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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur kontrollierten bzw. gesteuerten Herstellung von Niederdruckpolyethylen
(HDPE) oder von linearem Hochdruckpolyethylen (LLDPE) in einem oder
mehreren Gasphasenreaktoren in Gegenwart von entweder Chrom- oder
Ziegler-Natta-Katalysatoren, wobei dieses Verfahren eine Online-Steuerung
von bestimmten Verfahrensvariablen sowie die Steuerung bestimmter
physikalischer Eigenschaften des endgültigen Harzprodukts aufweist.
Insbesondere umfasst ein solches Verfahren: i) die Verwendung von
Modellen zum Ableiten der physikalischen Eigenschaften sowie der
Verfahrensvariablen, die nicht kontinuierlich gemessen werden, und
ii) Modelle, die für
die Steuerung der Eigenschaften und Betriebsbedingungen des Verfahrens,
das untersucht wird, relevant sind. Die Steuerung der Verfahrensvariablen sorgt
des weiteren für
die Maximierung der Produktionsrate sowie der Katalysatorausbeute
bei der Polymerisationsreaktion.
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HINTERGRUNDINFORMATIONEN
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Die Steuerung der Verfahrensvariablen
bei petrochemischen Anlagen wird normalerweise von Hand von Bedienungspersonen
durchgeführt,
die periodisch Proben des zu testenden Produkts nehmen und handeln,
um die Betriebsbedingungen beizubehalten oder zu korrigieren und
so ein Produkt mit den gewünschten Eigenschaften
zu erhalten. Dies ist mit Verzögerungen
verbunden, die mit den erforderlichen Korrekturen zusammenhängen, da
die Probenahme und die Labortests normalerweise neben menschlichen
Fehlern das Online-Verfahren verzögern. Des weiteren ist die
Dynamik petrochemischer Verfahren im Allgemeinen langsam. So können lange
Zeiträume
erforderlich sein, damit die Wirkung der bei den Verfahrenseingabevariablen durchgeführten Einstellungen
wirksam wird. Daher ist die langsame Dynamik ein Merkmal, das die
Steuerung einer industriellen Anlage schwierig macht, da der Arbeiter
vielleicht nicht weiß,
ob die Zeit ausgereicht hat, damit die Wirkungen der durchgeführten Einstellungen
in Erscheinung treten, oder ob mehr Zeit benötigt wird, damit diese Wirkungen
vollständig
wahrgenommen werden.
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Andererseits sind Techniken sowohl
für die
empirische als auch die rigorose bzw. exakte Modellgestaltung bekannt,
die zum Erhalten von Verfahrensmodellen verwendet werden können. Solche
mathematischen Modelle können
den Wert von bestimmten Verfahrensvariablen, die periodisch gemessen
werden, von anderen Verfahrensvariablen, die kontinuierlich gemessen
werden, ableiten. Außerdem
können
die mathematischen Modelle auch verwendet werden, um das zukünftige Verhalten
von Verfahrensvariablen vorherzusagen, die durch Modifikationen
der Betriebsbedingungen einer industriellen Anlage verursacht werden.
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Die Techniken der exakten Modellgestaltung
beruhen auf den physikalischen Prinzipien, die die grundlegenden
Wechselwirkungen zwischen den Verfahrensvariablen beschreiben. Im
Vergleich zu den empirischen Techniken ist es schwieriger, die exakten
Modelle zu konstruieren, und diese erfordern eine fundierte Kenntnis
des Verfahrens. Außerdem
kann es die Komplexität
der Gleichungen, auf denen das exakte Modell aufgebaut ist, zumindest
in einigen Fällen
für die
Online-Implementierung ungeeignet machen, wobei sich diese Schwierigkeiten
aus der langen Zeit ergeben, die selbst bei Verwendung von Computern
für die
Lösung
solcher Gleichungen benötigt
wird.
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Im Gegensatz dazu erfordern die Techniken
der empirischen Modellgestaltung keine solchen fundierten Kenntnisse
des als Modell zu entwickelnden Verfahrens und liefern einfachere
mathematische Modelle, die schnell durchgeführt werden können, weshalb
sie für
die Durchführung
in Echtzeit geeignet sind. Ein Nachteil der empirischen Modelle
ist es, dass sie nicht unter Betriebsbedingungen verwendet werden
können,
die sich von denen, die bei ihrer Identifizierung verwendet wurden,
unterscheiden. Modelle, die von linearen und nichtlinearen Regressionen
sowie neuralen Netzwerken bzw. neuronalen Netzen erhalten werden,
gehören
zu den relevanten empirischen Modellgestaltungstechniken, die in
der Literatur beschrieben sind.
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Neuronale Netze sind Netze entweder
von Neuronen oder Elementen, die auf eine einzigartige Weise miteinander
verbunden sind. Typischerweise bestehen die Netze aus Eingabeneuronen,
die Signale oder Informationen von außerhalb des Netzes empfangen,
Ausgabeneuronen, die Signale oder Informationen nach außerhalb
des Netzes übertragen
und mindestens einer Zwischenschicht von Neuronen, die die Informationen empfangen
und an andere Neuronen übertragen.
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Abgesehen von der Frage, ob ein Modell
exakt oder empirisch ist, kann es auch als statisch oder dynamisch
charakterisiert werden. Ein Modell gilt als statisch, wenn es als
Ergebnis die Beharrungswerte der Verfahrensvariablen angesichts
der Werte ergibt, die durch die Eingabevariablen des Systems angenommen
werden. Andererseits bietet das dynamische Modell neben den Informationen über den
Beharrungszustand des Systems Informationen über den Weg, über den
sich die Ausgabevariablen zwischen zwei Beharrungszuständen bewegen.
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Eine große Anzahl von Veröffentlichungen
beschreibt Verfahren für
die Herstellung von Polyolefinen, die mit einer Steuerung versehen
sind.
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Das US-Patent Nr. 3,636,326 lehrt,
wie die Produktionsrate eines Polymerisationsreaktors auf der Grundlage
der in Echtzeit berechneten Katalysatorausbeute einzustellen ist.
So können
mögliche
Modifikationen bei der Katalysatorausbeute automatisch mittels einer
Rückkoppelungsschleife
kompensiert werden. Diese An der Steuerung kann durchgeführt werden,
wenn die Variablen, die die Katalysatorausbeute beeinflussen, nicht
bekannt sind oder nicht gemessen wurden. In diesem Fall ist es das
Beste, die Katalysatorrate automatisch einzustellen, sobald eine Änderung
der Katalysatorausbeute wahrgenommen wird. Durch die Verwendung
von Verfahrensmodellen ist es jedoch möglich vorherzusehen, dass die
Katalysatorausbeute Modifikationen aufgrund von bestimmten Änderungen
der Betriebsbedingungen erfährt.
So ist es möglich,
die Katalysatorrate vorab einzustellen, so dass die Änderung
der Katalysatorausbeute die Produktionsrate des Reaktors nicht signifikant
beeinflusst.
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Dieser und andere Vorteile, die nachstehend
erwähnt
werden, sind Merkmale des gesteuerten Verfahrens, das in der vorliegenden
Anmeldung beschrieben und beansprucht wird.
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Das US-Patent Nr. 3,998,995 lehrt
ein Verfahren, bei dem die Herstellungsgeschwindigkeit bzw. Produktionsrate
und die Monomerkonzentration in einem Polymerisationsreaktor gesteuert
werden, wobei die Möglichkeit
besteht, die Konzentration des Hauptmonomers und die Feststoffkonzentration
bei Maximalwerten zu beschränken.
Bei diesem Verfahren wird die Produktionsrate durch die Fließgeschwindigkeit
eines olefinischen Monomers gesteuert, während die Konzentration des
Monomers in der Reaktionszone durch die Einstellung einer dem Verfahren
zugeführten
Verdünnerbeschickung
gesteuert wird. Wenn der maximale Grenzwert für die Monomerkonzentration
erreicht ist, wird die Monomerfließgeschwindigkeit dann eingestellt,
um die Konzentration zu verringern und die Herstellung nicht länger zu
steuern. Wenn der maximale Grenzwert für die Feststoffkonzentration
erreicht ist, wird die Fließgeschwindigkeit
des Verdünners
eingestellt, um die Konzentration zu verringern und die Monomerkonzentration
nicht länger
zu steuern. Immer wenn die Grenzen bzw. Randbedingungen verletzt
werden, wird das Ziel der Steuerung der Produktionsrate und der
Monomerkonzentration zugunsten der Kontinuität des Betriebs verlassen. Das
Steuerungssystem, das mit Randbedingungen nicht fertig werden kann,
kann die Sicherheit und Betriebskontinuität, die für eine industrielle Anlage
erforderlich sind, um diese Ziele zu erreichen, nicht garantieren.
Trotz der Tatsache, dass dieses US-Patent ein Steuerungsverfahren
angibt, das mit den Randbedingungen einer Anlage fertig werden kann,
arbeitet das System nur ab dem Moment, ab dem die Randbedingung
wirksam verletzt wurde. Eine Steuereinrichtung, die das zukünftige Verhalten
der Verfahrensvariablen vorhersagen könnte, könnte die erforderlichen Einstellungen
erleichtern, so dass die Randbedingung nicht verletzt oder nur geringfügig verletzt
würde.
Ein Verfahren, dessen Randbedingungen so gesteuert werden, würde es gestatten,
dass die Hauptziele der Steuerung nicht aufgegeben würden.
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Ein Verfahren für die Steuerung der inneren
Viskosität
eines Polymers, das hergestellt wird, wurde im US-Patent 3,878,379
gelehrt. Die in diesem US-Patent offenbarte Technologie bezieht
sich auf eine einzige Variable, abgesehen davon, dass sie sich spezifisch
auf die Herstellung von Polyethylenterephthalat bezieht, und zieht
die Steuerung unterschiedlicher Polymereigenschaften nicht in Erwägung.
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Das US-Patent 4,469,853 stellt ein
Verfahren für
die Herstellung von Polyolefinen in der Flüssigphase mit einigen gut definierten
Eigenschaften zur Verfügung.
Dieses Verfahren beschreibt die Verwendung der Chromatographie für die Messung
der Konzentrationen der Olefinmonomere und Wasserstoff in der Gasphase,
die an der Oberseite des Reaktors gebildet wird. Die Steuerung der
Fließgeschwindigkeiten
des Ethylens und der Comonomere wird eingestellt, um das Verhältnis zwischen
den Konzentrationen dieser Reagenzien konstant zu halten und so
zu einem Polyolefin mit einer vorbestimmten Dichte zu führen. Des
weiteren erzielt dieses US-Patent die Steuerung der Verhältnisse
zwischen den Konzentrationen von Wasserstoff und dem Hauptmonomer
durch Einstellung der Fließgeschwindigkeit
der Wasserstoffbeschickung zu dem Reaktor, was so zu einem Polyolefin
mit ei ner vorbestimmten Schmelzfließgeschwindigkeit führt. Gegebenenfalls
könnte
der Ethylenpartialdruck in dem Reaktor durch die Einstellung der
Fließgeschwindigkeit
der Katalysatorbeschickung gesteuert werden, während der Druck durch die Einstellung
der Reaktorfließgeschwindigkeit
des Spülstroms
gesteuert werden könnte.
Das durch die erwähnte
Anmeldung angesprochene Problem ist die Steuerung der Reagenskonzentrationen
in dem Reaktor, der ein Gas-/Flüssigphasenreaktor
ist. Dieses Dokument schlägt
vor, die Steuerung der Konzentration im Reaktor durch Überwachen
der Reagenskonzentrationen in der Gasphase statt in der Flüssigphase
zu verbessern, wobei eine solche verbesserte Steuerung der Konzentration
zu einem Polymer mit stabileren Eigenschaften führt. Die Steuerungsstrategie,
die in der Erfindung, auf die Bezug genommen wird, erwähnt wird,
besteht in der einfachen Verwendung von Wasserstoff zur Steuerung einer
Fließeigenschaft
und eines Comonomers zur Steuerung der Polymerdichte. Das Problem
bei einer solchen Strategie ist es, dass diese Regelkreise gekoppelt
sind, da Comonomer auch die Fließeigenschaften beeinflusst
und Wasserstoff auch die Dichte beeinflusst. Die Erfindung, wie
sie hier beansprucht ist, lehrt, wie das Schleifenwechselwirkungsproblem
durch die Verwendung einer multivariablen Steuerungsstrategie zu
lösen ist.
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Das US-Patent 5,098,967 lehrt, wie
das Molekulargewicht von Polypropylen und seiner in der Flüssigphase
hergestellten Copolymere durch Messen der während der Polymerisation freigesetzten
Wärme zu
steuern ist. Die Berechnung der Menge des polymerisierten Monomers
wird auf der Grundlage dieser Messung durchgeführt. Dies führt zu der Möglichkeit,
eine gesteuerte Fließgeschwindigkeit
der Wasserstoffbeschickung zu dem Reaktor vorauszusehen, um ein
vorbestimmtes Verhältnis
zwischen der umgesetzten Monomer- und Wasserstoffbeschickung einzuhalten,
so dass es möglich
ist, ein Polymer mit dem gewünschten
Molekulargewicht zu erhalten.
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Das US-Patent 5,504,166 lehrt, wie
die Schmelzfließgeschwindigkeit
und der Comonomergehalt eines Polymers zu steuern sind, das in einem
horizontalen Reaktor mit einem gerührten Bett hergestellt wird.
Solche Eigenschaften werden mit einem Satz von Betriebsvariablen
und Parametern, die dem Verfahren eigen sind, in Beziehung gesetzt.
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Das US-Patent 5,282,261 lehrt die
Verwendung von Werten, die von einem neuronalen Netz in Echtzeit
vorhergesagt werden. Diese sind statt eines Messinstru ments oder
eines Labortests als Eingabe für
eine Steuerungseinrichtung zu verwenden, um ein Inferenz- und Steuerungssystem
bei einem kontinuierlichen Verfahren zu implementieren, während neuronale
Netze verwendet werden. Dieses US-Patent lehrt jedoch nicht, wie
man das beschriebene System bei einem Polymerisationsverfahren anwendet,
und lehrt auch keine Steuerungsstruktur, die besonders bei dem Verfahren
zur Herstellung von Polyethylen und seinen Copolymeren verwendet
werden könnte.
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Das US-Patent 5,844,054 offenbart
ein Verfahren für
die Polymerisation von Olefinen in Gasphasen-Fließbettreaktoren,
das die Steuerung eines Satzes von Regelgrößen, die aus der Herstellungsrate,
der Schmelzfließgeschwindigkeit
und Dichte bestehen, mittels prädiktiver
Computermodelle und koordinierter Einstellungen bei einem Satz von
Stellgrößen, die
aus der Katalysatorbeschickungsgeschwindigkeit, dem Molverhältnis von
Sauerstoff zu α-Olefin
und der Comonomerkonzentration bestehen, umfasst. Die Erfindung,
die hier beansprucht wird, stellt im Vergleich zu der erwähnten Bezugsanmeldung
eine verbesserte Funktionalität
zur Verfügung,
da sie wichtige Einflüsse,
wie die Stickstoffkonzentration, die Konzentration von Inertstoffen,
das Niveau des Fließbetts,
die Temperatur des Fließbetts,
den Druck, die Fließgeschwindigkeit
des Umlaufgases, die Fließgeschwindigkeit
des Spülstroms
für die
Vorhersage des Verhaltens der Verfahrensvariablen und Produkteigenschaften
in Betracht zieht. Des weiteren offenbart die vorliegende Erfindung
auch, wie man eine verbesserte Verfahrensstabilität erzielt,
da dieser umfangreichere Satz von Eingabevariablen gleichzeitig überwacht
und koordiniert wird, um nicht nur für eine Steuerung der Herstellungsrate
und eine Steuerung des Schmelzflusses, sondern auch für das Verhältnis der
Schmelzfließgeschwindigkeit,
der Katalysatorproduktivität,
der Oberflächengeschwindigkeit,
des Ethylenpartialdrucks, der Wasserstoffkonzentration und der Monomerkonzentration
zu sorgen.
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So lehrt keines der Patente und auch
keine der Veröffentlichungen
des Stands der Technik, sei es allein oder in Kombination, ein Verfahren
zur Herstellung von HDPE oder LLDPE in einem Einzel- oder kombinierten
Gasphasenreaktor unter Verwendung von Chrom- oder Ziegler-Natta-Katalysatoren,
bei denen das Verfahren ein Online-Verfahren sein kann, und die
Produktionsrate, die Katalysatorausbeute, die Oberflächengeschwindigkeit
und die Gaszusammensetzung innerhalb des Reaktors neben anderen
Verfahrensvariablen zusammen mit verschiedenen physikalischen Eigenschaften
des Produkts, wie der Schmelzfließgeschwindigkeit und Dichte,
gesteuert werden, wobei ein solches Verfahren in der vorliegenden
Anmeldung beschrieben und beansprucht ist.
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Die allgemeine Aufgabe von WO 93/24533
ist es, ein verbessertes Verfahren für die fortschrittliche Steuerung
für die
kontinuierliche Gasphasenpolymerisation eines α-Olefins in einem im Wesentlichen
horizontalen, abschreckgekühlten
Reaktor mit gerührtem
Bett zur Verfügung
zu stellen, bei dem Fest-, Flüssig-
und Gasphasen vorhanden sind. Die Erfindung, wie sie von der Anmelderin
beansprucht wird, ist auf ein Verfahren gerichtet, das sich von
der erwähnten
Veröffentlichung
in einem Schlüsselaspekt
unterscheidet, wobei sich dieser Unterschied aus der Tatsache ergibt,
dass bei jedem Verfahren unterschiedliche Reaktortypen verwendet werden.
Die für
die Steuerung eines abschreckgekühlten
Reaktors mit gerührtem
Bett relevanten Verfahrensvariablen sind nicht die gleichen wie
diejenigen, die für
die Steuerung eines Reaktors relevant sind, der nur Gas- und Festphasen
enthält,
und so offenbart die Entgegenhaltung nicht, welche Stehgrößen und
Störgrößen für die fortschrittliche
Steuerung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Erwägung
zu ziehen sind, und legt diese auch nicht nahe.
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WO 98/54231 betrifft die verbesserte
Steuerung der Temperatur eines Fließbetts durch die gleichzeitige
und koordinierte Änderung
der Wasserfließgeschwindigkeit
und der Umlaufgasfließgeschwindigkeit.
So offenbart die Entgegenhaltung ein Verfahren, bei dem die Temperatur
die Regelgröße ist und
die Wasserfließgeschwindigkeit
und die Umlaufgasfließgeschwindigkeit
die Stellgrößen sind.
Im Unterschied hierzu betrifft das in der vorliegenden Erfindung
beanspruchte Verfahren die verbesserte Steuerung eines Satzes von
Regelgrößen, die
neben anderen Variablen die Produktionsrate, die MFR1, MFRR, Dichte,
den Partialdruck des Ethylens und die Konzentration der Comonomere
umfassen. Die nachstehend beanspruchte Erfindung bezieht sich auf
kein Verfahren zur Verbesserung der Temperatursteuerung des Fließbetts.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren für
die gesteuerte Herstellung von HDPE oder LLDPE in Einzel- oder kombinierten
Gasphasenreaktoren unter Polymerisationsbedingungen in Anwesenheit
von Wasserstoff, Sauerstoff, inerten Verdünnern und unter Verwendung
von Chrom- oder Ziegler-Natta-Katalysatoren, wobei das Verfahren
eine Online-Steuerung von bestimmten Verfahrensvariablen sowie einigen
der physikalischen Eigenschaften des hergestellten Harzes besitzt.
