DE4226709A1 - Abwasserbecken mit Überfallkante - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Abwasserbecken mit mindestens einer Überfallkante für den Wasserabzug. Eine solche Über­ fallkante kann z. B. Bestandteil einer Abzugsrinne sein, die einer Wandung des Beckens vorgelagert ist.

Das über die Überfallkante nach Art eines Wasserfalles in die Abzugsrinne oder dergleichen herabfallende Wasser stellt eine erhebliche Geräuschquelle dar. Es ist zwar bei Abwasserkläranlagen bekannt, Schallschutzmaßnahmen anzuwen­ den, um die von maschinellen Einrichtungen wie Motoren, Pumpen, Gebläsen und dergleichen ausgehenden Geräuschemis­ sionen zu reduzieren. Die bisher bekannten Schalldämm-Maß­ nahmen beziehen sich ausschließlich auf derartige maschi­ nelle Einrichtungen. Die rein hydraulischen, d. h. nur auf der Wasserströmung beruhenden Geräuschquellen sind bisher unbeachtet geblieben.

Ein weiteres Problem von Abwasserbecken der angegebenen Art stellt das im Bereich des Wasserabzugs, insbesondere in Ab­ zugsrinnen, auftretende Algenwachstum dar. Abzugsrinnen müssen regelmäßig, z. B. durch mit einer Räumerbrücke umlau­ fende Reinigungsgeräte, von Algenbewuchs befreit werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Abwasserbecken der angegebenen Art so auszubilden, daß sowohl der vom überströmenden Wasser verursachten Geräuschentwicklung, als auch dem Algenwachstum im Bereich des Wasserabzugs entge­ gengewirkt wird.

Zur Lösung der genannten Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Überfallkante des Abwasserbeckens mit einer Schall­ schutzabdeckung versehen ist.

Die Schallschutzabdeckung erfüllt eine doppelte Funktion, indem sie einerseits die vom überfallenden Wasser ausge­ hende Geräuschemission eindämmt, und andererseits als Lichtabschirmung der Abzugsrinne wirkt, so daß das Algen­ wachstum durch Lichtmangel gehemmt wird.

Vorzugsweise ist die Überfallkante an einer Ablaufrinne vorgesehen, und die Schallschutzabdeckung ist beiderseits der Ablaufrinne mit einer bis unter den von der Überfall­ kante festgelegten Wasserspiegel reichenden Wand verbunden.

Insbesondere kann die Schallschutzabdeckung auf einer Seite der Ablaufrinne mit der Beckenwand und auf der anderen Seite mit einer der Ablaufrinne vorgelagerten Tauchwand verbunden sein.

Die Schallschutzabdeckung kann als eine nach oben abnehm­ bare Konstruktion auf die Ablaufrinne oder deren Halterun­ gen aufgesetzt sein und kann aus einzeln abnehmbaren Sek­ tionen bestehen. In der Schallschutzabdeckung sind vorzugs­ weise Entlüftungsöffnungen vorgesehen. Auch kann die Schallschutzabdeckung eine oder mehrere Zugangsöffnungen zur Ablaufrinne aufweisen, die durch Klappen oder derglei­ chen Abdeckelemente verschließbar sind.

Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnungen erläutert. Diese zeigt eine perspektivische, teilweise im Schnitt dargestellte Einzelheit eines Abwas­ serbeckens mit Ablaufrinne und Schallschutzabdeckung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.

In der Zeichnung ist mit 1 die Umfangswand eines runden Abwasserbeckens, z. B. eines Nachklärbeckens dargestellt. Nahe der Beckenwand 1 ist eine Ablaufrinne 3 auf Konsolen 5 befestigt. Die Ablaufrinne 3 kann sich über den ganzen Becken­ umfang oder einen Teil desselben erstrecken und führt zu einer (nicht dargestellten) Abzugsstelle für das abgezogene Klarwasser. Auf beiden Seiten der Ablaufrinne 3 sind höhen­ verstellbare Überfallwände 7 in an sich bekannter Weise ausgebildet. Über die Überfallwände 7 strömt das Wasser in die Ablaufrinne 3, so daß die Oberkante 7a der Über­ fallwände 7 die Höhe des Wasserspiegels 9 im Becken fest­ legt. Zur Innenseite des Beckens hin ist der Ablaufrinne 3 eine Tauchwand 11 in bekannter Weise vorgelagert.

Eine Schallschutzabdeckung 13 ist oberhalb der Ablaufrinne 3 angeordnet und auf einer Seite mit der Beckenwand 1 und auf der anderen Seite mit der Tauchwand 11 verbunden. Damit ist der die Abzugsrinne 3 enthaltende Bereich zwischen der Beckenwand 1 und der Tauchwand 11 oberhalb des Wasserspie­ gels 9 vollständig abgekapselt. Hierdurch wird eine wirk­ same Reduzierung der Geräuschemission, die von den über die Überfallwände 7 strömenden Wasser verursacht wird, er­ reicht.

Die Abdeckung 13 besteht in der Regel aus Blech oder einem anderen lichtundurchlässigen Material. Sie schirmt daher die Ablaufrinne 3 auch gegen Lichteinfall ab, so daß das Algenwachstum verhindert oder zumindest gehemmt wird.

Um die Bildung von Unter- oder Überdruck unterhalb der Schallschutzabdeckung 13 zu verhindern, können Lüf­ tungsöffnungen 15 vorgesehen sein. Durch eine oder mehrere Zugangsöffnungen 17, die z. B. mit einer Klappe 17 ver­ schließbar sind, wird der Zugang zu der ansonsten abge­ schotteten Ablaufrinne 3, z. B. für eine Inspektion, ermög­ licht.

Die Oberseite der Schallschutzabdeckung 13 verläuft vor­ zugsweise nicht horizontal, sondern mit einem Gefälle zum Beckeninneren hin, um das Regenwasser ablaufen zu lassen. An ihrer Innenseite kann die Schallschutzabdeckung 13 mit schallschluckendem Material belegt sein, oder sie kann den Schall zerstreuende Oberflächenstrukturen aufweisen.

Wie in der Zeichnung 1 dargestellt, kann die Schallschutz­ abdeckung 13 mit der Tauchwand 11 einstückig ausgebildet sein. Es ist aber ohne weiteres auch möglich, die Schall­ schutzabdeckung 13 getrennt von der Tauchwand 11 auszubil­ den und sie z. B. auf der Tauchwand 11 nur aufliegen zu las­ sen. Dies ist besonders vorteilhaft in Fällen, in denen die Schallschutzabdeckung 13 in vorhandene Becken nachträglich eingebaut wird.

In weiterer Abweichung von der Zeichnung kann die Schall­ schutzabdeckung nicht mit der Beckenwand verbunden sein, sondern ein nach unten offenes U-förmiges Profil aufweisen und mit Stützen z. B. auf den die Ablaufrinne 3 tragenden Konsolen 5 abgestützt sein, so daß die Seitenwände des U- förmigen Profils auf beiden Seiten der Ablaufrinne 3 je eine Tauchwand bilden.

Die Schallschutzabdeckung 13 kann aus einzelnen Sektionen zusammengesetzt sein, die jeweils einzeln abnehmbar sind. Abweichend von der gezeigten Ausführungsform können die Lüf­ tungsöffnungen 15 statt in der oberen Wand in der Seiten­ wand der Schallschutzabdeckung 13 ausgebildet sein.

Claims (7)

1. Abwasserbecken mit Überlaufkante für den Abzug des Was­ sers, dadurch gekennzeichnet, daß die Überfall­ kante (7a) mit einer Schallschutzabdeckung (13) versehen ist.

2. Becken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schall­ schutzabdeckung (13) beiderseits der Überfallkante (7a) mit einer bis unter den von der Überfallkante (7a) festgelegten Wasserspiegel (9) reichenden Wand (11) verbunden ist.

3. Becken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überfall­ kante (7a) an einer nahe einer Beckenwand (1) angeordneten Abzugsrinne (3) ausgebildet ist und daß die Schallschutzab­ deckung (13) auf einer Seite der Ablaufrinne (3) mit der Beckenwand (1) und auf der anderen Seite mit einer der Ab­ laufrinne (3) vorgelagerten Tauchwand (11) verbunden ist.

4. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schall­ schutzabdeckung (13) als nach oben abnehmbare Konstruktion auf die Ablaufrinne (3) oder deren Halterungen (5) aufge­ setzt ist.

5. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schall­ schutzabdeckung aus einzeln abnehmbaren Sektionen (13), (13′) zusammengesetzt ist.

6. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schall­ schutzabdeckung (13) Lüftungsöffnungen (15) vorgesehen sind.

7. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Schallschutzab­ deckung mindestens eine Zugangsöffnung (17) zur Ablaufrinne (3) aufweist, die durch eine Klappe (19) oder dergleichen Abdeckelement verschließbar ist.