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Kühlkasten für metallurgische Öfen Zum Kühlen des Mauerwerks von metallurgischen
Öfen, insbesondere Hoch- und Schachtöfen, werden bekanntlich metallene Kühlkästen
sowohl offener als auch geschlossener Bauart verwandt. Diese Kühlkästen, die das
Mauerwerk auf seine ganze Tiefe kühlen sollen, werden mit den Steinen abwechselnd
'vermauert, durchsetzen also das ganze Mauerwerk schachbrettartig, wobei das Kühlwasser
von dem höher liegenden Kühlkasten dem tiefer liegenden zufließt. Derartige Kühlkästen
müssen allseitig innen von Wasser berührt sein, um Spannungen und somit Risse in
den Wandungen zu vermeiden, damit kein Wasser in den Ofen läuft. Der Wasserlauf
muß bei ihnen so geführt sein, daß das kalte Wasser an die heißeste Stelle des Mauerwerks
geleitet wird und daß sich im Kühlwasser befindliche Schwebestoffe nach Möglichkeitnicht
im Kühlkasten ablagern. Weiterhin muß sich der Kühlkasten von etwaigen abgelagerten
Stoffen, wie Sand o. dgl., gut und mühelos reinigen lassen. Schließlich muß der
Wasserlauf so gestaltet sein, daß kein Wasser aus dem Kasten austritt, um ein Naßwerden
des Ofenschachtes bzw. des Mauerwerks zu verhüten, da feuerfestes Mauerwerk bekanntlich
durch Wasser außerordentlich schnell zerstört wird, indem die Fugen ausgewaschen
werden und die Steine sich voll Wasser saugen und verfaulen. Diese Forderungen werden
von den bisher bekannten Ausführungen nicht oder nur teilweise erfüllt. Auch die
neuerdings durchweg Verwendung findenden Kühlkästen offener Bauart erfüllen diese
Forderungen nur teilweise, insbesondere lassen sie die letzte Forderung, Aämlich
die Verhütung :des Naßwerdens des Ofenmauerwerks, ungelöst. Sie besitzen nämlich
den schwerwiegenden Nachteil, daß bei geringer Schwankung des Wasserspiegels stoßweise
Wasser aus den Beobachtungsöffnungen austritt, dessen Menge zwar nicht erheblich
ist, die aber genügt, durch die ständige Wiederholung das feuerfeste Mauerwerk durch
Auswaschen der Fugen und Eindringen des Wassers tief in das Mauerwerk morsch zu
machen und somit zu zerstören. Das Austreten des Wassers aus den Beobachtungsöffnungen
hat auch noch den Nachteil, daß, da die Kühlkästen zu mehreren hintereinandergeschaltet
sind, mit dem austretenden Wasser Luftblasen mitgerissen werden, wodurch ein gleichmäßiger
Zu- und Ablauf des Kühlwassers verhindert wird.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein metallener Kühlkasten offener
Bauart, der alle obenerwähnten Forderungen restlos erfüllt. Die Erfindung besteht
darin, da.ß an der Vorderwand des Kühlkastens eine sogenannte Vorlage ängebracht
ist, die das zeitweise durch die Beobachtungsöffnungen austretende überschüssige
Wasser
aufnimmt und ohne -Schaden für das Mauerwerk abführt, die also ein Naßwerden des
Mauerwerks und die hierdurch bedingten Nachteile verhütet.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch den Kühlkasten mit der Vorlage, während
die Abb.2 und 3 eine Draufsicht bzw, eine Stirnansicht zeigen.
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i ist der Kühlkasten' und 2 die an der Vorderseite des Kühlkastens
angebrachte Vorlage. Das Wasser tritt an tiefster Stelle des Kastens bei 3 ein und
wird an höchster Stelle bei q. abgeleitet, nachdem es in bekannter Weise durch eine
im Kühlkasten befindliche Längsrippe 5 zwangsläufig an der Rückwand 6 des Kühlkastens,
also an der am meisten durch Hitze beanspruchten Seite vorbeigeführt wurde.
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Das Ablaufen des Wassers erfolgt nicht unmittelbar aus dem Kühlkasten,
sondern es gelangt zunächst in die an der Vorderwand des Kastens angebrachte Vorlage
2, die gleichzeitig dazu dient, vorübergehend überschüssiges, aus den Beobachtungsöffnungen
7 und 8 austretendes Wasser aufzunehmen und schadlos abzuführen. Die Beobachtungsöffnungen
können sowohl an einer als auch an beiden durch die Scheidewand 5 gebildeten Abteilungen
des Kühlkastens angebracht sein.
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Dadurch, daß das Kühlwasser an der tiefsten Stelle des Kastens eingeführt
und an höchster Stelle abgeführt wird, erreicht man eine Berührung sämtlicher Wandflächen
durch das Wasser, wodurch jegliche Spannungen im Kühlkasten vermieden werden; dann
aber auch wird eine gewisse Höhe des Wasserdruckes im Kühlkasten sowie ein selbsttätiges
Kühlen des Kühlkastens erzielt, indem das Absetzen von Senkstoffen, wie Sand o.
dgl., vermieden bzw. verringert wird.
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Um die Vorlage 2 genügend groß auszubilden, ist es zweckmäßig, sie
vor beiden Abteilungen des Kühlkastens vorzusehen, d. h. über die ganze Breite der
Vorderwand verlaufen zu lassen. In diesem Falle ist es zweckmäßig, die Höhe der
überlaufkante an der Abflußseite etwas geringer zu halten als an der Zuflußseite,
um den Umlauf des Wassers um die Scheidehand 5 zu erzwingen, damit nicht das bei
3 eintretende Kühlwasser unmittelbar darüber abläuft, sondern erst nach Durchströmen
des Kastens an der Kante q..
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Zur Spülung des Kastens sind an der Vorderwand in jeder Abteilung
des Kühlkastens Reinigungsöffnungen i o angebracht, die als einfache, mit Holzstopfen
zu verschließende Löcher oder auch nach anderer geeigneter Art ausgebildet sein
können.
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Zweckmäßig kann die Vorlage auch noch durch einen leicht abnehmbaren
Deckel (nicht dargestellt) abgedeckt werden, um den Zutritt von Staub in den Kühlkasten
zu verhindern.