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Eine solche Steuerung beruht auf
dynamischen mathematischen Modellen, die die Wirkungen der Stellgrößen und
der Störgrößen auf
die Regelgrößen sowie
der Variablen beschreibt, deren Werte auf bestimmte Betriebsbereiche
beschränkt
sein sollten. Die Verwendung solcher Modelle ermöglicht es, die Eigenschaften
von Polyethylen in Echtzeit von der Online-Messung von anderen Verfahrensvariablen
abzuleiten. Abgesehen davon, dass Modelle eine Schätzung der
Qualität
des Polymers zur Verfügung
stellen, werden sie von einem Optimierungsalgorithmus verwendet,
der den besten Satz von Steuerungshandlungen, die zu ergreifen sind,
bestimmt, so dass sich die Regelgrößen dem Sollwert für jede der
Variablen nähern
können,
ohne die Randbedingungen zu verletzen, die auferlegt werden, um
einen kontinuierlichen und sicheren Betrieb der Anlage sicherzustellen.
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So stellt die vorliegende Erfindung
ein Verfahren für
die gesteuerte Herstellung von Polyethylen und seinen Copolymeren
zur Verfügung,
wobei die Steuerung auf dynamischen mathematischen Modellen basiert, die
für die
gleichzeitige und Online-Steuerung der Schmelzfließgeschwindigkeit 1 (MFR1), des Verhältnisses der Schmelzfließgeschwindigkeiten
(MFRR) und der Dichte des aus dem Chromkatalysator hergestellten
Harzes sowie der Schmelzfließgeschwindigkeit 2 (MFR2) und der Dichte des aus den Ziegler-Natta-Katalysatoren hergestellten
Harzes verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung stellt
des weiteren ein Verfahren zur Verfügung, das mit einer Online-Steuerung
der Produktionsrate, der Katalysatorproduktivität, der Zusammensetzung des
Gases innerhalb des Reaktors, der Oberflächengeschwindigkeit des Fließbettsystems,
der Blasentemperatur des Reaktorumlaufstroms und der Differenz zwischen
der Einlass- und der Auslasstemperatur des Wassers in dem Kühlsystem des
Reaktors, versehen ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt
des weiteren die Maximierung der Produktionsrate des Polyethylens und
der Katalysatorausbeute für
das beschriebene Verfahren zur Verfügung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Darstellung der Kategorien, die im Hinblick auf die Verfahrensvariablen,
aus denen ein chemisches Verfahren besteht, klassifiziert werden.
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2 ist
eine Darstellung einer Steuerungsmatrix.
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3 ist
eine vereinfachte Darstellung der Anlage für die Herstellung von Polyethylen
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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4 ist
eine schematische Darstellung der Durchführung der in der vorliegenden
Erfindung beschriebenen und beanspruchten Verfahrenssteuerung.
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5 ist
eine schematische Darstellung der Durchführung der Ableitung der V erfahrensvariablen.
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6 ist
eine Darstellung der Steuerungsmatrixcharakteristik der Ausführungsform
der Erfindung für die
gesteuerte Herstellung von Polyethylen und seinen Copolymeren unter
Verwendung eines Chromkatalysators.
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7 ist
eine Darstellung der Steuerungsmatrixcharakteristik der Ausführungsform
der Erfindung für die
gesteuerte Herstellung von Polyethylen und seinen Copolymeren unter
Verwendung eines Ziegler-Natta-Katalysators.
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8 ist
ein Diagramm, das die Häufigkeit
und Intensität
der Abweichungen zwischen der Produktionsrate und ihrem Durchschnittswert
zeigt. Die Verringerung bei der Variierung der Produktionsgeschwindigkeit,
die durch die Verwendung des Verfahrens verursacht wird, das in
der vorliegenden Erfindung beschrieben und beansprucht wird, kann
beobachtet werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In der vorliegenden Beschreibung
bedeutet der Begriff "Online", dass die physikalischen
Eigenschaften, die abzuleiten sind, in Echtzeit erhalten werden.
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Der Begriff "Qualität des Polymers" bezieht sich auf
die physikalischen Eigenschaften des Polymers wie die Schmelzfließgeschwindigkeiten
MFR1 und MFR2, MFRR,
Dichte usw., die die Eigenschaften des Harzes beeinflussen.
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MFR1 und
MFR2 sind die Schmelzfließgeschwindigkeiten
des Harzes, die gemäß der ASTM-Methode D-1238
gemessen werden. Die Messungen werden bei 190°C unter Verwendung von Gewichten
von 21,6 g bzw. 2,16 g durchgeführt.
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MFRR (Schmelzfließgeschwindigkeitsverhältnis) ist
das Verhältnis
der Schmelzfließgeschwindigkeiten
des Harzes, berechnet als MFRR = MFR1/MFR2.
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Die Dichte des Harzes wird gemäß der ASTM
Methode D-1505 gemessen.
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Der Begriff "Katalysatorproduktivität" ist ein Synonym
für die
Katalysatorausbeute und stellt die Masse des Polymers dar, die pro
Masse des verwendeten Katalysators hergestellt wird.
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Der Begriff SISO-Steuerungsstrategie
(Einzeleingabe-/Einzelausgabe-Steuerungsstrategie) bedeutet, dass
eine einzige Stellgröße eingestellt
wird, um eine bestimmte Regelgröße zu steuern.
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Der Begriff MIMO-Steuerungsstrategie
(Mehrfacheingabe-/Mehrfachausgabe-Steuerungsstrategie) bedeutet, dass
mehrere Stellgrößen gleichzeitig
eingestellt werden, um einen Satz von Regelgrößen zu steuern.
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Der Begriff "Rückkopplungssteuerung" bedeutet den Mechanismus
der Zuführung
des Unterschieds zwischen dem Sollwert für eine bestimmte Variable (Sollwert)
und dem gemessenen Wert dieser Variablen zu einer Steuereinrichtung.
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Der Begriff "Gasphasenreaktor" bedeutet, dass sich mindestens ein
eine Gasphase enthaltendes Monomer und mindestens ein eine Festphase
enthaltender Katalysa for in dem Reaktor befinden. Die Gasphasenreaktoren,
die für
die Durchführung
der Erfindung brauchbar sind, sind vertikale Fließbettreaktoren
oder horizontale Fließbettreaktoren,
die in der Technik bekannt sind. Ebenso können andere Typen, wie Reaktoren,
die mit mechanischer Rührung
versehen sind, verwendet werden. Eine allgemeine Idee der Art von
verfügbaren Technologien
ist in dem Kapitel "Gas-phase
Polymerization",
Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, 2. Auflage, Band
7, Seiten 480–488,
John Wiley & Sons,
Herausgeber, zu finden.
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Eine Definition der Ziegler-Natta-Katalysatoren
ist in dem Kapitel "Definitions,
stereochemistry, experimental methods and commercial polymers" aus dem Buch von
John Boor, Jr., "Ziegler-Natta
Catalysts and Polymerizations",
Seiten 32–35,
Academic Press, zu finden.
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Der Chrom-Katalysator kann einer
der bekannten Phillips Katalysatoren sein oder zu einer anderen Klassifikation
gehören.
Eine Definition der Phillips-Katalysatoren ist in dem Kapitel "Metal alkyl-free
Catalysts" aus dem
Buch von John Boor Jr, "Ziegler-Natta
Catalysts and Polymerizations",
Seiten 279–324,
Academic Press, zu entnehmen.
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Das vorliegende Verfahren ist auf
die Herstellung von HDPE oder LLDPE entweder als Polyethylen-Homopolymer
oder -Copolymer gerichtet. In dem Fall von Copolymeren können die
Comonomere abgesehen von Ethylen ausgewählt werden aus der Gruppe von
reaktiven Olefinen wie: Propen; 1-Buten, 2-Methylpropen, 1-Penten,
1-Hexen, 1-Hepten, 1-Octen, 1-Decen, 3-Methyl-1-buten, 4-Methyl-1-penten,
Cyclopenten, wobei die Comonomere isoliert oder in Mischung copolymerisiert
werden.
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Der bevorzugte Katalysator für die Herstellung
von HDPE ist der Chromkatalysator, während der bevorzugte Katalysator
für die
Herstellung von LLDPE der Ziegler-Natta-Katalysator ist. Andere
Katalysatoren können
jedoch ebenso gut verwendet werden.
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Um eine Steuerungsstrategie für die Polymerisationsreaktoren
festzulegen, ist es gemäß 1 angebracht, dass die Verfahrensvariablen
klassifiziert werden in: Regelgrößen (8),
Stellgrößen (1),
Regelgrößen mit Randbedingungen
(6) und Störgrößen.
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Regelgrößen (CV) sind diejenigen Variablen,
deren Wert so nah wie möglich
an einem Sollwert gehalten werden sollte. Bei einer Polymerisationsanlage
können
die Regelgrößen in zwei
Kategorien unterteilt werden: die physikalischen Eigenschaften (4)
des Polymers und die Verfahrensvariablen, die die Betriebsbedingungen
(5) der Anlage definieren.
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Die physikalischen Eigenschaften
(4) des Polymers wie die Schmelzfließgeschwindigkeiten MFR1 und MFR2, die Dichte,
MFRR usw. legen die Qualität
des Polymers fest. Die Verfahrensvariablen, die die Betriebsbedingungen
(5) der Anlage oder einfach die Betriebsbedingungen definieren,
beinhalten Temperaturen, Drücke,
Fließgeschwindigkeiten
usw.
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Die Regelgrößen mit Randbedingungen CCVs
sind Variable, deren Wert trotz Steuerung nicht nahe an einem Sollwert
gehalten werden muss. Sie sollten jedoch gesteuert werden, damit
sie gewisse Grenzen nicht übersteigen.
