DE59351C - Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener Gleichströme in wellenförmige Ströme zur Erzeugung hin- und hergehender Bewegung - Google Patents

Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener Gleichströme in wellenförmige Ströme zur Erzeugung hin- und hergehender Bewegung

Info

Publication number
DE59351C
DE59351C DENDAT59351D DE59351DC DE59351C DE 59351 C DE59351 C DE 59351C DE NDAT59351 D DENDAT59351 D DE NDAT59351D DE 59351D C DE59351D C DE 59351DC DE 59351 C DE59351 C DE 59351C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
armature
currents
machine
current
pole
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT59351D
Other languages
English (en)
Original Assignee
CH. J. VAN depoele in Lynn, Nr. 502 Essex Street, Massach., V. St. A
Publication of DE59351C publication Critical patent/DE59351C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Reciprocating, Oscillating Or Vibrating Motors (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstand eine Einrichtung zur Erzeugung und Nutzbarmachung von . elektrischen Strömen, welche ein bestimmtes Wachsen und Abnehmen ihrer Stärke zeigen und wellenförmige genannt werden.
Diese Ströme werden in stets geschlossenem Kreise nutzbar gemacht, ihre kennzeichnenden Eigenschaften werden daher nicht durch die Verwendung eines Stromunterbrechers erzielt.
Die bekannten Wechselstromerzeugermaschinen liefern Stromwellen von fester Länge; ihre Geschwindigkeit ist jedoch eine viel zu grofse, um die Ströme zum Betrieb von hin- und hergehenden Maschinen verwerthen zu können; auch wechseln dieselben unter allen Umständen ihre Richtung. Nach vorliegender Erfindung ist man aber in den Stand gesetzt, den Strom einer gebräuchlichen Gleichstromerzeugermaschine (selbst bei gröfstmöglicher Geschwindigkeit) oder einer beliebigen Gleichstromelektricitä'tsquelle in wellenförmige Ströme entweder von gleicher oder von entgegengesetzter Richtung und in beliebig schneller Aufeinanderfolge umzuwandeln.
Die vorliegende Erfindung kann auf Erzeugermaschinen jeder beliebigen Bauart mit Stromsammler Anwendung finden. Feststehende Bürsten werden in der Pollänge des Stromsammlers angeordnet und die Hauptleitungen daran befestigt. Eine dritte Leitung bildet die gemeinschaftliche Rückleitung für die an die Hauptbürsten geschlossenen Leitungen; sie steht in leitender Verbindung mit einer dritten bezw.
einer dritten und vierten Bürste, welche auf dem Umfang des Stromsammlers umläuft, sich also jeder der feststehenden Bürsten nähert und von derselben wieder entfernt und welche so geschaltet ist, dafs der elektrische Strom erst durch die eine der feststehenden Bürsten, dann durch die bewegliche und hierauf durch die zweite feststehende Bürste seinen Weg nimmt. Die Geschwindigkeit der beweglichen Bürste läfst sich regeln, und es folgt hieraus, dafs das Anwachsen und Fallen der Stromstärke in dem mit der beweglichen und den feststehenden Bürsten verbundenen Arbeitsstromkreis der Geschwindigkeit der beweglichen Bürste bezw. Bürsten entsprechen mufs.
Um dieses Wachsen und Fallen der Stromstärke zum Betrieb von Maschinen mit hin- und hergehenden Theilen, z. B. zur Bewegung des Kolbens. einer Pumpe oder dergleichen, nutzbar zu machen, werden zwei oder mehr bewegende Spulen angeordnet, innerhalb welcher der magnetische Kolben je nach Wachsen und Fallen der in den Spulen vorhandenen Stromstärke hin- und herbewegt wird. Die bewegenden Spulen sind derartig angeordnet, dafs der Kolben bei seiner Vorwärtsbewegung durch die eine und bei der Rückwärtsbewegung durch die andere Spule angezogen wird. Bei der einfachsten Ausführung dieser Maschine gehen die von den feststehenden .Bürsten kommenden Leitungen nach den äufsereri Enden der bewegenden Spulen, und der dritte Leiter, d. h. die umlaufende Bürste steht mit den inneren Enden der Spulen in Verbindung;
die Folge davon ist, dafs, während die dritte Bürste um den Stromsammler umläuft, der in den bewegenden Spulen vorhandene Strom abwechselnd wächst und fällt, wodurch der magnetische Kolben und der damit verbundene Theil vor- und rückwärts getrieben werden.
Wie aus Fig. ι der Zeichnungen ersichtlich ist, sind A und B die Pole des Feldmagneten einer Gleichstromerzeugermaschine, welche von der in Fig. 7 vollständig dargestellten Form sein mag. C ist der Anker oder Ring einer bekannten Art, dessen Kern D mit einer ununterbrochenen Wickelung d versehen ist, welche wie bei der Gr am me-Maschine in geeigneten Abständen durch Zweigleitungen b mit den Schienen des Stromsammlers E in Verbindung steht. Feststehende, aber verstellbare Hauptbürsten FF1 schleifen an geeigneter'Stelle auf dem Stromsammler E. Auf demselben schleift ein zweites Paar Bürsten g g1, welche so angeordnet sind, dafs sie auf dem Umfang des Stromsammlers umlaufen können.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Einrichtung, nur ist hier die Hauptleitung anders geschaltet bezw. verbunden, und die umlaufenden Bürsten sind nur einfach angedeutet.
' Eine einfache Ausführung der Bewegungsyorrichtung für die umlaufenden Bürsten ist in Fig. 3 im Grundrifs dargestellt. Auf der Ankerwelle C1 sitzt für sich drehbar eine isolirt angebrachte Büchse f mit einem Paar metallischer Arme G G\ welche sowohl von der Büchse/, als auch unter sich gut isolirt sein müssen. Diese Arme G G1 stehen einander gegenüber und tragen die Bürsten g g1. Nahe diesen Bürsten sitzen zwei Sammelringe g·2 g3, die mit je einem der die Bürsten tragenden Arme G G1 in leitende Verbindung gebracht sind. Auf den Sammelringen g2 gs schleifen die beweglichen Bürsten HH1, mit welchen die Hauptableitungen h h1 verbunden sind. Die Drehbewegung der Büchse f und der dazu gehörigen Theile kann auf jede gewünschte WTeise erfolgen, so kann zu diesem Zwecke, wie Fig. 3 zeigt, die Büchse f ein Schneckenrad / tragen, das seine Drehbewegung von der Kraftmaschine /mittelst Welle P und Schnecke i erhält, deren Geschwindigkeit in irgend einer Weise geregelt werden kann. Wo nur eine umlaufende Bürste Verwendung findet, fallen der zweite Halter mit Sammelring und die Contactvorrichtung fort.
In Fig. ι sind zwei Maschinen mit hin- und hergehendem Kolben dargestellt, bestehend aus den bewegenden Spulen KL, die von innen ein Rohr M von Messing oder anderem diamagnetischen Metall besitzen. In dem Rohr geht ein magnetischer Kolben N hin und her, welcher an einem Ende ein Bohrwerkzeug m oder ein anderes Werkstück in Arbeitsbewegung versetzt. Je ein Ende der Spulen K und L ist durch die Leitungen h bezw. h1 und die Bürsten H und H1 mit den umlaufenden Bürsten g bezw. gl verbunden, während die anderen mittelst der Leitungen j bezw. J1 mit den feststehenden Bürsten F und F1 in Verbindung stehen. Bei ihrer Bewegung nähern sich die beweglichen Bürsten abwechselnd den feststehenden Bürsten und demzufolge abwechselnd den Punkten gröfster und kleinster elektromotorischer Kraft auf dem Stromsammler, wodurch gleichzeitig und in Uebereinstimmung mit der Geschwindigkeit der beweglichen Bürsten ein Anschwellen und Abnehmen der Ströme in den Spulen K und L stattfindet. Wo ein eiserner Kolben zur Verwendung kommt, wird derselbe mit einer Anzugsfeder k bezw. /versehen, weil durch die wellenförmigen Ströme der eiserne Kolben nur in einer Richtung angezogen wird.
