-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung für eine Beschichtung
und ein Verfahren zur Herstellung einer aktivierten Beschichtung
auf einem Nickelsieb. Das beschichtete Nickelsieb kann als Kathode
in einer elektrolytischen Zelle eingesetzt werden, die für die Herstellung
von Wasserstoff und Sauerstoff aus einer wässrigen alkalischen Lösung ausgerichtet
ist. Eine bevorzugte Beschichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
sie zwei aktivierte Schichten mit einem großen Oberflächenbereich, einer Vielzahl
von Rissen und einem Gewichtsverhältnis von Nickel zu Aluminium
von mehr als 20/1 in der oberen Schicht und mehr als 4/1 in der
unteren Schicht aufweist, die dem Nickelsubstrat benachbart ist.
-
Aktivierte
Nickelsiebe werden zurzeit für
die Synthese von Methan und die Erzeugung von Wasserstoff und Sauerstoff
in elektrolytischen Zellen, die ein wässriges alkalisches Medium
enthalten, verwendet.
-
In
der Methansynthese wird eine Mischung aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff über die
aktivierten Nickelsiebe geleitet, wobei Methan und Wasser gebildet
werden. Für
die Herstellung von Wasserstoff und Sauerstoff in elektrolytischen
Zellen werden die aktivierten Nickelsiebe als Kathoden eingesetzt.
Werden aktivierte Siebe als Kathode in einer elektrolytischen Zelle
eingesetzt, können
sie die Überspannung
verringern und es kann eine Verbesserung des Wirkungsgrades um mehr
als 20% in Vergleich zu unbehandelten Nickelsieben erhalten werden.
Es wird angenommen, dass die Überlegenheit
der aktivierten Nickelsiebe zumindest teilweise durch den vergrößerten Oberflächenbereich
bewirkt wird, der ein Ergebnis der Aktivierung ist. Die aktivierten
Siebe werden in elektrolytischen Zellen für die Erzeugung von Wasserstoff
und Sauerstoff seit etwa 10 Jahren eingesetzt.
-
Heutzutage
wird Wasserstoff als Treibstoff für industrielle Anwendungen
als auch als Treibstoff für Kraftfahrzeuge
eingesetzt. Der Vorteil von Wasserstoff als Treibstoff für Kraftfahrzeuge
umfasst eine größere Energiefreisetzung
pro Gewichtseinheit Treibstoff und das Fehlen von umweltverschmutzenden
Emissionen einschließlich
Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Stickoxid, Schwefeloxiden, Kohlenwasserstoffen,
Aldehyden und Bleiverbindungen (das heißt, die Verbrennungsprodukte
von Wasserstoff sind in erster Linie Wasser mit geringfügigen Spuren
von Stickoxid).
-
Nach
dem bekannten Verfahren zur Herstellung der aktivierten Nickelsiebe
wird jedes einzelne Nickelsieb in ein "Paket" eingepackt, das aus einer Pulvermischung
besteht, die Aluminium, Aluminiumoxid und einen Halogenidsalzaktivator
enthält,
worauf sich eine Wärmebehandlung
anschließt
(das heißt
für mehre
Stunden bei erhöhten
Temperaturen). Dieses Verfahren ist bekannt als das Classical Pack
Cementation Verfahren und in dem US-Patent Nr.
4,349,612 beschrieben. Die Chemie
dieses Verfahrens umfasst während
der Stufe der Erwärmung
die Reaktion des Halogenids mit Aluminium, wobei gasförmige Aluminiumsubhalogenide
wie Aluminiumsubchlorid (AlCl) erhalten werden. Bei Überleitung
dieses Gases über
das Nickelsieb zersetzt es sich und Aluminium wird auf der Nickeloberfläche abgeschieden.
Das Verfahren wird über
20 bis 30 Stunden bei 800–1200°F (427–649°C) in einer
Wasserstoffatmosphäre
durchgeführt.
Bei dieser Temperatur diffundiert das abgeschiedene Aluminium in
die Nickeloberfläche
und bildet so eine Beschichtung, die ein aluminiumreiches Nickelaluminid
(Ni
2AL
3) enthält. Das
Verfahren ist arbeitsintensiv, erfordert lange Verarbeitungszeiten
und unangenehme Stäube
werden während
der Beladung der Siebe abgegeben und korrosive und toxische Halogenidgase
werden während
des Erwärmungsvorgangs
emittiert. Um eine Kontaminierung der Umgebung zu vermeiden, müssen die
abgegebenen Gase unter alkalischen Bedingungen gewaschen werden,
um sie zu neutralisieren und die toxischen Gase zu entfernen. Zudem
muss nach jedem Verfahrenszyklus das Beschichtungspulver gesiebt
und für
die nächste
Beladung der Siebe ergänzt
werden. Die Pulvermischung absorbiert leicht Wasser und muss daher
trocken gehalten werden, wenn sie nicht eingesetzt wird. Andernfalls
reagiert Feuchtigkeit mit dem Aktivator in der Packung und verringert
dessen Wirkung.
-
Nach
Bildung der Nickelaluminidbeschichtung auf den Nickelsieben werden
die Siebe bei 180°F
bis 200°F
(82–93°C) für etwa 40
bis 60 Minuten in eine 20%ige Lösung
aus Natriumhydroxid getaucht, um wenigstens einen Teil des Aluminiums
aus der Nickelaluminidbeschichtung selektiv auszulaugen. Die Siebe
werden dann mit Wasser gespült
und durch Eintauchen in heißes
Wasser bei 180 bis 212°F
(82–100°C) über eine Stunde
passiviert. Darauf schließt
sich eine einstündige
Eintauchung bei 74°F
in eine Wasserlösung
an, die 2–5%
Wasserstoffperoxid enthält,
dann wird mit Wasser gespült
und anschließend
in einem Ofen bei 140–160°F (60–71°C) getrocknet,
um alles Wasser von dem Sieb zu entfernen. Nach dem vorstehenden
Verfahren sind die Siebe bereit für die Verwendung als Kathoden
in elektrolytischen Zellen, die ein wässriges alkalisches Medium
enthalten (zum Beispiel 25% NaOH oder 25% KOH in Wasser). In diesen
elektrolytischen Zellen wird Wasserstoff an der Kathode und Sauerstoff
an der Anode produziert. Die Anoden der Zellen bestehen im allgemeinen
aus reinem (unbehandeltem) Nickel (virgin). Vorzugsweise enthalten
die Anoden Poren oder Öffnungen
(zum Beispiel Nickelsiebe).