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Die Stellgrößen MVs sind diejenigen, die
eingestellt werden sollten, damit die Regelgrößen nahe einem Sollwert oder
innerhalb bestimmter Grenzen gehalten werden können. Damit eine Verfahrensvariable
als Stellgröße bei einer
Steuerungsstrategie verwendet wird, sollte die letztere mindestens
eine Regelgröße oder eine
Variable mit Randbedingungen geringfügig beeinflussen. Beispiele
der MVs sind die Fließgeschwindigkeiten
des Monomers, Katalysators und Kühlwassers.
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Im Allgemeinen wissen Bedienungspersonen,
die den Betrieb eines chemischen Prozesses verfolgen, zumindest
qualitativ, wie eine bestimmte MV eine bestimmte CV beeinflusst.
Es ist üblich,
dass es eine Grenze mit Bezug auf die Variationsrate der MV gibt,
da es für
bestimmte Variable eventuell nicht sicher ist, große Einstellungen
in einem kurzen Zeitraum zuzulassen.
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Ein weiterer Grund für das Vorhandensein
einer Grenze oder einer Randbedingung bei der Variationsrate ist
die Trägheit
der Arbeitsvorrichtungen (Ventile, Motoren usw.), die die Werte
der MVs regeln. Selbst wenn man davon ausgeht, dass ein Ventil vollständig offen
bleibt, gibt es eine Verzögerung,
bis sich das Ventilbetätigungselement
von seiner gegenwärtigen
Lage zu einer Stellung bewegt, bei der die Öffnung des Ventils maximal
ist. Damit eine Verfahrenssteuerung effizient und sicher ist, sollte
daher die Variationsratenrandbedingung für die MVs in Betracht gezogen
werden.
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Die Störgrößen DVs sind Verfahrensvariablen,
die sich auch auf die Regelgrößen auswirken,
die jedoch der Betreiber der Anlage nicht beeinflussen kann kann.
Beispiele von Störgrößen sind:
Verunreinigungen in dem Monomerstrom, der dem Reaktor zugeführt wird,
und die Qualität
des Katalysators. Störgrößen ergeben
sich im Allgemeinen aus bekannten Gründen, es ist jedoch nicht leicht,
sie auszuschalten, da sie von Parametern verursacht werden, die
mit dem Verfahren nichts zu tun haben. Einige Störgrößen können gemessen werden, andere
nicht. Ein Steuerungssystem kann die gemessenen Störgrößen (2)
in Betracht ziehen, indem eine Einstellung der Stellgrößen ermöglicht wird,
bevor die Wirkung der Störgrößen in der
Produktqualität
sichtbar wird.
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Die Klassifikation einer Verfahrensvariablen
in eine der vorstehend erwähnten
Kategorien ist nicht immer unbedeutend. Beispielsweise kann die
Konzentration des Comonomers in dem Reaktor eine MV für die Einstellung
der Polymerdichte und gleichzeitig eine CV in einer Konzentrationssteuerungsschleife
sein, die die Comonomerfließgeschwindigkeit
als MV verwendet. In diesem Fall ist die MV für die Steuerung der Dichte
der Sollwert für
die Comonomerkonzentration. Diese Art von Strategie wird Kaskadenregelung
genannt. Außerdem
kann unter dem Gesichtspunkt der Steuerung eine Verfahrenseingabe
als eine DV erachtet werden, wenn sie nicht als MV verwendet wird.
Wie vorstehend erwähnt,
hängt die
Klassifikation der Variablen als CV, CCV, MV und DV von dem in Betracht
gezogenen Regelkreis ab. Des weiteren gibt es die Tatsache, dass
die gleiche Variable gesteuert und gleichzeitig Randbedingungen
unterzogen werden kann. Bei der vorliegenden Beschreibung wird der
Begriff CV für
die Variablen verwendet, deren Wert nahe einem Sollwert (d. h. dem
Sollwert) gehalten werden sollte, selbst wenn diese Variable Randbedingungen
unterzogen werden sollte.
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Der Satz von CVs, CCVs, MVs und DVs
bildet die Steuerungsmatrix des Verfahrens, die einer der Wege ist,
die zur Darstellung von multivariablen Steuerungssystemen verwendet
werden. 2 zeigt ein
Beispiel der Steuerungsmatrix. Bei dieser Matrix stellen die Spalten
die CVs und CCVs dar und die Zeilen stellen die MVs und DVs dar.
Die zugewiesenen Positionen innerhalb der Steuerungsmatrix geben
an, dass eine bestimmte MV oder DV bei der Modellgestaltung einer
bestimmten CV oder CCV verwendet wird. Die richtige Auswahl dieser
Variablen bestimmt den Umfang des Steuerungssystems sowie den potentiellen
Nutzen aus seiner Verwendung bei einem gesteuerten Verfahren.
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Wenn die Steuerungsmatrix definiert
ist, sollten mathematische Modelle des Verfahrens für jede CV und
CCV gestaltet werden, so dass die Modelleingaben die MVs und die
DVs sind, während
die Ausgaben die CVs und die CCVs sein sollten. Die Funktion der
für die
Verfahrenssteuerung verwendeten Modelle ist genau die Speicherung
der Beziehungen zwischen Ursache und Wirkung zwischen den CVs/CCVs
und den MVs/DVs als mathematische Gleichungen.
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Die physikalischen Eigenschaften
eines Polymers und die an dem Verfahren beteiligten wirtschaftlichen
Faktoren wie die Produktionsrate und die Katalysatorausbeute sind
eine Funktion der Rohmaterialien, die zu seiner Herstellung verwendet
werden, und der Betriebsbedingungen, die bei der Polymerisationsreaktion
verwendet werden. Wenn die bei der Polymerisation zu verwendenden
Rohmaterialien erst einmal bestimmt sind, ist es daher von äußerster
Wichtigkeit, dass die Verfahrenseingaben so verändert werden, dass die physikalischen
Eigenschaften gesteuert werden, während gleichzeitig eine hohe
Produktionsrate und eine hohe Katalysatorausbeute angestrebt werden.
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Die meisten physikalischen Eigenschaften,
die die Produktqualität
definieren, werden nicht online gemessen. In vielen Fällen gibt
es keine Analysiervorrichtungen, die direkt mit dem Verfahren verbunden
werden könnten,
und es gibt Fälle,
bei denen die Kosten der Sensoren trotz der Tatsache, dass die Technologie
für die Messung
solcher Variablen verfügbar
ist, ihre Verwendung unzweckmäßig machen
können.
Aufgrund dessen werden mit einem Probenahmeintervall von ein paar
Stunden Tests im Labor durchgeführt.
Auf diese Weise gibt es während
des Zeitraums zwischen einem Test und dem nachfolgenden Test keine
wie auch immer geartete Angabe über
die Qualität
des Produkts, wobei dies eine Lücke
zwischen den möglichen Änderungen
der Variablen und der Durchführung
irgendwelcher für
notwendig erachteter Korrekturen verursacht. Um das Problem der
Mangelhaftigkeit der Messungen der Polymerqualität zu überwinden, können Verfahrensmodellgestaltungstechniken
verwendet werden, die es gestatten, die Eigenschaften, die nicht
kontinuierlich verfügbar sind,
kontinuierlich abzuleiten.
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Ein weiterer relevanter Aspekt, der
mit der Verfahrenssteuerung zusammenhängt, ist derjenige, dass im
Allgemeinen wirtschaftliche Erwägungen
dazu führen,
das Verfahren unter Betriebsbedingungen nahe der Grenzen der Anlage
zu betreiben. So könnte
die Fließgeschwindigkeit
des Katalysators verändert
werden, um die Produktionsrate des Katalysators zu steuern. Wenn
jedoch die Polymerisationswärme
die Grenze der Wärmeaustauschkapazität des Reaktors übersteigt,
sollte das Ziel einer weiteren Erhöhung der Produktion zugunsten
der thermischen Stabilität
beschränkt
werden.
-
Dieses Beispiel zeigt die Bedeutung
des Inbetrachtziehens der CCVs bei einer multivariablen Steuerungsstrategie,
da dieses die Variablen sind, die die Grenzen bestimmen, innerhalb
derer es möglich
ist, das Verfahren sicher zu betreiben. Abgesehen davon wird in
wirtschaftlicher Hinsicht nahe diesen Grenzen das beste Ergebnis
erzielt, was durch die erhöhte
Produktionsrate sowie eine höhere
Katalysatorausbeute veranschaulicht werden kann.
-
Polymerisationsverfahren weisen einen
hohen Grad der Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Verfahrensvariablen
auf, was die Aufgabe erschwert, mehrere Steuerungsziele gleichzeitig
zu verfolgen. Ein Beispiel der Wechselwirkung ist die Beziehung,
die zwischen der Steuerung der Dichte, der MFR1 und
der Produktionsrate bei dem Verfahren zur Herstellung von Polyethylen
besteht. Einstellungen der Fließgeschwindigkeit
des Comonomers, die auf die Steuerung der Polymerdichte abzielen,
verursachen Modifikationen in der Produktionsrate und der Schmelzfließgeschwindigkeit.
Um die spezifizierte Schmelzfließgeschwindigkeit einzuhalten,
sollten andere MVs eingestellt werden, die ihrerseits in die Steuerung
der Dichte und Produktionsrate eingreifen können. So gäbe es in Fällen, in denen die Einstellungen
unabhängig
durchgeführt
werden, die Wahrscheinlichkeit, dass eine Verringerung oder Erhöhung der
Gesamtwirkung der Steuerungshandlungen auf bestimmte CVs auftreten
würde.
Um eine solche Situation zu vermeiden, sollten die Verfahrenseinstellungen
unter Berücksichtigung
der Wirkung aller Eingabevariablen (MVs und DVs) auf die Ausgabevariablen
(CVs und CCVs), wie in der Steuerungsmatrix festgelegt, durchgeführt werden,
um den Wert der Sollvariablen zu korrigieren, ohne den Wert der
verbleibenden Variablen zu ändern.
