DE590994C - Einrichtung zum Selektivschutz einer einseitig oder mehrfach gespeisten, vorzugsweise in einzelne Speiseabschnitte unterteilten Leitungsstrecke - Google Patents
Einrichtung zum Selektivschutz einer einseitig oder mehrfach gespeisten, vorzugsweise in einzelne Speiseabschnitte unterteilten LeitungsstreckeInfo
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- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
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Description
Gelegentlich liegt eine besondere Schwierigkeit des Kurzschlußschutzes elektrischer
Fahrleitungen, besonders bei Gleichstrumbahnen., darin, daß die Strom- und Spannungswerte,
welche an einer Speisestelle eines Fahrleitungsabschnittes bei einem Kurzschluß in der Gegend des entfernten Abschnittendes
auftreten, sich kaum von betriebsmäßig zulässigen Verhältnissen unterscheiden. Der
Kurzschlußschutz solcher Strecken ist unter ausschließlicher Verwendung von Schutzorganen
an den Leitungsenden, wie Höchststrom- oder Widerstands- (bzw. Distanz-)
Relais, nicht durchführbar.
An Hand von Fig. 1 der Zeichnung wird nachstehend ein näherer Einblick in die Verhältnisse
gegeben. Angenommen, der Fahrleitungsabschnitt c werde an beiden Enden von je einem Unterwerk A bzw. B über den
Schalter α und das Kurzschlußschutzrelais b (Höchststrom- oder Widerstandsrelais) gespeist,
und das Triebfahrzeug, Zug D, fahre vom Unterwerk A nach dem Unterwerk B.
Zunächst liefert das Werk A praktisch seinen vollen Energiebedarf, während die Energielieferung
vom Werk B her klein ist. Im Maße, wie das Fahrzeug D sich vom Werk A
entfernt und sich dem Werk B nähert, nimmt die Energielieferung des Werkes A ab und
diejenige von Werk B zu. Die Fahrdrahtspannung an den Bügeln des Triebfahrzeuges ist
am geringsten, wenn es etwa die Mitte C zwischen beiden Unterwerken A und B erreicht
hat. Bei richtiger Dimensionierung der Speise- und Fahrleitungen unterschreitet sie
betriebsmäßig einen vorausbestimmten Wert , in der Größenordnung von 75 °/o der Nennspannung
nie. Die Ansprechwerte der Schutzrelais b müssen so gewählt werden, daß ein
Ansprechen sicher vermieden wird, wenn ein Zug der schwersten vorgesehenen Zusammensetzung
in unmittelbarer Nähe der betreffenden Speisestelle anfährt.
Erfolgt ein Kurzschluß an der Stelle E und liegt diese in der Nähe des Unterwerkes A,
so wird das maßgebende Schutzrelais dieser Station stets auslösen. Ein Ansprechen des
zuständigen Schutzrelais der Station!? ist jedoch unter Umständen nicht gewährleistet;
gegebenenfalls ist der Widerstand der Fahrleitung so groß, daß der Kurzschlußstrom,
den die Station B liefert, den Betrag des maximalen Betriebsstroms (Anfahrstrom)
kaum erreicht und daselbst eine stärkere Spannungsabsenkung, als auch sonst betriebsmäßig
vorkommt, nicht eintritt. Weder Höchststrom- noch Widerstandsrelais können unter solchen Umständen ihre Aufgabe erfüllen.
Die beiderseitige Abschaltung eines Kurzschlusses durch die Schutzrelais an den Abschnittenden erfolgt dagegen anstandslos,
sofern die Kurzschlußstelle innerhalb eines Bereichs zu beiden Seiten der Abschnittmitte
liegt, dessen Ausdehnung von den gegebenen Verhältnissen der Anlage abhängt.
