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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Verpackungsbehältern
mit geringer bakterieller Verunreinigung.
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Hintergrund des Standes
der Technik
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Einweg-Verpackungsbehälter werden
zum Verpacken verschiedener Endverbraucherprodukte, z.B. Nahrungsmitteln
wie Milch oder Saft, verwendet. In diesem Fall werden normalerweise
Verpackungsbehälter
benutzt, die aus einem laminierten Material hergestellt sind, das
Schichten aus Papier und Thermoplastmaterial sowie zusätzliche
Schichten aus Metallfolie oder anderem Sperrmaterial, z.B. Sperrkunststoff,
enthält.
Die Verpackungsbehälter
werden dadurch hergestellt, dass das Bahn- oder bogenförmige Verpackungslaminat zu
einem Schlauch oder Rohr umgeformt, mit einer ersten Endversiegelung versehen,
mit den gewünschten
Inhalten befüllt
und schließlich
am anderen Ende versiegelt wird.
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Verpackungsbehälter des
oben genannten oder eines ähnlichen
Typs werden z.B. zum Verpacken von pasteurisierter Milch verwendet.
Die befüllte
und versiegelte Verpackung muss in diesem Fall an einem kühlen Ort
gelagert werden, z.B. bei einer maximalen Temperatur von +8°C und ist
dann 6 bis 8 Tage haltbar. Diese Haltbarkeitsdauer reicht im Allgemeinen
zum Verpacken von verderblichen Gütern und deren Vertrieb bei
einer bestehenden, ununterbrochenen Kühlkette aus, d.h. bei unmittelbarer
Kühlung
nach dem Befüllen
und Versiegeln, Transport in Kühlfahrzeugen
und Vertrieb in Kühltruhen
oder -schränken.
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Sollen
Milch oder andere Nahrungsmittel verpackt werden, um eine längere Haltbarkeit und/oder
einen Warenumschlag und -transport ohne erforderliche Kühlung zu
erreichen, verwendet man so genannte keimfreie Verpackungsbehälter, die
vor dem Befüllen
mit den gewünschten
Inhalten einer Entkeimungsbehandlung unterzogen werden. In diesem
Fall kann beispielsweise ein chemischer Sterilisierungswirkstoff
wie Wasserstoffperoxyd (H2O2)
verwendet werden, oder der Verpackungsbehälter wird einer Art Sterilisierungsbestrahlung
ausgesetzt, indem z.B. das Innere mit UV-Licht von geeigneter bakterizider
Wellenlänge
bestrahlt wird (Kombinationen anderer Verfahren können möglicherweise
auch angewendet werden). Ist ein derart behandelter Verpackungsbehälter zum
Befüllen
mit seinen Inhalten fertig, wird der Grad der bakterieller Verunreinigung
soweit reduziert, dass sich anschließend keine Bakterien mehr ausbreiten
können,
natürlich
unter der Voraussetzung, dass die Inhalte zuvor ebenfalls sterilisiert
wurden, z.B. durch Wärmebehandlung
bis zu einer solchen Temperatur, dass die Inhalte in der Praxis
bakterienfrei sind. Wurde der solchermaßen behandelte Verpackungsbehälter unter
sterilen Bedingungen mit den sterilen Inhalten befällt und
versiegelt, wird die Verpackung eine Haltbarkeitsdauer von mehreren
Monaten aufweisen, in bestimmten Fällen, wie z.B. bei Orangensaft,
sogar eine Haltbarkeitsdauer von bis zu einem Jahr. Darüber hinaus
ist diese Haltbarkeitsdauer an keine Bedingungen geknüpft, wie
die Lagerung der Verpackung an einem kühlen Ort oder deren Vertrieb
unter besonderen Bedingungen.
