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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von Mehrkanalmembranen durch das Extrudieren einer Lösung eines
Polymers, das nach Koagulation eine semi-permeable Membran bildet. Die Erfindung
betrifft weiter eine Membran, die durch die Verwendung dieses Verfahrens
erhalten werden kann und die Verwendung dieser Membran in der Trennungs-,
Filterungs- und Reinigungstechnik.
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Membranen
aus einem semi-permeablen Material, die mit mehreren durchgehenden
Kanälen versehen
sind, sind bekannt.
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FR 2.616.812 A bezieht
sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines porösen organischen Materials,
insbesondere einer organischen semi-permeablen Membran, durch das
Extrudieren einer Lösung eines
Polymers und dessen Koagulieren, auf einen Extrudierkopf zum Durchführen dieses
Verfahrens, auf die Membran, die erhalten wird, und auf Filtermodule,
die eine derartige Membran aufweisen. Gemäß der
FR 2.616.812 A wird eine
Polymerlösung
durch einen Extrudierkopf, der mit mehreren getrennten Leitungen
versehen ist, durch die eine Flüssigkeit
so eingespritzt wird, dass ein Extrudat mit mehreren Längskanälen gebildet
wird, extrudiert und anschließend
eine Koagulation vorgenommen, um das poröse organische Material zu bilden.
Durch die Verwendung eines Nichtlösemittels für das Polymers als einzuspritzende
Flüssigkeit
und durch das sofortige Zuführen
des Extrudats nach dem Verlassen des Extruderkopfes in ein Bad mit
einem Nichtlösemittel
wird eine aus kleinen Poren bestehende aktive Schicht sowohl in
den Kanälen
als auch auf der Außenfläche der
Membran gebildet. Gemäß der
FR 2.616.812 A wird
dadurch, dass das Extrudat vor dem Zuführen in ein Bad mit einem Nichtlösemittel
durch einen Luftspalt läuft,
eine Membran mit lediglich einer aktiven Schicht in den Kanälen erhalten,
und durch das Einspritzen einer das Polymer nicht ausfällenden Flüssigkeit
und das sofortige Einführen
des Extrudats nach dem Verlassen des Extruderkopfes in ein Bad mit
einem Nichtlösemittel,
eine Membran mit einer aktiven Schicht auf der Außenfläche erzielt.
Die hier erwähnte
Mehrkanalmembran kann beispielsweise flach oder zylindrisch sein.
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Die
EP 0.375.003 A1 und
die
EP 0.375.004 A1 beziehen
sich auf die Herstellung von organischen semi-permeablen Membranen
mit mehreren getrennten Kanälen
mittels dem Verfahren der
FR 2.616.812
A . Die Genannten beschreiben insbesondere die Abmessungen
des Extrudierkopfes, die in diesem vorgesehenen Nadeln, die Abmessungen
der Kanäle
und die Wanddicke der extrudierten Membran, die Viskosität und das
Volumen der zu extrudierenden Polymerlösung und der injizierten Flüssigkeit und
die Länge
des Luftspalts.
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Die
größere mechanische
Festigkeit, die einfache Handhabung und die höhere Produktionsgeschwindigkeit
sind genauso wie die einfache Verwendung in Filtermodulen in der
FR 2.616.812 A als
ein Vorteil der Mehrkanalmembranen im Vergleich zu bekannten Hohlfasermembranen
erwähnt.
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Die
FR 2.437.857 A bezieht
sich auf eine Zellulosedialysemembran in Form von Hohlfasern, bei der
zwei oder mehrere Hohlfasern miteinander parallel zu den Faserachsen
verbunden sind. Diese Membranen werden durch die Verwendung eines
mit Rohren versehenen Extruderkopfes erhalten, durch die eine die
Kanäle
bildende Flüssigkeit
injiziert wird.
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Die
WO 81/02750 betrifft die Herstellung eines Membranelements aus einem
semi-permeablen, synthetischen Material mit einer Anzahl von parallelen,
rohrförmigen
Kanälen,
wobei das synthetische Material durch einen Extruderkopf extrudiert
wird, der mit einer Anzahl dünner Metallfäden oder
einer Anzahl von Leitungen, durch die eine Flüssigkeit injiziert wird, versehen
ist.
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Die
DE 3.022.313 A1 betrifft
eine Vielzahl von Hohlfasern, wobei die Hohlfasern mehrere getrennte
Hohlkörper
aufweisen, die sich längs
der Hohlfasern erstrecken. Die Vielzahl von Hohlfasern werden entweder
durch das Verkleben einer Anzahl von Hohlfasern, die jeweils einen
Hohlraum aufweisen, erreicht oder durch das Extrudieren einer Hohlfaser
mit mehreren, vorzugsweise nicht mehr als vier Hohlräumen. Die
Hohlfasern sind für
die Dialyse bestimmt.
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Die
oben erwähnten
Dialysemembranen, insbesondere die Membranen für die Nierendialyse, bestehen
aus Zellulosederivaten. Das kennzeichnende Merkmal dieser Membranenen
ist, dass die Membranwand homogen und daher in sich selbst verantwortlich
für den
Widerstand gegen die Flüssigkeitspermeabilität ist. Aus
diesem Grund ist die Wand so dünn
wie möglich, üblicherweise
im Bereich von 0,15 μm.
Da bei der Dialyse kein oder fast kein Druckunterschied auf die
Membran wirkt, sind solche dünnen Wände unproblematisch.
Bei der Ultra-Filtration und der Mikro-Filtration liegt allerdings
beispielsweise eine Druckdifferenz vor, wobei die Membran einem Druck
von wenigstens 3 Bar standhalten muss. Die dünnen Wände von Dialysemembranen sind
einem solchen Druck gegenüber
nicht widerstandsfähig.
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Die
bekannten semi-permeablen Membranen werden entweder direkt oder
nach dem Durchlaufen eines Luftspalts nach dem Extrudieren in ein Koagulationsbad
eingeführt.
Im ersten Fall ist eine Trennschicht, die immer auf der Außenfläche der Membran
gebildet wird, zusätzlich
zu einer Trennschicht, die in den Kanälen ausgebildet ist, möglich. Die
Verwendung eines Luftspalts macht ermöglich die Ausbildung einer
Membran, die lediglich auf der Kanalseite eine Trennschicht aufweist.
Die Länge des
Luftspalts sollte derart sein, dass die Struktur der Membran ausreichend
durch die Koagulationsflüssigkeit fixiert
wird, die sich von den Kanälen
in die extrudierte Membran ausbreitet, bevor die Membran in ein
Koagulationsbad zur Entfernung der löslichen Bestandteile eintritt.
Infolge der Länge
des Luftspalts kann die Membran aufgrund ihres Eigengewichts absinken,
während
sie sich immer noch in einem im Wesentlichen flüssigen Zustand befindet. Infolge
davon ist es nötig,
Polymerlösungen
mit einer hohen Viskosität
zu verwenden, wie sie beispielsweise in der
FR 2.616.812 A , der
EP 0.375.003 A1 und
der
EP 0.375.001 A1 beschrieben
sind. Um eine Polymerlösung
mit einer hohen Viskosität
zu erhalten, wird eine hohe Polymerkonzentration und/oder Polymeradditive
verwendet. Infolge davon wird die Koagulation verlangsamt, wobei
die Additive schwer auswaschbar sind. Eine hohe Polymerkonzentration
in der Lösung
führt darüber hinaus
zu einer Membran mit einer geringen Pemeabilität. Zudem kann ein langer Luftspalt
dazu führen,
dass eine in der Außenfläche ausgebildet
Form infolge der Oberflächenspannung verschwindet.
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Bei
der Verwendung der oben beschriebenen Verfahren ist es unmöglich, eine
Membran mit einer komplexen Form herzustellen, wie beispielsweise
eine flache Mehrkanalmembran mit vertieften Abschnitten parallel
zu den Kanälen,
bei der lediglich in den Kanälen
eine aktive Schicht ausgebildet ist.
