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Die Erfindung hat zum Gegenstand
ein Verfahren zur Zubereitung einer antimikrobiellen Zusammensetzung
sowie eine Gesamtheit von Lösungen für die Anwendung
eines solchen Verfahrens und eine Anwendung der durch dieses Letztere
erhaltenen antimikrobiellen Zusammensetzung für die Desinfektion von Gegenständen und/oder
Oberflächen, zum
Beispiel von chirurgischen und/oder endoskopischen Instrumenten
oder von Schaltungen.
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Allerdings, obwohl insbesondere entwickelt für solche
Anwendungen, kann die Erfindung ebenfalls in allen häuslichen
oder professionellen Bereichen benutzt werden, in denen man insbesondere veranlaßt ist,
Gegenstände,
Oberflächen
oder dergleichen zu desinfizieren.
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Momentan, wenn man Gegenstände benutzen
will, die fähig
sind, eine mikrobielle Verschmutzung aufzuweisen, werden sie bekanntermaßen mit Hilfe
von desinfizierenden Zusammensetzungen behandelt.
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Heutzutage benutzt man Lösungen,
die unter anderem Aldehyde, und insbesondere Formaldehyd, Glyoxalaldehyd,
Glutaraldehyd, Bernsteinaldehyd oder auch Orthophtalaldehyd, enthalten.
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Diese Moleküle sind für ihre antimikrobielle Wirksamkeit
bekannt. Eine Gebrauchspraxis für
die Behandlung der Instrumentierung besteht darin, diese Lösungen in
teilweise geschlossenen Behältern zu
bringen, in denen die zu behandelnden Gegenstände getaucht werden.
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Allerdings haben die oben identifizierten
Produkte die physikalisch-chemische Eigenschaft extrem flüchtig zu
sein, woher die Freisetzung von Aldehyddämpfen mehr oder weniger gravierende
Nachteile bewirkt, je nach Verfahren und Benutzer.
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Andere Anerbietungen werden in Form
von vor der Anwendung aufzulösendem
Pulver vorgeschlagen, was insbesondere das Risiko bewirkt, eine gewisse
nicht aufgelöste
Quantität
von diesem Pulver in die Schaltungen anzusaugen und sie wenigstens
teilweise zu verstopfen.
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Andere Moleküle oder Vereinigungen von Molekülen wie
Chlordioxid, Wasserstoffperoxyd oder Mischungen von Wasserstoffperoxyd,
Peressigsäure und
Essigsäure
sind vorgeschlagen.
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Trotzdem erlauben diese nicht, die
Phänomene
der Dampffreisetzungen ab den Tauchbädern zu korrigieren oder verschaffen
keine zufriedenstellende Wirksamkeit in einer annehmbaren Kontaktzeit.
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Die Schrift EP-A-0676499 betrifft
ein Verfahren zur Entfärbung
von Textilmaterialien mit Hilfe einer Zusammensetzung, die Wasserstoffperoxyd
und ein N-Azyllaktam
als Aktivator enthält,
erfordernd ein Eintauchen von mehr als 30 Minuten.
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Die Schrift US-A-3684477 betrifft
eine Methode zur Kontrolle des Mikroorganismenwachstums in wäßrigem alkalischem
Milieu mit Hilfe von tetrahydratiertem Natriumperborat, Erzeuger
von Wasserstoffperoxyd und einer organischen Zusammensetzung, die
geeignet ist, Azetylradikale zu befreien.
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Infolgedessen sind solche Zusammensetzungen
nicht völlig
zufriedenstellend, wenn sie intensiv in medizinischer, häuslicher,
industrieller, krankenhäuslicher
oder dergleichen Umgebung benutzt werden.
