DE585405C - Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Kautschukloesungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen KautschukloesungenInfo
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Classifications
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- C08C—TREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
- C08C19/00—Chemical modification of rubber
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Description
Es ist für Kautschuk besonders charakteristisch, daß er in organischen Lösungsmitteln,
wie Äther, Benzin, Benzol, Chlorkohienwasserstoffen, Schwefelkohlenstoff usw., allmählich
aufquillt und mit diesen Lösungsmitteln schon bei einem Gehalt von nur 2 bis
5 o/g Kautschuk — abhängig von der Beschaffenheit
des Kautschuks und den Lösungsbedingungen — dicke, kaum bewegliche Gallerten liefert. Es ist zwar bekannt, daß
diese Quellungen bei längerem Stehen oder Erwärmen, zumal am Licht,. dümiflüs,siger
werden. Ebenso kann man dünnflüssigere Kautschuklösungen 'erhalten, wenn man den
Kautschuk vor der Zugabe der Lösungsmittel durch langes Mastizieren oder Walzen,
besonders in der Wärme, .entnervt bzw. totwalzt·, oder · wenn man dem Kautschuk beim
Walzen erweichend wirkende, hochsiedende Plastizierungsmittel, . wie Tetrahydronaphtha-Hn
oder dessen Ester, z. B. nach Patent 463 290, zusetzt. Man ist indes auf diesen Wegen in der Praxis nicht über Lösungen
mit einem Gehalt von 10 o/o Kautschuk Mn-■
ausgekommen, und auch dies nur unter hohem Arbeitsaufwand und erheblicher Schädigung
des Kautschuknervs.
Bei den bisher bekannten Kautschuklösun-
' gen mit noch höherem Gehalt an Kautschuk
(z. B. nach der amerikanischen Patentschrift 1721930) hinterbleibt dieser nach dem Verdunsten
des Lösungsmittels als völlig nervlose, klebrige Masse mit außerordentlich hohem Acetonextrakt, so daß derartige Lösungen
nur als Zusatz zu Ölfarben zwecks Erhöhung der Elastizität des Farbfilms Verwendung
gefunden haben.
Demgegenüber besteht die Erfindung darm, daß es durch Zusatz von Salpetersäure gelingt,
auf einfachste Weise und in sehr kurzer Zeit durchaus tauch-, streich- und spritzfähige
Kautschuklösungen mit dem hohen Gehalt von 15, 20, ja selbst 25 0/0 Kautschuk zu
erhalten. An Stelle der Salpetersäure kann man auch andere gleichwertige Stoffe verwenden.
Diese Wirkung der gemeinhin stark oxydierenden Zusätze ist um so auffälliger, als nach den Arbeiten von P. Alexander,
C. Harries usw. starke Salpetersäure und
Ozon sehr heftig mit rohem und vulkanisiertem Kautschuk unter Bildung von Nitrositen
bzw. Qzoniden reagieren. Durch Einhaltung bestimmter Bedingungen hinsichtlich Menge,
Konzentration und Einwirkungsdauer des Zusatzes ist es jedoch nach dem vorliegenden
Verfahren ohne weiteres möglich, die Reaktion so zu leiten, daß ohne wesentliche Änderung
der Kautschukbeschaffenheit nur die Löslichkeit des Kautschuks bzw. die Fluidität
der Kautschuklösung gesteigert werden, wäh- g0 rend der Acetonextrakt des aus der Lösung
wiedergewonnenen Kautschuks nur auf 3,84 0/0, gegenüber 3,04 0/0 beim ursprünglichen Kautschuk
gestiegen ist.
Beispie II
ι ο kg Ceyloncrepe oder fine hard cure Para werden in handgroße Stücke zerschnitten
und mit der vier- bis sechsfachen Menge organischen Lösungsmittels in'einen entsprechend
großen Behälter mit Deckel und Rührwerk (oder einem Mastikator) übergössen. Nachdem
sich hieraus unter gelegentlichem Rühren eine homogene, dicke Masse gebildet hat,
werden ioo bis 300 g soprozentige Salpetersäure zugegeben, und es wird bis zur Streichfähigkeit,
was etwa 1 bis 2 Stunden dauert, gerührt. Es resultiert eine 15 bis 25prozen-,
tige, durchaus tauch-, streich- und spritzfähige Kautschuklösung.
