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Verfahren zur Herstellung von Überzügen sowie Rostschutzanstrichen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Überzügen sowie Rostschutzanstrichen, bei welchem die Grundmasse des Überzuges aus Standölen mit Zusatz von Harzen, Kunstharzen, Teer, Asphalt, Wachs, Paraffin u. dgl., ohne oder mit nur wenig zur Verflüssigung nicht ausreichenden Verdünnungsmitteln besteht. Nachdem diese Grundmasse durch Erwärmung dünnflüssig gemacht ist, werden gemäss der Erfindung die die Grundmasse bildenden Stoffe beim Verlassen der Spritzdüse mit einem Flammenmantel umgeben. Dadurch wird eine Anzahl nicht vorhersehbarer neuer technischer Wirkungen und Effekte erzielt, die im folgenden noch eingehend dargelegt werden.
Es sind bereits Verfahren bekanntgeworden, um stark erhitzte Stoffe in feinkörnigem, staubförmigem oder flüssigem Zustande unter Druck auf eine geeignete Unterlage aufzubringen. Nach diesen Verfahren werden die Stoffe in die Flamme einer Lötlampe oder in eine beliebige Gebläseflamme hineingeführt und durch den Druck dieser Flamme mit fortgerissen, erhitzt und auf die Unterlage aufgetrieben. Wesentlich ist bei diesen bekannten Verfahren, dass es sich ausschliesslich um Stoffe wie z. B. fein gekörntes oder gepulvertes Lötzinn, feinst verteiltes Aluminium handelt, welche Stoffe im Gegensatz zu Harzen, Standölen u. dgl. einen relativ hohen Flammpunkt besitzen und nur in feinst verteiltem Zustande brennbar sind, also nicht als hochentzündliche Stoffe bezeichnet werden können.
So wird beispielsweise nach einem bekannten Verfahren durch den Druck der Flamme fein gekörntes Lötzinn auf die zu verlötende oder zu verzinnende Unterlage aufgetrieben und, da es in der Flamme gleichzeitig bis zum Schmelzen erhitzt wurde, fest mit der Unterlage verbunden.
Es ist aber auch bekanntgeworden, hochentzündliche Flüssigkeiten, Lacke, Öle u. dgl. durch
Spritzen auf eine Unterlage aufzubringen, wobei diesen Stoffen unter Umständen nur wenig Verdünnungsmittel zugesetzt wurden. Bei diesen bekannten Verfahren wurden jedoch die zum Lackieren verwendeten hochentzündlichen Stoffe nicht durch eine Flamme hindurchgespritzt, sondern einfach auf eine Unterlage-eventuell unter Zuhilfenahme von heissen Gasen-aufgetragen, da man es bisher für unmöglich hielt, hochbrennbare Stoffe ohne Entzündung durch eine Flamme hindurchzuspritzen, deren Temperatur weit über ihrem Entflammungspunkt liegt.
Aus den Versuchen des Erfinders hat sich ergeben, dass es möglich ist, beim Hindurchführen hochbrennbarer Stoffe durch die Flamme die Eigenschaften dieser Stoffe dadurch zu verändern, dass bei dem geschilderten Vorgang die letzten Reste der flüchtigen Anteile beseitigt werden und trotz der hohen Temperatur des Flammenmantels (600-10000 C) die hochentzündliche Grundmasse nicht entflammt wird.
Dieses bisher in der einschlägigen Technik unbekannte und nicht angewendete Phänomen findet seine Erklärung darin, dass erfindungsgemäss die Grundmasse vorher flüssiggemacht wird und in diesem Zustande unter dem Druck eines Pressmittels nach dem Verlassen der Spritzdüse zunächst auf einen relativ langem Wege durch den kühlen Flammenkern und dann auf einem relativ kurzen Wege durch den hoch erhitzten Flammenmantel hindurchgeblasen wird. Infolge der Dünnflüssigkeit der Grundmasse und des hohen Druckes des Pressmittel ist die Geschwindigkeit des Farbstrahles eine derart hohe, dass eine Entflammung des hoch entzündeten Lackes oder Öles nicht stattfinden kann.
Während des Hindurchgehens des Farbqtrahles durch den kühlen Kern ist die Grundmasse durch den sie umgebenden heissen Flammenmantel nach aussen gegen Abkühlung geschützt, so dass sie in heissem Zustande auf der Unterlage ankommt. Während des darauffolgenden ungemein raschen Hindurchblasens des Farbstrahles durch den Flammenmantel werden die letzten Reste der flüchtigen Anteile beseitigt, und findet infolge der Erhitzung der Unterlage durch den Flammenkern und infolge der hohen Temperatur der auf die Unterlage mit hohem Druck aufgespritzten Grundmasse eine Verdampfung der Oberf1ächenfeuchtigkeit
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der Unterlage und auch ein mechanisches Wegsoheuern des auf der Unterlage befindlichen Schmutzes u. dgl. statt.