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Das Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren
zur Zubereitung einer antimikrobiellen Zusammensetzung sowie eine
Gesamtheit von Lösungen
für die Anwendung
des besagten Verfahrens vorzuschlagen, welche die oben erwähnten Nachteile
beseitigen, zunächst,
indem sie zuallererst die Schwierigkeiten bei der Auflösung der
Pulverformen beseitigen, um die Risiken vor Ablagerung auf den Oberflächen und
in den Schaltungen zu vermeiden.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist,
ein Verfahren zur Zubereitung einer antimikrobiellen Zusammensetzung
sowie eine Gesamtheit von Lösungen für die Anwendung
des besagten Verfahrens vorzuschlagen, erlaubend, die Freisetzung
aktiver Bestandteile zu reduzieren.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist,
ein Verfahren zur Zubereitung einer antimikrobiellen Zusammensetzung
sowie eine Gesamtheit von Lösungen für die Anwendung
des besagten Verfahrens vorzuschlagen, welche die Freisetzung von
insbesondere reizenden Dämpfen,
eventuellen weiteren Inhaltsstoffen bei Beginn und/oder am Schluß, solche
wie Essigsäure,
reduzieren.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist,
ein Verfahren zur Zubereitung einer antimikrobiellen Zusammensetzung
sowie eine Gesamtheit von Lösungen für die Anwendung
des besagten Verfahrens vorzuschlagen, die dank der Stabilität der besagten
Lösungen
während
einer langen Zeitperiode unter standardisierten Lagerungsbedingungen
leicht vermarktbar sind.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist,
eine antimikrobielle Zusammensetzung vorzuschlagen, die bei ihrem
Gebrauch als Desinfektant erlaubt, die für das Erzielen einer wirksamen
Behandlung notwendige Kontaktzeit insbesondere gegenüber den
bakteriellen Keimbildnern zu vermindern.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist,
eine Zusammensetzung vorzuschlagen, die bei ihrem Gebrauch als Desinfektant
dank einer ausreichenden Stabilität ihres Bestandteils oder ihrer
Bestandteile in vorher bestimmten Grenzen wirksam ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist,
eine Zusammensetzung vorzuschlagen, die bei ihrem Gebrauch als Desinfektant
die Reaktionsfähigkeit
ihres Bestandteils oder ihrer Bestandteile mit den Eisen- und Nichteisenmetallen
so weit wie möglich
reduziert.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist,
eine Zusammensetzung vorzuschlagen, derer pH bei ihrem Gebrauch
als Desinfektant möglichst
nah der Neutralität,
im äußersten
Fall schwach sauer oder alkalisch, ist.
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Die Erfindung betrifft zuallererst
ein Verfahren zur Zubereitung einer antimikrobiellen Zusammensetzung,
in der folgendes gemischt wird:
- – eine sauerstofferzeugende,
flüssige
Base,
- – ein
flüssiger
Generator von Azetylradikalen, der gewichtsmäßig besteht aus:
- – N-Azetylcaprolaktam:
1% bis 80%,
- – Alkohol:
5% bis 80%,
- – Oberflächenaktiven
Mitteln: 0,001% bis 20%,
- – Farbstoff:
0,001% bis 0,01%,
- – Korrosionsschutzmitteln:
0,001% bis 40%,
- – Glykolderivat:
0,001% bis 10%,
wobei die Summe der Bestandteile des
flüssigen
Generators gleich 100 Gew.-% ist.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls
eine Gesamtheit von Lösungen
zur Anwendung eines solchen Verfahrens zur Zubereitung einer antimikrobiellen Zusammensetzung,
umfassend wenigstens:
- – eine nach einer ersten Dosis
vorgesehene, flüssige,
sauerstofferzeugende Base,
- – einen
nach einer zweiten Dosis vorgesehenen, flüssigen Generator von Azetylradikalen,
der gewichtsmäßig besteht
aus:
- – N-Azetylcaprolaktam:
1% bis 80%,
- – Alkohol:
5% bis 80%,
- – Oberflächenaktiven
Mitteln: 0,001% bis 20%,
- – Farbstoff:
0,001% bis 0,01%,
- – Korrosionsschutzmitteln:
0,001% bis 40%,
- – Glykolderivat:
0,001% bis 10%,
wobei die Summe der Bestandteile des
flüssigen
Generators gleich 100 Gew.-% ist.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine
Verwendung der durch das weiter oben beschriebene Verfahren erhaltenen
antimikrobiellen Zusammensetzung für die Entseuchung von Gegenständen und/oder
Oberflächen,
zum Beispiel von chirurgischen und/oder endoskopischen Instrumenten
oder von Schaltungen.
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Die Erfindung wird besser verstanden
bei dem Lesen der folgenden Beschreibung, die bestimmte Ausführungsarten
darlegt.
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Die Erfindung betrifft zuallererst
ein Verfahren zur Zubereitung einer antimikrobiellen Zusammensetzung,
in der folgendes gemischt wird:
- – eine sauerstofferzeugende,
flüssige
Base,
- – ein
flüssiger
Generator von insbesondere labilen Azetylradikalen, bestehend wenigstens
aus Azetylcaprolaktam.
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Die Verwendung der flüssigen Form
erlaubt so, die Nachteile des Pulvers und der ausgewählten Zusammensetzungen
zu vermeiden, welche die Freisetzung aktiver Produkte und/oder reizender
Dämpfe erlauben.
