DE60012092T2 - Schuhwerk mit weichem, nachgebendem, wasserdichtem Oberleder - Google Patents

Schuhwerk mit weichem, nachgebendem, wasserdichtem Oberleder Download PDF

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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Schuhwerk mit einem nachgiebigen wasserdichten Schaft, der eine Öffnung hat, welche sich durch die wenigstens teilweise Überlagerung wenigstens zweier Schaftteile schliesst.
  • Im allgemeinen bestehen die nachgiebigen Schäfte aus einem äusseren wasserdichten oder mit einem Sperrmaterial vom Typ GORTEX (eingetragenes Warenzeichen) gefütterten Material und aus einem inneren Komfort-Material wie Veloutine, das mit einem Schaumstoff ausgekleidet ist. Dieses Komfort-Material, das sich in direktem Kontakt mit dem Fuss befindet, ist vorzugsweise aus zwei Gründen hydrophob, und zwar einerseits, um den Schweiss soweit wie möglich vom Fuss zu entfernen, und andererseits, um zu verhindern, dass äusseres Wasser infolge kapillarer Wirkung ins Innere des Innenschuhs eindringt. Unter hydrophobem Material versteht man sowohl Kunstoffmaterial als auch gewebtes oder gestricktes Material ohne Lunteneffekt, das heisst Material, welches kein Wasser durch Kapillarität absorbiert, z. B. ein Polypropylen-Gewebe.
  • Unter den Sportschuhen kann man drei Gruppen unterscheiden, und zwar die aus Schuhen mit einer Kunststoffschale und Komfortinnenschuh bestehende Gruppe, welche die alpinen Schischuhe umfasst, die aus Schuhen mit nachgiebigem Schaft und Armierung oder Verstärkungen bestehende Gruppe, die vor allem die Surf- und Schlittschuhe umfasst, sowie die aus Wander- und Berg schuhen bestehende Gruppe, bei denen der Schaft sowohl die Dichtheit als auch den Komfort gewährleistet.
  • Unter den Schuhen der ersten Gruppe wird die Dichtheit im allgemeinen durch den Kontakt zwischen den Klappen und der Schale sowie durch eine Gummidichtung am vorderen Ende der Klappen sichergestellt. Diese Dichtheit wird manchmal durch eine Dichtung ergänzt, die sich zwischen den Klappen befindet (EP-A-583 565) oder durch eine aufgebrachte Membran, die eine Art Balg zwischen den Klappen bildet (FR-A-2 691 884, EP-A-0 572 775). Die Dichtung kann Teil eines Stücks sein, das sich nach vorn und auf einer Seite des Schuhs erstreckt (EP-A-0 517 219). Es wurde auch vorgeschlagen, die Dichtheit zwischen den Klappen dadurch zu verbessern, dass eine biegsame Lippe am Ende einer der Klappen gebildet oder dort befestigt wird (EP-A-0 615 703). Der Verschluss des Komfort-Innenschuhs ist im allgemeinen nicht dicht.
  • Was die Schuhe mit nachgiebigem Schaft anbelangt, ist es bekannt, die Dichtheit dadurch zu erreichen, dass ein stetiger Verlauf des Schafts durch einen Balg gewährleistet wird (FR-A-2 022 964). Diese Lösung wurde ebenfalls bei Innenschuhen steifer Schischuhe gewählt (DE-A-27 31 450, FR-A-2 368 239, US-A-4 268 931). Die Ausführung mit Balg ist auch bei Gummistiefeln bekannt ( US 3 006 084 ).
  • Die Ausführung mit einem Balg erlaubt es, eine gute Dichtheit zu erhalten, der zusammengefaltete Balg bildet jedoch eine Überdicke, die einen Bereich unangenehmer lokaler Kompression schaffen kann. Eine Verringerung der Abmessungen des Balgs erfolgt auf Kosten der Öffnungsgrösse des Schuhs und damit der Bequemlichkeit des Einstiegs in den Schuhs und beim Ausziehen desselben. Ausserdem kompliziert die Ausbildung eines Balgs die Herstellung des Schuhs. Wenn ferner der Balg durch Nähen aufgebracht wird, dann kann durch die Naht Wasser eindringen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Schuhwerk mit nachgiebigem Schaft mit Hilfe einfacher Mittel und ohne Balg eine gute Dichtheit sicherzustellen.