Nach Fig. 2 . bestehen die entsprechenden Vorrichtungen aus zwei Arbeitsstromkreisen, welche getheilt sind und in Doppelmaschinen wirken. Sie enthalten je zwei bewegende Spulen Q Q.1 und R R1 oder Gruppen von Spulen, infolge dessen die Anzugsfedern fortfallen. Die Leitung_/' der feststehenden Bürste F steht über die Drähte q und r mit den äufseren Enden der Spulen Q und -R, die Leitung j1 der Bürste F1 über die Drähte q1 und r1 mit den Aufsenenden der Spulen Q1 und R1 und schliefslich die von den umlaufenden Bürsten HH1 ausgehenden Leitungen q2 und r2 mit den Innenenden der Spulen Q Q1 bezw. jRi?1 in Verbindung. Bei dieser Schaltungsweise wird immer in je zwei Spulen ein Maximum bezw. Minimum an Spannungsdifferenz herrschen und bei jeder Grenze werden die in den Cylindern 'M1 M2 enthaltenen Kolben auf- 'und niederbewegt.
Fig. 4 zeigt nur die Hälfte dieses Doppelsystems und dieselben Verbindungen wie in Fig. ι und 2, doch sind hier noch regelbare Widerstände h3 hA eingeschaltet, um die Stromstärke beliebig ändern zu können und dadurch dem Hub des Kolbens in der einen Richtung eine gröfsere Kraft als in der anderen Richtung zu geben. Dieses kann aufser durch die regelbaren Widerstände ha /z4 noch auf verschiedene Weise erreicht werden; es werden z. B., wie Fig. 5 veranschaulicht, die Widerstände der Spulen verschieden hoch bemessen, oder es werden die Spulen theils parallel, theils hinter einander geschaltet.
Um die beweglichen Bürsten in Umlauf zu versetzen, kann das in Fig. 5 und 6 abgebildete Vorgelege verwendet werden, welches unmittelbar von der Ankerwelle C1 in Thätigkeit gesetzt wird. Dieses Vorgelege besteht aus einem auf der Welle C1 sitzenden Stirnrad C2, das in ein auf die Gegenwelle C4 gekeiltes Rad C3 greift. Ein zweites auf der Welle C4 be-
festigtes Rad C6 treibt dann schliefslich das lose auf der Welle C1 laufende, am Arm G die Bürste g tragende Rad C7, welches, mit einer Scheibe C8 versehen, den von .der Bürste g aufgesammelten Strom auf einen Contact H und die Leitung h2 überträgt. Die Zwischenwelle C4 wird vortheilhaft in einem Ansatz C5 des Hauptwellenlagers gelagert.
Statt der Zahnräder kann nach Fig. 7 und 8 auch .Riemenübertragung gewählt werden. Scheibe D1 treibt dann durch Riemen D6 Scheibe D2 auf Welle D3, und Scheibe Di überträgt die Bewegung wieder auf die lose laufende, mit dem, Bürstenträger G und der beweglichen Bürste g, sowie einer Contactvorrichtung H versehene Scheibe D5. Bei Anwendung von Stufenscheiben ist man dann im Stande, der umlaufenden Bürste eine beliebige Geschwindigkeit zu geben.
Fig. 7 zeigt noch ein weiteres Dreileitersystem mit einer Anzahl von Vorrichtungen verschiedener Anordnung zur Nutzbarmachung der Ströme. So ist D8 eine Doppelspule, wie in Fig. 4, welche den Strom von den secundären Wickelungen zweier Wechselstromumwandler ds af4 erhält. Letztere werden mit Vortheil da verwendet, wo verhältnifsmäfsig schnell auf einander folgende Ströme erforderlich sind;· ihre primären Wickelungen sind an h h2 bezw. hl h2 angeschlossen und werden dadurch abwechselnd mit Stromstöfsen versorgt.
Auch eine Maschine K mit einer einzigen bewegenden Spule ist durch einen: Wechselstromumwandler ds in diesen Stromkreis eingeschaltet. Dagegen ist eine Maschine D10 mit Doppelspule, ähnlich wie die in Fig. 4 dargestellte Einrichtung, unmittelbar in den Arbeitsstromkreis geschaltet.
