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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf Verstärkungskomponenten
für elastomere
Produkte und auf unter Verwendung der Verstärkungskomponenten hergestellte
elastomere Produkte. In einer erläuterten Ausführungsform
ist die Verstärkungskomponente
ein Gürtelpaket
für einen
Luftreifen.
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Technischer
Hintergrund
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Elastomere
Produkte wie etwa Antriebsriemen, Förderbänder und Luftreifen werden
manchmal mit verstärkten
Komponenten hergestellt, wobei die Verstärkung aus parallelen Korden
oder Filamenten, die in einer Gummimatrix eingeschlossen sind, besteht.
Häufig
müssen
in dem Produkt mehr als eine dieser Komponenten an eine andere solche
Komponente angrenzend aufeinander gelegt werden, wobei die Korde
oder Filamente in benachbarten Komponenten, wenn mehr als eine Verstärkungsschicht
verwendet wird, häufig
entgegengesetzte Winkel besitzen. Solche Komponenten weisen, insbesondere
in Gürteln
und Reifen, Kanten mit freiliegenden Verstärkungsenden und Spleißstellen
auf.
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Wenn
ein elastomeres Produkt arbeitet, neigen die Enden der Verstärkung und
die Kanten von Komponenten, die physikalische Eigenschaften besitzen,
die sich von dem Elastomer unterscheiden, mit der Zeit dazu, von
dem Elastomer wegzubrechen. Außerdem
können
sich die Spleißstellen
vom Elastomer losreißen
und ein Lösen
der Verstärkungskomponente
von dem Elastomer bewirken. Häufig
sind dem Produkt Zusatzkomponenten beigefügt oder ist das Produkt anderweitig
modifiziert, um diese Probleme zu verkleinern oder zu beseitigen.
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Bei
Radialreifen versucht EP-A 875 402 dieses Problem durch Vorsehen
zweier Gürtelschichten zu
lösen,
die einen schräg
verlaufenden Streifen enthalten, der durch Ausrichten mehrerer Verstärkungskorde
auf eine Umfangsrichtung des Reifens gebildet ist und im Zickzack
in Umfangsrichtung des Reifens verläuft, derart, dass der Streifen
an beiden Endabschnitten der zwei Gürtelschichten von der oberen
Gürtelschicht
zur unteren Gürtelschicht
umgelegt wird. Es wird behauptet, dass bei einem Reifen, der mittels
dieser Art von Verstärkung
hergestellt worden ist, die Geradeausfahrstabilität verbessert
ist und auch der Widerstand der Gürtelschichten gegen Kantenlösung erhöht ist.
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Obwohl
die Zickzackfaltung eines elastomeren verstärkten Streifens das Kordendenproblem
an einer Gürtelkante
löst, enthalten
solche Streifen dennoch eine Spleißstelle. Da zwei Gürtelschichen
aus einem einzigen Streifen aus verstärktem Elastomer vorgesehen
sind und die obere Gürtelschicht
und die untere Gürtelschicht
in entgegengesetzten Winkeln angeordnet sind, können die herkömmliche Überlappungsspleißung und
die herkömmliche
Stoßspleißung bei
dieser Konfiguration nicht angewandt werden. Die Herausforderungen
bei dieser Art von Konstruktion sind, eine Spleißverbindung, die bei einem Minimum
an Schneidarbeit ausgeführt
werden kann, d. h. eine Spleißverbindung,
die nicht arbeitsintensiv ist, zu schaffen und eine Spleißverbindung
zu schaffen, die einen glatten Übergang
in dem Verbund ergibt, d. h., dass in einem fertig gestellten Reifen
keine durch Stapelmaterial in einer Überlappungsspleißverbindung
hervorgerufenen Erhöhungen
vorkommen.
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Es
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, eine Verstärkungskomponente zu schaffen,
die in elastomeren Produkten verwendet werden kann, keine Schnittkanten
mit freien Kord- oder Filamentverstärkungsenden aufweist und in
einem fertig gestellten Produkt als im Wesentlichen ohne Spleißverbindungen
zu sein erscheint.
