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Es
ist bekannt, für
Zwecke, bei denen kein Wasser in Trinkwasserqualität erforderlich
ist, sogenanntes Grauwasser zu verwenden. Hierzu wird nur leicht
verschmutztes Wasser verwendet, das aus Badewannen oder Duschwannen
stammt.
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Ein
direkter Anschluß der
zu der Grauwasseranlage führenden
Leitung an dem Ablauf einer Badewanne oder einer Duschwanne wird
aber häufig nicht
gewünscht,
da aus Wartungsgründen
auch ein Anschluß an
die übliche
Abwasserinstallation erfolgen soll.
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Es
ist bereits eine Ablaufarmatur für
Waschbecken oder dergleichen bekannt, die einen Einlass und zwei
Auslässe
aufweist. Der eine mit der Kanalisation verbindbare Auslass ist über einen
Siphon mit einer Tauchwand von dem Einlass getrennt. Der zweite
in einen Tank für
wieder zu verwendendes Wasser führende
Auslass ist direkt mit dem Einlass in die Ablaufarmatur verbunden.
(
EP 565 426 ).
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, mit
geringem Aufwand den Ablauf aus einer Badewanne, einer Duschwanne oder
auch einem Waschbecken sowohl mit der Abwasserkanalisation als auch
mit einer Grauwasseranlage verbinden zu können.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe schlägt
die Erfindung eine Ablaufarmatur mit den im Anspruch 1 genannten
Merkmalen vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von
Unteransprü chen,
deren Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht
wird.
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Durch
die Maßnahmen
nach der Erfindung kann direkt an der Badewanne oder dem Waschbecken
die Ablaufarmatur angebracht werden und von dort die Verbindung
mit der üblichen
Abwasserkanalisation erfolgen. An der gleichen Stelle kann dann auch
die Leitung angeschlossen werden, die zu der Grauwasseranlage führt.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen
sein, daß auch
zwischen dem Einlauf in den Armaturenkörper und dem zweiten Anschluß, der zu
der Grauwasseranlage führt,
ein Siphon angeordnet wird, wobei es sich auch um den gleichen Siphon
handeln kann, der auch die Abwasserinstallation vom Sanitärbecken
trennt.
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Es
ist aber auch möglich,
daß der
zweite Anschluß unter
Umgehung des Siphons mit dem Einlauf in den Armaturenkörper verbunden
wird. Das ist dann möglich,
wenn durch die Leitungsführung
zur Grauwasseranlage gewährleistet
ist, daß keine
Kanalgase austreten können,
so daß die
Gefahr einer Geruchsbelästigung
vermieden ist. Alternativ ist es auch möglich, daß die Grauwasseranlage einen
eigenen Siphon aufweisen kann.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen
sein, daß beide
Anschlüsse
aus dem Armaturkörper
heraus gleichzeitig in Betrieb sein können. In diesem Fall kann beispielsweise
die Grauwasseranlage selbst bestimmen, ob und wieviel Wasser sie
aus der Ablaufarmatur entnimmt. Beispielsweise hat die Grauwasseranlage
einen bestimmten Bedarf, während aus
der Wanne eine größere Menge
Wasser ausläuft. Dieses überschüssige Wasser
kann dann durch den ersten mit der Kanalisation verbundenen Auslauf auslaufen.
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Es
ist aber ebenfalls möglich,
daß die
Ablaufarmatur eine Umschalteinrichtung aufweist, die so betätigt werden
kann, daß jeweils
nur einer der beiden Anschlüsse
in Betrieb sein kann.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, daß die
Umschalteinrichtung automatisch betätigt wird, beispielsweise durch
eine Steuerung, die in der Steuerung der Grauwasseranlage enthalten
sein kann. Wenn beispielsweise der Speicher der Grauwasseranlage
gefüllt
ist, so kann die Steuerung die Umschalteinrichtung so betätigen, daß das Wasser
aus der Badewanne in die Kanalisation fließt.
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Es
ist ebenfalls möglich
und wird von der Erfindung vorgeschlagen, daß die Umschalteinrichtung durch
einen manuellen Eingriff betätigbar
ist, insbesondere an dem Armaturenkörper selbst, vorzugsweise von
der Innenseite der Badewanne oder Duschwanne. Diese Möglichkeit
des manuellen Umschaltens kann auch mit einer automatischen Umschaltung
kombiniert werden. Die manuelle Umschaltung hat den Vorteil, daß bei einem
manuellen Eingriff, beispielsweise beim Putzen der Badewanne, dafür gesorgt
werden kann, daß das
jetzt mit Reinigungsmittel versehene Wasser nicht zu der Grauwasseranlage
führt.
