-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aluminieren eines Werkstücks aus
Stahl, umfassend einen Schritt, bei dem man das zu beschichtende
Werkstück
in ein schmelzflüssiges,
vorwiegend Aluminium enthaltendes Bad taucht.
-
Bei
Einsatz dieses Schmelztauchverfahrens setzt sich der auf dem Stahl
erzielte Überzug
im Allgemeinen aus mehreren Schichten zusammen, insbesondere aus
- – einer
in Kontakt mit dem Stahl stehenden Grenzflächenschicht oder inneren Schicht,
die sich im Wesentlichen aus einer oder mehreren Legierungen aus
Aluminium des Bades und Eisen des Stahls zusammensetzt; sie wird
auch Legierungsschicht genannt;
- – und
einer äußeren, im
Allgemeinen dickeren Schicht, die im Wesentlichen eine Hauptphase
auf Aluminiumbasis umfasst.
-
Aufgrund
des spröden
Verhaltens der inneren Legierungsschicht ist man bestrebt ihre Dicke
möglichst klein
zu halten.
-
Hierfür werden
im Allgemeinen Tauchbäder
eingesetzt, die einen die Legierungsbindung zwischen Aluminium und
Stahl hemmenden Stoff enthalten.
-
Der
am meisten verwendete Hemmstoff für Legierungsbindung ist Silizium;
um effizient zu sein, beträgt
seine Gewichtskonzentration im Tauchbad im Allgemeinen zwischen
3 und 13%.
-
Bei
kontinuierlichen Aluminierverfahren sind die Tauchbäder aufgrund
der Auflösung
des Stahls im Bad eisengesättigt;
das führt
zur bekannten Bildung von Matten; dabei ist das schmelzflüssige Bad
im Gleichgewicht mit der Feststoffphase dieser Matten.
-
Unter
den herkömmlichen
Aluminierbedingungen können
die beiden bereits erwähnten,
den aluminierten Überzug
bildenden Hauptschichten genauer beschrieben werden:
- – die
legierte Grenzflächenschicht
setzt sich im Wesentlichen aus einer Phase τ5 und/oder einer Phase τ6 zusammen;
sie wird je nach Aluminierbedingungen, insbesondere bei der nachstehend
beschriebenen Erfindung, in mehrere legierte Unterschichten unterteilt;
- – die äußere Schicht
setzt sich im Wesentlichen aus Aluminium in Form von breiten Dentriten
zusammen; diese Dentriten sind eisengesättigt und gegebenen falls mit
Silizium in fester Lösung
gesättigt.
-
Die
Phase τ5
weist eine hexagonale Struktur auf und kristallisiert folglich in
Form von globularen Körnern;
sie wird auch αH oder H genannt; der Eisengehalt dieser
Phase liegt im Allgemeinen zwischen 29 und 36 Gewichtsprozent; der
Siliziumgehalt dieser Phase liegt im Allgemeinen zwischen 6 und
12 Gewichtsprozent; der Rest setzt sich im Wesentlichen aus Aluminium
zusammen; die chemische Zusammensetzung entspricht annähernd der
Formel Fe3Si2Al12.
-
Die
Phase τ6
weist eine monoklinische Struktur auf und kristallisiert folglich
in Form von flachen und länglichen
Körnern;
sie wird auch β oder
M genannt; der Eisengehalt dieser Phase liegt im Allgemeinen zwischen
26 und 29 Gewichtsprozent; der Siliziumgehalt dieser Phase liegt
im Allgemeinen zwischen 13 und 16 Gewichtsprozent; der Rest setzt
sich im Wesentlichen aus Aluminium zusammen; die chemische Zusammensetzung
entspricht annähernd
der Formel Fe2Si2Al9.
-
In 1 sind
in einem Teil des Dreistoff-Diagramms Al-Si-Fe die Schwankungen – vertikale
Achse – der
Gleichgewichtstemperatur einer Flüssigigphase mit unterschiedlichen
wie folgt bezeichneten Feststoffphasen dreidimensional dargestellt:
FeAl3 ≡ θ, Fe3Si2Al12 ≡ τ5 , Fe2Si2Al9 ≡ τ6 , FeSiAl3 ≡ τ2 , FeSi2Al4 δ, Al ≡ Aluminium,
Si ≡ Silizium
und weitere weniger wichtige Phasen wie τ3, τ4.