  • Das Schuhwerk nach der Erfindung ist durch den Patentanspruch 1 definiert.
  • Die Schaftteile, die sich beim Schliessen überlappen, können sowohl Klappen als auch eine Zunge und die Ränder des durch diese Zunge verschlossenen Ausschnitts sein.
  • Das Schuhwerk weist vorzugsweise zwei oder sogar drei Wulste auf, die zwei bzw. drei aufeinanderfolgende Wassersperren bilden.
  • Wie das den Schaft bildende Material sind diese Wulste nachgiebig und verformbar, insbesondere durch Zusammendrücken, so dass sie einen stetigen und dichten Kontakt zwischen den beiden überlagerten Teilen sicherstellen.
  • Was die Klappen anbetrifft, so kann, obwohl ein Unterschied zwischen Schuhen mit zwei Klappen und Schuhen mit nur einer einzigen Klappe besteht, der von einer Klappe überdeckte Bereich des Schafts mit einer Klappe gleichgesetzt werden.
  • Die Bildung der Wülste auf den Klappen eines Schuhs aus gespritztem Kunststoff ist wegen der Schwierigkeiten beim Ausformen schwierig. Diese Wülste können dagegen leicht durch Thermoformung oder flache Thermokompression erhalten werden, z. B. nach dem in der Patentanmeldung CH 1 414/98 beschriebenen Verfahren.
  • Die beigefügten Zeichnungen zeigen beispielsweise drei Ausführungsformen des Schuhwerks nach der Erfindung.
  • 1 zeigt einen durchbrochenen alpinen Schischuh mit nachgiebigem Schaft in geschlossener Stellung.
  • 2 zeigt den Schaft desselben Schuhs in offener Stellung.
  • 3 zeigt einen vertikalen Querschnitt des in 2 dargestellten Schafts.
  • 4 zeigt einen Innenschuh mit äusserer Zunge.
  • 5 zeigt einen Innenschuh mit innerer Zunge.
  • Der in 1 dargestellte Schuh besteht im wesentlichen aus einem nachgiebigen Schaft 1, einer Armierung 2 und einer Manschette 3, die im Bereich der Knöchel an einem Punkt 4 und einem an der anderen Schuhseite gegenüberliegenden Punkt auf dieser Armierung angelenkt ist.
  • Der nachgiebige Schaft 1 ist ein hoher Schaft aus wasserdichtem Material, der innen mit einer Polsterung, beipielsweise aus Polypropylengewebe, ausgekleidet ist. Er öffnet sich auf seiner Vorderseite nahezu bis zu seinem Ende. Dazu hat er zwei Klappen 5 und 6, die in 2 besser zu sehen sind. Wenigstens die Innenseite der Klappe 5 besteht aus einem Material, das kein Wasser durch Kapillarität absorbiert. Der ganze Schaft kann mit einer inneren Fütterung aus einem hydrophobem Material versehen sein. Die Klappe 6 hat auf ihrer Aussenseite einen ersten Wulst 7, der sich stetig längs der Klappe erstreckt, wobei er näherungsweise der Kontur des Randes der Klappe 6 folgt, sowie einen zweiten Wulst 8, der in einem gewissen Abstand vom Wulst 7 liegt, jedoch so angeordnet ist, dass er von der Klappe 5 überdeckt wird, wenn der Schuh geschlossen ist. Wenn die Klappe 5 durch die Verschluss- und Spannschnalle 17 auf die Klappe 6 gedrückt wird, spielen die Wülste 7 und 8 die Rolle von Dichtungen, wobei die Dichtheit hauptsächlich durch den Wulst 7 sichergestellt wird, der Wulst 8 jedoch eine erste Sperrschicht bildet. Es wäre natürlich möglich, einen dritten Wulst vorzusehen, entweder auf der Klappe 6 zwischen den Wülsten 7 und 8 oder auf der Klappe 5. In Höhe des Spanns hat der Schaft ein nachgiebiges Teil 9, das einen Balg bildet und einen stetigen Übergang zwischen der Klappe 5 und dem oberen Schaftteil 10 darstellt, dabei jedoch eine bequeme Biegung des Schafts auf dieser Höhe erlaubt.
  • Allgemein können die Wülste auf der einen oder der anderen Klappe oder auf beiden Klappen gebildet sein.
