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Verdolpapier Die bisher bekannten Verdolpapiere haben den Nachteil,
daß sie sich unter dem Einfiuß der Feuchtigkeit ausdehnen und sich in trockener
Luft zusammenziehen. Solche Flächenänderungen machen sich besonders in der Breite
der Bahn. unangenehm bemerkbar. Die Verdolpapiere werden wie -ein Kinofilm links
und rechts und meistens auch in der Mitte durch Mitnehmer, die sich auf einer Walze
befinden, geführt. Diehnt sich nun die Bahn aus, so liegt sie nicht mehr über den
Platinen auf, sondern wellt sich, was zu unangenehmen Störungen führt; teilweise
gleiten die Nadeln, welche auf die Platinen Leinwirken, nicht mehr in die Löcher
des Verdolpapiers, teilweise bleiben sie iii den Löchern hängen und beschädigen
das Verdolpapier. In beiden Fällen entstehen Fehler im Gewebe. Ferner werden die
Löcher, wenn sie nicht genau über die Nadeln zu liegen kommen, schneller abgenutzt
als bei normalem Betrieb. Eine äußerst geringe Verschiebung kann schon zu Störungen
führen.
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Man hat bisher vergeblich versucht, diese Mißstände zu beseitigen.
Z. B. ist vorgeschlagen worden, Verdolpapiere ,ebenso wie jacquardkarten mit Lack
zu überziehen, um sie dadurdh dem Einfluß der Luftfeuchtigkeitsschwankungen zu entziehen.
Derartige Lacküberzüge haben aber keine ausreichende Schutzwirkung. Der Lack wird
durch die gegen das Papier stoßende Nadel verletzt, so daß seine schützende Wirkung
verlorengeht. Weil man .einsah, daß auf diese Weise die bestehenden Mängel nicht
behoben werden konnten, hat man versucht, durch besondere Konstruktion der Ver dolmaschinen
der Schwierigkeiten Herr zu werden, insbesondere sind Konstruktionen erdacht worden,
bei denen die jac'quar d- und Verdolmaschinen mit verstellbaren Nadelbrettern und
verstellbaren Kartenprismen bzw. -zylindern versehen werden, die bei eintretenden
Fetichtigkeitsschwankungen dem Schwinden oder Strecken der Karte entsprechend eingestellt
werden sollten. Derartige Jacquard- und Verdolinaschinen haben naturgemäß den großen
Nachteil, daß ihre Bedienung geschulte Arbeiter erfordert und daß @es häufig gar
nicht gelingt, die Maschinen rechtzeitig auf einen neuen Feuchtigkeitsgehalt umzustellen,
da sich inzwischen der Feuchtigkeitsgehalt wieder geändert hat. Das einzige Mittel,
die erwähnten Unzuträglichkeiten zu vermeiden, besteht darin, künstliche Luftbefeuchtungsanlagen
einzuizchten, um so den Feuchtigkeitsgehalt der Luft in den Arbeitsräumen möglichst
gleichmäßig zu halten. Derartige Anlagen können aber nur bei bestimmten klimatischen
Verhältnissen wirtschaftlich und zufriedenstellend arbeiten. Praktisch war es so,
daß Verdolmaschinen in zahlreichen Gegenden überhaupt nicht verwendet werden konnten.
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Alle diese Schwierigkeiten sind erfindungsgemäß dadurch beseitigt,
daß ein Verdol-.. apier benutzt wird, das auf einer oi[e#rY-auf bei en Seiten
mit -Metallfolie, zweckmäßig mit Aluminiumfolie, überzogen ist. Schon ein
einseitiger
Überzug mit Metallfolie verhindert die schädlichen Dehnungen und Schrumpfungen der
Papiere, da das an der Folie festgeltlebte Papier durch die Folie in seiner Lage
gehalten wird. Außerdem hat das Bekleben mit Folie den großen Vorteil, daß das Verdolpapier
durch die Folie steifer und fester wird. Vor allem können auch die Löcher nicht
so leicht aufreißen wie bisher. Wird das Papier auf beiden Seiten mit Folie belegt,
so wird die Wirkung naturgemäß noch verbessert. Ein mit ein: in Folienbelag versehenes
Verdolpapier gleitet im übrigen': auch besser als das gewöhnliche Verdolpapier,
Aluminiumfolie eignet sich besonders gut für das Überziehen von Verdolpapieren,
da sie korrosionsbeständig und billig ist.
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Es ist zwar an sich bekannt, Pappe oder Papier auf einer oder auch
auf beiden Seiten mit Metallfolie, wie z. B. Aluminiumfolie, zu bekleben. Derartiges
Material wird in großem Ausmaß bei der Kartonagenfabrikation verwendet. Man hat
auch vorgeschlasen, mit Metallfolie beklebte Pappe oder derart beklebtes Papier
zum Herstellen von Malerschablonen zu verwenden. Wie die Entwicklung gezeigt hat,
sind diese Vorgänge ohne jeden Einfuß auf die Entwicklung von Verdolpapieren, Jacquardharten
o. dgl. geblieben.
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Die Erfindung ist nicht nur auf die eigentlichen Verdolpapiere beschränkt,
sondern betrifft sämtliche perforierten Bahnen, welche zu einem ähnlichen Zweck
verwendet werden.