Wird nun die Aufmerksamkeit statt auf die Strom- und Spannungsverhältnisse an den
Leitungsenden auf deren Werte, z. B. in der
Abschnittsmitte, gerichtet (Punkt C), so kann folgendes festgestellt werden: Im Normalbetrieb
kann der auftretende Strom nie größer als die Hälfte des Betrages sein, welcher dem
höchsten Energiebedarf der verkehrenden Züge entspricht. Die Fahrdrahtspannung sinkt nicht unter den betriebsmäßig vorgesehenen
Mindestbetrag von beispielsweise 75 °/0 der Nennspannung. Bei Kurzschluß
ι» dagegen schwankt sie zwischen ο und 50 0J11,
während der Strom die betriebsmäßig auftretenden Werte in den meisten Fällen merklich
überschreiten dürfte. Ähnlich und leicht überschaubar liegen die Verhältnisse an anderen
zwischenliegenden Stellen des betrachteten Fahrleitungsabchnittes c.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Selektivschutz von Leitungen
unter Benutzung der vorstehend geschilderten Erkenntnisse. Erfindungsgemäß sind an den
Leitungsabschnittsenden Höchststromrelais, gegebenenfalls spannungs- und stromrichtungsempfindliche
Relais und in geeigneten Abständen längs der Strecke selbsttätige Kurzschlußschalter angeordnet, welche die
Leitung kurzschließen, sobald das Verhältnis von Spannung zu Strom an ihrer Anschlußstelle
einen vorausbestimmten Wert unterschreitet.
Erfindungsgemäß wird also an einer Stelle des Fahrdrahtabschnittes, wo sich das minimale
betriebsmäßige Verhältnis Spannung zu
·..-...■. Strom deutlich vom Höchstbetrag desselben
bei Kurzschluß unterscheidet, ein Kurz-Schlußschalter nach Fig. 2 eingebaut. Auf
diesen wirkt ein schwaches, mechanisches Moment, welches ihn bei spannungsloser Leitung
offenhält; daneben steht er unter dem Einfluß eines Spannungsmagneten s, welcher
im öffhungssinne, und eines Strommagneten i, welcher im Schließsinne wirkt. Es bezeichnen
ferner: c den Fahrdraht, ν einen Streckentrenner, w das Gleise, χ eine Einschaltdämpfung,
y die Kurzschlußkontakte. Die . Strom-. und ,Spannungsmagnete werden so
gegeneinander; abgestimmt, daß ein Überwiegen der Zugkraft des Strommagneten t
■:x über diejenige des Spannungsmagneten .?
unter normalen Betriebsverhältnissen sicher vermieden wird und umgekehrt bei Kurzschluß
im ,zugeordneten Bereich des Fahrleitungsabschnittes
sicher vorhanden ist. Eine Einsehaltdämpfung verzögert etwas . das Schließen des Kurzschlußschalters mit Rücksieht
auf Fälle, in welchen der Maximalstromschutz der Fahrleitungsstrecke einen Kurzschluß ohne weiteres beiderseitig abzu-
. < schalten vermag.
' Die Anwendung der Erfindung auf eine
Anlage nach Fig. ι und ihre Wirkungsweise sei an Hand der Fig. 3 beschrieben.
Die Untersuchung der Strom- und Spannungsverhältnisse der Leitung im Betrieb und
bei Kurzschluß hat ergeben, daß bei der mindest zulässigen Einstellung des Ansprechstromes
der Höchststromrelais b eine sichere Abschaltung an beiden Leitungsenden im
Kurzschlußfalle bei irgendeiner Lage der Kurzschlußstelle nicht zu erwarten ist. Dagegen
ist festgestellt, daß Kurzschlüsse, welche bis zu etwas mehr als einem Drittel der Leitungslänge von einer der Speisestellen
entfernt sind (Abschnitte/ und g) das Höchststromrelais b in ihr sicher zum Ansprechen
bringen. Ebenso hat die Untersuchung ergeben, daß das höchst zulässige Verhältnis
von Spannung zu Strom an den Stellen C und D, welche je ein Drittel der Leitungslänge von den nächsten Leitungsenden entfernt
liegen, bei Kurzschlüssen innerhalb der anliegenden Drittel des Fahrleitungsabschnittes,
und zwar für die Stelle C die Abschnitte/ und h und für die Stelle D die Abschnitte h
und g, sich eindeutig von seinem Mindestbetrag unter normalen Betriebsverhältnissen
unterscheidet. Baut man daher an den Stellen C und D Kurzschlußschalter entsprechend
der Erfindung ein, so arbeitet die Anlage bei Kurzschluß folgendermaßen:
Angenommen erstens, der Kurzschluß sei an der Stelle E, dann werden die Höchststromrelais
b der Speisepunktschalter zunächst nicht ausgelöst. Dagegen sprechen die Kurzschlußschalter an den Stellen C und D
an.· Sobald sie ihre Kontakte schließen, fallen die nächstliegenden Speisepunktschalter.
