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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Becken mit verdecktem Überlauf
(d. h. ohne sichtbares Überlaufloch),
mit einem in dem Beckenauslass angeordneten Ablaufventil, dessen
Ventilkörper
zwischen einer Offenstellung, in welcher der unmittelbare Durchgang von
dem Beckeninneren in die Abflussleitung geöffnet ist, und einer Verschlussstellung
bewegbar ist, in welcher der unmittelbare Durchgang von dem Beckeninneren
in die Abflussleitung aufgrund seines Zusammenwirkens mit einem
Ventilsitz geschlossen, der Ventilsitz aber von einem Überlaufkanal überbrückt ist,
dessen bis auf die Höhe
des höchsten
zulässigen
Beckenfüllstandes
steigender Vorlaufkanalabschnitt oberhalb des Ventilsitzes von dem
Beckenauslass abzweigt und dessen sich an dem höchsten Punkt an den Vorlaufkanalabschnitt
anschließender Rücklaufkanalabschnitt
unterhalb des Ventilsitzes in den Beckenauslass mündet.
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Unter
Becken werden hier u. a. alle Arten von sanitären Behältnissen, wie Waschbecken,
Spülbecken,
Badewannen, Duschwannen, Bidets und dgl. verstanden, bei welchen
die Gefahr besteht, dass das in das Becken eingelassene Wasser über den oberen
Rand tritt, wenn bei vollständig
oder teilweise geschlossenem Beckenauslass vergessen wurde, den
Wasserzulauf rechtzeitig abzustellen. Die meisten Becken haben zu
diesem Zweck in ihrer Wandung in der Höhe, welche der Beckenfüllstand
nicht überschreiten
soll, ein Überlaufloch,
welcher hinter dem Verschlussstopfen mit einer Abflussleitung in Verbindung steht.
Aus ästhetischen
Gründen
besteht jedoch der Wunsch, derartige Überlauflöcher zu vermeiden.
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Aus
der
AT 375 988 B ist
ein kombiniertes Überlauf-
und Abflussventil für
Waschbecken oder dgl. bekannt, bei welchem ein Überlauf aus einer ein Steigrohr
und ein Fallrohr aufweisenden Rohrschlinge besteht, deren beide
Enden in einem Ablaufstutzen münden,
wobei das eine Ende oberhalb und das andere Ende unterhalb einer
in einer horizontalen Ebene liegenden Dichtung des im Abflussrohr
angeordneten Abflussventils mündet
und der untere Scheitelpunkt der Rohrschlingen in der Ebene des Überlaufniveaus
liegt. Bei Becken der eingangs genannten Art gemäß der
DE 200 19 328 U1 ,
DE 36 20 545 C2 und
EP 0 446 177 B1 zweigt
ebenfalls jeweils oberhalb eines horizontalen Ventilsitzes von dem
Beckenauslass ein Überlaufkanal
ab und mündet
in diesen auf der gleichen Seite unterhalb des horizontalen Ventilsitzes.
Alle diese Maßnahmen
wirken sich nachteilig auf die Bauhöhe aus.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Becken der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, bei welchem ein verdeckter Überlauf ohne nachteilige Folgen
für die
Bauhöhe
geschaffen werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bspw. dadurch
gelöst,
dass die Abzweigung des Vorlaufkanalabschnitts und die Mündung des
Rücklaufkanalabschnitts
im Wesentlichen auf gleicher Höhe
liegen und der Ventilsitz sowie die mit diesem zusammenwirkende
Dichtfläche
des Ventilkörpers
schräg
zur vertikalen Längsachse
des Beckenauslasses verlaufen.
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Aufgrund
des Umstandes, dass Abzweigung und Mündung auf gleicher Höhe liegen,
ist die Bauhöhe
eines solchen Ablaufventils nicht größer als bei solchen Becken
mit sichtbarem Überlaufloch.
Aufgrund der Schrägstellung
von Ventilsitz und Dichtfläche
des Ventilkörpers
wird gleichzeitig jedoch gewährleistet,
dass die verdeckte Überlauffunktion
zuverlässig
gewährleistet
ist.
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Die
günstigsten
geometrischen Verhältnisse erhält man dann,
wenn die Schräge
von Ventilsitz und Dichtfläche
bei etwa 45° liegt.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn die Abzweigung des Vorlaufkanalabschnitts
und die Mündung des
Rücklaufkanalabschnitts
bezüglich
der Längsachse
des Be ckenauslasses diametral einander gegenüberliegen, so dass sie sich
gegenseitig nicht im Wege sind und günstige geometrische Strömungsverhältnisse
herrschen.