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Verfahren,
in denen die Koagulation von einer Seite durchgeführt wird,
so dass die Membranstruktur fixiert wird, bevor die Membran das
Koagulationsbad erreicht, leiden unter dem Nachteil, dass keine
größeren Wanddicken
hergestellt werden können,
so dass die Durchmesser der Kanäle
stark limitiert sind.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung
von Mehrkanalmembranen zu liefern, das keinen der oben beschriebenen
Nachteile mit sich bringt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren zur Herstellen von Mehrkanalmembranen gelöst, wobei
eine Lösung
eines Polymers, das nach Koagulation eine semi-permeable Membran
bildet, durch einen Extrudierkopf, worin mehrere Hohlnadeln angeordnet
sind, extrudiert wird, wobei während
des Extrudierens durch die Hohlnadeln einen koagulierenden Dampf
enthaltendes Gas oder eine koagulierende Flüssigkeit in das extrudierte
Material injiziert wird, so dass parallele, sich in der Extrudierrichtung
erstreckende, kontinuierliche Kanäle in den extrudierten Material
gebildet werden, und die Außenfläche der
Membran mit Koaguliermitteln in Kontakt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenfläche der
Membran nach dem Verlassen des Extrudierkopfes zuerst mit einem
milden Koaguliermittel in Kontakt gebracht wird, um die Poren größer an der
Außenfläche der
Membran zu steuern und die Form der Membran zu fixieren, ohne dass
eine aktive Schicht an der Außenfläche der
Membran gebildet wird, und darauf die Membran mit einem starken
Koaguliermittel in Kontakt gebracht wird.
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Durch
die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es möglich,
die Porengröße auf der
Außenfläche der
Membran und die in den Kanälen
unabhängig
voneinander zu steuern. Es kann folglich eine Membran erhalten werden
mit einer Trennschicht in den Kanälen, bei der die Außenseite mit
Bezug auf die aktive Schicht keinen oder fast keinen Widerstand
gegen Flüssigkeitsströmungen,
beispielsweise bei der Mikro- oder Ultra-Filtration, aufweist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
findet die Koagulation von zwei Seiten statt, was zu einer Reduzierung
der Koagulationsstrecke um den Faktor Zwei führt.
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Die
Strecke über
dem Koagulationstank, wo die teilflüssige Membran aushängen muss
wird sehr viel kleiner, da der größte Teil der Koagulation im
Koagulations-/Spülbad
stattfindet. Im Koagulationsbad ist der Unterschied des spezifischen
Gewichts zwischen der Membran und dem Bad bei der Verwendung von
herkömmlichen
Polymeren und Lösungsmitteln
sehr gering. Der Koagulationspfad (die Verweilzeit) in solch einem
Bad kann solange wie nötig bemessen
werden. Infolge dessen können
auch dünne
viskose Lösungen
versponnen werden. Es scheint, dass bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
Mehrkanalmembranen aus den niedrig-viskosen Polymerlösungen gemäß der Wo 99/02248
geformt werden können,
die gemäß dieser lediglich
für die
Herstellung von flachen Membranen auf Trägern und nicht für die Herstellung
von Kapillarmembranen geeignet sind. Bei einer durch eine solch dünne Lösung erhaltenen
Membran sind lediglich niedermolekulare Substanzen vorhanden, die
leicht entfernt werden können.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich,
Formen wie beispielsweise vertiefte Bereiche parallel zu den Kanälen zu erstellen,
die einen größeren Querschnitt
in der Außenfläche der
Membran aufweisen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
wird, nachdem der Extrudierkopf verlassen wurde, eine Lösung, für die Wasser
ein Nichtlösemittel
ist, in Kontakt mit einem Dampf mit einem relativ hohen Wasserdampfdruck
als ein mildes Koagulationsmittel gebracht.
