DE593189C

DE593189C - Sicherheitsschloss fuer zweiteilige Grubenstempel

Info

Publication number: DE593189C
Application number: DESCH97654D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-04-29
Filing date: 1932-04-29
Publication date: 1934-02-22

Description

Sicherheitsschloß für zweiteilige Grubenstempel Bei zweiteiligen Grubenstempcln mit durch in Schrägschlitzen geführten Druckrollen erzeugter Anpressung der Stempelteile ist es von großer Wichtigkeit, den den Stempel bedienenden Arbeiter gegen ein unbeabsichtigtes Durchsacken des Oberstempels und die damit verbundene Stollen einbruchsgefahr zu sichern. Es sind Stempel bekannt, bei denen, utn die Druckrolle lüften zu "können, letztere durch Federn von -unten nach oben in Preßstellung gehalten wird, so daß ein Lüften durch vorsichtiges, absatzweises Niederdrücken (Wippen)' der Rolle aus der Ferne mittels eines entsprechend langen Hebels von Gabelform möglich ist. Abgesehen davon, daß die die Rolle in Preßstellung haltenden Federn versagen oder brechen können, wodurch eine erhebliche Gefahr für den Arbeiter besteht, erfordert die Bedienung dieser Art Stempel besondere Vorsicht und das Lüften angespannte Aufmerksamkeit, da ein versehentlich zu lang andauerndes Lüften doch ein Niedersacken des Oberstempels ermöglicht, besonders-wenn ein Klemmen :oder Scblappgewordensein der Druckfedern, wenn nicht gar Bruch derselben hinzukommt.
Diese Mängel werden nach vorliegender Erfindung dadurch beseitigt, daß zur Erzeugung der Anpressung das Gewicht der Druckrolle unrriittelbar verwendet wird, das die Rolle in ihren Schrägschlitzen selbsttätig gegen den Oberstempel drückt. Damit nun aber ein Lüften der Rolle ohne Gefahr des Niedersackens ermöglicht wird, sind zwei Druckrollen angeordnet. Dies hat zur Folge, daß zunächst die Tragfähigkeit auf etwa das Doppelte erhöht wird, da naturgemäß zwei Anpreßstellen eine größere Reibung erzeugen als nur eine. Außerdem aber wird durch die Anordnung von zwei Rollen ermöglicht, daß zum- Zwecke des Lüftens eine der beiden trollen mittels eines. gewöhnlichen Schraubenschlüssels, ohne daß besondere Vorsicht notwendig ist, vollständig gelüftet werden kann. Die Folge . hiervon ist, daß der Reibungswiderstand zwischen Rolle und Oberstempel kleiner wird und letzterer um ein diesem verkleinerten Widerstand entsprechendes Maß nachsackt, was nach angestellten Versuchen bei im Bergbau üblichen Verhältnissen etwa 5 bis 7 mni ausmacht. Auf diese Weise kann durch wiederholtes, abwechselndes Lüften der unteren und oberen- Druckrolle der Oberstempel absatzweise unter Druck gesenkt werden, ohne daß der Arbeiter das Lüften der nur einmal 'vorhandenen Druckrolle aus sicherer Entfernung mittels entsprechend langem Gabelhebel unter gefühlsmäßigem Wippen dieses Gabelhebels vornehmen muß.
Die Ungefährlichkeit der neuen Anordnung ergibt sich auch daraus, daß, wenn z. B. der Arbeiter versehentlich zweimal hintereinander ein und dieselbe-Rolle lüftet, kein Schaden angerichtet .werden kann, denn dann sichert eben die noch unter Druck stehende Rolle die Abstützung, ohne daß ein Nachsacken des Oberstempels eintritt.
Es sind zwar Grubenstempel bekannt, bei denen zwei Bremsorgane in Form von Keilen über- oder nebeneinander angeordnet sind. Jedoch ist der Zweck und die Wirkung dieser bekannten Anordnung nicht übereinstimmend mit der Anordnung nach der vorliegenden Erfindung. Bei der bekannten Übereinanderanordnung von zwei Keilen faßt bei ganz ausgeschobenem Oberstempel nur der obere Keil, so daß das Schloß für den unteren Keil in dieser Stempelstellung unbenutzt bleibt. Erst wenn der Oberstempel unter dem Gebirgsdruck so weit nachgegeben hat, daß das untere Ende des Oberstempels in den Bereich des unteren Keilschloßbügels kommt, wobei der obere Keil in seiner Haltekraft gewöhnlich nachgelassen hat, wird der untere Keil eingeschlagen, der dann die endgültige Stützung