-
Obgleich es möglich ist, die Anlage unter
Verwendung statischer Verfahrensmodelle zu steuern, ist dies nicht
die effizienteste Alternative, da die Einstellungen angesichts der
Tatsache, dass das Modell keine Informationen über die Geschwindigkeit enthält, mit
der das Verfahren auf diese Einstellungen reagiert, langsam durchgeführt werden
sollten. Im Gegensatz hierzu ist ein System, das auf einem dynamischen
Modell basiert, imstande, wahrzunehmen, ob die CVs selbst wäh rend der Übergangszeiten
von der Sollbetriebsbedingung abweichen. Dies ist ein weiterer Vorteil
des gesteuerten Verfahrens der vorliegenden Erfindung, da bei einer
industriellen Anlage für
die Herstellung von Polyethylen Übergänge häufig sind,
um Harze unterschiedlicher Spezifikationen herzustellen. Das Vorsehen
solcher Übergänge unter
Verwendung des erfindungsgemäßen gesteuerten
Verfahren verkürzt
nicht nur die Dauer des Übergangs
von einer Betriebsbedingung zur nachfolgenden, sondern minimiert
auch die Ausbeute an Harz, das nicht der Spezifikation entspricht.
-
Deshalb sollte die Steuerung solcher
Verfahren multivariabel (MIMO) sein, um beträchtliche Vorteile zu erzielen,
d. h. sie sollte verschiedene CVs und verschiedene MVs enthalten.
Abgesehen davon sollte die Verfahrenssteuerung die physikalischen
Grenzen der Anlage, die untersucht wird (CCVs und Variationsraten), mögliche DVs,
die gemessen werden können,
sowie die Verfahrensdynamik berücksichtigen.
-
Wenn die mathematischen Modelle eingestellt
sind, um die Beziehungen zwischen den Verfahrensvariablen darzustellen,
könnte
dieses Modell sowohl für
die Ableitung als auch für
die Steuerung verwendet werden.
-
Falls es für die Ableitung verwendet wird,
ist das Modell dazu bestimmt, eine Schätzung der Variablen und physikalischen
Eigenschaften, die nicht kontinuierlich verfügbar sind, wie diejenigen,
die mittels Labortests oder Instrumenten gemessen werden, bei denen
die Datensammlung und die Messverfahren längere Zeiträume beanspruchen, bereitzustellen.
-
Falls das Modell für die Steuerung
benutzt wird, ist es dazu bestimmt, das zukünftige Verhalten der CVs und
CCVs vorherzusagen, wenn bei den MVs bestimmte Einstellungen durchgeführt werden
und wenn Änderungen
bei den DVs auftreten können.
So kann die Steuerungseinrichtung die besten Reihe von Maßnahmen
bestimmen, die zu ergreifen sind, damit die Regelgrößen die
Sollwerte erreichen, ohne die Randbedingungen zu verletzen.
-
Bei dem Verfahren, das den Gegenstand
der vorliegenden Beschreibung darstellt, umfasst die Modellgestaltungstechnik
vorzugsweise die Verwendung von neuronalen Netzen als Verfahrensmodelle.
Wahlweise können
andere empirische und/oder exakte Modellgestaltungstechniken verwendet
werden, und zwar entwe der allein, miteinander kombiniert oder mit
neuronalen Netzmodellen für
die Schaffung von Verfahrensmodellen kombiniert.
-
3 zeigt
die Hauptströme
und Arbeitsvorgänge
der Einheiten, aus denen eine Polyethylenanlage mit Gasphasenreaktoren
besteht, die in einem Fließbett
arbeiten. Zur Veranschaulichung ist ein vertikaler Fließbettreaktor
gezeigt. Die Polyethylenproduktionsrate wird hauptsächlich durch
die Einspritzung des Katalysators (Strom 2) gesteuert.
Monomer (Strom 1) und im Fall der Herstellung eines Copolymers
werden Comonomer(e) (Strom 9) dem System zusammen mit anderen
Bestandteilen (Strom 10) durch den Umlaufstrom des Reaktionssystems
(Strom 8) zugeführt.
Die zusätzlichen
Bestandteile umfassen: Wasserstoff, Sauerstoff Kohlendioxid neben
inerten Verdünnern.
Beispiele der inerten Verdünner
sind: Stickstoff, Argon und Alkane mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen,
isoliert oder in irgendeiner Menge gemischt. Die Gaszusammensetzung
innerhalb des Reaktors kann durch Einstellung der Fließgeschwindigkeiten
der verschiedenen Ströme,
die dem System zugeführt
werden, gesteuert werden. Die Fließgeschwindigkeit des Stroms 8 sollte
derart sein, dass die Oberflächengeschwindigkeit
des Gases innerhalb des Reaktors stark genug ist, um das Bett ohne
Zusammenbruch und ohne das Mitreißen von Teilchen durch die
Oberseite des Reaktors hindurch abzustützen.
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Das nichtumgesetzte Gas, überschüssiges Monomer
bzw. überschüssige Monomere
und inerte Bestandteile halten bei ihrem Durchlauf durch den Reaktor
die das Bett bildende Teilchen in einem Fließzustand und nehmen die durch
die Reaktion erzeugte Wärme
weg. Dieses Gas tritt an der Oberseite des Reaktors (Strom 3)
aus und mischt sich mit dem Monomer- und Bestandteils-Wiedergewinnungsstrom
(Strom 6), um den Strom 7 zu bilden. Ein solcher
Strom wird im Kompressor CP komprimiert und im Wärmetauscher HE gekühlt. Die
Fließgeschwindigkeit
des Kühlwassers
in einem solchen Wärmetauscher
wird verändert,
um die Reaktortemperatur stabil zu halten. Wenn die Polymerisation
fortschreitet, wird das Produkt kontinuierlich aus dem Reaktor abgegeben
(Strom 4). Die Geschwindigkeit des Abziehens des Produkts
kann verändert
werden, um das Niveau des Fließbetts
stabil zu halten. Mit dem Polymer tritt eine bestimmte Menge Gas
aus dem Reaktor mit dem Strom 4 aus. Angesichts der Tatsache,
dass solche Verdünner
nicht reagieren, und um die Ansammlung solcher inerter Bestandteile
in dem System zu vermeiden, gibt es einen Spülstrom (Strom 11),
der zusammen mit den Zuführungsfließgeschwindigkeiten
dazu verwendet werden kann, die Menge an im System vorhandenen,
inerten Bestandteilen zu steuern. Der Zyklon C trennt das im Strom 4 vorhandene
Gas ab und schickt es zum Reaktor (Strom 6) zurück, so dass
das Monomer wiederverwendet werden kann. Das Polymer wird zu den
Entgasungs-, Deaktivierungs- und Extrudierungsschritten geleitet
(Strom 5), die nicht dargestellt sind. Manchmal tritt ein
Teil des Stroms 8 teilweise in flüssigem Zustand in den Reaktor
ein. Auf diese Weise wird ein Teil der Reaktionswärme als
latente Wärme
durch das Verdampfen der in dem Strom vorhandenen Flüssigkeit
entfernt, was zu höheren
Produktionsraten führt.
-
Wenn die Anlage auf die vorstehend
beschriebene Weise betrieben wird, ist es relevant, die Temperatur
des Blasenbildungspunkts des Stroms zu steuern, denn wenn dieser
Wert aufgrund einer übermäßig hohen
Konzentration der schwereren Bestandteile sehr viel höher als
die Reaktortemperatur ist, gibt es möglicherweise nicht genug Wärme, um
die Flüssigkeit,
die in den Reaktor eintritt, vollständig zu verdampfen. Das führt zu Nachteilen
beim was Betrieb.
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3 zeigt
eine mögliche
Konfiguration des vorliegenden Verfahrens, das entweder für die Herstellung
von HDPE oder LLDPE verwendet werden kann. Die vorliegende Erfindung
ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform
beschränkt
und kann bei anderen Arten von Gasphasenreaktoren sowie bei anderen
Konfigurationen, die eine größere Anzahl
von Reaktoren enthalten, verwendet werden.
-
Zu den Hauptzielen einer Anlage für die Herstellung
von Polyethylen und seinen Copolymeren zählen die Herstellung von Polymeren
mit physikalischen Eigenschaften innerhalb bestimmter Spezifikationen
und die Optimierung der wirtschaftlichen Ziele, wie der spezifische
Katalysatorverbrauch und die Produktionsrate der Anlage. Das heißt, es ist
erwünscht,
den Verbrauch des Katalysators pro Tonne des erzeugten Polymers
auf ein Minimum herabzusetzen, was zu einer erhöhten Katalysatorproduktivität und einer
Verringerung der Menge an Katalysatorrückstand in dem Produkt sowie
zur Maximierung der Menge an pro Stunde hergestelltem Polymer führt.
-
Herkömmlicherweise werden bei einer
solchen industriellen Anlage die Reaktoren gemäß vorbestimmten Rezepturen
betrieben, und die Labortests zeigen, ob die Notwendigkeit besteht,
die Betriebsbedingungen einzustellen, damit die Produktqualität innerhalb
der spezifizierten Grenzen gehalten wird. Die Labortests umfassen
die Messungen der MFR1, MFR2 und
der Dichte. Es ist möglich,
aus den Wer ten der MFR1 und MFR2 MFRR
zu berechnen, was als Angabe der Molekulargewichtsverteilung des
Harzes dient.
-
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
das die vorstehend angegebenen physikalischen Eigenschaften steuert,
sind gibt es folgende Bestandteile: eine Anlage zur Herstellung
von Polyethylen in der Gasphase, ein digitales Steuerungssystem
(DCS), einen Prozesscomputer, der mit dem DCS verbunden ist, ein Informationssystem
zur Speicherung von historischen Prozessdaten und ein System, dem
die Labortestwerte zugeführt
werden.