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Weitere
Aufgaben der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung und
den Ansprüchen deutlich.
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Definitionen
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"Kernreiter" bedeutet einen Gummikeil,
der im Wulstbereich des Reifens zwischen der Karkasse und dem Karkassenhochschlag
angeordnet ist und gewöhnlich
zur Versteifung der unteren Seitenwand des Reifens verwendet wird.
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"Axial" und sein adverbialer
Gebrauch bedeuten Linien oder Richtungen, die zur Drehachse des
Reifens parallel sind.
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"Wulst" bedeutet jenen Teil
des Reifens, der ein ringförmiges
dehnbares Element umfasst, das mit Lagenkorden umwickelt ist und
mit oder ohne weitere Verstärkungselemente
wie etwa Wulstfahnen, Chipper, Kernreiter, Zehenschützer und
Wulstbänder
so geformt sind, dass er auf die Maßfelge passt.
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"Gürtelverstärkungsstruktur" bedeutet wenigstens
zwei Lagenschichten aus parallelen Korden, die gewebt oder nicht
gewebt sind und unter dem Laufstreifen liegen, mit dem Wulst nicht
verankert sind und sowohl linke als auch rechte Kordwinkel im Bereich
von 17 bis 28 Grad in Bezug auf die Äquatorialebene des Reifens
besitzen.
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"Karkassenlage" bedeutet die Reifenstruktur ohne
die Gürtelstruktur,
den Laufstreifen, den Unterprotektor, den Seitenwandgummi und die
Wülste.
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"Kord" bedeutet eine der
Verstärkungslitzen, aus
denen die Lagen in dem Reifen bestehen.
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"Äquatorialebene (EP)" bedeutet die Ebene senkrecht
zur Drehachse des Reifens, die durch die Mitte seines Laufstreifens
verläuft.
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"Filament" bezieht sich auf
ein einzelnes Garn.
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"Pantographieren" bezieht sich auf
das Verschieben der Winkel der Kordverstärkung in einem Reifen, wenn
sich der Durchmesser des Reifens z. B. während der Ausdehnung des Reifens
in der Heizform ändert.
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"Lage" bedeutet eine ununterbrochene Schicht
aus gummibeschichteten, parallelen Korden.
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"Luftreifen" bedeutet eine mechanische
Vorrichtung, die im Allgemeinen die Form eines Torus (gewöhnlich eines
offenen Torus) besitzt und Wulste sowie einen Laufstreifen aufweist
und aus Gummi, Chemikalien, Gewebe und Stahl oder anderen Materialien
gefertigt ist. Ein auf das Rad eines Kraftfahrzeugs montierter Reifen
liefert über
seinen Laufstreifen eine Traktion und enthält das Fluid oder gasförmige Medium,
gewöhnlich
Luft, das die Fahrzeuglast auffängt.
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"Radial" und sein adverbialer
Gebrauch bedeuten Richtungen, die sich radial zu der Drehachse des
Reifens oder von dieser weg erstrecken.
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"Radialreifen" bedeutet einen mit
Gürteln versehenen
oder in Umfangsrichtung beschränkten Luftreifen,
in dem die von Wulst zu Wulst verlaufenden Lagenkorde unter Kordwinkeln
zwischen 65° und 90° in Bezug
auf die Äquatorialebene
des Reifens gelegt sind.
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"Schulter" bedeutet den oberen
Abschnitt einer Seitenwand direkt unter der Laufstreifenkante.
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"Seitenwand" bedeutet jenen Abschnitt
eines Reifens zwischen dem Laufstreifen und dem Wulst.
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"Spleißverbindung" bezieht sich auf
die Verbindung des Endes zweier Komponenten oder der zwei Enden
derselben Komponente in einem Reifen. "Spleißverbindung" kann sich auf das Gegeneinanderstoßen oder
auf das Überlappen
zweier solcher Enden beziehen.
