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Unabhängig von der Rückstoßbewegung betätigte Tiefenfeuerstreuvorrichtung
Es sind bereits Tiefenfeuervorrichtungen für Waffen bekanntgeworden, bei denen das
verschiedene Tiefenfeuer durch Verstellen des Seelenrohres erreicht wird. Mit diesen
bekannten Tiefenfeuervorrichtungen können jedoch infolge der Vereinigung der Tiefenfeuervorrichtung
mit der Höhenrichtvorrichtung und Anbringung derselben an der Unterlafette nur Ziele
in der gleichen horizontalen Ebene beschossen werden. Sollen auch höher gelegene
Ziele beschossen werden, so muß zunächst für jede Änderung - der Höhenlage (Geländewinkel)
die die verschiedenen Kurven enthaltene Platte erst horizontiert werden. Dieses
umständliche Verfahren macht diese bekannten Vorrichtungen für die modernen Schießverfahren
ungeeignet.
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Im Gegensatz hierzu können bei der vorliegenden Erfindung durch die
Trennung der Höhenrichtvorrichtung von der Tiefenfeuervorrichtung. und Anordnung
derselben nicht mehr an dem feststehenden Teil der Lafette (Unterlafette) ohne weiteres
auch Ziele in verschiedener Höhenlage bestrichen werden.
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Es sind auch ferner schon elliptische Zahnräder bei Breitenfeuervorrichtungen
zum Zwecke einer gleichmäßigen Verteilung der Geschoßeinschläge, jedoch nur für
gleiche Entfernungen vom Geschütz, verwendet worden. Eine gleichmäßige Verteilung
der für in verschiedener Entfernung und in verschiedener Höhenlage vom Geschütz
liegenden Geschoßeinschläge, wie sie bei der Erfindung erreicht wird, läßt sich
aber mit diesen bekannten Vorrichtungen nicht erzielen.
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Die neue von der Rückstoßbewegung unabhängige Tiefenfeuervorrichtung
bezweckt die Erzielung gleichmäßig verteilter Geschoßeinschläge innerhalb einer
bestimmten Zone auf alle Entfernungen und in verschiedener Höhenlage durch periodisches
unmittelbares Verstellen des Seelenrohres der Waffe selbst. Die Erfindung sieht
mehrere Tiefenfeuermaße vor und gestattet durch entsprechende Regulierung der Antriebsgeschwindigkeit
eine gleichmäßig große Verringerung oder Vergrößerung der Trefferabstände nach der
Tiefe. Durch Vorschaltung von elliptischen Zahnrädern, Exzenterscheiben, Kurvenscheiben
oder entsprechend gestalteten Nockenwalzen werden die bei den bekannten Tiefenfeuervorrichtungen
in den Umkehrlagen auftretenden Trefferverdichtungen (Trefferberge) und die in der
Zonenmitte entstehenden Treffererweiterungen vermieden. Durch Kupplung des Tiefenfeuerantriebs
mit dem Breitenfeuerantrieb wird weiterhin die Tätigkeit des Schützen vereinfacht
und eine noch sorgfältigere Trefferverteilung mit Bezug auf die seitliche Lage der
Geschosse erzielt. Durch die neue Einrichtung sollen die ruckartigen Bewegungen
des Maschinengewehrs beim Breitenfeuer auf der Gleitbahn vermiedenund ferner die
Breitenfeuerbewegung auf allen Entfernungen mittels
besonderer
Einstellung so eingerichtet werden, daß auf einen Meter Zielbreite etwa zwei Schuß
abgefeuert werden. Zu diesem Zweck wird, da die Drehgeschwindigkeit des gekuppelten
Tiefenfeuerantriebs bei ein und derselben Feuertiefe gleichbleibend ist, die Winkelgeschwindigkeit
der Waffe beim Breitenfeuer mittels einer einstellbaren Vorrichtung, z. B. Einschaltung
eines Zahnrades in konzentrisch angeordnete Zahnkränze oder in ein Übersetzungsvorgelege,
auf weiteren Entfernungen gegenüber kürzeren in einem bestimmten Verhältnis verlangsamt.
