-
TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung fällt
in das technische Gebiet von Zahnpasten und Mundwässern und
insbesondere betrifft sie Zahnpasten und Mundwässer, die zum Zahnbleichen
fähig sind.
-
Einige
der Zahnpasten und Mundwässer,
die zum Zahnbleichen verwendet werden, basieren auf der Wirkung
von Wasserstoffperoxid oder einem Wasserstoffperoxidvorläufer als
einem nicht spezifischen Bleichmittel. Manchmal werden zusätzlich zu dem
tatsächlichen
Bleichmittel relativ hohe Temperaturen und sogar Strahlung verwendet,
um das Verfahren zu beschleunigen. Bis jetzt existiert keine Beschreibung
der Verwendung von Enzymen, um das Entfärbeverfahren zu beschleunigen.
-
Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Enzymen als Katalysatoren
in dem Entfärbungsverfahren
und kann auf dem Gebiet des Zahnbleichens Anwendung finden. Die
Enzyme, die verwendet werden können,
sind diejenigen, die Wasserstoffperoxid als ein Substrat davon verwenden,
für das
sie spezifisch sind, wobei sie hinsichtlich des anderen Substrats
davon nicht spezifisch sind.
-
Die
Erfindung ist auf die Formulierung von Zahnpasten, Mundwässern und ähnlichen
Zubereitungen anwendbar, die in Zahnarztpraxen oder in Bewegung
oder als die Basis einer täglichen
Zahnhygieneroutine verwendet werden können und die Zähne weiß machen
sollen.
-
STAND DER
TECHNIK
-
Gegenwärtig sind
Zahnbleichtechniken als ein Ergebnis einer gegenwärtigen vorherrschenden Ästhetikkultur
zunehmend gefragt. Jedoch stammen die ersten Veröffentlichungen, die ein Dentalbleichverfahren
erklären,
aus dem letzten Jahrhundert. 1877 wurde die Verwendung von Oxalsäure als
einem Bleichmittel zum ersten Mal veröffentlicht (Zaragoza, V.M.T.,
Bleaching of vital teeth: technique, Estomodeo, 194, 9, 7–30). Die
Verwendung von Wasserstoffperoxid als einem Zahnbleichmittel wurde zum
ersten Mal 1884 beschrieben (Freinman, R., Goldstein, R., Garber,
D., Bleaching teeth, Quintessence Int. 197, 1, 10). 1895 verwendete
Garretson Chlor als ein Bleichmittel für nicht lebende Zähne (Garretson,
J.E., A system of oral surgery, 6. Ausg., Philadelphia: JB Lippincott,
1985) und Walter Kaine verwendete Salzsäure (C1H 18%). 1918 entdeckte Abbot
die Verwendung von Wasserstoffperoxid als ein Bleichmittel wieder,
wobei eine hohe Konzentration (35%) als auch eine Strahlungsquelle
verwendet wurden (Zaragoza, 1984 – vergleiche die vorstehende
Referenz). Über
das 20. Jahrhundert wurde konzentriertes Wasserstoffperoxid für ein Zahnbleichen verwendet,
sogar für
ein Bleichen von Tetracyclin-gefärbten
Zähnen
(Cohen, S., Parkins, F.M., Bleaching tetracycline-stained vital
teeth, Oral Surg. 1970, 29, 465–471).
Gegenwärtig
wurde eine Behandlung zuhause unter Verwendung von Wasserstoffperoxid oder
Zubereitungen, die darauf basieren, in verdünnteren Konzentrationen, die
eine Spezialistenanwendung nicht erfordern, populär (Haywood,
V.B., Heymann, H.O., Nightguard vital beaching, Quintessence Int.
1989, 20, 173-176).
-
In
Abwesenheit von Übergangsmetallen
ist Wasserstoffperoxid ein relativ stabiles Oxidationsmittel. Folglich
reagiert in Abwesenheit von Übergangsmetallen
Wasserstoffperoxid mit einigen organischen Verbindungen, was Alkenepoxidierungs- und -hydroxylierungsreaktionen,
Amin- und Sulfidoxygenierungsreaktionen und die Herstellung von
Peroxysäuren
und Hydroperoxysäuren
aus Carbonsäuren
und anderen organischen Verbindungen erzeugt:. Jedoch reagiert Wasserstoffperoxid
nicht mit anderen organischen Molekülen wie zum Beispiel Alkanen.