Zweitens; der Kurzschluß sei an der Stellei7. In diesem Falle wird der Speisepunktschalter
in A sofort auslösen. Der Kurzschlußschalter an der Stelle C spricht
mit kleiner Verzögerung an. Sobald er seine Kontakte schließt, kommt der Kurzschließer
an der Stelle D zum Ansprechen. Der Leitungskurzschluß,
welcher hierdurch hervorgerufen wird, bringt den Speisepunktschalter
an der Stelle B zum Fallen.
Drittens, der Kurzschluß sei an der Stelle G. Dies hat zur Folge, daß der zuständige
Speisepunktschalter sofort ausgelöst wird. Wenn bei dieser Störung das kritische
Verhältnis zwischen Spannung und Strom im Kurzschlußschalter an der Stelle C unterschritten
wird, so verhindert seine Verzögerungsvorrichtung ein unerwünschtes Ansprechen.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zum Selektivschutz einer einseitig" oder mehrfach gespeisten, vorzugsweise in einzelne Speiseabschnitte unterteilten Leitungsstrecke, insbesondereeiner Stromzuleitung für elektrische Bahnen, mit Hilfe von Impedanzrelais, gegebenenfalls in Verbindung mit spannungs- und stromrichtungsempfindlichen Höchststromrelais an den Leitungsenden und zwischenliegenden selbsttätigen Kurzschlußschaltern, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Kurzschlußschalter an derjenigen bzw. denjenigen Stellen der Leitung eingebaut sind, an denen bei Kurzschluß das Verhältnis von Spannung zu Strom einen vorausbestimmten Wert unterschreitet, so daß der oder die Kurzschlußschalter ansprechen und ein Herausfallen des oder der Unterwerksüberstronischalter bewirken.
- 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (y) der Kurzschlußschalter durch ihr Gewicht oder Federn im unerregten Zustand offengehalten und durch Strommagnete (t) in der Schließrichtung und Spannungsmagnete (s) in der Öffnungsrichtung bewegt werden.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklungen auf den Strommagneten (t) der Kurzschlußschalter im Zug der geschützten Leitung (c) liegen und daß der Anschluß des Kurzschlußkontaktes (y) und der Wicklungen auf dem Spannungs magneten ' (s) jeweils in der Mitte der Stromwicklungen, (t) erfolgt.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschlußschalter mit Verzögerungseinrichtungen (x) versehen sind, welche in der Schließrichtung wirken, und daß deren Laufzeit gleichsinnig mit dem Verhältnis Spannung zu Strom variiert.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA65439D DE590994C (de) | 1932-03-20 | 1932-03-20 | Einrichtung zum Selektivschutz einer einseitig oder mehrfach gespeisten, vorzugsweise in einzelne Speiseabschnitte unterteilten Leitungsstrecke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA65439D DE590994C (de) | 1932-03-20 | 1932-03-20 | Einrichtung zum Selektivschutz einer einseitig oder mehrfach gespeisten, vorzugsweise in einzelne Speiseabschnitte unterteilten Leitungsstrecke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE590994C true DE590994C (de) | 1934-01-15 |
Family
ID=6943807
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEA65439D Expired DE590994C (de) | 1932-03-20 | 1932-03-20 | Einrichtung zum Selektivschutz einer einseitig oder mehrfach gespeisten, vorzugsweise in einzelne Speiseabschnitte unterteilten Leitungsstrecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE590994C (de) |
-
1932
- 1932-03-20 DE DEA65439D patent/DE590994C/de not_active Expired
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