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Erfindungsgemäß kann die
Ablaufgarnitur ein Sieb aufweisen, das Partikel daran hindert, in
die Grauwasseranlage zu gelangen. Ein solches Sieb muß ab und
zu gereinigt werden. Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung vor, das Sieb
herausnehmbar in der Ablaufarmatur zu haltern. Damit während des
Zustandes, in dem das Sieb zu Reinigungszwecken herausgenommen ist,
nicht aus Versehen Wasser in die Grauwasseranlage gelangt, kann
erfindungsgemäß vorgesehen
sein, daß die
Umschalteinrichtung durch das Herausnehmen des Siebes umgeschaltet
oder betätigt
wird.
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Beispielsweise
kann die Umschalteinrichtung ein Ventil aufweisen, das durch das
Herausnehmen des Siebes betätigt
wird.
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Ebenfalls
möglich
ist es, daß das
Sieb einen Teil des Ventils selbst bildet. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, daß das
Ventil beispielsweise durch Federbeaufschlagung in eine bestimmte
Position gedrückt
wird, während
das Einsetzen des Siebes das Ventil in die andere Richtung drückt.
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In
Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das Sieb
mit einem herausnehmbaren Teil der Ablaufgarnitur verbunden ist,
beispielsweise mit einer herausnehmbar Trittplatte, wie sie bei Duschwannen
bekannt ist. Das Sieb kann auch an einem solchen herausnehmbaren
Teil befestigt sein oder einen Teil von diesem bilden.
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In
Weiterbildung der Erfindung kann ein Sensor vorgesehen sein, der
feststellt, ob Wasser in der Grauwasseranlage vorhanden ist, und
bei Bedarf ggf. eine Pumpe einschaltet.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen
sein, daß die
beiden Anschlüsse
in einem eine Gabelung aufweisenden Anschlußstück ausgebildet sind, das mit
dem Armaturenkörper
anstelle eines üblichen
Anschlußrohres
verbunden werden kann. Eine solche Art der Ausbildung der beiden
Anschlüsse
eignet sich insbesondere zur nachträglichen Anbringung oder zur Änderung
einer Ablaufarmatur mit geringem Konstruktionsaufwand. Es kann dabei
insbesondere vorgesehen sein, daß die Gabelung so ausgebildet
wird, daß der
Anschluß für die zu
der Kanalisation führende
Leitung oberhalb des Anschlusses für die zu der Grauwasseranlage
führende
Leitung angeordnet wird. Hierdurch kann erreicht werden, daß bei einem zu
großen
Angebot an Brauchwasser aus einer Badewanne der überschießende Teil zur Kanalisation fließt, ohne
daß hierzu
zusätzliche
Maßnahmen
ergriffen werden müßten.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine erste Ablaufgarnitur, wie sie beispielsweise
unter einer Badewanne angebracht werden kann;
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2 einen
Schnitt durch eine zweite Ausführungsform;
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3 einen
Schnitt durch eine dritte Ausführungsform.
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1 zeigt
einen aus Kunststoff bestehenden Armaturenkörper 1 für eine Ablaufarmatur,
die unter einer Badewanne angebracht werden kann. Der Armaturenkörper 1 enthält an seiner
Oberseite eine mit einem Innengewinde versehene Öffnung 2, die von
einem in einer Ebene liegenden Flansch 3 umgeben wird.
Auf dem Flansch 3 liegt ein Dichtring 4 auf. Wenn
der Armaturenkörper 1 unter
der Öffnung einer
Badewanne angebracht wird, so kann er an dem Rand dieser Öffnung dadurch
befestigt werden, daß ein
sogenannter Ablaufkelch 5 von der Innenseite der Badewanne
her in das Innengewinde der Öffnung
eingeschraubt wird. Dadurch wird der Rand der Öffnung der Badewanne zwischen
dem mit der Dichtung 4 versehenen Flansch 3 und
dem Rand des Ablaufkelchs 5 verklemmt.
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Die
Einlaßöffnung 2 in
den Armaturenkörper verjüngt sich
unterhalb des das Gewinde aufweisenden Wandteils kegelförmig und
geht in eine kreisförmige Öffnung 6 über, die
in einer Ebene liegt. Diese Öffnung 6 wird
am unteren Rand einer Tauchwand 7 gebildet. Oberhalb der Öffnung 6 führt radial
und horizontal ein Anschlußstutzen 8 aus
der Innenöffnung 2 her aus.
Dieser Anschlußstutzen 8 ist
zur Verbindung mit einer Leitung bestimmt, die zu einer Grauwasseranlage
führt.
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Außerhalb
der Tauchwand 7 ist ein ringförmiger Kanal 9 gebildet,
der nach oben führt,
bis zum oberen Rand 10 einer äußeren Trennwand 11.
Der Armaturenkörper 1 ist
außerhalb
der Trennwand 11 mit einem ebenfalls radial verlaufenden
Anschluß 12 versehen,
in den ein Anschlußstutzen 13 einsetzbar und
mit Hilfe einer Überwurfmutter 14 verklemmbar ist.
Dieser Anschlußstutzen 13 führt zu der üblichen Kanalisation.
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Die
erwähnte Öffnung 6 am
unteren Ende der Tauchwand 7 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
durch eine Scheibe 15 verschlossen, die den unteren Abschluß eines
Siebelements 16 bildet. Das Siebelement 16 weist
etwa die Form eines Kegelstumpfs auf, wobei die Mantelfläche die
eigentliche Siebfläche
bildet. An dem Boden 15 des Siebelements 16 ist
nach oben ein Zapfen 17 angeformt, der mit einer Platte 18 in
Eingriff steht. Die Platte 18 weist an ihrer Unterseite
Rippen 19 auf, die die Platte sowohl radial innerhalb der Öffnung 2 der
Ablaufgarnitur halten als auch einen axialen Abstand zwischen der
Platte 18 und der Oberseite des Ablaufkelchs 5 bestimmen.
Das ablaufende Wasser fließt
zwischen dem Rand des Ablaufkelchs 5 und der Unterseite
der Platte 18 in das Sieb 16 und von dort durch
die Siebfläche
in den Anschluß 8 für die Grauwasseranlage. Der
obere Rand 20 des Siebes 16 liegt längs seines Umfangs
an der Innenwand des Ablaufkelchs 5 an, so daß dort kein
Wasser an dem Sieb 16 vorbeigelangen kann.
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Wird
das Sieb 16 herausgenommen, beispielsweise zusammen mit
der Platte 18 oder nach dieser, so wird die Öffnung 6 geöffnet, da
auch der Boden 15 des Siebes 16 entfernt wird.
Da die eigentliche Grauwasseranlage üblicherweise auf einer höheren Höhe angeordnet
ist als die Badewanne, kann das Wasser aus der Badewanne nicht durch
den Anschlußstutzen 8 weiter
fließen,
falls eine dort vorhandene Pumpe nicht eingeschaltet ist. Dies bedeutet, daß das Wasser
jetzt unter der Tauchwand 7 hindurch und über die
Trennwand 11 in den Anschluß 13 für die Kanalisation
fließt.
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Nun
zu 2. Dort ist ebenfalls eine Tauchwand 7 vorhanden,
die bis in geringe Höhe
oberhalb des Bodens 20 des Ablaufkörpers 1 reicht. In
dem Ablaufkörper
ist eine Art Becher 21 angeordnet, dessen Wand parallel
zu der Wand des Ablaufkelchs 7 verläuft. Dadurch wird ein Ringraum
gebildet, der einen Siphon und damit einen Geruchsverschluß bildet.
Das Wasser kann nur über
den oberen Rand 22 des Bechers 21 in den äußeren Teil
des Ablaufkörpers 1 fließen, von
wo aus es durch einen seitlichen Stutzen 23 den Ablaufkörper 1 verlassen
kann. In den Stutzen 23 ist ein Anschlußstück 24 eingesetzt und
dort mit Hilfe einer Überwurfmutter 14 festgelegt. Das
Anschlußstück 24 enthält einen
geradlinig verlaufenden unteren durchgehenden Teil, der zu einem Anschluß 25 führt. Mit
diesem Anschluß 25 wird
eine Leitung verbunden, die zu einer Grauwasseranlage führt.
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An
der Oberseite dieses Anschlusses 25 ist eine Abzweigung
ausgebildet, die zu einem zweiten Anschluß 26 führt. Dieser
zweite Anschluß 26 ist
bogenförmig
ausgebildet, so daß er
ebenfalls horizontal verläuft.
Dieser Anschluß 26 ist
für die
zu der Kanalisation führende
Abwasserleitung bestimmt. Bei der Ausführungsform nach 2 gelangt
das Wasser zu beiden Anschlüssen 25, 26 nur
durch den Siphon. Die Ausführungsform
nach 2 ist insbesondere zur nachträglichen Anbringung an einem
schon vorhandenen Ablaufkörper
gedacht. Wenn die Wasserströmung
durch den Anschluß 25 für die Grauwasseranlage
nicht ausreicht, um das gesamte Wasser aufzunehmen, so kann der überschießende Teil durch
den Anschluß 26 in
die Kanalisation gelangen.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform, bei
der ein Anschluß 27 für eine zu
der Grauwasseranlage bestimmte Leitung an der Unterseite eines Ablaufkörpers 1 ausgebildet
ist. In der unteren Fläche 28 des
Armaturenkörpers 1 ist
eine Öffnung
vorhanden, die durch eine Ventilplatte 29 verschlossen
werden kann. Die Ventilplatte 29 ist mit einer Hülse 30 auf
einem Zapfen 31 geführt
und durch eine Feder 32 in Verschließstellung beaufschlagt.
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In
dem Ablaufkelch 5 ist ein Sieb 16 eingesetzt,
das wiederum innerhalb eines Käfigs 35 untergebracht
ist. Der Käfig 35 ist
im Bereich seines oberen Endes als Ring 36 ausgebildet.
An der Innenseite des Rings 36 ist das obere Ende des Siebs 16 angebracht.
Der Außendurchmesser
des Rings 36 entspricht etwa dem Innendurchmesser des Ablaufkäfigs 5.
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An
dem Ring 36 ist weiterhin ein nach oben ragendes Griffelement 37 befestigt,
mit dessen Hilfe der Käfig 35 mit
dem Sieb 16 bei abgenommener Trittplatte 33 verstellt
werden kann.
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Der
Käfig enthält in seinem
unteren Bereich einen geschlossenen zylindrischen Ring 38,
mit dessen Hilfe der zu dem Abgang 13 führende Ringkanal verschlossen
werden kann. Diese Stellung ist in der linken Hälfte des Siebes 16 in 1 dargestellt.
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Unterhalb
dieses Rings 38 sind einzelne Stäbe 39 vorhanden, die
auf die Ventilplatte 29 im Bereich von dessen äußerem Umfang
drücken.
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Das
Sieb 16 weist etwa die Form eines Rotationsparaboloids
auf und liegt mit seinem unteren Ende auf einem Ansatz 34 der
Ventilplatte 29 auf.
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An
der Außenseite
des Ringelements 38 sind mehrere nach außen gerichtete
Nasen 40 angeformt, die in einer bestimmten Drehposition
des Käfigs 35 durch
Kerben 41 in der inneren Wand 42 der Ablaufarmatur
hindurchgeschoben werden können.
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Die
Nasen 40 bilden zusammen mit den Kerben 41 eine
Art Bajonettverschluß.
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An
der Innenseite des Ablaufkelchs 5 sind einzelne Vorsprünge 43 angeformt,
die eine obere Begrenzung für
den oberen Rand des Ringelements 35 bilden. Der Käfig 35 kann
aus der rechts in der Figur dargestellten Stellung durch Angreifen
an den Griffelementen 37 nach unten geschoben werden, bis
die Nasen 40 durch die Kerben 41 durchgegriffen haben.
Anschließend
kann der Käfig 35 geringfügig verdreht
werden, so daß er
in der links dargestellten Position verriegelt wird. In dieser Position
haben die Stege 39 die Ventilplatte 29 nach unten
verschoben.
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Während in
der rechts dargestellten oberen Position des Siebes 16 das
Wasser an den Stegen 39 vorbei in den Ringraum zu dem Abgang 13 fließen kann,
wird dieser Abgang durch das nach unten verschobene Sieb 16 verschlossen.
In dieser Position kann das Wasser durch das Sieb 16 an
den Stegen 39 vorbei in das Rohr 27 fließen. Das
Sieb 16 dient also zusammen mit dem Käfig 35 dazu, zwischen dem
Abgang 13 und der Leitung 27 zu der Grauwasseranlage
umzuschalten.