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In
den letzten Jahren wurden keimfreie Verpackungen auf die oben genannte
Art und Weise z.B. für
Molkereiprodukte hergestellt, deren Verbrauch insbesondere in Ländern gestiegen
ist, in denen – bedingt
durch Klima und Entwicklungsstand – ein Warenumschlag und eine
Lagerung unter Kühlbedingungen
nicht gewährleistet
werden kann. Dennoch macht die Sterilisierungsbehandlung von beiden, dem
Verpackungsbehälter
und seinen Inhalten, die Herstellung komplizierter und teurer, und
da sich in der Praxis gezeigt hat, dass in vielen Ländern ein Bruchteil
der maximalen Haltbarkeitsdauer benötigt wird, ist der Bedarf an
einer Verpackung entstanden, die von der Haltbarkeitsdauer her eine
Zwischenstufe zwischen dem ursprünglichen,
nicht sterilen Verpackungsbehältertyp
für pasteurisierte
Inhalte und der keimfreien Verpackung, die eine extrem lange Haltbarkeitsdauer
aufweist, darstellt. Dieser Kompromiss, der zur einer geringfügig längeren Haltbarkeitsdauer
als bei nicht keimfreien Verpackungen führt, jedoch gleichzeitig mit
deutlich weniger technischem Input und deutlich geringen Kosten
erzielt werden kann, wird normalerweise als „verlängerte Haltbarkeitsdauer" (VHD) bezeichnet.
Eine solche Verpackung wird einer beschränkten, Bakterien reduzierenden
Behandlung unterzogen und mit Inhalten befällt, die nicht steril sind,
sie wird aber unter solchen Sicherheitsvorschriften vertrieben,
dass die Verunreinigung mit Bakterien äußerst gering ist. In diesem Fall
ist es möglich,
eine Haltbarkeitsdauer von 4 bis 6 Wochen zu erzielen (abhängig von
dem Produkt), jedoch unter der Voraussetzung, dass der Verpackungsbehälter im
gekühlten
Zustand vertrieben wird.
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Bei
der Herstellung von Verpackungsbehältern des VHD-Typs gemäß dem Stand
der Technik findet eine Bakterien reduzierende Behandlung des Verpackungsbehälters statt,
ohne dabei den Sterilitätsgrad
zu erreichen, der bei den so genannten keimfreien Verpackungsbehältern vorliegt.
Bei der Behandlung beispielsweise einer Verpackungsmaterialbahn
wird es hier möglich
sein, einerseits eine schnellere Behandlung durchzuführen und
andererseits den Input zu reduzieren, z.B. an Konzentration des
verwendeten Sterilisierungswirkstoffs (Wasserstoffperoxyd) oder
an aufgewendeter Zeit für
die Bestrahlungsbehandlung bei der Sterilisierungsbestrahlung und
zwar im Vergleich zu dem, was für
der Herstellung einer keimfreien Verpackung der oben genannten Art
benötigt
wird. Bei der Bakterien reduzierenden Behandlung von bereits teilweise
fertigen Verpackungsbehältern,
zum Beispiel dem in der europäischen
Patentschrift 217.282 beschriebenen Verpackungsbehältertyp,
hat sich jedoch in der Praxis gezeigt, dass relativ viel Zeit oder
alternativ ein Sterilisierungswirkstoff mit einer hohen Konzentration
benötigt
wird, um einen ausreichenden Grad an abgetöteten Bakterien sicherzustellen.
Das Design beispielsweise des Bodens des Verpackungsbehälters mit
einer Vielzahl von teilweise überlappenden, gefalteten
Wandabschnitten führt
zu unebenen, schwierigen Formen und Taschen, die an die Falt- und
Versiegelungsbereiche angrenzen, die mit dem gewünschten Ergebnis schwierig
zu sterilisieren sind. Es hat sich hier jedoch gezeigt, dass der
Nutzen, der theoretisch gezogen werden kann, indem man die zur Herstellung
der keimfreien Verpackungsbehälter
festgelegten Erfordernisse auf ein Niveau absenkt, das zur Herstellung
der Verpackungsbehälter
mit „verlängerte Haltbarkeitsdauer" nötig ist,
in der Praxis nicht erzielt werden kann. Dies führt dazu, dass die in Aussicht
gestellten Vorteile sich nicht einstellen werden, weil z.B. ein
höher konzentrierter chemischer
Sterilisierungswirkstoff auch schwieriger zu entfernen sein wird
und dabei höhere
Temperaturen und/oder längere
Zeiträume
benötigt
werden, um eine geringe Restmenge zu gewährleisten, was einen offenkundigen
Nachteil darstellt, auch im Hinblick auf Energieaufwand und Wirtschaftlichkeit.
