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Einlagige, an Ort zu verlegende Metallabdeckung, insbesondere aus
Kupfer, für -Dächer und Wände Die -Erfindung betrifft einen Metallbelag für
Dächer, Wände und ähnliche Flächen. Hauptzweck der Erfindung ist es, einen zwar
billigeren, aber nicht nur gleichwertigen, sondern sogar noch vervollkommneten Ersatz
hochwertiger Metallheläge, insbesondere des normalen Kupferblechdaches, zu schaffen.
Die Vorzüge des alten bewährten Metalldaches, nämlich die völlige Undurchlässigkeit,
Haltbarkeit, gute Anschlußmöglichkeit an First, Kamine usw. und besonders auch seine
Schönheit werden bei dem neuen Metallbelag in jeder Beziehung beibehalten; außerdem
kommen aber noch technische Verbesserungen, die das normale Metalldach nicht besitzt,
hinzu, wie z. B. Geräuschlosigkeit, bessere Isolierung, Vermeidung jeder Schwitzwasserhildung,
geringeres Gewicht und infolgedessen leichterer Unterbau, Sturmsicherheit und schwingungsfreies
Liegen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung in der Weise gelöst, daß möglichst
dünnes Metallblech (z. B. bei Kupfer meist o,i bis o;5 mm) verwendet wird, um die
Metallkosten wesentlich zu verringern; pjedoch muß das Blech trotz seiner geringen
Dicke noch alle wichtigen Blecheigenschaften, wie Rollbarkeit, Zieh- und Treibbarkeit
und völlige Dichtigkeit, besitzen; ferner wird das Blech nicht, wie bisher, in einzelnen
Blechtafeln von beschränkten Abmessungen mit zahlreichen Längs- und Querverfalzüngen
oder -ver-Tötungen verlegt, sondern in Form möglichst langer Blechbahnen oder -bänder,
die beim Verlegen einfach abgerollt werden und die hauptsächlich nur Längsverbindungen
erfordern. Dadurch wird die Verlegungsarbeit ganz außerordentlich vermindert. Indessen
läßt sich mit dünnen Blechbändern bei üblicher Befestigung an der Unterlage besonders
ein haltbares Metalldach noch nicht erzielen. Blechbahnen oder Blechbänder sind
unter dem Einfluß der Temperatureinwirkung im Laufe des Jahres beträchtlicheren
Längenänderungen unterworfen, als sie bei den bisher verwendeten normalen Blechtafeln
auftreten. Die Folge ist, daß sich von den Festpunkten, z. B. am Dachfirst oder
von den Haftern ausgehende, unregelmäßige Zerrungen bilden, die einerseits ein unschönes
Aussehen bewirken, andererseits Knickungen hervorrufen, die bald zu Durchlochungen
führen. Ganz besonders schädlich wirken ferner die unter dem Einfluß des Windes
auftretenden hochfrequenten Schwingungen langer Bahnen. Diese bewirken oft schon
in sehr kurzer Zeit Ermüdungsbrüche und damit Undichtigkeiten des Metalldaches oder
sonstiger Metallbeläge. Dieser Übelstand wird nun nach der Erfindung dadurch behoben,
daß einlagige Metallbahnen unmittelbar auf die ortsfeste Unterlage mittels einer
Zwischenlage aus nicht erhärtenden oder aus nachgiebigen Massen, z. B. Asphalt oder
ähnlichen Stoffen, aufgeklebt
werden. Daneben können aber auch Hafter
oder sonstige Befestigungsmittel verwendet werden.