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In
diesem Dampfpfad strömt
etwas Wasser in die Außenschicht
des extrudierten Materials, so dass an dieser Stelle eine Oberflächenteilung
auftritt und eine gröbere
Porenstruktur ausgebildet wird. Die Membran wird dann in Wasser
untergetaucht, wodurch die Struktur der Membran fixiert wird.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
wird ein mildes Koagulationsmittel mittels eines zusätzlichen
Ausgangs auf dem Umfang des Extrudierkopfes auf dem extrudierten
Material aufgebracht.
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Indem
das extrudierte Material sowohl in den Kanälen als auch auf der Außenfläche in Kontakt
mit einem milden Koagulationsmittel gebracht wird, kann eine Membran
mit einer aktiven Schicht erhalten werden, bestehend aus Mikroporen
sowohl in den Kanälen
als auch auf der Außenfläche, wobei
zwischen der aktiven Schicht eine Schicht mit größeren Poren angeordnet ist.
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Die
Erfindung liefert weiter eine Membran, die durch die Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhalten wird, wobei eine aktive Schicht in den Kanälen angeordnet
ist, und die Außenfläche bezüglich der
aktiven Schicht in den Kanälen
keinen oder fast keinen Widerstand gegen Flüssigkeitsströmungen aufweist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die erfindungsgemäßen Membranen
die Form einer flachen Membran mit sich parallel zu den Kanälen erstreckenden,
vertieften Abschnitten ohne Kanäle
auf.
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Solch
eine Membran ist insbesondere bei der Verwendung in spiralförmig gewickelten
Elementen geeignet, wie sie in der
US
4.756.835 beschrieben sind. Durch die vorhandenen vertieften
Abschnitte ohne Kanäle
ist die flache erfindungsgemäße Membran
weniger steif als die bekannten flachen Membranen und weniger beständig gegen
Aufrollen. Flache Mehrkanalmembranen haben eine bestimmte Steifigkeit,
und erreichen beim Aufrollen der Membran einen Biegeradius, wodurch
infolge der Membranform eine Zugspannung auf einer Seite und eine
Druckspannung auf der anderen Seite auftritt, wodurch die Kanäle verformt
und die Poren beeinflusst werden können. Es hat sich gezeigt,
dass schon mit einer begrenzten Anzahl an vertieften Bereichen eine
Membran erreicht wird, die gut aufgerollt werden kann. Im Gegensatz
zu der Membran aus der
US 4.756.835 , die
aus Membranbahnen mit gegeneinander ausgerichteten Vertiefungen
hergestellt wird, wird die vorliegende Membran in einem Vorgang
extrudiert. Folglich können
kreisförmige
Kanäle
einfach erzielt werden. Um dies bei den Membranen gemäß der
US 4,756,835 zu erreichen,
müssen
die Membranbahnen mit großer
Präzision
aufeinander gelegt werden, was bei großen Bahnen ein Problem darstellt.
Bei der Herstellung eines spiralgewickelten Elements wird dies noch
schwerer, da zwischen der inneren Membran der Bahn und der äußeren Membranbahn
Längsunterschiede
auftreten, wodurch sich die Vertiefungen gegeneinander verschieben.
Die Folge davon ist, dass das optimale Durchflussmuster zerstört und blinde
Hohlräume
ausgebildet werden. Mit Bezug auf die Membranen der
US 4.756.835 haben die vorliegenden
Membranen den weiteren Nachteil, dass kein zu einem großen Leckagefluss
führendes
Ablösen der
Bahnen auftreten wird.
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Eine
spiralgewickelte Membran mit aktiven Schichten in den Kanälen hat
den Vorteil, dass ein Element mit einer kapillaren Membran zur Verwendung
in kapillaren Membranen sehr viel schneller und effizienter angefertigt
werden kann, wobei der besser definierte Durchfluss eines Kapillarelements
beibehalten wird.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Membran
ist eine zylindrische Mehrkanalmembran, bei der die aktive Schicht in
den Kanälen
angeordnet ist, wobei der Oberflächenbereich
der Kanäle
dem 1,5-Fachen der Außenflächenbereiche
und die Außenfläche mit
Bezug auf die aktive Schicht in den Kanälen keinen oder fast keinen
Widerstand gegen Flüssigkeitsströmungen aufweist.