Ähnlich wie bei Beispiel I, nur wird die Salpetersäure dem Lösungsmittel sofort zugesetzt.
Gegebenenfalls kann die Einwirkung der Säure in einem bestimmten Moment
durch Zusatz alkalisch reagierender Stoffe aufgehoben werden.
Die hohe praktische Bedeutung solch konzentrierter Kautschuklösungen von verhältnismäßig
geringer Viskosität leuchtet ohne weiteres ^ ein. Man kann sie für sich oder auch
gefüllt, z. B. mit deckenden Pigmenten gefärbt, selbstverständlich auch zur Herstellung
von nicht abbröckelnden farbigen Hochglanzüberzügen auf Weichkautschukwaren, wie
Ballen und Spielzeugen, benutzen, jedoch genügen hierfür auch weniger gehaltvolle Lösungen,
und überdies wäre dieses Anwendungsgebiet z.T. bereits durch das Patent
411121 vorweggenommen. ·.
Der hohe Wert derartiger hochprozentiger Kautschuklösungen kommt besonders bei
Überzügen auf Weichkautschukwaren, die großen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt
sind, zur Geltung, z. B. bei Faltbooten. Insbesondere wird man die passend gefärbten
hochprozentigen Kautschuklösungen mit Vorteil auch zur Herstellung von dauerhaften,
gut deckenden farbigen Überzügen bei solchen Kautschukartikeln benutzen, die bisher
bei der gegebenen Preislage nicht in einwandfreier Beschaffenheit durch und durch
gefärbt werden konnten. Hierbei handelt es sich vor allem um Kautschukabsätze, Kautschuksohlen,
Spielwaren, Kautschukplatten, Kautschukläufer ο. dgl. Die Mode bringt gerade
bei Schuhwaren eine große Fülle stets wechselnder Farben mit sich. Wollte man nun z. B. Kautschukabsätze in der Masse diesen
Tönen entsprechend färben, so entstehen dadurch nicht nur fabrikatorisch große Schwierigkeiten; es müßte auch die Qualität
der an eine bestimmte Preislage gebundenen Ware durch die färbenden Zusätze leiden.
Dagegen kann man nun ohne weiteres von nur einer einzigen, neutral — grau oder
schwarz — gefärbten bewährten Mischung für Absätze, Sohlen o. dgl. ausgehen und die
gewünschte Färbung in dauerhafter Weise durch Überziehen mit den hochprozentigen,
entsprechend gefärbten Kautschuklösungen erzielen.
Weiterhin kann man mit diesen stark kautschukhaltigen Lösungen viel hesser Risse oder
ähnliche Beschädigungen an Weichkautschukwaren ausbessern; können sie doch in diesen
Fällen eine dünne Kautschukplatte, die mit der bisher üblichen kautschukarmen Lösung
übergeklebt wird, ersetzen. Daß die eingetrocknete Kautschuklösung in üblicher Weise
durch Kaltvulkanisation verfestigt werden muß, braucht nicht besonders hervorgehoben
zu werden.
Schließlich haben die gefüllten oder ungefüllten, gefärbten oder ungefärbten, hochprozentigen
Kautschuklösungen auch ein großes Anwendungsgebiet bei der Herstellung gestrichener und getauchter Artikel, da hierdurch
der Arbeitsprozeß wesentlich verkürzt wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer hochprozentigen tauch-, streich- und spritzfähigen, gegebenenfalls mit Füll- und Farbstoffen versetzten Kautschuklösung, da- go durch gekennzeichnet, daß Kautschuk in einer Menge von 10 bis 25 o/o mit Lösungsmitteln und ι bis 3 o/o (bezogen auf Kautschuk) Salpetersäure behandelt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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DE585405T | 1930-08-26 |
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DE1930585405D Expired DE585405C (de) | 1930-08-26 | 1930-08-27 | Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Kautschukloesungen |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2477146A (en) * | 1945-03-23 | 1949-07-26 | Serge A Scherbatskoy | Combined recording and reproducing |
-
1930
- 1930-08-27 DE DE1930585405D patent/DE585405C/de not_active Expired
- 1930-11-20 US US497082A patent/US1909219A/en not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2477146A (en) * | 1945-03-23 | 1949-07-26 | Serge A Scherbatskoy | Combined recording and reproducing |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1909219A (en) | 1933-05-16 |
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