Endlich befinden sich in dem Verteilungsnetz noch zwei weitere Wechselstromumwahdler d6 d1, welche "die Doppelspulen einer Maschine D9 speisen, bei welcher der Kolben, unter dem Einflufs eines Elektromagneten nach beiden Richtungen bewegt wird. Alle diese in Fig. 7 dargestellten Einrichtungen veranschaulichen, in welcher Weise mehrere Maschinen in einem ausgedehnten Stromkreis durch einfache Erhöhung der Spannung der in die Leitungen gesendeten Ströme und Umwandlung der letzteren für den Gebrauch betrieben werden können. Aufserdem können auch Maschinen für verschiedene Stromstärken mit einem einzigen Stromkreis betrieben werden, unter Verwendung eines geeignet gewickelten Wechselstromumwandlers.
Eine Einrichtung, um eine Anzahl von getrennten Stromkreisen mit wellenförmigen Strömen in gleich oder verschieden schneller Aufeinanderfolge zu speisen, ist in Fig. 9 bis ι ο angegeben. Der Stromsammler B1 des Ankerst1 ist von möglichst langer Gestalt, um genügend viele Bürsten neben einander anordnen zu können. Die verstellbaren feststehenden Bürsten A2As sind mit den Hauptleitungen al a2 und diese wiederum mit einer Anzahl von Uebertragungsvorrichtungen Ai A6 A^ und A1 verbunden, welche die Arbeitsspulen von Maschinen mit hin- und hergehendem Kolben bilden können. Die von diesen Spulen ausgehenden besonderen Rückleitungen a? cfi a5 stehen je mit den umlaufenden Bürsten B2 Bs und B4 in Verbindung, welche durch Arme b2 b3 b* getragen werden. Diese Arme sind an lose auf der Ankerwelle C1 sitzenden, von einander . isolirten Naben b5 be bn befestigt, derartig, dafs sie sich frei und unabhängig von einander .bewegen. In einem Gestell As ist die mit vier festgekeilten Zahnrädern a1 as a9 a10 ausgerüstete Vorgelegewelle A9 gelagert, deren erstes Rad a? durch das auf der Stromsammlerwelle sitzende Rad α6 in Umdrehung versetzt wird; die übrigen greifen dann in die lose laufenden, die drehenden Bürsten tragenden Zahnräder Ζ3/4/5· Da die Zahnräderpaare von verschiedenem Durchmesser sind, so werden auch die durch dieselben getriebenen Bürsten B2B3 E4 mit verschiedener Geschwindigkeit in Umdrehung versetzt, wie denn durch Aenderung in der Gröfse der Räderpaare die Geschwindigkeit beliebig verändert werden kann,
Die in Fig. ι ο dargestellte Einrichtung unterscheidet sich von der zuletzt beschriebenen darin, dafs alle Bürsten mit gleicher Geschwindigkeit laufen, aber jede derselben einen besonderen Stromkreis speist. Die umlaufenden Bürsten ja jijh werden hier alle durch Arme k3 Ar4A:5 auf der Scheibe kß einer einzelnen Büchse V gehalten, die mit einem Zahnrad A8 und mit von einander isolirten Contactringen jeP js ausgerüstet ist. Auf letzteren schleifen dann wiederum die den Strom ableitenden Bürsten /5/6 und f. Die Drehung des auf der Büchse k7 sitzenden Zahnrades ks wird von der Ankerwelle C1 durch Zahnradübersetzung derart bewirkt, dafs alle Bürsten mit gleicher Geschwindigkeit um den Stromsammler laufen, und zwar entweder in gleichmäfsigem Abstand von einander (Fig. ioa) oder in ungleichmäfsigem Abstand von einander (Fig. 9 a und 9b). In die drei verschiedenen Stromkreise können dann in gleicher Weise wie bei den oben beschriebenen Anordnungen geeignete Uebertragungsvorrichtungen eingeschaltet werden.
Die nach vorliegender Erfindung erzeugten Ströme lassen sich aber auch zum Betrieb rundgehender Maschinen nützbar machen. Bei nachstehend beschriebenem Beispiel ist die Kraftmaschine aber weder für reinen Gleichstrom, noch für reinen Wechselstrom, sondern für eine Verbindung beider eingerichtet. Der Betriebsstrom für die Feldmagnete behält die-
selbe Richtung, während der Strom für den Anker beständig schwankt oder wechselt; oder aber das Verhältnifs ist umgekehrt, indem der Ankerstrom dieselbe Richtung behält, dagegen der Strom für die Feldmagnete schwankt oder wechselt. Diese Erscheinung wird durch eine beständige Verschiebung der Pole zu einander herbeigeführt, wodurch eine ununterbrochene Drehung erzeugt werden kann, ohne Verwendung des in mancher Beziehung nachtheiligen Stromsammlers.
Bei Inbetriebsetzung solcher drehender Maschinen würden nun durch die besondere Natur dieser Ströme zunächst hin- und hergehende Bewegungen erzeugt werden; durch Anbringung eines einfachen mechanischen oder elektrischen Hülfsmittels ist man aber im Stande, den Anker sofort in jede Bewegung zu versetzen, die bis zum Aufhören der Stromabgabe anhält.
Fig. Ii und 12 zeigen die Grundzüge, nach welchen hierbei verfahren wird; SS1 stellen die Feldmagnetspulen dar, welche über die Hauptbürsten F F1 des Stromsammlers E einen geschlossenen Stromkreis bilden. T stellt den Stromkreis der Ankerwickelung dar, welcher von den Feldmagnetspulen abgezweigt ist und durch die Leitung h2 an die umlaufende Bürste H angeschlossen ist. Wenn nun die Feldmagnetspule S der Spule K1 in Fig. 4 und die Feldmagnetspule «S1 der Spule L1 entspricht, wenn ferner die Ankerwickelung T in Hintereinanderschaltung mit dem dritten Leiter h2 verbunden ist, so wird, da die Bürste H um den Stromsammler umläuft, der Strom in den Spulen 5 und ,S1 abwechselnd wachsen und abnehmen, aber immer in derselben Richtung fliefsen (siehe Pfeile), während er die Ankerwickelung T bald in der einen, bald in der anderen Richtung durchströmt, je nach der Stellung der umlaufenden Bürsten zu den festen Bürsten.
Obgleich der Strom in den Feldmagnetspulen zu- und abnimmt, fliefst er dennoch in einer und derselben Richtung, es kann daher durch Vergröfserung des Kernes eine genügend grofse Trägheit erzielt werden, um ein in Wirklichkeit gleichbleibendes Kraftfeld zu erhalten. Da die Polarität der Feldmagnete immer dieselbe bleibt, während der Anker seine Polarität beständig wechselt, so wird der Anker im Ruhezustand auf die erste Stromwelle in dem einen Sinne und auf die zweite Stromwelle in dem entgegengesetzten Sinne magnetisch und daher von den Feldmagnetpolen abwechselnd angezogen und abgestofsen, was im Gefolge hat, dafs der Anker sich zwischen den Polen der Feldmagnete hin- und herbewegt. Verhindert man nun beim Inbetriebsetzen der Maschine das Entstehen dieser zweiten Stromwelle, so wird der Anker durch die nachfolgenden gleichen Ströme in dem gewünschten Sinne gedreht und nach dem Trägheitsgesetz eine ununterbrochene Umdrehung machen, denn sobald der Anker in drehende Bewegung versetzt ist, wird zunächst der eine Pol desselben von dem einen Feldmagnetpol angezogen und der andere Ankerpol von dem zweiten Feldmagnetpol abgestofsen. Da nun der Anker durch seine lebendige Kraft ein Stück über den betreffenden Feldmagnetpol hinausgeht, so finden auf den inzwischen stattgefundenen Wechsel in der Stromrichtung der Ankerwickelung die Feldmagnete die richtigen Ankerpole vor und erzeugen demzufolge wieder eine Anziehung und Abstofsung in dem gewünschten Sinne u. s. f. Der Anker wird in ununterbrochene drehende Bewegung versetzt.