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4 zeigt,
wie gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Steuerung durchgeführt
wird. Die Regelgrößen können kontinuierlich
verfügbar
sein, wie im Fall der Produktionsrate, oder können periodisch gemessen werden,
wie im Fall von Labortests oder Messungen mittels eines Chromatographen.
Wenn die CVs periodisch gemessen werden und/oder beträchtliche
Verzögerungen
mit Bezug auf den Messzeitraum darstellen, werden die Werte dieser
Variablen in Echtzeit abgeleitet. Dies sind die Werte, die bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren
gesteuert werden.
-
Wann immer es erforderlich ist, eine
Eigenschaft oder eine Verfahrensvariable abzuleiten, sollte man das
in 5 dargestellte Verfahren
verwenden. Die Eingaben der mathematischen Modelle werden mit Hilfe der
mit dem DCS verbundenen Messinstrumente in Echtzeit gemessen. Das
DCS liefert die erhaltenen Werte an die in dem Prozesscomputer installierte
Software, die für
die Berechnungen des mathematischen Modells zuständig ist. Die Software, die
die Berechnungen des mathematischen Modells durchführt, führ auch
jegliche Vorverarbeitung der Eingabesignale nach Erfordernis durch.
Die Ausgabe des mathematischen Modells wird zurück zum DCS gesandt sowie zu
der Software, die die historische Datenbank für den Prozess führt, so
dass diese Daten später
verwendet werden können.
-
Erhalten wird die Ableitung der gewünschten
Eigenschaft wird durch Multiplizieren der Ausgabe des mathematischen
Modells mit einem Faktor (in der vorliegenden Beschreibung "Verhältnis" genannt), der auf der
Grundlage von Labortests berechnet wird. Das "Verhältnis" ist dazu bestimmt,
mögliche
Fehler in der durch das mathematische Modell durchgeführten Schätzung beim
Vergleich mit dem Ergebnis des Labortests zu korrigieren. Dieser
Faktor wird als das Verhältnis
zwischen dem von dem Labortest gelieferten Wert und dem von dem
mathematischen Modell geschätzten
Wert zu dem Zeitpunkt berechnet, zu dem die getestete Probe wirksam
genommen wurde. Um plötzliche Änderungen
des abgeleiteten Werts zu vermeiden, was für die Steuereinrichtung, die
solche Signale empfängt,
nicht gut ist, sollte der Wert vor dem Multiplizieren gefiltert
werden.
-
Das "Verhältnis" wird mit Hilfe des
gleichen Programms, das für
die historischen Prozessdaten verantwortlich ist, berechnet, denn
wie vorstehend erwähnt
zieht diese Berechnung den Wert, der durch das mathematische Modell
zu dem Zeitpunkt, zu dem die getestete Probe genommen wurde, geschätzt wird,
in Betracht, wobei solche Informationen nur von der historischen
Datenbank verfügbar
sind.
-
Um die Ausgabe des mathematischen
Modells zu korrigieren, umfasst eine Änderung der bevorzugten Ausführungsform
die Verwendung eines weiteren Faktors, der nachstehend "systemabhängiger Fehler" genannt wird. Dieser
Faktor unterscheidet sich von dem Verhältnisfaktor dadurch, dass er
zum Ausgabewert des mathematischen Modells addiert werden sollte.
Der systemabhängige
Fehler wird als Unterschied zwischen dem durch den Test gelieferten
Wert und dem durch das mathematische Modell geschätzten Wert
zu dem Zeitpunkt berechnet, zu dem die getestete Probe wirksam genommen
wurde. Der systemabhängige
Fehler sollte auch für
seine Addition zu der Ausgabe des mathematischen Modells gefiltert
werden.
-
Wenn die Werte der Variablen, aus
denen die Steuerungsmatrix besteht, mit Hilfe von Instrumenten, die
direkt mit den Vorrichtungen der Anlage verbunden sind, mittels
Labortests oder mittels Berechnungen, die mit den Werten der anderen
Messgrößen durchgeführt wurden,
bestimmt worden sind, ist das Problem der nichtlinearen Optimierung
zur Bestimmung der Werte, die die MVs unter einem stationären Betriebszustand (Sollwerte
der MVs) annehmen sollten, gelöst.
-
Die Lösung des Optimierungsproblems
bestimmt immer noch die Sequenz der Einstellungen, die während eines
vorbestimmten Zeitraums durchzuführen
sind, so dass die MVs die berechneten Sollwerte erreichen, wenn
die Dynamik und die Bedeutung von jedem einzelnen der CVs, der Änderungsrate
und der zulässigen
Grenzen für
jede der MVs in Betracht gezogen werden, so dass die CVs nahe den
Sollwerten gehalten werden, ohne die Randbedingungen (CCVs und Änderungsrate)
zu verletzen. PID-Regler empfangen die Sollwerte von den MVs, die
von der prädiktiven
Steuerungseinrichtung berechnet werden, und sind dafür verantwortlich,
dass diese Variablen nahe diesen Werten gehalten werden.
-
Die Maximierung der Produktionsrate
kann durch Wählen
eines willkürlich
hohen Sollwerts für
die Produktionsrate durchgeführt
werden. Diese CV ist durch die Wärmeaustauschkapazität des Systems
begrenzt, wobei die Steuerung durch das Öffnen des Temperatureinstellventils
durchgeführt
wird, das für
das Steuerungssystem als Randbedingung dient. Das Steuerungssystem
erhöht
die Fließgeschwindigkeit
des Katalysators, bis das Öffnen
des Temperatursteuerungsventils eine sichere Grenze für den Betrieb
der Einheit erreicht. Wenn diese Randbedingung nicht befolgt würde, könnte die
Fließgeschwindigkeit
des Katalysators übermäßig erhöht werden.
Das würde
bewirken, dass das Temperatursteuerungsventil vollständig offen
bliebe mit der Folge, dass die Temperatur außer Kontrolle gerät und die
Einheit abgeschaltet werden müsste.
-
Trotz der Tatsache, dass HDPE und
LLDPE in der gleichen Einheit hergestellt werden können, hat
die Herstellung jedes dieser Polymere ihre eigenen Besonderheiten.
Sie werden in Gegenwart von unterschiedlichen Katalysatoren hergestellt,
wobei das HDPE im Allgemeinen, jedoch nicht ausschließlich, mit
einem Chromkatalysator hergestellt wird, während das LLDPE im Allgemeinen,
jedoch nicht ausschließlich,
mit einem Ziegler-Natta-Katalysator hergestellt wird. Neben dem
Katalysatortyp unterscheidet sich die Herstellung dieser Polymere
mit Bezug auf die Betriebsbedingungen sowie im Hinblick auf die
beim Betrieb der Anlage verwendeten Verfahren. Aufgrund dieser Unterschiede
beschreibt und beansprucht diese Anmeldungen zwei Ausführungsformen
oder Betriebsarten des Verfahrens für die gesteuerte Herstellung
von Polyethylen, wobei jede der Betriebsarten eine spezifische Steuerungsmatrix
gemäß dem verwendeten
Katalysatortyp verwendet (Chrom oder Ziegler-Natta).
-
Die Verfahrensvariablen und die physikalischen
Eigenschaften des Polyethylens, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
gesteuert werden können,
sind:
- – die
MFR, des Harzes;
- – die
Dichte des Harzes;
- – die
MFRR des Harzes (beim Chromkatalysator);
- – die
Produktionsrate;
- – die
Katalysatorproduktivität;
- – das Öffnung des
Temperatursteuerungsventils;
- – der
Ethylenpartialdruck;
- – die
Oberflächengeschwindigkeit
des Gases in dem Fließbett;
- – das
Verhältnis
zwischen den Konzentrationen von Wasserstoff und Ethylen;
- – das
bzw. die Verhältnisse)
zwischen den Konzentrationen des Monomers bzw. der Monomer(e) und
Ethylen;
- – Der
Blasenbildungspunkt des Umlaufstroms (für den Ziegler-Natta-Katalysator).
-
So sollte bei einer Ausführungsform
der Erfindung das Verfahren für
die gesteuerte Herstellung von Polyethylen in (einem) Gasphasenreaktor(en),
isoliert oder mit einander kombiniert, unter Polymerisationsbedingungen,
in Gegenwart von Wasserstoff, Sauerstoff, inerten Verdünnern und
einem Chromkatalysator umfassen:
- a) das periodische
Testen der MFR1, MFRR und der Dichte des
Harzes im Labor;
- b) das Festlegen der Sollwerte oder Grenzen für den Satz
von CVs und CCVs, die die Produktionsrate, MFR1,
MFRR und die Dichte des Harzes, die Katalysatorproduktivität, die Öffnung des
Temperatursteuerungsventils, den Monomerpartialdruck und die Oberflächengeschwindigkeit
des Gases im Reaktor umfassen;
- c) das Bestimmen des Werts der unter Punkt b) angegebenen Variablen
in Echtzeit, wobei der Wert der Eigenschaften des Harzes kontinuierlich
mit Hilfe der mathematischen Modelle abgeleitet wird;
- d) das Festlegen von Grenzen für den Satz der MVs, die die
Fließgeschwindigkeit
des Katalysators, das Verhältnis
zwischen den Konzentrationen von einem oder mehreren Comonomeren
und Ethylen, das Verhältnis
zwischen den Fließgeschwindigkeiten
von einem oder mehreren Comonomeren und Ethylen, die Temperatur
des Fließbetts,
das Verhältnis
zwischen den Fließgeschwindigkeiten
von Sauerstoff und Ethylen, das Verhältnis zwischen den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen, die Fließgeschwindigkeit des Umlaufstroms,
die Fließgeschwindigkeit
des bzw. der inerten Verdünner(s)
und die Öffnung
des Spülventils
umfassen;
- e) das Festlegen von Grenzen für die Änderungsrate der Variablen
des Punkts d);
- f) das Verwenden von mathematischen Modellen des Verfahrens,
wobei gleichzeitig die Werte berechnet werden, die von den in Punkt
d) angegebenen Variablen unter einem stationären Betriebszustand angenommen
werden sollten, wobei in Betracht gezogen wird, dass das Niveau
des Fließbetts
sowie der Reaktordruck bei konstanten Werten gehalten werden, so
dass die in b) angegebenen Sollwerte ohne Verletzen der in Punkt
b) und d) festgelegten Grenzen erreicht werden;
- g) das Bestimmen der Sequenz der Einstellungen, die während eines
vorbestimmten Zeitraums durchzuführen
sind, so dass die in d) angegebenen Variablen die in Punkt f) berechneten
Sollwerte erreichen, wobei die Dynamik und die Bedeutung jeder der
in b) angegebenen Variablen sowie die in e) festgelegten Randbedingungen
in Betracht gezogen werden;
- h) das Einstellen der Fließgeschwindigkeiten
des Katalysators, des Comonomers bzw. der Comonomere, des Kühlwassers,
des Sauerstoffs, des Wasserstoffs, des bzw. der inerten Verdünner(s),
der Fließgeschwindigkeit
des Umlaufstroms und das Öffnen
des Spülventils,
um die vorstehenden Punkte zu erfüllen; und
- i) das periodische Korrigieren des Werts, der für die Eigenschaften
des Harzes abgeleitet wird, auf der Grundlage von Labortests.
-
Nachstehend sind die Eingabevariablen
für jedes
der Modelle für
die Herstellung von Polyethylen auf der Grundlage des Chromkatalysators
gemäß der vorliegenden
Erfindung angegeben. Die nachstehend beschriebenen Beziehungen sind
in 6 zusammengefasst.
Die Namen der Verfahrensvariablen, die in dieser Fig. gezeigt sind,
sind in Tabelle 1 beschrieben.
-
Das bevorzugte Comonomer, dessen
Fließgeschwindigkeit
als MV verwendet wird, ist 1-Buten, jedoch können gegebenenfalls andere
Comonomere ebenso verwendet werden.
-
Schmelzfließgeschwindigkeit
(MFR1)
-
Diese Eigenschaft ist eine Regelgröße, die
im Allgemeinen mit dem Molekulargewicht und der Polymerzusammensetzung
zusammenhängt.
Bei der Technik des Stands der Technik wird eine solche Eigenschaft durch
periodische Entnahmen bewertet, wobei dies eine Zeitdifferenz zwischen
dem Augenblick der Messung und dem verursacht, was tatsächlich in
der Anlage geschieht.
-
Falls das MFR1-Modell
des Harzes für
die Ableitung oder Steuerung dieser Eigenschaft bestimmt ist, sind
die relevanten Parameter:
- – Temperatur des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Sauerstoff und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Wasserstoff- und Ethylenkonzentrationen;
- – Verhältnis zwischen
den Comonomer- und Ethylenkonzentrationen.
-
Verhältnis der Schmelzfließgeschwindigkeiten
(MFRR)
-
Falls das MFRR-Modell des Harzes
für die
Ableitung oder Steuerung dieser Eigenschaft bestimmt ist, sind die
relevanten Parameter:
- – Temperatur des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Sauerstoff und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Wasserstoff- und Ethylenkonzentrationen;
- – Verhältnis zwischen
den Comonomer- und Ethylenkonzentrationen.
-
Dichte
-
Falls das Dichte-Modell des Harzes
für die
Ableitung oder Steuerung dieser Eigenschaft bestimmt ist, sind die
relevanten Parameter:
- – Temperatur des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Sauerstoff und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Comonomer- und Ethylenkonzentrationen.
-
Produktionsrate, Öffnen des
Temperatursteuerungsventils und Katalysatorproduktivität
-
Diese Variablen sind von äußerster
Wichtigkeit für
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Die geringere Abweichung
dieser Variablen ergibt sich aus einem fortschrittlicheren Steuerungsverfahrens
wie demjenigen, das in der vorliegenden Erfindung beschrieben und
beansprucht ist, was bewirkt, dass die Durchschnittswerte dieser
Variablen höher
als diejenigen sind, die aus den herkömmlichen Steuerungssystemen
erhalten werden, wobei die Wärmeübertragungsgrenzen
der Reaktoren in Betracht gezogen werden, die durch das Öffnen des Temperatursteuerungsventils
dargestellt sind.
-
Das Öffnen des Temperatursteuerungsventils
ist eine der Randbedingungen, die in Betracht gezogen werden sollten,
damit die Reaktionssteuerung nicht fehlerhaft abläuft, denn
wenn dieses Ventil vollständig
offen ist, gibt es keine Möglichkeit,
die Fließgeschwindigkeit
des Kühlwassers
zu dem Wärmetauscher
zu erhöhen.
Außerdem
steigt die Temperatur, was dazu führt, dass die Einheit abgeschaltet
werden sollte.
-
Die Steuerungsmodelle für die Produktionsrate,
das Öffnen
des Temperatursteuerungsventils und der Katalysatorproduktivität verwenden
die folgenden Eingabevariablen, um das zukünftige Verhalten dieser Variablen
vorherzusagen:
- – Fließgeschwindigkeit des Katalysators;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen;
- – Temperatur
des Fließbetts;
Verhältnis
zwischen den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen;
- – Fließgeschwindigkeit
des bzw. der inerten Verdünner(s);
- – Öffnung des
Spülventils;
- – Niveau
des Fließbetts.
-
Ethylenpartialdruck
-
Die Steuerungsmodelle für den Ethylenpartialdruck
verwenden die folgenden Eingabevariablen, um das zukünftige Verhalten
dieser Variablen vorherzusagen:
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen;
- – Temperatur
des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Sauerstoff und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen;
- – Reaktordruck;
- – Öffnung des
Spülventils;
- – Niveau
des Fließbetts.
-
Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen im Reaktor
-
Das Steuerungsmodell für das Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen im Reaktor verwendet die folgenden Eingabevariablen,
um das zukünftige
Verhalten dieser Variablen vorherzusagen:
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Sauerstoff und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen;
- – Fließgeschwindigkeit
des bzw. der inerten Verdünner(s);
- – Öffnung des
Spülventils.
-
Verhältnis zwischen den Konzentrationen
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen im Reaktor
-
Das bzw. die Steuerungsmodelle) für das Verhältnis zwischen
den Konzentrationen des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen
im Reaktor verwendet bzw. verwenden die folgenden Eingabevariablen, um
das zukünftige
Verhalten dieser Variablen vorherzusagen:
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen;
- – Temperatur
des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Sauerstoff und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen;
- – Fließgeschwindigkeit
des bzw. der inerten Verdünner(s);
- – Öffnen des
Spülventils.
-
Oberflächengeschwindigkeit
-
Das Steuerungsmodell für die Oberflächengeschwindigkeit
im Reaktor verwendet die folgende Eingabevariable, um das zukünftige Verhalten
dieser Variablen vorherzusagen:
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen;
- – Temperatur
des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Sauerstoff und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen;
- – Fließgeschwindigkeit
des Umlaufstroms;
- – Fließgeschwindigkeit
des bzw. der inerten Verdünner(s);
- – Öffnen des
Spülventils.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung sollte das Verfahren zur gesteuerten Herstellung von
Polyethylen und seinen Copolymeren in (einem) Gasphasenreaktor(en),
isoliert oder miteinander kombiniert, unter Polymerisationsbedingungen
in Gegenwart von Wasserstoff, Sauerstoff, inerten Verdünnern und
einem Ziegler-Natta-Katalysator umfassen:
- a)
das periodische Testen der MFR2 und der
Dichte des Harzes im Labor;
- b) das Festlegen der Sollwerte oder Grenzen für den Satz
von CVs und CCVs, die die Produktionsrate, die MFR2 und
die Dichte des Harzes, die Katalysatorproduktivität, die Öffnung des
Temperatursteuerungsventils, den Monomerpartialdruck und die Oberflächengeschwindigkeit
des Gases im Reaktor, den Blasenbildungspunkt des Umlaufstroms und
die Differenz zwischen der Einlass- und der Auslasstemperatur des Wassers
im Kühlsystem
des Reaktors umfassen;
- c) das Bestimmen des Werts der unter Punkt b) angegebenen Variablen
in Echtzeit, wobei der Wert der Eigenschaften des Harzes mit Hilfe
der mathematischen Modelle kontinuierlich abgeleitet wird;
- d) das Festlegen von Grenzen für den Satz der MVs, die die
Fließgeschwindigkeit
des Katalysators, das Verhältnis
zwischen den Konzentrationen von einem oder mehreren Comonomeren
und Ethylen, das Verhältnis
zwischen den Fließgeschwindigkeiten
von einem oder mehreren Comonomeren und Ethylen, die Temperatur
des Fließbetts,
das Verhältnis
zwischen den Fließgeschwindigkeiten
von Sauerstoff und Ethylen, das Verhältnis zwischen den Konzentrationen
von Wasserstoff und Ethylen, das Verhältnis zwischen den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen, die Fließgeschwindigkeit des Umlaufstroms,
die Fließgeschwindigkeit
des bzw. der inerten Verdünner(s)
und das Öffnen
des Spülventils,
den Reaktordruck, das Niveau des Fließbetts, die Dichte des Gases
im Umlaufstrom und die Oberflächengeschwindigkeit
umfassen;
- e) das Festlegen von Grenzen für die Änderungsrate der in Punkts
d) angegebenen Variablen;
- f) das Verwenden von mathematischen Modellen des Verfahrens,
wobei gleichzeitig die Werte berechnet werden, die von den in Punkt
d) angegebenen Variablen unter einem stationären Betriebszustand angenommen
werden sollten, wobei in Betracht gezogen wird, dass das Niveau
des Fließbetts
sowie der Reaktordruck konstant gehalten werden, so dass die in
b) festgelegten Sollwerte ohne Verletzen der in Punkt b) und d)
festgelegten Grenzen erreicht werden;
- g) das Bestimmen der Sequenz der Einstellungen, die während eines
vorbestimmten Zeitraums durchzuführen
sind, so dass die in dem bzw. den Punkten angegebenen Variablen
die in Punkt f) berechneten Sollwerte erreichen, wobei die Dynamik
und die Bedeutung jeder der in b) angegebenen Varia blen sowie die
in e) festgelegten Randbedingungen in Betracht gezogen werden;
- h) das Einstellen der Fließgeschwindigkeiten
des Katalysators, des Comonomers bzw. der Comonomere, des Kühlwassers,
des Sauerstoffs, des Wasserstoffs, des bzw. der inerten Verdünner(s),
der Fließgeschwindigkeit
des Umlaufstroms und der Öffnung
des Spülventils,
um die vorstehenden Punkte zu erfüllen;
- i) das periodische Korrigieren des Werts, der für die Eigenschaften
des Harzes abgeleitet wird, auf der Grundlage von Labortests.