Da alle diese Nachteile mit dem Vorhandensein von Taschen und gegenseitig überlappenden
Materialbereichen zusammenhängen,
insbesondere im Bereich des Bodens des Verpackungsbehälters, kann
es so aussehen, dass alle gewünschten
Vorteile eintreten, wenn nur das Verpackungsdesign und die Konstruktion
solchermaßen
sind, dass der Boden des Verpackungsbehälters ebener wird und frei
von verdeckten Bereichen und dass er vorzugsweise so hergestellt wird,
dass die bakterielle Verunreinigung oder Belastung schon von vornherein
relativ gering ist.
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Die
US-A-5,069,021 offenbart eine Vorrichtung zum Herstellen einer Verpackung
für Fluide
mit einem mit einer Plastmasse beschichteten Papierrohr, dessen
eines Ende durch einen eingespritzten Deckel aus Plastmasse verschlossen
ist, während sein
andere Ende durch Halten und Verschweißen des Rohrmaterials verschlossen
wird. Der Oberbegriff des Anspruchs 1 basiert auf der Offenbarung
dieses Dokuments.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung eines Verpackungsbehälters mit geringer bakterieller
Verunreinigung anzugeben, wobei das Verfahren eine Vereinfachung
und Beschleunigung der Bakterien reduzierenden Behandlung des Verpackungsbehälters ermöglicht.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung eines Verpackungsbehälters mit geringer bakterieller Verunreinigung
anzugeben, wobei das Verfahren einen Verpackungsbehälter angibt,
der so aufgebaut und konfiguriert ist, dass die Bakterien reduzierende Behandlung
sowohl leichter als auch schneller als bisher durchgeführt werden
kann.
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Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Herstellung eines Verpackungsbehälters anzugeben, bei dem das
Herstellungsverfahren angepasst und optimiert wurde, um die nachfolgende
Bakterien reduzierende Behandlung des Inneren des Verpackungsbehälters zu
vereinfachen.
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Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht schließlich darin,
ein Verfahren zur Herstellung eines Verpackungsbehälters mit
geringer bakterieller Verunreinigung zu realisieren, wobei das Verfahren
sowohl die Herstellung des fertigen Verpackungsbehälters vereinfacht
und ökonomischer macht
als auch die dem Verfahren gemäß dem Stand der
Technik anhaftenden Nachteile vermeidet.
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Die
obigen Aufgaben wurden gemäß der Erfindung
durch ein Verfahren zur Herstellung eines Verpackungsbehälters erfüllt, wobei
das Verfahren die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Neben den erreichten
Zielen sind alle weiteren Vorteile in der Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
offenbart.
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Kurze Beschreibung der
beigefügten
Zeichnungen
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nachfolgend genauer beschrieben, unter besonderer Berücksichtigung
der beigefügten
schematischen Zeichnungen, die nur die Teile und Einzelheiten zeigen,
die zum Verständnis
der vorliegenden Erfindung unerlässlich
sind. In den beigefügten
Zeichnungen zeigt
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1A – I die
schrittweise Herstellung eines Verpackungsbehälters mit geringer bakterieller Verunreinigung
nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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2 stellt
eine perspektivische Ansicht eines Verpackungsbehälters dar,
der nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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1 zeigt,
wie ein Verpackungsbehälterrohling
1 schrittweise
zwischen verschiedenen Verarbeitungsstationen befördert wird
und stufenweise in einen Verpackungsbehälter umgeformt, mit seinen Inhalten
befüllt
und versiegelt wird, wobei der Verpackungsbehälter eine verlängerte Haltbarkeitsdauer hat.
Der Verpackungsbehälterrohling
1 gehört zu der Sorte,
die zum Beispiel zur Herstellung der unter dem Warenzeichen Tetra
Top
® vermarkteten
Verpackungsbehälter
verwendet wird. Ein solcher Verpackungsbehälter sowie das Verfahren zu
dessen Herstellung und eine Maschine, um das Verfahren auszuführen, sind
in der Europäischen
Patentschrift
EP 93849 offenbart,
auf die sich nun bezogen wird. Diese Art Verpackungsbehälter besteht,
wie viele andere Verpackungsbehälter
z.B. für
Milch oder Saft, aus einem laminierten Verpackungsmaterial mit einer
mittleren Träger-
oder Kernschicht, die beispielsweise aus Fasermaterial wie Papier
oder ähnlichem
gebildet ist und auf beiden Seiten aufgebrachte Schichten aus dünnem, flüssigkeitsdichtem
Kunststoff, z. B. einem Thermoplastmaterial wie Polyethylen, hat.