Eine zylindrische Membran mit einem größeren Durchmesser und einer
größeren Anzahl
von Kanälen
kann in einem Hohlfaserelement um einiges leichter montiert werden
und ist mechanisch stabiler als eine Vielzahl von einzelnen Hohlfasermembranen mit
derselben Kanalgröße. Bei
einer zylindrischen Membran mit einer großen Anzahl von Kanälen ist das
Verhältnis
zwischen dem gesamten Kanalflächenbereich
und der Außenfläche groß. Das ist
bei der erfindungsgemäßen Membran
kein Problem, da die aktive Schicht in den Kanälen angeordnet ist. Im Falle einer
Anordnung einer aktiven Schicht auf der äußeren Oberfläche ist
der Widerstand gegen Flüssigkeitsströmungen beträchtlich.
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Da
eine Membran mit mehreren Kanälen
in einem Schritt extrudiert wird, wird eine größere mechanische Stabilität im Vergleich
zu einzelnen Kanälen
mit derselben Kanalgröße erreicht.
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Infolge
der größeren mechanischen
Stabilität sind
die erfindungsgemäßen Membranen
prinzipiell für
die Reinigung mittels Rückspülen geeignet.
Das bedeutet, dass die Filtrationsrichtung periodisch umgedreht
wird, so dass eine in den Kanälen
ausgebildete mögliche
Faulschicht gelöst
wird und entfernt werden kann. Diese Technik wird hauptsächlich bei der
Ultra-Filtration und der Mikro-Filtration verwendet.
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Das
Membranmaterial ist vorzugsweise ein lösliches, thermoplastisches
Polymer. Geeignete Polymere sind dem Fachmann bekannt. Beispiele
hierfür
sind Polysulfone, Poly-(Äthersulfone),
Polyvinylidenchloride, Polyvinylidenfluoride, Polyvinylchloride, Polyacrylonitrile,
etc. Das Polymer wird vor dem Extrudieren in einer gewöhnlichen
Lösung
gelöst,
wobei Additive zugegeben werden können. Eine typische Lösung ist
N-Methylpyrrolidon.
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Koagulationsmittel
sind dem Fachmann bekannt. Viele der verwendeten Koagulationsmittels sind
Nicht-Lösungsmittel
für Polymere,
die mit dem Lösungsmittel
mischbar sind. Die Wahl des Nicht-Lösungsmittels hängt von
dem Polymer und dem Lösungsmittel
ab. Ein häufig
verwendetes Lösungsmittel
ist N-Methylpyrrolidon.
Beispiele von Nicht-Lösungsmitteln
zur Verwendung mit Lösungsmittel
sind Dimethylformamide, Dimethylsulfoxide und Wasser. Die Stärke des
Koagulationsmittels kann durch die Wahl der Kombination Lösungsmittel/Nicht-Lösungsmittel
und das Verhältnis
Lösungsmittel/Nicht-Lösungsmittel
angepasst werden. Die Koagulation kann auch mit einer Flüssigkeit
durchgeführt
werden, die dem Lösungsmittel
nicht zugehörig
ist.
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Es
ist auch möglich,
eine Trennschicht durch das Aufbringen einer Beschichtung in den
Kanälen auszubilden.
Hier übliche
Beschichtungsmaterialien sind dem Fachmann bekannt. Einen Überblick über geeignete
Beschichtungsmaterialien wird durch Robert J. Petersen im Journal
of Membrane Science 83, 81–150
(1993) gegeben.
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Die
Durchmesser der Kanäle
der erfindungsgemäßen Mehrkanalmembranen
liegen zwischen 0,1 und 8 mm und bevorzugt zwischen 0,1 und 6 mm.
Die Dicke der Wände
wird auf den Druck, den sie in den Kanälen in Abhängigkeit von der Verwendung,
beispielsweise bei der Mikro-Filtration, Ultra-Filtration, Nano-Filtration, Gasabscheidung
und der Umkehrosmose, ausgesetzt sind, angepasst. Üblicherweise liegt
die Dicke der Wände
zwischen 0,05 und 1,5 mm und bevorzugt zwischen 0,1 und 0,5 mm.
Die zylindrischen Membranen beinhalten wenigstens vier und bevorzugt
7 bis 19 Kanäle.
Der Durchmesser der zylindrischen Membran liegt üblicherweise zwischen 1 und
20 mm und bevorzugt zwischen 2 und 10 mm.
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Die
Position der vertieften Abschnitte, die erfindungsgemäß in den
flachen Membranen vorgesehen sind, so dass diese besser gerollt
werden können,
hängt vom
gewünschten
Biegeradius ab. Da bei einem spiralgewickelten Element der Biegeradius nahe
der Achse geringer ist als weiter von der Achse entfernt, können in
dem Abschnitt, der weiter von der Achse entfernt liegt, weniger
vertiefte Abschnitte angeordnet sein als in dem Abschnitt nahe der
Achse. Vorzugsweise sind vertiefte Abschnitte an den Ecken der Membran
hergestellt, um die Verformung der äußeren Kanäle zu verhindern. Vertiefte
Abschnitte sind vorzugsweise einander entgegengesetzt in der oberen
und unteren Oberfläche
der Membran ausgebildet. Die Tiefe der vertieften Abschnitte beträgt üblicherweise
zwischen 10 und 45% der Membrandicke, beispielsweise zwischen 20
und 40%, und dessen Breite liegt zwischen dem 0,5- und 6-Fachen
und vorzugsweise zwischen dem 1- und 3-Fachen des Kanaldurchmessers.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung des Querschnitts einer erfindungsgemäßen flachen Membran
mit vertieften Abschnitten. In 1 bezieht sich
Bezugszeichen 1 auf die Membran, 2 auf einen Kanal
und 3 auf einen vertieften Abschnitt. 2 zeigt
schematisch einen Querschnitt des Aufbaus der Membran rund um einen
Kanal. In 2 bezieht sich Bezugszeichen 1 auf
die Membran, 2 auf einen Kanal, 4 auf die aktive
Schicht, die in den Kanälen
angeordnet ist, und 5 auf die Schicht mit kontrollierter Porengröße auf der
Außenfläche, die
in Bezug auf die aktive Schicht in den Kanälen keinen oder fast keinen
Widerstand gegen Flüssigkeitsströmung aufweist.
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Beispiel 1 – Flache
Membran
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Eine
Polymerlösung
mit 20% Poly-(Äthersulfon)
(Amoco Radel A100), 9% Polyvinlypyrrolidon (PVP) (ISP, K90), 10%
Glyzerin und 61% N-Methylpyrrolidon (NMP) wurde durch einen rechtwinkligen Extruderkopf
mit einer Breite von 200 mm und 160 Nadeln mit 0,8 mm extrudiert
und weist im Bereich der Nadeln eine Dicke von 1,2 mm auf, wobei
drei erhöhte
Abschnitte mit einer Dicke von 0,4 mm und einer Länge von
2 mm im Abstand von 10, 50 und 100 mm von der Kante entfernt vorgesehen
sind.
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Eine
Lösung
von 40% NMP in 60% Wasser wurde durch die Nadeln eingespritzt, wodurch
Kanäle
in der Polymerlösung
gebildet wurden. Der Durchmesser der Kanäle betrug 0,9 mm, die Dicke
der Bereichen mit den Kanälen
betrug 1,3 mm und die vertieften Bereiche waren 0,4 mm dick.
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Die
Extrudationsgeschwindigkeit betrug 7 m/min, das Koagulationsbad
hatte eine Temperatur von 80°C
und die Pfadlänge
durch den Dampf betrug 20 cm (der Wasserdampf hatte eine relative
Luftfeuchtigkeit von 80 bis 100% bei 60°C).