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"Laufstreifen" bedeutet eine geformte
Gummikomponente, die, wenn sie zu einem Reifenmantel verschweißt ist,
denjenigen Abschnitt des Reifens umfasst, der bei normalem Fülldruck
und normaler Last des Reifens mit der Fahrbahn in Kontakt gelangt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Luftreifen mit wenigstens einem
Paar von im Wesentlichen parallelen ringförmigen Wülsten (12), wenigstens
einer um die Wülste
gewickelten Karkassenlage (14), einem über der wenigstens einen Karkassenlage
in einem Kronenbereich des Reifens angeordneten Laufstreifen (18)
und zwischen dem Laufstreifen (18) und den Wülsten (12)
angeordneten Seitenwänden (20).
Zwischen dem Laufstreifen (18) und der wenigstens einen
Karkassenlage (14) ist im Kronen bereich des Reifens ein
Verstärkungspaket
(24) angeordnet, das einen elastomeren Verbund mit einem
zweiten Ende (42) und einem ersten Ende (32) umfasst.
Der elastomere Verbund ist mit im Wesentlichen parallelen und im
Wesentlichen unter 0° bezüglich einer
longitudinalen Mittellinie (CL) des Verbunds orientierten Verstärkungskorden
(26) verstärkt.
Der Verbund ist auf sich selbst gefaltet, um ein Verstärkungspaket (24)
zu schaffen, das eine obere Schicht (46), in der die Verstärkungskorde
einen Winkel von 17 bis 35° in Bezug
auf die Äquatorialebene
(EP) des Reifens (10) besitzen, und eine untere Schicht
(48), in der die Verstärkungskorde
einen Winkel von –17
bis –35° in Bezug
auf die Äquatorialebene
(EP) des Reifens (10) besitzen, aufweist. Das Verstärkungspaket
(24) weist eine Spleißverbindung
(28) auf, bei der sich die obere Schicht (46)
an einer zweiten Endspitze (37) mit der unteren Schicht
(48) an einem ersten Ende (32) überlappt.
Die Spleißverbindung
(28) umfasst eine dreieckige Konfiguration, die durch Schneiden
der oberen Schicht (46) an einem ersten Ende (32)
unter einem Winkel von 17 bis 35° auf
einer Strecke, die 70 bis 90 % der Breite des elastomeren Verbunds
(24) entspricht, und Entfernen aller abgeschnittenen Verstärkungskorde
(26) von dem Ausschnitt (30) am ersten Ende (32)
hergestellt worden ist.
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Das
zweite Ende (42) des Verstärkungspakets (24)
passt ohne Veränderung
und unter Überlappung
mit dem geschnittenen Ende (32) des Verstärkungspakets
(24) zusammen.
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Die
Verstärkungskorde
(26) können
Stahl, Polyester, Polyamid, aromatisches Polyamid, rekonstituierte
Zellulose, Polyvinylalkohol, Glasfasern, Kohlenstoff-Fasern und
Mischungen davon enthalten.
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In
der gezeigten Ausführungsform
sind die Verstärkungskorde
(26) aus der Gruppe gewählt,
die Polyethylennaphthalat (PEN), Terephthalat, Ray on und Aramid
umfasst. Die Verstärkungskorde
(26) besitzen ein dTex von 3300 bis 13000 und eine Fadendichte
in dem Verstärkungspaket
(24) von 4 bis 11 Enden pro Zentimeter (epc).
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
einen Reifen im Stand der Technik, der einen durchgängigen,
gefalteten Gürtel
verwendet.
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2 zeigt
eine Gürtelverstärkung im
Stand der Technik, die in dem Reifen von 1 verwendet wird.
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3 zeigt
eine auseinandergezogene Ansicht der Gürtelverstärkung im Stand der Technik.
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4 zeigt
einen Reifen der Erfindung.
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5 zeigt
einen durchgängigen
Gürtel
der Erfindung.
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6 zeigt
eine auseinandergezogene Ansicht eines durchgängigen Gürtels der Erfindung.
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7 zeigt
eine Spleißverbindung
für die Gürtelverstärkung der
Erfindung.
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8 zeigt
ein Diagramm, das die Festigkeit eines unter Verwendung von PEN-Verstärkung hergestellten
Gürtels
der Erfindung mit der Festigkeit eines herkömmlichen Stahlgürtels vergleicht.
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9 zeigt
das Last-Versatzmaß-Diagramm eines
Verstärkungspakets
der Erfindung im Vergleich zu einem herkömmlichen Stahlgürtel.
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10 zeigt
die Ermüdungsbeständigkeit von
unter Verwendung verschiedenartiger Konstruktionen und verschiedenartiger
Materialien hergestellten Gürteln.
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11 zeigt
die Ermüdungseigenschaften eines
Gürtels
bei Verwendung von PEN-Verstärkung im
Vergleich zu einem mit Stahlkordverstärkung hergestellten Gürtel.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Bezogen
zunächst
auf die 1 und 2 ist eine
Gürtelverstärkung 22
im Stand der Technik, wie sie in EP-A- 875 402 gezeigt ist, durch
Rückwärts- und Vorwärtswickeln
eines verstärkten
elastomeren Streifen auf sich selbst über den gesamten Umfang eines
Reifens hergestellt worden. Die Verstärkungskorde in dem Streifen überkreuzen
sich zwischen den Schichten, die Zonenabschnitte, in denen die Verstärkungskorde
in der Reifenumfangsrichtung schräg nach rechts verlaufen, und
Zonenabschnitte, in denen die Verstärkungskorde in der Reifenumfangsrichtung
schräg
nach links verlaufen, enthalten. 3 zeigt
das Umlaufen des elastomeren Streifens in einer auseinander gezogenen
Ansicht, um so das Schichten des elastomeren Streifens verständlich zu
machen.
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Bezogen
auf 4 umfasst ein Reifen 10 der Erfindung
wenigstens ein Paar von im Wesentlichen ringförmigen Wülsten 12, um die wenigstens eine
Karkassenlage 14 gewickelt ist. Die Gürtelverstärkung 24 ist in einem
Kronenbereich des Reifens angeordnet, während ein Laufstreifen 18 radial
außerhalb
der Gürtelverstärkung 24 angeordnet
ist. Zwischen dem Lauf streifen 18 und den Wülsten 12 sind
Seitenwände 20 angeordnet.
Es sei angemerkt, dass ein Reifen im Stand der Technik, der die
in 2 gezeigte Gürtelverstärkung des
Standes der Technik aufweist, wegen der starken Ähnlichkeit der Querschnitte
an spezifischen Punkten an den Reifen, d. h. in der Mitte der übereinandergefalteten
Abschnitte des verstärkten
elastomeren Streifens, an spezifischen Punkten des Reifens genau
so gut durch 4 wiedergegeben sein könnte.
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In
den 4, 5 und 6 ist nun
unter Verwendung derselben Ansichten, wie sie in den 1, 2 und 3 für die Gürtelverstärkung im Stand
der Technik verwendet worden ist, die Gürtelverstärkung der Erfindung gezeigt.
In den 5 und 6 ist gezeigt, dass statt dem
Rückwärts- und
Vorwärtswickeln
des verstärkten
elastomeren Streifens auf sich selbst die Gürtel der Erfindung durch ununterbrochenes
Falten des Streifens in der gleichen Richtung, als wenn der elastomere
Streifen um einen Kern gewickelt würde, hergestellt worden sind.
Der Kern kann ein gedachter Kern sein oder der Kern 23 kann
ein Elastomer enthalten. Wenn kein Kern verwendet wird, dient der
Gummi von dem Niet als Verbindung des oberen Abschnitts des Gürtels mit
dem unteren Abschnitt des Gürtels.
