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Ab- und überlaufeinrichtung für Waschbecken, Bidets, Badewannen o.
dgl. Die Erfindung bezieht sich auf solche Ab-und Überlaufeinrichtungen für Waschbecken,
Bidets, Badewannen o. dgl. aus keramischem Stoff, die mit einem in Ab- und Überlaufkanal
des Beckens leicht herausnehmbar eingesetzten, handbedienten, hohlen Drehschieber
ausgerüstet sind, der eine Überlauföffnung und eine Abflußöffnung in der Seitenwandung
des Abdichtungskonus aufweist und dieser in einem Abflußschiebergehäuse sitzt.
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Die Erfindung bezweckt, derartige Einrichtungen so auszubilden, daß
sie in ihrem Aufbau und in ihrem Zusammenbau wesentlich vereinfacht und verbilligt
werden, ihre Betriebssicherheit erhöht wird und sie gesteigerten gesundheitlichen
Anforderungen genügen. Zu diesem Behufe erhält gemäß der Erfindung die Ab- und Überlaufeinrichtung
einen bis zum Beckenrande hochgeführten Drehschieber aus keramischem Stoff, Glas,
Porzellan o. dgl. und ein den Ab- und Überlaufkanal des Beckens ausfüllendes Schiebergehäuse
aus Gummi.
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Es erhellt, daß durch das Zusammenwirken des in dem Ab- und überlaufkanal
eingesetzten elastischen Schiebergehäuses mit dem in ihm drehbaren konischen keramischen
Drehschieber eine einwandfreie und dauernd gut bleibende Abdichtung erzielt wird.
Sieht man von dem Anschluß des Ablaufstutzens ab, so besteht die ganze Ventileinrichtung
nur aus zwei Teilen, die auf das schnellste zusammengebaut und in ihrer Rohform
als Gummigußstück bzw. als aus dem Ofen kommender keramischer Körper ohne weiteres
ohne jede Nacharbeit verwendet werden können. Die Betriebssicherheit der bekannten
Einrichtungen wird nicht nur erreicht, sondern wesentlich erhöht, namentlich in
Richtung der Stoßsicherheit und Unempfindlichkeit gegen Wärmeschwankungen. Durch
Beseitigung aller Metallteile und Verwendung von Stoffen, die sich gegenseitig chemisch
nicht beeinflussen, wird den hygienischen Anforderungen in einem bisher nicht erreichten
Maße genügt.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i einen senkrechten Schnitt durch die in Betracht
kommenden Teile eines erfindungsgemäß ausgebildeten Waschbeckens bei geöffnetem
Abfluß, und Abb. 2 einen Ouerschnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i.
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Das Waschbecken A .hat in einer Verdickung seiner Rückwand einen in
an sich bekannter Weise von oben nach unten durchgehenden Abflußkanal ä1, in den
oben eine Überlauföffnung a2 und unten eine Ablauföffnung a3 mündet. In den unteren
Teil des Abflußkanals ist ein aus Gummi hergestelltes Schiebergehäuse B eingesetzt,
das einen hohlkegelförmigen Längskanal und eine mit der Ablauföffnung a.3 sich deckende
Durchflußöffnung b1 aufweist. Die äußeren Abmessungen des Schiebergehäuses sind
so gewählt, daß es sich an die Wandung des Abflußkanals elastisch und dicht anzuschließen
vermag; um
seine Drehung im Abflußkanal zu verhindern, ist es im
Querschnitt beispielsweise als hexagonales Prisma gestaltet, und der Abflußkanal
hat in seinem das Schiebergehäuse umschließenden Teile die gleiche Ouerschnittsform.
Dabei kann auch zur Erleichterung des Einsetzens oder Herausnehmens des Schiebergehäuses
dieses sowie der Abflußkanal nach unten schwach verjüngt werden. Der untere Teil
des Schiebergehäuses B hat nahe seinem Ende eine Innennut b=, in die der Flansch
cl eines metallenen Rohrstutzens C eingreift, der zum Anschluß des üblichen Geruchverschlußkörpers
der Abflußleitung dient und mittels einer aufgeschraubten Mutter c= das Schiebergehäuse
an die ringförmige Bödenfläche im Kanal a1 anzupressen gestattet. Der zum Abschluß
der Ablauföffnung dienende Drehschieber D, welcher in bekannter Weise eine Durchflußöffnung
dl besitzt, ist aus glasiertem Porzellan, Glas o. dgl. hergestellt; er ist in seinen
unteren Teile der Innenform des Schiebergehäuses entsprechend schwach kegelförmig
gestaltet und geht nach oben in ein zylindrisches Rohr d2 über, das'mit einem massiven,
mit Griffrand d3 versehenen Kopf d4 endigt. Dieser Kopf, der den Abflußkanal oben
ausfüllt und abschließt, trägt eine seitliche Nase d5, die in eine ringsektorförmige
Ausnehmung a4 eines die obere Kanalmündung umgebenden Beckenwulstes al eingreift
und zur Begrenzung der Drehung des Schiebers dient. In der Wandung des Schieberrohres
d= sind Durchtrittsöffnungen dB und d' vorgesehen, durch die das aus der Überlauföffnung
a= austretende Wasser abfließen kann.
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Die beschriebene Ab- und Überlaufeinrichtung, deren Zusammenbau und
Wirkungsweise keiner besonderen Erläuterung bedarf, weist, wie bereits erwähnt,
eine sehr große Einfachheit in der Bauart auf. Weiterhin werden durch das in sich
elastische Gummischiebergehäuse schädliche Spannungen zwischen diesem und der Kanalwandung
vermieden, so daß Beschädigungen, wie sie z. B. bei der Verwendung von metallenen,
in den Kanal eingekitteten Schiebergehäusen infolge ungleicher Wärmeausdehnung auftreten,
in einfachster Weise wirksam vorgebeugt wird. Schließlich erfüllt die beschriebene
Einrichtung in gesundheitlicher Hinsicht die höchsten Anforderungen, da bei ihr
der Abflußkanal auf einfache Weise nach Herausheben des Schieberrohres leicht und
bequem gründlich gereinigt werden kann und der Oxydation unterliegende ' Metallteile,
mit denen der Beckeninhalt in Berührung kommen könnte, überhaupt nicht vorhanden
sind.