Das Verpackungsmaterial kann auch zusätzliche Schichten, z.B. Schichten
aus gasdichtem Material wie Aluminiumfolie (Alifoil) oder aus einer
Art Sperrkunststoff, enthalten. Der in
1 dargestellte
Verpackungsbehälterrohling
1 wird
aus diesem oder einem ähnlichen
Materialtyp hergestellt, der von einer früheren (nicht dargestellten)
Bahnform auf die entsprechenden Abmessungen zugeschnitten wurde.
Der Rohling enthält
ein Muster aus Faltlinien
2, wodurch der Rohling
1 leichter
in die Form eines Rohrs mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt (
2B) gefaltet werden kann. In diesem Fall
kann der Rohling mit sich selbst durch Thermosiegelung versiegelt
werden, was dank der äußeren Schicht aus
Thermoplastmaterial möglich
ist. In wenigstens einem der Abschlussbereiche des rohrförmigen Verpackungsbehälterrohlings
1 (das
obere Ende,
1B) weist der Rohling zusätzliche
Faltlinien
2 auf, die schräg über den Rohling verlaufen und
zur Begrenzung einer Anzahl Abschlussklappen dienen, die nach dem
Befüllen
des Verpackungsbehälters durch
Falten und Thermosiegeln zur Bildung einer festen Abschlusswand
verwendet werden, die wiederum den Boden des fertigen Verpackungsbehälters bildet.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird der Verpackungsbehälterrohling 1 mit
einem oberen Teil durch Spritzgießen eines Thermoplastmaterials
versehen, was mithilfe von äußeren und
inneren Spritzformhälften 3 und 4 (1C)
geschieht. Genauer gesagt wird der rohrförmige Rohling auf der inneren Spritz formhälfte 4 angeordnet,
die die Form eines Dorns hat, dessen Ende entsprechend profiliert
ist, um einen Teil einer Spritzgussform zu bilden. Der auf der inneren
Spritzformhälfte 4 oder
dem Dorn angeordnete Rohling wird anschließend mit seinem einen Ende
(danach das obere Ende) in die äußere Spritzgusshälfte 3 bewegt
(die, falls erforderlich, doppelt ausgestaltet ist) und zwar bis
zu dem Zeitpunkt, an dem das obere Ende dichtend gegen die Außenseite des
Rohling stößt. Die
Spritzformhälfte 3 hat
eine profilierte Bodenfläche,
die die andere Hälfte
der Gussform bildet. Die beiden Spritzformhälften 3 und 4 umgeben
somit dichtend das obere Ende des rohrförmigen Verpackungsbehälterrohlings 1 und, über einen
Kanal 5 in der einen Spritzgusshälfte 3, wird das Thermoplastmaterial
anschließend
bei einer Temperatur von ca. 220°C
in die so gebildete Gussform eingeführt. Das Material füllt den
Spritzgusshohlraum zwischen den zwei Spritzformhälften aus und dringt ebenfalls
nach außen
und umgibt die oberen Kanten des rohrförmigen Verpackungsbehälters 1,
so dass eine flüssigkeitsdichte
und dauerhafte Versiegelung zwischen der durch Spritzgießen gebildeten
Abschlusswand 6 und dem Verpackungsbehälterrohling gebildet wird.
Das Profil der Spritzformhälften 3 und 4 kann
hier so sein, dass in der Abschlusswand 6 (2)
eine entsprechende Öffnungsanordnung 7 geschaffen
wird, die z.B. durch Verengungen in den Spritzformhälften 3, 4 gebildet
werden kann, die wiederum zusammen eine schwache, ringförmige Abreißzone bilden.
Die Abschlusswand kann auch Teile des laminierten Materials des
ringförmigen
Rohlings enthalten, z.B. nach innen gefaltete Kantenabschnitte,
die ein Spritzgussteil umgeben, das geöffnet werden kann. Die Öffnungsanordnung 7 kann
möglicherweise
auch mit einer Art äußerem Griff
oder vorstehendem Greifelement versehen sein. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es jedoch notwendig, dass die Innenfläche der
Abschluss wand 6, d.h. die Fläche, die anschließend mit
den Inhalten des Verpackungsbehälters
in Kontakt kommt, relativ eben und frei von Vertiefungen oder Unregelmäßigkeiten
ist, die die anschließende
Bakterien reduzierende Behandlung behindern könnten.
