DE2305502B2 - Verfahren zum Steuern der dem Sekundärkreis eines Zweikreis-Heizungssystems zugeführten Wärmemenge und Steuerorgan hierfür - Google Patents
Verfahren zum Steuern der dem Sekundärkreis eines Zweikreis-Heizungssystems zugeführten Wärmemenge und Steuerorgan hierfürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der dem Sekundärkreis eines Zweikreis-Heizungssystems
zugeführten Wärmemenge unter Verwendung eines mit einem Stellglied ausgerüsteten Steuerorgans.
Wird die dem Sekundärkreis eines Zweikreis-Heizungssystems zugeführte Wärmemenge von einem
Steuerorgan gesteuerl, das die Heißwasserzufuhr im Primärkreis beeinflußt und dessen Wärmefühler im
Vorlauf des Sekundärkreises angeordnet ist, so ist eine schnelle Anpassung der Wärmezufuhr, vor allem in
Anlagen mit stark schwankendem Wärmebedarf und großen Wärmemedium-Mengen, nicht zu erreichen.
Steigt nämlich der Wärmeverbrauch im Sekundärkreis plötzlich stark an, so sinkt die Rücklauftemperalur des
Heizwassers dort schnell merklich ab. Dieses stark abgekühlte Heizwasser fließt zurück zum Wärmetauscher,
durchströmt diesen und wird dabei nur ungenügend erwärmt, weil das Steuerorgan im Primärkreis sich
auf einen mittleren Wärmeverbrauchswert eingestellt hat. Erst wenn das ungenügend erwärmte Heizwasser
den Vorlauf des Sekundärkreises erreicht hat, wird infolge der Abkühlung des Wärmefühlers im Vorlauf das
Steuerorgan weiter geöffnet und damit die Wärmezufuhr
zum Wärmetauscher vergrößert. |e nach Ansprechzeit des Steucrorgans ist jedoch ein Abfließen
einer größeren, ungenügend erwärmten Heizwasscrmenge zum Wärmeverbraucher nicht zu verhindern.
Ähnlich verhält es sich bei einem plötzlichen Rückgang des Wärmeverbrauchs. Die Rücklauftempcratur liegt
nunmehr über dem vorherigen Mittelwert. Das Heizwasser wird durch das auf einen mittleren Wärmeverbrauchswert
eingestellte Steuerorgan über das erforderliche Maß hinaus aufgeheizt und verläßt den
Wärmetauscher mit einer höheren Temperatur als erwünscht, bevor Wärmefühler und Steuerorgan ansprechen.
Die geschilderten Schwierigkeiten sind darin begründet, daß die Wärmezufuhr nach der Vorlauftemperatur
gesteuert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
ίο Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, bei
dem die Wärmezufuhr zum Sekundärkreis dem jeweiligen Wärmebedarf schneller angepaßt wird.
Die Lösung besteht darin, daß die Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur des Sekundärkreises
dem Stellglied des Steuerorgans als Stellgröße aufgegeben wird.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung kann die primärseitige Wärmezufuhr sehr genau bemessen und
auch zeitlich genau auf die Vorgänge im Sekundärkreis abgestimmt werden. Dies vor allem dann, wenn beim
Einbau des Rücklauffühlers in die Rücklauf- oder die Beimischleitung die Ansprechzeit des Fühlers sowie die
Strömungsgeschwindigkeit des Mediums im Sekundärkreis berücksichtigt werden. Auf diese Weise steht dann
die benötigte Wärmemenge auf der Primärseite zur Verfügung, sobald das zurückfließende Medium im
Sekundärkreis in den Wärmetauscher oder das Mischventil eintritt. Die Folge ist eine sehr genaue Einhaltung
einer bestimmten, festgelegten Vorlauftemperatur.