In Fig. 13 ist eine Kraftmaschine dargestellt, die dem soeben beschriebenen Vorgang entsprechend ausgeführt ist. S2 S3 sind Polschuhe, zwischen denen die Feldmagnetkerne S4 S5 mit den durch S6 verbundenen Spulen 5 und S1 fortgehen; die anderen Enden der Spulen SS1 sind mit den Zuleitungen h und W-verbunden. Die Ankerwickelung T besitzt einen geeigneten Eisenkern t und steht durch Leiter t1 und t2 mit zwei isolirten Contactringen i3 f4 in Verbindung, von denen der Ring ί4 durch ί6 mit Draht S6 der Spulen SS1 und der Ring t3 mit der Rückleitung h2 verbunden ist, so dafs die durch die Feldmagnetspulen gehenden Ströme über t5 den Ring if4 und Leitung t2 in die Ankerwickelung T und dann durch t und den Ring if3 nach Ä2 fliefsen. Zur Verhinderung einer Rückwärtsdrehung des Ankers beim Anfang seiner Bewegung kann eine beliebige Anordnung vorgesehen werden. Die in der Zeichnung dargestellte besteht aus einem Hebel U mit einer gegabelten Sperrklinke u, deren eines Ende in ein auf der Ankerwelle e sitzendes Sperrrad Z71 greift, um je nachdem die Richtung der Drehbewegung der Kraftmaschine sein soll, eine. Rückwärtsbewegung zu verhindern; auch kann-der Hebel U-eine mittlere Stellung einnehmen, in welchem Falle keine der Klinken mit dem Sperrrad in Eingriff steht.
Fig. 14 zeigt einen selbstthätig wirkenden Ausschalter, welcher an die Stelle der in Fig. 13 dargestellten Sperrvorrichtung treten kann. W W1 sind die Feldmagnete, deren Wickelungen w w1 durch Leiter h hl mit den feststehenden Bürsten FF1 des Stromsammlers E in Verbindung stehen. S6 ist die Verbindung der beiden Feldmagnetspulen, wodurch der Hauptkreis geschlossen wird. O stellt einen zweipoligen Anker mit den Wickelungen P dar, deren Enden tl t2 mit Contactringen t3 tl, auf welche die Schleifcontacte w2 w3 drücken, verbunden sind. Die Bürste w2 steht in Verbindung mit einem Kurbelausschalter W^ und darüber mittelst h2 mit der umlaufenden

Claims (1)

  1. Bürste H, die Bürste ψ3 mit einem selbstthätig wirkenden Ausschalter JV*, dessen Contactknopf n4 an der Leitung n5 und darüber an dem Verbindungsdraht S6 liegt. Steht der Ausschalter JV4 auf seinem Contactknopf n4, so ist der Stromlauf genau dem schon früher beschriebenen gleich; ist jedoch der Ausschalter iV4 geöffnet, so fliefst kein Strom durch den Anker, bis eine auf der Ankerwelle sitzende Knaggenscheibe JV5 den Ausschalter schliefst. Steht nun der Anker O in der in Fig. 15 dargestellten Lage, so wird beim Antrieb der Maschine der Anker von den Feldmagneten angezogen und erhält genügend Schwung, um an den Polen der Feldmagnete vorbeizugehen, so dafs bei darauf folgendem Wechsel der Ströme und demnach auch der Pole der Anker einerseits angezogen, andererseits abgestofsen und dadurch in Drehung versetzt wird. Sollte ein Ausfall des Stromstofses nicht genügen zur Einleitung der Drehbewegung des Ankers, so öffnet man einen Handausschalter iV6. Die Fig. 15 und 16 zeigen dieselbe Einrichtung bei ausschliefslicher Benutzung des Handausschalters Ne, auch zeigt Fig. 15 die Stellung des Ankers beim Anlassen der Maschine.
    In Fig. 17 ist eine Schaltung angegeben, in welcher die Hauptmaschine nur mit einer drehenden Bürste versehen ist, wie dies in Fig. 11 und 12 vorgeführt worden ist. Die Nebenmaschinen VV1V2VB sind der in Fig. 13 dargestellten Maschine ähnlich. Die Ströme werden diesen Maschinen in gleich mäfsiger Folge durch die Bürste H zugeführt, indessen kann durch die Vermehrung oder Verminderung der Pole im Feldmagneten oder Anker die Umdrehungsgeschwindigkeit geregelt werden. So hat die Maschine V einen zweipoligen Feldmagneten und einen zweipoligen 1- Anker, die Maschine Ϋ1 einen vierpoligen Feldmagneten mit Ring-Anker, dessen Bewickelung derartig angeordnet werden kann, dafs er ebenfalls vier Pole erhält oder nur zwei, je nach Bedarf. Die Maschine V2 hat einen zweipoligen Feldmagneten mit einem vierpoligen Anker, die Geschwindigkeit in der Umdrehung des Ankers ist daher genau gleich der Hälfte der Anzahl der von den Hauptleitungen kommenden wellenförmigen Ströme.
