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Vorrichtung-zum Regeln der Drehzahl einer elektrisch mit mehreren
Geschwindigkeiten - angetriebenen Schleudermaschine mit zwei auswechselbaren Schleudertellern
verschiedener Größe Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln der Drehzahl
einer elektrisch mit mehreren Geschwindigkeiten angetriebenen Schleudermaschine
mit zwei auswechselbaren Schleudertellern verschiedener Größe.
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Solche Schleudermaschinen sollen namentlich zurMilchuntersuchungz.B.fürdie
bekannteFettbestimmung nach Gerber etwa iooo bis i2oo Umdrehungen in derMinutemachen,
während für die Leukozytenprobe die Ausschleuderung von Milchproben zur Gewinnung
von Bodensätzen, aus denen mikroskopische Präparate angelegt werden o. dgl., eine
Umdrehungsgeschwindigkeit von etwa 2ooo Touren pro Minute oder auch noch mehr gewünscht
wird. Nun läßt sich jedoch für die Untersuchungen, die eine hohe Drehzahl der Schleudermaschine
erfordern, gewöhnlich ein kleinerer Schleuderteller bzw. ein kleinerer Aufsatz verwenden
als die für die Fettbestimmung gebräuchlichen .Schleuderteller für Butyrometer.
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Bei derartigen Schleudermaschinen ist es insbesondere von Wichtigkeit,
daß sie nicht, mit den schweren Butyrometem beschickt, auf eine höhere Tourenzahl
gebracht werden können, da in diesem Falle die Betriebssicherheit infolge der stark
gesteigerten Belastung zu sehr vermindert werden würde.
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Dies soll erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß der größere
der beiden Schleuderteller beim Aufsetzen auf die Trommelspindel den Drehzahlregler
in die Stellung für die niedrige Drehzahlstufe schaltet. Weitere Einzelheiten der
Erfindung gehen aus den Ansprüchen hervor.
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Es sind zwar bereits Sicherheitseinrichtungen für Elektromotoren zum
Antrieb von Werkzeugmaschinen bekannt, bei denen bei Verwendung verschieden großer
Werkzeuge Verriegelungsvorrichtungen in Tätigkeit treten, welche das Einstellen
eines Schalthebels für verschiedene Umdrehungszahlen der Maschine nur in bestimmten
Stellungen ermöglichen, jedoch erfolgt hierbei keine selbsttätige Einstellung des
Schalters für die verschiedenen Geschwindigkeiten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beiliegenden beiden
Abbildungen halbschematisch dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i eine Schleudermaschine
mit großem Schleuderteller, Abb. z die gleiche Maschine. mit kleinem Schleuderteller
und Abb. 3 und q. das Kopfstück der Trommelwelle und des Tellers bei einer anderen
Ausführungsform der Erfindung.
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Abb. i zeigt eine der heute meist gebräuchlichen Fettbestimmungsschleudern.
' Der Schläuderteller i sitzt auf der Welle des Motors 2, welcher so stark gebaut
ist, daß er eine sehr viel höhere Tourenzahl machen kann, als eine solche z. B.
für die Fettbestimmung notwendig
ist. Um diese nicht zu überschreiten,
ist in den Motor in an sich bekannter Weise ein Tourenregler eingebaut, welcher
bei Überschreitung einer bestimmten einstellbaren Geschwindigkeit dem Motor einen
oder mehrere Widerstände vorschaltet. Durch Kurzschließen dieses Reglers wird er
ausgeschaltet, so daß dann der Motor unter vollem Strom steht und dementsprechend
auch seine volle Kraft entwickelt bzw. mit der hohen Tourenzahl läuft, welche dieser
Kraft entspricht.
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Mit Hilfe einer Stütze 6 ist an dem Gehäuse des Antriebsmotors 2 ein
Schalter 3 angebracht, der durch den Schaltgriff 4 betätigt werden kann und normalerweise,
d. h. beim Betrieb der Schleudermaschine mit dem großen Butyrometerteller i, sich
in der in Abb. i wiedergegebenen Stellung befindet. In dieser Stellung ist der Tourenregler
eingeschaltet, und die Schleuder kann also nur mit der durch den Regler bestimmten
erniedrigten Geschwindigkeit laufen.
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Nur wenn an Stelle des großen, für Butyrometer bestimmten Schleudertellers,
wie in Abb. 2 dargestellt, der kleinere Teller 5 auf die Welle aufgesetzt ist, kann
der nunmehr freiliegende Schaltgriff 4 des Schalters 3 hochgestellt, damit der Tourenregler
ausgeschaltet und die Schleudermaschine auf die hohe Geschwindigkeit gebracht werden.