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst die Herstellung von aktivierten Nickelsieben
mit einer noch größeren Aktivität als diejenigen
Siebe, die nach dem vorstehend genannten Classical Pack Cementation
Verfahren hergestellt werden.
-
Zudem
umfasst die vorliegende Erfindung ein einziges Beschichtungsverfahren,
mit dem den Nachteilen, die dem Classical Pack Cementation Verfahren
inhärent
sind, Rechnung getragen wird.
-
Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung werden die Nickelsiebe in einem simplen
Tauchverfahren mit einer Aufschlämmung
von Aluminiumpulver, das in einem Bindemittel/organischen Lösungsmittelsystem
oder einem Bindemittel/Wassersystem dispergiert ist, beschichtet.
Die Beschichtung muss die Oberfläche
der Drähte
vollständig
bedecken, die das Sieb bilden. Nach einer ersten Trockenstufe, um
das organische Lösungsmittel
oder das Wasser zu entfernen, sollte das Gewicht der Beschichtung
auf dem Sieb vorzugsweise etwa 30 mg/sqcm nicht übersteigen und sollte vorzugsweise
nicht weniger als etwa 10 mg/sqcm betragen. Das beschichtete Sieb
wird anschließend
direkt in einen Ofen unter Stickstoff-, Wasserstoff- oder in Inertatmosphäre bei einer
Temperatur von etwa 1450–1750°F (788–954°C) über eine
Zeit von etwa einer bis fünfzehn
Minuten gegeben. Vorzugsweise übersteigt
die Beschichtung nicht etwa 30 mg/sqcm um die Brüchigkeit der Drähte während des
Erhitzungsvorgangs zu verringern. Vorzugsweise beträgt die Beschichtung
nicht weniger als etwa 10 mg/sqcm um die Möglichkeit zu verringern, dass
nur eine unvollständige
Beschichtung der Drähte
des Siebs während
des Verfahrens erfolgt. Während
des Erhitzungsvorgangs diffundiert Aluminium in die Oberfläche der
Nickeldrähte,
die das Sieb bilden, wo das Aluminium mit dem Nickel unter Ausbildung
von Nickelaluminiden reagiert.
-
Am
Ende der Erhitzungsstufe hat sich auf den Nickeldrähten eine
Beschichtung ausgebildet. Der Bereich der Beschichtung, der der
Außenumgebung
am nächsten
ist, ist überwiegend
NiAl3 und Aluminium, wohingegen der Bereich
der Beschichtung, der dem Nickeldraht am nächsten ist, überwiegend
Ni2Al3 und Nickel ist.
Anschließendes
Auslaugen von Aluminium aus dieser Beschichtung in einer Wasserlösung, die
20% Natrim- oder Kaliumhydroxid enthält, bei 180–200°F (82–93°C) ergibt eine Beschichtung
mit einer größeren Aktivität als die
der Beschichtung, die in dem Classical Pack Cementation Verfahren
gebildet wird, die nicht die gleiche Struktur wie die Beschichtung
der vorliegenden Erfindung aufweist. Zusätzlich zu der größeren Aktivität ermöglicht das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung eine wesentliche Kosteneinsparung
im Hinblick auf die Arbeit und die Eliminierung der Freisetzung
von unangenehmen Stäuben
und toxischen Gasen während der
Beschichtungs- und Erhitzungsstufen. Zudem, wie in 1 gezeigt,
wird eine beträchtliche
Verbesserung der Leistung der elektrolytischen Zellen erzielt, in
denen die aktivierten Nickelsiebe eingesetzt werden, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, im Vergleich zu den aktivierten Nickelsieben,
die nach dem Classical Pack Cementation Verfahren hergestellt werden.
Es wird angenommen, dass diese Verbesserung der Eigenschaften ein
Resultat der Unterschiede in Struktur und Zusammensetzung der Beschichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung (das heißt
der Beschichtung, die auf den Nickelsieben gebildet ist) und der Beschichtung
nach dem Classical Pack Cementation Verfahren ist. Genauer gesagt,
scheint die Beschichtung nach der vorliegenden Erfindung (das heißt wenn
sie mit 800-facher Vergrößerung betrachtet
wird) zwei Bereiche oder Abschnitte aufzuweisen, siehe 3 und 5.
Der äußere Bereich
oder Abschnitt hat ein gezähntes
Erscheinungsbild, wobei die Punkte der zahnähnlichen Vorsprünge nach
außen
zeigen (das heißt
in Richtung der äußeren Umgebung).
Das Verhältnis
von Nickel zu Aluminium (Gewichtsverhältnis) in diesem äußeren Bereich
oder Abschnitt der Beschichtung beträgt wenigstens 20 zu 1.
-
Der
innere Bereich oder Abschnitt, der an den Nickeldraht des Siebs
angrenzt, hat das Erscheinungsbild einer im Wesentlichen festen
oder gleichförmigen
Schicht, die mit Rissen oder Sprüngen
durchzogen ist. Das Verhältnis
von Nickel zu Aluminium (Gewichtsverhältnis) in diesem inneren Bereich
oder Abschnitt der Beschichtung beträgt wenigstens 4 zu 1. Im Gegensatz
hierzu hat die Beschichtung, die nach dem Classical Pack Cementation
Verfahren hergestellt worden ist, lediglich einen Bereich oder Abschnitt,
der das Erscheinungsbild einer festen oder gleichförmigen Schicht
hat (siehe 2 und 4).
-
Zudem
hat die Beschichtung, die nach dem Classical Pack Cementation Verfahren
hergestellt worden ist, nicht so viele Risse oder Sprünge wie
der innere Bereich oder Abschnitt der Beschichtung, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden ist. Zudem ist die Beschichtung nach dem Classical
Pack Cementation Verfahren (vor der Auslaugstufe) überwiegend
aus Ni2Al3 aufgebaut.
Nach der Auslaugstufe ist das Verhältnis von Nickel zu Aluminium
in dieser Beschichtung etwa 3,3 zu 1.
