-
Einrichtung zur Herstellung von aus einer Ober- und einer Unterlage
gebildeten Fasersto$streifen mit einer abgemessenen Füllung Die Erfindung betrifft
eine Einrichtung zur Herstellung von aus einer Ober- und Unterlage gebildeten Faserstoffstreifen
mit einer genau abgemessenen Füllung aus zerkleinerten, z. B. pulverförmigen Stoffen.
-Die Einrichtung kann beispielsweise zur Herstellung, von gefüllten Streifen dienen,
die dazu benutzt werden, um Stangen- und Balkenhölzer herumgelegt zu werden, um
so die Hölzer gegen Fäulnis zu schützen. Die Einrichtung kann jedoch auch zur Herstellung
von gleichartigen Streifen für andere Zwecke Verwendung finden.
-
Die Einrichtung besteht aus Faserstoffrollenlagern, Abzug- und Leitwalzen
für die beiden Lagen, die die Lagen zuerst getrennt halten und alsdann zusammenführen,
und einer die beiden Lagen zusammennähenden Randnähmaschine. Zur Erzielung eines
gleichmäßigen Produktes ist es unbedingt erforderlich, daß die Abgabe der zerkleinerten
oder pulverförmigen Stoffe auf die untere Streifenlage stets in genau gleicher Menge
erfolgt, da andernfalls die fertigen Streifen Knoten und Buckel sowie verhältnismäßig
flache Stellen aufweisen würden.
-
Erfindungsgemäß wird nun diesem Erfordernis dadurch Rechnung getragen,
daß oberhalb des Laufweges der unteren Stofflage vor der Vereinigungsstelle der
beiden Lagen ein die Füllstoffe enthaltender, unten offener Behälter angeordnet
ist, unter dessen unterer öffnung sich eine diese Öffnung - verschließende und den
Auslauf der Füllstoffe auf die untere Streifenlage regelnde Verteilerwalze befindet.
Eine solche Verteilerwalze gibt die Füllstoffe mengenmäßig genau im Verhältnis zu
ihrer Umdrehungszahl ab und beendet die Abgabe, da die Walze j a die untere Öffnung
des Behälters verschließt, in dem Augenblick, wo sie zum Stillstand kommt.
-
Ähnliche Einrichtungen sind bereits bekanntgeworden. Diese weisen
jedoch keine gleichmäßige Abgabe der Füllstoffe auf. Es wurde dabei versucht, die
Abgabe durch einfache Schieber, durch eine Förderschnecke oder durch einen Ventilator
zu regeln. Eine genau gleichmäßige Abgabe der Füllstoffe bzw. eine Beendigung der
Abgabe bei Stillstand der Streifenbahnen konnte damit nicht erzielt werden. Da die
Streifen zumeist aus sehr grobem, billigem und viele Fehler aufweisendem Stoff bestehen,
so kommt ein Stillstand der Bahnen zum Zwecke des Herausschneidens der schadhaften
Stellen sehr häufig vor. Auch eine unterhalb der Füllmittelbehälteröffnung angeordnete
Walze wurde bereits verwendet, doch schloß bei dieser bekannten Vorrichtung die
Walze die Öffnung nicht ab. Sie diente vielmehr dazu, einen Imprägnierungsstoff
sprühregenartig niederfallen zu lassen.
-
Zweckmäßig wird gemäß der Erfindung die Bewegung der Verteilerwalze
von der Bewegung der unteren Streifenbahn abhängig emacht, da dann die Verteilung
der Füll-e>
stoffe auf jede Längeneinheit der unteren Streifenlage
stets gleichmäßig ist. Ferner wird gemäß der Erfindung an der einen Seite der Verteilerwalze
ein die Größe der Behälteröffnung verändernder Schieber angeordnet, damit auf diese
Weise der Korngröße der Füllstoffe Rechnung getragen werden kann. Weiterhin soll
die Verteilerwalze längsgeriffelt sein, um unabhängig von der zwischen der Walze
und den Füllstoffen auftretenden Reibung eine gleichmäßige Mitnahme der Füllstoffe
durch die Walze zu gewährleisten. Unter der Walze kann gemäß der Erfindung ein in
seiner Neigung einstellbares, die Füllstoffe auf die untere Stofflage führendes
Ablaufblech angeordnet «erden. Ferner kann im Behälter noch eine Rührwelle vorgesehen
sein, die die Füllstoffe auflockert und an sich bekannt ist, während das Füllgut
durch ein ebenfalls an sich bekannte. Becherwerk dein Behälter zugeführt wird.
