DE2426043C2 - Verpackung zum Abpacken von Waren, insbesondere von Nahrungsmitteln - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verpackung zum Abpakken von Waren, insbesondere von Nahrungsmitteln, mit einem von einer Einfüllöffnung räumlich getrennt in einer Packungswand angebrachten Überdruckventil mit einem einen Hals mit Durchlaß aufweisenden Ventilgehäuse, einer dem Durchlaß zugeordneten biegeelastischen Ventilscheibe und einer die Ventilscheibe mit ή einem Kragen umfassenden und am Ventilgehäuse abgestützten Verschlußkappe, welche die über den Durchlaß aufliegende Ventilscheibe in Arbeitsstellung durch einen zentrischen Dorn mit vorgegebenem Anlagedruck fixiert. ίο

Es ist eine derartige Verpackung bekannt, bei welcher nach dem Einfüllen die Einfüllöffnung vollständig verschlossen und danach über das von der Einfüllöffnung räumlich getrennt angebrachte Überdruckventil die eingefüllte Ware bei Minderung des Innendrucks in der Verpackung behandelt wird. Bei dieser bekannten Verpackung läßt sich jedoch die eingefüllte Ware nicht sterilisieren. Denn das für die jeweils zu behandelnde Verpackung verwendete Überdruckventil funktioniert auch nach sämtlichen Behandlungsvorgängen unverän- fao dert als ein lediglich in einer Richtung wirkendes Ventil ohne endgültigen Verschluß. Tatsächlich soll eine selbsttätig wirkende Drosselung für den Fall erreicht werden, daß sich im Inneren der Verpackung Druck aufbaut(vgl. DE-OS 19 03 048). b>

Außerdem ist eine Verpackung zum Abpacken von Waren bekannt, bei welcher die Einfüllöffnung nicht vollständig, sondern nur teilweise geschlossen wird, so daß zunächst eine Gasaustrittsöffnung erhalten bleibt Diese bekannte Ausführungsform weist kein Überdruckventil auf, so daß im Zuge der Evakuation des Packungsinhaltes nicht mit einem Durchlaß gearbeitet werden kann, der nur in einer Richtung wirksam ist Das ist für einen eventuellen Sterilisationsvorgang äußerst problematisch, weil grundsätzlich atmosphärische Luft in die zuvor behandelte Verpackung eindringen kann, auch wenn man sich bemüht nach der erfolgten Sterilisation die Verpackung endgültig zu verschließen (vgl. G B-PS 10 27 874).

Endlich kennt man eine Vorrichtung zum Evakuieren von Behältern, die aus einem auf den zu evakuierenden Behälter aufsetzbaren Balg besteht der zwei Lippenventile aufweist die zwar in lediglich einer Richtung wirksam sind, jedoch sind durch diese bekannten Maßnahmen die Probleme um die Entwicklung von Verpackungen eier eingangs beschriebenen Art nicht maßgebend beeinflußt worden (vgl. US- PS 36 72 114).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung zum Abpacken von Waren, insbesondere von Nahrungsmitteln, der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, dessen Überdruckventil sowohl eine einwandfreie Evakuation als auch eine einwandfreie Sterilisation der Verpackung gewährleistet.

Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Verpackung dadurch, daß das Ventilgehäuse als Hals einen über die Packungswand nach außen vorkragenden Rasthals mit außenseitigen Rastvorsprüngen und Rastnuten aufweist, und daß die Verschlußkappe einen den Rasthals umfassenden Rastkragen mit innenseitigen Rastvorsprüngen und Rastnuten aufweist, wobei sich die auf dem Rasthals lediglich durch den Dorn fixierte Ventilscheibe in Betriebsstellung befindet, dagegen in Außerbetriebsstellung zwischen dem Rasthals und der Verschlußkappe formschlüssig anliegt. — Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß die eingeführte Ware bei geöffnetem Überdruckventil sterilisiert und anschließend das Überdruckventil bleibend verschlossen werden kann. Denn nach dem Abpacken der Ware wird zunächst die Einfüllöffnung der Verpackung vollständig geschlossen und dient lediglich noch das Überdruckventil zum Evakuieren der Verpackung und zum Sicherstellen, daß im Zuge einer kontinuierlichen Sterilisationsbehandlung der in der Verpackung entstehende Druck ausgeglichen wird. Erst nach vollständiger Behandlung der Verpackung wird auf mechanischem Wege das Überdruckventil endgültig geschlossen. In diesem Zusammenhang umfaßt das Sterilisieren nicht nur Pasteurisier- und Tenderisier-Vorgänge, sondern auch Heißbehandlung mit Infrarotstrahlen und Mikrowellen, ferner solche Behandlungen, d^;e auf Ultraviolettstrahlen und sonstigen auf dem Lebensmittelgebiet eingesetzten Verfahren beruhen. — Die in Verschließstellung formschlüssige Anlage der Ventilscheibe zwischen dem Rasthals und der Verschlußkappe wird vorzugsweise dadurch optimiert, daß die Verschlußkappe einen zum Dorn konzentrischen Druckring mit einer geringeren Höhe als der Dorn für die Ventilscheibe aufweist. — Im Ergebnis wird eine Verpackung zum Abpacken von Waren und insbesondere Nahrungsmitteln verwirklicht, die einerseits eine einwandfreie Evakuation der Verpackung, andererseits eine einwandfreie Sterilisation gewährleistet, weil zu keinem Zeitpunkt während der verschiedenen Behandlungsprozesse atmosphärische Luft in die Verpackung eindringen kann. — Darin sind die wesentlichen durch die Erfindung erreichten

Vorteile zu sehen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt

F i g. 1 eine Verpackung mit Überdruckventil in perspektivischer Darstellung,

F i g. 2 einen Vertikalschnitt durch das Überdruckventil für den Gegenstand nach Fig. 1 bei in Ventiloffenstellung fixierter Ventilscheibe und

F i g. 3 den Gegenstand nach F i g. 2 bei vollständig geschlossenem Überdruckventil.

Wie die Figuren zeigen, besteht die dargestellte Verpackung aus einem Beutel, der aus zwei Folien 1, 2 eines verschweißbare.n Werkstoffes, beispielsweise aus mehrschichtigen Folien mit Aluminiumfolieneinlage aufgebaut ist. Die übrigen Schichten bestehen aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyäthylen, Polypropylen, Polyester und dgl. Die innerste Schicht ist vorzugsweise aus Polypropylen.

Die beiden Folien 1, 2 sind unter Bildung der Packungswände längs ihrer drei Seiten 3,4 und 5 an den gestrichelten Stellen verschweißt und nach dem Einfüllen der Ware wird auch die vierte als Einfüllöffnung 6 dienende Seite verschweißt In einer Packungswand ist eine Öffnung 10 ausgenommen, längs deren Umfangsrand ein Überdruckventil 7 angeschweißt wird.

Das Überdruckventil 7 besteht aus einem Ventilgehäuse 8 aus thermoplastischem Kunststoff, beispielsweise aus Polypropylen, mit einem Befestigungsflansch 9, mit dem das Ventilgehäuse 8 und damit das Überdruckventil 7 an der Verpackung angeschweißt wird.

Das Ventilgehäuse besitzt einen mittigen Rasthals 11, welcher an seiner Außenseite eine Reihe von umlaufenden Rastvorsprüngen 12 besitzt, die mit Rastnuten 13 abwechseln. Die Rastvorsprünge 12 und Rastnuten 13 besitzen einen im wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt. Das Ventilgehäuse 8 weist außerdem zwei Ausnehmungen 14,15 auf, die miteinander über mehrere Durchlässe 16 verbunden sind. Gegen die obere, flache Stirnseite 17 des Rasthalses Π liegt eine Ventilscheibe 18 aus Weichgummi an, die leicht verformbar ist. Diese Ventilscheibe 18 ist in eine Auskammerung 19 eingesetzt, welche durch den Rasthals 11 und eine Verschlußkappe 20 gebildet wird, die ebenfalls aus thermoplastischem Material, beispielsweise aus Polypropylen besteht.

Die Verschlußkappe 20 hat einen Rastkragen 21, dessen Innenseite mit einer Mehrzahl von Rastvorsprüngen 22 versehen ist, zwischen welchen Rastnuten 23 liegen. Die umlaufenden Rastvorsprünge 22 und die Rastnuten 23 entsprechen den Rastvorsprüngen 12 und den Rastnuten 13 des mittigen Rasthalses 11.

In der in F i g. 2 gezeigten Lage der Verschlußkappe 20 kommt diese mit dem mittigen Rasihals 11 in Wirkverbindung, derart, daß einer der Rastvorsprünge 22 und eine der Rastnuten 23 jeweils im Eingriff mit einer Rastnut 13 und einem Rastvorsprung 12 des Rasthalses 11 stehen.

Dieser Eingriff erfolgt durch Einschnappen, wenn auf die Verschlußkappe 20 ein bestimmter Druck ausgeübt ' wird und dies aufgrund der Dehnungsfähigkeit der Teile. In dieser Stellung drückt ein konischer, zentrischer Dorn 24 der Verschlußkappe 20 auf die Ventilscheibe 18, so daß diese unter einem vorgegebenen Druck auf der Oberfläche oder Stirnseite des Rasthalses 11 zur Anlage ' kommt.

Die Verschlußkappe 20 besitzt außerdem einen Durchlaß 25, welcher die Auskammerung 19 mit der Außenluft verbindet Um den tonischen Dorn 24 verläuft ein Druckring 26 mit dreieckigem Querschnitt und kleinerer Höhe als der konische Dorn und größerem Durchmesser als die Ausnehmung 15. Wird die Verschlußkappe 20 vollständig mit dem mutigen Rasthals 11 (siehe Fig.3) gekuppelt, was dadurch erzielt wird, daß die Verschlußkappe 20 so weit nach unten gedrückt wird, bis die Rastvorsprünge 22 und Rastnuten 23 aiic miteinander in Eingriff stehen und eine innere Ringschulter 27 mit der Stirnseite 17 in Wirkverbindung gelangt dringt der Druckring 26 in die Ventilscheibe 18 ein und bringt diese zur formschlüssigen Anlage mit der Stirnseite 17.