-
Die
zweiteilige Struktur der erfindungsgemäßen Beschichtung in Kombination
mit der erhöhten
Anzahl an Rissen oder Sprüngen
in der Beschichtung ergibt einen vergrößerten Oberflächenbereich,
der für
die Wechselwirkung mit der Außenumgebung
zur Verfügung
steht. Zudem hat die erfindungsgemäße Beschichtung auch ein größeres Verhältnis von
Nickel zu Aluminium als die Beschichtung nach dem Classical Pack
Verfahren. Die Kombination dieser Unterschiede ergibt ein aktiviertes
Nickelsieb (das heißt
erfindungsgemäßes Sieb),
das überlegene
Eigenschaften (zum Beispiel überlegene
katalytische Eigenschaften) im Vergleich zu dem aktivierten Nickelsieb
aufweist, das nach dem Classical Pack Cementation Verfahren erhalten
wird.
-
Ein
weiterer Hauptvorteil des erfindungsgemäßen innovativen Beschichtungsprozesses
im Vergleich zu dem Classical Pack Cementation Verfahren ist, dass
das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kontinuierlich durchgeführt werden kann, wohingegen
das Classical Pack Cementation Verfahren ein arbeitsintensives Batchverfahren
ist. Genauer gesagt, da für
das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung (1) ein einfaches
Tauchbeschichtungsverfahren für
die Beschichtung des Nickelsiebs mit Aluminiumpulver und (2) eine kurze
Erhitzungsstufe eingesetzt wird, ist es möglich, das Verfahren kontinuierlich
durchzuführen,
wobei ein aufgewickeltes Sieb langsam entrollt und zunächst durch
eine Tauchbeschichtungsstation geführt wird, in der das Sieb mit
einer Aluminium enthaltenden Aufschlämmung beschichtet wird, und
dann das mit der Aufschlämmung
beschichtete Sieb durch eine Heizeinheit geführt wird, in der der flüssige Bestandteil
der Aufschlämmung entfernt
wird, bevor das Sieb durch einen Ofen geführt wird, damit das Aluminiumpulver
in die Oberfläche
des Nickeldrahts diffundiert, aus dem das Sieb gebildet ist. Der
Einsatz eines Pulverbettes in der Beschichtungsstufe zu Beginn und
die extrem langen Verarbeitungszeiten, die für das Classical Pack Cementation
Verfahren erforderlich sind, würden
ein derartiges kontinuierliches Verfahren ausschließen.
-
Die
durchschnittliche Teilchengröße des Aluminiumpulvers,
das für
die Ausbildung der Aufschlämmung
aus Aluminiumpulver für
das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt wird, sollte vorzugsweise kleiner als 40 μm, aber vorzugsweise
größer als
etwa 5 μm
sein. Eine zu kleine Teilchengröße bewirkt
ein vorzeitiges Aufschmelzen und Abtropfen des Aluminiums von dem
Sieb während
des Erhitzungsvorgangs, wohingegen eine zu große Teilchengröße zu einer
unvollständigen
Beschichtung des Siebs führt.
Insbesondere bevorzugt ist eine Teilchengröße für das Aluminiumpulver zwischen
5 und 20 μm.
-
Während der
Auslaugstufe wird Aluminium aus den Nickelaluminiden in der Beschichtung
nach dem selben Verfahren entfernt, wie es für das Classical Pack Cementation
Verfahren eingesetzt wird. Genauer gesagt, werden die beschichteten
Nickelsiebe etwa eine Stunde bei einer Temperatur von etwa 180 bis
212°F (82–100°C), vorzugsweise
von etwa 200 bis 212°F
(93–100°C), in eine
Lösung
eingetaucht, die etwa 20 Gewichtsprozent Natrium- oder Kaliumhydroxid
in Wasser enthält.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren als zusätzliche
Stufe das Spülen der
Zwischenschicht mit Wasser nach der Auslaugstufe. Die Spülstufe wird
vorzugsweise bei einer Temperatur von 180 bis 212°F (82–100°C) durchgeführt.
-
Das
Verfahren kann auch eine Stufe umfassen, in der die Zwischenschicht
passiviert wird, um auf der Oberfläche des Nickelkörpers die
fertige Beschichtung auszubilden, wobei diese Stufe als erstes das
Inkontaktbringen der Zwischenschicht mit Wasser, vorzugsweise bei
einer Temperatur von 180 bis 212°F (82–100°C), und anschließend das
Inkontaktbringen der Zwischenschicht mit einer Lösung aus Wasserstoffperoxid
in Wasser umfasst.
-
Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
verglichen mit dem Classical Pack Cementation Verfahrens liegt darin,
dass eine Beschichtung mit einem höheren Nickel zu Aluminium Verhältnis ausgebildet wird.
-
Demgemäß wird gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ein Gegenstand zur Verfügung gestellt, der
einen Nickelkörper
umfasst, der eine Beschichtung hat, wobei die Beschichtung wenigstens
zwei Abschnitte enthält,
umfassend einen ersten Abschnitt, der wenigstens 50 Gewichtsprozent
Al2Ni21O23 enthält, und
einen zweiten Abschnitt, der wenigstens 50 Gewichtsprozent Al2Ni4O4 enthält.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
enthält
der erste Abschnitt wenigstens 60%, insbesondere bevorzugt 75 bis
95% und am meisten bevorzugt 85 bis 99 Gewichtsprozent Al2Ni21O23 und
der zweite Abschnitt enthält
wenigstens 60%, insbesondere bevorzugt 75 bis 95% und am meisten
bevorzugt 85 bis 99 Gewichtsprozent Al2Ni4O4.
-
Der
Hauptvorteil der Verarbeitung nach dem innovativen Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt in der Vorgehensweise bei der Beschichtung. Bei
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
eine wesentliche Verringerung der Kosten durch eine Verringerung
der Arbeitskosten, die mit dem Classical Pack Cementation Verfahren
verbunden sind, erzielt werden. Zudem kann bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Freisetzung von unangenehmen und schädlichen Stäuben und Abgasen an die Umgebung,
die mit dem Classical Pack Cementation Verfahren einhergeht, verringert
oder sogar vermieden werden.
-
Unter
Bezugnahme auf die anliegenden Figuren wird nunmehr eine Anzahl
von bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben, wobei:
-
1 ein
Diagramm ist, in dem der Strom (Ampere) gegen die angelegte Spannung
(Volt) in einer elektrolytischen Zelle aufgetragen ist, die 25 Gewichtsprozent
NaOH in Wasser bei 90°F
(32°C) enthält, für Kathoden
aus einem Sieb aus unbehandeltem reinen (virgin) Nickel, aus einem
Nickelsieb, das nach dem Classical Pack Cementation Verfahren (CPC)
beschichtet worden ist, und aus einem Nickelsieb, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
(Inov Ctg) beschichtet worden ist. Als Anode wurde jeweils ein Sieb
aus unbehandeltem (virgin) Nickel eingesetzt.
