DE598960C

DE598960C - Schalterantrieb, bei welchem die Kraftuebertragung ueber eine Wandermutter erfolgt

Info

Publication number: DE598960C
Application number: DE1930598960D
Authority: DE
Inventors: Kuno Bauerschmidt
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1930-03-20
Filing date: 1930-03-20
Publication date: 1934-06-22

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
•22. JUNI 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 598960 KLASSE 21 c GRUPPE 45 es

2i c A 279-'Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents:

1934

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)

Die Erfindung betrifft einen Schalterantrieb, bei dem vom Antriebsmittel,, beispielsweise einem Motor, mit gleichmäßiger Geschwindigkeit eine mit dem Schaltgestänge gekuppelte Wandermutter angetrieben wird. Wenn das Schaltgestänge unmittelbar mit der Wandermutter so gekuppelt wird, daß es ebenfalls mit gleichmäßiger Geschwindigkeit über den Schalthub bewegt wird, dann ergeben sich ungünstige kinematische Verhältnisse, und zwar als Folge davon, daß der vom Antrieb zu überwindende Widerstand während des Schalthubes nicht immer der gleiche ist, sondern beispielsweise am Ende der Einschaltbewegung von der anfänglichen Berührung der Kontakte bis zu ihrem vollständigen Eingriff bedeutend größer ist als während des übrigen Teils des Schalthubs.

Die Erfindung bezweckt daher, bei einem Schalterantrieb mit Wandermutter mit einfachen Mitteln die normalerweise gleichmäßige Bewegung der Wandermutter auf der Spindel 'in eine ungleichmäßige Bewegung an dem Schaltelement derart umzuwandeln, daß sich im Verlauf der Schaltbewegung eine Veränderung in der Übersetzung bzw. Geschwindigkeit für den Schalthub ergibt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß unter Verwendung von zwangsläufig geführten, zwisehen Wandermutter und Schaltbrücke angeordneten gelenkigen Gliedern die Gelenkverbindungen der beispielsweise nach Art eines Kniehebels oder einer Nürnberger Schere angeordneten Glieder in Gleitschienen geführt sind, deren Fortogiebung während eines Schaltvorganges eine Veränderung der Schaltgeschwindigkeit ergibt.

Es ist zwar bereits bekannt, bei mittels einer Wandermutter angetriebenen Schaltern mit der Wandermutter gekuppelte Schaltarme durch Führungskurven zwangsläufig zu führen, doch sind die Führungskurven hierbei nicht vorgesehen, um bei der Bewegung der Kontaktarme eine Veränderung in der Übersetzung bzw. Geschwindigkeit zu erzielen, sondem sie dienen nur dazu, die Einstellung auf den einen oder anderen Einzelkontakt zu steuern.

Um das Nachlaufen des Motors nach dem Abschalten infolge der ihm innewohnenden Trägheit unschädlich zu machen und den Hub des Schalters genau in den beiden Endlagen zu begrenzen, ist die Wandermutter gemäß einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel der Erfindung so angeordnet, daß sie in einer oder in beiden Endstellungen das Spindelgewinde völlig verläßt, wobei ihr Wiedereingriff durch Druckfedern sichergestellt ist, welche die Wandermutter gegen das Gewindeende der Spindel pressen.

In der Abbildung ist eine beispielsweise Anordnung des Erfindungsgedankens dargestellt.

*)■ Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Kuno Bauerschmidt in Berlin-Karlshorst.

Der Motor α betätigt über die Leitspindel δ die Wandermutter c, welche ihrerseits über die aus den Gelenkheb ein d und e bestehende Doppelschere mit der den Schalter antreibenden Schubstange/ in Verbindung steht. Die voll ausgezogene Stellung der Gelenkhebel veranschaulicht die Ausschaltstellung, die gestrichelt gezeichnete Stellung die Einschaltstellung für den Schalter. Die Leitspindel & ist in den Lagern g gelagert; auf den gewindelosen Enden der' Leitspindel sind die Druckfedern h angebracht, welche die Wandermutter c gegen die Gewindeenden der Spindel pressen. Die Gelenkhebel d und e sind in ihrem Verbindungsgelenk in den Kurven geführt; diese Kurven sind so angeordnet, daß sie gegen Ende der Einschaltbewegung ein allmähliches Ausknicken des Gelenkhebels zulassen. Hierdurch kann man eine günstige ao Veränderung in der Übersetzung bzw. der Hubgeschwindigkeit herbeiführen. Bildet man außerdem die Endstrecken der Kurven so aus, daß sie einem vom Punkte k mit der Hebellänge r geschlagenen Kreisbogen entsprechen, so wird 'für den letzten Teil des Gewindeweges Leerhub für die Wandermutter in beiden Schaltrichtungen erreicht. Sobald alsdann die Belastung einsetzt, steht die Wandermutter bereits mit mehreren Gewindegängen in Eingriff.

An Stelle des Antriebsmotors kann auch ein geeigneter Handantrieb mit der Leitspindel verbunden werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Schalterantrieb, bei welchem die Kraftübertragung über eine Wandermutter ■ zur Schaltbrücke unter Zwischenschaltung zwangsläufig geführter gelenkiger Glieder erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkverbindungen der beispielsweise nach Art eines Kniehebels oder einer Nürnberger Schere angeordneten Glieder (d, e) in Gleitschienen (t) geführt sind, deren Formgebung während eines Schalt-Vorganges eine Veränderung der Schaltgeschwindigkeit ergibt.
2. Schalterantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkverbindungen der Glieder (d, e) auf dem letzten Teil des Weges der Wandermutter auf Kreisbögen geführt sind, deren Mittelpunkt durch den Gelenkpunkt der Glieder ie) an der Schubstange (/) gebildet ist, so daß im letzten Teil des Gewinde-Weges ein Leerhub in beiden Schältrichtungen stattfindet.
3. Schalterantrieb nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandermutter so angeordnet ist, daß sie in einer oder in beiden Endstellungen das Spindelgewinde völlig verläßt, wobei ihr Wiedereingriff durch Druckfedern sichergestellt ist, welche die Wandermutter gegen das Gewindeende der Spindel pressen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen