtung 2 im Wesentlichen gemäß demselben Verfahren erfolgt,
wie es für
die vorherige Ausführungsform
beschrieben wurde, bei der der Schaft 10 im Inneren mit
den Kapillarkanälen 11 ausgestattet
ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
eines Pflanzenbehälters 21 und
einer Abgabevorrichtung 102 gemäß der Erfindung ist in 5 dargestellt.
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In
dieser Ausführungsform
weist der Behälter 21 einen
inneren Behälter 22 zur
Aufnahme der Erde C für
die Kultivierung einer Pflanze und einen äußeren Behälter 23 auf, der den
inneren Behälter 22 seitlich
umgibt und an diesem an seiner Außenkante 24 befestigt
ist, vorzugsweise auf flüssigkeitsdichte Weise,
beispielsweise durch Verklebung. Alternativ kann der Behälter 21 integral
durch Formen eines geeigneten Materials, beispielsweise Kunststoff,
hergestellt sein.
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Somit
wird ein Luftraum 25 im Behälter 21 zwischen dem
inneren Behälter 22 und
dem äußeren Behälter 23 definiert,
wobei im Luftraum der erste Speicherbereich A1 des Bewässerungswassers
L definiert ist.
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Vorzugsweise
ist der Luftraum 25 auf flüssigkeitsdichte Weise geschlossen.
In diesem Fall ist der Behälter 21 – auf bekannte
Art – mit
einer Füllöffnung (nicht
dargestellt) ausgestattet, die mit einem entsprechenden Stopfen
geschlossen wird, was per se bekannt und als solches nicht dargestellt
ist.
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Ähnlich zum
oben beschriebenen Topf 3 ist der innere Behälter 22 des
Behälters 21 mit
einer Bodenwandung 26 ausgestattet, die wiederum eine Durchgangsöffnung 27 enthält, durch
die eine erfindungsgemäße Abgabevorrichtung 102 auf
flüssigkeitsdichte
Weise befestigt ist.
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Ähnlich zu
der in 2 und 4 dargestellten Ausführungsform
besitzt der Hohlkörper 14 eine im
Wesentlichen sphärische
Form und wird vollständig
aus einem geeigneten flüssigkeitsdurchlässigen Material
gebildet, beispielsweise Terrakotta.
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In
diesem Fall wird der Hohlkörper 14 auf flüssigkeitsdichte
Weise, beispielsweise durch Klebung, an einem Schaft 110 an
dessen oberem Flansch 31 befestigt: hierfür ist der
letztere mit einem ringförmigen
Sitz ausgestattet, auf dem die umlaufende Kante einer Öffnung des
Hohlkörpers 14 eingreifend
aufgenommen ist.
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In
dieser Ausführungsform
wird der Schaft 110 der Abgabevorrichtung 102 in
flüssigkeitsdichter Weise
durch die Bodenwandung 26 des inneren Behälters 22 mittels
eines entspre chenden, im Wesentlichen ringförmigen Dichtelements 118 befestigt,
das in der Durchgangsöffnung 27 der
Bodenwandung 26 aufgenommen ist.
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Vorzugsweise
ist das Dichtelement 118 axial um einen Mittelabschnitt 110c des
Schafts 110 befestigt und mit wenigstens einem Flansch
ausgestattet, der an der Bodenwandung 26 aufliegt. Auch
in diesem Fall ist das Dichtelement ein einstückiges Element und besteht
aus einem geeigneten Elastomermaterial, beispielsweise aus Silikon
oder Polyurethangummi.
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Außerdem ist
das Dichtelement 180, ähnlich wie
in den vorigen Ausführungsformen,
mit einer ringförmigen
Rille (nicht dargestellt) ausgestattet, in der die Öffnung 27 der
Bodenwandung 26 formschlüssig aufgenommen ist.
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Um
der Abgabevorrichtung 102 zusätzliche Stabilität zu verleihen,
sobald sie durch die Bodenwandung 26 des inneren Behälters 22 hindurch
befestigt wurde, ist der Schaft 110 vorteilhafterweise
mit einem unteren Flansch 34 ausgestattet, an den das Dichtelement 110 anstößt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
des Dichtelements 118, die nicht dargestellt ist, kann
letzteres im Wesentlichen durch eine Dichtvorrichtung vom Typ Stopfbuchse
bestehen, die aufweist:
- i) ein Paar von im
Wesentlichen flanschförmigen Abschnitten,
die oberhalb bzw. unterhalb der Bodenwandung 26 des inneren
Behälters 22 gestützt werden;
- ii) eine ringförmige
Dichtung, die koaxial um den Schaft 110 herum angebracht
und zwischen den Abschnitten angeordnet ist; und
- iii) Antriebsmittel zum Zusammenziehen der im Wesentlichen flanschförmigen Abschnitte
und zum Komprimieren der ringförmigen
Dichtung.
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Vorteilhafterweise
können
die Antriebsmittel dieser Dichtvorrichtung des Typs Stopfbuchse
aus einem bekannten System bestehen, das einen Bolzen aufweist,
der an einem Ende ein Gewinde besitzt, und eine Klemmmutter, die
sich in Schraubverbindung mit diesem Ende des Bolzens befindet.
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In
diesem Fall kann die verwendete ringförmige Dichtung – die an
sich bekannt ist – vorzugsweise
aus einem geeigneten Elastomermaterial bestehen, beispielsweise
aus dem bereits erwähnten
Silikon oder Polyurethangummi.
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Die
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Abgabe des Bewässerungswassers
L in Richtung der Erde C für
die Kultivierung einer Pflanze, die in dem inneren Behälter 22 des
Behälters 21 aufgenommen
ist, unterscheidet sich nicht von den zuvor beschriebenen Verfahren.
In dieser Ausführungsform
ist der Behälter 21 in
der Tat mit einer Abgabevorrichtung 102 ausgestattet, die
mit den oben beschriebenen Mitteln für das Aufsteigen der Bewässerungsflüssigkeit
durch Kapillarwirkung ausgestattet ist.
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In
diesem Fall ist es bevorzugt und vorteilhaft, dass der Luftraum 25 luftdicht
ist, um die Verluste – aufgrund
der Verdampfung – von
Bewässerungswasser
L, das im Bereich A1, der im Luftraum 25 definiert ist,
aufbewahrt ist, einzuschränken.
Hierzu ist es ausreichend, den Verschlussstopfen der Einfüllöffnung des
Luftraums 25 mit einem geeigneten Dichtmittel zu versehen,
das einen im Wesentlichen luftdichten Verschluss dieser Öffnung sicherstellt.