-
2 ist
ein Schliffbild in 800-facher Vergrößerung, das einen Querschnitt
durch ein Nickelsieb mit einer Beschichtung nach dem Classical Pack
Cementation Verfahren (Beispiel 1 – nach Auslaugen) zeigt.
-
3 ist
ein Schliffbild in 800-facher Vergrößerung, das einen Querschnitt
durch ein Nickelsieb mit einer Beschichtung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
(Beispiel 2 – nach
Auslaugen) zeigt.
-
4 ist
ein Fotoschliffbild (inverted specimen current image) in 800-facher
Vergrößerung,
das einen Querschnitt durch ein Nickelsieb mit einer Beschichtung
nach dem Classical Pack Cementation Verfahren (Beispiel 1 – nach Auslaugen)
zeigt.
-
5 ist
ein Fotoschliffbild (inverted specimen current image) in 800-facher
Vergrößerung,
das einen Querschnitt durch ein Nickelsieb mit einer Beschichtung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
(Beispiel 2 – nach
Auslaugen) zeigt.
-
6 ist
ein Diagramm der Verweilzeit (Sekunden) gegenüber Temperatur von nicht passivierten
Proben von Nickelsieben, die nach dem Classical Pack Cementation
Verfahren und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichtet worden
sind, nach Selbstentzündung
an Luft.
-
Die
einschichtige Diffusionsbeschichtung nach dem Classical Pack Cementation
Verfahren wurde als Ni2Al3 identifiziert,
(das heißt
vor den Stufen der Auslaugung und der Passivierung). Die Diffusionsbeschichtung
mit zwei Abschnitten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, wurde als NiAl3 in dem äußeren Bereich oder
Abschnitt und Ni2Al3 in
dem inneren Bereich oder Abschnitt identifiziert, (das heißt vor den
Stufen des Auslaugens und der Passivierung). Eine Elektronenstrahlmikroanalyse
der beschichteten Siebe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und nach dem
Classical Pack Cementation Verfahren zeigt nach Auslaugen (in einer
Wasserlösung,
die etwa 20 Gewichtsprozent Natrium- oder Kaliumhydroxid enthielt,
bei 180–200°F (82–93°C)) und Passivierung
(in Wasser über
eine Stunde bei 180–212°F (82–100°C), worauf
ein einstündiges Eintauchen
in eine Wasserlösung
bei 75°F
(24°C) folgt,
die etwa 2–3%
Wasserstoffperoxid enthielt), dass wesentlich mehr Aluminium aus
der erfindungsgemäßen Beschichtung
als aus der Beschichtung nach dem Classical Pack Cementation Verfahren
ausgelaugt wurde. Dies bedeutet, dass die fertige aktivierte Beschichtung, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wird, einen größeren Gehalt
an aktiviertem Nickel enthält
als die aktivierte Beschichtung, die nach dem Classical Pack Cementation
Verfahren erhalten wird. Das entgültige (das heißt nach
den Stufen des Auslaugens und der Passivierung) Verhältnis von
Ni zu Al (bezogen auf das Gewicht) der einschichtigen aktivierten
Beschichtung nach dem Classical Pack Cementation Verfahren betrug
3,3/1, während
das der aktivierten Beschichtung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
22,6/1 in dem äußeren Abschnitt
und 4,7/1 in dem inneren Abschnitt betrug.
-
Es
wird auch angenommen, dass die größere Anzahl an Rissen, die
in der aktivierten Beschichtung der vorliegenden Erfindung im Vergleich
zu der Beschichtung nach dem Classical Pack Cementation Verfahren vorhanden
ist, zu deren größerer Aktivität beiträgt. 2–5 zeigen
eindeutig die erhöhte
Anzahl an Rissen oder Poren in der erfindungsgemäßen Beschichtung. Zudem wurde
der Oberflächenbereich
bestimmt, indem der Oberflächenperimeter
von beiden aktivierten Beschichtungen mit 200-facher Vergrößerung gemessen wurde.
Der Beschichtungsperimeter der erfindungsgemäßen Beschichtung war etwa zweimal
größer als
der der Beschichtung nach dem Classical Pack Cementation Verfahren
(das heißt,
für beschichtete
Nickeldrähte, wobei
der Durchmesser der Nickeldrahtkerne und die Beschichtungsdicke
für beide
Proben annähernd
gleich waren). Zudem wurden die Oberflächenbereiche von beiden Beschichtungen
nach der allgemein bekannten BET Gasadsorptionstechnik bestimmt.
Beschichtet Siebproben wurden in Vakuum 15 Minuten bei 275°C erhitzt
und dann für
die Adsorption auf den Oberflächen
der Beschichtungen Stickstoff ausgesetzt. Die Menge an Stickstoff,
die an der Oberfläche
der Beschichtungen adsorbiert wurde, stellt ein Maß für den Oberflächenbereich
dar. Die Ergebnisse dieses Tests waren wie folgt: 18,8 m2/g für
die erfindungsgemäße aktivierte
Beschichtung und 11,5 m2/g für die aktivierte
Beschichtung nach dem Classical Pack Cementation Verfahren. Der erhöhte spezifische
Oberflächenbereich
der erfindungsgemäßen aktivierten
Beschichtung ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der zu der erhöhten Aktivität der erfindungsgemäßen Beschichtung
beiträgt
(das heißt
im Vergleich zu der aktivierten Beschichtung nach dem Classical
Pack Cementation Verfahren).
-
Die
Passivierung der aktivierten Beschichtung vor Verwendung ist wesentlich,
wenn der beschichtete Nickelkörper
Luft ausgesetzt werden muss, da die nicht passivierte Beschichtung
an Luft pyrophor ist. Ein bevorzugtes Verfahren zur Passivierung
der aktivierten Beschichtung umfasst das Inkontaktbringen der aktivierten
Beschichtung (das heißt,
nachdem die ausgelaugte Beschichtung in Wasser gespült worden
ist) mit Wasser bei einer Temperatur von etwa 180–212°F (82–100°C) (üblicherweise
für etwa
eine Stunde) und anschließend
das Inkontaktbringen der aktivierten Beschichtung mit einer Lösung aus
Wasserstoffperoxid in Wasser. Die übliche Konzentration der Lösung beträgt etwa
2–5 Gewichtsprozent
Wasserstoffperoxid in Wasser. Für diese
Konzentration an Wasserstoffperoxid beträgt die Zeit, für die die
aktivierte Beschichtung in Kontakt mit der Wasserstoffperoxidlösung gehalten
wird, etwa eine Stunde.
-
Wird
die Konzentration an Wasserstoffperoxid in der Lösung erhöht, verringert sich die Zeitdauer
für die
die aktivierte Beschichtung mit der Wasserstoffperoxidlösung in
Kontakt gehalten wird. Die maximale Konzentration von kommerziell
erhältlichen
Lösungen
von Wasserstoffperoxid in Wasser beträgt etwa 35 Gewichtsprozent
Wasserstoffperoxid. Für
diese Konzentration würde
die aktivierte Beschichtung lediglich eine Kontaktdauer mit der
Wasserstoffperoxidlösung
von etwa 10–20
Minuten benötigen.
Jedoch ist der Einsatz einer derart hochkonzentrierten Wasserstoffperoxidlösung weniger
wünschenswert
als der Einsatz einer schwächeren
Lösung,
da die Reaktion zwischen den Metallverbindungen in der aktivierten
Beschichtung und dem Wasserstoffperoxid in der Lösung mit Zunahme der Konzentration
des Wasserstoffperoxids heftiger wird. Daher ist die Verwendung
einer Lösung
von etwa 2–5%
Wasserstoffperoxid in Wasser über
eine Zeitdauer von etwa einer Stunde bevorzugt.
-
Beispiel 1
-
Classical Pack Cementation
Beschichtung:
-
- 1. Einige 1 Inch auf 2,5 Inch (2,5×6,35 cm)
Nickel 200 Siebe (National Standard Co., Woven-Filter-Fiber Division,
mit 14 mil oder 0,014 InC (0,035 cm) Drahtstärke) werden in einem Ofen für 15 Minuten
bei 400°F (204°C) an Luft
durch Glühen
gereinigt. Gemäß dem American
Society for Metals Handbook Desk Addition (1985) umfasst die nominale
Zusammensetzung von Nickel 200 99,5% Ni; 0,08% C; 0,18% Mn; 0,005%
S; 0,18% Si; 0,13% Cu und 0,2% Fe.
- 2. Herstellen einer Pulvermischung, die 20 Gewichtsprozent Aluminium
(V-125, Valimet, Inc., durchschnittliche Teilchengröße 40 μm), 79,5
Gewichtsprozent kalziniertes Aluminiumoxid (A-12, East Technical
Chemical Co., durchschnittlicher Teilchendurchmesser 40 μm) und 0,5
Gewichtsprozent Aluminiumchlorid (97% Aluminiumchlorid, Aldridge
Chemical Co.) enthält.
- 3. Eingraben der Nickelsiebe in die Pulvermischung, die in einer
Retorte aus einer Legierung auf Nickelbasis enthalten ist (Inconel
600, International Nickel Co.).
- 4. Platzieren der Retorte in einen mit Gas befeuerten Ofen (gasbefeuerter
vertikaler Ofen, American Gas Furnace Co.) und Erhitzen auf 950°F–1000°F (510–538°C) in einer
Wasserstoffatmosphäre.
- 5. Nachdem die Innentemperatur des Ofens eine Temperatur von
950–1000°F (510–538°C) erreicht
hat, Halten der Temperatur auf diesem Niveau für 25 Stunden.
- 6. Nach der 25-stündigen
Heizperiode Abschalten des Ofens und Abkühlen lassen der Retorte unter
einer Wasserstoffatmosphäre
bis die Innentemperatur des Ofens weniger als 100°F (38°C) beträgt. Nachdem
die Ofentemperatur weniger als 100°F (38°C) beträgt, Ausblasen des gesamten
Wasserstoffes mit Argongas und dann Entnahme der Retorte aus dem
Ofen, Öffnen
der Retorte und Herausnehmen der Siebe, Abblasen von restlichen
Pulver von den Sieben (mit Druckluft) und Waschen der Siebe in Leitungswasser
bei Raumtemperatur und Trocknen an Luft.
- 7. Platzieren der gewaschenen Siebe in eine Wasserlösung, die
20 Gewichtsprozent Natriumhydroxid enthält, für eine Stunde bei 180–212°F (82–100°C), um Aluminium
aus der Beschichtung auszulaugen.
- 8. Spülen
der ausgelaugten Siebe mit Leitungswasser bei Raumtemperatur und
dann Platzieren der gespülten
Siebe in heißes
Wasser für
eine Stunde bei 180–200°F (82–93°C).
- 9. Platzieren der Siebe in einer Lösung, die etwa 3 Gewichtsprozent
Wasserstoffperoxid in Wasser enthält, über eine Stunde bei 75°F (24°C).
- 10. Spülen
der Siebe in Wasser und dann Trocknen der Siebe an Luft. Die Siebe
sollten nicht pyrophor sein, wenn sie Luft ausgesetzt werden. Die
Gewichtszunahme der Siebe sollte etwa 5–6 mg/sqcm sein. Photoschliffbilder
einer typischen Probe sind in 2 und 4 gezeigt.
-
Beispiel 2
-
Innovative
Beschichtung nach der vorliegenden Beschichtung
-
- 1. Einige 1 Inch auf 2,5 Inch (2,5×6,35 cm)
Nickel 200 Siebe (Nickel 200 Woven screens, 20×20 mesh, 0,014 Inch (0,035
cm) Strangdicke. National Standard Co. Woven-Filter-Fiber Div.)
werden in einen Ofen für
15 Minuten bei 400°F
(204°C)
an Luft heißt
gereinigt.
- 2. Herstellen einer Dispersion aus 150 Gramm Aluminiumpulver
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 8–10 μm (H-10 Valimet, Inc.) in einem
organischen Medium, das aus 275 g einer nicht brennbaren Mischung
aus 17% Ethylmethacrylat (B-72, Rohm and Haas) und 83% n-Propylbromid
(Hyersolve NPB, Great Lakes Chemical Corp.) besteht.
- 3. Eintauchen der Siebe in die Dispersion, die unter Absatz
2 beschrieben ist, unter sachtem Rühren und stufenweises Entfernen
der Siebe aus der Dispersion, während
warme Luft über
die Siebe geblasen wird, um eine trockene Beschichtung zu erhalten.
Die Beschichtung sollte die Drähte
des Siebs komplett beschichten. Falls erforderlich, kann das Tauch-
und Trockenverfahren wiederholt werden, bis alle Drähte des Siebs
vollständig
mit der getrockneten Dispersion beschichtet sind.