-
Die
Phase θ spielt
eine bedeutende Rolle bei der nachstehend beschriebenen Erfindung;
ihre Struktur ist monoklinisch; sie kann bis zu 6 Gewichtsprozent
Silizium in fester Lösung
enthalten; die chemische Zusammensetzung entspricht annähernd der
Formel FeAl3.
-
Si
= 0% und Fe = 0% in 1 bedeuten Al = 100; mit dieser
Figur kann folglich die Art der Feststoffphasen, die im flüssigen Zustand
mit einem Aluminierbad je nach dessen Zusammensetzung im Gleichgewicht sein
können,
festgesetzt und die Temperatur dieses Bades im Gleichgewicht ermittelt
werden.
-
2 ist
eine Ansicht von 1; die Temperatur des Flüssig-Fest-Gleichgewichtes
wird mit Hilfe von isothermen Kurven annähernd abgeleitet; der Temperaturintervall
zwischen jeder Kurve beträgt
20 °C.
-
In
Tabelle I ist die mögliche
Zusammensetzung der Phasen θ, τ5 und τ6 angegeben.
-
Tabelle
I – Zusammensetzung
des Bades und der nach der Erstarrung des Aluminiumüberzuges
erzielten Hauptphasen
-
-
Die
Tabelle I enthält
das Eutektikum Al-Si-Fe, dessen Schmelztemperatur bei 578 °C liegt.
-
Die
innere Grenzflächenschicht
der Beschichtung auf Aluminiumbasis ist folglich spröde und neigt
bei der Formgebung der aluminierten Werkstücke, insbesondere der Bleche
zu Rissbildung; diese Risse haben eine Verminderung des durch die
Beschichtung gewährten
Schutzes; man ist folglich bestrebt, diese Grenzflächenschicht
so dünn
wie möglich
zu halten, um widerstandsfähigere
Aluminiumbeschichtungen sowohl bei der Formgebung als auch gegen
Korrosion zu erzielen.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es folglich, bei einem Aluminierverfahren die
Grenzflächenschicht
so dünn wie
möglich
herzustellen.
-
Nach
dem Stand der Technik wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass
man unter Einhaltung der beiden folgenden Bedingungen vorgeht:
-
- 1 – Eintauchen
des zu beschichtenden Werkstücks
bei einer so niedrig wie möglich
gehaltenen Temperatur, um das Wachsen der Grenzflächenschicht
zu unterbinden;
- 2 – Verwendung
eines schmelzflüssigen
Aluminierbades, dessen Zusammensetzung dem Flüssig-Fest-Gleichgewicht im Existenzbereich der
Feststoffphasen τ6
und τ5 entspricht.
-
Die
Bedingung 2 führt
zur Verwendung von Bädern,
deren Siliziumgehalt mehr als 7,5%, vorzugsweise 9% beträgt (siehe 1 und 2).
-
Gemäß
EP 0 760 399 (NISSHIN STEEL)
und insbesondere
JP
4 176 854 – A (NIPPON
STEEL) ist es ratsam, bei kontinuierlichem Aluminieren von Stahlband
das Band bei niedrigeren Temperatur als die mittlere Temperatur
des Bades einzutauchen; damit beträgt die Band-Tauchtemperatur
bei einem Bad mit 9% Silizium, dessen Temperatur im Allgemeinen
zwischen 650 und 680 °C
liegt, maximal 640 °C.
-
Der
Antragsteller hat vom Stand der Technik abweichende Bedingungen
festgelegt, mit denen eine wesentlich kleinere Dicke der Grenzflächenschicht
erzielt werden kann und die dem durch die herkömmlichen Verfahren nach dem
Stand der Technik gegebenen Voraussetzungen widersprechen.
-
Um
eine noch kleinere Dicke der Grenzflächenschicht zu erzielen, damit
der Aluminiumüberzug
beständiger
wird sowohl gegen Korrosion wie Rissbildung, hat die Erfindung ein
Verfahren zum Aluminieren eines Werkstücks aus Stahls zum Gegenstand,
das einen Schritt umfasst, bei dem das Werkstück in ein schmelzflüssiges Bad
auf Aluminiumbasis getaucht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zusammensetzung und die mittlere Temperatur des Bades einerseits
und die Tauchtemperatur des Werkstücks andererseits entsprechend
angepasst werden, um in der Tauchzone des Werkstücks eine örtliche Temperatur und Zusammensetzung
des Bades zu erhalten, die ein Gleichgewicht mit der Feststoffphase θ, deren
Zusammensetzung annähernd
der chemischen Formel FeAl3 entspricht,
ermöglichen.
