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Uhr für Angabe verschiedener Ortszeiten Die Erfindung bezieht sich
auf eine Uhr zur gleichzeitigen Angabe der Ortszeit zweier auf verschiedener geographischer
Länge liegenden Orte, besonders zum Gebrauche in Luftfahrzeugen.
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Bei Luftfahrten zeigt sich dem Luftfahrer der Bedarf, falls auf einem
gewissen Flugplatz gelandet werden soll, in einfacher Weise die Zeit des Ankunftsortes
zu bestimmen, während es ferner für ihn von Bedeutung ist, stets die Zeit des Abreiseortes
zu kennen. Die Erfindung betrifft eine Uhr, von der fortwährend die Ortszeit des
Abreiseorts abgelesen werden kann, während außerdem die Ortszeit anderer Orte auf
Erden mit derselben Uhr in jedem beliebigen Augenblick eingestellt und abgelesen
werden kann.
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Zu diesem Zweck ist nach der Erfindung die Uhr in an sich bekannter
Weise mit zwei feststehenden normalen Zeigerplatten mit dazugehörenden, von demselben
Gehwerk angetriebenen, synchron laufenden Zeigerwerken mit einer derartigen Übertragung
der Bewegung zwischen Gehwerk und Zeigerwerken versehen, daß sowohl die beiden Zeigerwerke
gleichzeitig wie eines derselben unabhängig von dem anderen eingestellt werden können.
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Ferner ist die Uhr nach der Erfindung mit einer Einstellscheibe versehen,
die derart mit einem der Zeigerwerke verbunden ist, daß eine vollständige Drehung
der Einstellscheibe über 36o' das diesbezügliche Zeigerwerk 12 Stunden drehen läßt,
und zwar derart, daß das andere Zeigerwerk nicht beeinfiußt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher
erläutert. Fig. z ist eine Vorderansicht der ganzen Uhr mit dem Gehäuse.
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Fig. 2 ist eine Vorderansicht des Werkes ohne Gehäuse und mit abgenommenen
Zeigerplatten.
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Fig.3 ist eine Seitenansicht des Werkes aus dem Gehäuse genommen.
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Die Uhr hat ein Gehäuse z, während auf der Vorderplatte 4 zwei Zeigerplatten
2 und 3 untereinander angeordnet sind. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist die untere Zeigerplatte dazu bestimmt, die Ortszeit des Ausgangsortes anzugeben,
und die obere zur Angabe der Zeit eines Ortes, in dem das Flugzeug ankommt. Über
jeder Zeigerplatte bewegen sich die Zeiger eines gewöhnlichen Zeigerwerkes 2' bzw.
3'. Der Knopf 5 dient dazu, die beiden Zeigerwerke 2' und 3' gleichzeitig zu stellen,
während mit dem Knopf 24 nur das Zeigerwerk 2' der oberen Zeigerplatte 2 eingestellt
werden kann, wobei alsdann das untere Zeigerwerk 3' unbeeinflußt bleibt.
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Die beiden Zeigerwerke 2' und 3' werden von demselben Gehwerk angetrieben,
das hinter der Zeigerplatte 3 angeordnet ist und
deutlichkeitshalber
in der Zeichnung nicht angegeben ist. Unter einem Zeigerwerk wird die übliche Kombination
eines Minutenzahnrads, eines Wechselrads mit Zahnrad und eines Stundenrads verstanden,
wobei die Verzahnungen derart gewählt worden sind, daß, falls das Minutenzahnrad,
auf dessen Welle der Minutenzeiger vorg--sehen ist: zwölf Umdrehungen gemacht hat,
das den Stundenzeiger tragende Stundenrad nur eine einzige Umdrehung ausgeführt
hat.
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Das Gehwerk setzt das Zeigerwerk 3' unmittelbar in Bewegung. Die Bewegung
wird vorn Übertragungsrad 8 auf ein Zwischenrad 7 übertragen und von dort auf das
Übertragungsrad 6, mittels dessen das andere Zeigerwerk a' angetrieben wird. Das
Übertragungsrad 8 ist mittels einer Feder g reibend auf der Welle des Zeigerwerks
3' angeordnet, und zwar derart, daß die Reibung dazu genügt, das Zwischenrad 7,
das Übertragungsrad 6 und das Zeigerwerk 2' mitzunehmen, falls das Rad 8 vom Gehwerk
angetrieben wird. Falls jedoch in untenstehend zu beschreibender Weise das Zwischenrad
7 mit dem Knopf io gedreht wird, so bewegt das Rad 7 nur das Zeigerwerk 2', jedoch
nicht das Zeigerwerk 3', weil das übertragungsrad 8 alsdann auf seine Achse gleitet.