-
Nachstehend sind die Eingabevariablen
für jedes
der Modelle für
die Herstellung von Polyethylen unter Verwendung des Ziegler-Natta-Katalysators
gemäß der vorliegenden
Erfindung angegeben. Die nachstehend beschriebenen Beziehungen sind
in 7 zusammengefasst.
Die Namen der Verfahrensvariablen, die in dieser Abbildung gezeigt
sind, sind in Tabelle 1 beschrieben.
-
Das bevorzugt verwendete Comonomer
bzw. die bevorzugt verwendeten Comonomere, dessen bzw. deren Fließgeschwindigkeiten
als MV verwendet werden, ist 1-Buten und gegebenenfalls 1-Hexen,
jedoch können
gemäß dem herzustellenden
Harz andere Comonomere ebenso verwendet werden.
-
Schmelzfließgeschwindigkeit
2 (MFR2)
-
Falls das MFR2-Modell
des Harzes für
die Ableitung oder Steuerung dieser Eigenschaft bestimmt ist, sind
die relevanten Parameter:
- – Temperatur des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Konzentrationen von Wasserstoff und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
der bzw. den Konzentrationen) des Comonomers bzw. der Comonomere
und Ethylen.
-
Dichte
-
Falls das Modell der Dichte des Harzes
für die
Ableitung oder Steuerung dieser Eigenschaft bestimmt ist, sind die
relevanten Parameter:
- – Temperatur des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Konzentrationen von Wasserstoff und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
der bzw. den Konzentrationen) des Comonomers bzw. der Comonomere
und Ethylen.
-
Produktionsrate, Öffnung des
Temperatursteuerungsventils, Differenz zwischen der Einlass- und
der Auslasstemperatur des Wassers im Kühlsystem des Reaktors und Ethylenpartialdruck
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Abgesehen von der Öffnung des
Ventils gibt es einen weiteren Faktor, der in Betracht zu ziehen
ist, wenn die Verfahrensstabilität
beabsichtigt ist, wobei dies die Differenz zwischen der Einlass-
und der Auslasstemperatur des Wassers im Kühlsystem des Reaktors ist.
Das Wasser tritt aus dem Wärmetauscher
mit einer Temperatur aus, die höher
als die Einlasstemperatur ist, und wird zu einem Kühlturm geführt, so
dass es zu dem Wärmetauscher
zurückkehren
kann und die Reaktionswärme
aus dem System zurückgewinnen
kann. Dieser Kühlturm
kann heißes
Wasser aus verschiedenen Wärmetauschern
empfangen. Falls das Wasser mit einer sehr hohen Temperatur zu dem
Kühlturm
gelangt, gelingt es dem Turm nicht, das Wasser wie erforderlich zu
kühlen.
Dieses Wasser kehrt zu dem Wärmeaustauschsystem
des Reaktors mit einer Temperatur zurück, die immer noch zu hoch
ist. Falls die Temperatur des Wassers, das dem Wärmetauscher zugeführt wird,
zu nahe an der Temperatur liegt, mit der das Wasser aus dem Wärmetauscher
austritt, gerät
die Temperatur außer Kontrolle,
da das Wasser, das den Wärmetauscher
erreicht, seine Fähigkeit
verliert, Wärme
abzuziehen. Im Allgemeinen ist in diesem Fall das Temperatursteuerungsventil
beim Versuch, mehr Wärme
abzuziehen, schließlich
vollständig
offen. Dies ist jedoch nutzlos, da es nicht sinnvoll ist, das Temperatursteuerungsventil zu öffnen, wenn
das Wasser, das in den Wärmetauscher
eintritt, noch zu heiß ist.
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Die Steuerungsmodelle für die Produktionsrate,
die Öffnung
des Temperatursteuerungsventils, die Differenz zwischen der Einlass-
und der Auslasstemperatur des Wassers in dem Kühlsystem des Reaktors und dem
Ethylenpartialdruck verwenden die nachstehenden Eingabevariablen,
um das zukünftige
Verhalten der Variablen vorherzusagen:
- – Fließgeschwindigkeit
des Katalysators;
- – Temperatur
des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen;
- – Fließgeschwindigkeit
des bzw. der inerten Verdünner(s);
- – Reaktordruck;
- – Öffnung des
Spülventils;
- – Niveau
des Fließbetts.
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Katalysatorproduktivität
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Die Steuerungsmodelle für die Katalysatorproduktivität verwenden
die nachstehenden Eingabevariablen, um das zukünftige Verhalten dieser Variablen
vorherzusagen:
- – Temperatur des Fließbetts;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen;
- – Ethylenpartialdruck.
-
Verhältnis zwischen
den Konzentrationen von Wasserstoff und Ethylen im Reaktor
-
Das Steuerungsmodell für das Verhältnis zwischen
den Konzentrationen von Wasserstoff und Ethylen im Reaktor verwendet
die nachstehenden Eingabevariablen, um das zukünftige Verhalten dieser Variablen vorherzusagen.
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen;
- – Fließgeschwindigkeit
des bzw. der inerten Verdünner(s);
- – Öffnung des
Spülventils;
- – Fließgeschwindigkeit
des Katalysators;
- – Temperatur
des Fließbetts;
- – Ethylenpartialdruck;
- – Niveau
des Fließbetts.
-
Verhältnis zwischen der bzw. den
Konzentrationen) des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen
im Reaktor
-
Das Steuerungsmodell für das Verhältnis zwischen
den Konzentrationen des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen
im Reaktor verwendet die nachstehenden Eingabevariablen, um das
zukünftige Verhalten
dieser Variablen vorherzusagen:
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen;
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
von Wasserstoff und Ethylen;
- – Fließgeschwindigkeit
des bzw. der Verdünner(s);
- – Öffnung des
Spülventils;
- – Fließgeschwindigkeit
des Katalysators;
- – Ethylenpartialdruck;
- – Niveau
des Fließbetts.
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Blasenbildungspunkt
des Umlaufstroms
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Das Steuerungsmodell für den Blasenbildungspunkt
des Umlaufstroms im Reaktor verwendet die nachstehende Eingabevariable,
um das zukünftige
Verhalten dieser Variablen vorherzusagen:
- – Verhältnis zwischen
den Fließgeschwindigkeiten
des Comonomers bzw. der Comonomere und Ethylen.
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Oberflächengeschwindigkeit
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Das Steuerungsmodell für die Oberflächengeschwindigkeit
im Reaktor verwendet die nachstehenden Eingabevariablen, um das
zukünftige
Verhalten dieser Variablen vorherzusagen:
- – Fließgeschwindigkeit
des Umlaufstroms;
- – Dichte
des Gases im Umlaufstrom.
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Nachdem die Steuerung der Produktionsrate
im Reaktor verbessert worden war, wurde eine Verringerung der Standardabweichung
dieser Variablen beobachtet. Als Folge der besseren Stabilität wurde
die durchschnittliche Produktionsrate der Einheit erhöht, wie
dies in dem nachstehenden Beispiel gezeigt ist.
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In der nachstehenden Tabelle 1 sind
die an den Steuerungsmatrices beteiligten Variablen angegeben, welche
in 6 und 7 dargestellt sind.
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BEISPIEL
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Einer der Hauptvorteile, die eine
Folge des in der vorliegenden Erfindung beschriebenen fortschrittlichen
Steuerungsverfahrens sind, betrifft die geringere Veränderlichkeit
der Produktqualität
und der Verfahrensvariablen wie der Produktionsrate. Die Standardabweichung
der Produktionsrate für
den Reaktor, der untersucht wird, wurde von 0,62 Tonnen/Std. auf
0,27 Tonnen/Std. verringert, wobei dies eine 56%ige Verringerung
bedeutet. Dies ist in 8 gezeigt.
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Die Abweichung nach oben zwischen
der Produktionsrate und ihrem Durchschnittswert, die bei dem herkömmlichen
Verfahren etwa 22% beträgt,
wurde auf etwa 10% verringert. Dieses Ergebnis wurde durch Vergleichen
der Produktionsrate der Einheit während eines 7-tägigen, kontinuierlichen
Betriebs mit dem und ohne das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren erhalten.
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Neben der Verringerung der Veränderlichkeit
der Produktionsrate unter normalen Bedingungen ist ersichtlich,
dass die normale Produktionsrate schneller und effizienter wieder
erreicht wird, wenn eine außer
Kontrolle geratene Situation bei der Reaktortemperatur auftritt.
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Die Summe dieser Faktoren macht es
möglich,
dass der Durchschnitt der Produktionsrate zu höheren Werten verschoben werden
kann. Für
den Reaktor, der untersucht wurde, erreichte die Erhöhung dieser
Variablen 19,2%.