-
Die
Anwesenheit von Übergangsmetallen
erhöht
stark die Wasserstoffperoxidreaktivität. In Gegenwart von Übergangsmetallen
wie Eisen oder Kupfer oder davon erhaltenen Übergangskomplexen, wie zum
Beispiel die Häm-
oder Hämingruppe
oder Cytochrome, erzeugt Wasserstoffperoxid ein Hydroxylradikal,
eine extrem reaktive Art, die zum Oxidieren einer jeglichen organischen
Verbindung fähig
ist. Die Zunahme der Wasserstoffperoxidreaktivität, die durch diese Katalysatoren
verursacht wird, wird ferner durch eine größere Reaktionsselektivität begleitet.
Zum Beispiel führt
die Reaktion von Wasserstoffperoxid mit Olefinen in Gegenwart von
Cytochrom P-450, eine Monooxigenase, die häminisches Eisen enthält, zu der
ausschließlichen
Bildung eines Epoxids.
-
Die
Produkte einer Peroxidation mit Wasserstoffperoxid sind nicht stabil
und in vielen Fällen
können
sie ein Umsetzen fortsetzen, was zu Brüchen der Kette und der Bildung
von farblosen Verbindungen führt.
Dies ist die Grundlage einer Entfärbung unter Verwendung von
Wasserstoffperoxid. Tatsächlich kann
Wasserstoffperoxid als ein Starter von Autooxidationsvorgängen betrachtet
werden, die einem Kettenreaktionsdiagramm folgen. Die Autooxidation
von Aldehyden und polyungesättigten
Verbindungen wie Fettsäuren
ist ein herkömmliches
Verfahren, das die sensorischen und Nährstoffeigenschaften von Nahrungsstoffen
modifiziert und das die Grundlage der Entwicklung von häufigen,
weitverbreiteten Pathologien in der gegenwärtigen Gesellschaft darstellt,
wie es in dem Fall von Arteriosklerose, Katarakten, einigen Krebsarten,
etc. der Fall ist.
-
Die
Verwendung von hohen Konzentrationen an Wasserstoffperoxid (z.B.
eine Konzentration von 10% Carbamidperoxid) zum Zahnbleichen beeinflusst
die Zahnschmelzstruktur nicht, obwohl, allgemein gesprochen, sie
eine Reihe von Nebenwirkungen hervorruft, die, obwohl sie nicht
ernsthaft oder ausreichend genug sind, um deren Anwendung auszuschließen, Beschwerden
bei den Anwendern verursachen. Bleichbehandlungen verursachen eine größere temporäre Empfindlichkeit
hinsichtlich Temperaturänderungen
aufgrund der Wirkung von freien Radikalen, die dazu neigt, nach
wenigen Tagen zu verschwinden. Die Behandlungen vermindern auch die
Adhäsion
von Verbundstoffen und bleichen Teile, die nicht in direktem Kontakt
mit der Bleichlösung
stehen. Das Bleichmittel verursacht eine Zahnfleischirritation,
eine Haarzunge und Halsirritation und, falls unbeabsichtigt verschluckt,
reizt es auch den Magen. Ein Hauptgrund dieser Nebenwirkungen ist
gerade der Bedarf an einer Verwendung von hohen Konzentrationen
des Bleichmittels. Ein Vermindern der Bleichmittelkonzentration,
während
die Bleichwirkungen erhalten bleiben, würde eine lohnenswerte Neuerung
auf dem Gebiet des Zahnbleichens darstellen.
-
Enzyme
sind Katalysatoren mit einem Proteincharakter, die die Aktivierungsenergie
vermindern, die benötigt
wird, damit die Substrate in die Reaktionsprodukte übergehen.
Enzyme weisen eine hohe katalytische Kapazität auf, viel größer als
ein jeglicher chemischer Katalysator. Andererseits weisen Enzyme
im Allgemeinen einen hohen Grad an Reaktions- und Substratselektivität auf, was
ihnen erlaubt, die selektive Transformation von Substanzen in Richtung
von bestimmten Produkten zu lenken, sogar in Gegenwart von Substanzgemischen
mit einer sehr ähnlichen
Struktur. Diese Wirkung und Substratspezifität kann in der Weise betrachtet
werden, dass einige Enzyme verschiedenen Substraten mit bestimmten ähnlichen
Merkmalen ermöglichen,
in deren katalytisches Zentrum einzutreten und danach darin transformiert
zu werden. Dies ist der Fall bei Proteasen, Enzymen, die spezifisch
die Hydrolyse von Peptidbindungen katalysieren, aber die verschiedene
Proteine als deren Substrat verwenden können. Folglich kann zum Beispiel
Papain, das zu einer Bleichzahnpaste zugesetzt wird, eine große Anzahl von
verschiedenen Proteinen hydrolysieren, die an den Zahn anhaftend
vorgefunden werden können. Andere
Enzyme, die nicht ausschließliche
Spezifitätseigenschaften
aufweisen, sind Peroxidasen.
-
Der
Begriff "Peroxidasen" umfasst eine Gruppe
von spezifischen Enzymen (NAD-Peroxidase,
Peroxidasefettsäure,
Cytochrom-Peroxidase, Glutathionperoxidase, etc.) als auch eine
Gruppe von nicht spezifischen Enzymen, die einfach als Peroxidasen
(EC 1.11.1.7.) bekannt sind. Die Peroxidasen katalysieren die Dehydrierung
einer großen
Anzahl von aromatischen organischen Verbindungen, wie Phenolen,
Hydrochinonen und hydrochinoiden Aminen. Peroxidasen sind Hämproteine,
die die Übertragung
von Wasserstoff oder Elektronen von einem Donor auf einen Akzeptor,
gewöhnlich
Wasserstoffperoxid, katalysieren. Die Peroxidasedonorspezifität ist sehr
gering, während
sie für
den Akzeptor, der nur Wasserstoffperoxid oder in manchen Fällen Acetyl-, Methyl-
oder Ethylhydropropoxid sein kann, sehr hoch ist.
-
Peroxidasen
können
von verschiedenen tierischen oder pflanzlichen Quellen oder von
Mikroorganismen erhalten werden, wie zum Beispiel Rettich, Ananas,
Kartoffel, Gemüse,
Tabak, Hefen und Bakterien. Folglich weisen Peroxidasen verschiedene
enzymatische Isoformen auf.
-
Aufgrund
der Eigenschaften von Peroxidase-katalysierten Reaktionen können diese
als Bleichelemente für
verschiedene Typen von Produkten verwendet werden. Folglich werden
Peroxidasen in die Bleichverfahren eingebracht oder es wird ein
Nutzen aus deren Vorhandensein in Farbe, Nahrungsmittelbleichen,
Detergenzien, etc. gezogen.
-
Die
WO-A-97 06 775 beschreibt eine Zusammensetzung zum Bleichen von
Zähnen,umfassend Wasserstoffperoxid
und Peroxidase.
-
GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Peroxidase als einem Biokatalysator
in Zahnbleichverfahren, in denen Carbamidperoxid als das Bleichmittel
verwendet wird.
-
Die
Erfindung betrifft auch die Formulierung von Zahnpasten, Mundwässern und
Zahnbleichbehandlungen, die Peroxidase als das Enzym bei der sich
ergebenden Entfärbungsreaktion
verwenden. Die Idee einer Verwendung von Peroxidase in Zahnbleichbehandlungen
ist sehr interessant, da die Kontaktzeit, die zwischen dem Bleichmittel
und dem Zahn benötigt
wird, vermindert wird und verdünntere Konzentrationen
des Bleichmittels verwendet werden können.
-
Ein
Zahnentfärben
tritt auf, wenn die Bleichlösung
mit der Substanz in Kontakt kommt, die das ungewünschte Zahnverfärben erzeugt.
Folglich tritt eine Reaktion auf, wobei die Färbesubstrate in farblose Produkte
umgewandelt werden. Das Entfärbungsverfahren
wird in Gegenwart von Peroxidase beschleunigt, wobei die farblosen
Produkte in kürzerer
Zeit erzeugt werden.
-
Das
Fehlen an Spezifität
der Peroxidase ermöglicht
es ihr, die Reaktion des gleichen Bleichmittels oder Akzeptors mit
einer Vielzahl von Donorfärbesubstanzen,
einschließlich
Tetracyclinen, eine der Hauptquellen von Zahnanfärbung, die schwierig zu entfernen
ist, zu katalysieren.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Zahnbleichverfahren, das den Auftrag
eines Produkts beinhaltet, umfassend ein Carbamidperoxid und Peroxidase.
Jedoch muss in jedem Fall das Bleichmittel mit dem Enzym zur gleichen
Zeit in Kontakt kommen, so dass beide mit dem Zahn in Kontakt kommen.
Folglich sollten das Enzym und das Bleichmittel getrennt gehalten
werden und direkt, bevor sie für
ein Zahnbleichen verwendet werden, gemischt werden. Es ist auch möglich, zuerst
das Bleichmittel in dem Mund aufzutragen und sodann direkt die Peroxidase
zuzusetzen oder umgekehrt.
