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Die
vorliegende Erfindung betrifft Techniken zur extraktiven Trennung,
von denen insbesondere die Techniken zur Trocknung dargestellt sind,
die darin bestehen, ein Produkt in einen Zustand bestimmter Trockenheit,
angegeben durch seinen Gehalt an einem bestimmten Lösemittel
zur Befeuchtung, zu bringen und/oder zu halten. Die Erfindung bezweckt insbesondere
die Bereitstellung einer neuen Membrantechnik zur Trennung fest/flüssig oder
flüssig/flüssig für Arzneimittel-,
Chemie-, Kosmetik- und Agrarnahrungsmittel-Industrien als Alternative
zu den bereits vorhandenen Geräten
zur Konzentrierung, Trocknung und zum Trockenhalten.
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Um
die Erfindung in ihrem bevorzugten Zusammenhang zu definieren und
zu beschreiben wird es im Streben nach Verständlichkeit häufig leichter sein,
sich den speziellen Fall einer Trocknung vorzustellen, d. h. ein
Verfahren, das die Extraktion eines Lösemittels beinhaltet, welches
für einen
zu verhindernden so genannten feuchten Zustand verantwortlich ist.
Unter den preisgünstigsten
und herkömmlichsten
industriellen Geräten
zur Trocknung von Produkten durch Entzug des in ihnen unabhängig vom Strukturwasser
vorhandenen Wassers finden sich Behälter, denen man Wärme und/oder
ein Vakuum zuführt,
wie etwa Trockenkammern, die eventuell bewegt werden, z. B. Trommel-
oder Palettentrockner. Weitere, kostspieligere Geräte wie Gefriertrockner, die
Wasser sublimieren, oder Mikrowellen unter Vakuum erlauben ebenfalls
die Trocknung von Produkten. Bei Produkten mit niedrigem Schmelzpunkt
werden in der Industrie im Allgemeinen Geräte eingesetzt, die eine Trocknung
auf einem Fließbett
ermöglichen.
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Dennoch
können
all diese Geräte
andauernd überlastet
sein, was eine gewisse Wartezeit der zu trocknenden Produkte außerhalb
der Geräte
bedeutet, während
der nicht unerhebliche Mengen an Lösemittel in die Umgebung freigesetzt
werden. Außerdem
erfordern diese Geräte
häufig
viele Maßnahmen zur
Wartung, Reinigung und Freigabe. Dennoch ist die Phase der Trocknung,
obwohl sie bezüglich Durchführbarkeit,
Kosten und Zeit im Vergleich mit den ihr vorangehenden Arbeitsgängen die
meisten Probleme aufwirft, am Ende der Herstellung eines Produktes
wesentlich, denn die trockene Form ist die wichtigste Form für Transport
und Vertrieb.
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Deswegen
hat die Erfindung, um den Erfordernissen der Industrie aufs beste
zu entsprechen, ein neues Verfahren zur Trocknung von Materialien zum
Gegenstand, die empfindlich auf Befeuchtung mit einem Lösemittel
reagieren, das insbesondere die Vorteile aufweist, ohne Bedarf an
Energiezufuhr, besonders von fossilen Brennstoffen, eingesetzt werden
zu können,
und sowohl im Labor, als auch in industriellen Produktionsstätten verwendbar
zu sein.
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Dieses
Verfahren zur Trocknung ist dadurch gekennzeichnet, dass es hauptsächlich darin
besteht, die genannten Materialien von einer Umgebungsatmosphäre, in der
dieses Lösemittel
vorkommt, zu trennen, indem man sie innerhalb einer Umhüllung hermetisch
einschließt,
die vorteilhafterweise einen Seitenwandbereich aufweist, der nicht an
den Materialien haftet, und bei dem die Umhüllung im Wesentlichen aus einer
Membran aus Polymermaterial besteht, welches in Gegenwart des die
genannten Materialien befeuchtenden, zu entfernenden Lösemittels
in flüssigem
Zustand selektiv permeabel für
den Dampf dieses Lösemittels
ist, wobei sich die Wirkung unter dem Effekt einer Differenz des
osmotischen Druckes zwischen den beiden Oberflächen der Membran durch eine
Migration der gasförmigen Moleküle des Lösemittels
durch das Polymermaterial hindurch vollzieht, die auf der Mobilität der intramolekularen
Leerstellen des Polymermaterials beruht.
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In
der Praxis setzt das Verfahren nach der Erfindung also eine semipermeable
und nicht poröse Membran
ohne Perforationen ein, die als unversehrt, da lückenlos, bezeichnet werden
kann und die dennoch so entwickelt wurde, dass sie sich von Molekülen im Einzelzustand
durchdringen lässt,
wie es diejenigen im gasförmigen
Zustand sind, im Gegensatz zu den nicht differenzierten Molekülen von
nicht verdampften Flüssigkeiten.
Derartige Membranen sind vorzugsweise vom Typ derjenigen, welche
in der internationalen Patentanmeldung beschrieben sind, die am
selben Tag wie die vorliegende unter Inanspruchnahme der Priorität mit demselben
relevanten Datum der französischen
Patentanmeldung 99 10850 im Namen derselben Erfinder eingereicht
wurde.
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Das
Verfahren nach der Erfindung beinhaltet also vorzugsweise, entsprechend
dem Inhalt derselben, verschiedene sekundäre Merkmale, die die Polymer-Zusammensetzung betreffen,
die zur Bildung der semipermeablen Membran dient. Insbesondere ist
die Membran, die vorteilhafterweise lückenlos, ohne Perforationen
oder Pororität
ist, vorzugsweise mit einem Copolymer aus harten Sequenzen, die
die mechanische Widerstandskraft der Membran sicherstellen, und
aus weichen Sequenzen auf Grundlage eines elastomeren Oligomers
ausgeführt,
die die selektive Permeabilität
der Membran für
die gasförmigen
Moleküle
des Lösemittels
durch die Mobilität
der Leerstellen sicherstellen und eine bevorzugte Affinität zu den
Molekülen
des Lösemittels
aufweisen.
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Wenn
wie oben stehend darauf hingewiesen wird, dass die semipermeable
Membran nicht an den zu trocknenden Materialien haftet, so heißt das nicht, deshalb
einen breiten Zwischenraum zwischen den betreffenden Oberflächen zu
halten. Im Allgemeinen besteht ein ausreichender natürlicher
Zwischenraum zwischen den Materialien in festem Zustand, in Stücken oder
als Pulver, und der Membran, und sogar Materialien in teigigem oder
flüssigem
Zustand können
durch das Verfahren der Erfindung behandelt werden.