gewährleistet. Mit dieser bekannten Art derÜbereinanderanordnung zweierBremskeile ist das augenblickliche, selbsttätig sich begrenzende Lüften des Oberstempels, wie es mit den übereinander angeordneten Druckrollen gemäß der Erfindung bewirkt wird, nicht möglich. Das gleiche gilt von der bekannten Anordnung von zwei Keilen zu beiden Seiten des Oberstempels, wobei das Vorhandensein zweier Keile lediglich ein symmetrisches Festklemmen des Oberstempels bezweckt, nicht aber ein sich selbsttätig begrenzendes Lüften bewirken kann, wie es in erfindungsgemäßem Sinne nur durch frei bewegliche Rollenelemente gewährleistet werden kann. Hieraus ergibt sich ferner, daß auch bei solchen bekannten Anordnungen, bei denen der Oberstempel in Form von längsgeschlitzten Doppelschienen von oben her über den entsprechend als Führungsschiene ausgebildeten Unterstempel geschoben und durch zwei übereinander angeordnete, durch die erwähnten Schlitze durchgeführte und im Unterstempel gelagerte Befestigungsschrauben eine Verbindung von Ober- und Unterstempel erfolgt, durch vorsichtiges, teilweises Lockern einer der beiden Schrauben wohl ein unter dem Druck des Gebirges eintretendes Nachgeben des Oberstempels bewirkt werden kann, wobei also durch gefühlsmäßiges Verändern des Reibungswertes zwischen den Schienen ein begrenztes Lüften möglich ist. Dies muß jedoch mit Sorgfalt und Aufmerksamkeit geschehen und erfordert außerdem nach erreichtem Lüftungshub ein rechtzeitiges Wiederfestziehen der gelockerten Schraube, wenn sonst das Lockern nur einer Schraube überhaupt ein Nachgeben des Oberstempels bewirkt, was durchaus nicht immer der Fall zu sein braucht. Diese Art des Lüftens durch gefühlsmäßiges Vermindern der Reibungskräfte zwischen Ober- und Unterstempel ist jedoch zeitraubend und umständlich und gegenüber der einfachen, selbsttätigen und gefahrlosen Lüftung gemäß der Erfindung mangelhaft und gefährlich. Aus der vorstehenden Schilderung der an sich bekannten Anordnung von zwei Bremsorganen ergibt sich zwingend der technische Fortschritt der selbsttätig hubbegrenzenden Doppelrollenanordnung des Sicherheitsschlosses gemäß der vorliegenden Erfindung.
Ein Ausführungsbeispiel ist an Händ der Zeichnung nachstehend näher beschrieben. Der verstellbare Sicherheitsgrubenstempel besteht aus zwei U-Eisen (Teil i und 2). An dem äußeren U-Eisen sind zwei Bleche (Teil 3) in gleicher Höhe angebracht. Diese zwei Bleche sind je mit zwei um i5° versetzten (schräglaufenden) Rillen versehen. In diesen Rillen laufen zwei gleichstarke Rollen (Teil q.), welche jeweilig verstellbar sind, und üben auf dem inneren U-Eisen den sich ergebenden Druck aus. Auf dem inneren U-Eisen befindet sich ein halbrunder Teller (Teil 5, Schmiedeeisen), worauf ein halbrundes bzw. rundes Druckholz aufgelegt wird. An dem äußeren U-Eisen sind zwei Verstärkungsspangen (Teil G) angebracht, welche dem Stempel einen sicheren Halt geben. Am unteren Ende des äußeren U-Eisens ist eine Platte (Teil 7) angebracht, welche als Fuß des Stempels dient. Das innere U-Eisen ist mit zwei Verstärkungsleisten (Teil 8) versehen.
Auch bei Betonarbeiten, Einschalung von Decken und Rüstungen, kann der verstellbare Sicherheitsgrubenstempel Verwendung finden und bietet nicht nur dem Arbeiter vollkommene Sicherheit, sondern verhindert jeden Einsturz bei sachgemäßer Lösung desselben.

Claims

PATENTANSPRUCH: Sicherheitsschloß für zweiteilige, unter Druck verstellbare Grubenstempel mit auf schiefer Ebene geführter Druckrolle als Bremsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß außer einer an sich bekannten luftbaren und für den vollen Belastungsdruck berechneten Druckrolle unter ihr in demselben Schloß noch eine von der ersteren unabhängig wirkende und für sich allein luftbare Druckrolle so angeordnet ist, daß ein abwechselndes Lüften immer nur einer Rolle ein absatzweises Senken des Stempeloberteiles unter Druck bewirkt.