- 4. Langsames Hineingeben der beschichteten Siebe in eine Röhre eines
elektrischen Ofens, der auf die Haltetemperatur vorerhitzt worden
ist, und dann Halten der beschichteten Siebe bei der Haltetemperatur unter
einer Wasserstoffatmosphäre
für die
nachstehend angegebene Zeit:
- a. etwa 1450°F
(288°C)
für etwa
5 Minuten ergibt eine Beschichtung mit einer Dicke von weniger als
1 mil (0,025 mm),
- b. etwa 1450°F
(288°C)
für etwa
15 Minuten ergibt eine Beschichtungsdicke von etwa 2 mil (0,05 mm),
- c. etwa 1550°F
(843°C)
für etwa
5 Minuten ergibt eine Beschichtungsdicke von etwa 2 mil (0,05 mm),
- d. etwa 1650°F
(899°C)
für etwa
5 Minuten ergibt eine Beschichtungsdicke von etwa 3 mil (0,076 mm),
- e. etwa 1750°F
(954°C)
für etwa
2 Minuten ergibt eine Beschichtungsdicke von 2 mil (0,05 mm).
- 5. Schrittweises Herausnehmen der Siebe aus der Ofenröhre und
Abkühlen
lassen der Siebe auf Raumtemperatur. Nachdem die Siebe auf Raumtemperatur
abgekühlt
sind, werden die Siebe in eine Lösung,
die etwa 20 Gewichtsprozent Natriumhydroxid in Wasser enthält, für etwa 1
Stunde bei etwa 200–212°F (93–100°C) eingetaucht,
um einen Großteil
des Aluminiums aus der Beschichtung auszulaugen.
- 6. Nach dem Auslaugen werden die beschichteten Siebe in Wasser
gespült
und dann in heißes
Wasser für etwa
1 Stunde bei etwa 180–212°F (82–100°C) getaucht.
- 7. Nach dem in Absatz 6 beschriebenen Spülen und Tauchen werden die
beschichteten Siebe in eine Lösung,
die etwa 2 bis 5% Wasserstoffperoxid in Wasser enthält, für etwa 1
Stunde bei etwa 75°F
(24°C) getaucht,
und dann werden die Siebe in Wasser gespült und an Luft bei Raumtemperatur
getrocknet. Die beschichteten Siebe sollten nicht pyrophor sein,
wenn sie Luft ausgesetzt werden. Die Gewichtszunahme des Siebs gemäß (a) betrug
nur etwa 0,4 mg/sqcm. Für
die Siebe gemäß (b)–(e) betrug
die Gewichtszunahme etwa 5–6
mg/sqcm.
Die Fotoschliffbilder, die in 3 und 5 gezeigt
sind, sind typisch für
Siebe (b) bis (e).
-
1 zeigt
die Leistung von beschichteten Nickelsiebe nach dem Classical Pack
Cementation Verfahren und von beschichteten Nickelsieben gemäß der Erfindung
(zum Beispiel die Siebe, die gemäß b, c,
d und e erhalten werden). Sieb a, auf dem sich keine ausreichende
Beschichtung entwickelt hatte, war etwas schlechter als die Beschichtungen
nach dem Classical Pack Cementation Verfahren (CPC). Das aktivierte Sieb,
das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wurde und durch die "Inov
Ctg." Linie in 1 repräsentiert
wird, ist Sieb c aus Beispiel 2. Das aktivierte Sieb, das nach dem
CPC Verfahren erhalten wurde, und in 1 durch
die "CPC"-Linie repräsentiert
wird, ist das Sieb, das gemäß Beispiel
1 erhalten wurde.
-
Das "reine" Sieb ("Virgin") in 1 war
das unbehandelte Nickelsieb, das in Beispielen 1 und 2 verwendet
wurde (vor der Beschichtung). Die Daten, aus denen 1 erzeugt
wurde, sind in Tabelle 1 gezeigt.
-
-
Für das in
Beispiel 2 beschriebene Verfahren kann anstelle des Aluminiumpulvers
mit einer Teilchengröße von 8–10 μm Aluminiumpulver
verwendet werden, das eine Teilchengröße in einem Bereich von etwa
5 μm bis
40 μm hat.
Beträgt
die Teilchengröße des Aluminiumpulvers
weniger als 5 μm
kann das Aluminium zu schnell schmelzen und während der Erhitzungsstufe von
dem Sieb abtropfen. Ist die Teilchengröße des Aluminiumpulvers größer als
etwa 40 μm
kann eine unzureichende Benetzung und unvollständige Beschichtung der Drähte des
Nickelsiebs auftreten.
-
Für das in
Beispiel 2 beschriebene Verfahren können anstelle des nicht entflammbaren
n-Propylbromids entflammbare Lösungsmittel
wie Aceton eingesetzt werden. Aceton hat jedoch eine geringere Dichte (0,79
g/cc) als n-Propylbromid
(1,43 g/cc) und es wird daher mehr von dem Acrylatharz benötigt, um
die Viskosität
zu erhöhen,
um das Aluminiumpulver ausreichend zu dispergieren. Es können auch
andere Lösungsmittel
wie Trichlorethylen und 1-1-1-Trichlorethan
eingesetzt werden, die beide eine Dichte haben, die in etwa der
Dichte von n-Propylbromid entspricht, unter Umwelt oder Toxizitätsgesichtspunkten
sind diese jedoch beanstandbar.
-
Das
Ethylmethacrylatcopolymer oder -polymer kann durch andere Acrylatharze
einschließlich
von Polymeren oder Copolymeren von Methylmethacrylat mit den selben
guten Ergebnissen ersetzt werden.
-
Das
erfindungsgemäße innovative
Beschichtungsverfahren kann auch in einem wässrigen System durchgeführt werden.
Beispielsweise wurde das Verfahren gemäß Beispiel 2 mit den nachstehend
diskutierten Änderungen
wiederholt. In Stufe 2 wurde eine Dispersion aus 2000 Gramm Aluminiumpulver
mit einer Teilchengröße von etwa
8–10 μm in 388
Gramm Wasser, das 24 Gramm Polyvinylalkoholharz und 388 Gramm Propanol
enthielt, anstelle der Dispersion gemäß Beispiel 2 eingesetzt. Wird
ein System auf Wasserbasis eingesetzt, müssen die mit der Dispersion
beschichteten Nickelsiebe in Stufe 3 bei 300°F (149°C) für etwa 15 Minuten in einem
warmen Luftstrom getrocknet werden, um vor der Stufe der Aluminiumdiffusion,
die bei 1500°F (843°C) über 5 Minuten
durchgeführt
wurde, eine Beschichtung zu erzielen, die ausreichend trocken ist.