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Nachdem
der rohrförmige
Verpackungsbehälterrohling 1 mit
der Abschlusswand 6 durch Spritzgießen versehen wurde, wird er
von der Spritzgussstation, in 1C dargestellt,
in einen geschlossenen Raum oder eine Kammer 8 bewegt,
die nach der Spritzgussstation eine Anzahl hintereinander angeordneter
Verarbeitungsstationen für
den Rohling umgibt. Die Kammer 8 kann, auf eine per se
bekannte Art und Weise, gänzlich
geschlossen sein oder eine Kammer sein, die mit einem gesteuerten
Auslass versehen ist, der kontinuierlich mit steriler Luft unter Überdruck
(möglicherweise
erhitzt) versorgt wird, um für
eine niedrige Bakterienkonzentration in der Kammer zu sorgen. Wie
aus 1 ersichtlich, enthält die Kammer 8, in
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel des
Verfahrens gemäß der vorliegenden
in den Zeichnungen dargestellten Erfindung, fünf Verarbeitungsstationen.
Wovon die erste eine Station ist, in der der Verpackungsbehälterrohling 1 einer
Bakterien reduzierenden Behandlung dadurch unterzogen wird, dass
ein chemischer Sterilisierungswirkstoff in Form von Gas oder Dampf
dem Inneren des Verpackungsbehälterrohlings
zugeführt
wird. Vorzugsweise wird hier Wasserstoffperoxyd mit einer Konzentration
von 0,5 – 1
Prozent verwendet, das, nachdem es auf eine Temperatur von ca. 200°C erhitzt
wurde, dem Verpackungsbehälterrohling
zugeführt
wird, dessen Inneres hier auf eine Temperatur von ca. 110°C erhitzt
wird. Die Innenseite des Verpackungsbehälterrohlings 1 wird
hier mit einer dünnen
Schicht eines Sterilisierungswirkstoffs überzogen. Der Verpackungsbehälterrohling
wird danach zu einer nachfolgenden Station (1E) bewegt,
in der das Innere des Rohlings einer Sterilisierungsbestrahlung
ausgesetzt wird, die vorzugsweise mit Hilfe von UV-Licht aus einer
UV-Lampe 9 erfolgt, wobei sich diese ganz oder teilweise
nach unten in den Verpackungsbehälterrohling 1 erstreckt.
Die Lampe kann möglicherweise
oberhalb des Verpackungsbehälterrohlings
angeordnet werden und dort einen Reflektor 10 benutzen, um
sicherzustellen, dass die Lichtstrahlen alle innen liegenden Stellen
des Verpackungsbehälterrohlings 1 erreichen.
Da die Bakterien reduzierende Behandlung in den Stationen D und
E unmittelbar nach dem Spritzgießen der Abschlusswand 6 des
Verpackungsbehälterrohlings 1 (innerhalb
von nur wenigen Sekunden) erfolgt, wird die Abschlusswand 6,
beim Verlassen der Station E zur Sterilisierungsbestrahlung, noch
immer eine plastische Temperatur zwischen 80 und 100°C aufweisen.
Das Fehlen von Taschen und Falten an der Innenseite der Abschlusswand 6 gewährleistet
des Weiteren, dass sowohl der chemische Sterilisierungswirkstoff
als auch die Bestrahlung alle Stellen im Inneren des Verpackungsbehälterrohlings 1 erreichen
und darauf wirken. Möglicherweise
kann auch eine Sterilisierung ausschließlich chemisch oder mittels
Bestrahlung erfolgen, was jedoch vermutlich eine bestimmte Änderung
der Konzentrationen, Temperaturen oder Sterilisierungszeiten erfordern
würde.
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Ist
die Bakterien reduzierende Behandlung abgeschlossen, wird der Verpackungsbehälterrohling zu
einer nachfolgenden Station bewegt (1F), in der
sterile (gefilterte) Heißluft
mit einer Temperatur von ca. 60°C über ein
Luftansaugrohr 11 unten in die Verpackung eingesaugt wird,
um sie von Sterilisierungswirkstoffrückständen zu reinigen. Nach einer entsprechenden
Behandlungszeit wird der Verpackungsbehälterrohling 1 zu einer
nachfolgenden Station (1G) bewegt, in der ein Füllrohr 12 die
gewünschten
Inhalte, z.B. Milch, der Verpackung zuführt. Sobald das gewünschte Volumen
an Inhalten in die Verpackung gefüllt ist, wird diese eine Stufe (1H)
weiter geschoben, wobei in dieser Station der Verpackungsbehälter auf
flüssigkeitsdichte
Art und Weise an seinem nach oben ausgerichteten unteren Ende dadurch
versiegelt wird, dass die unteren Faltfelder, begrenzt durch die
Faltlinien 2, mechanisch zusammen gefaltet und thermisch
aneinander gesiegelt werden. Sowohl der in diesem Fall gebildete
Bodensteg und die flach liegenden Eckklappen, die aus geometrischen
Gründen
auftreten, werden nach unten zur Abschlusswand der Verpackung gefaltet,
so dass der Verpackungsbehälter
eine im Wesentlichen ebene Bodenfläche erhält. Die Packung wird danach
aus der Kammer 8 entladen und senkrecht gestellt, so dass
die durch das Spritzgießen entstandene
Abschlusswand 6 nach oben gedreht wird und die Oberseite
des Verpackungsbehälters bildet.
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Wie
oben beschrieben hat sich das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
in der Praxis als geeignet erwiesen, Verpackungsbehälter mit
verlängerter
Haltbarkeitsdauer herzustellen und zwar mithilfe eines minimalen
Inputs an Bakterien reduzierendem Typ. Die Anwendung des Spritzgießens zur Bildung
der Abschlusswand (oder alternativ eines Teils einer Abschlusswand,
z.B. einer Öffnungsanordnung)
in dem Verpackungsbehälter
ermöglicht
es, in einer einzelnen Phase (d.h. ohne separate Bearbeitung wie
Falten, Formen und Versiegeln, was sich nachteilig auf den Bakteriengehalt
auswirkt) die Abschlusswand mit einer relativ glatten Innenfläche zu bilden,
wobei diese frei von Falten und Versiegelungen ist, welche Schmutz
anziehen und die Sterilisierung behindern und zwar unabhängig davon,
ob dies mithilfe eines chemischen Sterilisierungswirkstoffs oder
durch Bestrahlung (oder alternativ mittels Kombinationen daraus)
geschieht. Die Tatsache, dass die anschließende Bakterien reduzierende
Behandlung unmittelbar nach dem Spritzgießen der Abschlusswand 6 erfolgt,
bringt es auch mit sich, dass die Abschlusswand – die schließlich durch
Spritzgießen
bei einer Kunststofftemperatur von etwa 220°C entsteht und dadurch in der
Praxis als steril erachtet werden kann – eine deutlich erhöhte Temperatur
während des
ersten Teils ihres Wegs durch die Kammer 8 beibehält. Die
Wahrscheinlichkeit, dass es überlebende Bakterien
in der Packung gibt, ist somit gering und nach der zusätzlichen
Bakterien reduzierenden Behandlung mit beidem, chemischem Sterilisierungswirkstoff
und Bestrahlung, ist die Bakterienkonzentration des Inneren der
Packung als Ganzes auf ein derartiges Niveau herabgesenkt, dass
den Erfordernissen für
einen Verpackungsbehälter
mit verlängerter Haltbarkeitsdauer
mehr als genüge
getan wird. Gleichzeitig kann dies mit einer relativ schnellen Bearbeitung
und, darüber
hinaus, einem geringen Gehalt an chemischem Sterilisierungswirkstoff
(0,5 – 1 Prozent
H2O2) erreicht werden,
was mit einer Konzentration von etwa 3 Prozent vergleichbar ist,
die bei der Herstellung von Verpackungsbehältern mit verlängerter
Haltbarkeitsdauer des so genannten Giebeltyps angewandt wird, d.h.
eines Typs, der mit einer Abschlusswand durch Falten und Versiegeln
des Verpackungslaminats versehen ist. Dies ist ein bedeutender Vorteil,
der nicht nur die Kosten und Behandlungszeit reduziert, sondern
auch die Entfernung des Sterilisierungswirkstoffs vom Inneren des Verpackungsbehälters erleichtert,
so dass das Risiko von Restmengen an Sterilisierungswirkstoff in
dem Verpackungsbehälter
auf ein Minimum reduziert wird.