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Die Befestigung von Metallblech auf einem Dach mit Hilfe von bituminösen
Stoffen, wie Teer,.Pech, Asphalt oder Mischungen dieser Stoffe mit Asbest, ist an
sich bekannt. Bei den bekannten Verfahren dieser Art wurde jedoch niemals die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung zu lösen versucht, nämlich z. B. ein normales einlagiges
Kupferdach unter Erhaltung seiner wertvollen Eigenschaften in billigerer und doch
verbesserter Ausführung herzustellen, sondern es handelte sich immer darum, aus
mehreren, meist zahlreichen Lagen von Dachpappe, dünnen Metallblechen und Bitumenschichten
bestehende Dachbedeckungen herzustellen, die ihrer Art nach zu den mehrlagigen,
in normaler Schachteldeckung verlegten Bitumdachpappendächern zu rechnen sind. Solche
mehrlagigen Beläge, die Metallein- und -auflagen haben, sind von einem einlagigen
Metalldach nach Art, Ausführung und Verhalten grundverschieden. Da bei ihnen stets
mehrere Metallagen verwendet werden, wird mit ihnen weder eine Metallersparnis,
noch eine Verminderung der Verlegungsarbeit erzielt. Sie sind wegen der Verwendung
mehrerer Lagen auch ziemlich schwer und erfordern demgemäß bei ausgedehnten Dachflächen
eine Verstärkung des Unterbaus. Auch ein Verkleben mehrerer Metallagen übereinander
ist wegen der verschiedenen Ausdehnung der einzelnen Lagen nicht vollkommen auszuführen,
da leicht Wellungen und infolgedessen Z_'ndichtigkeiten entstehen. Auch lassen die
mehrlagigen Dacheindeckungen sich wegen ihrer vielen Lagen nicht überall einfach
und vollkommen dicht anschließen oder komplizierten Wölbungen und Formen eines Baues
leicht anpassen. Mit einem einlagigen, aus verfalzten und an den Anschlußstellen,
Wölbungen usw. durch Treibarbeit angepaßten, mit Asphaltmasse aufgeklebten Metallbändern
bestehenden Metallbelag sind sie daher weder in bezug auf Billigkeit, noch Schönheit,
noch Haltbarkeit vergleichbar. Übrigens ist die Verwendung mehrerer übereinandergeklebter
Metallschichten überhaupt verfehlt, da mit einer solchen mehrschichtigen Auflage
irgendwelche Vorteile gegenüber dem einfachen Belag gemäß der Erfindung nicht erreicht
werden und mehrere . Metallagen mit bituminösen Zwischenlagen selbstverständlich
entsprechend teurer in Material- und Arbeitskosten sind als jener.
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Der Metallbelag gemäß der Erfindung unterscheidet sich auch wesentlich
von bekannten fabrikmäßig herzustellenden und dann an Ort und Stelle durch Aufnageln
zu verlegenden Dachpappen mit Metallauflage. Diese Dachpappen mit Metallauflage
werden entweder nach Art von Schindeln oder Platten zerschnitten verlegt oder sie
werden, auch wenn sie in längeren Streifen verwendet werden, zur Hälfte überlappt
verlegt, weshalb diese Streifen entweder nur zur Hälfte mit Metall überzogen oder
zwecks Erweckung des Eindrucks eines Metallschindeldaches mit die Metallauflage
durchbrechender Musterung versehen sein sollen. Solche Durchlochungen des Metalls
sind selbstverständlich vom Standpunkt des Kupferdeckers unbedingt verwerflich;
ein so beschaffener Metallbelag ist daher nicht geeignet, ein solides Kupferdach
gleichwertig zu ersetzen. Er ist auch ferner bei Flachdächern nicht brauchbar, da
er an den Überlappungskanten wasserdurchlässig ist, während der Belag gemäß der
Erfindung eine neue einwandfreie Lösung der Flachdachbedeckung darstellt, da man
mit ihm eine völlig geschlossene und daher dichte Metallhaut herstellen kann.
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Bei Ausführung der Erfindung wird z. B. das Kupfer in Form von langei3Bändern,
gewöhnlich von 15 bis 2o m, verwendet. Dadurch werden die Förderkosten, die Verlegungsarbeiten
und die Anzahl der Stoßstellen außerordentlich vermindert. Die Verwendung von Rollen,
ähnlich wie bei Papier, wird dadurch ermöglicht, daß die Stärke des Metalls, soweit
als die obenerwähnten Blecheigenschaften es erlauben, herabgesetzt ist; am besten
bewähren sich bei normalem Kupfer Stärken von o,r bis 0,5 mm.
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Vor der An- oder Aufbringung des Belages können bereits ortsfeste
Unterlagen, z. B. Dachpappe, Ruberoid oder ähnliche Erzeugnisse, verwendet werden,
doch kann man mit Rücksicht auf die völlige Undurchlässigkeit des Kupfers auch finit
weniger feuchtigkeitsbeständigen Stoffen, wie Beton, Gips, Holz usw., auskommen.
Die Kupferbänder werden nun auf die erwähnte Dachunterlage mit einem geeigneten
Klebestoff, vorzugsweise mit asphaltartigen Massen, aufgeklebt.