-
Das Stillsetzen der ;Maschine bei Fehlern in der Stoffbahn kann dabei
unmittelbar durch ein Fühlwalzenpaar erfolgen, oder diese geben ein Signal an den
Maschinenwärter. Mit dem Stillsetzen der Maschine durch die Einrichtung gemäß der
Erfindung hört auch die Abgabe der Füllstoffe selbsttätig und augenblicklich auf.
-
Die Zeichnung zeigt die nette Einrichtung in einem Ausführungsbeispiel.
-
Abb. i ist eine Längsansicht.
-
Abb.2 ist ein Schnitt nach TI-II der Abb. i.
-
Abb. 3 ist ein Schnitt längs der Faserstoffbahn der Aufgabevorrichtung.
-
Abb. d. ist eine Ansicht der Aufgabevorrichtung.
-
Abb.5 ist eine Ansicht der Aufgabevorrichtung, teilweise im Schnitt
quer zur Faserstoffbahn, und Abb.6 ist ein Grundriß der Aufgabevorrichtung. Die
Abb.3 bis 6 sind im größeren Maßstabe gezeichnet als die Abb. i und 2.
-
Die Streifen, zu deren Herstellung die Maschine zunächst gebaut worden
ist, dienen dazu, um Stangen- und Balkenhölzer herumgelegt zu werden, um die Hölzer
gegen Fäulnis zu tränken. Jedoch kann die Maschine auch zur Herstellung von gleichartigen
Streifen anderen Zweckes benutzt werden.
-
Die Maschine beginnt mit einem Gestell i und a, auf dem zwei Paare
von Lagern 3 und q, 5 und 6 für Faserstoff rollen 7 und 8 angebracht sind. Während
das erste Lager 3 und 5 jedes Paares dazu dient, die Welle einer Faserstoffrolle
drehbar aufzunehmen, während die Rolle vorgerichtet wird, d. h. während die Anfangskante
des aufgerollten Faserstoffes gerade geschnitten und an den Rest der verarbeiteten
Faserstoffbahn angenäht wird, nimmt das zweite Lager q. und 6 jedes Paares die Welle
der Faserstoffrolle auf, nachdem diese Vorrichtung erfolgt ist, und trägt sie drehbar
bis zur Verarbeitung der vollständigen Bahn. Die Bahnen, die zu den beiden Rollen
gehören, sind verschieden. Während die Bahn der oberen Rolle 7 z. B. eine einfache
Bahn von Jutegewebe ist, ist die Bahn der unteren Rolle 8 aus demselben Stoff, hat
aber außerdem noch eine Dichtungsschicht aus Bitumen. Von der Rolle 7 läuft die
Faserstoffbahn durch ein Fühlwalzenpaar g und von der Rolle 8 die Faserstoffbalin
durch ein Fühlwalzenpaar io. Die Walzenpaare g und io sind am Gestell an Hebeln
aufgehängt, so daß sie der Bewegung folgen können, die die Faserstoff'bahnen bei
der allmählichen Verkleinerung der Rollen ; und 8 machen. Die Walzen dienen dazu
und sind so ausgebildet, daß sie sowohl Löcher als Knoten der Faserstoffbalinen
melden, indem sie beim Auftreten einer solchen Unregelmäßigkeit einen elektrischen
Kontakt schließen, der entweder ein Signal hervorruft und unmittelbar die Maschine
stillsetzt oder nur eine von diesen beiden Tätigkeiten ausübt.
-
Die Bahn von den Rollen ; läuft nun durch das Zugwalzenpaar i i über
den Tisch 1 2 zu der Stempelwalze 13. Die Zugwalzen i i ziehen die Faserstoffbahn
von der Rolle 7 ab. Die Stempelwalze 13 stempelt in regelmäßigen Abständen
eine Inschrift auf die Faserstoffbahn, z. B. das Wort Innenseite, das die Benutzungsweise
des Faserstoffstreifens angibt. Die Stempelwalze 13 wird regelmäßig durch die Farbwalze
1..1 eingefärbt. Als Unterlage bei der Arbeit der Stempelwalze dient die Unterlagwalze
15.
-
Das von der Rolle 8 kommende Faserstoffband geht in derselben Weise
zwischen den Zugwalzen 16 hindurch, über den Tisch 17 zur Stempelwalze 18, die die
Faserstoffbahn auf ihrer Unterseite stempelt. i9 ist wieder eine Farbwalze, 2o eine
Unterlagwalze.
-
Die Füllung, die zwischen beiden Faserstofflagen eingefügt werden
soll, wird durch eine Aufgabevorrichtung 21 auf die untere I# aserstoffbalin aufgeschüttet.
Die Aufgabevorrichtung beginnt mit einer Einschüttgasse 22, in die die Füllung
eingeschüttet wird. Die Füllung ist ein fein zerkleinerter Stoff, der für den jeweiligen
Zweck bestimmt ist. Aus der Einscliüttgasse gleitet der Stoff in den Trog 23 eines
Becherwerks 2.I, durch das er becherweise hochgehoben und in die Schurre 25 und
26 abgegeben wird. Der Teil 26 der Schurre enthält ein Schüttelsieb.
-
Von dort fällt der Stoff in den Rumpf 27 (Abb. 3 bis 6) und von hier
in einen Kasten 28. In dem Kasten läuft eine Welle 29 11n1,
die
mit Rührflügeln 3o besetzt ist. Der von beiden Seiten schräg abfallende Boden 31
des Kastens 28 hat einen Schlitz 3ä, der durch eine Walze 33 verschlossen ist. Die
Walze 33 hat einen längsgerieften Umfang. Sie wird durch eine Riemenscheibe 34 angetrieben,
jedoch nur dann, wenn die Kupplung 35 eingerückt ist. Von der Welle 36 der Walze
33 aus wird sowohl die Welle 29 als auch die Vorschubwelle 37 für die untere Faserstoffbahn
angetrieben. Die Vorschubwelle 37 trägt Gummirollen 38, die die Faserstoffbahn berühren.
Der Rand der Seite des Bodens 34 an dem der Umfang der Walze 33 beim Umlauf den
Schlitz 32 verläßt, wird durch einen einstellbaren Schieber 39 gebildet. An der
Walze 33 liegt ein Gummistreifen 40 an, der einen Abstreifer für den an der Walze
haftenden Stoff bildet. Der Gummistreifen ist an einer Welle 41 befestigt. An der
Welle 41 ist außerhalb des Gehäuses der Walze 33 ein Hebel 42 aufgekeilt, der unter
der Wirkung einer Feder 43 steht, so daß die Welle mit dem Gummistreifen 40 stets
gegen die Oberfläche der Walze 33 gedrückt wird. Unterhalb der Walze 33 ist in schräger
Richtung ein Ablaufblech 44 gelagert. Es ist auf einer Achse 45 gehalten, die drehbar
gelagert ist, so daß das Ablaufblech 44 j e nach Bedarf in eine andere Neigung eingestellt
werden kann. Die richtet sich hauptsächlich nach dem Schüttwinkel der Füllung. Dieser
Schüttwinkel ändert sich mit der Feuchtigkeit der umgebenden Luft, da derartige
Stoffe Feuchtigkeit anzuziehen pflegen und danach ihren Schüttwinkel ändern. Von
dem Ablaufblech 44. rieselt die Füllung in gleichmäßigem Strom auf die über den
Tisch 17 laufende und von den Gummirollen 3.8 vorgeschobene Faserstoffbahn.
Von ihr wird sie zunächst in gleichmäßiger Schicht mitgenommen.