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Die
empfindlich auf Befeuchtung mit einem Lösemittel reagierenden Materialien,
auf die die Erfindung abzielt, sind entweder Materialien, die ein
zu entfernendes Lösemittel
enthalten, um trockene und reine Materialien zu erhalten, oder bereits
trockene Materialien, die jedoch leicht die Feuchtigkeit wiederaufnehmen,
wenn sie nicht von der Umgebungsatmosphäre getrennt werden, in der
das Lösemittel,
auf das sie empfindlich reagieren, vorhanden ist. Es wird klargestellt,
dass das Lösemittel
zur Befeuchtung nicht notwendigerweise von wässriger Natur ist und dass
infolgedessen die infrage stehende Feuchtigkeit von jedem anderen
Lösemittel
als Wasser stammen kann.
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Die
Ausführung
des Verfahrens zur Trocknung nach der Erfindung wird nachfolgend
an den feuchten Materialien erläutert,
die deshalb so genannt werden, weil sie durch ein Lösemittel
befeuchtet sind, das ihnen entzogen werden muss. Es wird angenommen,
dass dieses Lösemittel
Wasser ist, obgleich das Verfahren ohne nennenswerte Änderungen
und mit Hilfe derselben Beispiele für Membranen auf jedes polare
Lösemittel,
also nicht nur die wässrigen,
angewendet werden kann. Es genügt nämlich, dass
das Polymermaterial gegenüber
dem Lösemittel
eine Affinität desselben
physikochemischen Typs aufweist, wie gegenüber den Molekülen von
Wasserdampf. Nun beruht eine solche Affinität auf polaren Bindungen, in
denen Van der Waalssche Kräfte
wirken, wie man es von hydrophilen Verbindungen kennt.
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Das
Trocknungsverfahren der Erfindung beruht auf einem Phänomen, das
der Osmose nahe kommt. Es nutzt die Tatsache aus, dass im Inneren der
Umhüllung,
die die feuchten Materialien einschließt, ein Überdruck osmotischen Typs erzeugt wird,
der auf einen Anstieg des Partialdruckes des zu entfernenden Lösemittels
zur Befeuchtung zurückzuführen ist.
Unter derartigen Bedingungen sehen die thermodynamischen Gesetze
vor, dass sich die Dampfdrücke
beiderseits der wand der Umhüllung ausgleichen.
Nach der Erfindung, und dank dieses Druckausgleichs zwischen der
inneren und der äußeren Umgebung
der Umhüllung,
beginnt allmählich
die Trocknung durch Verdampfung des Lösemittels oberhalb des zu trocknenden
Materials im Inneren der Umhüllung,
dann durch Diffusion und Transfer des Dampfes des Lösemittels
zur Befeuchtung durch die Wand der Umhüllung. Bei Produkten aus flüssigen Lösungen setzt
die Trocknung durch die hermetisch verschlossene Membran voraus,
dass sich ebenfalls eine partielle Verdampfung des Lösemittels
in unmittelbarer Nähe
der inneren Oberfläche
der Membran vollzieht, die mit dem Lösemittel in Kontakt steht,
und da das Lösemittel
in großen
Mengen vorhanden ist, wird die Kinetik der Trocknung insgesamt beträchtlich verbessert.
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Es
ist klar, dass die gasförmigen
Moleküle des
Lösemittels
zur Befeuchtung durch Migration durch die Dicke der Membran ausschließlich in
eine Richtung diffundieren, nämlich
vom Inneren zum Äußeren der
Membran, bis das thermodynamische Gleichgewicht hergestellt ist.
Es ist ebenfalls klar, dass die Verdampfung des Lösemittels,
das in dem in der Umhüllung
eingeschlossenen Material enthalten ist, voraussetzt, dass das aus
dem Material zu entfernende Lösemittel
bei den außerhalb
der Membran herrschenden Temperatur-, Druck- und relativen Luftfeuchtigkeitsbedingungen
einen nicht vernachlässigbaren
Sättigungsdampfdruck
aufweist.
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In
dem Maße,
wie das Lösemittel
verdampft und die gasförmigen
Moleküle
des Lösemittels
durch die Umhüllung
diffundieren, verarmt das Material an flüssigem Lösemittel und trocknet folglich.
Der Überdruck
osmotischen Typs wird im Inneren der Umhüllung aufrechterhalten, solange
das Material feucht ist. Die Trocknung ist abgeschlossen, wenn das
thermodynamische Gleichgewicht, also die Gleichheit der Partialdrücke des
zu entfernenden Lösemittels beiderseits
der Membran, erreicht ist. Auf thermodynamischer Ebene nimmt die
Aktivität
des zu entfernenden Lösemittels,
definiert als gleich dem Verhältnis
des Partialdruckes des als oberhalb des zu trocknenden Produktes
betrachteten Lösemitteldampfes zum
Partialdruck des reinen Lösemitteldampfes
bei gleicher Temperatur, ab, solange ein Überdruck besteht, und bleibt
dann konstant, sobald der Druckausgleich hergestellt ist.
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Nach
alldem, was oben stehend gesagt wurde, zeigt sich also, dass die
Trocknung des hermetisch in der Umhüllung eingeschlossenen, feuchten Materials
durch zwei thermodynamische Phänomene bestimmt
wird, deren Auswirkungen zusammenwirken, und zwar einerseits die
Verdampfung des Lösemittels,
das so aus dem zu trocknenden Produkt extrahiert wird, vorteilhafterweise
in der Nähe
eines im Abstand von dem feuchten Material gehaltenen Wandbereiches,
zumindest wenn dieses in festem Zustand ist, und andererseits die
Diffusion des Lösemitteldampfes mitten
in der Membran, die seine Migration durch ihre Dicke zur Folge hat.
Unter Berücksichtigung
der beteiligten Phänomene
kommt es zur Trocknung, sobald die Kinetik der Verdampfung des Lösemittels
in der Umhüllung
schneller ist als die Kinetik der Diffusion durch die Dicke der
Membran. Dennoch ist es wünschenswert,
dass die Kinetik der Diffusion nicht zu langsam ist, damit die Trocknung effizient
ist. Es versteht sich von selbst, dass die gasförmigen Moleküle umso
schneller diffundieren, umso geringer die Dicke der zu durchdringenden Membran
ist. Auf diese Weise lässt
sich also die Trocknungsgeschwindigkeit eines feuchten Materials durch Änderung
der Dicke der Membranschicht der Umhüllung beeinflussen.
