DE598243C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04B—TRANSMISSION
- H04B15/00—Suppression or limitation of noise or interference
- H04B15/005—Reducing noise, e.g. humm, from the supply
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Amplifiers (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
8. JUNi 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Vr 598 KLASSE 21a4 GRUPPE 35«
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*) Schaltungsanordnung zur Kompensation von Störspannungen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juli 1930 ab
Die Übertragungsgüte von an eine Stromquelle (z. B. Starkstromnetz) zum Zwecke
der Stromlieferung angeschlossenen Appa-, raten der Fernmeldetechnik, insbesondere
bei Musik- und Sprachübertragungsanlagen, wird durch von der Stromquelle herrührende
Störungen beeinträchtigt. Besonders empfindlich sind diese Störungen bei Verstärkern
sehr großer Leistung, wie sie für Tonfilmzwecke benutzt werden. Es ist in den meisten
Fällen nicht angängig, diese Störungen durch Filter zu beseitigen, da auf diese Weise ein
Teil der zu übertragenden Frequenzen ebenfalls herausgesiebt werden würde.
Es wurde daher bereits vorgeschlagen, die in dem Speisestrom enthaltenen Störfrequenzen
durch Kompensationswirkungen aufzuheben, indem beispielsweise der Speisestromquelle
Spannungen entnommen wurden- die in
Gegenphase und geigneter Amplitude der Verstärkeranlage zugeführt wurden. Mit diesem
Verfahren konnten sämtliche in dem Speisestrom enthaltenen Störungen, so auch die harmonischen Oberschwingungen der
Grundfrequenz des Speisestromes,' beseitigt werden. Die Erfindung beschäftigt sich nun
mit der Beseitigung von solchen Störfrequenzen, die in dem Speisestrom vor der Zuführung
in die Übertragungsanlage nicht enthalten sind· und erst infolge besonderer Eigenschaften
der letzteren innerhalb der Anlage entstehen. Dies ist insbesondere bei Wechselstromheizung der Verstärkerröhren der Fall.
Da die Temperatur des Heizfadens dem Quadrat des Stromwertes proportional ist,
tritt die zweite Harmonische in sehr starkem Maße infolge der Wechselstromheizung hervor.
Diese Störfrequenzen unterscheiden sich grundsätzlich von den in dem Speisestrom
enthaltenen Störungen, da sie vor der Zuführung des Speisestromes in die Übertragungsanlage'
nicht zu beseitigen sind. Eine spätere Aussiebung dieser Störungen beispielsweise
im Ausgang des Verstärkers vor dem Anschluß des Lautsprechers kommt noch viel weniger in Frage als bei den Grundfrequenzen,
da die Oberwellen auf jeden Fall innerhalb des akustischen Frequenzgebietes
liegen. ·■ ■ ' -■
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, die von den Stromquellen gelieferten Störungen
durch Kompensationswicklungen aufzuheben.
Mit diesem Kompensationsverfahren ist es jedoch nicht möglich, die in der Übertragungsanlage
selbst entstehenden höheren Harmonischen der Grundfrequenz der Störquelle zu beseitigen. Diese Oberwellen, insbesondere
die zweiten, treten beispielsweise bei Netzanschlußgeräten hinter dem Gleichrichter
oder infolge Wechselstromheizung der Röhren auf.
Gemäß der Erfindung werden diese Oberwellen dadurch aufgehoben, daß der Stromquelle Spannungen entnommen werden, die
*') Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Hans Bartels in Berlin-Siemensstadt.
nach geeigneter Frequenzwandlung, Phasendrehung und Amplitudenreglung der zu
entstörenden Einrichtung zugeführt werden. Es ist dabei an sich gleichgültig, ob beispielsweise
bei einem mehrstufigen Verstärker die Kompensationsspannung einer der Vorröhren oder der Endröhre aufgedrückt wird. Um die
der Störquelle zu entnehmende Kompensationsspannung möglichst klein halten zu
ίο können, wird man vorzugsweise diese Spannung
einer der Vorröhren zuführen. Jedoch läßt sich dieser Weg im allgemeinen nur beschreiten,
wenn zwischen dieser Vorröhre und der Endröhre, von der angenommen sei, daß sie die störenden Oberwellen hervorruft,
keine den Verstärkungsgrad regelnden Einrichtungen, z. B. Potentiometer, angeordnet sind.
In einem solchen Falle ist es daher oft zweckmäßiger, die Kompensationsspannung hinter
der Regeleinrichtung zuzuführen.