In einer gezeigten Ausführungsform
wird ein Rohgummikern 23 mit einer Breite, die zwischen
60 % und 95 % der Gürtelbreite
beträgt,
verwendet, um den der elastomere Streifen gewickelt ist. In 6 ist
ein Abschnitt eines Kerns 23 gezeigt. Fachleuten ist klar,
dass dann, wenn ein Kern 23 verwendet wird, dieser die
gleiche Länge
wie die Verstärkung 24 besitzt,
wobei statt einem einzigen Kern, der Kern die Form von Gürtelkantenstreifen
annehmen kann.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann der Kern einen verstärkten
Streifen, insbesondere einen verstärkten Streifen, der eine unterbrochene Verstärkung aufweist,
umfassen, wie er von Davisson in US-A- 4 791 973 beschrieben worden
ist.
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Es
wird angenommen, dass das Krümmen der
Verstärkungskorde
in der gleichen Richtung die Belastungen der Korde verringert und
die Stabilität der
Gürtelkonstruktion
erhöht.
Es wird angenommen, dass eine verringerte Belastung der Verstärkungskorde
die Ermüdungsbeständigkeit
der Korde und die Gesamtverschleißeigenschaften des Reifens
verbessert. Eine weitere Verringerung der Belastungen der gefalteten
Korde kann durch Einschluss des Gummikerns 23 zwischen
den gefalteten Schichten, was den Knick an den gefalteten Kanten
des elastomeren Streifens verringern kann, erhalten werden.
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In 7 ist
der Spleißabschnitt 28 einer
Gürtelverstärkung 24 gezeigt.
Um die Spleißverbindung 28 zu
bilden, wird in dem ersten Ende 32 des Gürtels 24 ein
Ausschnitt 30 angebracht, wobei ein erster Schnitt 36 parallel
zur Kante 34 des Gürtels
ausgeführt
wird und die Kante 34 die längste Seite des Faltwinkels
ist, der das erste Ende 32 des Gürtels umfasst. In der gezeigten
Ausführungsform
kreuzen sich ein erster Schnitt 36 und ein zweiter Schnitt 40 und bilden
mit der Kante 38 ein Dreieck. Der ausgeschnittene Abschnitt 30 des
ersten Endes 32 des Gürtels 24 ist
so geformt, dass er mit dem gefalteten Ende 42 des zweiten
Endes 44 des verstärkten
Streifens, der zur Herstellung des Gürtels 24 verwendet
wird, zusammenpasst, d. h., dass das umgefaltete Ende 42 ohne
Schneidarbeit verwendet wird, was die bei der Ausführung der
Spleißverbindung 28 aufgebrachte Arbeit
verringert.
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Das
Ausführen
einer Spleißverbindung 28 in dieser
Weise bewirkt eine wesentliche Überlappung zwischen
dem ersten Ende 32 und dem zweiten Ende 44 des
Gürtels,
wobei in einem unter Verwendung des Gürtels 24 hergestellten
Reifen keine zusätzliche
Materialdicke vorhanden ist, weil das umgefaltete Ende 42 in
dem ausgeschnittenen Abschnitt 30 sitzt. Wie in den 6 und 7 gezeigt
ist, sind die Kordwinkel des oberen Abschnitts 46 und des
unteren Abschnitts 48 in der Spleißverbindung dieselben wie im übrigen Gürtel. Dementsprechend
wird die Festigkeit in der Spleißverbindung, die durch eine starke
Haftung in der wesentlichen Überlappung
zwischen dem oberen Abschnitt 46 und dem unteren Abschnitt 48 in
dem Bereich der Spleißverbindung 28 zusätzlich unterstützt wird,
aufrechterhalten.
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Die
Gürtelverstärkung 24 wird
vorzugsweise unter Verwendung einer Verstärkung, die organische Filamente
oder Korde enthält,
hergestellt, obwohl Fachleute wissen, dass bei bestimmten Konstruktionen
ein faserverstärkter
elastomerer Streifen verwendet werden kann, um die gefaltete Gürtelstruktur 24 zu
bilden. Organische Filamente oder Korde, die als Verstärkung verwendet
werden, können
Polyester, Aramid, Nylon, Polyvinylalkohole, Polyalkene, Zellulose,
Glasfasern und Kohlenstoff-Fasern umfassen. Fachleuten ist klar,
dass Stahlkorde, die einen hohen Grad an Elastizität aufweisen,
verwendet werden können.