Nach den Stufen des Auslaugens und der Passivierung wurden die beschichteten
Siebe in einer elektrolytischen Zelle mit 25 Gewichtsprozent NaOH
in Wasser getestet, die eingesetzt wurde, um die Daten gemäß 1 zu
erhalten. Die Nickelsiebe, die mit einem System auf Wasserbasis
beschichtet wurden, ergaben die selben guten Resultate wie die Nickelsiebe,
die in einem organischen Lösungsmittelsystem
beschichtet wurden.
-
Beispiel 3
-
Kontinuierliche Behandlung
einer Vorratsrolle aus Nickelsieb
-
Das
erfindungsgemäße innovative
Verfahren kann dazu eingesetzt werden, Rollen aus Nickelsieb nach
der folgenden Vorgehensweise kontinuierlich zu beschichten:
- 1. Eine 3 Inch breite (7,6 cm)×70 Fuß lange
(21,3 m) Rolle aus Nickel 200 Sieb (Nickel 200 Woven Screen, 20×20 mesh,
0,014 Inch, Strangdicke (0,035 cm), National Standard Co. Woven-Filter-Fiber
Division) mit einem Drahtdurchmesser von 0,014 mil (0,35 μm) und 380
Löchern
pro Quadratinch wurde für
etwa 10 Minuten bei etwa 400°F
(204°C)
heiß gereinigt.
- 2. Kontinuierliches Entrollen und Führen des Siebs durch ein nicht
entflammbares Bad, das eine Dispersion aus 1510 Gramm Aluminiumpulver
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 8–10 μm (H-10,
Valimet Inc.) in 412 Gramm Ethylmethacrylatcopolymer (B-72, Rohm
and Haas) und 2336 Gramm n-Propylbromid (Hypersolve NPB, Great Lakes
Chemical Corp.) enthielt.
- 3. Kontinuierliches Führen
des mit der Dispersion beschichteten Siebs gemäß Stufe 2 zwischen erwärmten Strahlungsröhren, um
das n-Propylbromid zu verdampfen. Proben, die nach Stufe 3 aber
vor Stufe 4 entnommen wurden, hatten ein Beschichtungsgewicht von
etwa 18,8 mg/sqcm.
- 4. Kontinuierliches Führen
des beschichteten Siebs gemäß Stufe
3 durch einen elektrischen Ofen mit einer Wasserstoffatmosphäre bei einer
Temperatur von 1630°F
(888°C)
mit einer Geschwindigkeit von etwa ein (1) Fuß pro Minute (0,005 m/s), sodass
die Verweilzeit des beschichteten Siebs in dem Ofen etwa zwei Minuten
betrug. Eine Probe, die genommen wurde, nachdem das beschichtete
Sieb den Ofen verlassen hatte, wurde einer gravimetrischen Gewichtsbestimmung
unterzogen, die ein Beschichtungsgewicht von etwa 15,3 mg/sqcm ergab
- 5. Wiederaufwickeln des beschichteten Siebst.
- 6. Eintauchen der Rolle aus beschichteten Sieb in eine Lösung von
etwa 20 Gewichtsprozent NaOH in Wasser für etwa 40 Minuten bei etwa
180–200°F (82–93°C), um Aluminium
aus der Beschichtung auszulaugen
- 7. Nach dem Auslaugen wird die Rolle aus beschichtetem Sieb
in Wasser gespült
und anschließend
für etwa
eine Stunde bei etwa 180–210°F (82–99°C) in Wasser
getaucht.
- 8. Nach Stufe 7 wird die Rolle in eine Lösung aus etwa 3% Wasserstoffperoxid
in Wasser für
etwa eine Stunde bei etwa 75°F
(24°C) getaucht.
- 9. Nach Stufe 8 wird die Rolle in Wasser gespült und dann
getrocknet.
- 10. Das aufgewickelte Sieb kann nun entrollt werden und auf
die gewünschten
Längen
für den
Einsatz als Kathoden in elektrolytischen Zellen für die Erzeugung
von Wasserstoff an der Kathode und Sauerstoff an der Anode zugeschnitten
werden.
-
Der
Aktivitätsgrad
der aktivierten Nickelsiebe kann auch über deren Wärmemenge bestimmt werden, wenn
ein nicht passiviertes Nickelsieb Luft ausgesetzt wird. Nach Auslaugen
und Spülen
in Wasser ist das aktivierte Nickelsieb pyrophor und wird sich an
Luft unmittelbar selbst entflammen und eine Wärmemenge freisetzen, die der
freien Bildungsenergie der Oxidation von Nickel zu Nickeloxid entspricht.
In 6 ist die Temperatur gegen die Verweilzeit (Haltezeit)
für Proben
nach dem Classical Pack Cementation Verfahren ("CPC") und
nach dem erfindungsgemäßen innovativen
Verfahren ("Inov
Ctg.") gezeigt,
nachdem sie einem Luftstrom von sechs Kubikfuß pro Sekunde ausgesetzt worden
waren. Dieser Test zeigt eine beträchtlich größere Wärmeabgabe der aktivierten Nickelsiebe,
die nach dem erfindungsgemäßen innovativen
Verfahren hergestellt wurden. Dies zeigt, dass in der innovativen
Beschichtung, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden
ist, eine größere Menge
an aktiviertem Nickel vorliegt als in der Beschichtung nach dem
Classical Pack Cementation Verfahren. Die Daten, die zu Erzeugung
von 6 verwendet wurden, sind nachstehend in Tabelle
2 gezeigt.
-
-
Die
Probe des aktivierten Nickelsiebs, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde und durch die "Inov
Ctg." Linie in 6 repräsentiert
ist, war ein 1 Inch auf 2,5 Inch (2,54×6,35 cm) Abschnitt von Sieb
b gemäß Beispiel
2. Die Probe des aktivierten Nickelsiebs nach dem CPC Verfahren
und die durch die "CPC"-Linie in 6 repräsentiert
wird, war ein 1 Inch auf 2,5 Inch (2,54×6,35 cm) Abschnitt des aktivierten Siebs
nach Beispiel 1.
