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Lenkrad, insbesondere für Kraftfahrzeuge -Die Herstellung von Lenkhandrädern
für Kraftfahrzeuge, Flugzeuge, Luftschiffe und ähnliche Zwecke erfolgt in neuerer
Zeit vielfach aus Preßmassen, beispielsweise Hartgummi oder Kunstharz. Insbesondere
der äußere Ring des Lenkrades wird gern aus derartigen Stoffen hergestellt. Da jedoch
die Preßformen sehr groß sind, bereitet die Anbringung von Musterungen, beispielsweise
zur Erhöhung der Griffestigkeit, viel Arbeit, und da außerdem die Zahl der von einer
Lenkhandradgröße benötigten Stücke beschränkt ist, sind dem Konstrukteur in der
technischen und geschmacklichen Ausbildung des Lenkhandrades verhältnismäßig enge
Grenzen gezogen. Die Vorrathaltung wird durch diese Umstände verteuert und erschwert.
Ein weiterer Nachteil der bekannten derartigen Lenkhandräder besteht darin, daß
bei nicht seltenen Brüchen des Lenkhandrades, beispielsweise infolge von Zusammenstößen,
das ganze Lenkhandrad erneuert werden muß, da ein dauerhaftes Wiedervereinigen der
Bruchstellen, beispielsweise bei Hartgummi, nicht ausführbar ist.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß der Aufbau des
Lenkhandradkörpers aus mindestens ;einer Reihe unter sich gleichartiger Teilstücke
erfolgt. Auf diese Weise wird die Möglichkeit gegeben, die einzelnen Preßstücke
in kleineren und daher wirtschaftlicher herzustellenden Formen zu erzeugen und in
entsprechend größerer Zahl. Die Teile für die Radspeichen können zudem für Räder
verschiedenen Durchmessers einheitlich sein, wodurch wiederum beachtliche Vorteile
zu erzielen sind. In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Möglichkeit geboten,
die gleichen Preßmassenformstücke sowohl für die Arme als auch für den Radkranz
für Lenkhandräder verschiedenen Durchmessers zu verwenden. Hierzu ist nur erforderlich,
die Raddurchmesser derart zu wählen, daß sich bei Aufteilungen der Umfänge gleiche
Längen für die Einzelteile ergeben.
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Zur Erzielung .eines festen Sitzes der einzelnen Preßmassenformstücke
werden dieselben zweckmäßig durch Anzugsvorrichtungen gegeneinandergepreßt, wobei
zum Ausgleich etwa noch verbleibender kleiner Fugen Zwischenlagen angewandt werden
können.
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In den beiliegenden Zeichnungen sind einige Ausführungsmöglichkeiten
der Erfindung beispielsweise und zur besseren Erläuterung derselben dargestellt.
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Fig. i zeigt ein Lenkhandrad, beispielsweise für Automobile, im Schnitt,
desgl. Fig. 2 in Aufsicht, teilweise im Schnitt; Fig.3 zeigt in Seitenansicht zwei
Einzelstücke .eines Ringes in auseinandergezogenem Zustande auf einer Rundeisenrippe;
Fig. q. zeigt eine Ansicht auf eines der beiden Teile der Fig. 3 von A aus; Fig.5
zeigt einen Gerippekörper für den Radkranz in zweiteiliger Ausführung;
Fig.6
stellt, teilweise im Schnitt, in Aufsicht den Ausschnitt' äus einem Lenkhandrad
dar; Fig. 7 zeigt im Schnitt die Ausführung einer Verbindung von zwei Gerippehälften
mit gleichzeitigem Anzug der beiden Teile gegeneinander; Fig. 8 und 9 erläutern
beide weitere Aufteilungsmöglichkeiten des Lenkhandrades in gleichförmige Teilstücke.
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In Fig. i und 2 ist auf der Nabe i ein Gerippe, beispielsweise aus
Flacheisen, befestigt, bestehend aus vier Kernstangen 2 für die Speichen sowie einem
äußeren Ring 3. Die Kernstangen 2 für die Speichen sind mit zwei Schrauben 4 in
einer dafür vorgesehenen Aussparung der Nabe i mit ihren entsprechend ausgebildeten
Enden 5 fest angeschraubt. Das andere Ende der Kernstücke 2 für die Speichen läuft
in ein Gewinde aus, auf welches mutterartig ein Formstück 6 aufgeschraubt wird.
Diesem Formstück 6 fällt die Aufgabe zu, die ringförmige Einlage ,3 zu tragen und
ihre Verbindung mit den Speichen herzustellen und zugleich die einzelnen Preßformstücke
9 auf den Kernstangen 2 so aneinander zu pressen, äaß sie einen festen, unverrückbaren
Sitz erhalten. Zu diesem Zweck können zwischen die Formstücke 6 und die Preßmassenformstücke
Zwischenlagen, beispielsweise Unterlegscheiben 8, gebracht werden. Auf dem Kernstück
2 sind die untereinander gleich großen Formstücke 9 aus Preßmasse aufgeschoben.
Die Innenmaße der Durchbohrung der Formstücke entsprechen den Außenmaßen der Kernstücke,
so daß eine Verdrehung der Formstücke auf einem Kernstück von unrundem Querschnitt
nicht erfolgen kann. In gleichartiger Weise ist der äußere Ring i o des Lenkhandrades
zusammengesetzt aus dem ringförmigen Kernstück 3, welches aus einem Flacheisen gebogen
ist, und den darüber geschobenen, untereinander gleichförmigen Formstücken i i.
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In Fig.3 sind zwei Formstücke dargestellt, die auf ein Kernstück von
kreisförmigem Querschnitt aufgeschoben und zur Ersparnis an Material mit Hohlräumen
16 versehen sind.
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Um das Auseinander- und Wiederzusammenbringen des Kernstückes 13 für
den äußeren Ring des Lenkhandrades zwecks Aufbringung der einzelnen Formstücke 12
zu vermeiden, kann zweckmäßig dieser Ring aus zwei oder mehr Teilen bestehen, wie
dies Fig. S darstellt.
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Fig. 6 gibt einen Ausschnitt aus einem Lenkha.ndrad wieder, welches
ebenfalls nach vorliegender Erfindung aus mehreren Reihen gleichförmiger Formstücke
zusammengesetzt ist, bei welchem jedoch an Stelle eines Gerippes, auf das die einzelnen
Formstücke aufgeschoben werden, besondere Verbindungsglieder treten, die zweckmäßig
bereits bei der Herstellung der Einzelbeile in diese eingelassen werden. Sie können
aus- Eisen oder sonstigem Metall bestehen, zweckmäßig- aus einem Material mit dem
gleichen Ausdehnungskoeffizienten, welchen die Preßmasse besitzt. Die Verbindungsorgane
können ihrerseits auch aus P_ reßmasse bestehen. Das Armstück 17 trägt an
einem Ende die Lasche 18, mit welcher es an der Nabe i des Lenkrades befestigt wird.
Am anderen Ende des Armstückes 17 ist eine Buchse i g"' eingelassen. In diese
Buchse ig"' tritt das. eine Ende 20"' eines Verbindungsstückes 20, welches in das
Anschlußstück 2 i eingebettet ist und außerdem aus diesem Anschlußstück -o noch
mit den beiden weiteren Enden 20' und 2o" herausragt. An das Anschlußstück2i setzen
sich beiderseits erfindungsgemäß gleichförmige Formstücke 22 an, welche zusammen
mit dem Anschlußglied den äußeren Ring des Lenkhandrades bilden. Die Befestigung
der Verbindungsstücke 2o', 2o" und 20"' mit den Buchsen i g', 191' und i g"' erfolgt
durch Schrauben, die durch Öffnungen in der Preßmasseeingeführt werden.
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Diese Verschraubung der Verbindungsstücke mit den Buchsen erfolgt
vorteilhafterweise gleichartig der in Fig.7 dargestellten Ausführung.
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;Die Anwendung einer derartigen Verschraubung auf ein aus einem Flacheisen
geformtes Kernstück, entsprechend der in Fig. i und 2 dargestellten Ausführung des
Kernstück-es 3, zeigt Fig. 7. In dem Formstück 23 sind die beiden Enden 24' und
24" :eines ringförmigen Kernes von rechteckigem Querschnitt so angebracht, daß sie
zungenförmig übereinandergreifen. Das Ende 24' ist mit einer Gewindebohrung 23 versehen,
das Ende 24" mit einer konischen Bohrung 26. Das Formstück 23 besitzt an dazu passender
Stelle eine Öffnung 27, durch °welche die Schraube 28 eingeführt und in die Öffnung
25 geschraubt werden kann. Diese Schraube 28 hat einen konischen Kopf von kleinereba
Durchmesser als die Öffnung 26, jedoch von gleicher Konizität.. Dadurch wird bewirkt,
daß dieser konische Schraubenkopf sich an der freien, dem Ende 24" zugelegenen Stelle
gegen die innere Seite der konischen Öffnung 26 legt, und daß dass Ende 24" um so
mehr nach dem Ende 24' zu angezogen wird, je tiefer die Schraube in das Ende 24'
hineingeschraubt wird. Die Öffnung 27 ist mit Gewinde und einem Stopfen verseben,
welcher gleichzeitig als Sicherung für die Schraube 28 dient. Die- in Fig.7 gezeigte
Ausführung kann auch so Anwendung finden, daß mit
dem Zusammenschluß
seiner Enden zugleich das ringförmige Kernstück 3 (Fig. i und 2) an ein Kernstück
2 der Arme angeschlossen wird.
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Fig.8 und 9 zeigen im Sinne der Erfindung schematisch andere Aufteilungsmöglichkeiten
eines Lenkhandrades in gleichförmige Stücke.