In der gezeigten Ausführungsform
wurden bei Verwendung von Polyethylennaphthalat-(PEN)-Korden, die von Allied
Signal erhalten wurden, sehr gute Resultate erzielt wurden.
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Die
in dem gezeigten Reifen verwendeten PEN-Korde wurden unter Anwendung
einer Langsamziehprozedur verarbeitet, um längere Kristalle des PEN-Materials
in den Filamenten zu erzeugen. Es wird angenommen, dass dieser Prozess
eine bessere Formbeständigkeit,
einen höheren
Dehnungsmodul und weitere verbesserte physikalischen Eigenschaften
ergibt. Die durch den Prozess erzeugten Korde besaßen einen
nominellen Titer von 1100/2/3 dTex (1000/2/3 Denier) sowie eine
4×4-Verdrehung und
wiesen eine Zerreißfestigkeit
von 9,2 dN/tex (10,5 Gramm pro Denier (gpd)) und einen Dehnungsmodul
von 230 dN/tex (260 gpd) auf.
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Die
Korde können
mittels einer Einzelfaden-Taucheinheit getaucht und zu einem Gewebe verwebt
werden. Alternativ kann das Gewebe gemäß WO98/47726 oder WO99/16630
präpariert
werden. Es wird angenommen, dass die Tauchprozedur die Eigenschaften
des PEN-Kords weiter verbessert. Fachleute wissen, dass das herkömmliche
Gewebetauchen angewandt werden kann, wenn Sicherungsmaßnahmen
getroffen werden, um eine richtige Haftung, eine Formbeständigkeit
und eine maximale Gleichförmigkeit
zu garantieren.
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Es
wird angenommen, dass die spezifischen Eigenschaften der PEN-Korde
jedoch sekundär
sind, da der Entwurf oder die Architektur des Gürtelpakets höchst wichtig
für die
Eigenschaften des Reifens ist, und dass andere Kordmaterialien und
Kombinationen verwendet werden können,
um die erforderlichen Gürtelpaketeigenschaften
für einen
spezifizierten Reifen zu erhalten.
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In
einem Verfahren der Erfindung wird ein elastomerer Streifen zuerst
durch Kalandrieren mehrerer paralleler Verstärkungskorde vorbereitet, um
einen kalandrierten Materialstreifen mit ununterbrochenen Verstärkungskorden
parallel zur Kante des kalandrierten Streifens zu erzeugen. Fachleute
wissen, dass ein solcher kalandrierter Streifen bei der Präparierung
von herkömmlichen
Gürteln
gefertigt wird, jedoch wird der kalandrierte Streifen zur Präparierung von
herkömmlichen
Gürteln
in einem Winkel geschnitten, wobei die winkligen Enden miteinander spleißverbunden
werden, um einen Gürtelstreifen
zu schaffen, der eine Verstärkung
aufweist, die einen Winkel zur Kante des Gürtelstreifens bildet.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird das Schneiden und Spleißen des
Streifens vermieden, da der kalandrierte Streifen bei der Erfindung
so verwendet wird, wie er den Kalander verlässt, d. h., dass die Verstärkung in
dem Streifen parallel zur Kante des Streifens ist.
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Der
kalandrierte Streifen wird auf eine Länge zugeschnitten, die zum
Formen eines Gürtels
in einem Reifen erforderlich ist. Beispielsweise in einem Reifen
mit einem Rohumfang von 226 cm (89 Zoll), wobei der Rohgürtel eine
Breite von 192 mm besaß und
der Kordwinkel der Verstärkung
32° betrug.
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Der
kalandrierte Streifen wird unter einem Winkel von 20 bis 40 Grad
in mehrere ununterbrochene Falten gelegt, wobei alle Falten in die
gleiche Richtung gehen, um eine Struktur zu erzeugen, die zum Wickeln
des Streifens um ein Rohr oder eine flache Stange und dem Entfernen
des Rohrs oder der Stange sowie dem Flachmachen der gewickelten Struktur äquivalent
ist.
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Es
ist ein Reifen entworfen worden, der eine Gürtelverstärkung aufweist, die Verstärkungskorde von
6700 dTex besitzt und aus einem Streifen aus kalandriertem Material
mit einer Breite von 192 mm und einer Korddichte von 11 epc gefertigt
worden ist. Die gefaltete Struktur kann durch Wählen des gewünschten
Winkels der Verstärkung
und Ausführen
einer ersten Faltung unter dem gewünschten Winkel gefertigt worden
sein. In der gezeigten Ausführungsform wurde
der Winkel der Verstärkung
als Winkel von 30° gewählt. Das
Falten kann durch Verfolgen des gleichen Musters über die
gesamte Länge
des kalandrierten Streifens fortgesetzt werden. Die Spleißverbindung
kann durch Schneiden des ersten Endes des Streifens unter einem
30°-Winkel
und über
eine Strecke, die 85 % der Gürtelbreite
(163 mm) entspricht, ausgeführt
werden. Ein parallel zur Kante des Gür tels ausgeführter zweiter
Schnitt überkreuzt
sich mit dem ersten Schnitt, und die abgetrennten Verstärkungskorde
können
entfernt werden.
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In
einer Ausführungsform,
in der die Verstärkung
bei der Konstruktion eines Reifen verwendet wird, überlappt
sich das erste Ende des gefalteten, kalandrierten Streifens mit
dem zweiten Ende des gefalteten, kalandrierten Streifens im Kronenbereich des
Reifens. Das erste Ende und das zweite Ende überlappen sich glatt und ohne
aufgeschichtetes Verstärkungsmaterial
in dem Überlappungsabschnitt.
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Optional
kann an einem Ende oder an beiden Enden des kalandrierten Streifens
ein Haftmittel angebracht und die beiden Ende zusammengepresst werden.
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In
einer zusätzlichen
Ausführungsform
des Verfahrens kann der kalandrierte Streifen über einen Gummikern mit einer
Breite zwischen 60 und 95 % der Breite einer zu fertigenden Gürtelkonstruktion
gefaltet und die Verstärkungskorde
oder -filamente an den gefalteten Kanten des kalandrierten Streifens über den
Gummikern gebogen werden, wobei der Gummikern für eine Haftung zwischen den
oberen und den unteren gefalteten Abschnitten des kalandrierten
Streifens sorgt sowie als Abstandshalter dient, der ein Knicken
an den gefalteten Kanten des Gürtels
verhindert. Der Kern kann Gürtelstreifen
mit einer Breite von 1,3 bis 3,2 cm (0,5 bis 1,25 Zoll) umfassen,
die an den gefalteten Kanten des Gürtels angeordnet sind.
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Der
Reifen der Erfindung ist im Weiteren in der den Fachleuten bekannten
Weise konstruiert.
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Die
Erfindung wird mit Bezug auf die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht.
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Beispiel 1:
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In
diesem Beispiel wird die Dehnung eines herkömmlichen Stahlgürtels verglichen
mit der Dehnung eines gemäß der Erfindung
gefertigten durchgängigen
Gürtels,
der mit PEN-Verstärkungskord
von 6.700 dTex (6.000 Denier) und 8,3 epc (Enden pro Zentimeter)
(21 epi (Enden pro Zoll)) hergestellt worden ist. Die Gürtel wurden
in derselben Weise konstruiert, wie Gürtel für die Verwendung beim Aufbau eines
Reifens präpariert
worden wären,
jedoch wurden sie in einem Labor einer Last unterworfen, um ihre
Festigkeits- und Dehnungseigenschaften zu bestimmen. Wie aus 8 ersichtlich
ist, wies der herkömmliche
Stahlgürtel
eine Dehnung von etwa 2,8 cm (1,1 Zoll) bei einer Last von etwa
2640 N (600 Pfund) auf, wobei der Gürtel an diesem Punkt brach. Im
Gegensatz dazu wies der durchgängige
Gürtel
der Erfindung, der mit PEN-Korden hergestellt war, eine Dehnung
von etwa 3 cm (1,2 Zoll) bei einer Last von etwa 8.360 N (1900 Pfund)
auf, worauf der Gürtel brach.