Ein weiterer Vorteil der Vorerhitzung der mit dem Anstrich zu überziehenden Oberfläche durch die Flamme, durch deren Kern hindurch die verflüssigte Grundmasse gespritzt wird, liegt darin, dass durch die Oberfläche selbst eine weitere zusätzliche Erwärmung der Grundmasse herbeigeführt wird.
Das ist wichtig, um eine besonders innige Verbindung der aufgespritzten flüssigen Grundmasse aus Lack, Standölen usw. mit der Fläche, die mit dem Überzug versehen werden soll, zu erzielen und damit die Güte und Haltbarkeit des Überzuges zu verbessern.
Der durch das erfindungsgemässe Verfahren erzeugte Überzug besitzt daher eine grössere Dichtigkeit als die durch die bekannten Verfahren hergestellten ähnlichen Überzüge.
Das Verfahren nach der Erfindung bringt auch weitgehende wirtschaftliche Vorteile mit sich, indem es das bisher nötige Grundieren, den Voranstrich und den Deckanstrich vollständig überflüssig macht, da der einmalige Überzug vollständig ausreicht.
Eine Einrichtung zur Durchführung des angemeldeten Verfahrens ist in beispielsweiser Ausführungsform in der beigefügten Zeichnung dargestellt, u. zw. in Fig. 1 im senkrechten Schnitt und in Fig. 2 in einem Teilschnitt nach Linie A-B der Fig. 1-
Gemäss Fig. 1 ist der Behälter 1 für die ohne Lösungsmittel aufzuspritzende Grundmasse des Lacks, Standöls, der Lack-oder Standölfarbe oder auch des Rostanstrichs mit einer z. B. elektrischen Heizvorrichtung 2 ummantelt,
Am Boden'des Behälters 1 ist ein Durchtrittskanal 3 vorgesehen, der in die Materialdüse 3'über- geht, so dass die im Behälter 1 verflüssigte Grundmasse durch Kanal 3 zur Materialdüse 3'fliesst.
Diese Materialdüse 3'ist ebenfalls mit einem Heizmantel 4, der z. B. eine elektrische Heizspirale aufweist, ummantelt.
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wird die Pressluft durch Kanäle 5'zugeführt. Wichtig ist nun, dass die Materialdüse 3'und die Pressluftdüse 5 von einer Gasdüse'1 umschlossen it, durch weIche das zur Bildung der T lamme erforderliche Brenngas austritt. Die Zuführung des Brenngases zur Düse 7 erfolgt durch einen Ringkanal 8, der seinerseits mit einer Pressgasleitung 8'in Verbindung steht. Diesem Kanal 8'wird das Gas durch Anschlussnippel y zugeleitet.
Die zur Verbrennung erforderliche Luft wird gleichfalls in die Düse 7 eingeleitet, u. zw. auf dem Weg, dass die die laterialdüse ummantelnde Pressgasdüse durch Bohrungen 6 mit der sie umschliessenden Brenngasdüse in Verbindung steht, so dass die zur Verbrennung erforderliche Luft durch die Bohrungen 6 in die Pressgasdüse eintritt und sich mit dem durch den Ringkanal 8 in die Press- gasdüse eingeführten Brenngas mischt.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, dass der innere Teil der aus der Pressgasdüse f gespeisten Flamme als genügend kühler und voluminöser Flammenkern konstant aufrechterhalten bleibt und
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Die gebildete Flamme dient demnach
1. dazu, dass ohne Gefahr des Einbrennens der vorerhitzten Grundmasse diese sich nicht abkühlen kann, was sonst beim Austritt der Grundmasse aus der Düse infolge der Expansion eintreten müsste, und
2. dazu, die mit dem Überzug zu versehende Oberfläche vorzuwärmen, damit die Grundmasse auf eine vorgewärmte Oberfläche auftrifft und infolgedessen sich nicht unmittelbar beim Auftreffen auf sie abkühlt und damit auch die Feuchtigkeit der mit dem Überzug zu versehenden Oberfläche vor Auftreffen der Grundmasse auf sie durch die Flamme entfernt wird.
Um die Materialdüse 3'nur nach Bedarf zu öffnen, ist ein Drosselkörper 9 vorgesehen, der mit seiner Spitze die Materialdüse 3'absperrt und der durch Feder 11 in der Absperrlage festgehalten wird.
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Die elektrischen Heizkörper sowohl des Massenbehälters 1 als auch der Materialdüse 3'können durch einen Regulierwiderstand 13, der von aussen mittels Drehgriffs 13'einstellbar ist, auf bestimmte Temperatur geregelt werden. Die Zuführung des Heizstrom-erfolgt durch Leitungen, die im Gehäusestutzen verlaufen, in welchem Gehäuse auch der Kanal 8'für das Brenngas und der Kanal 5'für die
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