-
Die
Erfindung kann auch eine oder mehrere der nachstehenden Eigenschaften
aufweisen:
- – die Zusammensetzung und die
mittlere Temperatur des Bades werden entsprechend angepasst, um
mit der Phase τ5
bzw. der Phase τ6,
vorzugsweise mit der Phase τ6,
im Gleichgewicht zu sein;
- – das
Bad ist eisengesättigt;
- – die
Tauchtemperatur des Werkstücks
ist höher
als die Temperatur des Bades;
- – bei
einem Siliziumgehalt des Bades von ca. 8% liegt die Tauchtemperatur
zwischen 700 und 740 °C,
vorzugsweise bei ca. 720 °C;
- – bei
einem Siliziumgehalt des Bades von ca. 9% liegt die Tauchtemperatur
zwischen 720 und 765 °C,
vorzugsweise bei ca. 730 °C;
- – bei
einem Siliziumgehalt des Bades von ca. 9,5% liegt die Tauchtemperatur
zwischen 740 und 760 °C, vorzugsweise
bei ca. 740 °C.
-
Weiterhin
hat die Erfindung ein aluminiertes Stahlblech zum Gegenstand, dessen
Aluminiumüberzug eine
Legierungsschicht Al-Fe-Si und eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugbare Oberflächenschicht
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierungsschicht im Kontakt
mit dem Stahlsubstrat eine im Wesentlichen aus der Phase θ bestehende
Unterschicht umfasst.
-
Die
Dicke dieser legierten Schicht ist vorzugsweise kleiner oder gleich
3 μm.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der als nicht einschränkendes
Beispiel zu verstehenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 die
in einem Teil des Dreistoff-Diagramms Al-Si-Fe dreidimensional dargestellten
Schwankungen – vertikale
Achse – der
Gleichgewichtstemperatur einer Flüssigphase mit unterschiedlichen
Feststoffphasen von Aluminium, Silizium und Al-Si-Fe-Legierungen;
auf den horizontalen Achsen sind der Si-Gewichtsprozentsatz einerseits
(von 0 bis 40%) und der Fe-Gewichtsprozentsatz
(von 0 bis 30%) andererseits eingetragen, wobei der Zugabestoff
des Dreistoffsystems Aluminium ist;
-
2 zeigt
eine Ansicht von 1, bei der die Temperaturen
des Flüssig-Fest-Gleichgewichtes
mit Hilfe von isothermen Kurven im Abstand von 20 °C dargestellt
sind; die horizontale Achse zeigt den Silizium-Gewichtsprozentsatz (englisch „weight
percentage silicon")
in Stufen von 0 bis 20%; die geneigte Achse links zeigt den Eisen-Gewichtsprozentsatz
(englisch „weight
percentage iron")
in Stufen von 0 bis 14%, wobei das der Zugabestoff des Dreistoffsystems
Aluminium (Al) ist.
-
Im
Folgenden wird das erfindungsgemäße Aluminierverfahren
im Rahmen einer kontinuierlichen Beschichtung eines Stahlbandes
aufgezeigt.
-
Die
Aluminieranlage umfasst auf herkömmliche
Weise Reinigungsmittel, Glühmittel,
Mittel zum Eintauchen in ein Aluminierbad, Mittel zum Trocken der
beim Verlassen des Bades vom Band mitgeführten Schicht auf Aluminiumbasis,
Abkühlmittel
und Mittel zum kontinuierlichen Durchlaufen der Anlage.
-
Zum
Aluminieren wird wie beim Stand der Technik ein Bad eingesetzt,
dessen Zusammensetzung dem Existenzbereich der Phase τ6 oder τ5 entspricht
(vorgenannte Bedingung 2).
-
Erfindungsgemäß ist die
Temperatur des Bandes beim Eintauchen in das Bad bzw. die Tauchtemperatur
des Bandes höher
als die mittlere Temperatur des Bades.
-
Das
Band taucht folglich bei einer höheren
Temperatur als derjenigen des Gleichgewichtes mit der Phase τ6 bzw. τ5 in das
Bad ein und bewirkt damit eine örtliche
Erwärmung
des Bades in der Tauchzone des Bandes; diese örtliche Erwärmung führt zu einer Auflösung von
Ferrit in der Deckschicht des Bandes und einer Anreicherung an Eisen
in der Tauchzone.
-
Erfindungsgemäß müssen die
Temperatur und die Anreicherung an Eisen in der Tauchzone hoch genug
sein, damit die Feststoffphase, die mit der Flüssigphase im Gleichgewicht
sein kann, in dieser Zone der Phase θ = FeAl3 entspricht,
sodass die erste, auf dem Stahlband abgeschiedene, feste Unterschicht
in der Tauchzone der Phase FeAl3 = θ entspricht.
-
Damit
ist die Tauchzone eine Zone des Bades, die örtlich im Gleichgewicht mit
der Phase θ ist;
diese Tauchzone entspricht einer Zone, die sich wie folgt erstreckt:
- – dickenmäßig in einem
Abstand von etwa 30 μm
von der Bandoberfläche;
- – längenmäßig längs des
Bandes, zwischen dem beginnenden direkten Kontakt zwischen der festen
Oberfläche
des Stahls einerseits und der beginnenden Erstarrung einer Grenzflächenschicht
aus der Phase τ5 bzw. τ6 über der
erfindungsgemäßen ersten
Unterschicht der Phase θ andererseits.
-
Damit
kühlt das
Band beim weiteren Durchlaufen des Bades nach der Tauchzone auf
die mittlere Temperatur des Bades, die der Temperatur des Gleichgewichtes
mit der Feststoffphase τ5
bzw. τ6
entspricht, ab; damit bildet sich auf der ersten Unterschicht der
Phase θ die
herkömmliche,
aus der Phase τ5
bzw. τ6
bestehende Hauptgrenzflächenschicht
nach dem Stand der Technik.
-
Beim
Verlassen des Bades führt
das kontinuierlich beschichtete Band eine Schicht mit, die getrocknet wird
und beim Erkalten erstarrt; damit wird das erfindungsgemäße aluminierte
Band erzielt, dessen legierte Grenzflächenschicht im Kontakt mit
dem Stahl eine sich im Wesentlichen aus der Phase θ zusammensetzende Unterschicht
umfasst.
-
Verfahrensgemäß hat die
Haupteigenschaft der Erfindung eine Bandtauchtemperatur zum Gegenstand,
die gleichzeitig:
- – hoch genug ist, damit die
erste sich im Kontakt mit dem Stahl bildende feste Verbindung gemäß der Phase θ kristallisiert;
- – niedrig
genug ist, um die legierte Grenzflächenschicht möglichst
dünn zu
halten.
-
Während die
erfindungsgemäßen Tauchtemperaturen
weit über
denjenigen liegen, die im Stand der Technik zum Einsatz kommen,
wenn die Dicke der legierten Grenzflächenschicht so klein wie möglich gehalten werden
soll, wird entgegen jeglicher Erwartung festgestellt, dass die erhaltene
legierte Grenzflächenschicht eine
weit geringere Dicke aufweist als im Stand der Technik.
-
Das
erfindungsgemäß aluminierte
Band ist folglich gegen Korrosion und Rissbildung weitaus beständiger.
-
Ohne
sich auf eine definitive Erläuterung
der Erfindung beschränken
zu wollen, scheint es, dass von den legierten Phasen sich die Phase θ zu Beginn
des Tauchvorgangs am schnellsten auf dem Band bildet und dass dadurch
die Menge Ferrit, die sich im Bad auflöst, begrenzt wird, wodurch
auch die Dicke der legierten Schicht geringer wird.
-
Gegenüber der
Lehre der bereits erwähnten
EP 0 760 399 , die ein Reduzieren
der Tauchdauer und/oder der Dauer zwischen dem Verlassen des Bades
und dem Ende der Erstarrung der Beschichtung nahelegt, fügt die Erfindung
eine für
die vorrangige Bildung der Phase θ auf dem Substrat angepasste
Bedingung hinzu.
-
Die
Erfindung ist bei Kalt- und Warmblechen, allen Arten von im Tauchverfahren
aluminierbarem Stahl anwendbar:
- – Kohlenstoffstahl
in IF-Güte
(siehe Beispiel 1), aluminiumberuhigte Stähle, mikrolegierte oder Mehrphasen-Stähle wie
zum Beispiel die sogenannten „Dual
Phase"- oder „TRIPS"-Stähle;
- – ferritische
Stähle
mit einem Chromgehalt zwischen 0,5 und 20 Gewichtsprozent, insbesondere
rostfreie Stähle
mit einem Chromgehalt zwischen 6% und 20%.