-
In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Stufen:
- (a) Getrennthalten
der Bleichverbindung und des Enzyms bis zu dem Zeitpunkt, an dem
das Produkt aufgetragen wird,
- (b) Mischen der Bleichverbindung und der Peroxidase direkt vor
einem Auftragen des Produkts und
- (c) Auftragen des Gemisches aus der Bleichverbindung und der
Peroxidase auf die Zähne.
-
In
einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst das Verfahren
die Schritte:
- (a) Getrennthalten der Bleichverbindung
und des Enzyms bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Produkt aufgetragen
wird,
- (b) zuerst Auftragen der Bleichverbindung auf die Zähne und
- (c) direktes Auftragen der Peroxidase.
-
In
einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst das Verfahren
die Schritte:
- (a) Getrennthalten der Bleichverbindung
und des Enzyms bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Produkt aufgetragen
wird,
- (b) zuerst Auftragen der Peroxidase auf die Zähne und
- (c) direktes Auftragen der Bleichverbindung.
-
Die
geeignetesten Bedingungen zum Durchführen eines Zahnbleichens gemäß einem
erfindungsgemäßen Verfahren
sind nachstehend beschrieben:
- PUFFER: Es ist ratsam, den
Reaktions-pH-Wert auf einen Bereich zwischen 4 und 9, vorzugsweise
6,5 zu puffern. Der geeigneteste pH-Wert in jedem bestimmten Fall
wird von der isoenzymatischen Form der Peroxidase, die verwendet
wird, und der Färbungsart
auf den Zahnen abhängen.
Verschiedene Puffersubstanzen können
verwendet werden, vorzugsweise ein Phosphatpuffer. Die Puffersubstanz muss
für eine
bukkale Verwendung zugelassen sein. Prinzipiell kann eine jegliche
Puffersubstanz, die für eine
bukkale Verwendung zugelassen ist, innerhalb des erfindungsgemäßen Umfangs
verwendet werden, da keine hemmenden Wirkungen, die von dieser Art
von Substraten abstammen, beschrieben wurden.
- BLEICHMITTEL: Das Bleichmittel ist eines der Enzymsubstrate,
wobei das andere Substrat die Zahnfärbsubstanz ist. Das Bleichmittel,
das verwendet wird, ist Carbamidperoxid, ein Harnstoffadditiv und Wasserstoffperoxid,
das allmählich
Wasserstoffperoxid, das tatsächliche
Enzymsubstrat, freisetzt.
Die Gruppe von Wasserstoffperoxidvorläufern umfasst
eine ganze Reihe von Reaktionen, die von Enzymen katalysiert werden,
die Wasserstoffperoxid als das Haupt- oder Sekundärprodukt
erzeugen. Diese Reaktionen umfassen diejenigen, die durch Enzyme wie
Glucoseoxidase (EC 1.1.3.4), Xanthin-Hypoxanthin-Oxidase (EC 1.1.3.22),
Ascorbatoxidase (EC 1.10.3.3) und andere Oxidasen katalysiert werden.
In diesen Fällen
können
die Substrat-, Enzym- und die Pufferkonzentration derart angepasst
werden, dass die Herstellung von Wasserstoffperoxid an die Verwendung
davon durch die Peroxidase gekoppelt ist, was folglich ein optimales
Zahnbleichen erzeugt.
Die Konzentration an wirksamem Wasserstoffperoxid muss
in Bezug auf die Menge von vorhandenem Enzym eingestellt werden.
Wir haben bestätigt,
dass eine hohe Konzentration an Wasserstoffperoxid das Enzym inaktiviert.
Folglich ist es nötig,
die Konzentration des vorhandenen Enzyms in Einklang zu bringen mit
der Konzentration an Wasserstoffperoxid, die verwendet wird, oder
umgekehrt. Im Zuge eines Beispiels der vorstehenden Bestätigung,
wobei die nachstehenden Mengen den erfindungsgemäßen Umfang nicht begrenzen,
erhöht
in einer 0,09 M Konzentration an Carbamidperoxid die Zugabe an Peroxidase
bis zu einer Endkonzentration von 40 Einheiten Pyrogallol/ml die
Geschwindigkeit, mit der eine Tetracyclin-Lösung (0,015 M) farblos gemacht
wird um etwa das 2,5fache. Andererseits erhöht in einer 0,17 M Konzentration
an Carbamidperoxid die Zugabe von 20 Einheiten Pyrogallol/ml Peroxidase
die Geschwindigkeit, mit der eine 0,01 M Tetracyclin-Lösung farblos
gemacht wird, nur um das etwa 1,3fache.