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Das besagte Verfahren zur Zubereitung
einer antimikrobiellen Zusammensetzung kann vorteilhaft erst bei
Bedarf verwendet werden.
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Die besagte Mischung der Base und
des Generators ist insbesondere geeignet vorgesehen, das Erhalten
von hauptsächlich
Peressigsäure
durch Perhydrolyse zu ermöglichen.
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Nach der Erfindung können eventuell
in der besagten Base und/oder in dem besagten Generator oberflächenaktive
Stoffe, geeignet, die antimikrobielle Aktivität und/oder die Lösbarkeit
des Generators zu verstärken,
Korrosionsschutzmittel, Mittel zum Regeln von pH und/oder dritte
Lösungsmittel
der Art Alkohol und/oder Glykol vorgesehen und/oder eventuell zu
der besagten Zusammensetzung nach oder vor dem Mischen der besagten
Base und des besagten Generators hinzugefügt werden.
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Genauer besteht die Base zum Beispiel
aus einem flüssigen
oxydierenden Mittel, zum Beispiel der Art Wasserstoffperoxyd.
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Die besagte Base wird so insbesondere
ab wenigstens zum Beispiel bei einem bestimmten pH stabilisiertem
Wasserstoffperoxyd formuliert.
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Die besagte Base wird mehr oder weniger konzentriert
sein, je nachdem ob sie nach Zugabe des Generators oder bei Verdünnung mit
einem Wasser entsprechender Qualität vor dem Gebrauch, und nach
oder vor der Zugabe des Generators, gebrauchsfertig sein wird.
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Es wird zum Beispiel eine Quantität von Wasserstoffperoxyd
vorgesehen, geeignet, die antimikrobielle Aktivität zu verstärken und
die Synthese der Peressigsäure
nach der Mischung der besagten Base und des besagten Generators
hervorzurufen. Es handelt sich insbesondere um eine Quantität von wenigstens
0,25% Wasserstoffperoxyd.
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Die besagte Base enthält außerdem eventuell
stabilisierende Mittel und/oder pH-Regulatoren, um das Wasserstoffperoxyd
bei der Lagerung zu stabilisieren, die Mischung auf die Dauer zu
stabilisieren und/oder in die Kinetik der Perhydrolyse bei dem Mischen
der Base und des Generators einzugreifen. Die Einstellung von pH
der Base wird so ausgeführt, um
insbesondere die gewünschte
Quantität
von Peressigsäure
oder dergleichen antimikrobiellen Zusammensetzungen in einer bestimmten,
möglichst kurzen
Zeit herzustellen.
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Die besagten stabilisierenden Mittel und/oder
pH-Regulatoren bestehen zum Beispiel aus den alkalischen Zusammensetzungen
der Art Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd und/oder dergleichen. Es
kann sich noch insbesondere um mineralische oder organische Säuren mit,
wenn nötig,
Pufferwirkung und/oder um Zusammensetzungen der Art Monoäthanolamin,
Diäthanolamin,
Triäthanolamin und/oder
dergleichen handeln.
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Die Base enthält außerdem eventuell Korrosionsschutzmittel.
Diese sind für
ihre Eigenschaft gewählt,
die verschiedenen Formen von Korrosion der Eisen- und Nichteisenmetalle
zu reduzieren.
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Es handelt sich zum Beispiel um Phosphate, Phosphonate,
Triazolderivate und/oder dergleichen.
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Die Base kann noch eventuell ein
Reagens oder einen gefärbten
Indikator und/oder einen Farbstoff enthalten, der durch Farbänderung
insbesondere bei der Zugabe des Generators reagiert.
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In diesem Zusammenhang besteht der
Generator, wie schon gesagt wurde, wenigstens aus Azetylcaprolaktam.
Es handelt sich zum Beispiel um N-Azetylkaprolaktam. Es erlaubt die Freisetzung
von während
der Mischung oxydierbaren Azetylradikalen.
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Im Fall von Peressigsäureproduktion
bestimmt die Quantität
des Generators der besagten zur Base hinzugefügten Säure den Wert der Peressigsäure, die
bei der Mischung der Base und des Generators produziert wird.
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Dem Generator werden eventuell verschiedene
Familien von Zusammensetzungen beigemischt, mit dem Ziel, eine bestimmte
Anzahl von Daten zu optimieren.
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Beispielsweise kann vorgesehen werden, oberflächenaktive
Stoffe einzubeziehen, um derart die antimikrobielle Aktivität und eine
bessere Durchdringung des Produktes ins Innere der hohlen Körper und
in die Spalten zu verstärken.
