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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Papier oder Karton bzw. Pappe aus einem Celluloseganzstoff.
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Während
der Herstellung von Papier und Karton wird ein Cellulosedünnstoff
auf einem sich bewegenden Sieb (häufig bezeichnet als ein Maschinensieb)
entwässert,
unter Bildung eines Bogens, der dann getrocknet wird. Es ist gut
bekannt, in Wasser lösliche
Polymere auf die Cellulosesuspension anzuwenden, um Flockulierung
der Cellulosefeststoffe zu bewirken und die Entwässerung auf dem sich bewegenden
Sieb zu verstärken.
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Um den Ausstoß von Papier zu erhöhen, arbeiten
viele moderne Papierherstellungsmaschinen bei höheren Geschwindigkeiten. Als
eine Folge von erhöhten
Maschinengeschwindigkeiten rückten
Entwässerung und
Retentionssysteme, die erhöhte
Entwässerung
bereitstellen, in den Mittelpunkt. Jedoch ist bekannt, dass das
Erhöhen
des Molekulargewichts einer polymeren Retentionshilfe, die unmittelbar
vor der Entwässerung zugegeben
wird, zwar die Entwässerungsgeschwindigkeit
in der Regel erhöhen
wird, jedoch Schädigung
erzeugt. Es ist schwierig, den optimalen Ausgleich von Retention,
Entwässerung,
Trocknen und Blattformation durch Zugeben einer einzelnen polymeren
Retentionshilfe zu erhalten, und es ist deshalb übliche Praxis, zwei getrennte
Materialien in Folge zuzugeben.
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EP-A-235893 stellt ein Verfahren bereit, wobei
ein in Wasser lösliches,
im Wesentlichen lineares, kationisches Polymer auf den Papierherstellungsganzstoff
vor einer Scherstufe angewendet wird und dann Reflockulieren durch
Einführen
von Bentonit nach der Scherstufe erfolgt. Dieses Verfahren liefert
verstärkte
Entwässerung
und auch gute Blattformation und Retention. Dieses Verfahren, das
von Ciba Specialty Che micals unter der Handelsmarke Hydrocol
® in
den Handel gebracht wird, hat sich weit mehr als ein Jahrzehnt als
erfolgreich erwiesen.
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Vor einiger Zeit wurden verschiedene
Versuche unternommen, Variationen dieses Themas durch Erzeugen von
geringen Modifizierungen von einer oder mehreren der Komponenten
bereitzustellen.
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US-A-5393381 beschreibt ein Verfahren, wobei
ein Verfahren zur Herstellung von Papier oder Karton durch Zugeben
eines in Wasser löslichen,
verzweigten, kationischen Polyacrylamids und eines Bentonits zu der
Fasersuspension eines Zellstoffs vorliegt. Das verzweigte, kationische
Polyacrylamid wird durch Polymerisieren eines Gemisches von Acrylamid,
kationischem Monomer, verzweigtem Mittel und Kettenübertragungsmittel
durch Lösungspolymerisation
hergestellt.
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US-A-5882525 beschreibt ein Verfahren, wobei
ein kationisches, verzweigtes, in Wasser lösliches Polymer mit einem Löslichkeitsquotienten
größer als
etwa 30% auf eine Dispersion von suspendierten Feststoffen, z.B.
ein Papierherstellungsganzstoff, zum Freisetzen von Wasser angewendet
wird. Das kationische, verzweigte, in Wasser lösliche Polymer wird aus ähnlichen
Bestandteilen hergestellt, wie
US-A-5393381 ; d.h. durch Polymerisieren eines
Gemisches von Acrylamid, kationischem Monomer, Verzweigungsmittel
und Kettenübertragungsmittel.
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In
EP-A-17353 wird ein relativ roher Zellstoff
mit hohem kationischen Bedarf mit Bentonit behandelt, gefolgt von
im Wesentlichen nichtionischer polymerer Retentionshilfe. Obwohl
die Suspension in diesem Verfahren eine im Wesentlichen ungefüllte Suspension
darstellt, wird in AU-A-63977/86 eine Modifizierung beschrieben,
worin die Suspension gefüllt
sein kann und worin Bentonit zu Dickstoff gegeben wird, der Dickstoff dann
verdünnt
wird, unter Bildung von Düdnnstoff,
wobei ein kationischer Polyelektrolyt mit relativ niedrigem Molekulargewicht
zu dem Dünnstoff
gegeben wird und eine nichtionische Retentionshilfe mit einem hohen
Molekulargewicht dann zugegeben wird. Somit wird in diesem Verfahren
ein Koagulationspolymer verwendet und es wird zu dem Dünnstoff
nach dem Bentonit gegeben.
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Verfahren, wie jene in
EP 17353 und AU 63977/86 sind bezüglich der
Herstellung von Papier aus einer Suspension, die relativ hohen kationischen
Bedarf und einen relativ niedrigen Füllstoffgehalt aufweist, befriedigend,
sind jedoch in der Regel unbefriedigend bezüglich der Füllstoffretention, wenn die
Suspension wesentliche Mengen Füllstoff
enthält.
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EP-A-608986 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von gefülltem
Papier durch Zugeben eines kationischen Koagulationsmittels zu der
Zuführungssuspension
zum Flockulieren einer relativ konzentrierten Suspension der Faser
und des Füllstoffs,
unter Zugeben von Bentonit oder anderem anionischen teilchenförmigen Material
zu dem Cellulosedickstoff oder -dünnstoff und anschließend Zugeben
von polymerer Retentionshilfe zu dem Dünnstoff vor dem Entwässern des
Dünnstoffs,
unter Bildung eines Bogens. Es wird angegeben, dass Faser und Füllstoffretention
durch das Vorliegen eines Koagulationsmittels in der konzentrierten
Suspension der Faser und des Füllstoffs
verbessert werden.
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US-A-5 676 796 beschreibt ein Papierherstellungsverfahren,
in dem Dickstoff durch Zugeben eines kationischen Polymers mit relativ
niedriger Ladungsdichte flockuliert wird und dann Verdünnen des
flockulierten Dickstoffs, unter Bildung eines Dünnstoffs und Entwässern des
Dünnstoffs,
unter Bildung eines Bogens. Es wird angegeben, dass das Verfahren
eine gute Retention und Blattformation ergibt.
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EP-A-308752 beschreibt ein Verfahren zur Papierherstellung,
in dem ein kationisches organisches Polymer mit niederem Molekulargewicht
zu dem Stoffeintrag gegeben wird und dann ein kolloidales Siliziumdioxid und
ein geladenes Acrylamid-Copolymer mit hohem Molekulargewicht von
einem Molekulargewicht von mindestens 500000 zugegeben wird. Die
Offenbarung scheint anzugeben, dass der breiteste Bereich an möglichem
Molekulargewicht an dem kationischen Polymer mit niedrigem Molekulargewicht,
das zuerst zu dem Stoffeintrag gegeben wird, 1000 bis 500000 ist.