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Wie
ebenfalls aus der vorgenannten Patentanmeldung hervorgeht, ist die
für die
Trocknung verwendete semipermeable Membran vorzugsweise durchsichtig
oder zumindest durchscheinend, und die Durchsichtigkeit für die sichtbare
Strahlung, oder allgemeiner für
die Sonnenstrahlung, ist bei der Mehrzahl der praktischen Anwendungen
der Erfindung besonders vorteilhaft, gemäß den sekundären Merkmalen
der Erfindung, die voraussetzen, dass die Wand, die die semipermeable
Membran umfasst, von außen
einer solchen Strahlung ausgesetzt wird. Ganz allgemein sieht die
Erfindung hinsichtlich dieses Gesichtspunktes vor, die Trocknung
durch eine semipermeable Membran hindurch auszuführen, die, zumindest in ihrem
aktiven Teil, für
elektromagnetische Wellen durchsichtig ist, deren Wellenlängen insbesondere
von 10 nm bis 0,1 m variieren können,
anders gesagt Ultraviolett- bis Mikrowellenstrahlung.
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Dadurch
wird es möglich,
eine Erwärmung der
die zu trocknenden Materialien umgebenden Atmosphäre innerhalb
der Membran zu bewirken, indem man die Strahlen, die die Membran
von außen durchdrungen
haben, darin eingeschlossen hält.
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Wenn
die aktive Membran hermetisch verschlossen und einer Strahlungsquelle
ausgesetzt wird, steigt nämlich
die Temperatur im Inneren des Behälters durch das Auftreten des
Phänomens
des Strahlungseinschlusses, analog zu dem allgemein als Treibhauseffekt
bezeichneten Phänomen.
Die einfallenden elektromagnetischen Strahlen verlieren beim Durchdringen
der Membran einen Teil ihrer Energie, wodurch sich ihr Spektrum ändert. An
der Innenseite der Folie finden sich Strahlen, die fähig sind, die
Membran in umgekehrter Richtung zu durchdringen, die also wieder
nach außen
abgestrahlt werden, sowie Strahlen, die sich nur auf der Membran
spiegeln können
und auf der Innenseite eingeschlossen bleiben.
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Die
so eingeschlossenen Strahlen bewirken einen erheblichen Anstieg
der Temperatur, die in der durch die Membran umschlossenen Atmosphäre herrscht.
Außerdem
erwärmt
sich die Membran selbst. Nach der Erfindung ist es vorteilhaft,
der Zusammensetzung der Folie Bestandteile beizufügen, die
zur Verbesserung eines solchen Einschlusseffektes geeignet sind,
indem man verschiedene Moleküle zugibt.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Membran, die Gegenstand der Erfindung ist, ermöglicht es die Beimengung von
Kieselerdeteilchen geringer Körnung
(z. B. in der Größenordnung
eines Nanometers), deren Gewicht vorteilhafterweise zwischen 2 %
bis 20 % der die Membran bildenden Polymer-Zusammensetzung liegt,
den Temperaturanstieg im Inneren der Membran merklich zu verbessern,
und damit durch Erhöhung
des Partialdrucks des Lösemittels
zugleich die Trocknungsgeschwindigkeit durch Diffusion durch die
Membran zu erhöhen.
(Die Zusetzung der Kieselerde in das Polymer wird gemäß den dem
Fachmann bekannten herkömmlichen
Verfahren durchgeführt.)
Unter diesen Bedingungen nutzt die Erfindung ein wirtschaftliches Mittel
zur Durchführung
der Trocknung, indem die natürliche
Energie der Sonnenstrahlung ausgenutzt wird, die leicht verfügbar und
umweltfreundlich ist, unter Verzicht auf Energiezufuhr, insbesondere
aus fossilen Brennstoffen. Ein zusätzlicher Vorteil des Effektes
des Strahlungseinschlusses ergibt sich aus der Erhöhung der
Innentemperatur der Membran, soweit dies die Mobilität der Makromolekularketten
und folglich die Diffusion der gasförmigen Moleküle durch die
Membran begünstigt.
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In
jedem Fall wird die Verdampfung des Lösemittels und die Migration
der Lösemittelmoleküle in der
Dampfphase solange fortgesetzt, wie die Lösemittelmenge, in Masse pro
Volumeneinheit, die in der Atmosphäre im Inneren der Membran oberhalb
des zu trocknenden Produktes vorhanden ist, über der Menge des Lösemittelmaterials
pro Volumeneinheit außerhalb
der Membran bleibt; es ist die dadurch hervorgerufene Rückbewegung
zum thermodynamischen Gleichgewicht hin, welche die Moleküle durch die
Membran wandern lässt.
Hier wird gut verständlich,
dass, je höher
die Temperatur im von der Membran umschlossenen Raum ist, das Lösemittel
umso mehr dazu neigt, oberhalb des zu trocknenden Produktes zu verdampfen,
und folglich umso mehr Moleküle
schnell durch die Membran wandern werden.
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Ohne
die Wirklichkeit der betreffenden Phänomene einschränken zu
wollen, lässt
sich die Funktionsweise der Membran und ihre für Dämpfe selektive Permeabilität durch
einen ausschließlichen
Transfer dieser Dämpfe
durch die Membran erklären,
der in unmittelbarem Zusammenhang mit der inhärenten Struktur der Makromolekularketten
des copolymerisierten Materials steht. Dieser Transfer von Dämpfen erfolgt
durch Migration der Moleküle
durch die gesamte Dicke der Membran nach einer Funktionsweise, die
ausführlicher
untersucht werden kann, wie nachfolgend erklärt wird.
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Der
Transfer durch Migration der gasförmigen Lösemittelmoleküle wird
durch das Vorhandensein von intramolekularen Zwischenräumen oder Leerstellen
in dem Polymermaterial selbst und auf mikroskopischer Ebene möglich, die
im Ganzen das so genannte freie Volumen bilden. In einem Polymermaterial
enthält
nämlich
das durch das Polymer eingenommene Gesamtvolumen ein erstes Volumen, das
dem Volumen entspricht, das das Polymer einnehmen würde, wenn
es kondensiert wäre,
und ein zweites Volumen, das den nicht durch das Polymer eingenommenen
Zwischenräumen
entspricht und das als freies Volumen bekannt ist.
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Gemäß der Erfindung
wird die Kapazität
der Leerstellen genutzt, um selektiv die Migration der gasförmigen Moleküle unter
Abweisung des Lösemittels
in flüssigem
Zustand durch die Dicke des Polymermaterials sicherzustellen, indem
das Polymer der Membran derart gebildet wird, dass es, vorzugsweise durch
weiche Sequenzen, eine selektive chemische Affinität zu den
gasförmigen
Molekülen
des Lösemittels
aufweist, welche vorteilhafterweise wenig raumeinnehmend sind und
so ungehindert in den Leerstellen des Materials wandern können.