-
Die
verwendbaren Stähle
können
auch Legierungselemente enthalten wie Ti zwischen 0,1 und 1 Gewichtsprozent
und Al zwischen 0,01 und 0,1 Gewichtsprozent, zum Beispiel ferritischer
rostfreier Stahl, AISI-Güte
409; in den Stählen
können
weitere, für
die erwünschten
Eigenschaften geeignete Zugabeelemente und/oder Restelemente enthalten
sein; enthält
der Stahl diese Legierungs-, Zugabe- und/oder Restelemente, ist
die auf dem Blech erzielte Beschichtung im Allgemeinen mit diesen
Elementen angereichert.
-
Bei
der Aluminierung eines weniger als 0,5 Gewichtsprozent Chrom enthaltenden
Stahls ist es mit der Erfindung möglich bei der Deckschicht auf
Aluminiumbasis der Beschichtung die Bildung von mit Chrom angereicherten
Phasen zu begrenzen; diese Phasen sind mit der bereits beschriebenen
Phase τ5
verwandt, enthalten Si in gleicher Proportion wie die Phase τ5 und mehr
als 5 Gewichtsprozent Chrom, im allgemeinen zwischen 6% und 17%
Chrom; die Bildung dieser Phase in der Deckschicht der Beschichtung
wirkt sich nachteilig auf die Qualität der Beschichtung aus; mit
der Erfindung ist es möglich
diese Phase in der Deckschicht der Beschichtung zu begrenzen wenn
nicht gar zu unterbinden.
-
Dadurch
dass das zu beschichtende Band eine höhere Temperatur aufweist als
das Bad, kann bei dem erfindungsgemäßen Aluminierverfahren vorteilhafterweise
das Band zum Erwärmen
des Bades benutzt werden, um Wärme verluste
des Bades auszugleichen und um das Bad auf der gewünschten
Temperatur zu halten.
-
Das
Verfahren ist energiebilanzmäßig vorteilhaft,
da bei den aufeinanderfolgenden Schritten, die das Band durchläuft – Glühen, Abkühlen auf
die Tauchtemperatur, Tauchbad, Trocknen, Abkühlen zum Erstarren – das Band
nach dem Glühen
weniger stark abgekühlt
wird als beim Stand der Technik.
-
Zur
Durchführung
des Verfahrens wird vorzugsweise ein Bad verwendet, dessen Zusammensetzung und
mittlere Temperatur entsprechend angepasst werden, um mit der Phase τ6 im Gleichgewicht
zu sein; es wird festgestellt, dass die sich aus diesen Bädern ergebenden
Matten in Bezug auf die Qualität
der erzielten Beschichtung weniger störend sind als die Matten aus
anderen Bädern,
insbesondere diejenigen, deren Zusammensetzung und mittlere Temperatur
entsprechend angepasst werden, um mit der Phase τ5 im Gleichgewicht zu sein.
-
Zur
Durchführung
dieser Variante genügt
es, wenn man gemäß der Angaben
in 2 den Siliziumgehalt erhöht und/oder die mittlere Temperatur
des Bades verringert.
-
Zur
Durchführung
der Erfindung werden die der eingesetzten Stahlgüte entsprechenden Phasendiagramme
herangezogen, da die Grenzen zwischen den Existenzbereichen der
in den Diagrammen von 1 und 2 dargestellten
Phasen je nach verwendeter Stahlgüte, zum Beispiel je nach Chromgehalt,
schwanken können.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen erläutert.
-
Beispiel 1:
-
Mit
diesem Beispiel soll die Erfindung bei dem kontinuierlichen Aluminieren
eines Stahlbandes von IF-Ti-Güte („IF" bedeutet „Interstitial
Free" auf englisch, „Ti" bedeutet, dass der
Kohlenstoff des Stahls durch Titan stabilisiert ist) in einem herkömmlichen
eisengesättigten
Aluminierbad mit einem Siliziumgehalt von 9 Gewichtsprozent, das
auf der mittleren Temperatur von 675 °C gehalten wird, veranschaulicht
werden.
-
Unter
diesen Bedingungen ist die Flüssigphase
des Bades im Gleichgewicht mit der Feststoffphase τ5 = Fe3Si2Al12,
da sich das Bad bis zur Bildung von Feststoffmatten selbst in Eisen
sättigt.