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Die Eigenschaften des neuen Deckungsstoffes werden nicht dadurch beeinträchtigt,
daß er gegebenenfalls einseitig mit Klebstoff, insbesondere Asphalt, überzogen verwendet
wird. Dieser Überzug kann durch Bestreichen, Bespritzen u. dgl. auf die Blechbahnen
aufgebracht und die Bleche sodann z. B. durch Erwärmen auf der Unterlage festgeklebt
werden.
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Die einzelnen Kupferbahnen körnen glatt oder aus Schmuck- oder Zweckmäßigkeitsgründen
verziert seid. Sehr zweckmäßig ist, die Bleche mit mehr oder weniger tiefen Rillen
zu versehen, die senkrecht zum Dachfirst laufen und auf diese Weise das Ablaufen
des Wassers fördern. Die Hohlräume, die auf
diese Weise auf der
Unterseite der Dachbedeckung entstehen, sind in keiner Beziehung schädlich, da die
zum Aufkleben verwendete Masse so stark aufgetragen und in ihrer Bildsamkeit so
gewählt werden kann, daß sie sich beim Aufkleben vollständig mit Klebemasse füllen,
so daß Kupferblech, Klebemasse und Unterlage an Ort und Stelle einen einheitlichen
Körper bilden.
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Verzierungen verwendet man besonders für Wand- oder Bodenbelag. Die
Muster können nicht nur flach aufgezeichnet, sondern erhöht und vertieft ausgebildet
werden. Durch Abtönen o. dgl. kann die Wirkung des Belages noch wesentlich erhöht
werden. Als Wandbelag ist der neue Belag insbesondere dort von Bedeutung, wo, wie
z. B. in den Tropen und auf Schiffen, eine Tapetenanbringung infolge der Feuchtigkeit
der Wände nicht möglich ist. Schwitzwasser und Bildung von Schimmel, Pilz, Schwamm
u:dgl. an oder hinter dem Belag ist ausgeschlossen. Er ist vollkommen lichtecht,
kann abgewaschen und mit Entseuchungsmitteln o. dgl. behandelt werden. Er hat in
dieser Beziehung die Vorzüge eines Fliesenbelages, der aber seiner Kostspieligkeit
wegen und des Eindruckes der Kälte, den er auf die Bewohner macht, in Wohnräumen
wenig Verwendung findet. Auch die Widerstandsfähigkeit des neuen .Belages gegen
Beschädigung, die natürlich sehr viel größer ist als bei Papiertapeten, Fliesenbelägen
o. dgl., ist bemerkenswert. Ausbesserungen können durch überkleben leicht vorgenommen
werden.
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Ein großer Vorzug des neuen Belages, ob er riun als Dach-, Wand- oder
Bodenbelag öder in anderer Weise zür Anwendung kommt, ist weiterhin seine Klanglosigkeit.
Da er auf einer Asphaltunterlage aufliegt, wird die Entstehung klingender Geräusche,
die einen großen Nachteil anderer' Metallbeläge darstellen, beim Aufschlagen von
Regen, bei Stößen, Schlägen u. dgl. verhindert.
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Weitere Verwendungsgebiete für den neuen Belag sind beispielsweise
die Belegung von Behältern, Rohren, Wasserrinnen usw., besonders auf ihrer Innenseite.
Auch Eisenbahnwagen, Wagengestelle, Bühnenwände u. dgl., vor allem aber die verschiedenartigsten
Flächen an Bauwerken jeder Art kommen in Betracht.
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Außer Kupfer kommen Kupferlegierungen, wie Messing, Bronze (was besonders
für das gewalzte Material gilt), in Betracht, ferner überhaupt die hinreichend korrosionsfesten
und dehnbaren Metalle und Metallegierungen. Die Stärke der Metallbahnen wechselt
etwas je nach dem Metall bzw. der Legierung. Je fester das metallische Material
ist, desto dünner kann es verwendet werden und umgekehrt. Während, wie oben erwähnt,
bei normalem Kupfer gewöhnlich eine Blechdicke von o,r bis o,5 mm gewählt wird,
kann durch Zusätze oder besondere Behandlung verfestigtes Material gelegentlich
auch wohl noch etwas unter o,z mm verwendbar sein; andererseits wird weniger festes
Metall, wie z. B. Aluminium, oft auch stärker als o,5 mm zu bemessen sein.