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Die
bestmögliche
Ausführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
erfordert also, dass die semipermeable Membran physikochemische
Wechselwirkungen mit den Molekülen
herstellen kann, und dass sie über
eine ausreichende Menge an freiem Volumen verfügt, wobei die Leerstellen zu
diesem Zweck ausreichend groß und
ausreichend mobil sind, um die Dampfmoleküle aufnehmen und sie durch
die gesamte Dicke der Membran mitnehmen zu können.
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Es
sei erwähnt,
dass die Größe der Leerstellen
vorteilhafterweise in der Größenordnung
von einem Ångström (10–10 m)
liegt, wodurch ausschließlich der
Transfer von dissoziierten Molekülen
durch Migration durch die Dicke der Membran möglich ist, deren Größenordnung
einige zehn Mikrometer beträgt. Da
die Flüssigkeitsmoleküle nicht
einzeln sind, können
sie die Membran nicht mit Hilfe der Leerstellen durchdringen.
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In
den bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist das Polymermaterial ein Copolymer, gebildet aus
harten, stark kristallinen Sequenzen, die die mechanische Widerstandskraft
des Materials sicherstellen, und aus weichen, stark amorphen Elastomer-Sequenzen,
die die Permeabilität
des Materials für
die Lösemitteldämpfe durch
die Mobilität
der Leerstellen sicherstellen. Der chemische Aufbau der weichen
Sequenzen wird so gewählt,
dass die Sequenzen eine selektive Affinität zu den gasförmigen Lösemittelmolekülen aufweisen,
ohne eine Wechselwirkung mit den anderen Bestandteilen des Materials zu
erlauben.
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In
der Ausführung
einer semipermeablen Membranfolie, die zum Einschließen zu trocknender Materialien
durch das Verfahren nach der Erfindung geeignet ist, lässt sich
die polymere Membran mit einer Trägerschicht zur mechanischen
Verstärkung
zusammenbringen, mit der sie vorteilhafterweise durch Adhäsion, mit
oder ohne Verwendung eines Klebemittels als Zwischenschicht, zur
so gebildeten Folie verbunden ist. Diese Trägerschicht kann insbesondere
mit einem Faserstoff oder Ähnlichem
ausgeführt sein,
der insbesondere aus nicht gewebten Fasern gebildet ist, deren Aufbau
so gewählt
ist, dass er die Kapazitäten
der Membran nicht beeinträchtigt.
Ein solches Faservlies ist beispielsweise auf Basis von Fasern aus
Polypropylenharzen oder Polyesterharzen aufgebaut.
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Es
wirkt als Stütze
oder Trägerschicht
zur Verstärkung
der mechanischen Festigkeit der Umhüllung, insbesondere wenn sie
im Wesentlichen aus einer Membran gebildet ist, die aufgrund der
Massengröße der weichen
Sequenzen kaum mechanisch widerstandsfähig ist. Es ist ebenfalls nicht
ausgeschlossen, mehrere Schichten zur Verstärkung mit der aktiven, semipermeablen
Membran zu kombinieren, beispielsweise so, dass sie sie einfassen.
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Eine
vergleichbare Trägerschicht
auf Basis eines permeablen Filzes aus nicht gewebten Fasern kann
mit anderen Materialien, etwa mit Papieren, ausgeführt werden.
Hierzu wählt
man besonders diejenigen zur Verpackung von Nahrungsmitteln, die vorteilhafterweise
eine Permeabilität
für Wasser
zwischen 50 000 und 100 000 g/m2 pro 24
Stunden und ein Flächengewicht
zwischen 26 g/m2 und 100 g/m2 aufweisen.
Ihre Durchsichtigkeit für
das sichtbare Licht ist ausreichend, um den Treibhauseffekt zu erhalten,
der eine schnelle Trocknung begünstigt.
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Je
nach den Umständen
jeder einzelnen Anwendung kann ebenfalls bevorzugt werden, eine
polymere Membran zu wählen,
die ausreichend dick und widerstandsfähig ist, um den einzigen Bestandteil
einer einschichtigen Folie darzustellen, wobei in diesem Fall vorgesehen
werden kann, die Membran am Einsatzort z. B. auf einer mikroperforierten
Scheibe zu stützen.
Es empfiehlt sich natürlich,
jedes Mal eine Trägerschicht
zu wählen,
die die semipermeablen Eigenschaften der Membran nicht verschlechtert. Deshalb
ist es vorteilhaft, dass das die Trägerschicht bildende Material
eine durchbrochene Struktur aufweist. Es empfiehlt sich ebenfalls,
sich vor der Befestigung der Membran an der Trägerschicht zu vergewissern,
dass die chemische Zusammensetzung des Materials der Trägerschicht
mit derjenigen der Membran verträglich
ist, damit die Haftung zwischen der Membran und der Trägerschicht
erleichtert wird. Eine mehrschichtige Folie, die für die Ausführung des
Verfahrens zur Trocknung nach der Erfindung geeignet ist, wird vorteilhafterweise
durch Heißkalandrieren des
entsprechenden Polymers unter Kontrolle der Dicke der Membran ausgeführt.
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Bei
einer Membran auf Basis eines Copolymers, das aus harten und weichen
Sequenzen gebildet ist, bestimmt der jeweilige Anteil jedes Kettengliedes
in dem Polymermaterial den Permeabilitätsgrad der Membran. In Anbetracht
dessen, was zuvor über die
Durchführbarkeit
der Migration der gasförmigen Moleküle durch
die Membran gesagt wurde, wird verständlich, dass ein intrinsisch
hydrophil aufgebautes Polymermaterial, d. h. ein Polymermaterial,
in dem die weichen Sequenzen diejenigen eines hydrophilen Oligomers
sind und im Vergleich mit den harten Sequenzen funktionell das Übergewicht
haben, im Wesentlichen den Transfer von Wasserdampf zulässt. Da
die Hydrophilie eine direkte Folge des Vorhandenseins von polaren
Gruppen ist, kann das hydrophile Oligomer dennoch ebenfalls polare
Wechselwirkungen mit einem polaren organischen Lösemittel herstellen, und folglich
erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren
die Trocknung von Materialien, die durch Wasser oder jedes andere
polare organische Lösemittel
mit vergleichbarem Verhalten befeuchtet wurden, so z. B. durch Methanol,
Ethanol oder Aceton, die häufig
bei der organischen Synthese verwendet werden.
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Unter
diesen Bedingungen wurde festgestellt, dass sich die Polymere vom
Typ Poly(ether-Block-amid) besonders zur Ausführung des Verfahrens eignen,
das die Trocknung gemäß der Erfindung
ausführt.
Ein Poly(ether-Block-amid) ist ein Blockcopolymer, dessen Makromolekularketten
aus abwechselnden Verkettungen von Polyetherblöcken, die die weichen Sequenzen
aufweisen, und Polyamidblöcken,
die die harten Sequenzen aufweisen, bestehen. Ein solches Copolymer
geht aus der Polykondensation von Polyamid-Oligomerketten, die an ihren Enden Dicarboxylketten
aufweisen, mit Polyether-diol-Oligomerketten hervor. Ein einzelnes
Poly(ether-Block-amid) umfasst einen einzigen Typ Polyamidblöcke und
einen einzigen Typ Polyetherblöcke.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden besonders Polyamid-Sequenzen
verwendet, die ausschließlich
aus Polyamid 12 gebildet sind, notiert als PA 12 (-(CH2)11-CO-NH-), und Polyether-diol-Sequenzen,
die entweder aus Polyethylenglykol, notiert als PEG (-O-(CH2)2-), oder aus Polytetramethylenglykol,
notiert als PTMG (-O-(CH2)4-),
gebildet sind.
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Stellt
man sich den Sonderfall vor, bei dem die Membran auf einem Poly(ether-Block-amid)
basiert, wird nachfolgend eine funktionale, nicht einschränkende Erklärung der
Eigenschaften der selektiven Permeabilität der Membran gegenüber Wasser, einem
wasserhaltigen Lösemittel
oder einem organischen Lösemittel
mit vergleichbarem polaren Verhalten vorgelegt.
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Die
PA 12-Blöcke
des Poly(ether-Block-amids) sind kristallin und stark hydrophob.
Intrinsisch neigen sie folglich zu einem stark abstoßenden Effekt
gegenüber
polaren Lösemitteln. Dafür bringen
sie die mechanischen Eigenschaften mit, die die Membran benötigt, um
bestimmte industriellen Anwendungen auszuhalten. Im Gegensatz dazu
sind die Polyetherblöcke
amorph und stark hydrophil. Sie weisen also, im Innern der für Moleküle in der
Gasphase selektiv permeablen Membran, eine selektive Affinität zu den
Molekülen
auf, die sich durch polare Anziehung für spezifische physikochemische
Wechselwirkungen mit den Makromolekularketten eignen. Folglich sind
es die Polyetherblöcke, die,
aufgrund ihrer Affinität
zu den diffundierenden polaren Molekülen, den Transfer des Wasserdampfes
und der polaren Lösemitteldämpfe über die
vorhandenen Leerstellen sicherstellen.
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Speziell
bei einem Poly(ether-Block-amid) ermöglichen die Etherfunktionen
der Polyetherblöcke,
den Makromolekularketten der Membran zusätzliche Rotationen um das Sauerstoffatom
zu verleihen. Diese durch die Sauerstoffatome der Polyetherblöcke bewirkte
Kettenbewegung erzeugt eine größere Menge
an vorhandenem freiem Volumen und folglich eine bessere Permeabilität der Membran.
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Die
Zahlenmittelwerte der Molekularmassen der Polyether-Sequenzen und
der PA 12-Sequenzen sind derart gewählt, dass sie nicht zu hoch
sind, damit die Permeabilitätskapazitäten der
Membran bestmöglich
werden. Die Menge an vorhandenem freiem Volumen steigt nämlich, wenn
der Zahlenmittelwert der Molekularmasse der Polyetherblöcke abnimmt. Der
Zahlenmittelwert der Molekularmasse der PA 12-Sequenzen liegt vorteilhafterweise
zwischen 1 500 und 5 000 und derjenige der Polyether-Sequenzen zwischen
650 und 2 000.
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Die
Mengenverhältnisse
zwischen Polyamid- und Polyetherblöcken sind so gewählt, dass
ein intrinsisch hydrophil agierendes Material erhalten wird.
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Vorteilhafterweise
enthält
das zur Ausführung
des Verfahrens verwendete Poly(ether-Block-amid) 30 bis 60 seines
Gewichtes an Polyetherblöcken
und 70 bis 40 seines Gewichtes an Polyamidblöcken.
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Allgemeiner
ausgedrückt
kann man hier davon sprechen, dass es nach der Erfindung bevorzugt ist,
dass die Polymer-Zusammensetzung des Membranmaterials eine Mehrzahl
an weichen Oligomer-Sequenzen, die durch die darin enthaltenen Stellen
mit hydrophiler Affinität
gekennzeichnet sind, sowie eine Minderzahl an harten Oligomer-Sequenzen
umfasst, deren Eigenverhalten stark hydrophob ist.
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Es
ist zweckmäßig, an
dieser Stelle daran zu erinnern, dass die Kinetik der Trocknung
umso schneller ist, je größer die
Menge der vorhandenen Polyether-Sequenzen
ist. Außerdem
ist das PTMG aufgrund seiner vier CH2-Gruppen
weniger polar als das PEG, und folglich ist die Kinetik der Trocknung
eines durch Wasser oder ein polares Lösemittel befeuchteten Materials
langsamer, wenn die Polyether-Sequenzen des Poly(ether-Block-amids)
eine PTMG-Basis haben. Bei den Produkten, die eine Restmenge an
Lösemittel
behalten müssen
ist folglich vorzuziehen, das PTMG als Polyetherblöcke zu verwenden.
Dennoch begrenzt dies in keiner Weise die verschiedenen Ausführungsformen
des Verfahrens des Gegenstands der Erfindung.
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Obwohl
die gerade beispielhaft beschriebene Membran ganz besonders der
Trocknung von Materialien angepasst ist, die Wasser oder irgendein
polares Lösemittel
mit vergleichbarem Verhalten enthalten, wird ausdrücklich herausgestellt,
dass der Rahmen des Verfahrens der Erfindung nicht verlassen würde, wenn
die Materialien ein Lösemittel
zur Befeuchtung mit apolarem Aufbau enthielten, wobei in diesem
Fall natürlich
eine Membran mit stark hydrophoben Eigenschaften, z. B. eine aus
Polyolefinen gebildete Membran, vorzusehen wäre, sodass sie eine selektive
Affinität
zu den gasförmigen
Molekülen des
apolaren Lösemittels
aufweist.
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Unabhängig von
der für
die Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendeten chemischen Zusammensetzung der Membran ist die Membran
lückenlos
gewählt,
d. h. ohne jede Mikroperforation, und folglich impermeabel für Bakterien
und Mikroorganismen. Sie ist eventuell sterilisiert. Die Sterilisation
kann durch die üblichen
Sterilisiertechniken wie z. B. durch Autoklavieren (120 °C), durch β- oder γ-Strahlen
oder durch Ethylenoxid ausgeführt
werden. Die Verwendung einer zuvor sterilisierten Membran ermöglicht es,
die Materialien in steriler Umgebung aufzubewahren. Die Membran
ist natürlich
chemisch inert gegenüber
dem zu entfernenden Lösemittel.
Durch ihre Eigenschaften ist sie auch mehrere Stunden lang hitzebeständig, zumindest
bis zu 80 °C, was
die eventuelle Einführung
der die Materialien einschließenden
Umhüllung
in eine Trockenkammer ermöglicht,
da die Wärmezufuhr
durch die Trockenkammer die Trocknung beschleunigt. In diesem Fall sind
die Reinigung und die Freigabe der Trockenkammern zwischen zwei
Trocknungen nicht notwendig.
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Die
Dicke der Membran ist derart gewählt, dass
die Migration des Dampfes nicht zu langsam ist. In der Praxis liegt
sie über
2 μm, aber
unter 1 000 μm, um
sich in den Größenordnungen
einer insgesamt weichen, zusammenrollbaren Folie zu befinden. Vorzugsweise
liegt die Eigendicke der semipermeablen Membran zwischen 10 und
100 μm,
und vorteilhafterweise zwischen 10 und 60 μm.
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Die
verwendeten Membranen haben vorteilhafterweise eine Permeabilität für Wasserdampf,
die zwischen 7 000 und 20 000 g/m2/24 h
liegt (gemäß der ASTM
E 96 B-Norm bei 38 °C
und 50 % RLF), eine Permeabilität
für Sauerstoff
von 6 500 bis 18 500 cm3/m2/24
h/bar und eine Permeabilität
für Kohlendioxid,
die zwischen 72 000 und 177 000 cm3/m2/24 h/bar liegt. Die Membranen weisen eine
Dichte von 1,02 bis 1,07 g/cm3 und eine
Shore-Härte
von 25 bis 75 D auf. Die Bruchdehnung liegt um die 365 % und die
Bruchlast bei annähernd
3,9 daN/mm2.
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Gemäß einem
vorteilhaften Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens nimmt das einmal
trockene Material die Feuchtigkeit nicht wieder auf, wenn es im
Inneren der hermetisch verschlossenen Umhüllung aufbewahrt wird. Wie
weiter oben dargelegt wurde kann nämlich, wenn einmal das thermodynamische
Gleichgewicht erreicht ist, kein Transfer von Dampf mehr durch die
Dicke der polymeren Membran stattfinden. Da diese außerdem impermeabel
für Flüssigkeiten
ist, ist die Wiederaufnahme von Feuchtigkeit durch das Produkt nicht
mehr möglich. Infolgedessen
ist das Trockenhalten des Materials sichergestellt. Legt man ein
trockenes, aber empfindlich auf Feuchtigkeit – besonders auf Luftfeuchtigkeit – reagierendes
Material in eine hermetisch verschlossene Umhüllung, die aus einer Membran
besteht, welche die zuvor beschriebenen Merkmale besitzt, so bleibt
das Material trocken. Es ist folglich klar, dass die Einführung eines
trockenen, aber empfindlich auf Befeuchtung reagierenden Materials
in die Umhüllung
eine der Befeuchtung vorbeugende Behandlung darstellt.
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Vorteilhafterweise
ist die die zu trocknenden Materialien einschließende Umhüllung entweder in Form einer
ebenen Folie ausgebildet, die ein geschlossenes System in den gewöhnlichen
Lagerungs- oder Produktionsstätten
abdichtet, oder in Form von hermetisch verschlossenen Beuteln, die sich
besonders zur Trocknung von Produkten im Labor eignen. Der hermetische
Verschluss der Beutel wird durch an sich bekannte Mittel wie z.
B. durch Heißkleben
oder Ultraschallverbindung oder durch Adhäsion ausgeführt. In anderen Fällen ist
die Umhüllung
in Form einer ebenen Folie, die von Rollen abgerollt werden kann,
als „Tunnel" angeordnet, der Pflanzen
im Freiland abdeckt. Die zu trocknenden Materialien können dort
auf eine impermeable oder permeable Folie gelegt werden, die die
Basis des geschlossenen Raumes im Inneren der Membran darstellt.
Sie können
auch auf Gitter oder in Gemüsekisten
gelegt werden, die selbst auf die Folie gestellt werden. Das Ganze
wird, mit oder ohne Stützbögen, mit
Hilfe der semipermeablen Membran abgedeckt und eventuell mit einer
Trägerschicht
komplexiert. Eine ausreichende Dichtigkeit an den Rändern der Membran
kann erreicht werden, wenn man sie auf den Boden drückt.
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Um
die Trocknungsgeschwindigkeit und den Trocknungsgrad zu begünstigen,
können
die feuchten zu trocknenden Materialien auf ein Gitter gelegt werden,
wodurch die aktive Oberfläche
der Membran vergrößert wird.
Aus denselben Gründen
liegt das zu trocknende Material vorteilhafterweise in geteiltem Zustand
in Form von kleinen Kristallen oder Teilchen vor. Bei festen Materialien
in Stücken,
deren Größe über einigen
Millimetern liegt, ist es vorteilhaft sie zu vermahlen, bevor sie
in der Umhüllung
verpackt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich zur Trocknung von festen, teigigen oder pulverigen sowie
flüssigen
Produkten. Die teigigen oder pulverigen Produkte, auf die die Erfindung
insbesondere abzielt, sind Arzneimittelpulver, feste und spezifische Chemikalien
wie thixotrope Produkte und biologisches Material aus der Landwirtschaft
von tierischer und pflanzlicher Herkunft. Als feste Produkte, die durch
das Verfahren der Erfindung getrocknet und trocken gehalten werden
können,
sind z. B. mechanische und elektronische Artikel, Beweisstücke in Gerichtsverfahren
und Textilien wie Bekleidung oder Haushaltswäsche zu nennen. Bei den Produkten
aus flüssigen
Lösungen äußert sich
die Trocknung durch eine Zunahme der Konzentration der Lösung in
derselben Weise wie bei den Produkten, in denen das feuchte Material überwiegend
fest bleibt. Flüssigkeiten
wie Blut, Fruchtsäfte,
Wein, Milch oder flüssige Abfälle wie
Reinigungsmittel können
mit Hilfe des Verfahrens der Erfindung konzentriert werden.