-
Bei
diesem Stahlband werden unter in jeder Hinsicht identischen Bedingungen,
die Tauchtemperatur des Bades ausgenommen, verschiedene Aluminierversuche
durchgeführt;
die kumulierte Dauer des Eintauchens in das Bad und der Erstarrung
des Überzugs
beträgt
13 Sekunden.
-
Bei
den erzielten aluminierten Prüflingen
wird auf herkömmliche
Weise die Dicke der legierten Grenzflächenschicht des Überzugs
ausgewertet; es werden zum Beispiel metallographische Untersuchungen
bei Querschnitten der Prüflunge
durchgeführt.
-
In
Tabelle II sind die in Abhängigkeit
der Tauchtemperatur erzielten Ergebnisse angeführt.
-
Tabelle
II – Dicke
in Abhängigkeit
der Bandtemperatur beim Eintauchen
-
Den
Lehren des Standes der Technik gemäß, wäre das Band bei einer Temperatur
von weniger oder gleich 675 °C
(= Badtemperatur) eingetaucht worden, um eine legierte Grenzflächenschicht
von kleinstmöglicher
Dicke zu erhalten.
-
Gemäß der durch
diese Ergebnisse veranschaulichten Erfindung dagegen wird das Band
bei einer Temperatur von mehr als 720 °C und weniger als 765 °C, vorzugsweise
von 730 °C,
eingetaucht, um das gleiche Ziel zu erreichen.
-
Unter
Zuhilfenahme der 1 und 2 wird sichergestellt,
dass der Temperaturbereich bei diesem Siliziumgehalt (9%) dem Gleichgewichtsbereich
des eisengesättigten
Bades mit der Feststoffphase θ entspricht.
-
Beim
Verfahren in diesem Temperaturbereich, insbesondere bei 730 °C, erhält man am
Ende des Aluminiervorgangs ein beschichtetes Blech, dessen legierte
Grenzflächenschicht
eine Unterschicht aufweist, die im Wesentlichen aus der direkt mit
dem Stahl in Kontakt stehenden Phase θ besteht, während der Rest der legierten
Schicht wie beim Stand der Technik im Wesentlichen die Phase τ5 umfasst;
generell ist die Gesamtdicke der legierten Schicht viel kleiner
als beim Stand der Technik, da gemäß der oben angeführten Ergebnisse eine
durchschnittliche Dicke von weniger oder gleich 3 μm erzielt
wird.
-
Beispiel 2:
-
Die
Vorgehensweise ist die gleiche wie bei Beispiel 1 abgesehen davon,
dass das Bad hier einen Siliziumgehalt von 8 Gewichtsprozent aufweist
und seine Temperatur auf ca. 650 °C
gehalten wird; die kumulierte Dauer des Eintauchens in das Bad und
der Erstarrung des Überzuges
beträgt
hier 11 Sekunden.
-
In
Tabelle III sind die in Abhängigkeit
der Tauchtemperatur erzielten Ergebnisse angeführt.
-
Tabelle
III – Dicke
in Abhängigkeit
der Bandtemperatur beim Eintauchen
-
Hier
liegt die optimale Tauchtemperatur zwischen 680 °C und 740 °C, vorzugsweise bei 720 °C; um den
Existenzbereich der Phase θ zu
erreichen, muss die Temperatur gemäß 2 entweder
annähernd
höher oder
gleich 700 °C
sein; der bevorzuge Temperaturbereich wäre demnach der Bereich 700–740 °C.
-
Beispiel 3:
-
Die
Vorgehensweise ist die gleiche wie bei Beispiel 1 abgesehen davon,
dass das Bad hier einen Siliziumgehalt von 9,5 Gewichtsprozent aufweist
und seine Temperatur auf ca. 650 °C
gehalten wird; die kumulierte Dauer des Eintauchens in das Bad und
der Erstarrung des Überzuges
beträgt
hier 10 Sekunden.
-
In
Tabelle IV sind die in Abhängigkeit
der Tauchtemperatur erzielten Ergebnisse angeführt.
-
Tabelle
IV – Dicke
in Abhängigkeit
der Bandtemperatur beim Eintauchen
-
Hier
liegt die optimale Tauchtemperatur zwischen 715 °C und 760 °C, vorzugsweise bei 740 °C; um den
Existenzbereich der Phase θ zu
erreichen, muss die Temperatur gemäß 2 entweder
ungefähr
höher oder
gleich 740 °C
sein; der bevorzuge Temperaturbereich wäre demnach der Bereich 740–760 °C.
-
In
Tabelle V sind die Ergebnisse aus den Beispielen 1 bis 3 zusammengefasst.
-
Tabelle
5 – Tauchtemperatur
in Abhängigkeit
des Siliziumgehaltes im Bad