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Eine
einfache Ausführung
des erfundenen Beckens bei geringem Montageaufwand erhält man dann,
wenn die Kanalwandungen des Überlaufkanals
einstückig
mit der Beckenwandung ausgebildet sind. Dann bedarf es lediglich
noch des Einbaus der besonderen Ventilanordnung der Erfindung.
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In
diesem Zusammenhang verlaufen die Kanalabschnitte vorzugsweise auf
der Außenseite
der Beckenwandung, wobei insbesondere die oberen Enden von Vorlaufkanalabschnitt
und Rücklaufkanalabschnitt über einen
horizontalen Zwischenkanal miteinander in Verbindung stehen. Auf
diese Weise ergibt sich eine kompakte stabile Beckeneinheit.
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Auch
bei dem erfindungsgemäßen Becken kann
der Ventilkörper
trotz der Schrägstellung
von Ventilsitz und Dichtfläche
des Ventilkörpers
auf an sich bekannten Weise, z.B. mit Hilfe einer zu dem Beckenauslass
koaxialen Schubstange, heb- und senkbar angeordnet sein. Dazu kann
ein üblicher
Hebelmechanismus zur Betätigung
des Ventilkörpers
dienen.
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Das
Ablaufventil kann ferner vorteilhafterweise Führungen für die Schubstange aufweisen,
um eine sichere Betätigung
zu gewährleisten.
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Die
Führungen
sind zweckmäßigerweise
von horizontalen Lochplatten des Ventilgehäuses gebildet.
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Einer
einfachen Montage ist es dienlich, wenn das Ablaufventil mit Hilfe
von Ringdichtungen in bzw. an den Beckenauslass eingespannt ist.
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Dabei
besteht das Ventilgehäuse
zweckmäßigerweise
aus einem oberen Ventilschaft und einer unteren Ventilkappe, welche
unter Zwischenlage der Ringdichtungen axial gegen den Bodenauslass
verspannbar sind.
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Zu
diesem Zweck können
Ventilschaft und Ventilkappe miteinander verschraubbar sein, so
dass die Ringdichtungen axial gegen den Bodenauslass gedrückt werden
können.
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Die
Führungen
können
dabei jeweils am unteren Ende des Ventilschaftes bzw. der Ventilkappe angebracht
sein.
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In
diesem Zusammenhang wird auch vorgeschlagen, dass die Führungen
der Ventilkappe mit Hilfe einer Überwurfmutter
lösbar
an diese gehalten ist.
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Weitere
Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
beiliegenden Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder
bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination
den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in einzelnen Ansprüchen
oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen:
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1 in
einem vertikalem Längsschnitt
ausschnittsweise ein die Erfindung aufweisendes Becken mit Ablaufventil-Anordnung,
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2 in
einem Vertikalschnitt entsprechend 1 den Ventilschaft
des Ventilgehäuses
des Ablaufventils, wobei – im
Gegensatz zu 1 – Ventilkörper aus der oberen Offenstellung
in die untere Verschlussstellung überführt worden ist, und
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3 in
Schrägansicht
von unten ein die Erfindung aufweisendes Waschbecken.
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Das
in den Figuren dargestellte Becken 1 ist mit einer verdeckten Überlaufanordnung,
d.h. ohne sichtbare Überlaufloch
in der Beckenwandung 14 ausgebildet. Zu diesem Zweck ist
das Becken 1 mit einem Überlaufkanal 2 ausgestattet,
dessen Kanalwandungen 13 einstückig mit der Beckenwandung 14 ausgebildet
sind. Der Beckenkörper
besteht bspw. aus keramischem Material.
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An
der tiefsten Stelle weist das Becken 1 einen Beckenauslass 3 auf,
in welchen ein Ablaufventil 4 mit einem Ventilgehäuse 18 eingepasst
ist. Mit Hilfe einer über
ein (nicht dargestelltes) Hebelsystem vertikal verschiebbare Schubstange 16 ist
ein Ventilkörper 5 zwischen
einer oberen Offenstellung (1) und einer
unteren Verschlussstellung (2) hin- und
her verschiebbar. In der in 1 dargestellten Offenstellung
besteht ein unmittelbarer Durchgang von dem Beckeninneren 6 zu
einer sich an das Ablaufventil 4 anschließenden (nicht
dargestellten) Abflussleitung. In der in 2 dargestellten
Verschlussstellung des Ventilkörpers 5 ist
dieser unmittelbare Durchgang verschlossen, weil sich der Ventilkörper 5 mit
seiner Dichtfläche 12 an
einen in dem Ventilgehäuse 18 ausgebildeten
Ventilsitz 7 anlegt. Sowohl der Ventilsitz 7 als
auch die Dichtfläche 12 bilden
je eine Ringfläche,
welche in ihrer Haupterstreckungsrichtung schräg, im dargestellten Fall um
45° gegen die
Horizontale geneigt, liegt.
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Der
Ventilsitz 7 wird gemäß 1 von
dem Überlaufkanal 2 überbrückt. Dieser
besteht aus einem Vorlaufkanalabschnitt 8, welcher an einer
Abzweigung 10 des Beckenauslasses 3 beginnt und
bis auf die Höhe
des gewünschten
höchsten
zulässigen Beckenfüllstandes
aufsteigt. Dort geht der Vorlaufkanalabschnitt 8 in einen
horizontalen Zwischenkanal 15 über, an dessen anderer Seite
sich ein Rücklaufkanal 9 anschließt, welcher
von dem höchsten
Punkt bis zu einer Mündung 11 des
Beckenauslasses 3 abfällt.
Wie aus 1 und 3 ersichtlich,
liegen Abzweigung 10 und Mündung 11 des Überlaufkanals 2 auf
gleicher Höhe,
und zwar in Beziehung zu dem Ventilsitz 7 derart, dass
in der Verschlussstellung (2) des Ventilkörpers 5 der
Beckeninhalt oberhalb des Ventilkörpers 5 in die Abzweigung 10 eintreten
und über
die Mündung 11 unterhalb
des Ventilsitzes 7 wieder in den Beckenauslass 3 austreten
kann, wenn das Flüssigkeitsniveau
den höchst
zulässigen Beckenfüllstand,
welcher durch die Höhe
der Lage des Zwischenkanals 15 bestimmt ist, überschreitet. Wie
aus 1 ersichtlich, liegen Abzweigung 10 und Mündung 11 bezüglich der
vertikalen Längsachse
A des Beckenauslasses 3 und des Ventilgehäuses 18 diametral
einander gegenüber.
Das Ventilgehäuse 18 weist
in seiner Wandung der Abzweigung 10 und der Mündung 11 entsprechende Öffnungen 23, 23' auf.
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Gemäß den 1 und 2 ist
die Schubstange 16 vertikal von als horizontale Lochplatten ausgebildeten
Führungen 17, 17', welche im
Abstand voneinander in dem Ventilgehäuse 18 vorgesehen sind,
geführt.
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Das
Ventilgehäuse 18 ist
zweiteilig, nämlich aus
einem oberen Ventilschaft 20 und einer unteren Ventilkappe 21 ausgebildet.
Der Ventilschaft 20 ragt mit seinem unteren Ende aus dem
Beckenauslass 3 heraus und ist in diesem Bereich mit einer
Gewinde-, Bajonett- oder dgl. Verbindung zu dem oberen Ende der
Ventilkappe 21 ausgestattet. Die Verbindung ist so ausgestaltet,
dass sich durch ihre Betätigung
der Ventilschaft 20 mit einer oberen Aufweitung 24 über eine
Ringdichtung 19 an die Einlauffläche des Beckenauslasses 3 und
ein oberer äußerer Ringflansch 25 der
Ventilkappe 21 über
eine Ringdichtung 19' an eine
nach unten weisende Stirnfläche 26 des
Beckenauslasses 3 legt. Beim Festziehen der Verbindung
zwischen Ventilschaft 20 und Ventilkappe 21 ist das
Ablaufventil 4 in dem Beckenauslass 3 dichtend eingespannt.
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Während die
obere Führung 17 in
das untere Ende des Ventilschaftes 20 eingepasst ist, ist
die untere Führung 17' am unteren
Ende der Ventilkappe 21 über eine Überwurfmutter 22 unter
Zwischenlage eines Dichtungsringes 27 lösbar gehalten.
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- 1
- Becken
- 2
- Überlaufkanal
- 3
- Beckenauslass
- 4
- Ablaufventil
- 5
- Ventilkörper
- 6
- Beckeninnere
- 7
- Ventilsitz
- 8
- Vorlaufkanalabschnitt
- 9
- Rücklaufkanalabschnitt
- 10
- Abzweigung
- 11
- Mündung
- 12
- Dichtfläche
- 13
- Kanalwandungen
- 14
- Beckenwandung
- 15
- Zwischenkanal
- 16
- Schubstange
- 17,
17'
- Führungen
- 18
- Ventilgehäuse
- 19,
19'
- Ringdichtungen
- 20
- Ventilschaft
- 21
- Ventilkappe
- 22
- Überwurfmutter
- 23,
23'
- Öffnungen
- 24
- Aufweitung
- 25
- Ringflansch
- 26
- Stirnfläche
- 27
- Dichtungsring