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Gemäß einer
Variante der Erfindung wird das Verfahren nicht mehr für eine Trennung
fest/flüssig verwendet,
sondern für
eine Trennung flüssig/flüssig. Hierbei
wird dann selektiv eine in einem flüssigen Gemisch aus mindestens
zwei Flüssigkeiten
verschiedenen chemischen Aufbaus enthaltene Flüssigkeit getrennt. Diese Trennung
beruht auf demselben Funktionsprinzip wie die Trennung fest/flüssig, und zwar
Verdampfung eines flüssigen
Lösemittels,
dann Diffusion der entsprechenden Dämpfe durch eine Membran, die
eine selektive Affinität
zu dem zu entfernenden Lösemittel
aufweist. Eine der Flüssigkeiten
des Gemisches ist mit der chemischen Zusammensetzung der Membran
verträglich,
hat also bei dem hier betrachteten bevorzugten Beispiel besonders
hydrophile Eigenschaften, während
die andere verhältnismäßig unverträglich mit
ihr ist und unter denselben Bedingungen hydrophobe Eigenschaften hat.
Die Membran ist selektiv permeabel für die Dämpfe des verträglichen
Lösemittels
mit dem sie chemische Wechselwirkungen herstellt, die die Migration
der verdampften Moleküle
durch die Dicke der Membran erleichtern. Dem so genannten unverträglichen
Lösemittel,
das keine Wechselwirkungen mit dem Polymer der Membran aufweist,
wird allmählich das
verträgliche
Lösemittel
entzogen und es konzentriert sich auf diese Weise, bis es rein wird.
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Ein
erster Vorteil der Erfindung besteht in der Tatsache, dass die polymere
Membran das von ihr eingeschlossene Produkt vor Einwirkungen der äußeren Umgebung
schützt.
Insbesondere verhindert sie, dass die Gefahr einer Kreuzkontamination
entsteht und dass Mikroorganismen in die Umhüllung eindringen, was eine
sehr kostengünstige
keimfreie Trocknung ermöglicht.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der Tatsache,
dass die Trocknungsqualität
von zerbrechlichen oder schwer zu trocknenden Produkten optimal
ist. Bei auf hohe Temperaturen empfindlich reagierenden Produkten
wie Chemikalien mit einem Schmelzpunkt unterhalb von 40 °C, Proteinen
oder Naturprodukten und -extrakten verhindert das Verfahren zur
Trocknung nämlich
jede Denaturierung.
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Ein
weiterer Vorteil besteht in der Tatsache, dass es das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht,
die Trocknung von Produkten abzuschließen, die mit einer anderen
Technik partiell getrocknet wurden, indem die Produkte einfach in
einen hermetisch verschlossenen Beutel verpackt werden, der bei
Umgebungstemperatur und -druck belassen wird.
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Ein
weiterer Vorteil besteht in der Tatsache, dass die Produkte, sogar
die so genannten hygroskopischen, die gemäß des Verfahrens der Erfindung
getrocknet wurden, die Feuchtigkeit bei Umgebungstemperatur und
-druck nicht wiederaufnehmen, wenn sie hermetisch in einer Umhüllung eingeschlossen sind,
die aus einem intrinsisch hydrophil aufgebauten Material besteht.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht in einer Vermeidung des Risikos
von Vergiftungen bei den Bedienern. Da die zu trocknenden Produkte
in eine hermetisch verschlossene Umhüllung gegeben werden, kommen
die Bediener nämlich
nicht mehr in Kontakt mit giftigen oder potentiell giftigen Produkten.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht schließlich in der Möglichkeit,
eine Kältetrocknung
in einem geschlossenen Raum mit Luftreinigung auszuführen, wodurch
Umweltverschmutzung durch Ausstoß von Lösemittel enthaltenden Abgasen
in die Atmosphäre
verhindert wird.
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Nun
wird die Erfindung im Rahmen von einzelnen Beispielen zur Ausführung und
Anwendung des Verfahrens beschrieben.
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Beispiel 1:
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Ein
hygroskopisches Granulat mit 79 % Wassergehalt wird durch einfache
Vermahlung in Pulverform gebracht. Anschließend werden 100 g dieses Pulvers
in zwei verschiedene Umhüllungen
gegeben, deren Gesamtfläche
962 cm2 beträgt. Die verwendeten Umhüllungen
bestehen aus einer semipermeablen Membran, die aus einem Polymermaterial
auf Basis eines Poly(ether-Block-amids) gebildet ist, dessen Gewicht
aus 40 % PTMG-Sequenzen und 60 % PA 12-Sequenzen zusammengesetzt
ist. Die Dicke der Wand der Umhüllung
beträgt
25 μm. Jede
Umhüllung
wird so warmgeschweißt,
dass ein Beutel erhalten wird. Als Kontrolle wird ein flacher Behälter verwendet,
der das an der freien Luft belassene Pulver enthält.
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Die
Proben in den Beuteln wurden auf Traggitter gelegt, eine bei Umgebungstemperatur
und die andere in eine Trockenkammer mit 50 °C.
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Die
Kinetik der Trocknung des Kontrollproduktes und der bei Umgebungstemperatur
und mit 50 °C
in die Umhüllungen
gelegten Granulate wurde über
70 Stunden untersucht. Es wird festgestellt, dass das Gewicht der
Kontrollprobe praktisch nicht variiert. Dafür ist der Gewichtsverlust bei
den in jeder der beiden Umhüllungen
enthaltenen Produkten erheblich. Der Verlauf des Gewichtsverlustes
in Abhängigkeit
von der Zeit ist bei jeder der beiden Umhüllungen etwa gleich, aber der
Trocknungsgrad ist besser, wenn die Umhüllung in die Trockenkammer
gegeben wird.
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Bei
jeder der beiden Umhüllungen
variiert das Gewicht des Produktes nach 50 Stunden praktisch nicht
mehr. Nach 70 Stunden beträgt
das Gewicht des in der Umhüllung
in die Trockenkammer gelegten Produktes 20 g, während dasjenige des in der
Umhüllung
bei Umgebungstemperatur belassenen Produktes 35 g beträgt.
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Beispiel 2:
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Leicht
holzige Pflanzen werden bei kühlem und
regnerischem Wetter geerntet. 175 g der grob geschnittenen Pflanzenprobe
werden in einer hermetisch verschlossenen Umhüllung verteilt. Die Gesamtfläche der
Umhüllung
beträgt
1 500 cm2. Die verwendeten Umhüllungen
bestehen aus einer semipermeablen Membran, die aus einem Polymermaterial auf
Basis eines Poly(ether-Block-amids) gebildet ist, dessen Gewicht
aus 40 % PTMG-Sequenzen und 60 % PA 12-Sequenzen zusammengesetzt
ist. Die Dicke der Wand der Umhüllung
beträgt
25 μm. Als
Kontrolle wird ein Gefrierbeutel für Nahrungsmittel verwendet.
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Die
Umhüllung
und der Gefrierbeutel werden in einem Raum ohne mechanische Belüftung aufgehängt. Die
Temperatur wird bei etwa 19 °C
und die relative Luftfeuchtigkeit bei 70 % gehalten.