Wird an Stelle des kleinen wieder der große Teller auf die Welle aufgesetzt, so
drückt dieser erfindungsgemäß den Schalthebel 4 in die Stellung für die niedrige
Drehzahlstufe zurück, d. h. es wird wieder der Tourenregler eingeschaltet und dadurch
die Geschwindigkeit des Motors abgedrosselt.
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Zweckmäßig erhält der Schaltgriff 4 einen so großen töten Gang, daß
er nach erfolgter Umschaltung noch ein Stück tiefer sinkt, damit der an seinem oberen
Ende befestigte Knopf nicht an den Schleuderteller i streift.
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Anstatt den genannten Schalter 3 durch eine Stütze 6 mit dem Gehäuse
des Motors 2 zu verbinden, kann man denselben bei Schleudermaschinen, welche von
einem Schutzmantel umgeben sind, ebensogut auch in der richtigen Lage an_
diesem letzteren befestigen.
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Ein witeres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen die Abb. 3 und
4 (in halbschematischer Darstellung).
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Auf der in ihrem Unterteil hohlen Trommelwelle 7 ist eine aus Isoliermaterial
bestehende Dose 8 aufgesetzt. Im Innern dieser Dose befinden sich die beiden Kontaktfedern
9 und io, welche mit den durch den Kanal der Welle 7 hindurchgeführten Stromleitungen
ii und 12 verbunden sind. Unter den erwähnten Kontaktfedern 9 und iö sind entsprechende
Kontäte 13 und 14 so befestigt, daß sie sich . normalerweise mit den genannten Kontaktfedern
9 und io nicht berühren. Die Kontakte 13 und 14 sind leitend miteinander verbunden.
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Über den Kontaktfedern 9 und io sind wieder aus Isoliermaterial bewegliche
Stiftchen 16 und z7 angeordnet, welche nicht ganz soweit aus der Dose herausragen
wie die um die Welle herum angebrachte Nabe i8.
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Die Stromleitungen ii und 12 führen zu den Anschlüssen des auf der
Trommelwelle laufenden bekannten Tourenreglers. Derselbe beruht in dem dargestellten
Beispiel darauf, daß ein mitumlaufender Widerstand ig durch einen Schwungkörper
2o, der bei niedriger Tourenzahl durch eine Feder 9,1 an den Kontakt 22 angelegt
ist, kurzgeschlossen wird. Bei Überschreitung der gewünschten Geschwindigkeit fliegt
der Schwungkörper von dem Kontakt ab, so daß der Widerstand dem Motor vorgeschaltet
wird.
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Für Schleuderteller, welche nur mit niedriger Geschwindigkeit betrieben
werden sollen, verwendet man nun erfindungsgemäß einen Tellerkopf der Form, wie
er in Abb. 4 dargestellt ist. Die Grundfläche des Kopfes ist, wie aus der Zeichnung
ersichtlich, eben. Setzt man ihn auf die Welle auf, so setzt sich seine Grundfläche
auf die obenerwähnte Nabe x8 auf, und die beiden Stiftchen 16 und 17 werden in ihrer
Lage nicht verändert. Damit bleiben auch die Kontaktfedern g und io frei stehend
über den Kontakten 13 und i4. Der Tourenregler wird also durch die genannten
Kontakte nicht beeinflußt, so daß er das Überschreiten einer bestimmten Geschwindigkeit
verhindert.
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Will man nun dagegen einen Teller . mit höherer Geschindigkeit betreiben,
so verwendet man hierzu einenTellerkopf,wie er in der Abb.3, auf der Schleuderwelle
steckend, dargestellt ist. Er gleicht im allgemeinen ganz dem in Abb. 4 wiedergegebenen;
nur ist die Grundplatte in der Mitte hohl ausgedreht, so daß sie über die Nabe 18
hinweggreift.
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Setzt man diesen- Kopf ganz auf, wobei er also noch ein Stück tiefer
zu schieben ist, als in der Abbildung dargestellt, so drückt er die Stiftchen 16
und 17 nach unten und damit auf die Kontakte 13 und 14. Es wird dadurch eine leitende
Verbindung zwischen den Zuleitungsdrähten ii und 12 hergestellt oder mit anderen
Worten der Tourenregler kurzgeschlossen, so daß der Motor unter vollem Strome läuft.
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Um mit mehreren Geschwindigkeitsstufen arbeiten zu können, wäre es
nur erforderlich, einen entsprechend konstruierten, mehrstufigen Regler zu verwenden
und dazu Kontakte mit verschieden hoch über die Dose 8 herausragenden Betätigungsstiftchen
einzubauen, wobei durch entsprechend tiefe Aushöhlung der jeweils zu verwendenden
Tellerköpfe mehrere Kontakte nacheinander geschlossen werden können.