-
Die obere Faserstoffbahn läuft um die Unterlagwalze 15 herum und durch
die aus Leisten bestehende Führung 46 abwärts zu einem Rollenpaar 47 und 48. Zwischen
diesen. beiden Rollen wird die obere FaserstoffbalnZ hindurch- und mit der unteren,
auf der Oberseite mit Bitumen bestrichenen und mit der Füllung beschütteten Faserstoffbahn
zusammengeleitet. Beide Faserstoffbahnen werden jetzt zusammen vorgeschoben und
gelangen dann an eine Vielnadelnähmaschine 49. Für den zunächst betrachteten Anwendungsfall
zweier 6o cm breiter Faserstoffbahnen enthält die Nähmaschine siebzehn Nadeln. Die
Nähmaschine ist eine solche ohne Unterfaden, so daß sich das Einfädeln sämtlicher
Fäden bei guter Beleuchtung und bequem ausschließlich von oben-her ausführen läßt.
Sonst bietet die Nähmaschine nichts Ungewöhnliches. Sie führt vielmehr einen gewöhnlichen
Kettenstich aus. Mittels der Nähmaschine werden beide Faserstoffbahnen in verhältnismäßig
normalem Streifen aneinandergesteppt. Jeder Streifen bildet einen zunächst an vier
Seiten geschlossenen Umschlag für eine Füllungslage. An Stelle der Nähmaschine kann
eine andere Maschine zur Herstellung einer Verbindungslinie angebracht werden; z.
B. wird sich bei Verwendung von Faserstoffbahnen aus Papier eine Reihe geriffelter
Druckräderpaare empfehlen, die die Papierbahnen mit oder ohne Klebstoff linienweise
verbinden.
-
Hinter der Nähmaschine 49 ist ein Walzenpaar 5o angebracht, zwischen
dem die vernähten Stoffbahnen hindurchgehen. Das Walzenpaar dient entweder nur zur
Förderung oder bei besonders breiten Stoffbahnen auch zum Perforieren in der Längsrichtung.
Die Bahn läuft nun weiter zu einer Schere 51. Die Schere, die vorzugsweise aus einem
unteren feststehenden und einem oberen, senkrecht beweglichen Blatt besteht, macht
durch einen umlaufenden verstellbaren Antrieb von Zeit zu Zeit eine Schneidbewegung.
Dabei ruht das bewegliche Scherenblatt auf Federn und wird nach vollendetem Schnitt
alsbald wieder angehoben. Schnitt und Anheben erfolgen im Verhältnis zur Längsbewegung
der Faserstoffbahnen so schnell, daß keine wesentliche Stauung der ankommenden Bahn
stattfindet. Damit die Schere trotz der Schnelligkeit ihrer Bewegung keine unzulässige
Erschütterung des Tisches und der zugehörigen Teile bewirkt, ist der Aufstoß des
beweglichen Scherenblattes durch Gummipuffer gedämpft. Die Verstellbarkeit der Scherenbewegung
ist so eingerichtet, daß die abgeschnittene Streifenlänge ungefähr von 5 zu 5 cm
geändert werden kann. Der abgeschnittene Streifen wird durch ein waagerechtes Förderband
52 weiterbewegt.
-
Ein Wendetisch 53 schließt sich dem Förderband 52 an. Seine Oberfläche
liegt aber einige Zentimeter niedriger als die Oberfläche des Förderbandes, so daß
der abgeschnittene Streifen ohne Anstoß vom Förderband auf den Wendetisch übergleitet.
Am Wendetisch wird der Streifen von einem Arbeiter ergriffen und um go° gewendet.
Dadurch gelangen seine durch den Scherenschnitt entstandenen, noch offenen Kanten
in die Längsrichtung der Maschine. In dieser Stellung wird der Streifen der Zweinadelnähmaschine
54 zugeführt, die die beiden nunmehr seitlichen Kanten in einem Durchgang zusteppt.
Die Nähmaschine 54 muß eine Fördergeschwindigkeit haben, die mindestens so groß
ist, daß die Seitenkanten vernäht sind, bevor ein neuer Streifen von der Maschine
auf den
Wendetisch 53 gefördert ist. Mit der Tätigkeit der Nähmaschine
54 ist die Tätigkeit der Maschine beendet. Die Faserstoffreihen sind nun gefüllt
und verschlossen und werden auf beliebige Weise abgenommen und gestapelt.