Es ist zu erwarten, dass solche Polymere mit niedrigem Molekulargewicht
Grenzviskositäten
von bis zu etwa 2 dl/g zeigen würden.
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TM Gallager 1990 TAPPI Press, Atlanta,
Seite 141, Short Course, mit dem Titel Neutrale/Alkalische Papierherstellung,
beschreibt ein hervorgebrachtes, kommerziell erhältliches Mikroteilchen-Siliziumdioxidsystem,
unter Verwendung eines kationischen Koagulationspolymers, eines
anionischen Polyacrylamids mit hohem Molekulargewicht und eines
kolloidalen Siliziumdioxidsols von 5 nm. Solche Koagulationspolymere
würden
niedrige Molekulargewichte und hohe Ladungsdichte aufweisen. Es
wird angegeben, dass, obwohl es eine Stärke zur höheren Retention gibt, Blattformation
noch ein Merkmal mit hoher Dosis an anionischem Polyacrylamid ist.
Eine niedrige Zugabe von Siliziumdioxid (weniger als 0,10%) wird
in diesem System üblicherweise verwendet.
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Jedoch gibt es noch einen Bedarf
zur weiteren Erhöhung
von Papierherstellungsverfahren durch weiteres Verbessern des Entwässerns und
Retention, ohne Beeinträchtigen
der Blattformation. Weiterhin gibt es auch einen Bedarf zum Bereitstellen
eines wirksameren Flockulierungssystems zur Herstellung von hochgefülltem Papier.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren bereitgestellt, umfassend Bilden einer Cellulosesuspension,
Flockulieren der Suspension, Entwässern der Suspension auf einem
Sieb, unter Bildung eines Bogens und dann Trocknen des Bogens, wobei
die Cellulosesuspension durch Zugabe eines in Wasser löslichen,
kationischen synthetischen Polymers mit der Grenzviskosität von mindestens
4 dl/g flockuliert wird, wobei die flockulierte Cellulosesuspension
mechanischer Scherwirkung unterzogen wird und dann durch anschließende Zugabe
eines Reflockierungssystems reflockuliert wird, und wobei das Reflockulierungssystem umfasst
i) siliziumdioxidhaltiges Material und ii) ein im Wesentlichen in
Wasser lösliches
anionisches Polymer mit einer Grenzviskosität von mindestens 4 dl/g, dadurch
gekennzeichnet, dass das siliziumdioxidhaltige Material und in Wasser
lösliche
anionische Polymer zu der Suspension entweder gleichzeitig gegeben
werden oder durch Zugabe des siliziumdioxidhaltigen Materials vor
oder nach der Zugabe von dem in Wasser löslichen anionischen Polymer,
das siliziumdioxidhaltige Material (i) und in Wasser lösliche anionische
Polymer (ii) zu der Cellulosesuspension anschließend an den Schleudersortierer
zugegeben werden und das kationische Polymer zu dem Dünnstoffstrom
der Cellulosesuspension gegeben wird.
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Es wurde überraschenderweise gefunden,
dass Flockulieren der Cellulosesuspension, unter Verwendung eines
Flockulierungssystems, das Anwenden eines Mehrkomponentensystems,
das ein in Wasser lösliches,
kationisches Polymer mit Grenzviskosität oberhalb 4 dl/g umfasst,
das zu einem Dünnstoffstrom
der Cellulosesuspension gegeben wird, dem ein wie vorstehend definiertes
Reflockulierungssystem folgt, auf die Cellulosesuspension Verbesserungen
in der Retention und Entwässerung
liefert, ohne signifikante Beeinträchtigung der Blattformation,
im Vergleich zu anderen bekannten Verfahren.
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Das siliziumdioxidhaltige Material
kann jedes der Materialien sein, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus auf Siliziumdioxid basierenden Teilchen, Siliziumdioxidmikrogelen,
kolloidalem Siliziumdioxid, Siliziumdioxidsolen, Siliziumdioxidgelen,
Polysilikaten, kationischem Siliziumdioxid, Aluminosilikaten, Polyaluminosilikaten,
Borsilikaten, Polyborsilikaten, Zeolithen und quellenden Tonen.
Dieses siliziumdioxidhaltige Material kann in Form eines anionischen
mikroteilchenförmigen
Materials vorliegen. Wenn das siliziumdioxidhaltige Material einen
quellenden Ton darstellt, kann er typischerweise ein Ton vom Bentonittyp
sein. Die bevorzugten Tone sind in Wasser quellbar und schließen Tone
ein, die natürlich
in Wasser quellbar sind oder Tone, die modifiziert werden können, beispielsweise
durch Ionenaustausch, um sie mit Wasser quellbar zu machen. Geeignete
in Wasser quellbare Tone schließen
ein, sind jedoch nicht begrenzt auf Tone, die häufig als Hectorit, Smectite,
Montmorillonite, Nontronite, Saponit, Sauconit, Hormite, Attapulgite
und Sepiolite bezeichnet werden. Das Flockulierungsmaterial kann
Bentonit sein, wie durch
EP-A-235895 oder
EP-A-335575 definiert.
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Somit ist die erste Komponente des
erfindungsgemäß verwendeten
Flockulierungssystems das in Wasser lösliche, kationische Polymer,
das zu der Cellulosesuspension vor dem Reflockulierungssystem gegeben
wird. Das in Wasser lösliche,
kationische Polymer sollte von ausreichendem Molekulargewicht sein,
um Brückenflockulierung
durch die Cellulosesuspension hervorzubringen. Das in Wasser lösliche,
kationische Polymer kann jedes beliebige synthetische Polymer mit
einer Grenzviskosität
von oberhalb 4 dl/g sein. Vorzugsweise haben solche Polymere eine
Grenzviskosität
von mindestens 7 dl/g, beispielsweise so hoch wie 16 oder 18 dl/g,
jedoch gewöhnlich
im Bereich von 7 oder 8 bis 14 oder 15 dl/g. Das in Wasser lösliche,
kationische Polymer kann von jedem geeigneten in Wasser löslichen
Monomer oder Monomerblend abgeleitet sein. Mit in Wasser löslich meinen
wir, dass das Monomer eine Löslichkeit
in Wasser von mindestens 5 g/100 cm3 aufweist.
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Die bevorzugten kationischen, in
Wasser löslichen
Polymere haben kationische oder potenziell kationische Funktionalität. Beispielsweise
kann das kationische Polymer freie Amingruppen umfassen, die kationisch
werden, wenn sie einmal in eine Cellulosesuspension mit einem ausreichend
niedrigen pH-Wert, um die freien Amingruppen zu protonieren, eingeführt werden.
Vorzugsweise jedoch tragen die kationischen Polymere eine permanente
kationische Ladung, wie quaternäre
Ammoniumgruppen. Wünschenswerterweise
kann das Polymer aus einem in Wasser löslichen, ethylenisch ungesättigten,
kationischen Monomer oder Blend von Monomeren gebildet werden, worin
mindestens eines der Monomere in dem Blend kationisch ist. Das kationische Monomer
ist vorzugsweise ausgewählt
aus Diallyldialkylammoniumchloriden, Säureadditionssalzen oder quaternären Ammoniumsalzen
von entweder Dialkylaminoalkyl(meth)acrylat oder Dialkylaminoalkyl(meth)acrylamiden.
Das kationische Mo nomer kann einzeln polymerisiert oder mit in Wasser
löslichen
nichtionischen, kationischen oder anionischen Monomeren copolymerisiert
werden. Besonders bevorzugte kationische Polymere schließen Copolymere
von Methylchlorid-quaternären
Ammoniumsalzen von Dimethylaminoethylacrylat oder -methacrylat ein.
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Die erste Komponente kann ein amphoteres
Polymer sein und würde
somit sowohl anionische oder potenziell anionische als auch kationische
oder potenziell kationische Funktionalität umfassen. Somit kann das amphotere
Polymer aus einem Gemisch von Monomeren, von denen mindestens eines
kationisch oder potenziell kationisch ist, und mindestens ein Monomer
anionisch oder potenziell anionisch ist, gebildet werden und gegebenenfalls
liegt mindestens ein nichtionisches Monomer vor. Geeignete Monomere
würden
jedes von den hierin angegebenen kationischen, anionischen und nichtionischen
Monomeren einschließen.
Ein bevorzugtes amphoteres Polymer würde ein Polymer von Acrylsäure mit
Methylchlorid-quaternisiertem Dimethylaminoethylacrylat und -acrylamid
sein.
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Wünschenswerterweise
kann die erste Komponente ein in Wasser lösliches Polymer mit einem rheologischen
Oszillationswert von Tangens Delta bei 0,005 Hz von oberhalb 1,1
(definiert durch das hierin angegebene Verfahren) sein. Das in Wasser
lösliche
Polymer kann auch eine leicht verzweigte Struktur aufweisen, beispielsweise
durch Einarbeiten geringer Mengen an Verzweigungsmittel, z.B. bis
zu 20 ppm, auf das Gewicht. Typischerweise schließt das Verzweigungsmittel
jedes von den hierin definierten Verzweigungsmitteln, die zum Herstellen
des verzweigten anionischen Polymers geeignet sind, ein. Solche
verzweigten Polymere können
auch durch Einschließen
eines Kettenübertragungsmittels
in das Monomergemisch hergestellt werden. Das Kettenübertragungsmittel
kann in einer Menge von mindestens 2 ppm, auf das Gewicht, enthalten sein
und kann in einer Menge von bis zu 200 ppm, auf das Gewicht, enthalten
sein. Typischerweise liegen die Mengen an Kettenübertragungsmittel im Bereich
von 10 bis 50 ppm, auf das Gewicht. Das Kettenübertragungsmittel kann jede
beliebige geeignete chemische Substanz, beispielsweise Natriumhypophosphit,
2-Mercaptoethanol, Äpfelsäure oder
Thioglycolsäure,
sein.
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Verzweigte Kettenübertragungsmittel umfassende
Polymere können
unter Verwendung höherer
Anteile an Verzweigungsmittel, beispielsweise bis zu 100 oder 200
ppm, auf das Gewicht, hergestellt werden, mit der Maßgabe, dass
die Mengen an verwendetem Kettenübertragungsmittel
ausreichend sind, um zu sichern, dass das hergestellte Polymer in
Wasser löslich
ist. Typischerweise kann das verzweigte, in Wasser lösliche Polymer
aus einem in Wasser löslichen
Monomerblend, umfassend mindestens ein kationisches Monomer, mindestens
10 molar ppm eines Kettenübertragungsmittels
und unter 20 molar ppm eines Verzweigungsmittels, gebildet werden.
Vorzugsweise hat das verzweigte, in Wasser lösliche Polymer einen rheologischen
Oszillationswert von Tangens Delta bei 0,005 Hz von oberhalb 0,7
(definiert durch das hierin angegebene Verfahren).
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Die in Wasser löslichen, kationischen Polymere
können
auch durch jedes beliebige geeignete Verfahren, beispielsweise durch
Lösungspolymerisation,
Wasser-in-Öl-Suspensionspolymerisation
oder durch Wasser-in-Öl-Emulsionspolymerisation,
hergestellt werden. Lösungspolymerisation
ergibt wässrige
Polymergele, die geschnitten, getrocknet und vermahlen werden können, unter
Bereitstellung eines gepulverten Produkts. Die Polymere können als
Kugeln durch Suspensionspolymerisation oder als eine Wasser-in-Öl-Emulsion
oder Dispersion durch Wasser-in-Öl-Emulsionspolymerisation,
beispielsweise gemäß einem
Verfahren, definiert durch
EP-A-150933 ,
EP-A-102760 oder
EP-A-126528 , hergestellt
werden.
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Gemäß der Erfindung wird das in
Wasser lösliche,
kationische Polymer zu einem Dünnstoffstrom
der Cellulosesuspension vor der Zugabe des Reflockulierungsmittels
gegeben. Das Polymer kann in jeder wirksamen Menge zugesetzt werden,
um Flockulierung zu erreichen. Gewöhnlich würde die Dosis des Polymers oberhalb
20 ppm, auf das Gewicht, des kationischen Polymers, bezogen auf
das Trockengewicht der Suspension, sein. Vorzugsweise wird es in
einer Menge von mindestens 50 ppm, auf das Gewicht, beispielsweise
100 bis 2000 ppm, auf das Gewicht, zugegeben. Typischerweise kann
die Polymerdosis oberhalb 150 ppm liegen und kann mehr als 200 ppm
sein und kann größer als
300 ppm sein. Häufig
kann die Dosis im Bereich von 150 bis 600 ppm, insbesondere zwischen
200 und 400 ppm, liegen.
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Das siliziumdioxidhaltige Material
und die in Wasser löslichen
anionischen Polymerkomponenten des Reflockulierungssystems können im
Wesentlichen gleichzeitig zu der Cellulosesuspension gegeben werden. Beispielsweise
können
die zwei Komponenten zu der Cellulosesuspension getrennt gegeben
werden, jedoch zu der gleichen Stufe oder zum gleichen Dosierungspunkt.