Während in der Stellung gemäß der Fig.2 das Überdruckventil als einseitig wirkend eingestellt ist und den Durchfluß von Flüssigkeiten oder Gasen von innen nach außen gestattet, ist das Überdruckventil gemäß der Fig.3 geschlossen, ohne daß irgendein Austausch in beiden Richtungen erfolgen kann.

In der Stellung nach F i g. 2 wird im Falle von Überdrücken die Ventilscheibe 18 umfangsseitig von der Stirnseite 17 abgehoben und daher können Flüssigkeiten oder Gase nach außen austreten und zwar entlang der durch die Pfeile A angezeigten Durchlässe. Falls äußere Überdrücke bestehen, wird die Ventilscheibe 18 gegen die Stirnseite 17 gedrückt, ohne daß Flüssigkeiten oder Gase einströmen können.

Im folgenden wird ein Verpackungsvorgang erläutert:

In eine als Beutel ausgebildete Verpackung gemäß Fig. 1, die mit einem in der Funktionsstellung nach F i g. 2 befindlichen Überdruckventil 7 versehen ist wird eine dosierte Menge eines Nahrungsmittels eingefüllt, welches heiß oder kalt sein kann. Nachdem das Nahrungsmittel eingefüllt ist, wird die Einfüllöffnung unter Querverschweißung der Seite 6 der Verpackung verschlossen. Alsdann kann die Verpackung zum Zwecke der Entgasung an einen Vakuumerzeuger angeschlossen werden. Die Entgasung erfolgt über das in lediglich einer Richtung wirksame Überdruckventil 7. Anschließend kann die Verpackung zum Sterilisieren in einen Autoklaven eingesetzt und danach abtransportiert werden. Im Zuge des Abtransportes wird das Überdruckventil 7 in die Funktionsstellung nach F i g. 3 überführt und folglich vollständig geschlossen. — Das Evakuieren der Verpackung vor dem Sterilisieren erfolgt wahlweise. Wenn nämlich eine mit einem Überdruckventil 7 ausgerüstete Verpackung erhitzt wird, die eine einen bestimmten Feuchtigkeitsgrad aufweisende Ware enthält, wird erreicht, daß nach einer bestimmten Zeit die Temperatur der Ware einen vorgegebenen Grad erreicht hat. Wenn dieser Wert die Kochtemperatur übersteigt, entsteht im Inneren der Verpackung ein Überdruck, welcher die entstandenen Dämpfe über das Überdruckventil 7 austreibt, die dann auch die in der Verpackung vorhandene Luft mitreißen. Während dieser Behandlungsstufe, welche auch als Waschvorgang bezeichnet wird, drückt der Dampf die leichtere Luft nach außen, so daß in der Verpackung eine aus Wasserdampf bestenende Atmosphäre mit geringen Luftspuren herrscht. Bei der darauffolgenden Abkühlung kondensiert der Dampf in der Verpackung, so daß sich ein Vakuum bildet. Denn das einseitig wukende Überdruckventil 7 verhindert den Zutritt von Außenluft in die Verpackung. Nunmehr liegt eine luftfreie Verpackung bei Raumtemperatur vor, in welcher sämtlicher Dampf kondensiert ist.

Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Über-

druckventil auch bei anderen Verpackungen als Beuteln aus Kunststofffolie eingesetzt werden, beispielsweise auch bei formbeständigen Verpackungen verwirklicht werden, wie Aluminiumbehälier mit Deckel, die innen eine heißverschweißbare Kunststoffschicht besitzen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verpackung zum Abpacken von Waren, insbesondere von Nahrungsmitteln, mit einem von "· einer Einfüllöffnung räumlich getrennt in einer Packungswand angebrachten Überdruckventil mit einem einen Hals mit Durchlaß aufweisenden Ventilgehäuse, einer dem Durchlaß zugeordneten biegeelastischen Ventilscheibe und einer die Ventil- w scheibe mit einem Kragen umfassenden und am Ventilgehäuse abgestützten Verschlußkappe, welche die über den Durchlaß aufliegende Ventilscheibe in Arbeitsstellung durch einen zentrischen Dorn mit vorgegebenem Anlagedruck fixiert, dadurch r> gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (8,9) als Hals einen über die Parkungswand (1, 2) nach außen vorkragenden Rasthals (f 1) mit außenseitigen Rastvorsprüngen (12) und Rastnuten (13) aufweist, und daß die Verschlußkappe (20) einen den Rasthals -'< > (11) umfassenden Rastkragen (21) mit innenseitigen Rastvorsprüngen (22) und Rastnuten (23) aufweist, wobei sich die auf dem Rasthals (U) lediglich durch den Dorn (24) fixierte Ventilscheibe (18) in Betriebsstellung befindet, dagegen in Außerbetriebs- 2ϊ stellung zwischen dem Rasthals (11) und der Verschlußkappe (20) formschlüssig anliegt

2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußkappe (20) einen zum Dorn (24) konzentrischen Druckring (26) mit einer «> geringeren Höhe als der Dorn (24) für die Ventilscheibe (18) aufweist