DE598796C - Verfahren zum Leimen von Papier - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AlB
16. JUNI 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 55 c GRUPPE

P 63500 Vließe

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Juli 1931 ab

ist in Anspruch genommen.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Leimen von Papier. Es ist bekannt, dem im Holländer aufgeschwemmten Papierstoff eine pulverartige Harzseife zuzusetzen, welche dadurch hergestellt wird, daß man eine Mischung von Harz, Ätznatron und Wasser erwärmt, bis die Verseifung eingetreten ist. Diese Mischung ist nach Abkühlung brüchig und läßt sich pulverartig zerkleinern. Das

ίο erzeugte Pulver ist aber meist nicht vollständig trocken, sondern enthält noch bis zu 20 o/o Feuchtigkeit, welche ein Zusammenbacken des Pulvers verursacht und nach einem bekannten Verfahren dadurch entfernt wird, daß man dem Pulver einen von Kristallwasser befreiten Alaun in 'einer Menge beimischt, die nach Auflösung des Gemisches zur Fällung der Harzseife erforderlich ist. Gewöhnlicher kristallwasserhaltiger Alaun, welcher viel billiger ist und sich schneller in Wasser auflöst,' läßt sich nach diesem bekannten Verfahren nicht verwenden, wieil er eine schädliche Reaktion mit dem Leimpulver eingehen würde. Außerdem wird dieser bekannten Mischung noch ein inertes Füllmittel, wie Chinaclay, hinzugefügt, um 'eine Klumpenbildung zu verhüten, wenn das Leimpulver dem wässerigen Papierstoff beigemischt wird. Durch dieses bekannte Verfahren wird der Papiermacher der Sorge des nachträglichen Fällens der Harzseife nach Zusatz zum Stoff im Holländer enthoben.

Erfindungsgemäß wird nun zum Leimen von Papier dem im Holländer aufgeschwemmten Papierstoff eine Mischung von reiner, vollständig trockener, pulverförmiger Harzseife und gewöhnlichem kristallwasserhaltigem, pulverförmigem Alaun zugesetzt. Es wird also ein Leimpulver benutzt, welches kein inertes Füllmittel enthält und mit gewöhnlichem kristallwasserhaltigem, pulverförmigem Alaun gemischt werden kann. Diese Vorteile, welche insbesondere auf eine VerbiUigung 'und Verbesserung der Leimung des Papiers hinauslaufen, werden dadurch, erzielt, daß man eine reine, vollständig trockene, pulverförmige Harzseife verwendet, d.h. eine Seife, die derart trocken ist, daß sie, wenn sie mit gewöhnlichem kristallwasserhaltigem, pulverförmigem Alaun vermischt wird, keine Reaktion mit der Harzseife eingeht. Gewöhnlich werden auf r Gewichtsteil Leimpulver 2 Gewichts^eile Alaunpulver hinzugemischt.

Diese zur Leimung des Papierstoffes dienende Mischung wird in Gestalt eines feinen Staubes dem Papierstoff zugesetzt, während er sich, noch im Holländer befindet.

Der Leim wird zubereitet, indem man Harz durch Kochen mit Alkali, wie z. B. Soda, Ätzalkali, Ammoniak, Natriumsilikat, Kalium-

carbonat, verseift. Wird Soda als Alkali benutzt, so sind zur Verseifung von ioo Gewichtsteilen Harz gewöhnlich 18 Gewichtsteile Soda, gelöst in 40 Gewichtsteilen Wasser, erforderlich. Diese Gewichtsverhältnisse können jedoch beträchtlich schwanken, wobei die Stärke des Alkalis zu berücksichtigen ist. Die so zusammengekochte Mischung wird dann gründlich getrocknet und in ein feines, staubähnliches Pulver überführt. Vorzugsweise geschieht dies dadurch, daß man auf das verseifte Harz in einer Trockenkammer einen Luftstrom einwirken läßt, der die Harzseife zerstäubt. Der Leim fällt in Gestalt eines äußerst feinen Pulvers auf den Boden der Trockenkammer und wird dann mit gewöhnlichem kristallwasserhaltigem, pulverförmigem Alaun gemischt.

Das nach dem Verfahren der Erfindung erzeugte Papier ist nicht nur gründlich geleimt, sondern hat auch überall gleichmäßige Beschaffenheit.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Leimen von Papier, dadurch gekennzeichnet, daß dem im Holländer aufgeschwemmten Papierstoff eine Mischung von reiner, vollständig trockener, pulverförmiger Harzseife und gewöhnlichem kristallwasserhaltigem, pulverförmigem Alaun zugesetzt wird.