DE594280C

DE594280C - Umlaufheizung mit einem Heiss- und einem Kaltfluessigkeitskreislauf und mit selbsttaetiger Temperaturregelung der Heizleistung

Info

Publication number: DE594280C
Application number: DEN34824D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Friedrich Boehm; Dipl-Ing Paul Koechling
Original assignee: Neufeldt & Kuhnke GmbH
Current assignee: Neufeldt & Kuhnke GmbH
Priority date: 1933-01-31
Filing date: 1933-01-31
Publication date: 1934-04-06

Description

DEUTSCHES REICH

BiMiofReek .
Bur. Ind. Eigendom

. 2 2 MEI 1934

AUSGEGEBEN AM 6. APRIL 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20 c GRUPPE

N34824I1120C _,

Neufeldt & Kuhnke G. m. b. H. in Kiel*)

Temperaturregelung der Heizleistung

Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Januar 1933 ab

Flüssigkeitsumlaufheizungen mit selbsttätiger Temperaturregelung der Heizleistung mittels eines Steuerorgans, durch das ein Kaltflüssigkeitskreislauf in den von einem Heizkessel gespeisten Heißflüssigkeitskreislauf so lange eingeleitet wird, bis der Heißflüssigkeitskreislauf die der Solltemperatur in den zu beheizenden-Räumen entsprechende • Temperaturerniedrigung erfährt, haben den-Nachteil, daß, insbesondere bei größerer Abweichung der Raumtemperatur von ihrem Sollwert, die Anpassung der Heizleistung an ihren Sollwert längere Zeit erfordert. Dieser ■ Umstand wird namentlich bei Verwendung dieser Flüssigkeitsumlaufheizung bei Eisenbahnwägen als nachteilig empfunden.

Die Erfindung bezweckt, diesen Nachteil

zu beheben. Sie erreicht dies durch die in

- den Patentansprüchen näher gekennzeichneten Merkmale, wobei hervorgehoben wird, daß es bekannt ist, ein Heizventil durch einen der Raumtemperatur ausgesetzten Wärme-

" regler zu steuern.

Zur Erläuterung der Erfindung möge das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel dienen, und zwar zeigt:

Abb. ι schematisch die Gesamtanordnung der Heizeinrichtung,

Abb. 2 eine besondere Anordnung der Handeinstellvorrichtung,

Abb. 3 das Mehrfachventil.

Nach Abb. 1 verwendet die Heizanlage zwei Kreisläufe, einen mit Heißflüssigkeit gefüllten (gestrichelt gezeichneten) und einen mit Kaltflüssigkeit gefüllten (strichpunktiert gtzeichnet), die beide lediglich Mehrfachventile4 neben den Heizkörpern 5 und die Heizkörper selbst gemeinsam haben.

Die Mehrfachventile 4 sind so ausgebildet, daß während des Betriebes die Heizkörper 5 stets nur an einem der beiden Kreisläufe angeschlossen sind, wobei der Flüssigkeitsinhalt der Heizkörper in den jeweils angeschlossenen Flüssigkeitslauf übergeht. Der Kühler 9 hat außer dem Abteil also bei jeder Umschaltung nur den Inhalt des betreffenden Heizkörpers 5 zu kühlen. Ebenso braucht der Heizkessel 1 auch nur über die eigentliche Heizung hinaus einmal den Inhalt der Heizkörper 5 bei jedesmaliger Steuerung des Mehrfachventils 4 wieder zu erwärmen.

Von dem Heißflüssigkeitsvorlauf 2 zweigen parallel die FaI leitungen 3 zu den Mehrfachventilen 4 der Heizkörper 5 ab. Die Rücklaufleitung 6 steht durch Abzweigungen 7 gleichfalls mit den Mehrfachventilen 4 in Verbindung und führt über eine Pumpe 8 zurück zum Heizkessel 1.

Unter dem Wagen liegt der Kühler 9, von dem aus der Kaltflüssigkeitsvorlauf 10 ausgeht, der durch Steigleitungen 11 mit den Mehrfachventilen 4 verbunden ist. Der KaIt-

*) Von dem Patentsuche}· sind als die Erfinder angegeben worden:

Dr. -Ing. Friedrich Bölim in B erlin-T em ρ elh of und Diρ!. -Ing. Paul Kocliling in Kiel.

flüssigkeitsrücldauf 12 ist durch die Zweigleitungen 13 mit den Mehrfachventilen 4 verbunden und führt über eine Pumpe 14 zurück zum Kühler 9. Ein mit dem Rücklauf 12 verbundener Hochbehälter 15 hat den Zweck, Schwankungen des Kaltkreislaufinhaltes aufzunehmen.