Solche Produkte können
ebenfalls die Auflösung
der verwendeten Azetylradikal-erzeugenden Zusammensetzung wie insbesondere
N-Azetylcaprolaktam verbessern.
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Die besagten oberflächenaktiven
Stoffe werden zum Beispiel von nicht ionischem Typ sein wie insbesondere Äthylen-
oder Propylenoxidkondensate, Alkylpolyglukoside oder fettige äthoxylierte und/oder
propoxylierte Alkohole. Die besagten oberflächenaktiven Stoffe können noch
zum Beispiel von anionischem Typ wie insbesondere die Sulfate, die Sulfonate
oder Sulfosuccinate, oder von amphoterem oder kationischem Typ sein.
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Es können außerdem eventuell im Generator Zusammensetzungen
vorgesehen werden, welche die Dispergierung und/oder die Lösbarkeit
des Generators in der Base fördern.
Es handelt sich zum Beispiel um aliphatische oder zyklische Alkohole
wie Äthanol,
Isopropanol, n-Propanol, Butanol, aber auch um Glykolderivate, solche
wie Monoäthylenglycol, Monopropylenglycol,
Butylglycol und/oder dergleichen.
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Der Generator kann außerdem eventuell Farbmittel
und/oder Farbindikatoren enthalten, die bei der Zugabe des Generators
in die Base reagieren.
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Beispielsweise können die gewichtsmäßigen Anteile
der verschiedenen Bestandteile der Base und des Generators nach
der Erfindung wie folgend sein:
Base:
- – Wasserstoffperoxyd:
0,5%–35%,
nämlich
2 bis 4%
- – Stabilisatoren:
0,0001%–5%,
nämlich
0,0005 bis 0,009%
- – Korrosionsschutzmittel:
0,001%–2%,
nämlich 0,04
bis 0,06%
- – pH-Regulatoren:
0,001 bis 5%, nämlich
0,01 bis 1%
- – Wasser:
Rest bis 100%.
Generator: - – n-Azetylcaprolaktam:
1%–80%,
nämlich
40 bis 60%
- – Alkohol:
5%–80%,
nämlich
30 bis 40%
- – Oberflächenaktive
Mittel: 0,001%–20%,
insbesondere 4 bis 7%
- – Farbstoff:
q.s., nämlich
0,001 bis 0,01%
- – Korrosionsschutzmittel:
0,001%–40%,
nämlich 0,001
bis 0,01%
- – Glykolderivat:
0,001%–10%,
nämlich
0,5 bis 1%.
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Beispielsweise ist pH der Base zwischen
6 und 8 ±0,1
festgelegt.
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Eine solche Dosierung der Inhaltsstoffe
begünstigt
eine beherrschte Produktion von Peressigsäure, eine Stabilität der produzierten
Peressigsäure und
daher eine antimikrobielle Wirksamkeit, die über ein Aktivitätsspektrum
wenigstens gegenüber
den Bakterien, den Hefen und Schimmeln, den Viren und den Bakteriensporen,
und zwar in einer kurzen Kontaktzeit, verfügt.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls
eine Gesamtheit von Lösungen
für die
Anwendung des weiter oben beschriebenen Verfahrens. Diese Gesamtheit umfaßt wenigstens:
- – eine
nach einer ersten Dosis vorgesehene, flüssige sauerstofferzeugende
Base,
- – einen
nach einer zweiten Dosis vorgesehenen, flüssigen Generator von Azetylradikalen.
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Die besagten erste und zweite Dosen
sind zum Beispiel in einem ersten und in einem zweiten Gefäß verteilt.
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Für
die Verwendung des Verfahrens zur Zubereitung der antimikrobiellen
Zusammensetzung kann dann ausreichend sein, den Inhalt der besagten Gefäße zu vermischen,
der gebrauchsfertig und/oder in voraus dosiert vorgesehen ist.
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Die Erfindung betrifft außerdem die
Verwendung der durch das weiter oben beschriebene Verfahren erhaltenen
antimikrobiellen Zusammensetzung für die Entseuchung von Gegenständen und/oder
Oberflächen,
zum Beispiel von chirurgischen und/oder endoskopischen Instrumenten
oder von Schaltungen.
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Natürlich könnten auch weitere Anwendungen
und/oder Verwendungen der Erfindung in der Reichweite des Fachmanns
in Betracht gezogen werden, ohne trotzdem aus dem Rahmen der Erfindung
herauszukommen.