- PEROXIDASE: Die Peroxidase, die zum Zahnbleichen verwendet werden
kann, kann durch ein Aufreinigungsverfahren oder direkt nach Gewinnung
aus ihrer Quelle erhalten werden. Dieses Enzym ist in der Natur
weitverbreitet erhältlich
und kann sowohl in pflanzlichen und tierischen Quellen als auch
in Mikroorganismen gefunden werden. Eine jegliche Peroxidase-Isoform
kann innerhalb des erfindungsgemäßen Umfangs
verwendet werden, wobei die Peroxidase von einer jeglichen pflanzlichen
oder tierischen Quelle oder einem Mikroorganismus abstammt, wobei
Rettich-Peroxidase bevorzugt ist.
Durch ein nicht begrenzendes
erfindungsgemäßes Beispiel
unter Verwendung von Rettich-Peroxidase (20 Einheiten Pyrogallol/ml),
mit Phosphaten auf einen pH-Wert von 6,5 gepuffert, und einer Konzentration
von 1,5% Carbamidperoxidase war es möglich, den Helligkeitsfaktor
eines Zahns von 64% vor einer Behandlung auf 74% nach einer Behandlung
zu erhöhen.
Jedoch verändert,
wenn eine Peroxidase nicht vorhanden ist, die gleiche Art von Behandlung bei
der gleichen Zeitdauer den Zahnhelligkeitsfaktor von 64% nicht.
Die
erfindungsgemäß verwendete
Peroxidasekonzentration ist diejenige, die eine Minimalaktivität von 10
Einheiten Pyrogallol, vorzugsweise ein Minimum von 20 Einheiten
Pyrogallol bereitstellt (eine Einheit Pyrogallol ist die Menge an
Enzym, die benötigt
wird, um 1 mg Pyrogallol in Purpurogallin in 20 Sekunden bei einem
pH-Wert von 6,0 und einer Temperatur von 20°C umzuwandeln).
Die Verwendung
einer bestimmten Peroxidase impliziert die vorherige Charakterisierung
von Stabilität, optimalem
pH-Wert, Substratkonzentration, Enzymkonzentration, Vorhandensein
von Aktivatoren und Ausschluss von Inhibitoren oder Inaktivatoren.
- EINBRINGTRÄGER:
Der Einbringträger,
der für
das Bleichmittel, das gepufferte Medium und das Enzym verwendet
wird, hängt
von der Art von Produkt oder gewünschter
Technik ab, das/die verwendet werden soll (Zahnpaste, Mundwasser,
Zahnbleichmittel, die in Zahnarztpraxen verwendet werden).
Der
zu verwendende Träger
darf keine Enzyrninhibitoren oder -inaktivatoren enthalten und muss
auf der anderen Seite alle diejenigen Substanzen enthalten, die
das Enzym aktivieren können.
Das Enzym kann in dem Träger
gelöst
sein oder es kann immobilisiert oder mikroeingekapselt sein, um
seine Stabilität
zu erhalten. Enzymimmobilisation kann durch technische Mittel eines
Einschließens
in Gelen oder Polymeren oder durch Vernetzen mit anderen Proteinen oder
anderen löslichen
oder unlöslichen
Materialien in dem Träger
oder durch Mikroeinkapseln erfolgen.
Der Weg, in dem das Enzym
in den Mund eingebracht wird, muss der Wirkung entsprechen, die
der bestimmte Träger
auf die Enzymstabilität
aufweisen kann. In diesem letzteren Fall muss die inaktivierende
oder inhibierende Wirkung, die der Träger verursachen kann, oder
die Zeitspanne, die das Enzym in dem Träger verweilt, durch eine anfängliche
Zunahme bezüglich
der Menge an zu verwendendem Enzym kompensiert werden. Folglich
muss der Weg, in dem die Peroxidase und die Bleichmittel zugeführt werden,
derart sein, dass mindestens eine Peroxidaseaktivität von einem
Minimum von 10 Einheiten Pyrogallol, vorzugsweise einem Minimum
von 20 Einheiten Pyrogallol, sichergestellt wird.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 und 2 sind
Darstellungen der Geschwindigkeit, mit der Tetracyclin farblos gemacht wird,
abhängig
von der Konzentration von Carbamidperoxid, das vorhanden ist. 1 entspricht
niedrigen Konzentrationen an Carbamidperoxid, während 2 hohen
Konzentrationen an Carbamidperoxid entspricht.
-
3 und 4 sind
Darstellungen der Geschwindigkeit, mit der Tetracycline farblos
gemacht werden, abhängig
von der Peroxidasekonzentration, in Gegenwart von Carbamidperoxid
bei hohen bzw. niedrigen Konzentrationen.
