DE594757C - Schutzschaltung fuer Einfachsammelschienensysteme - Google Patents
Schutzschaltung fuer EinfachsammelschienensystemeInfo
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- DE594757C DE594757C DE1930594757D DE594757DD DE594757C DE 594757 C DE594757 C DE 594757C DE 1930594757 D DE1930594757 D DE 1930594757D DE 594757D D DE594757D D DE 594757DD DE 594757 C DE594757 C DE 594757C
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- double line
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/22—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for distribution gear, e.g. bus-bar systems; for switching devices
Landscapes
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
Hochspannungsverteilungsnetze werden grundsätzlich in zwei Formen ausgeführt,
entweder sind die Verteilungsleitungen zu Ringen zusammengeschaltet, wobei jede Abnehmerstation
die Energie von zwei Seiten beziehen kann, oder die Leitungen sind von einer Speisestelle aus strahlenförmig zu den
Abnehmergebieten geführt, so daß die Abnehmerstationen nur von einer Seite gespeist
werden. Sind in einem solchen Netz Doppelleitungen angeordnet, so ist im allgemeinen
die Stromversorgung der Unterstationen ähnlich der bei Ringbetrieb, da auch jede
Station über zwei Leitungen her Energie beziehen, kann. Die Schaltung der Abnehmerstationen
an das Netz erfolgt dabei in der Weise, daß die Sammelschienen über zwei Schalter (Eingangsschalter) an die Doppelleitung
angeschlossen werden. Über zwei weitere Schalter wird dann die Doppelleitung zur nächsten Station weitergeführt.
Es ist auch bekannt, in den einzelnen Stationen Einfachsammelschienensysteme vorzusehen,
die an ihren Enden durch je einen Schalter mit durchgehenden Doppelnetzleitungen
verbunden sind. In Abb. 1 ist die Schaltung eines derartigen Verteilungsnetzes
dargestellt. Es bedeutet A die Speisestation, B, C, D die Abnehmerstationen, I und II bezeichnen
die Doppelleitungen. Die Sammelschienen in den Stationen B, C und D sind
an ihren Enden mit dem Netz so verbunden, daß nur zwei Hauptschalter erforderlich sind.
Dementsprechend verringert sich auch die Anzahl der erforderlichen Nebenapparate, wie
Trennschalter usw.
Als Schutzeinrichtung für eine derartige Station gegen Fehler auf den Doppelnetzleitungen
schlägt die Erfindung vor, Energieriehtungsrelais anzuordnen, deren Stromspulen von zwei in Differentialschaltung
liegenden, in die Sammelschienen zwischen Verbraucher und die Doppelleitung geschalteten
Stromwandlern erregt sind und die beim Auftreten eines Fehlers in der Doppelleitung
die Sammelschiene von dem fehlerhaften Teil der Doppelleitung abschalten. Hierdurch wird erreicht, daß bei einem Minimum
von Relais und Zusatzapparaten eine selektive Arbeitsweise erzielt wird, derart,
daß bei einem Kurzschluß, der in der Doppelleitung selbst auftritt, die Sammelschiene von
dem fehlerhaften Teil der Doppelleitung abgeschaltet wird. Es ist zweckmäßig, in jede
Abnehmerstation weiterhin ein auf Überstrom ansprechendes Relais anzuordnen, das
beim Auftreten eines Fehlers in den Sammelschienen oder beim Abnehmer die Sammelschienen
durch beide Schalter von der Doppelleitung trennt.
In Abb. 2 ist eine derartige Schutzschaltung zur Darstellung gebracht. In die Sam-
-! i CjT
melschienen sind zwischen den Anschlüssen für die Abnehmer und den Leistungsschaltern,
welche die Verbindung mit den Doppelleitungen herstellen, zwei Stromwandler ein
gebaut. Die Stromwandler sind mit den Enden L1 und L2 ihrer Sekundärwicklungen
so.über die Primärwicklung eines Zwischenwandlers b verbunden, daß in dem Zwischenwandler
die Summe der beiden aus der Doppelleitung in die Sammelschiene fließenden Ströme wirksam wird. Der Mittelpunkt dieser
Primärwicklung ist über die Stromspule eines Energierichtungsrelais α mit den direkt
zusammengeschlossenen Klemmen L1 der !5 Stromwandler verbunden, so daß bei gleichem
durch die Stromwandler fließendem Strom die Stromspule des Energierichtungsrelais
stromlos bleibt. Die Spannungsspule des Energierichtungsrelais ο wird von der
ao Netzspannung U erregt. Die Auslösespulen der
beiden Netzschalter sind über eine Batterie mit den Betätigungskontakten des Energierichtungsrelais
so verbunden, daß je nach der Ausschlagsrichtung des Energierichtungsrelais
der eine oder der andere Leistungsschalter ausgelöst wird.
Auf dem Schenkel des Zwischenwandlers b ist eine Sekundärwicklung angeordnet, an
welche die Stromspule eines Überstromrelais c angeschlossen ist. Die Betätigungskontakte dieses Relais sind so in die Auslösekreise
der beiden Schalter eingeschaltet, daß beim Ansprechen des Relais stets beide Schalter ausgelöst werden. Bei einem Fehler,
der in der Sammelschiene der betreffenden Unterstation oder bei einem Abnehmer auftritt,
spricht dann das Überstromrelais c an und bringt beide Sammelschienenschalter zur
Auslösung.
Tritt aber ein Kurzschluß in den Doppelleitungen auf, etwa an der StelleK der Abb. i,
dann ändert sich die Stromverteilung in den beiden Stromwandlern der Sammelschiene,
so daß das Energierichtungsrelais α anspricht und nur den an die Leitung I angeschlossenen
Leistungsschalter zum Auslösen bringt. Es werden zunächst die Schalter CI5 DI und
hierauf die Schalter 51 und Al nacheinander abgeschaltet. Dies wird in folgender Weise
erreicht.
Nach dem Auftreten des Kurzschlusses bei K verteilt sich zunächst der Kurzschlußstrom
zwischen der Sammelschiene A und der Unterstation C je zur Hälfte auf die beiden
parallelen Leitungen, da diese Leitungen zwischen A und C genau gleiche Länge und
gleichen Querschnitt haben und durch die Sammelschienen an den Punkten^ und C
praktisch widerstandslos miteinander verbunden sind. Infolgedessen bleibt zunächst die
Brücke bei B mit ihrem Relais stromlos.
Auf seinem weiteren Weg von der Brücke bei C und der Kurzschlußstelle /C bieten sich dem
Kurzschlußstrom zwei Wege verschiedener Länge und damit auch verschiedenen Wider-Standes,
nämlich der eine unmittelbar von Station C nach K1 der andere von Station C
über D nach Ä". Infolgedessen fließt ein Teil des Kurzschlußstromes, der größer als die
Hälfte ist, von C durch die Leitung I unmittelbar nach Ä". Da aber die Leitung I von
A bis C nur die Hälfte des Kurzschlußstromes führt, muß der Unterschied über die
Brücke bei C von der Leitung II her geliefert werden. Dadurch wird das Richtungsrelais
der Brücke C zum Ansprechen gebracht und der Schalter Cl ausgelöst. Der
zweite Teil des Kurzschlußstromes, der über die Leitung II und die Brücke D zur Kurzschlußstelle
fließt, löst in gleicher Weise mit Hilfe des Richtungsrelais den Schalter DI
ebenfalls aus.
Nach der Betätigung der Schalter CI und Dl ändert sich die ursprüngliche Stromverteilung.
Die Strecke BD der Leitung II ist nunmehr völlig frei vom Kurzschlußstrom,
die Strecke BK der Leitung I dagegen führt jetzt den vollen Kurzschlußstrom. Zwischen
A und B schließlich verteilt sich der Kurzschlußstrom zu gleichen Teilen auf beide Leitungen.
Es fließt deshalb von diesem Zeitpunkt ab der halbe Kurzschlußstrom über die Brücke B, die bis dahin stromlos war. Infolgedessen
wird jetzt erst das Richtungsrelais dieser Brücke zum Ansprechen gebracht und dadurch der Schalter Bl ausgelöst.
Nunmehr sind die beiden parallelen Leitungen völlig voneinander getrennt. Um die
Kurzschlußstelle auch vom Netz abzuschalten, muß noch der Schalter^I auslösen, was
in bekannter Weise durch Anordnen eines zeitverzögerten Überstromrelais in der Station
A erfolgen kann.
Obgleich also die Richtungsrelais der Stationen B, C, D ohne Zeitglied arbeiten, betätigen
sie dennoch infolge der Änderung der Verteilung des Kurzschlußstromes ihre
Schalter nacheinander. Die Gesamtabschaltzeit setzt sich aus den einzelnen Arbeitszeiten
sämtlicher zur Auslösung kommender Relais und Ölschalter zusammen.
Wesentlich kürzere Abschaltzeiten werden erreicht, wenn erfindungsgemäß alle zur Auslösung
kommenden Schalter gleichzeitig gesteuert werden. In Abb. 3 ist eine derartige Schaltung dargestellt. Sowohl die Auslösespulen
il der Sammelschienenschalter der Leitung I als auch die Auslösespulen ^II der
Sammelschienenschalter der Leitung II sind untereinander parallel geschaltet. Die Auslösespulen
liegen mit sämtlichen Betätigungskoniakten der Energierichtungsrelais α und
einer Hilfsbatterie so in Serie, daß beim Ansprechen
irgendeines der Energierichtungsrelais α sämtliche Schalter der zugehörigen,
vom Fehler betroffenen Leitting ausgeschaltet werden.
Claims (6)
1. Schutzschaltung für Einfachsammelschienensysteme,
die an ihren Enden durch je einen Schalter mit durchgehenden Doppelnetzleitungen verbunden sind,
gekennzeichnet durch ©in Energierichtungsrelais (a), dessen Stromspule von
zwei in Differentialschaltung liegenden, in die Sammelschienen zwischen Verbraucher
und die Doppelleitung (I, II) geschalteten Stromwandlern (L1, L2) erregt ist
und das beim Auftreten eines Fehlers in der Doppelleitung (I, II) die Sammelschiene
von dem fehlerbehafteten Teil der Doppelleitung abschaltet.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Abnehmerstation
noch ein auf Überstrom ansprechendes Relais (c) vorgesehen ist, das
beim Auftreten eines Fehlers in den Sammelschienen oder beim Abnehmer die Sammelschienen durch beide Schalter von
der Doppelleitung trennt.
3. Schaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Überstromrelais
von der Summe der beiden aus der Doppelleitung zufließenden Ströme erregt ist.
4. Schaltung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Überstromrelais
an der Sekundärwicklung eines Zwischenwandlers (b) liegt, dessen Primärwicklung von der Summe der bei-■den
aus der Doppelleitung zufließenden Ströme erregt ist.
5. Schaltung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösemagnete
(S1, S2) aller an eine Leitung
(I, II) des Doppelleitungssystenies angeschlossener Schalter durch Hilfsleitungen
so miteinander verbunden sind, daß alle Schalter gleichzeitig ausgelöst werden.
6. Schaltung nach Anspruch 1 bis S,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösemagnete aller an eine Leitung des Doppelleitungssystemes
angeschlossener Schalter parallel und mit den ebenfalls parallel geschalteten Kontakten des Energierichtungsrelais
(α) in Serie liegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Ergänzungsblatt zur Patentschrift 594 757 Klasse 21c Gruppe 68/50.
Vom Patentsucher ist als der Erfinder angegeben
worden:
Dipl.-Ing. A. Groß in Mannheim.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE594757T | 1930-07-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE594757C true DE594757C (de) | 1934-03-21 |
Family
ID=6573518
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930594757D Expired DE594757C (de) | 1930-07-17 | 1930-07-17 | Schutzschaltung fuer Einfachsammelschienensysteme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE594757C (de) |
-
1930
- 1930-07-17 DE DE1930594757D patent/DE594757C/de not_active Expired
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