Die erforderliche Frequenzwandlung kann in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines
oder mehrerer Gleichrichter vorgenommen werden. In den meisten Fällen wird es genügen,
zu diesem Zweck die bereits vorhandenen Gleichrichter zu benutzen. Enthält die Stromquelle, wie es des öfteren der Fall sein
wird, die benötigte Kompensationsfrequenz, so brauchen besondere Gleichrichter oder
andere Einrichtungen zur Frequenzwandlung nicht benutzt zu werden, und es genügt, aus
der Stromquelle die gewünschte Frequenz bzw. die gewünschten Frequenzen herauszusieben.
Die in dem Speisestrom enthaltenen harmonischen Oberwellen können so klein sein, daß sie selbst keine Störungen innerhalb
des Verstärkers hervorrufen. Dies ist um so mehr der Fall,,als die Oberschwingungen in
den ersten Stufen einer Verstärkerkaskade, die bei Wechselstromheizung in den meisten
Fällen mit indirekt geheizten Röhren ausgerüstet sind, keine Störungen hervorrufen und
die Verstärkung der normalerweise direkt geheizten letzten Stufe verhältnismäßig gering
ist. Anders liegen dagegen die Verhältnisse bei den Oberschwingungen, die innerhalb der
Anlage entstehen und von beträchtlicher Größe sein können, da sie eine unmittelbare
Folge der Heizung mit der Grundfrequenz sind. Ihre vollkommene Beseitigung mit den
an sich sehr kleinen, in der Speisequelle enthaltenen Oberwellen ist ohne Schwierigkeiten
möglich, wenn man die Kompensationsspannung vor der Endstufe zuführt und die Ver-
55' Stärkung der vorhergehenden Röhren ausnutzt.
Die Erfindung ist in erster Linie für solche ■ Übertragungsanlagen bestimmt, die
aus einer Wechselstromquelle gespeist, beispielsweise mit Heiz- und Anodenstrom versorgt
werden. Sie kann jedoch auch bei Gleichstromspeisung verwendet werden, wenn der Speisestrom Störfrequenzen enthält, die
infolge mangelhafter Beruhigung die Veranlassung für das Entstehen von Oberschwingungen
innerhalb der Ubertragungsanlage sind.
Man kann selbstverständlich die Kompensationsspannung auch einer anderen an derselben
Stromquelle liegenden Einrichtung entnehmen, wenn diese gerade die erforderliche
Frequenz aufweist, so daß ein besonderer Frequenzwandler überflüssig wird. Dies ist oft
bei den für die Feldspeisung dynamischer Lautsprecher vorgesehenen Gleichrichtern der
Fall, die die zweite Harmonische gewöhnlich ziemlich stark ausgeprägt enthalten.
Für die erforderliche Frequenzwandlung, Phasendrehung und Amplitudenreglung können
die an sich bekannten Mittel verwendet werden. Der Erfindungsgedanke ist für sehr
viele Anwendungszwecke vorteilhaft, so neben den schon erwähnten Sprech- und Übertragungsanlagen
bei Bildfunk-, Fernsehapparaten, bei medizinischen und insbesondere
bei Meßgeräten.
Neben der nahezu vollkommenen Beseitigung von Störgeräuschen ist als weiterer Vorteil
des Erfindungsgedankens zu erwähnen, daß die Befreiung von Störungen mit einem
sehr viel geringeren Aufwand erfolgen kann als bisher. Die normal für die gesamte
Leistung zu dimensionierenden Beruhigungsmittel können fortfallen oder zum mindesten
sehr viel kleiner gehalten werden. Dies ist insbesondere für Verstärker sehr großer
Leistung von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Da man gemäß der Erfindung die Kompensationsspannungen
beispielsweise bei einem Verstärker schon der Anfangsstufe zuführen kann, genügt es, der Störquelle nur eine verhältnismäßig
kleine Kompensationsenergie zu ioo entnehmen. Dadurch werden die für die Übertragung
dieser Energie erforderlichen Schaltmittel ebenfalls sehr klein und billig.
In den Abbildungen sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens
dargestellt.
Abb. ι zeigt die Endröhre V eines Verstärkers,
der über den Transformator T1 an den Eingang E und über den Transformator T2
an den Ausgang A angeschlossen ist. Die Kathode der Verstärkerröhre wird über den
Transformator Tn aus dem Netz N gespeist. Durch diese Art der Speisung wird in dem
Verstärkerkreis eine Störfrequenz von der doppelten Frequenz des Netzes erzeugt. Diese
Frequenz wjrd durch eine über den Transformator T3 dem Gitterkreis der Röhre zugeführte
Kompensationsspannung unschädlich gemacht. Die Primärwicklung des Übertragers T3 ist über ein Potentiometer P zur
Amplitudenregulierung und über eine Einrichtung zur Phasendrehung PD an den Fre-
quenzwandler FW angeschlossen. Mit Hilfe des Frequenzwandlers werden aus der Netzfrequenz
diejenigen Frequenzen erzeugt, die in der Verstärkereinrichtung kompensiert werden sollen. Handelt es sich darum, die
doppelte Frequenz des Netzes zu beseitigen, so wird als Frequenzwandler ein Gleichrichter
ausreichen.