Wenn die Komponenten des Reflockulierungssystems gleichzeitig zugegeben
werden, kann das siliziumdioxidhaltige Material und das in Wasser
lösliche
anionische Polymer als ein Blend zugegeben werden. Das Gemisch kann
in situ durch Vereinigen des siliziumdioxidhaltigen Materials und
des in Wasser löslichen
anionischen Polymers zu dem Dosierungspunkt oder in der Zuführungsleitung
zu dem Dosierungspunkt gebildet werden. Es ist bevorzugt, dass das
Reflockulierungssystem ein vorgebildetes Blend des siliziumdioxidhaltigen
Materials und des in Wasser löslichen
Polymers umfasst.
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In einer alternativen Form der Erfindung
werden die zwei Komponenten des Reflockulierungssystems nacheinander
zugegeben, worin das siliziumdioxidhaltige Material vor oder nach
der Zugabe des in Wasser löslichen
Polymers des Reflockulierungssystems zugegeben wird.
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Das siliziumdioxidhaltige Material
kann von beliebigen Materialien, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus auf Siliziumdioxid basierenden Teilchen, Siliziumdioxidmikrogelen,
kolloidalem Siliziumdioxid, Siliziumdioxidsolen, Siliziumdioxidgelen,
Polysilikaten, Aluminosilikaten, Polyaluminosilikaten, Borsilikaten,
Polyborsilikaten und Zeolithen, sein. Das siliziumdioxidhaltige
Material kann in Form eines anionischen mikroteilchenförmigen Materials
vorliegen. Alter nativ kann das siliziumdioxidhaltige Material ein
kationisches Siliziumdioxid sein.
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In einer bevorzugteren Ausführungsform
der Erfindung ist das siliziumdioxidhaltige Material ausgewählt aus
Siliziumdioxiden und Polysilikaten. Das Siliziumdioxid kann jede
kolloidale Kieselsäure,
beispielsweise wie in
WO-A-8600100 beschrieben,
sein. Das Polysilikat kann eine kolloidale Kieselsäure, wie
in
US-A-4 388 150 beschrieben,
sein.
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Die in der Erfindung verwendeten
Polysilikate können
durch Ansäuern
einer wässrigen
Lösung
eines Alkalimetallsilikats hergestellt werden. Beispielsweise können Polykieselsäuremikrogele,
die anders als aktives Siliziumdioxid bekannt sind, durch teilweise
Ansäuerung
von Alkalimetallsilikat auf etwa pH 8–9 durch Anwendung von Mineralsäuren oder
Säureaustauscherharzen,
Säuresalzen
und sauren Gasen hergestellt werden. Es kann erwünscht sein, die frisch gebildete
Polykieselsäure
altern zu lassen, um ausreichend dreidimensionale Netzwerkstruktur
bilden zu lassen. Im Allgemeinen ist die Alterungszeit für die Polykieselsäure zum Gelieren
unzureichend. Besonders bevorzugte siliziumdioxidhaltige Materialien
schließen
Polyaluminosilikate ein. Die Polyaluminosilikate können beispielsweise
aluminierte Polykieselsäure
sein, die durch zuerst Bilden von Polykieselsäuremikroteilchen und dann Nachbehandeln
mit Aluminiumsalzen, beispielsweise wie in
US-A-5 176 891 beschrieben,
hergestellt werden. Solche Polyaluminosilikate bestehen aus Kieselsäuremikroteilchen
mit dem Aluminium, das vorzugsweise auf der Oberfläche angeordnet
ist.
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Alternativ können die Polyaluminosilikate
Polyteilchenmikrogele der Oberfläche
im Überschuss
von 1000 m
2/g sein, die durch Umsetzen eines
Alkalimetallsilikats mit Säure
und in Wasser löslichen
Aluminiumsalzen, beispielsweise wie in
US-A-5 482 693 beschrieben,
gebildet werden, sein. Typischerweise können die Polyaluminosilikate
ein Molverhältnis
von Aluminiumoxid:Siliziumdioxid von zwischen 1:10 und 1:1500 aufweisen.
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Polyaluminosilikate können durch
Ansäuern
einer wässrigen
Lösung
von Alkalimetallsilikat auf pH 9 oder 10, unter Verwendung von konzentrierter
Schwefelsäure,
die 1,5 bis 2,0 Gewichtsprozent eines in Wasser löslichen
Aluminiumsalzes, beispielsweise Aluminiumsulfat, enthält, gebildet
werden. Die wässrige
Lösung kann
ausreichend gealtert werden, damit das dreidimensionale Mikrogel
gebildet wird. Typischerweise wird das Polyaluminosilikat für bis zu
etwa zwei und eine halbe Stunde vor dem Verdünnen des wässrigen Polysilikats auf 0,5
Gewichtsprozent Siliziumdioxid gealtert.
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Das siliziumdioxidhaltige Material
kann ein kolloidales Borsilikat, beispielsweise wie in
WO-A-9916708 beschrieben,
sein. Das kolloidale Borsilikat kann durch In-Kontaktbringen einer
verdünnten
wässrigen
Lösung eines
Alkalimetallsilikats mit einem Kationenaustauscherharz, unter Erzeugung
einer Kieselsäure,
und dann Bilden eines Rests durch Vermischen einer verdünnten wässrigen
Lösung
eines Alkalimetallborats mit einem Alkalimetallhydroxid miteinander,
unter Bildung einer wässrigen
Lösung,
die 0,01 bis 30% B
2O
3 enthält, mit
einem pH-Wert von 7 bis 10,5 hergestellt werden. In einem bevorzugten
Aspekt ist das siliziumdioxidhaltige Material ein Siliziumdioxid.
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Wenn vorzugsweise das siliziumdioxidhaltige
Material ein Siliziumdioxid oder Material vom Silikattyp ist, hat
es eine Teilchengröße oberhalb
10 nm. Bevorzugter hat das Siliziumdioxid oder Silikatmaterial eine
Teilchengröße im Bereich
von 20 bis 250 nm, insbesondere im Bereich von 40 bis 100 nm.
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In einer bevorzugteren Form der Erfindung
ist das siliziumdioxidhaltige Material ein quellender Ton. Die quellenden
Tone können
beispielsweise typischerweise ein Ton vom Bentonittyp sein. Die
bevorzugten Tone sind in Wasser quellbar und schließen Tone
ein, die natürlich
in Wasser quellbar sind oder Tone, die beispielsweise durch Ionenaustausch
modifiziert werden können,
um sie in Wasser quellbar zu machen. Geeignete in Wasser quellbare
Tone schließen
ein, sind jedoch nicht begrenzt auf Tone, die häufig als Hectorit, Smectite, Montmorillonite,
Nontronite, Saponit, Sauconit, Hormite, Attapulgite und Sepiolite
bezeichnet werden. Typische anionische quellende Tone werden in
EP-A-235893 und
EP-A-335575 beschrieben.