Die Erfindung betrifft ferner zwei Steuerorganc zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung. Das
eine dieser Steuerorgane weist ein flüssigkeitsgefülltes Stellglied auf und ist gemäß der Erfindung mit einem
Vorlauffühler und einem Rücklauffühler ausgestattet, die beide durch flüssigkeitsführende Leitungen mit dem
Stellglied so verbunden sind, daß sich die von dem Stellglied zurückgelegten Stellwege bei gleichzeitiger
Erwärmung oder Abkühlung der Fühler addieren, bei Erwärmung des einen Fühlers und Abkühlung des
"to anderen Fühlers dagegen subtrahieren.
Nach dem zweiten Vorschlag der Erfindung ist das Steuerorgan mit einem Vorlauffühler und einem
Rücklauffühier ausgestattet, von denen jeder durch eine flüssigkeitsführende Leitung mit je einem flüssigkeitsgefüllten
Stellglied verbunden ist, und beide Stellglieder sind so miteinander verbunden, daß sich ihre Stellwege
bei gleichzeitiger Erwärmung oder Abkühlung der Fühler addieren, bei Erwärmung des einen Fühlers und
Abkühlung des anderen Fühlers dagegen subtrahieren.
Mit diesen Steuerorganen kann die Vorlaufleniperatur
weitgehend konstant gehalten werden, weil sie die Differenz zwischen der Vorlauftemperatur und der sich
durch unterschiedlichen Wärmeverbrauch ergebenden Rücklauftemperatur messen und eine entsprechende
Stcllbewegung des Stellgliedes bewirken.
Die Bauelemente der Steuerorgane sind so bemessen, daß der Überlragungsbeiwert bestimmt wird von dem
größtmöglichen Stellweg am Steuerorgan einerseits und einer bestimmten maximalen Temperaturdifferenz
WJ zwischen Vorlauf und Rücklauf andererseits.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
A b b. I ein iemperaturdifferenzgesteuertes Ventil in einem geschlossenen zweikrcisigon System,
|ir>
A b b. 2 ein temperaturdifferenzgesteuertes Dreiwege-Mischventil in einem offenen zwcikreisigen System
und
A b b. 3 ein tempcraturdifferenzgesteuertes Ventil
wie in A b b. !,jedoch mit zwei Stellgliedern.
Bei dem in A b b. 1 dargestellten Beispiel werden der Vorlauffiihler 1 und der Rücklauffühler 2 von allseitig
geschlossenen Rohren gebildet. Sie sind durch die Kapillarleitungen 3 bzw. 4 mit dem balgförmigen
Stellglied 5 des Ventils 6 verbunden. Die obere Stirnseite des Stellglieds 5 ist mittels einer geeigneten
Befestigungsvorrichtung unverrückbar mit dem Gehäuse 8 des Ventils 6 verbunden. Die untere Stirnseite des
Stellglieds 5 ist in Längsrichtung frei beweglich und durch die Schubstange 9 mit dem Ventilkegel 10
verbunden. Vorlauffühler 1, Rücklauffühler 2, die Kapillarleitungen 3 und 4 sowie das Steilglied 5 sind mit
einer geeigneten Flüssigkeit gefüllt. Das Ventil 6 ist im Primärkreis des Wärmetauschers 11 angeordnet und
steuert den Zustrom des Heizmediums. Der Sekundärkreis des Wärmetauschers 11 versorgt den Wärmeverbraucher
12 mit mittelbar erwärmtem Heizmittel, welches von der Pumpe 13 umgewälzt wird.
Das in Abb. 2 dargestellte tempera turdiffercnzgesteuerte
Dreiwege-Mischventil ist in einer Heizungsanlage angeordnet und regelt hier mittels Rücklaufbeimischung
die Vorlauftemperatur. Der Stellantrieb gleicht im Prinzip dem in Abb. 1 dargestellten. Der Vorlauffühler
14 ist im Heizungsvorlauf angeordnet, während sich der Rücklauffühler 15 in der Beimischleitung 22
befindet. Das Stellglied 18 verstellt durch die Schubstange 19 den Ventilkegel 20. Vorlauffühler 14, Rücklauffühler
15 und Stellglied 18 sind durch die Kapillarleitungen 16 und 17 flüssigkeitsführend miteinander verbunden.
Die in A b b. 3 dargestellte Anlage ähnelt der in A b b. 1 gezeigten Anlage. Sie unterscheidet sich von ihr
dadurch, daß sie mit zwei hydraulisch voneinander getrennten Stellgliedern 27 und 28 arbeitel. Das
Stellglied 27 ist durch die Kapillarleitung 25 mit dem
Vorlauffühler 23 und das Stellglied 28 durch die Kapillarleitung 26 mit dem Rücklauffühler 24 jeweils
flüssigkeitsführend verbunden. Beide Stellglieder 27 und 28 sind so angeordnet und miteinander verbunden, daß
sich ihre Stellwege bei gleichzeitiger Erwärmung oder Abkühlung der beiden Fühler 23 und 24 addieren,
während sich ihre Stellwege bei Erwärmung des einen Fühlers und Abkühlung des anderen Fühlers subtrahieren.
Diese Ausbildung ist für die Fälle gedacht, wo der Steuerbereich des Gerätes in zwei Bereiche mit
verschieden hoher Ansprechempfindlichkeit unterteilt werden soll, z. B., wenn eine besondere präzise
Regelung einer bestimmten Vorlauftemperatur gewünscht wird.
Die Wirkungsweise des Systems gemäß A b b. 1 ist folgende: Es sei angenommen, die Anlage werde
primärseitig mit Heißwasser von 1300C beheizt,
während auf der Sekundärseite Warmwasser von 90/700C erzeugt wird. Die Vorlauftemperatur von 900C
im Sekundärkreis wird innerhalb enger Grenzen konstant gehalten. In diesem Fall werden sich
Änderungen im Energiebedarf des Wärmeverbrauchers 12 auf die Rücklauftemperatur im Sekundärkreis
auswirken. Arbeitet die Anlage also über längere Zeit mit halber Leistung, so wird das Rücklaufwasser mit t>o
etwa 800C zum Wärmetauscher 11 zurückfließen. Dementsprechend wird sich auch das Ventil 6 auf halbe
Durchflußmenge einstellen. Wird nun plötzlich vom Wärmeverbraucher 12 die volle W«ti-iui.'it.-isiiing beansprucht.
Su sinkt die KiickkiulicmpiTaiur schnull auf
70' C ab. Bevor jedoch iIüs stark abgckiihlk- Hei/wasser
in den Wärmetauscher 11 ciinnii iinisironit es den
Rücklauflühler 2 und ktihll die darm befindliche hydraulische Flüssigkeil ab Durch die dahei entstehende
Volumenverkleinerung der Flüssigkeit wird das balgförmige Stellglied 5 verkürzt und das Ventil 6
vollständig geöffnet. Der Zufluß vtjn Heißwasser und
damit die Wärmeleistung des Wärmetauschers 11
werden entsprechend dem größeren Wärmebedarf
gesteigert. Ist nach einiger Zeit der Wärmebedarf von Wärmeverbraucher 12 weitgehend gedeckt, so wird das
Rücklaufwasser beispielsweise mit 85"C /um Wärmetauscher 11 zurückfließen. In diesem Fall bewirkt die
Erwärmung des Rücklauffühlers 2 eine Längenausdehnung des Stellglieds 5 und damit ein nahezu vollständiges
Schließen des Ventils 6. Sollte in dieser Stellung, beispielsweise durch Unregelmäßigkeiten in der primärseitigerr
Wärmezufuhr, die gewünschte Vorlauf tc-mperatur von 900C nicht erreicht werden, so wird durch die
ungenügende Erwärmung des Vorlauffühlers 1 das Stellglied 5 verkürzt und das Ventil 6 wieder etwas
weiter geöffnet. Andererseits wird bei Erreichen oder Überschreiten der maximalen Vorlauftemperatur durch
entsprechende Erwärmung des Vorlauffühlers 1 eine Längenausdehnung des Stellglieds 5 bewirkt, die den
Ventilkegel 10 wieder in Schließrichtung bewegt. Sollte das Rücklaufwasser einmal mit 90cC zurückfließen, weil
überhaupt keine Wärmeabnahme stattfindet, so bewirkt die maximale Erwärmung beider Fühler 1 und 2 die volle
Längenausdehnung des Stellglieds 5 und damit ein vollständiges Schließen des Ventils 6. Die Wirkungsweise
des Dreiwege-Mischventils 21 gemäß A b b. 2 ist ähnlich der des Ventils 6 in A b b. 1. Auch hier wird bei
konstanter Vorlauftemperatur der Steuervorgang im wesentlichen von der Rücklauftemperatur beeinflußt.