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Neben dem Vorteil, der sich ergibt aus der genauen Ziel-und Beobachtungsfähigkeit
bzw. Nachrichtmöglichkeit infolge der scheinbar stillstehenden Visierlinie, weist
der Erfindungsgegenstand den weiteren Vorteil auf, daß er infolge des unmittelbaren
Antriebs des Seelenrohres durch die Tiefenfeuervorrichtung im Aufbau einfacher ist
und daher noch zuverlässiger wirkt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch und beispielsweise
dargestellt, und zwar stellen dar: Abb. i im Schnitt und teilweiser Ansicht die
Tiefenfeuervorrichtung mit Exzenterscheibenantrieb; Abb.2 in Vorderansicht den Exzenterscheibentrieb
der Tiefenfeuerv orrichtüng. Die Richtwelle i trägt vorn die Schnecke 2, hinten
das Richtrad 3 und ist in der Hülse q. axial verschiebbar und radial drehbargelagert.
Die in dem Gehäuse 5 angeordnete und gegen eine radiale Verdrehung durch den Führungskeil
6 gesicherte Hülse q. drückt vorn und hinten gegen die Stützflächen 7 der Richthelle
i und ist hinten mit mehreren stark steigenden Gewindegängen versehen, auf die die
Mutter 8 mit Hebel 8a aufgeschraubt ist. Mit dem Hebel 8a ist die Kurbelstange g
verbunden. Der durch die Kurbelstange g greifende Exzenterzapfen io ist in der Exzenterscheibe
i i in einer Nut i ia verschiebbar gelagert; mit dem Führungszapfen 12 greift dieser
in die Kurvennut 13a der Kurvenscheibe 13 ein. Diese ist mit dem scheibenartigen
Ansatz 14 der inneren Welle 15 verbunden, die, in der hohlen Welle 16 gelagert,
den durch das Kurbelrad 17 geführten Einstellzeiger für Tiefenstreuung i8 trägt.
Die auf dem Kurbelrad 17 befestigte Teilscheibe ig ist mit mehreren konzentrisch
angeordneten Teilungen aa versehen, denen verschiedene Tiefenfeuermaße (Entfernungsunterschiede)
zugrunde liegen. Die Teilungsstriche gelten für die der Mitte der Tiefenfeuerzone
entsprechenden Entfernungen. Durch Drehung des Einstellzeigers 18 auf die betreffende
Entfernung der Teilscheibe ig erfährt die Kurvenscheibe 13 eine radiale Drehung.
Diese bewirkt mittels des in der Kurvennut 13" eingreifenden Führungszapfens 12
eine Hubeinstellung des Exzenterzapfens io. Durch Drehung des Kurbelrades 17 wird
die Hülse q. mittels der Mutter 8 periodisch hin und her verschraubt. Diese drückt
auf die Stützflächen 7 und bewirkt so eine ziehende und drückende Bewegung der Richtwelle
i und des Schneckehsegments 21 mittels der Schnecke 2. Eine radiale Drehung des
Richtrades 3 und der Schnecke 2 zum Ausrichten des Geländewinkels beeinflt:ßt jedoch
diese Bewegung und somit die Abgabe des, Tiefenfeuers nicht.
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Die vorstehende Einrichtung kann auch außer mit der Hand mit beliebiger
Kraft unter Vorschaltung elliptischer Zahnräder und eines Uhrwerks erfolgen. Auch
kann der Antrieb gleichzeitig zur Durchführung der Breitenfeuerbewegung und der
Bewegung anderer Vorrichtungen durch Kupplung der betreffenden Antriebsmechanismen
mit der An= triebswelle der Tiefenstreuvorrichtung ausgenutzt werden.