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Nach
dem Spülen
und Entfernen des überflüssigen PVP
wurde eine Membran erhalten mit einer Permeabilität von 1350
l/m2/h/bar (in Bezug auf die Kanäle). Der
Anhaltewert betrug 120.000 D. Die Poren in der Außenfläche waren
2 Mikron groß.
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Die
Membranbahn war auf den Nuten sehr flexibel und für die Spiralwicklungsherstellung
geeignet.
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Beispiel 2 – Flache
Membran
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Auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 1 wurde eine Membran extrudiert,
allerdings jetzt mit 52% NMP in 48% Wasser als Injektionsflüssigkeit.
Nach der Behandlung wurde eine Membran erhalten mit einer Permeabilität von von
2500 l/m2/h/bar und einer Porengröße von 0,1
Mikron. Die Poren auf der Außenfläche betrugen
2 Mikron. Die Membran war sehr gut für die Spiralwicklungsherstellung
geeignet.
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Beispiel 3 – Zylindrische
Membran
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Eine
Polymerlösung
von 20% Poly-(Äthersulfon)
(Amoco Radel A100), 9% Polyvinylpyrrolidon (ISP, K90), 10% Glyzerin
und 61% N-Methylpyrrolidon (NMP) wurde durch einen Extruderkopf
mit einem Durchmesser von 3,4 mm und 7 Nadeln mit 0,8 mm extrudiert.
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Eine
Lösung
von 40% NMP in 60% Wasser wurde durch die Nadeln injiziert, wodurch
in der Poylmerlösung
Kanäle
gebildet wurden. Der Durchmesser der Kanäle betrug 0,9 mm, der Gesamtdurchmesser
3,4 mm.
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Die
Extrudationsgeschwindigkeit betrug 7 m/min, das Koagulationsbad
hatte eine Temperatur von 80°C,
und die Pfadlänge
durch den Wasserdampf betrug 20 cm.
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Nach
dem Spülen
und dem Entfernen des überflüssigen PVP
wurde eine Membran erhalten mit einer Permeabilität von 1400
l/m2/h/bar (in Bezug auf die Kanäle). Der
Anhaltewert betrug 125.000 D. Die Porengröße auf der Außenfläche betrug
2 Mikron.
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Beispiel 4 – Zylindrische
Membran
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Auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 3 wurde eine Membran extrudiert,
allerdings jetzt mit 52% NMP in 48% Wasser als Injektionsflüssigkeit.
Nach der Behandlung wurde eine Membran erreicht mit einer Permeabilität von 300
l/m2/h/bar und einer Porengröße von 0,1
Mikron. Die Porengröße auf der
Außenfläche betrug
2 Mikron.
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Beispiel 5 – Zylindrische
Membran
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Eine
Polymerlösung
von 15% Poly-(Äthersulfon)
(Amoco Radel A100), 38% Propionsäure
und 47% N-Methylpyrrolidon wurde durch den Extruderkopf, wie er
in Beispiel 3 verwendet wurde, extrudiert. Die Lösung hatte eine Viskosität von ungefähr 100 cP.
Eine Lösung
aus 10% NMP in 90% Wasser wurde durch die Nadeln injiziert, wodurch
Kanäle
in der extrudierten Polymerlösung
gebildet wurden. Der Durchmesser der Kanäle betrug 1 mm und der Gesamtdurchmesser
4,1 mm. Die Extrudationsgeschwindigkeit betrug 7 m/min, das Koagulationsbad hatte
eine Temperatur von 70°C,
und die Pfadlänge durch
den Wasserdampf betrug 10 cm. Nach dem Spülen wurde eine Membran erhalten
mit einer Permeabilität
von 800 l/m2/h/bar. Der Anhaltewert betrug 30.000
Dalton. Die Porengröße auf der
Außenfläche betrug
0,5 Mikron.