  • Die Armierung 2, die vorzugsweise aus Polyurethan besteht, bildet ein korbähnliches Tragteil für den Schaft 1 und weist die Ferse 11 des Schuhs, die einen hinteren Vorsprung 12 als Auflage für die Bindung hat, und vorn einen vorderen Vorsprung 13 auf. Der Schaft 1 und die Armierung 2 sind durch Spritzen eines nachgiebigen Kunststoffmaterials 14 fest miteinander verbunden. Die Armierung 2 hat ausserdem zwei seitliche ansteigende Teile, wie den Teil 15, welche mit zwei Lappen 16 und 17 versehen sind, die zur Aufnahme einer Verschluss- und Spannschnalle 18 dienen. Die Manschette 3 ist ebenfalls mit einem Paar Lappen zur Aufnahme einer Schnalle 19 und in ihrem oberen Teil mit zwei Durchlässen, wie den Durchlass 20, zum Durchziehen eines Riemens 21 versehen, der in bekannter Weise zum Abstützen des Schienbeins dient.
  • Der Schuh ist ausserdem in bekannter Weise mit einer Fersenplatte 22 und einer vorderen Platte 23 versehen, die beide aus Hartgummi bestehen.
  • Der Schaft könnte auch abnehmbar sein, das heisst, er könnte von einer Armierung getrennt werden. In diesem Falle bildet die Armierung eine mehr oder weniger ausgeschnittene und durchbrochene Schale.
  • Einer der Schaftteile, die zum Schliessen dienen, kann eine Zunge sein. Die 4 und 5 veranschaulichen zwei Beispiele eines durch eine Zunge gebildeten Verschlusses. Das dargestellte Schuhwerk kann genauso gut ein Komfort-Innenschuh wie auch ein Schuhteil sein, dessen Unterteil und dessen Sohle in gleicher Weise ausgebildet sind wie beim beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel.
  • Der Schaft 24 des Innenschuhs nach 4 hat einen stirnseitigen bogenförmigen Ausschnitt 25, der durch eine äussere Zunge 26 verschlossen werden kann, welche die Ränder des Ausschnitts 25 überdeckt. Die Aussenflächen der Randzonen des Ausschnitts 25 haben einen Wulst 27. In der Schliessstellung liegt die Zunge 26 auf diesem Wulst 27 an.
  • Der Schaft 28 des Innenschuhs nach 5 hat ebenfalls einen stirnseitigen bogenförmigen Ausschnitt, der jedoch durch eine Innenzunge 29 geschlossen werden kann. Die Innenfläche der Randzonen des Ausschnitts hat einen Wulst 30, der sich wie der Wulst 27 längs der Schliesslinie erstreckt. In geschlossener Stellung liegen die Ränder des Ausschnitts wie Klappen auf der Zunge 29 an.
  • Die Erfindung betrifft sowohl einen Komfort-Innenschuh wie auch einen Schaft eines mit einem Innenschuh versehenen Schuhs.

Claims (8)

  1. Schuhwerk mit einem nachgiebigem, wasserdichtem Schaft (1; 24; 28), der eine Öffnung hat, die sich durch die wenigstens teilweise Überlagerung wenigstens zweier Schaftteile schliesst, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Oberflächen, die bei der Überlagerung der Schaftteile miteinander in Kontakt kommen, wenigstens einen mit der erwähnten Oberfläche einteilig ausgebildeten Wulst (7) aufweist, das nachgiebig und durch Kompression verformbar ist und sich kontinuierlich längs einer Linie des Verschlusses erstreckt.
  2. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft wenigstens einen zweiten Wulst (8) aufweist, der sich über wenigstens einen Teil der Länge der Linie des Verschlusses im Abstand vom ersten Wulst erstreckt.
  3. Schuhwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die sich überlagernden Teile Klappen sind.
  4. Schuhwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die sich überlagernden Teile einerseits die Seiten eines stirnseitigen, bogenförmigen Ausschnitts (25) des Schafts und andererseits eine Zunge (26, 29) sind.
  5. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft an einer Sohle befestigt ist, um einen Schuh zu bilden.
  6. Schuhwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft von einer an der Sohle angebrachten Armierung (2) umgeben ist .
  7. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft ein Innenschuh ist.
  8. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der nachgiebige Schaft mit einem Innenfutter aus hydrophobem Material versehen ist.
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