DE599057C

DE599057C - Formpresse zum Herstellen von mit Pressgas gefuellten Kautschukhohlkoerpern, insbesondere Gummispielbaellen

Info

Publication number: DE599057C
Application number: DED64850D
Authority: DE
Original assignee: DUNLOP GUMMI CIE A G DEUTSCHE
Current assignee: DUNLOP GUMMI CIE A G DEUTSCHE
Priority date: 1931-12-29
Filing date: 1932-12-10
Publication date: 1934-06-23
Also published as: GB394595A; US1976740A

Description

Formpresse zum Herstellen von mit Preßgas gefüllten Kautschukhohlkörpern, insbesondere Gummispielbällen Zum Herstellen von mit einem Preßgas gefüllten Kautschukhohlkörpern, namentlich Gummibällen, Luftkissen o. dgl., ist es bekannt, die eigentliche Preßform in einem verschließbaren Druckbehälter anzuordnen, wobei die Stellglieder für die Preßformhälften zum Bedienen von außen durch die Wandungen des Druckbehälters hindurchgeführt sind. Bei diesen Einrichtungen ist die Formfresse allseitig frei in dem Druckbehälter gelagert, so daß selbst nach Druckwegnahme aus dem Behälter dieser noch eine beträchtliche Menge des Füllgases enthält, die beim Öffnen des Durckbehälters entweicht und somit für das Verarbeiten verlorengeht.
Die Erfindung betrifft eine neue Ausgestaltung einer derartigen aus einem verschließbaren Formmantelkasten mit darin untergebrachten Preßformen bestehenden Vulkanisierpresse zum Herstellen von mit Preßgas gefüllten, aus mehreren Teilstücken zusaminengesetzten Kautschukhohlkörpern, durch welche der Verbrauch an Preßgas auf ein Mindestmaß herabgesetzt und insbesondere jeglicher Verlust davon beim Öffnen des Formmantelkastens vermieden wird. Die Formpresse gemäß der Erfindung hat eine kolbenartig in dem Formmantelkasten verschiebbar gelagerte Preßformhälfte, während die andere derart ausgebildet ist, daß sie den von der beweglichen Gegenform nicht beherrschten Hohlraum des Formmantels vollständig ausfüllt. Beim Schließen der Preßformen wird somit das überschüssige Preßgas restlos aus dem Formmantelkasten in die Zuleitung zurückgeführt, so daß beim Öffnen des Mantels kein Verlust an Preßgas eintritt. Die verschiebbare Preßform ist durch nachspannbare Packungen abgedichtet, wie auch in der Sitzfläche der Kastenhälften noch eine solche vorgesehen ist.
Eine Ausführungsform der Formpresse gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen: Fig. i die Formpresse in einer Seitenansicht (mit voll ausgezogenen Linien) in geschlossener und (mit strichpunktierten Linien) in geöffneter Lage, Fig.2 eine Draufsicht unter Weglassen entbehrlicher Einzelheiten, Fig. 3 einen (Querschnitt durch die Preßformen nach der Linie 3-3 der Fig.2. Fig.4 einen Querschnitt durch die Preßformen nach der Linie 4-4. .