Die Mehrfachventile werden in an sich bekannter Weise durch Temperaturregler 16 gesteuert. Um die Abteiltemperaturen einstellen zu können, ist zwischen den Temperaturreglern 16 und den Mehrfachventilen4 eine Handeinstellvorrichtung 17 geschaltet.

Wie in Abb. 2 veranschaulicht, kann diese Handeinstellvorrichtung so ausgebildet sein, daß sie sowohl im Inneren des Abteils vom Fahrgast als auch vom Seitengang aus durch den Zugbeamten bedient werden kann.

Die Ausbildung des Mehrfachventils 4 zeigt Abb. 3. Die Linienzüge für die beiden Flüssigkeitskreisläufe, die bei jeder Umschaltung des Ventils abwechselnd durch die Heizkörper 5 hindurch geschlossen werden, sind in Übereinstimmung mit Abb. 1 mit denselben Zahlen gekennzeichnet. Die entsprechenden Ventile 18, 19 und 20, 21 sind starr verbunden. Die Betätigung der Ventile erfolgt durch den Temperaturregler 16. Das Ventil ist in seiner Mittelstellung gezeichnet, bei der sämtliche vier Durchgänge geschlossen sind. Geht der Stempel 16 des Wärmereglers in die Höhe, so folgt ihm, veranlaßt durch die Druckfeder 22, die Spindel 23, die mittels ihrer Nase 24 auch die Ventilkegel 18, 19 mitnimmt, so daß sich diese beiden \^rentile entgegen der Feder 25 öffnen. Es strömt dann durch den Heizkörper die Heißflüssigkeit auf dem gestrichelt angedeuteten Wege.

Geht der Stempel 16 wieder in die gezeichnete Stellung zurück, so sind sämtliche Ventile geschlossen und eine Strömung durch den Heizkörper 5 findet nicht statt. Senkt sicli die Spindel 16 bei Anwachsen der Raumtemperatur noch weiter, so legt sich die Nase 24 gegen den Ventilkegel 20, öffnet hier und bei 21 gegen Feder 25 den Durchlaß, so daß nunmehr die Kaltflüssigkeit auf dem durch Kreuze gekennzeichneten Wege durch den Heizkörper S strömt. In diesem Fall wird also der Heizkörper 5 mit einer kalten Flüssigkeit beschickt, so daß eine Abkühlung des Abteiles, in dem dieser jetzt als Kühlkörper wirkende Heizkörper liegt, eintritt. Der unter dem Wagen angeordnete Kühler 9 hat die Aufgabe, die nunmehr durch den Heizkörper 5 strömende Flüssigkeit zu kühlen.

Ist dagegen, wie weiter oben geschildert, der Weg für die Heißflüssigkeit im Mehrfachventil 4 und durch den Heizkörper 5 freigegeben, so wirkt dieser wieder als Heizkörper.

Claims

Patentansprüche:

1. Umlauf heizung mit einem Heiß- und einem Kakflüssigkeitskreislauf und mit selbsttätiger Temperaturregelung der Heizleistung, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Heizkörper (5) mit einem Mehrfachventil (4) \^rersehen ist, durch das er mittels des zugeordneten, der Raumtemperatur ausgesetzten Wärmereglers (16) wechselweise in den Heiß- oder Kaltflüssigkeitskreislauf eingeschaltet werden kann.

2. Umlaufheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Mehrfachventil (4) zwei starr miteinander vereinigte Ventilpaare (18, 19 und 20, 21) für den Zu- und Ablauf der Heiz- und der Kaltflüssigkeit zu dem Heizkörper angeordnet sind.

3. Umlaufheizung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ventilpaare (18, 19 und 20, 21) axial ineinanderliegen.

4. Umlaufheizung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Feder (25) für das Schließen der beiden Ventilpaare z\vischen diesen vorgesehen ist.

5. Umlauf heizung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewegung der beiden Ventilpaare ein Ansatz (24) an der von dem Wärmeregler (16) bewegten Steuerspindel (23) vornanden ist.

6. Umlaufheizung nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zurückdrücken der Ventilspindel (23) eine Feder (22) dient, die stärker bemessen ist als die zwischen den beiden Ventilpaaren liegende Feder (25).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen