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Vorrichtung zum Herstellen von Wollplatten Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Wollplatten aus Asbestzement. Das Neue besteht
darin, daß die auf der Pappmaschine hergestellte plastische Asbestzementplatte durch
seitliches Zusammenschieben von Formstäben gewellt, sodann auf . allen vier Seiten
beschnitten und hierauf durch eine gewellte Saugplatte abgehoben und nach einem
Stapelort gefördert wird. Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, bei welchen die
plastischen Asbestzement= platten nach dem Auflegen auf leine Formplatte durch von
:oben kommende Stangen oder sonstige Formkörper gewellt werden. Einzelne dieser
Vorrichtungen gestatten zwar auch .ein Beschneiden der Platten, sei es vor dem »Wellen
oder unmittelbar vor dem Formen. der äußersten Wellen, jedoch nicht nach Beehdiginzg.
des Wollens.. Die so hergestellten Wellplätten weisen daher insofern Mängel auf,
als durch das seitliche Nachziehen und die daraus sich ergebende stärke Beanspruchung
des Plattenmaterials .während des Wollens oft schädliche Risse entstehen und daß
die Platten nicht genau gerade und rechtwinklig. beschnitten sind, weil sie sich
durch die Weiterbehandlung. nach dem Beschneiden wieder verziehen können. Infolge
der ungenauen- Längs- und Stirnseiten solcher Wollplatten entstehen . beim Verpacken
in Kisten sowie beim Verladen und Verkeilen ganzer Stapel in Schiffen und Eisenbahnwagen
sehr oft Schwierigkeiten und große Materialschäden. Ungenau rechtwinklige Wollplatten
geben auch Anlaß zu Schwierigkeiten bei dem Verlegen der Platten auf dem Dache.
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Durch die neue Vorrichtung werden alle obenerwähnten Mängel behoben,
und die Herstellung genau gerader und rechtwinkliger Wollplatten unter inöglichster
Schonung des Plattenmaterials ist gewährleistet.
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In der'Zeichnung -ist die Vorrichtung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. z die Gesamtanordnung der Vorrichtung als Anbau an die Pappenmaschine
und besonders das Auflaufen der flachen unbeschnittenen Platte im schematischen
Aufriß, Abb. a den Querschnitt durch die Plattenauflegevorrichtung während des Auflaufens
der Platte, Abb. 3 das Auflegen der Platte ,auf die ausgezogeaie mehrteilige Wehform
im schematischen Aufriß, Abb. q. den Querschnitt durch. die Plattenauflegevorrichtung
unmittelbar nach dem Auflegen der Platte, Abb. 5 das Einziehen der mehrteiligen
Wollform mit aufgelegter Platte in die Well-und Schneidmaschineimschematischen Aufriß,
Abb. 6 den Querschnitt durch die Well- und Schneidvorrichtung unmittelbar nach Einzug
der Wollform mit,aufgeleat:er Platte,
Abb.7 das Auflegen
der Gegenform und Beschneiden der gewellten Platte auf der Wellform im schematischen
Aufriß, Abb.8 den Querschnitt durch die Well-und Schneidvorrichtung während dem
Beschneiden unmittelbar nach dem Auflegen der Gegenform, Abb. 9 das Ablegen der
gewellten und vierseitig geschnittenen Platte auf ein Wellblech und gleichzeitige
Stapelung auf dem Transportrahmen im schematischen Aufriß, Abb. io den Querschnitt
durch die Gegenform- und Saugplatte mit gewellter und beschnittener Platte unmittelbar
nach dem Ausfahren auf ein Wellblech, beim Ablegen und gleichzeitigen Stapeln, Abb.
i i den Grtllldrlß der mehrteiligen Wellform während dem Einziehen in die Well-
und Schneidmaschine, Abb. 12 den Grundriß der mehrteiligen Wellform nach dem Einziehen
in die Well-und Schneidmaschine, Abb. 13 den Querschnitt durch die mehrteilige Wellform
nach dem Einziehen in die Well- und Schneidmaschine.
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Die von der Pappmaschine, also von der Formatwalze A (Abt. i) kommende
Stoffplatte B wird von angetriebenen Förderbändern C und D- (Abt. i und 2) aufgenommen
und bis zur Tasterrolle E gebracht, welche die Fördervorrichtung selbsttätig
abstellt. Hierauf werden durch eitlen einzigen Hebelgriff die äußeren Förderbänder
C, die an den Rollen F getragen sind, mach außen geschoben und die inneren, durch
die Rollen G getragenen Förderbänder D (Abt. 3 und q.) nach unten zwischen den auseinandergezogenen
WellformgliedernH , entfernt, so daß sich die Stoffbahn frei auf die WellformgliederH
auflegt. Durch Einschaltung eines zweckdienlichen Antriebes werden diese WellformgliederH
(Abt. 5, 6, 11, 12, 13) mit aufgelegt.er Stoffplatte in die Well- und Schneidvorrichtung
J hineingezogen, und während dem Einziehen werden die einzelnen Glieder H durch
seitlich angebrachte Führungen I( zu einer geschlossenen Formplatte zusammengeschoben,
wobei sich die Stoffplatte infolge Verringerung der Wellenabstände und durch ihr
Eigengewicht von selbst in die Wellentäler der gebildeten Formplatte hineinlegt.
Auf diese Weise wird ein außerordentlich schonendes Vorwellen erzielt und schädliche
Haarrißbildungen in der Stoffplatte vermieden, welche bei den bisherigen Verfahren,
Ngo das Material für jede einzelne zu formende Welle von außen nachgezogen werden
muß, vorkommen können. Der Weg- der Formplatte ist durch zweckentsprechende Anschläge
begrenzt und kann mit selbsttätiger Abstellung zusammenarbeiten. Nach Einrücken
der Well- und Schneidmaschine J (Abb.7 und 8), welche mechanisch, hydraulisch oder
pneumatisch betätigt werden kann, «nrd die vorgewellte Stoffplatte B durch eine
entsprechend der Formplatte geformte und zugleich als Saugplatte L wirkende Gegenform
fertiggewellt bzw. kalibriert und unmittelbar anschließend durch ein mit der Gegenform
verbundenes Messer M auf allen vier Seiten genau rechtwinklig beschnitten. Die abgeschnittenen
Streifen werden von Hand weggenommen. Der Messerrahmen M mit der eingebauten, als
Saugplatte L wirkenden Gegenform ist als Wagen ausgebildet und trägt neben dem Ventilator
N auch den Antriebsmotor für die Fahrtbewegung des Wagens, der außerdem mit den
nötigen seitlichen Führungen versehen ist. Beim Rückgang der Well- und. Schneidvorrichtung
bleibt die fertig gewellte und beschnittene Stoffplatte durch die Saugwirkung an
der Gegenform haften und kann so bis über die selbsttätige Stapelvorrichtung O (Abt.
9 und io) gebracht werden. Am Endpunkt der aufziehbaren Ausfahrschienen P ist -eine
selbsttätige Abstellung für den Antriebmotor des Wagens und ,ein Anschlag zur Betätigung
einer Klappe Q angebracht, wodurch das Abfallen der Wellplatte auf das Wellblech
R bewerkstelligt wird. Durch ein Gestänge S (Abt. i) wird die Ladebühne der Stapelvorrichtung
O bei jedem Rückgang der Well-und Schneidmaschine um eine einstellbare Teilung tiefer
gestellt, wodurch jeweils für eine weitere Platte Platz geschaffen wird. Diese Senkungen
wiederholen sich, bis die gewünschte Höhe des Stapels erreicht und der vollbeladene
Wagen zu ebenem Boden gelangt ist und sodann auf Schiene T wegfahren und einem leeren
Wagen Platz machen kann. Auf jede abgelegte Wellplatte wird ein Wellblech aufgelegt
und ist hierfür dadurch genügend Platz zu schaffen, daß die Ausfahrschienen P nach
Wiedereinfahren des Messer-und Saugerwagens durch Gegengewicht U am Drehpunkt X
sich abstützend hochgezogen werden. Das Senken dieser Ausfahrschienen erfolgt beim
Ausfahren des bekannten Wagens durch Heben des Gegengelvichtes U mittels am Wagen
befestigter Mitnehmet V und Hebel W. Zweckmäßig angeordnete Bürsten besorgen die
Reinigung der Förderbänder, der mehrteiligen Formplatte und der Gegenform bei Abfallen
von Stoffteilchen und anderen Beschmutzungen.
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Mit vorstehend beschriebener Vorrichtung können beliebig große Platten
mit jedem ge-Zvünschten Wellenprofil und beliebigen Enden geformt werden. Aus Abb.
14 und 15 sind einige Wellplattenprofilenden ersichtlich, und zwar zeigt - y -ein
Wellenende, wie es nach
einem bisher bekannten Verfahren, _d. h.
durch Beschneiden der Platte vor dem fertigen Wellen, erreicht wird. Die Seiten
Z, A' und B' veranschaulichen dagegen die durch@das neue Verfahren erhältlichen
Wellenenden, wie sie für das Verkeilen von Plattenstap.ehi in Schiffen und Eisenbaluiwagen
am vorteilhaftesten sind.
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Mit der neuen Vorrichtung können die Platten während dem Wellen in
der Maschine ein-oder beidseitig mit Stempelabdruck versehen werden, ohne befürchten
zu müssen, daß sich die Stempel verlegen, weil sowohl die Formplatte als auch die
Gegenform für jede herzustellende Wellplatte einmal aus der Maschine heraustritt
und bei dieser Gelegenheit die Markierstempel durch entsprechend angeordnete Bürsten
gut gereinigt werden können.