-
Die
vorstehend genannten aktivierten Nickelsiebe gemäß Beispielen 2 und 3 enthalten
inhärent
eine Vielzahl an Löchern,
zusätzlich
zu den Poren und/oder Rissen in der aktivierten Beschichtung selbst,
die für die
Zirkulation des kaustischen Elektrolyten während der Elektrolysereaktion
wesentlich sind, sodass Wasserstoff effektiv an der Kathode produziert
werden kann. Es ist auch wichtig, dass die Anode ebenfalls Löcher für die effiziente
Sauerstoffproduktion enthält.
Anstelle der Nickelsiebe kann eine perforierte aktivierte Nickelfolie mit
einer Dicke von mindestens 5 mils oder eine expandierte aktivierte
Nickelfolie mit Schlitzöffnungen
und mit einer Dicke von etwa 10 mils (0,025 cm) wirkungsvoll anstelle
des Siebs eingesetzt werden. Obwohl der Leistungsgrad der perforierten Folie
und der expandierten Nickelfolie nicht ganz so gut ist, wie der
des aktivierten Nickelsiebs, weisen sie mindestens die selbe Aktivität wie die
Beschichtungen nach dem Stand der Technik auf, die nach dem Classical
Pack Cementation Verfahren erhalten werden.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Nickelsiebe gepresst (zum
Beispiel mit einer oder mehren Walzen oder zwischen zwei Walzen)
bevor sie mit dem Aluminiumpulver beschichtet werden. Diese Pressstufe
verflacht die Nickeldrähte,
die das Nickelsieb bilden. Das erhaltene verflachte Sieb hat einen
dünneren
Querschnitt und geringfügig
kleinere Löcher
aber ähnelt noch
dem Sieb. Nach der Pressstufe wird das erhaltene verflachte Nickelsieb
den selben Verfahrensstufen unterzogen, die entweder in Beispiel
2 oder Beispiel 3 (falls das gepresste Sieb in einem kontinuierlichen
Verfahren verwendet wird) ausgeführt
sind. Das gepresste Nickelsieb kann schneller beschichtet werden
als das nicht gepresste Nickelsieb, wodurch die Produktionsrate
an beschichteten Nickelsieben verbessert wird.
-
Querschnitte
des aktivierten Nickelsiebs gemäß Beispiel
1 (Classical Pack Cementation Verfahren) und von Beispiel 2 (vorliegende
Erfindung) wurden für
Elektronenstrahlmikroanalysen (EPA) mit Rasterelektronenmikroskopie
mit Energie dispersiver Röntgenspektroskopie
(SEM; Scanning electron microscopy energy dispersive x-ray spectroscopy)
genommen.
-
Sekundärelektronenabbildungen
(SEI, secondary electron images) der Siebe gemäß Beispiel 1 beziehungsweise
Beispiel 2 sind in den Fotoschliffbildern gemäß 2 und 3 gezeigt.
Inverse Abbildungen (ISC, inverted specimen current images) sind
jeweils in den Fotoschliffbildern in 4 und 5 gezeigt.
-
Das
aktivierte Nickelsieb nach dem Classical Pack Cementation Verfahren
(Beispiel 1 – nach
Auslaugen), und das in 2 und 4 gezeigt
ist, hat bei 800-facher Vergrößerung eine
einheitliche Beschichtung mit einer Schicht mit wenigen sichtbaren
Rissen.
-
Das
aktivierte Nickelsieb, das nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt worden ist (Beispiel 2 – nach Auslaugen) und das in 3 und 5 gezeigt
ist, hat eine Beschichtung mit zwei Bereichen oder Abschnitten mit
zahlreichen Rissen in jedem Bereich oder Abschnitt, die bei 800-facher Vergrößerung klar
sichtbar sind.
-
Die
quantitative Elektronenstrahlmikroanalyse ergibt die folgenden Gewichtsprozente
der angegebenen Elemente für
die Proben, die in 2 (Beispiel 1 – nach dem
Auslaugen und der Passivierung) und 3 (Beispiel
2 – nach
dem Auslaugen und der Passivierung) dargestellt sind.
-
-
Auf
Grundlage der in Tabelle 3 zur Verfügung gestellten Informationen
konnte festgestellt werden, dass die Nickel-Aluminium-Verbindung
in dem oberen Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung, nach Auslaugen
und Passivierung, eine empirische Formel Al2Ni21O23 hat, wohingegen
die Nickel-Aluminium-Verbindung
in dem unteren Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung nach dem Auslaugen
und der Passivierung eine empirische Formel Al2Ni4O4 hat.
-
Der
obere Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung enthält nach
dem Auslaugen und der Passivierung wenigstens 50 Gewichtsprozent
der Nickel-Aluminium-Verbindung
mit der empirischen Formel Al2Ni21O23. Der untere
Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung
enthält
nach dem Auslaugen und der Passivierung wenigstens 50 Gewichtsprozent
der Nickel-Aluminium-Verbindung
mit der empirischen Formel Al2Ni4O4.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
der obere Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung nach dem Auslaugen
und der Passivierung wenigstens 60 Gewichtsprozent der Nickel-Aluminium-Verbindung mit der
empirischen Formel Al2Ni21O23 und der untere Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung
enthält
nach dem Auslaugen und der Passivierung wenigstens 60 Gewichtsprozent
der Nickel-Aluminium-Verbindung mit der empirischen Formel Al2Ni4O4.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
der obere Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung nach Auslaugen
75 bis 95 Gewichtsprozent der Nickel-Aluminiumverbindung mit der
empirischen Formel Al2Ni21O23 und der untere Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung
enthält
nach dem Auslaugen und der Passivierung 75 bis 95 Gewichtsprozent
der Nickel-Aluminium-Verbindung mit der empirischen Formel Al2Ni4O4.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
der obere Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung nach dem Auslaugen
und der Passivierung 85 bis 99 Gewichtsprozent der Nickel-Aluminium-Verbindung
mit der empirischen Formel Al2Ni21O23, und der untere
Abschnitt der erfindungsgemäßen Beschichtung
enthält
nach dem Auslaugen und der Passivierung 85 bis 99 Gewichtsprozent
Nickel-Aluminium-Verbindung mit der empirischen Formel Al2Ni4O4.
-
Der
Umfang der vorliegenden Erfindung soll durch die spezifischen Beispiele
und der in der vorstehenden Beschreibung gegebenen Erläuterungen
nicht beschränkt
werden. Ein Fachmann kann ohne weiteres die zahlreichen geringfügigen Abänderungen
erkennen, die an der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden können, ohne
deren Umfang wie er in den anliegenden Ansprüchen dargestellt ist, zu verlassen.