    Die Maschine F3 hat einen achtpoligen Feldmagneten mit Ring-Anker, dessen Polzahl durch entsprechende Verbindung der Bewickelung nach Bedarf vermehrt oder vermindert werden kann, je nachdem .die Geschwindigkeit der Maschine erhöht oder erniedrigt werden soll.
    Patenτ-Anspruch:
    Eine Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener, in geschlossenen Stromkreisen fliefsender Gleichströme in wellenförmige oder unterbrochene Ströme gleicher oder entgegengesetzter Richtung, darin bestehend, dafs die äufsereri Enden der Stromkreise mit feststehenden, auf einem Stromsammler schleifenden Bürsten und die inneren Enden derselben mit einer oder mehreren beweglichen Contactvorrichtungen verbunden werden, derartig, dafs der beständig die Stromkreise durchfliefsende Strom durch die abwechselnde Annäherung bezw. Entfernung dieser beweglichen Contacte an die bezw. von den feststehenden Bürsten abwechselnd an Stärke zu- oder abnimmt, zu dem Zwecke, das mit der Umwandlung der Ströme verbundene Steigen und Fallen der Stromstärke zur Erzeugung einer hin- und hergehenden bezw. einer drehenden Bewegung nutzbar zu machen.
DENDAT59351D Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener Gleichströme in wellenförmige Ströme zur Erzeugung hin- und hergehender Bewegung Expired - Lifetime DE59351C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE59351C true DE59351C (de)

Family

ID=333570

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT59351D Expired - Lifetime DE59351C (de) Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener Gleichströme in wellenförmige Ströme zur Erzeugung hin- und hergehender Bewegung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE59351C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE742362C (de) Magnetisches Getriebe
DE59351C (de) Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener Gleichströme in wellenförmige Ströme zur Erzeugung hin- und hergehender Bewegung
DE259517C (de)
DE525417C (de) Mit Mehrphasenstrom gespeister asynchroner Wanderfeldmotor
DE93066C (de)
DE141070C (de)
DE63384C (de) Einrichtung zur Umwandlung ununterbrochener Gleichströme in wellenförmige Ströme zur Erzeugung hin- und hergehender Bewegung
DE93364C (de)
DE53332C (de) Kraftmaschine mit Wechselstrom
DE56219C (de) Elektrische Kraftmaschine
DE55978C (de) Fernleitungssystem für Wechselströme
DE614335C (de) Verfahren zum Betrieb von elektrischen Wechselstromsynchronmaschinen mit veraenderlicher Drehzahl
DE23979C (de) Neuerungen in den Mitteln zur Regulirung der Stromstärken dynamo- oder magnetoelektrischer Maschinen
DE25000C (de) Verfahren zur Theilung des Stromes einer elektrischen Maschine in Theile von verschiedener elektro-motorischer Kraft, sowie zur Regulirung des Stromes durch Anwendung mehrerer Bürsten
DE143625C (de)
DE59373C (de) Wechselstrommaschine
DE50908C (de) Einrichtungen an synchronen Wechselstrommotoren
DE397415C (de) Einrichtung zur elektrischen Bremsung bei Fahrzeugen
DE47392C (de) Elektrische Spinn- und Zwirnmaschine
DE45252C (de) Einrichtungen an dynamo-eleklrischen Maschinen und Elektromotoren
DE23998C (de) System elektrischer Maschinen ohne Saugbürsten
DE62438C (de) Elektrische Maschine zur Erzeugung von gewöhnlichen oder mehrphasigen Wechselströmen
DE158730C (de)
DE121451C (de)
DE45159C (de) Selbsttätig wirkende Regulirungsvorrichtung an elektrischen Inductions-Transformatoren