Abb. 2 zeigt einen aus den drei Röhren V1,
to V2, F3 aufgebauten Verstärker, bei dem die
Heizspannung über den Transformator TiV1 dem Netz iV entnommen wird. Die Verstärkerröhren
sind über die Transformatoren T1 und T4 an den Eingang £ und an den Laut-Sprecher
L angeschlossen. Die Transformatoren T2 und T3 dienen zur Kopplung zwischen
den Röhren. Die Lieferung der Anodenspannung, die ebenfalls aus dem Netz erfolgen
könnte, ist in der. Schaltung nicht näher dar-' gestellt.
Gemäß der Erfindung soll nun die in der Verstärkerschaltung auftretende zweite Harmonische
der Netzfrequenz kompensiert werden. Die zweite Oberschwingung kann dabei durch die Wechselstromheizung der Röhre
oder auch durch die für die Lieferung der Anodenspannung vorgesehenen Gleichrichter
hervorgerufen sein. In Abb. 2 ist als Beispiel angenommen, daß der Erregerstrom für die
Feldwicklung LF des dynamischen Lautsprechers L einem besonderen Gleichrichter G
entnommen wird, der über einen besonderen Transformator 7W2 mit dem Netz verbunden
ist. Da es nun wegen der großen Induktivität der Lautsprecherfeldwicklung nicht erforderlich
ist, die von dem Gleichrichter G gelieferte Gleichspannung sehr weitgehend zu
entstören, enthält diese sicher die zweite Harmonische der Netzfrequenz. Es ist daher
nicht erforderlich, für die Erzeugung der gemäß der Erfindung zur Kompensation notwendigen
Frequenz einen besonderen Frequenzwandler aufzustellen, sondern man wird die Kompensationsfrequenz hinter dem Gleichrichter
G abnehmen und sie über eine Einrichtung zur Phasendrehung PD und ein
Potentiometer P2 der Verstärkereinrichtung zuführen.
Die Zuführung der Kompensationsspannung kann beispielsweise über einen Transformator
T4 im Gitterkreis der Röhre V2 erfolgen,
falls die Störungen besonders hier auftreten. Jedoch ist es selbstverständlich möglich,
die Entstörung an jedem beliebigen anderen geeignet erscheinenden Punkte oder auch gleichzeitig an mehreren Punkten vorzunehmen.
Claims (3)
- Patentansprüche:ι. Ubertragungsanlage, insbesondere Verstärker zur Übertragung elektrischer Signalströme, in der störende Oberwellen (Störfrequenzen) der Grundfrequenz des die Anlage speisenden, beispielsweise mit Heiz- und Anodenstrom versorgenden Wechselstromes zusätzlich erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kompensation dieser Störfrequenzen der Speisewechselstromquelle eine Spannung der Grundfrequenz entnommen und auf die zu kompensierende Störfrequenz transformiert wird oder eine der Störfrequenz entsprechende Spannung der Speisewechselstromquelle entnommen und der Anlage in Gegenphase zur Störfrequenz und in geeigneter Amplitude zugeführt wird.
- 2. Übertragungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz-Wandlung mit Hilfe von Gleichrichtern erfolgt.
- 3. Übertragungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kompensation die Oberschwingungen von an- '85 deren an die gleiche Speisestromquelle angeschlossenen Übertragungsanlagen benutzt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE598243C true DE598243C (de) |
Family
ID=575937
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT598243D Active DE598243C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE598243C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747931C (de) * | 1934-08-08 | 1944-10-20 | Stromversorgungsgeraet fuer Fernsehempfaenger | |
DE872548C (de) * | 1951-01-03 | 1953-04-02 | Siemens Ag | Anordnung zur UEbertragung von Nachrichten ueber ein symmetrisches Traegerstromkabelmit Fernstromversorgung der Verstaerkeraemter |
-
0
- DE DENDAT598243D patent/DE598243C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747931C (de) * | 1934-08-08 | 1944-10-20 | Stromversorgungsgeraet fuer Fernsehempfaenger | |
DE872548C (de) * | 1951-01-03 | 1953-04-02 | Siemens Ag | Anordnung zur UEbertragung von Nachrichten ueber ein symmetrisches Traegerstromkabelmit Fernstromversorgung der Verstaerkeraemter |
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