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Das Übertragungsrad 7 ist lose auf der Achse i i vorgesehen, welche
zentrisch zur Uhr angeordnet ist. Diese Achse ist finit einer Einrichtung versehen,
die mit der Zeigerstellvorrichtung einer gewöhnlichen Taschenuhr übereinstimmt,
d. h. die Achse hat einen kleinen Anschlag, der beim Nachaußenziehen des Knopfes
an einer kleinen Feder vorbeigeht, wodurch die Achse im ausgezogenen Stande stehenbleibt.
Der Anschlag und die Feder sind in der Zeichnung nicht angegeben. Am Ende der Achse
i i ist ein Kronenrad 12 befestigt. Etwas mehr nach vorn ist lose drehbar und verschiebbar
auf der Achse i i ein Minutenzahnrad 1¢ angeordnet, an dem ein zweites Kronenrad
13 befestigt ist, dessen Verzahnung nach derjenigen des Kronenrads 12 gerichtet
ist. Zwischen den Kronenrädern 1:2 und 13 ist eine Feder 15, die die beiden Kronenräder
auseinanderdrückt. Ferner ist das Übertragungsrad 7 lose drehbar auf der Achse i
i angeordnet und wird mit geringer Kraft durch die Feder 16 angedrückt.
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Falls der Knopf io ausgezogen wird, wobei der genannte Anschlag die
Feder passiert, werden die Zähne des Kronenrades 12 in diejenigen des Kronenrades
13 gezogen, so daß das letztgenannte Kronenrad dann auch fest auf der Achse i i
sitzt und sich mit der Achse mitdrehen muß. Außerdem wird die Feder 16 zusammengedrückt
mittels des Anschlags v3, so daß das Übertragungsrad 7 auf der Achse ii festgeklemmt
wird und deshalb bei Drehung dieser Achse das Zeigerwerk durch Vermittlung des Übertragungsrades
6 in Drehung versetzt: Wie oben bereits gesagt wurde, wird das Zeigerwerk 3' dadurch
nicht beeinflußt, weil das Übertragungsrad 8 auf seiner Achse gleitet.
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Das Minutenzahnrad 14. ist im Eingriff mit dein Wechselrad eines an
der Hinterseite der Uhr angeordneten Zeigerwerks 17'. Auf der Achse des Stundenrads
dieses Zeigerwerks 17' ist die runde Einstellscheibe 17 angeordnet.
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Der Umkreis der Einstellscheibe ist mit Zeichen versehen, wobei jedes
Zeichen zu einer gewissen geographischen Länge gehört. Beim Ausführungsbeispiel
der Zeichnung bestehen diese Zeichen aus Ziffern. Es gehört alsdann zu der Uhr eine
Tabelle, auf der angegeben ist, welche Orte mit den verschiedenen Ziffern verzeichnet
werden. Es versteht sich, daß statt der Ziffern auch Ortsnaiven auf die Einstellscheibe
graviert werden können. Die Abstände zwischen den verschiedenen Zeichen entsprechen
dein Längenunterschied zwischen den damit bezeichneten Orten.
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An der Oberseite der festen Hinterplatte 1 8 ist ein Zeiger i g derart
vorgesehen, daß dieser vor der Einstellscheibe 17 herausragt. Die Scheibe selbst
ist mit dem Stundenrad des Zeigerwerks 17' auf einer Hilfswelleao angeordnet und
wird mittels einer an der Hinterplatte iß befestigten Feder 21 stets nach vorn gedrückt.
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Die Wirkung ist folgendermaßen: Es sei angenommen, daß das Flugzeug
sich in Amsterdam befindet und eine Reise anfangen wird. Amsterdam ist der Ausgangspunkt,
so daß die Zeiger der Zeigerplatte 3, die stets die Zeit am Abreiseort angeben müssen,
auf Amsterdamer Zeit eingestellt werden müssen. Die Zeiger der oberen Zeigerplatte,
die die Zeit des Ortes, wo man sich befindet, angeben müssen, müssen deshalb beim
Anfang der Reise auch auf Amsterdamer Zeit eingestellt werden.
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Zur Einstellung der genauen Zeitunterschiede Amsterdam gegenüber wird
beim Anfang der Reise die Einstellscheibe 17 derart eingestellt, daß das zu Amsterdam
gehörende Zeichen auf dieser Scheibe gerade unter dem festen Zeiger i9 liegt. Hierzu
wird der Knopf ig ausgezogen, so daß die Kronenräder i= und 13 ineinander eingreifen.
Darauf wird der Knopf io gedreht, wobei das Kronenrad 13 mittels des Minutenzahnrads
14 des Zeigerwerks 17' und deshalb die Einstellscheibe 17 in Drehung versetzt wird.
Dabei drehen sich die zu dem Zeigerwerk a' gehörenden Zeiger, und zwar derart, daß
diese Zeiger über 1a Stunden gedreht sind, falls die Einstellscheibe eine volle
Umdrehung gemacht hat.
Wenn die Einstellscheibe 17 auf das zu Amsterdam
gehörende Zeichen eingestellt ist, wird der Knopf fo wieder eingedrückt, und es
wird der Knopf 5 ausgezogen. Dieser Knopf dient (in nicht ausgezogenem Stande) zu
gleicher Zeit dazu, das Gehwerk aufzuwinden. Durch Drehung des ausgezogenen Knopfes
5 werden die Zeiger des Zeigerwerks 3' eingestellt. Sobald dieselben mit der Amsterdamer
Zeit gleichgesetzt sind, wird der Knopf 5 wieder eingedrückt. Bei dieser Einstellung
sind auch die Zeiger des Zeigerwerks 2' mitgegangen, und zwar sind diese Zeiger
über dieselbe Anzahl Stunden und Minuten verstellt wie diejenigen des Zeigerwerks
3'. Sie geben jedoch noch keine Amsterdamer Zeit an und müssen deshalb noch gleichgesetzt
werden. Zu diesem Zweck zieht man den Knopf 2,4 aus und dreht ihn. Dadurch werden,
wie oben auseinandergesetzt wurde, ausschließlich die Zeiger des Zeigerwerks 2'
eingestellt, während das Zeigerwerk 3' nicht beeinflußt wird und einfach weiterlaufen
bleibt. Wenn nunmehr auch die Zeiger des Zeigerwerks _>'auf Ansterdamer Zeit stehen
und diese Zeiger deshalb dieselbe Zeit angeben wie diejenigen des Zeigerwerks 3',
wird der Knopf 24 wieder eingedrückt, und es ist die Uhr eingestellt. Das Flugzeug
fängt nunmehr die Reise an und trifft nach einiger Zeit in Berlin ein. Falls der
Luftfahrer nunmehr die Berliner Zeit feststellen will, so hat er nichts anderes
zu machen, als den Knopf io auszuziehen und so weit zu drehen, bis das zu Berlin
gehörende Zeichen der Einstellscheibe 17 unter den festen Zeiger ig gelangt ist.
Die Zeigerdes Zeigerwerks 2' sind dabei über eine geographische Länge verstellt
worden, die dem Zeitunterschied zwischen Amsterdam und Berlin entspricht, so daß
sie die Berliner Zeit angeben. Der Knopf fo wird wieder eingedrückt, und das Uhrwerk
läuft weiter, wobei die Zeigerplatte 3 die Amsterdamer und die Zeigerplatte 2 die
Berliner Zeit angibt. An jedem Ankunftsorte wird der Luftfahrer deshalb mittels
einer sehr einfachen Einstellung die Ortszeit feststellen können, während die Uhr
außerdem fortwährend die Zeit des Ausgangsortes angibt.
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Man kann auch die Einstellscheibe 17 feststehend ausführen und den
Zeiger ig mit dem Zeigerwerk 17' verbinden. In der Praxis ist solches weniger leicht
ausführbar mit Rücksicht auf die Ablesung.