Die in den Fig. i bis 4 dargestellte Formpresse besteht aus einem unteren Formmantel io, der in geneigter Lage auf einem Ständer i z befestigt ist. Von dem oberen Rand des Mantels io ragt ein Lagerbock 17 auf, der einen um einen Bolzen 16 drehbaren, gegabelten Schwinghebel 13 aufnimmt. Am Gabelende trägt der Schwinghebel 13 einen oberen Formmantel 12, der um einen Bolzen 14 verschwenkt werden kann und dessen Anordnung in bezug auf den unteren Mantel io so getroffen ist, daß er mit diesem in Deckung gebracht werden kann. Das Gegenende der Schwinge 13 ist mit der Kolbenstange 18 eines in einem Zylinder ig verschiebbaren Kolbens gelenkig gekuppelt. Der Zylinder i.g ist schwenkbar in einem Lagerbock 20 des Maschinenständers aufgenommen und kann somit beim Auf- und Niedergang des Kolbens den Bewegungen der Schwinge 13 folgen. Der Zylinder ist an eine Druckmittelquelle, etwa Preßluft, angeschlossen und dient zum Abheben des oberen Formmantels 12 von dem festen Mantel io bzw. zum Auflegen auf diesen. Der obere Mantel ist mit weiteren Steuerungsgliedern gekuppelt, die ihn bei der durch die Schwinge 13 vermittelten Hubbewegung gleichzeitig in die in Fig. i strichpunktiert eingezeichnete Lage aus- und einschwenken. Diese Steuerglieder können von besonderen Drucknittelschaltern gesteuert werden, wie auch die durch einen Hebel 21 eingeleitet werden kann, der mit dem einen Ende 22 an einem' Auge 23 des Lagerbockes i; angelenkt und dessen Gegenende mit einem Langloch 25 an einem Bolzen 24 des oberen Formmantels 12 geführt ist.
Wie aus Fig. i ersichtlich, wirkt der Hebel 21 als Lenker, so daß durch ihn beim Abheben des Preßmantels 12 dieser gleichzeitig um den Bolzen 14 verschwenkt wird.
In denn unteren, ortsfesten Mantel io ist eine Preßform 26 (Fig. 3 und 4) angeordnet, die sich mit den Seitenwänden gegen die Innenwand 27 des Mantels io legt. Die Preßform 26 hat in dem dargestellten Ausführungsbeispiel kreisförmigen Querschnitt und ist auf der Oberseite mit einer Anzahl halbkugeliger Nester 28 versehen, deren Größe mit denen der auf der Maschine herzustellenden Bälle übereinstimmt.
Die Preßform 26 ist verschiebbar in dein Mantel 1o gelagert und kann bis zur Auflage ihrer Unterseite 29 auf den Boden 3o des ?Mantels io abgelassen. werden. Die Größe desVerschiebeweges ist verhältnismäßig klein. In der höchsten Stellung legt sich die Oberseite der Preßform 26 gegen die Unterseite einer ihr entsprechenden Gegenform 3i, die in dem oberen Mantel 12 fest angeordnet ist. Zum-':..Begrenzen des Verschiebeweges dient ferner eine Schulter 32 an der Innenseite der Seitenwand 27 des unteren Mantels io, die in eine Ausnehmung 33 der Preßform a6 eingreift. Der zwischen der Unterseite 29 der Preßform 26 und dem Boden 3o des Mantels io verbleibende Zwischenraum ist durch eine zwischen den Seitenwänden der beiden Bauteile eingebrachte Ringpackung 34 abgedichtet, so daß kein Preßmittel aus ihm entweichen kann. Die Ringpackung kann zur Sicherung eines dichten Abschlusses durch ein Druckmittel :gegen die Preßforin gedrückt werden, das von einer Leitung 35 zugeführt wird. Eine gleiche Packung 36 ist an der Oberkante der Seitenwand 27 des Preßmantels io vorgesehen, auf die sich beim Schließen der Preßmäntel die Seitenwand 37 des oberen Mantels i2 auflegt, so daß ein gasdichter Abschluß zwischen diesen beiden Bauteilen erreicht wird.
Bei geöffneter Stellung des von den beiden Mänteln io, 12. gebildeten Kastens (strichpunktiert in Fig. r) werden in die Nester 28 der unteren Preßform 26 und in die entsprechenden Nester 39 der oberen Preßform 31 in bekannter Weise Ballhälften eingesetzt. Hierauf wird durch Entlasten des Kolbens in dem Zylinder ig voii dem auf ihn wirkenden gespannten Betriebsmittel der obere Mantel 12 eingeschwenkt, so daß er sich auf den. unteren Mantel io aufsetzt. Während diese Arbeitsvorganges liegt die untere Preßform 26 auf dem -Boden 3o des Preßmantels io, so daß die beiden Preßformen sich nicht berühren, sondern einen kleinen Zwischenraum zwischen sich lassen. Die Ballhälften bleiben somit ebenfalls voneinander entfernt, und der von ihnen umschlossene Hohlraum steht mit dem von den Preßformen 26, 31 eingeschlossenen Zwischenraum durch den zwischen den Ballhälften vorhandenen Spalt in Verbindung.