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Besonders bevorzugt ist der Ton ein
Ton vom Bentonittyp. Das Bentonit kann als ein Alkalimetallbentonit
bereitgestellt werden. Bentonite treten natürlicherweise entweder als alkalische
Bentonite, wie Natriumbentonit, oder als das Erdalkalimetallsalz,
gewöhnlich
das Calcium- oder Magnesiumsalz, auf. Im Allgemeinen werden die
Erdalkalimetallbentonite durch Behandlung mit Natriumcarbonat oder
Natriumbicarbonat aktiviert. Aktivierter, quellbarer Bentonitton
wird häufig
der Papiermühle
als Trockenpulver zugeführt.
Alternativ kann der Bentonit als eine fließfähige Aufschlämmung mit
hohem Feststoffgehalt von aktiviertem Bentonit bereitgestellt werden,
beispielsweise mindestens 15 oder 20% Feststoffe, beispielsweise
wie in
EP-A-485124 ,
WO-A-9733040 und
WO-A-9733041 beschrieben.
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Beim Papierherstellen kann der Bentonit
auf die Cellulosesuspension als eine wässrige Bentonitaufschlämmung aufgetragen
werden. Typischerweise umfasst die Bentonitaufschlämmung bis
zu 10 Gewichtsprozent Bentonit. Die Bentonitaufschlämmung wird
normalerweise mindestens 3% Bentonitton, typischerweise rund 5 Gewichtsprozent
Bentonit, umfassen. Wenn zu der Papiermühle als fließfähige Aufschlämmung mit
hohem Feststoffgehalt zugeführt,
wird die Aufschlämmung
zu einer geeigneten Konzentration verdünnt. In einigen Fällen kann
die fließfähige Aufschlämmung von
Bentonit mit hohem Feststoffgehalt direkt zu dem Papierherstellungsganzstoff
aufgetragen werden.
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Wünschenswerterweise
wird das siliziumdioxidhaltige Material in einer Menge von mindestens
100 ppm, auf das Gewicht, bezogen auf das Trockengewicht der Suspension,
aufgetragen. Wünschenswerterweise
kann die Dosis an siliziumdioxidhaltigem Material so viel wie 10000
ppm, auf das Gewicht, oder höher
sein. In einem bevorzugten Aspekt der Er findung wurden Dosen von
100 bis 500 ppm, auf das Gewicht, als wirksam gefunden. Alternativ
können
höhere
Dosen an siliziumdioxidhaltigem Material, beispielsweise 1000 bis
2000 ppm, auf das Gewicht, bevorzugt sein.
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Das in Wasser lösliche, anionische Polymer
des Reflockulierungssystems kann wünschenswerterweise aus einem
in Wasser löslichen
Monomer oder Blend von in Wasser löslichen Monomeren gebildet
werden. Mit in Wasser löslich
meinen wir, dass das Monomer eine Löslichkeit in Wasser von mindestens
5 g/100 cm3 aufweist. Alternativ ist das
Polymer des Reflockulierungssystems ein natürliches Polymer, beispielsweise
ein Polysaccharid. Wünschenswerterweise
ist das Polysaccharid eine Stärke.
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Das in Wasser lösliche, anionische Polymer
der Reflockulierung zeigt eine Grenzviskosität von mindestens 4 dl/g und
kann eine Grenzviskosität
von mindestens 7 dl/g oder 10 dl/g aufweisen. Das polymere Reflockulierungsmittel
kann eine Grenzviskosität
so hoch wie 25 oder 30 dl/g aufweisen, hat jedoch gewöhnlich keine
Grenzviskosität
oberhalb 20 dl/g. Vorzugsweise wird das polymere Reflockulierungsmittel
eine Grenzviskosität
von zwischen 7 dl/g und 16 oder 17 dl/g, insbesondere 8 bis 11 oder
12 dl/g, aufweisen. Das Polymer kann verzweigt sein, beispielsweise
durch Einschluss von Verzweigungsmitteln, wie früher in der Beschreibung bezüglich der
ersten Polymerkomponente des Flockulierungssystems erörtert. Jedoch
ist vorzugsweise das Flockulierungssystem im Wesentlichen linear;
das heißt,
das Polymer wird im Wesentlichen in Abwesenheit von Verzweigungsmittel
hergestellt.
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Das für die Reflockulierung verwendete
anionische Polymer kann potenziell ionisierbare Gruppen tragen,
die bei Anwendung auf die Cellulosesuspension ionisiert werden.
Jedoch wird das Polymer vorzugsweise aus mindestens einem in Wasser
löslichen,
anionischen Monomer gebildet. Vorzugsweise wird das anionische Polymer
aus einem in Wasser löslichen
Monomer oder Blend von in Wasser löslichen Monomeren gebildet. Das
Blend von in Wasser löslichen
Monomeren kann ein oder mehrere in Wasser lösliche, anionische Monomere,
gegebenenfalls mit einem oder mehreren in Wasser löslichen,
nichtionischen Monomeren, umfassen. Die anionischen Monomere können ethylenisch
ungesättigte
Carbonsäuren
(einschließlich
Salze davon) und ethylenisch ungesättigte Schwefelsäuremonomere
(einschließlich
Salze davon) einschließen.
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Typischerweise können die anionischen Monomere
ausgewählt
sein aus Acrylsäure,
Methacrylsäure, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure oder
Alkalimetallsalzen davon. Die nichtionischen Monomere, die gegebenenfalls
mit den anionischen Monomeren vermischt sind, schließen beliebige
in Wasser lösliche,
nichtionische Monomere ein, die mit den anionischen Monomeren kompatibel
sind. Beispielsweise schließen
geeignete nichtionische Monomere Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäure-2-hydroxyethylester
und N-Vinylpyrrolidon ein. Besonders bevorzugte anionische Polymere
schließen
Copolymere von Acrylsäure
oder Natriumacrylat mit Acrylamid ein. Das anionische Polymer kann
100% anionisches Monomer oder relativ kleine Mengen an anionischem
Monomer, beispielsweise 1 Gewichtsprozent oder weniger, umfassen.
Im Allgemeinen jedoch umfassen geeignete anionische Polymere in
der Regel mindestens 5% anionische Monomereinheiten und gewöhnlich mindestens
10 Gewichtsprozent anionische Monomereinheiten. Häufig kann
das anionische Polymer bis zu 90 oder 95 Gewichtsprozent anionische
Monomereinheiten umfassen. Bevorzugte anionische Polymere umfassen
zwischen 20 und 80 Gewichtsprozent anionisches Monomer und bevorzugter
40 bis 60 Gewichtsprozent anionische Monomereinheiten.