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Es
wird festgestellt, dass sich an der Innenseite des Kontrollbeutels
sehr schnell Beschlag bildet. Schon am vierten Tag entwickelt sich
Braunfleckigkeit auf der Kontrollprobe, um sie danach völlig zu
bedecken. Bei der Öffnung
des Beutels am Ende des Versuchs strömen Gärungsgerüche aus. Während der gesamten Dauer des
Versuchs wird der Musterbeutel regelmäßig gewogen und es fällt auf, dass
keine Gewichtsveränderung
stattfindet.
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Die
in die Umhüllung
gegebene Probe verhält
sich anders. Die Pflanze behält
ihre grüne
Farbe und ein charakteristischer Geruch trockener Pflanzen strömt während des
Versuchs aus. Bei der Öffnung der
Umhüllung
zerfällt
die Pflanze unter den Fingern.
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Um
die Kinetik der Trocknung zu bewerten wird die Umhüllung regelmäßig gewogen.
Sobald die Pflanze in die Umhüllung
gegeben wird ist der Feuchtigkeitsverlust beachtlich. Nach dem vierten
Tag wiegt die Pflanzenprobe 90 g. Ab dem sechsten Tag ist der Gewichtsverlust
wesentlich geringer. Am zehnten Tag wiegt die Probe nicht mehr als
55 g und die in ihr enthaltene Feuchtigkeit wurde ihr vollständig entzogen.
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Beispiel 3:
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Eine
Chemikalie mit einem Schmelzpunkt nahe 40 °C und mit 20 % Wassergehalt
wird in eine hermetisch verschlossene Umhüllung gegeben. Die Umhüllung besteht
aus einer semipermeablen Membran, die aus einem Polymermaterial
auf Grundlage eines Poly(ether-Block-amids) gebildet ist, dessen Gewicht
aus 40 % PTMG-Sequenzen und 60 % PA 12-Sequenzen zusammengesetzt
ist. Die Dicke der Wand der Umhüllung
beträgt
25 μm und
die Gesamtfläche
der Umhüllung
beträgt
2184 cm2. Die Chemikalie stellt keine physikochemischen
Wechselwirkungen mit dem Poly(ether-Block-amid) her. Um die Trocknungseffizienz
zu vergleichen wird das Produkt ebenfalls in einen flachen, offenen
Behälter
in eine Trockenkammer mit 40 °C
gegeben.
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Unter
diesen Bedingungen sublimiert das Produkt und der am Ende der Trocknung
festgestellte Verlust beträgt
15 % des Gesamtgewichtes.
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Bei
der Trocknung des in die Umhüllung
gelegten Produktes sublimiert das Produkt im Inneren der Umhüllung, aber
seine Dämpfe
durchdringen aufgrund der chemischen Unverträglichkeit des zu trocknenden
Produktes mit dem Poly(ether-Block-amid) nicht die Wand. Allein
die Wasserdampfmoleküle
diffundieren durch die Wand. Der für diese Phase der Trocknung
berechnete Wirkungsgrad beträgt
annähernd
99,5 %.
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Beispiel 4:
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Frisch
geschnittene und direkt auf den Boden gelegte Heilpflanzen werden
durch eine semipermeable Membran abgedeckt, die mit einem eine Folie
bildenden Faservlies aus Polyester verbunden ist. Die Membran hat
als Grundlage ein Poly(ether-Block-amid), dessen Gewicht aus 50
% PA 12-Blöcken
und 50 % PEG-Blöcken
besteht. Die Dicke der aktiven Membran beträgt 18 μm. Das Flächengewicht des Faservlieses
beträgt
30 g/m2 und seine Dicke 0,13 mm. Die Permeabilität dieser
Folie für
Wasserdampf, die gemäß der in
der ASTM E 96 B-Norm (38 °C,
50 % RLF) beschriebenen Methode gemessen wird, beträgt 24 000
g/m2 pro 24 Stunden.
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Die
Dichtigkeit auf den Seiten und an den Enden der Folie wird mit Erde
erreicht, damit der auf diese Weise im Freien aufgebaute „Tunnel" hermetisch verschlossen
ist. Die so abgedeckten Pflanzen trocknen ohne Energiezufuhr, besonders
ohne Verbrauch fossiler Energie, in 48 Stunden. Die Qualität der Pflanzen
ist mit derjenigen von heißluftgetrockneten
Kontrollproben vergleichbar.
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Beispiel 5:
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Alte
Bekleidung wird in eine aus einer semipermeablen Membran gebildeten
Umhüllung
gegeben, die mit einer Folie aus weichem und mikroperforiertem Polyethylen
komplexiert ist, welche ein Flächengewicht
von 43 g/m2 aufweist. Die semipermeable
Membran hat als Grundlage ein Poly(ether-Block-amid), dessen Gewicht
aus 50 % PA 12-Blöcken
und 50 % PEG-Blöcken
besteht, und ihre Dicke beträgt
25 μm. Die
Permeabilität
dieser komplexierten Membran für
Wasserdampf, die gemäß der in
der ASTM E 96 B-Norm (38 °C,
50 % RLF) beschriebenen Methode gemessen wird, beträgt 200 g/m2 pro 24 Stunden.
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Die
Bekleidung muss bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 45 bis 55 % gehalten
und konserviert werden, um das Auftreten von Schimmel, wenn sie zu
feucht ist, oder die Veränderung
der Fasern, wenn sie nicht feucht genug ist, zu verhindern.
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Alte
Bekleidung wird ebenfalls in eine einfache Hülle aus Polyethylen gegeben,
die eine Permeabilität
für Wasserdampf
von 18 g/m2 pro 24 Stunden aufweist, um
den Einfluss der semipermeablen Membran auf die Konservierung der
Bekleidung zu untersuchen.
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Es
wird festgestellt, dass, wenn die Bekleidung durch die komplexierte
Membran geschützt
ist, ihr Aussehen unversehrt bleibt, selbst wenn die äußere relative
Luftfeuchtigkeit nahezu 100 % beträgt, während unter derartigen Bedingungen
die durch die einfache Hülle
aus Polyethylen geschützte
Bekleidung die Feuchtigkeit wieder aufnimmt und schimmelt, was ihren
allmählichen
Abbau zur Folge hat.
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Natürlich ist
die Erfindung, wie bereits aus allem Vorangehenden hervorgeht, nicht
auf die Bedingungen oder Größen begrenzt,
die bezüglich
der zur Veranschaulichung der Erfindung in ihren bevorzugten Ausführungsformen
gewählten
Beispiele genauer beschrieben wurden.