-
5 ist
eine Vergleichsdarstellung des Prozentgehalts einer zeitabhängigen Zahnhelligkeit,
entsprechend zu Zähnen,
die ohne oder mit Enzym gebleicht wurden.
-
ERFINDUNGSGEMÄSSE AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
Erfindung wird am bestens mittels der nachstehenden Beispiele veranschaulicht.
Die bestimmten Konzentrationen an Enzym, Puffer und Bleichmittel,
die in den Beispiele beschrieben sind, können zu anderen Konzentrationen
variiert werden. Wo eine bestimmte Peroxidase-Isoform verwendet wurde,
können
andere Isoformen von einer jeglichen pflanzlichen oder tierischen
Quelle oder einem Mikroorganismus verwendet werden. Wo ein Mundwasser verwendet
wurde, kann dies zu einer jeglichen Zahnpaste oder zu einem jeglichen
Zahnbleichprodukt, die/das Peroxidase verwendet, erweitert werden.
Wo ein Träger
mit einer bestimmten Zusammensetzung verwendet wurde, kann ein weiterer
Peroxidasekompatibler Träger
verwendet werden. Wo eine bestimmte Odontologie-Technik zum Zahnbleichen
unter Verwendung von Peroxidase verwendet wurde, kann eine andere
verschiedene Technik, die auch auf der Verwendung von Peroxidase
basiert, verwendet werden.
-
BEISPIEL 1
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkung eines Mundwassers, das auf
der Grundlage einer Verwendung von Peroxidase entworfen wurde, um eine
Tetracyclin-Lösung
farblos zu machen. Auch zeigt es die Grenzen, die die Konzentration
an Carbamidperoxid, die zum Farblosmachen von Tetracyclin wirksam
ist, beeinflussen.
-
Das
Mundwasser besteht aus einer 2,4%-igen Carbamidperoxid-Lösung in
0,1 M Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 6,5 und andererseits
einer Peroxidase-Lösung (120
Einheiten Pyrogallol/ml) in 0,1 M Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 6,5, die
in dem Behälter,
in dem die Entfärbungsreaktion
stattfinden soll, direkt nach dem Mundwasser gegeben wird.
-
Die
farblos zu machende Substanz ist Tetracyclin, das in Wasser bei
einer Konzentration von 0,015 M solubilisiert wird. Die maximale
Tetracyclin-Absorptionswellenlänge
wurde derart ausgewählt, um
die Entfärbungsgeschwindigkeit
zu beobachten. Die Entfärbungsgeschwindigkeit
wird dadurch bestimmt, dass ein Spektrophotometer verwendet wird, das
eine kontinuierliche Überwachung
der Absorption ermöglicht,
wobei die Reaktionswanne bei 37°C temperiert
wird. Die Entfärbungsreaktionsgeschwindigkeiten
wurden aus den Beziehungen zwischen einer Absorptionsvariation und
der Reaktionszeit berechnet und sie wurden in nKat ausgedrückt.
-
Die
erforderlichen Mengen an Tetracyclin-Lösung, dem Mundwasser und Enzym
(in dieser Reihenfolge) werden in die Reaktionswanne gegeben, um
die Parameterkombinationen zu erhalten, gemäß denen die Enzymbleichkapazität bestimmt werden
soll.
-
Das
Mundwasser alleine macht eine Tetracyclin-Lösung ohne Peroxidase farblos,
wie in 1 dargestellt. Die Geschwindigkeit, mit der die
Tetracyclin-Lösung
farblos gemacht wird, ist direkt proportional zu der Konzentration
an vorhandenem Carbamidperoxid. Diese Beziehung folgt einer Gleichung erster
Ordnung, in der die Entfärbungsgeschwindigkeit
mit der Carbamidperoxidkonzentration durch eine gerade Linie mit
einer Steigung von 7,93 nkatxL/mol und einem Ordinatenwert beim
Ursprung von –2,6
nkat in Beziehung steht (direkter Regressionskoeffizient beträgt 0,9656).
Jedoch tritt bei hohen Konzentrationen an Carbamidperoxid diese
direkte Beziehung nicht auf (2). Die
Beziehung zwischen der Geschwindigkeit, mit der Tetracyclin farblos
gemacht wird, und der Carbamidperoxidkonzentration ist die typische
Sättigungsbeziehung
aus einer Carbamidperoxidkonzentration von etwa 0,70 M. Sobald diese
Konzentration erreicht wird, erhöht
sich die Geschwindigkeit, mit der Tetracyclin farblos gemacht wird,
nicht, ungeachtet, wie sehr die Carbamidperoxidkonzentration erhöht wird.
-
Die
Zugabe von Peroxidase zu dem Mundwasser, wie sie mit der Färbesubstanz
in Kontakt kommt, erhöht
die Entfärbungsgeschwindigkeit,
was von der Konzentration an vorhandenem Enzym und Carbamidperoxid
abhängt
(3 und 4). Wenn die Carbamidperoxidkonzentration
0,17 M beträgt (3)
werden größere Mengen
an Peroxidase benötigt,
als wenn die Carbamidperoxidkonzentration 0,09 M beträgt (4).
Ein Zusetzen von Peroxidase, bis eine Endaktivität von 4 Einheiten Pyrogallol/ml erreicht
wird, modifiziert die Geschwindigkeit kaum, mit der eine 0,015 M
Tetracyclin-Lösung
durch das Mundwasser farblos gemacht wird. Jedoch erhöht sich
mit einer Peroxidaseaktivität
von 20 Einheiten Pyrogallol/ml die Geschwindigkeit, mit der eine
Tetracyclin-Lösung
(0,015 M) durch das Mundwasser (0,17 M, Endkonzentration an Carbamidperoxid) farblos
gemacht wird, von etwa 70 nkat auf 95 nkat aufgrund des Vorhandenseins
der Peroxidase. Aufgrund der Peroxidase ist diese Aktivierung sogar
größer, wenn
die Mundwasserkonzentration geringer ist. Folglich führt ein
Zusetzen von Mundwasser (0,09 M Carbamidperoxid, Endkonzentration)
zu der Tetracyclin-Lösung
(0,015 M) zu einer Entfärbungsgeschwindigkeit
von etwa 40 nkat. Ein Zusetzen von 20 Einheiten Pyrogallol/ml Peroxidase
erhöht
diese Entfärbungsgeschwindigkeit
auf etwa 70 nkat und, falls die Peroxidasekonzentration 40 Einheiten
Pyrogallol/ml beträgt,
erhöht
sich die Entfärbungsgeschwindigkeit
auf etwa 110 nkat, was wesentlich größer ist, als wenn nur das Mundwasser
verwendet wird, sogar mit Konzentrationen, die doppelt so groß sind,
wie diejenigen, die in diesem Experiment verwendet wurden.
-
BEISPIEL 2
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Bleichwirkung eines Mundwassers, das
auf der Grundlage einer Verwendung von Peroxidase entworfen wurde, um
Zähne zu
entfärben.
Die Behandlungszeitspanne ist lang, äquivalent zu Einwirkperioden
von einer Nacht oder einem ganzen Tag.
-
Die
Zusammensetzung des Mundwassers und der Peroxidase-Lösung sind
wie in Beispiel 1 und in diesem Fall kamen Volumina jeder Lösung miteinander
derart in Kontakt, dass die Endkonzentration, die mit dem Zahn in
Kontakt kam, 1,5% Carbamidperoxid und 120 Einheiten Pyrogallol/ml
Peroxidase betrugen. Das Mundwasser und das Enzym können direkt
auf den Zahn außerhalb
des Munds aufgetragen werden. Dies war der Fall in diesem Beispiel,
obwohl es auch dadurch durchgeführt
werden kann, dass das Mundwasser direkt in den Mund unter Verwendung
von vorgeformten Wannen aufgetragen wird, die nur mit der Zahnkrone
in Kontakt kommen, wodurch garantiert wird, dass die Bleichwirkung
auf dem Zahn auftritt.
-
Ein
Zahnentfärben
wurde unter Verwendung eines Kolorimeters für Feststoffe (Minolta-Marke) fortgesetzt,
mit dem die prozentuale Helligkeit des Zahns auf einer Skala von
0–100%
von dunkel bis hell gemessen wurde.
-
Die
Zähne standen
mit den Bleichlösungen für eine lange
Zeitspanne in Kontakt, so dass jedes Mal, wenn die Zahnhelligkeit
gemessen wurde, die Bleichlösungen
erneuert wurden. Die Helligkeitsmesszeitpunkte, abgesehen von der
Anfangszeit mit unbehandelten Zähnen,
betrugen 8, 24, 48 und 72 Stunden nach dem Start des Experiments.