Die beiden Mäntel io, 12 werden in der Schließlage durch .beiderseits angeordnete Riege14i (Fig..i) gehalten. Die Riege14i sind in Augen 42, 43 des unteren Mantels io geführt und greifen in entsprechend geschlitzte Augen44 des oberen Preßmantels 12 ein, die sich in Schließstellung zwischen die Augen 42, 43 legen. Wie Fig. 2 und 4 erkennen lassen, sind die Riegel 41 an dem in Schließlage in die Augen 43 eingreifenden Teil abgesetzt, so daß in zurückgezogener Lage der abgesetzte Teil das. Mittelauge 4¢ nicht überschneidet, sondern zum Öffnen der Preßmäntel frei läßt. Das Verschieben der Riegel 41 erfolgt durch paarige Hebelarme 4.5, die auf einer Welle 46 sitzen. Die Welle 46 ist durch eine Kurbel 47 mit der Kolbenstange 48 eines Druckzylinders 49 verbunden, dem Druckmittel durch die Leitungen 5o, 51 zugeführt wird. Dieser Druckmittelzu- und -abfluß wird von einem (nicht dargestellten) Steuerorgan geregelt.
'\Tach der Verriegelung der beiden Kastenteile io, 12 werden die Ringpackungen 34,36 von der Leitung 35 aus unter Druck gesetzt, so daß der von den beiden Preßformen 26, 31 eingeschlossene Zwischenraum nach außen durch den dichten Abschluß der Mäntel io, i2 und gegen die Unterseite 29 der Preßform 26 völlig abgeschlossen ist.
Der von den beiden Preßformen 26, 31 eingeschlossene Zwischenraum steht durch eine Anschlußleitung 52 und einen Kanal 53 mit einer Druckgasquelle in Verbindung, aus der nunmehr Gas unter Druck in den Raum zwischen den beiden Preßformen eingelassen wird. Dieses füllt gleichzeitig den von den Ballhälften gebildeten Hohlraum. Die untere Preßform 26 wird jetzt gegen den Gasdruck in diesem Zwischenraum gegen die obere Preßform 31 vorgeschoben, bis diese dicht aneinanderliegen und der Zwischenraum verschwunden ist. Das Druckgas aus diesem wird in die Zuleitung 52 zurückgepreßt, so daß lediglich die von den Ballhälften eingeschlossenen Hohlräume noch Gas unter dem gewünschten Druck enthalten. Zum Anpressen der unteren Preßform 26 gegen die Gegenform 31 dient ein beliebiges Druckmittel, das unter einem höheren Druck steht als das Füllgas und durch einen Anschlußstutzen 54 im Boden 3o der unteren Kastenhälfte io zwischen diesen und die Unterseite der Preßform 26 eingeführt wird.
In dieser Lage der Preßformen (Fig.3) liegen die Ballhälften fest aufeinander und schließen das Füllgas in sich ein. Die Preßformen 31, 26 sind in an sich bekannter Weise mit Hohlräumen 55, 58 versehen, die durch Leitungen 56, 57 bzw. 59, 6o (Fig. 3) an einen Dampferzeuger angeschlossen sind. Die Leitungen 59,6o für die untere Preßform 26 sind mit dieser verschraubt und unter Zwischenlage von nachstellbaren Packungen 61, 62 gleitend in dem Boden 3ö des Mantels io geführt.
Nach genügendem Aufheizen der Preßmulden 26, 31 und beendeter Vulkanisation können die Heizleitungen 56, 57, 59, 6o durch Anschluß an eine Wasserleitung zum Abkühlen der Preßformen und des Gutes benutzt werden. Hierauf wird die Preßform 26 von dem auf sie durch die Leitung 54 wirkenden Preßdruck entlastet und der Stuten 52 an eine Preßluftquelle angeschlossen, durch deren Druckwirkung die untere Preßform 26 von der oberen Preßform entfernt und in die Ausgangsstellung zurückgebracht wird. Durch Umkehrung der Druckwirkung in dem Zylinder 49 werden durch die Schwenkbewegung die Kurbel' 47 und mit Hilfe der Steuerwelle46 die Riege141 gelöst, worauf durch Einwirken eines Druckmittels auf den Kolben im Zylinder i9 die Schwinge 13 umgelegt und der die Form 3 i tragende Mantel 12 abgehoben wird. Zum Sichern des Mantels 12 in der -Öffnungsstellung dient ein Sperrbügel 63, der um einen Bolzen 64 an dem Lagerbock i7 ausschlägt und mit Aussparungen 65 zum Einlagern in einem Zapfen 66 an der Schwinge 13 versehen ist. Außerdem wird die Schwinge 13 noch von dem auf dem Kolben des Zylinders i9 ruhenden Preßdruck gehalten. Die fertigen Gummibälle o. dgl. können jetzt aus den frei liegenden Nestern entfernt und durch andere noch zu vulkanisierende Teile ersetzt werden. Zum Auslösen des Sperrbügels 63 vor dem Absenken des oberen Preßmantels 12 dient ein an einem abgebogenen Arm 67 des Bügels 63 vorgesehener Handhebel 661.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Formpresse zum Herstellen von mit Preßgas gefüllten Kautschukhohlkörpern, insbesondere Gummispielbällen, mit einem zweiteiligen, druckdicht verschließbaren Formmantelkasten und einer darin untergebrachten -zweiteiligen Preßform, die unabhängig von dem Verschluß des Formkastens geöffnet und geschlossen «erden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Preßformhälfte (26) kolbenartig in dem unteren Mantelkasten (io) verschiebbar ist und die andere (31) den von dieser nicht beherrschten Hohlraum des oberen Mantelkastens (12) ausfüllt.
2. Formpresse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem unteren Mantelkasten (io) gelagerte Preßform (26) gegen die Seitenwand (27) des sie aufnehmenden Kastens (io) durch eine in diesen eingelagerte Packung (34) abgedichtet ist, in die Stirnfläche der Seitenwand dieses Kastenteils (io) eine weitere Packung (36) zum Abdichten des Kastens gegen die Außenluft eingelassen ist und beide Packungen (34, 36) in dem unteren Mantelkasten (io) durch Anschluß (36) an eine Preßmittelquelle nachspannbar sind.
3. Formpresse nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die verschiebbare Preßform (26) aufnehmende untere 'Mantelkasten (io) in schräger Lage auf einem Maschinenständer (i i) befestigt, der obere Mantelkasten (12) von diesem 'abhebbar und hierbei ausschwenkbar an einer am Maschinenständer gelagerten Schwinge (13) angelenkt und diese mit dem Kolben eines Steuerzylinders (ig) gekuppelt ist. q..
Formpresse nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Mantelkasten (12) zum Ausschwingen in eine das Beschicken mit Werkstücken erleichternde Lage von einem exzentrisch zum Drehpunkt (16) der Schwinge (13) am Lagerbock (17, a3) gelagerten Lenker (a1) angeordnet ist.
5. Formpresse nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung (52,53) für das Preßgas durch die feststehende Preßform geführt ist und an der Stirnfläche (31) derselben ausmündet.
6. Formpresse nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daßf in der Preßgasleitung (5a, 53) eine Schalteinrichtung zum wahlweisen Übergang auf Preßgas und ein Druckmittel vorgesehen und der untere Mantelkasten (io) durch eine in seinen Boden (30) mündende Leitung (5q.) an eine Druckmittelquelle angeschlossen ist.