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In einer noch weiteren Form der Erfindung
ist das in Wasser lösliche,
polymere Reflockulierungsmittel ein amphoteres Polymer. Das amphotere
Polymer kann potenziell ionisierbare Gruppen tragen, die bei Anwendung
auf die Cellulosesuspension ionisiert werden können, beispielsweise Monomere,
die seitenständige
freie Amingruppen und/oder ionisierbare Säuregruppen tragen. Jedoch wird
das Polymer vorzugsweise aus mindestens einem in Wasser löslichen,
kationischen Monomer und mindestens einem anionischen Monomer gebildet.
Vorzugsweise wird das amphotere Polymer aus einem in Wasser löslichen
Monomer oder Blend von in Wasser löslichen Monomeren gebildet.
Das Blend von in Wasser löslichen
Monomeren kann ein oder mehrere in Wasser lösliche, kationische Monomere
und ein oder mehrere in Wasser lösliche,
anionische Monomere, gegebenenfalls mit einem oder mehreren in Wasser
löslichen,
nichtionischen Monomeren, umfassen.
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Die kationischen Monomere schließen quaternäre Ammoniumsalze
von Aminoalkyl(meth)acrylaten oder Aminoalkyl(meth)acrylamiden und
Diallyldimethylammoniumchlorid, usw. ein. Die anionischen Monomere
können
ethylenisch ungesättigte
Carbonsäuren
(einschließlich
Salze davon) und ethylenisch ungesättigte Sulfonsäuremonomere
(einschließlich
Salze davon) einschließen.
Typischerweise können
die anionischen Monomere aus Acrylsäure, Methacrylsäure; 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure oder
Alkalimetallsalzen davon ausgewählt
sein. Wenn die amphoteren Polymere aus einem Blend von kationischem
Monomer, anionischem Monomer und nichtionischem Monomer gebildet
werden, können
geeignete nichtionische Monomere beliebige in Wasser lösliche,
nichtionische Monomere sein, die mit dem anionischen und kationischen
Monomer kompatibel sind, beispielsweise die vorstehend bezüglich der
anionischen Polymere angeführten
nichtionischen Monomere. Ein besonders bevorzugtes Polymer ist das
Copolymer von Methylchlorid-quaternisiertem Dimethylaminoethylacrylat,
Acrylsäure
und Acrylamid.
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Das amphotere Polymer kann relativ
kleine Mengen von anionischen und kationischen Monomereinheiten,
beispielsweise 1 Gewichtsprozent oder weniger von jedem, umfassen.
Jedoch wird im Allgemeinen das amphotere Polymer mindestens 5% anionische
Monomereinheiten und mindestens 5 Gewichtsprozent kationische Monomereinheiten
umfassen. In einigen Fällen
kann es erwünscht
sein, mehr als ein ionisches Monomer als das andere aufzuweisen.
Beispielsweise kann es erwünscht
sein, eine größere Menge
an kationischem Monomer als anionisches Monomer zu haben. Gewöhnlich umfasst
das amphotere Polymer mindestens 10 Gewichtsprozent kationische
Monomereinheiten und häufig
mehr als 20 oder 30% kationische Einheiten. Vorzugsweise umfasst
das amphotere Polymer zwischen 20 und 80 Gewichtsprozent kationische
Monomereinheiten und bevorzugter 40 bis 60 Gewichtsprozent kationische
Monomereinheiten. Das amphotere Polymer kann mindestens 20 oder
30% anionische Monomereinheiten umfassen. Es kann erwünscht sein,
dass das amphotere Polymer mindestens 40 oder 50 Gewichtsprozent
anionische Einheiten umfasst. Das in Wasser lösliche amphotere Polymer kann
linear sein oder ist alternativ, beispielsweise durch Einschließen geringer Mengen
an Verzweigungsmittel in das Monomer, wie vorstehend in dieser Beschreibung
beschrieben, verzweigt.
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Die in Wasser löslichen polymeren Reflockulierungsmittel
können
auch durch jedes beliebige zweckmäßige Verfahren, beispielsweise
durch Lösungspolymerisation,
Wasser-in-Öl-Suspensionspolymerisation oder
durch Wasser-in-Öl-Emulsionspolymerisation
hergestellt werden. Die Polymere können als Kugeln durch Suspensionspolymerisation
oder als eine Wasser-in-Öl-Emulsion
oder -Dispersion durch Wasser-in-Öl-Emulsionspolymerisation,
beispielsweise gemäß dem in
EP-A-150933 ,
EP-A-102760 oder
EP-A-126528 definierten Verfahren,
hergestellt werden.
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Eine in Wasser lösliche polymere Komponente
des Reflockulierungssystems wird in einer ausreichenden Menge, um
Flockulierung zu erreichen, zugegeben. Typischerweise wird die Dosis
an Reflockulierungspolymer oberhalb 20 ppm, auf das Gewicht, Polymer,
bezogen auf das Trockengewicht der Suspension, sein, obwohl sie
so hoch wie 2000 ppm sein kann. Vorzugsweise wird jedoch das polymere
Reflockulierungsmittel in einer Menge von mindestens 50 ppm, auf
das Gewicht, beispielsweise 150 ppm bis 600 ppm, auf das Gewicht,
insbesondere zwischen 200 und 400 ppm, angewendet.
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Die flockulierte Cellulosesuspension
wird vor der Zugabe des siliziumdioxidhaltigen Materials mechanischer
Scherwirkung unterzogen, Somit kann die flockulierte Suspension durch
eine oder mehrere Scherstufen, ausgewählt aus Pumpen, Mischen oder
Reinigungsstufen, vor dem Zugeben des siliziumdioxidhaltigen Materials
geleitet werden. Wenn somit die Dünnstoffsuspension zuerst durch
Zugabe von kationischem Polymer flockuliert wird, kann die Suspension
durch mindestens eine Flügelpumpe
(fan pump) und/oder einen Schleudersortierer vor dem reflockuliert
werden durch das siliziumdioxidhaltige Material geleitet werden.
Die Scherwirkung führt
in der Regel zu mechanischem Abbau des flockulierten Materials in
der Dünnstoffsuspension,
unter somit Erzeugen von kleineren Flocken. Die mechanisch abgebauten
Flocken haben in der Regel auch neu gebildete Oberflächen, mit
denen sich das siliziumdioxidhaltige Material leicht verbinden kann,
wodurch sich somit die Reflockulierung verstärkt und verbessert.
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In einem weiteren bevorzugten Aspekt
der Erfindung wird die reflockulierte Suspension, die durch Zugabe
des siliziumdioxidhaltigen Materials gebildet wird, mechanischer
Scherwirkung vor der Zugabe des in Wasser löslichen, polymeren Reflockulierungsmittels
unterzogen. Somit kann die reflockulierte Suspension durch eine
oder mehrere Scherstufen, wie vorstehend definiert, geleitet werden.
Die mechanisch abgebauten Flocken der reflockulierten Dünnstoffsuspension
sind in der Regel kleiner, und aufgrund der Bildung von neuen Oberflächen kann
weitere Flockulierung durch das in Wasser lösliche, polymere Reflockulierungsmittel
wirksamer erreicht werden. Somit wird in einer besonders bevorzugten
Form die Dünnstoffsuspension
durch Anwendung eines kationischen, in Wasser löslichen Polymers mit einer
Grenzviskosität
oberhalb 4 dl/g flockuliert und die flockulierte Suspension wird
durch eine oder mehrere, hierin angegebene Scherstufen geleitet
und dann wird die Scherwirkung ausgesetzte, reflockulierte Suspension
mit dem siliziumdioxidhaltigen Material behandelt, gefolgt von einem
weiteren mechanischen Scherschritt, und anschließend wird die Scherwirkung
ausgesetzte, reflockulierte Dünnstoffsuspension
weiter flockuliert durch Zugabe von dem in Wasser löslichen,
polymeren Reflockulierungsmittel mit der Grenzviskosität von mindestens
1,5 dl/g.
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Das in Wasser lösliche, polymere Reflockulierungsmittel
ist im Allgemeinen das letzte Behandlungsmittel in dem Verfahren
und wird in der Regel dem System später zugegeben und häufig näher zu dem
Entwässerungsschritt.
Somit wird das polymere Reflockulierungsmittel in der Regel nach
dem letzten Punkt hoher Scherwirkung ausgesetzt, was nach dem Schleudersortierer
erfolgt.
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In einem alternativen, bevorzugten
Aspekt der Erfindung gibt es keine mechanische Scherwirkung zwischen
der Zugabe von siliziumdioxidhaltigem Material, um Reflockulierung
hervorzubringen, und der Zugabe von dem in Wasser löslichen,
polymeren Reflockulierungsmittel. Obwohl es erwünscht sein kann, die flockulierte
Suspension nach der Zugabe des in Wasser löslichen, polymeren Reflockulierungsmittels
mechanischer Scherwirkung auszusetzen, ist es in dieser Form der
Erfindung bevorzugt, dass es keine wesentliche Scherwirkung nach
der Zugabe des polymeren Reflockulierungsmittels gibt.
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In allen bevorzugten Formen der Erfindung
wird das in Wasser lösliche,
polymere Reflockulierungsmittel in dem Verfahren spät zugegeben;
das heißt,
zwischen dem Schleudersortierer und dem Entwässern. Da eine allgemein akzeptierte
Ansicht ist, dass das Erhöhen
der Flockenstruktur die Blattformation vermindert, ist es überraschend,
dass das erfindungsgemäße Verfahren,
wo die letzte polymere Reflockulierungshilfe nahe der Entwässerungsstufe
zugesetzt wird, keine wesentliche Verminderung der Blattformation
hervorbringt und außerdem
die Entwässerung
und Retentionseigenschaften gegenüber anderen, im Stand der Technik
beschriebenen Verfahren wesentlich verbessert.
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In der Erfindung kann es erwünscht sein,
zusätzliche
Flockulierungs- oder Koagulationsmaterialien einzuschließen. Beispielsweise
kann das Flockulierungssystem zusätzlich in Wasser lösliche,
organische Polymere oder anorganische Materialien, wie Alaun, Polyaluminiumchlorid,
Aluminiumchlorid trihydrat und Aluminochlorhydrat, umfassen. Die
in Wasser löslichen,
organischen Polymere können
natürliche
Polymere, wie kationische Stärke,
anionische Stärke
und amphotere Stärke,
sein. Alternativ kann das in Wasser lösliche Polymer ein synthetisches
Polymer sein, das amphoter, anionisch, nichtionisch oder bevorzugter
kationisch sein könnte.
Das in Wasser lösliche
Polymer kann beliebiges in Wasser lösliches Polymer sein, das vorzugsweise ionischen
Charakter zeigt. Die bevorzugten ionischen, in Wasser löslichen
Polymere haben kationische oder potenziell kationische Funktionalität.
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Es kann erwünscht sein, zusätzlich ein
kationisches Koagulationsmittel in den Cellulosedickstoff oder die
Komponenten des Dickstoffs einzuarbeiten. Ein solches kationischen,
in Wasser lösliches
Polymer kann ein Polymer mit relativ niedrigem Molekulargewicht
von relativ hoher Kationizität
sein. Beispielsweise kann das Polymer ein Homopolymer von beliebigem
geeigneten, ethylenisch ungesättigten,
kationischen Monomer, polymerisiert unter Bereitstellung eines Polymers
mit einer Grenzviskosität
von bis zu 3 dl/g, sein. Homopolymere von Diallyldimethylammoniumchlorid
sind bevorzugt. Das Polymer mit niedrigem Molekulargewicht und hoher Kationizität kann ein
Additionspolymer sein, das durch Kondensation von Aminen mit anderen
geeigneten di- oder tri-funktionalisierten Spezies gebildet wird.
Beispielsweise kann das Polymer durch Umsetzen von einem oder mehreren
Aminen, ausgewählt
aus Dimethylamin, Trimethylamin und Ethylendiamin, usw. und Epihalogenhydrin,
wobei Epichlorhydrin bevorzugt ist, gebildet werden. Der Zweck von
einem solchen zusätzlichen Bestandteil
kann beispielsweise in Fällen,
wo der Zellstoff einen relativ hohen kationischen Bedarf aufweist, wie
beispielsweise beim Herstellen einer Zeitung, zur Ladungsneutralisation
verwendet werden. Alternativ kann das kationische Koagulationsmittel
zum Fixieren von Harz und/oder klebenden Verunreinigungen dienen.
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Obwohl es möglich ist, diese zusätzlichen
Materialien, wie organische kationische Koagulationsmittel, Alaun oder
andere anorganische Spezies, einzusetzen, ist es normalerweise nicht
notwendig, und das bevorzugte Verfahren würde in Abwesenheit von kationischen
Koagulationsmitteln durchgeführt
werden.