-
Ein
Zahnentfärben
tritt zuerst auf, wenn das Enzym vorhanden ist, im Gegensatz dazu,
wenn es nicht vorhanden ist (5). Unter
Verwendung von zwei Zähnen,
die anfangs den gleichen Helligkeitswert (64%) aufwiesen, als Modellen,
wurde ein Zahn nur mit dem Mundwasser behandelt, während die
Enzymlösung
zu dem anderen Zahn gegeben wurde. Der Zahn, der nur mit dem Mundwasser
behandelt wurde, behielt seinen Helligkeitswert von 64% nach 8,
24 und 48 Stunden, wobei er ein wenig farbloser nach 72 Stunden
wurde, als er einen Helligkeitswert von 66% aufwies. Jedoch war
der Zahn, der mit Mundwasser und Peroxidase behandelt wurde, bereits
nach 8 Stunden farblos und wies einen Hel ligkeitswert von 66% auf.
Das Entfärben
wurde nach 24 und 48 Stunden fortgesetzt, was zu Helligkeitswerten von
etwa 68% bzw. 72% führte,
der maximalen erhaltenen Bleichwirkung. Keine Variation hinsichtlich
des Helligkeitswertes trat zwischen 48 und 72 Stunden auf.
-
BEISPIEL 3
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkung eines Mundwassers, das auf
der Grundlage einer Verwendung von Peroxidase entworfen wurde, um Zähne zu entfärben. Die
Behandlungsdauer ist kurz, nur einige wenige Minuten, und folglich
kann es in der Zahnarztpraxis oder als ein Teil einer täglichen
Zahnhygieneroutine aufgetragen werden.
-
Die
Zusammensetzung des Mundwassers und der Peroxidase-Lösung ist
die gleiche wie diejenige in Beispiel 1. Die Endkonzentrationen
an Peroxidase und Carbamidperoxid, die mit dem Zahn in Kontakt stehen,
sind die gleichen wie diejenigen in Beispiel 1 und Beispiel 2. Diese
Endkonzentrationen können
auch aus anderen Anfangskonzentrationen von Mundwasser und Enzymlösung oder
sogar von einer Zahnpaste mit einer Zusammensetzung, die geeignet
ist, das Enzym aktiv zu halten, und von einem Mundwasser mit Carbamidperoxid
erhalten werden, das verwendet werden kann, um die Zähne nach
deren Säuberung
mit der enzymhaltigen Zahnpaste zu spülen. Auch können die Endkonzentrationen
an Peroxidase und Carbamidperoxid dadurch erhalten werden, dass
ein Gel hergestellt wird, dass das aktive Enzym und ein weiteres
Gel enthält,
das das Carbamidperoxid enthält.
Um die in diesem Beispiel untersuchten Konzentrationen zu erhalten,
sollen die zwei Gele, bevor sie auf den Zahn aufgetragen werden,
in Mengen vermischt werden, die für die Konzentration der aktiven
Bestandteile davon geeignet sind.
-
Die
Peroxidase und das Carbamidperoxid stehen mit dem Zahn 5 Minuten
in Kontakt.
-
Ein
kontinuierliches Behandeln von Zähnen während 5-minütigen Zeiträumen mit
Carbamidperoxid und Peroxidase wird sie bleichen, während, wenn nur
Carbamidperoxid verwendet wird, die Bleichwirkung verzögert ist
und nicht solche hohen Werte erreicht (6). Ausgehend
von fünf
Zähnen
mit einem Anfangshelligkeitswert von 62%, wobei drei Zähne einzeln
mit dem Mundwasser und der Enzymlösung und weitere zwei nur mit
dem Mundwasser behandelt werden, ist die Bleichwirkung bei denjenigen
Zähnen bemerkbar,
die mit Peroxidase nach vier 5-minütigen Behandlungszeitspannen
behandelt wurden (Zahnhelligkeitswerte zwischen 64% und 67%), während die
Zähne,
die nicht mit Peroxidase behandelt wurden, klare Anzeichen der Bleichwirkung
nach 5 Behandlungszeitspannen zeigen (Zahnhelligkeitswerte von 64%
und 65%). In aufeinander folgenden Behandlungszeitspannen mit Peroxidase
erhöht
sich weiterhin der Helligkeitswert auf 68%–69%, während bei den Zähnen, die
nicht mit Enzym behandelt wurden, sich die Bleichwirkung bei 64%
stabilisiert oder leicht auf 68% erhöht. Die unterschiedliche Antwort der
Zähne auf
die Enzymbleichwirkung kann darauf basieren, dass verschiedene Arten
von Färbung
auf den Zähnen
vorhanden sind, obwohl in jedem Fall eine wirksamere Bleichwirkung
erhalten wurde, wenn Peroxidase vorhanden war.