Sinkt also die Rücklauftemperatur im Heizungskreis infolge hohen Wärmeverbrauchs stark ab. so bewirkt
die Abkühlung des Rücklauffühlers 15 eine Verkürzung
des Stellglieds 118. Dadurch wird der Zustrom von kühlem Rücklaufwasser im Durchgang A—AB gedrosselt,
während der Durchfluß von heißem Kessel-Vorlaufwasser
im Durchgang B-AB verstärkt wird, lic:
Nachlassen des Wärmeverbrauchs im Hei/ung.skreis verläuft der Vorgang umgekehrt. Bei Unterschreiten
der gewünschten Vorlauftemperatur wird durch Abkühlung des Vorlauffühlers 14 das Stellglied 18 verkürzt und
der Ventilkegel 20 zur Drosselung des Durchgangs A-AB angehoben, wobei gleichzeitig der Durchgang
B—AB weiter geöffnet wird. Bei Erreichen oder Überschreiten der gewünschten Vorlaufiemperatur
verläuft die Stellbewegung in entgegengesetzter Richtung.
Das Ventil nach A b b. 3 arbeitet im Grundprinzip genauso wie das Ventil ir· A b b. 1. Ein Unterschied
besteht lediglich darin, daß der Ventilkegel 31 nicht von einem, sondern von zwei Stellgliedern 27 und 28
verstellt wird und daß immer nur jenes Stellglied arbeitet, welches gerade von dem mit ihm verbundenen
Fühler 23 oder 24 einen entsprechenden, temperaturbedingten Impuls erhält.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Steuern der dem Sekundürkreis eines Zweikreis-Heizungssystems zugeführten Wärmemenge
unter Verwendung eines mit einem Stellglied ausgerüsteten Steuerorgans, dadurch
gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur des Sekundärkreises
dem Stellglied des Steuerorgans als Stellgröße aufgegeben wird.
2. Steuerorgan mit einem flüssigkeitsgefüllten Stellglied zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan mit einem Vorlauffühler (1 bzw. 14) und
einem Rücklauffühler (2 bzw. 15) ausgestattet ist, die beide durch flüssigkeitsführende Leitungen mit dem
Stellglied (5 bzw. 18) so verbunden sind, daß sich die von dem Stellglied zurückgelegten Stellwege bei
gleichzeitiger Erwärmung der Abkühlung der Fühler addieren, bei Erwärmung des einen Fühlers und
Abkühlung des anderen Fühlers dagegen subtrahieren.
3. Steuerorgan zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerorgan mit einem Vorlauffühler (23) und einem Rücklauffühler (24) ausgestattet ist, von denen jeder
durch eine flüssigkeitsführende Leitung (25 bzw. 26) mit je einem flüssigkeitsgefüllten Stellglied (27 bzw.
28) verbunden ist, und daß beide Stellglieder (27 und 28) so miteinander verbunden sind, daß sich ihre
Stellwege bei gleichzeitiger Erwärmung oder Abkühlung der Fühler addieren, bei Erwärmung des
einen Fühlers und Abkühlung des anderen Fühlers dagegen subtrahieren.
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ID=5870956
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---|---|---|---|
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