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Gemäß der Erfindung wird die Cellulosesuspension
me chanischer Scherwirkung, gefolgt von der Zugabe von mindestens
einer der Komponenten des Flockulierungssystems, unterzogen. Somit
wird eine Komponente des Flockulierungssystems in die Cellulosesuspension,
unter Verursachen von Flockulierung, gemischt und die flockulierte
Suspension wird dann mechanisch Scherwirkung ausgesetzt. Dieser
Scherschritt kann mittels Durchleiten der flockulierten Suspension
durch eine oder mehrere Scherstufen, ausgewählt aus Pump-, Reinigungs- oder Mischstufen,
erreicht werden. Beispielsweise schließen solche Scherschritte Flügelpumpen
(fan pumps) und Schleudersortierer ein, könnten jedoch an jeder anderen
Stufe des Verfahrens vorliegen, wo Scherwirkung der Suspension stattfindet.
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Der mechanische Scherschritt wirkt
wünschenswerterweise
bei der flockulierten Suspension in einer solchen Wei se, um die
Flocken abzubauen. Alle Komponenten des Flockulierungssystems können vor
der Scherstufe zugegeben werden, obwohl vorzugsweise mindestens
die letzte Komponente des Flockulierungssystems zu der Cellulosesuspension
bei einem Punkt in dem Verfahren gegeben wird, wo es keine wesentliche Scherwirkung
vor dem Entwässern
gibt, unter Bildung des Bogens. Somit wird eine Komponente des flockulierenden
Systems zu der Cellulosesuspension gegeben und die flockulierte
Suspension wird dann mechanischer Scherwirkung ausgesetzt, worin
die Flocken mechanisch abgebaut werden und dann mindestens eine Komponente
des Flockulierungssystems zum Reflockulieren der Suspension vor
dem Entwässern
gegeben wird.
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In einer bevorzugten Form der Erfindung
stellen wir ein Verfahren zum Herstellen eines Papiers aus einer
Cellulo seganzstoffsuspension, die den Füllstoff umfasst, bereit. Der
Füllstoff
kann. ein beliebiges von traditionell verwendeten Füllstoffmaterialien
sein. Beispielsweise kann der Füllstoff
ein Ton, wie Kaolin, sein, oder der Füllstoff kann ein Calciumcarbonat
sein, das vermahlenes Calciumcarbonat oder insbesondere ausgefälltes Calciumcarbonat
sein könnte,
oder es kann bevorzugt sein, Titandioxid als das Füllstoffmaterial
anzuwenden. Beispiele für
andere Füllstoffmaterialien
schließen
auch synthetische polymere Füllstoffe
ein.
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Im Allgemeinen sind ein Celluloseganzstoff,
der wesentliche Mengen Füllstoff
umfasst, schwieriger zu flockulieren. Dies gilt besonders für Füllstoffe
von sehr feiner Teilchengröße, wie
einem gefällten
Calciumcarbonat. Somit stellen wir gemäß einem bevorzugten Aspekt
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von gefülltem Papier
bereit. Der Papierherstellungsganzstoff kann eine beliebige geeignete
Menge an Füllstoff
umfassen. Im Allgemeinen umfasst die Cellulosesuspension mindestens
5 Gewichtsprozent Füllstoffmaterial.
Typischerweise umfasst die Cellulosesuspension bis zu 40% Füllstoff,
vorzugsweise zwischen 10% und 40% Füllstoff. Wünschenswerterweise umfasst
der fertige Papier- oder Kartonbogen bis zu 40 Gewichtsprozent Füllstoff.
Somit stellen wir gemäß diesem
bevorzugten Aspekt der Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von
gefülltem
Papier oder Karton bereit, wobei wir zuerst eine Cellulosesuspension
bereitstellen, die Füllstoff
umfasst und wobei die Suspensionsfeststoffe durch Einführen eines
Flockulierungssystems, umfassend ein in Wasser lösliches Polymer mit einer Grenzviskosität von mindestens
4 dl/g eines siliziumdioxidhaltigen Materials und dann ein in Wasser
lösliches
Polymer mit einer Grenzviskosität
von mindestens 1,5 dl/g, wie hierin definiert in die Suspension
flockuliert werden. In einer alternativen Form der Erfindung stellen
wir ein Verfahren zum Herstellen von Papier oder Karton aus einer
Celluloseganzstoffsuspension bereit, das im Wesentlichen frei von
Füllstoff
ist.
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Die nachstehenden Beispiele erläutern die
Erfindung.
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Beispiel 1 (Vergleich)
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Die Entwässerungseigenschaften werden
unter Verwendung einer Schopper-Riegler-Anlage mit blockiertem Rückausgang,
um das Entwässerungswasser
durch die Vorderöffnung
austreten zu lassen, bestimmt. Der verwendete Celluloseganzstoff
ist eine 50/50 Laubholz/Nadelholz-Suspension und 40 Gewichtsprozent
(auf Gesamtfeststoffen) ausgefälltes
Calciumcarbonat. Die Ganzstoffsuspension wird vor der Zugabe von
Füllstoff
zu einem Mahlgrad von 55° (Schopper-Riegler-Verfahren)
vermahlen. 5 kg pro Tonne (auf Gesamtfeststoffe) kationische Stärke (0,045
DS) werden zu der Suspension gegeben.
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Ein Copolymer von Acrylamid mit Methylchlorid-quaternärem Ammoniumsalz
von Acrylsäuredimethylaminoethylester
(75/25 Gewicht/Gewicht) mit einer Grenzviskosität oberhalb 11,0 dl/g (Produkt
A) wird mit dem Ganzstoff vermischt und dann nach der Scherwirkung,
wurde der Ganzstoff, unter Verwendung eines mechanischen Rührers, zu
Bentonit zugegeben. Die Entwässerungszeiten
für jede
Dosis an Produkt A und Bentonit werden in Tabelle 1 in Sekunden
gezeigt.
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Beispiel 2
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Die Entwässerungstests von Beispiel
1 werden für
eine Dosis von 500 g/t Produkt A und 500 g/t Bentonit, mit der Ausnahme,
dass nach der Zugabe von Bentonit eine weitere Scherstufe angewendet
wurde, gefolgt von (Produkt B) einem linearen, in Wasser löslichen,
anionischen Copolymer von Acrylamid mit Natriumacrylat (62,9/37,1)
(Gewicht/Gewicht) mit Grenzviskosität von 16 dl/g, wiederholt.
Die Entwässerungszeiten werden
in Tabelle 2 gezeigt.
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Es kann ersichtlich werden, dass
auch eine Dosis von 125 g/t Produkt B im Wesentlichen die Entwässerung
verbessert.
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Beispiel 3
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Beispiel 2 wird wiederholt, mit der
Ausnahme, dass der Bentonit und Produkt B (anionisches Polymer) gleichzeitig
angewendet werden, unter Bereitstellung von analogen Ergebnissen.
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Beispiel 4
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Beispiel 2 wird wiederholt, mit der
Ausnahme, dass Produkt B (anionisches Polymer) vor dem Bentonit angewendet
wird. Die Ergebnisse sind besser als das Verfahren ohne Produkt
B.