DE594663C

DE594663C - Verfahren zur Herstellung von UEberzuegen aus Lacken, Standoelen, Lack- und Standoelfarben und Rostschutzanstrichen

Info

Publication number: DE594663C
Application number: DEP58903D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-12-12
Filing date: 1928-10-28
Publication date: 1934-03-20
Also published as: GB386101A

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
20. MÄRZ 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Ju 594663 KLASSE 75 c GRUPPE

August Pahl in Berlin-Wilmersdorf

und Rostschutzanstrichen

Zusatz zum Patent 557

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Oktober 1928 ab Das Hauptpatent hat angefangen am 12. Dezember 1925.

Im Hauptpatent ist vorgeschlagen, Überzüge aus Lacken, Standölen, Lack- und Standölfarben oder auch Rostschutzanstrichen in der Weise herzustellen, daß die Grundmasse, bestehend aus Standölen mit Zusatz von Harzen, Kunstharzen usf., ohne jegliche Verdünnungsmittel zunächst durch Erhitzung dünnflüssig gemacht und in dünnflüssigem Zustand durch Druckluft auf die mit dem AnstrichzuversehendeOberflächeaufgespritztwird. Die Grundmasse für solche Anstriche kann wie folgt zusammengesetzt sein:

a) wenn es sich um eine Rostschutzfarbe handelt: 45 °/₀ Standöl, 55 °/₀ -Farbpigment,
b) bei einem Lack: 40 °/₀ Harz, 60 °/₀ Standöl,

c) bei einer Lackfarbe wie bei Lack, nur daß der entsprechende Farbton mit angerieben wird.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung des Verfahrens des ' Hauptpatents, und zwar in der Weise,. daß die Grundmasse für die genannten Anstriche in dünnflüssigem Zustande durch das Innere eines Flammenmantels hindurchgespritzt wird. Dadurch wird erreicht, daß die sonst beim Verlassen der Spritzdüse durch die Expansion der Luft stark abgekühlte Grundmasse im Innern des Flammenmantels erwärmt wird. Weiterhin wird auch die mit dem Anstrich zu versehende Fläche durch die Flamme, durch deren inneren Mantel die Grundmasse hindurchgespritzt wird, vorgewärmt und die Feuchtigkeitsschichten von ihr entfernt. Das hat eine sehr dichte Verbindung der aufgespritzten flüssigen Grundmasse, z. B. des Lackes, mit der zu überziehenden Fläche zur Folge, wodurch auch die Glätte und die Haltbarkeit des Überzuges verbessert werden. Dadurch, daß man die flüssige Grundmasse nicht, wie bereits bekannt ist, durch die Flamme selbst, sondern durch das Innere ihres Flammenmantels hindurchbläst, wird die Gefahr, die Grundmasse durch die Flammenhitze in Brand zu setzen, vermieden, da der Flammenkern selbst eine wesentlich niedrigere Temperatur aufweist als der Flammenmantel, die vor allem auch nicht ausreicht, um die durch das Innere des Flammenmantels hindurchgespritzte heißflüssige Grundmasse in Brand zu setzen.

Eine Einrichtung zur Durchführung der vorliegenden Erfindung ist in beispielsweiser Ausführungsform in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar in

Abb. ι im senkrechten Schnitt und in
Abb. 2 in einem Teilschnitt nach Linie A-B der Abb. 1.

Gemäß Abb. ι ist der Behälter ι für die ohne Lösungsmittel aufzuspritzende Grundmasse mit einer zweckmäßig elektrischen Heizvorrichtung 2 ummantelt. In den Behälter ι führt das Preßluftrohr 3, um die verflüssigte Grundmasse unter Druck zu setzen. Die Zuführung der Preßluft zum Rohr 3 erfolgt durch die Preßluftleitung 4 unter Vermittelung eines Dreiweghahnes 5. Auf dem

ίο Boden des Behälters 1 tritt die flüssige Grundmasse in die Materialdüse 6, die gleichfalls mit einer zweckmäßig elektrischen Heizvorrichtung 7 ummantelt ist. Die Förderung der flüssigen Grundmasse aus der Düse 6 nach außen (das Spritzen) erfolgt einerseits unter dem Überdruck der durch die Preßluftleitung 3 zugeführten Luft, andererseits durch die Saugwirkung einer die Grundmassendüse konzentrisch umschließenden Preßluftdüse 8, der die Preßluft durch Leitung 8 zugeführt wird. Die Leitung 8 ist wieder unter Verwendung des Dreiweghahnes 5 an die Preßluftleitung 4 angeschlossen.

Gemäß der Erfindung sind Preßluft und Grundmassendüse konzentrisch umschlossen von einer Luftdüse 14, der von einer besonderen Preßluftleitung 10 durch eine mit dieser in Verbindung stehende Luftkammer 9 die Verbrennungsluft zugeführt wird. Die Luftdüse 14 ihrerseits ist von der Gasdüse 13 konzentrisch umschlossen, der Preßgas durch die Preßgasleitung 12 zufließt. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß ein Heizflammenmantel mit kühlerem Flammenkern gebildet wird, durch welchen der die Grundmasse tragende Förderluftstrom tritt, so daß die Grundmasse lediglich der Temperatur des Flammenkerns ausgesetzt ist. Die gebildete Flamme dient dabei erstens dazu, die durch die Expansion, eingetretene Abkühlung der Grundmasse in der Temperaturzone des Flammenkerns auszugleichen, zweitens dazu, die mit dem Aufstrich zu versehende Fläche vorzuwärmen. Es wird auch die Feuchtigkeit von der Fläche entfernt und eine zu plötzliche Abkühlung der Grundmasse auf der Fläche verhütet.

15 ist ein Drosselkörper zur Regelung des Grundmassenzuflusses, der durch Handgriff ιό entgegen der Schließfeder 17 gesteuert _so werden kann.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Überzügen aus Lacken, Standölen, Lack- und Standölfarben und Rostschutzanstrichen ohne Verdünnungsmittel gemäß Patent 557 612, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzutragende Überzugsmasse, nachdem g₀ sie zuvor durch Erwärmen leichtflüssig gemacht ist, beim Verlassen der Spritzdüse zwecks Vermeidung der Abkühlung mit einem Flammenmantel umgeben wird.

2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I, bestehend aus einem an sich bekannten beheizbaren Grundmassebehälter versehenen Spritzapparat, dessen Farbdüse von einer Förderluftdüse umschlossen ist, während die Förderluftdüse ihrerseits von der Verbrennungsluftdüse (14) und diese von der Brennstoffdüse (Preßgasdüse) (13) konzentrisch umgeben ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen