DE59351C - Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener Gleichströme in wellenförmige Ströme zur Erzeugung hin- und hergehender Bewegung - Google Patents
Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener Gleichströme in wellenförmige Ströme zur Erzeugung hin- und hergehender BewegungInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstand eine Einrichtung zur Erzeugung und
Nutzbarmachung von . elektrischen Strömen, welche ein bestimmtes Wachsen und Abnehmen
ihrer Stärke zeigen und wellenförmige genannt werden.
Diese Ströme werden in stets geschlossenem Kreise nutzbar gemacht, ihre kennzeichnenden
Eigenschaften werden daher nicht durch die Verwendung eines Stromunterbrechers erzielt.
Die bekannten Wechselstromerzeugermaschinen liefern Stromwellen von fester Länge; ihre Geschwindigkeit
ist jedoch eine viel zu grofse, um die Ströme zum Betrieb von hin- und hergehenden
Maschinen verwerthen zu können; auch wechseln dieselben unter allen Umständen
ihre Richtung. Nach vorliegender Erfindung ist man aber in den Stand gesetzt, den Strom
einer gebräuchlichen Gleichstromerzeugermaschine (selbst bei gröfstmöglicher Geschwindigkeit)
oder einer beliebigen Gleichstromelektricitä'tsquelle
in wellenförmige Ströme entweder von gleicher oder von entgegengesetzter Richtung und in beliebig schneller
Aufeinanderfolge umzuwandeln.
Die vorliegende Erfindung kann auf Erzeugermaschinen jeder beliebigen Bauart mit Stromsammler
Anwendung finden. Feststehende Bürsten werden in der Pollänge des Stromsammlers angeordnet und die Hauptleitungen
daran befestigt. Eine dritte Leitung bildet die gemeinschaftliche Rückleitung für die an die
Hauptbürsten geschlossenen Leitungen; sie steht in leitender Verbindung mit einer dritten bezw.
einer dritten und vierten Bürste, welche auf dem Umfang des Stromsammlers umläuft, sich
also jeder der feststehenden Bürsten nähert und von derselben wieder entfernt und welche
so geschaltet ist, dafs der elektrische Strom erst durch die eine der feststehenden Bürsten, dann
durch die bewegliche und hierauf durch die zweite feststehende Bürste seinen Weg nimmt.
Die Geschwindigkeit der beweglichen Bürste läfst sich regeln, und es folgt hieraus, dafs das
Anwachsen und Fallen der Stromstärke in dem mit der beweglichen und den feststehenden
Bürsten verbundenen Arbeitsstromkreis der Geschwindigkeit der beweglichen Bürste bezw.
Bürsten entsprechen mufs.
Um dieses Wachsen und Fallen der Stromstärke zum Betrieb von Maschinen mit hin-
und hergehenden Theilen, z. B. zur Bewegung des Kolbens. einer Pumpe oder dergleichen,
nutzbar zu machen, werden zwei oder mehr bewegende Spulen angeordnet, innerhalb welcher
der magnetische Kolben je nach Wachsen und Fallen der in den Spulen vorhandenen Stromstärke hin- und herbewegt wird. Die
bewegenden Spulen sind derartig angeordnet, dafs der Kolben bei seiner Vorwärtsbewegung
durch die eine und bei der Rückwärtsbewegung durch die andere Spule angezogen wird. Bei
der einfachsten Ausführung dieser Maschine gehen die von den feststehenden .Bürsten
kommenden Leitungen nach den äufsereri Enden der bewegenden Spulen, und der dritte
Leiter, d. h. die umlaufende Bürste steht mit den inneren Enden der Spulen in Verbindung;
die Folge davon ist, dafs, während die dritte Bürste um den Stromsammler umläuft, der in
den bewegenden Spulen vorhandene Strom abwechselnd wächst und fällt, wodurch der magnetische
Kolben und der damit verbundene Theil vor- und rückwärts getrieben werden.
Wie aus Fig. ι der Zeichnungen ersichtlich ist, sind A und B die Pole des Feldmagneten
einer Gleichstromerzeugermaschine, welche von der in Fig. 7 vollständig dargestellten Form
sein mag. C ist der Anker oder Ring einer bekannten Art, dessen Kern D mit einer ununterbrochenen
Wickelung d versehen ist, welche wie bei der Gr am me-Maschine in geeigneten
Abständen durch Zweigleitungen b mit den Schienen des Stromsammlers E in Verbindung
steht. Feststehende, aber verstellbare Hauptbürsten FF1 schleifen an geeigneter'Stelle auf
dem Stromsammler E. Auf demselben schleift ein zweites Paar Bürsten g g1, welche so angeordnet
sind, dafs sie auf dem Umfang des Stromsammlers umlaufen können.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Einrichtung, nur
ist hier die Hauptleitung anders geschaltet bezw. verbunden, und die umlaufenden Bürsten sind
nur einfach angedeutet.
' Eine einfache Ausführung der Bewegungsyorrichtung
für die umlaufenden Bürsten ist in Fig. 3 im Grundrifs dargestellt. Auf der Ankerwelle
C1 sitzt für sich drehbar eine isolirt angebrachte Büchse f mit einem Paar metallischer
Arme G G\ welche sowohl von der Büchse/, als auch unter sich gut isolirt sein müssen.
Diese Arme G G1 stehen einander gegenüber und tragen die Bürsten g g1. Nahe diesen
Bürsten sitzen zwei Sammelringe g·2 g3, die
mit je einem der die Bürsten tragenden Arme G G1 in leitende Verbindung gebracht sind.
Auf den Sammelringen g2 gs schleifen die beweglichen
Bürsten HH1, mit welchen die Hauptableitungen h h1 verbunden sind. Die
Drehbewegung der Büchse f und der dazu gehörigen Theile kann auf jede gewünschte
WTeise erfolgen, so kann zu diesem Zwecke, wie Fig. 3 zeigt, die Büchse f ein Schneckenrad
/ tragen, das seine Drehbewegung von der Kraftmaschine /mittelst Welle P und Schnecke i
erhält, deren Geschwindigkeit in irgend einer Weise geregelt werden kann. Wo nur eine
umlaufende Bürste Verwendung findet, fallen der zweite Halter mit Sammelring und die
Contactvorrichtung fort.
In Fig. ι sind zwei Maschinen mit hin- und hergehendem Kolben dargestellt, bestehend aus
den bewegenden Spulen KL, die von innen ein Rohr M von Messing oder anderem diamagnetischen
Metall besitzen. In dem Rohr geht ein magnetischer Kolben N hin und her, welcher an einem Ende ein Bohrwerkzeug m
oder ein anderes Werkstück in Arbeitsbewegung versetzt. Je ein Ende der Spulen K und L
ist durch die Leitungen h bezw. h1 und die
Bürsten H und H1 mit den umlaufenden
Bürsten g bezw. gl verbunden, während die
anderen mittelst der Leitungen j bezw. J1 mit den feststehenden Bürsten F und F1 in Verbindung
stehen. Bei ihrer Bewegung nähern sich die beweglichen Bürsten abwechselnd den feststehenden Bürsten und demzufolge abwechselnd
den Punkten gröfster und kleinster elektromotorischer Kraft auf dem Stromsammler,
wodurch gleichzeitig und in Uebereinstimmung mit der Geschwindigkeit der beweglichen Bürsten
ein Anschwellen und Abnehmen der Ströme in den Spulen K und L stattfindet. Wo ein
eiserner Kolben zur Verwendung kommt, wird derselbe mit einer Anzugsfeder k bezw. /versehen,
weil durch die wellenförmigen Ströme der eiserne Kolben nur in einer Richtung angezogen
wird.
Nach Fig. 2 . bestehen die entsprechenden Vorrichtungen aus zwei Arbeitsstromkreisen,
welche getheilt sind und in Doppelmaschinen wirken. Sie enthalten je zwei bewegende
Spulen Q Q.1 und R R1 oder Gruppen von
Spulen, infolge dessen die Anzugsfedern fortfallen. Die Leitung_/' der feststehenden Bürste F
steht über die Drähte q und r mit den äufseren Enden der Spulen Q und -R, die Leitung j1
der Bürste F1 über die Drähte q1 und r1 mit
den Aufsenenden der Spulen Q1 und R1 und schliefslich die von den umlaufenden Bürsten
HH1 ausgehenden Leitungen q2 und r2 mit
den Innenenden der Spulen Q Q1 bezw. jRi?1
in Verbindung. Bei dieser Schaltungsweise wird immer in je zwei Spulen ein Maximum
bezw. Minimum an Spannungsdifferenz herrschen und bei jeder Grenze werden die in den Cylindern
'M1 M2 enthaltenen Kolben auf- 'und
niederbewegt.
Fig. 4 zeigt nur die Hälfte dieses Doppelsystems und dieselben Verbindungen wie in
Fig. ι und 2, doch sind hier noch regelbare Widerstände h3 hA eingeschaltet, um die Stromstärke
beliebig ändern zu können und dadurch dem Hub des Kolbens in der einen Richtung eine gröfsere Kraft als in der anderen Richtung
zu geben. Dieses kann aufser durch die regelbaren Widerstände ha /z4 noch auf verschiedene
Weise erreicht werden; es werden z. B., wie Fig. 5 veranschaulicht, die Widerstände der
Spulen verschieden hoch bemessen, oder es werden die Spulen theils parallel, theils hinter
einander geschaltet.
Um die beweglichen Bürsten in Umlauf zu versetzen, kann das in Fig. 5 und 6 abgebildete
Vorgelege verwendet werden, welches unmittelbar von der Ankerwelle C1 in Thätigkeit gesetzt
wird. Dieses Vorgelege besteht aus einem auf der Welle C1 sitzenden Stirnrad C2, das
in ein auf die Gegenwelle C4 gekeiltes Rad C3
greift. Ein zweites auf der Welle C4 be-
festigtes Rad C6 treibt dann schliefslich das
lose auf der Welle C1 laufende, am Arm G die Bürste g tragende Rad C7, welches, mit
einer Scheibe C8 versehen, den von .der Bürste g aufgesammelten Strom auf einen
Contact H und die Leitung h2 überträgt. Die
Zwischenwelle C4 wird vortheilhaft in einem Ansatz C5 des Hauptwellenlagers gelagert.
Statt der Zahnräder kann nach Fig. 7 und 8 auch .Riemenübertragung gewählt werden.
Scheibe D1 treibt dann durch Riemen D6
Scheibe D2 auf Welle D3, und Scheibe Di
überträgt die Bewegung wieder auf die lose laufende, mit dem, Bürstenträger G und der
beweglichen Bürste g, sowie einer Contactvorrichtung H versehene Scheibe D5. Bei Anwendung
von Stufenscheiben ist man dann im Stande, der umlaufenden Bürste eine beliebige
Geschwindigkeit zu geben.
Fig. 7 zeigt noch ein weiteres Dreileitersystem mit einer Anzahl von Vorrichtungen verschiedener
Anordnung zur Nutzbarmachung der Ströme. So ist D8 eine Doppelspule, wie in
Fig. 4, welche den Strom von den secundären Wickelungen zweier Wechselstromumwandler
ds af4 erhält. Letztere werden mit Vortheil da
verwendet, wo verhältnifsmäfsig schnell auf einander folgende Ströme erforderlich sind;·
ihre primären Wickelungen sind an h h2 bezw.
hl h2 angeschlossen und werden dadurch abwechselnd
mit Stromstöfsen versorgt.
Auch eine Maschine K mit einer einzigen bewegenden Spule ist durch einen: Wechselstromumwandler
ds in diesen Stromkreis eingeschaltet. Dagegen ist eine Maschine D10 mit
Doppelspule, ähnlich wie die in Fig. 4 dargestellte Einrichtung, unmittelbar in den Arbeitsstromkreis geschaltet.
Endlich befinden sich in dem Verteilungsnetz noch zwei weitere Wechselstromumwahdler
d6 d1, welche "die Doppelspulen einer Maschine
D9 speisen, bei welcher der Kolben, unter dem Einflufs eines Elektromagneten nach
beiden Richtungen bewegt wird. Alle diese in Fig. 7 dargestellten Einrichtungen veranschaulichen,
in welcher Weise mehrere Maschinen in einem ausgedehnten Stromkreis durch einfache
Erhöhung der Spannung der in die Leitungen gesendeten Ströme und Umwandlung
der letzteren für den Gebrauch betrieben werden können. Aufserdem können auch Maschinen
für verschiedene Stromstärken mit einem einzigen Stromkreis betrieben werden, unter
Verwendung eines geeignet gewickelten Wechselstromumwandlers.
Eine Einrichtung, um eine Anzahl von getrennten Stromkreisen mit wellenförmigen
Strömen in gleich oder verschieden schneller Aufeinanderfolge zu speisen, ist in Fig. 9 bis ι ο
angegeben. Der Stromsammler B1 des Ankerst1
ist von möglichst langer Gestalt, um genügend viele Bürsten neben einander anordnen zu
können. Die verstellbaren feststehenden Bürsten A2As sind mit den Hauptleitungen al a2 und
diese wiederum mit einer Anzahl von Uebertragungsvorrichtungen Ai A6 A^ und A1 verbunden,
welche die Arbeitsspulen von Maschinen mit hin- und hergehendem Kolben bilden können. Die von diesen Spulen ausgehenden
besonderen Rückleitungen a? cfi a5 stehen je
mit den umlaufenden Bürsten B2 Bs und B4
in Verbindung, welche durch Arme b2 b3 b*
getragen werden. Diese Arme sind an lose auf der Ankerwelle C1 sitzenden, von einander
. isolirten Naben b5 be bn befestigt, derartig, dafs
sie sich frei und unabhängig von einander .bewegen. In einem Gestell As ist die mit vier
festgekeilten Zahnrädern a1 as a9 a10 ausgerüstete
Vorgelegewelle A9 gelagert, deren erstes Rad a?
durch das auf der Stromsammlerwelle sitzende Rad α6 in Umdrehung versetzt wird; die übrigen
greifen dann in die lose laufenden, die drehenden Bürsten tragenden Zahnräder Ζ3/4/5· Da
die Zahnräderpaare von verschiedenem Durchmesser sind, so werden auch die durch dieselben
getriebenen Bürsten B2B3 E4 mit verschiedener
Geschwindigkeit in Umdrehung versetzt, wie denn durch Aenderung in der Gröfse der Räderpaare die Geschwindigkeit beliebig
verändert werden kann,
Die in Fig. ι ο dargestellte Einrichtung unterscheidet
sich von der zuletzt beschriebenen darin, dafs alle Bürsten mit gleicher Geschwindigkeit
laufen, aber jede derselben einen besonderen Stromkreis speist. Die umlaufenden Bürsten ja jijh werden hier alle durch Arme
k3 Ar4A:5 auf der Scheibe kß einer einzelnen
Büchse V gehalten, die mit einem Zahnrad A8
und mit von einander isolirten Contactringen jeP js ausgerüstet ist. Auf letzteren schleifen
dann wiederum die den Strom ableitenden Bürsten /5/6 und f. Die Drehung des auf
der Büchse k7 sitzenden Zahnrades ks wird
von der Ankerwelle C1 durch Zahnradübersetzung derart bewirkt, dafs alle Bürsten mit
gleicher Geschwindigkeit um den Stromsammler laufen, und zwar entweder in gleichmäfsigem
Abstand von einander (Fig. ioa) oder in ungleichmäfsigem Abstand von einander (Fig. 9 a
und 9b). In die drei verschiedenen Stromkreise können dann in gleicher Weise wie bei
den oben beschriebenen Anordnungen geeignete Uebertragungsvorrichtungen eingeschaltet
werden.
Die nach vorliegender Erfindung erzeugten Ströme lassen sich aber auch zum Betrieb rundgehender
Maschinen nützbar machen. Bei nachstehend beschriebenem Beispiel ist die
Kraftmaschine aber weder für reinen Gleichstrom, noch für reinen Wechselstrom, sondern
für eine Verbindung beider eingerichtet. Der Betriebsstrom für die Feldmagnete behält die-
selbe Richtung, während der Strom für den Anker beständig schwankt oder wechselt; oder
aber das Verhältnifs ist umgekehrt, indem der Ankerstrom dieselbe Richtung behält, dagegen
der Strom für die Feldmagnete schwankt oder wechselt. Diese Erscheinung wird durch eine
beständige Verschiebung der Pole zu einander herbeigeführt, wodurch eine ununterbrochene
Drehung erzeugt werden kann, ohne Verwendung des in mancher Beziehung nachtheiligen
Stromsammlers.
Bei Inbetriebsetzung solcher drehender Maschinen würden nun durch die besondere Natur
dieser Ströme zunächst hin- und hergehende Bewegungen erzeugt werden; durch Anbringung
eines einfachen mechanischen oder elektrischen Hülfsmittels ist man aber im Stande, den Anker
sofort in jede Bewegung zu versetzen, die bis zum Aufhören der Stromabgabe anhält.
Fig. Ii und 12 zeigen die Grundzüge, nach
welchen hierbei verfahren wird; SS1 stellen die
Feldmagnetspulen dar, welche über die Hauptbürsten F F1 des Stromsammlers E einen geschlossenen
Stromkreis bilden. T stellt den Stromkreis der Ankerwickelung dar, welcher
von den Feldmagnetspulen abgezweigt ist und durch die Leitung h2 an die umlaufende
Bürste H angeschlossen ist. Wenn nun die Feldmagnetspule S der Spule K1 in Fig. 4 und
die Feldmagnetspule «S1 der Spule L1 entspricht,
wenn ferner die Ankerwickelung T in Hintereinanderschaltung mit dem dritten Leiter h2
verbunden ist, so wird, da die Bürste H um den Stromsammler umläuft, der Strom in den
Spulen 5 und ,S1 abwechselnd wachsen und abnehmen, aber immer in derselben Richtung
fliefsen (siehe Pfeile), während er die Ankerwickelung T bald in der einen, bald in der
anderen Richtung durchströmt, je nach der Stellung der umlaufenden Bürsten zu den festen
Bürsten.
Obgleich der Strom in den Feldmagnetspulen zu- und abnimmt, fliefst er dennoch in
einer und derselben Richtung, es kann daher durch Vergröfserung des Kernes eine genügend
grofse Trägheit erzielt werden, um ein in Wirklichkeit gleichbleibendes Kraftfeld zu erhalten.
Da die Polarität der Feldmagnete immer dieselbe bleibt, während der Anker seine
Polarität beständig wechselt, so wird der Anker im Ruhezustand auf die erste Stromwelle in
dem einen Sinne und auf die zweite Stromwelle in dem entgegengesetzten Sinne magnetisch
und daher von den Feldmagnetpolen abwechselnd angezogen und abgestofsen, was
im Gefolge hat, dafs der Anker sich zwischen den Polen der Feldmagnete hin- und herbewegt.
Verhindert man nun beim Inbetriebsetzen der Maschine das Entstehen dieser zweiten
Stromwelle, so wird der Anker durch die nachfolgenden gleichen Ströme in dem gewünschten
Sinne gedreht und nach dem Trägheitsgesetz eine ununterbrochene Umdrehung machen, denn
sobald der Anker in drehende Bewegung versetzt ist, wird zunächst der eine Pol desselben
von dem einen Feldmagnetpol angezogen und der andere Ankerpol von dem zweiten Feldmagnetpol
abgestofsen. Da nun der Anker durch seine lebendige Kraft ein Stück über den betreffenden Feldmagnetpol hinausgeht, so finden
auf den inzwischen stattgefundenen Wechsel in der Stromrichtung der Ankerwickelung die Feldmagnete
die richtigen Ankerpole vor und erzeugen demzufolge wieder eine Anziehung und
Abstofsung in dem gewünschten Sinne u. s. f. Der Anker wird in ununterbrochene drehende
Bewegung versetzt.
In Fig. 13 ist eine Kraftmaschine dargestellt, die dem soeben beschriebenen Vorgang entsprechend
ausgeführt ist. S2 S3 sind Polschuhe, zwischen denen die Feldmagnetkerne
S4 S5 mit den durch S6 verbundenen Spulen 5
und S1 fortgehen; die anderen Enden der Spulen SS1 sind mit den Zuleitungen h und W-verbunden.
Die Ankerwickelung T besitzt einen geeigneten Eisenkern t und steht durch
Leiter t1 und t2 mit zwei isolirten Contactringen
i3 f4 in Verbindung, von denen der
Ring ί4 durch ί6 mit Draht S6 der Spulen SS1
und der Ring t3 mit der Rückleitung h2 verbunden
ist, so dafs die durch die Feldmagnetspulen gehenden Ströme über t5 den Ring if4
und Leitung t2 in die Ankerwickelung T und
dann durch t und den Ring if3 nach Ä2 fliefsen.
Zur Verhinderung einer Rückwärtsdrehung des Ankers beim Anfang seiner Bewegung kann
eine beliebige Anordnung vorgesehen werden. Die in der Zeichnung dargestellte besteht aus
einem Hebel U mit einer gegabelten Sperrklinke u, deren eines Ende in ein auf der
Ankerwelle e sitzendes Sperrrad Z71 greift, um je nachdem die Richtung der Drehbewegung
der Kraftmaschine sein soll, eine. Rückwärtsbewegung zu verhindern; auch kann-der Hebel U-eine
mittlere Stellung einnehmen, in welchem Falle keine der Klinken mit dem Sperrrad in
Eingriff steht.
Fig. 14 zeigt einen selbstthätig wirkenden Ausschalter, welcher an die Stelle der in Fig. 13
dargestellten Sperrvorrichtung treten kann. W W1 sind die Feldmagnete, deren Wickelungen
w w1 durch Leiter h hl mit den feststehenden
Bürsten FF1 des Stromsammlers E
in Verbindung stehen. S6 ist die Verbindung
der beiden Feldmagnetspulen, wodurch der Hauptkreis geschlossen wird. O stellt einen
zweipoligen Anker mit den Wickelungen P dar, deren Enden tl t2 mit Contactringen t3 tl,
auf welche die Schleifcontacte w2 w3 drücken,
verbunden sind. Die Bürste w2 steht in Verbindung
mit einem Kurbelausschalter W^ und darüber mittelst h2 mit der umlaufenden
Claims (1)
- Bürste H, die Bürste ψ3 mit einem selbstthätig wirkenden Ausschalter JV*, dessen Contactknopf n4 an der Leitung n5 und darüber an dem Verbindungsdraht S6 liegt. Steht der Ausschalter JV4 auf seinem Contactknopf n4, so ist der Stromlauf genau dem schon früher beschriebenen gleich; ist jedoch der Ausschalter iV4 geöffnet, so fliefst kein Strom durch den Anker, bis eine auf der Ankerwelle sitzende Knaggenscheibe JV5 den Ausschalter schliefst. Steht nun der Anker O in der in Fig. 15 dargestellten Lage, so wird beim Antrieb der Maschine der Anker von den Feldmagneten angezogen und erhält genügend Schwung, um an den Polen der Feldmagnete vorbeizugehen, so dafs bei darauf folgendem Wechsel der Ströme und demnach auch der Pole der Anker einerseits angezogen, andererseits abgestofsen und dadurch in Drehung versetzt wird. Sollte ein Ausfall des Stromstofses nicht genügen zur Einleitung der Drehbewegung des Ankers, so öffnet man einen Handausschalter iV6. Die Fig. 15 und 16 zeigen dieselbe Einrichtung bei ausschliefslicher Benutzung des Handausschalters Ne, auch zeigt Fig. 15 die Stellung des Ankers beim Anlassen der Maschine.In Fig. 17 ist eine Schaltung angegeben, in welcher die Hauptmaschine nur mit einer drehenden Bürste versehen ist, wie dies in Fig. 11 und 12 vorgeführt worden ist. Die Nebenmaschinen VV1V2VB sind der in Fig. 13 dargestellten Maschine ähnlich. Die Ströme werden diesen Maschinen in gleich mäfsiger Folge durch die Bürste H zugeführt, indessen kann durch die Vermehrung oder Verminderung der Pole im Feldmagneten oder Anker die Umdrehungsgeschwindigkeit geregelt werden. So hat die Maschine V einen zweipoligen Feldmagneten und einen zweipoligen 1- Anker, die Maschine Ϋ1 einen vierpoligen Feldmagneten mit Ring-Anker, dessen Bewickelung derartig angeordnet werden kann, dafs er ebenfalls vier Pole erhält oder nur zwei, je nach Bedarf. Die Maschine V2 hat einen zweipoligen Feldmagneten mit einem vierpoligen Anker, die Geschwindigkeit in der Umdrehung des Ankers ist daher genau gleich der Hälfte der Anzahl der von den Hauptleitungen kommenden wellenförmigen Ströme.Die Maschine F3 hat einen achtpoligen Feldmagneten mit Ring-Anker, dessen Polzahl durch entsprechende Verbindung der Bewickelung nach Bedarf vermehrt oder vermindert werden kann, je nachdem .die Geschwindigkeit der Maschine erhöht oder erniedrigt werden soll.Patenτ-Anspruch:Eine Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener, in geschlossenen Stromkreisen fliefsender Gleichströme in wellenförmige oder unterbrochene Ströme gleicher oder entgegengesetzter Richtung, darin bestehend, dafs die äufsereri Enden der Stromkreise mit feststehenden, auf einem Stromsammler schleifenden Bürsten und die inneren Enden derselben mit einer oder mehreren beweglichen Contactvorrichtungen verbunden werden, derartig, dafs der beständig die Stromkreise durchfliefsende Strom durch die abwechselnde Annäherung bezw. Entfernung dieser beweglichen Contacte an die bezw. von den feststehenden Bürsten abwechselnd an Stärke zu- oder abnimmt, zu dem Zwecke, das mit der Umwandlung der Ströme verbundene Steigen und Fallen der Stromstärke zur Erzeugung einer hin- und hergehenden bezw. einer drehenden Bewegung nutzbar zu machen.
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