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Aus 8 ist
ersichtlich, dass die Dehnung des PEN-Gürtels bei 2.640 N (600 Pfund)
etwa 1, 3 cm (1/2 Zoll) betrug.
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Diese
Daten zeigen, dass ein mit PEN-Kord verstärkter Gürtel der Erfindung im Vergleich
zu einem herkömmlichen
Stahlgürtel
einer schwereren Last widerstehen kann und bei der gleichen Last
eine geringere Dehnung erfährt.
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Beispiel 2:
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In
diesem Beispiel wird ein zweiter Gürtel der Erfindung, der mit
PEN-Kord mit einem
Titer von 6.700 dTex (6.000 Denier) und einer Fadendichte von 11
epc (28 epi) hergestellt worden ist, mit der Stahlgürtelkonstruktion,
auf die im Beispiel 1 verwiesen wurde, verglichen. In diesem Beispiel,
mit Bezug auf 9, sind die Versatzmaße der Gürtel bei
der Laborprüfung
gezeigt. Wie in der Figur zu sehen ist, behielt der Stahlgürtel seine
Form ziemlich gut bei, bis die Last auf den Gürtel 3.740 N (850 Pfund) überschritt,
worauf der Versatz bei 5.280 N (1200 Pfund) von 0,13 cm (0,05 Zoll)
auf 0,38 cm (0,15 Zoll) schnell zunahm. Im Gegensatz dazu behielt
der mit PEN-Kord verstärkte,
durchgängige
Gürtel
der Erfindung seine Form ziemlich gut bei, bis die Last auf den Gürtel 3.520
N (800 Pfund) überschritt,
worauf er bei 5.280 N (1200 Pfund) von 0,13 cm (0,05 Zoll) auf 0,25
cm (0,10 Zoll) abwich.
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Diese
Daten zeigen, dass der unter Verwendung von PEN-Verstärkungskorden
hergestellte Gürtel
der Erfindung theoretisch eine Reifenkonstruktion ergeben würde, die
geeigneter ist, ihre Form beizubehalten als eine unter Verwendung
von herkömmlichen
geschnittenen Stahlgürteln
hergestellte Reifenkonstruktion.
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Beispiel 3:
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In
diesem Beispiel sind relative Daten für mehrere Verbundgürtel, die
aus verschiedenen Materialien gefertigt worden sind, gezeigt. Herkömmliche
geschnittene Gürtel,
die aus Stahl, Aramid und PEN gefertigt worden sind, werden mit
einem durchgängigen
Gürtel
der Erfindung, der mit PEN-Korden verstärkt worden
ist, verglichen. Die Daten zeigen, mit Bezug auf 10,
dass der unter Verwendung einer PEN-Kordverstärkung gefertigte durchgängige Gürtel der
Erfindung einen höheren
Dehnungsmodul, eine höhere
Scherfestigkeit in der Ebene und bessere Ermüdungseigenschaften im Vergleich
zu den anderen Verbunden besitzt.
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Beispiel 4:
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In
diesem Beispiel sind Labordaten wiedergegeben, wobei in einer Prüfung, in
der die Ermüdungszyklen
bis zum Bruch festgestellt wurden, gemäß der Erfindung hergestellte
Verbundgürtel
mit herkömmlichen
geschnittenen Gürteln
verglichen sind. Mit Bezug auf 11 zeigen
die Daten, dass der mit PEN-Korden verstärkte, durchgängige Gürtel der
Erfindung 6.000 Zyklen bis zum Bruch überlebte, während die herkömmlichen
stahlkordverstärkten, geschnittenen
Verbundgürtel
100 Zyklen bis zum Bruch überlebten.