DE582029C - Kolorimetrisches Verfahren und Komparator zur Bestimmung der Wasserstoffionen-konzentration in physiologischen Fluessigkeiten, insbesondere in Wuerze und Bier, unter Verwendung eines Puffers - Google Patents

Kolorimetrisches Verfahren und Komparator zur Bestimmung der Wasserstoffionen-konzentration in physiologischen Fluessigkeiten, insbesondere in Wuerze und Bier, unter Verwendung eines Puffers

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DE582029C
DE582029C DEV27828D DEV0027828D DE582029C DE 582029 C DE582029 C DE 582029C DE V27828 D DEV27828 D DE V27828D DE V0027828 D DEV0027828 D DE V0027828D DE 582029 C DE582029 C DE 582029C
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Dipl-Ing Paul Kolbach
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Versuchs & Lehranstalt
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N31/00Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods
    • G01N31/22Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods using chemical indicators
    • G01N31/221Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods using chemical indicators for investigating pH value

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Description

  • Kolorimetrisches Verfahren und Komparator zur, Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration in physiologischen Flüssigkeiten, insbesondere in Würze und Bier, unter Verwendung eines Puffers Es handelt sich bei der vorliegenden Erfindung um eine Methode mit Puffer, d: h. die zu untersuchende Lösung wird mit einem Indikator versetzt und mit Pufferlösungen von bekanntem PH verglichen, die denselben Indikator in gleicher Konzentration enthalten. Diejenige Pufferlösung, in welcher der Indikator dieselbe Farbe annimmt wie in der Untersuchungslösung, ergibt das gesuchte pH.
  • In dieser einfachen Form ist die Methode mit Puffer nur anwendbar, wenn die zu untersuchenden Lösungen farblos sind. Bei gefärbten Flüssigkeiten, wie Würze, Bier, Wein, Serum usw., tritt die Eigenfarbe störend in Erscheinung, indem die Pufferlösungen mit Indikator die reine Indikatorfarbe zeigen, während z. B. Würze mit Indikator eine Mischfarbe aus Indikator- und Würzefarbe aufweist. Die Eigenfarbe der zu messenden Flüssigkeit wurde bei den bisherigen Methoden durch folgende von W a 1 p o 1 e angegebene Anordnung unschädlich gemacht: In einem Komparator wurden die Reagenzgläser i und 2 bzw. 3 und 4 hintereinandergeschaltet, so daß beim Durchblick in Richtung der Pfeile auf jedem der beiden Gesichtsfelder die Farbe der physiologischen Flüssigkeit und die Indikatorfaxbe auftraten. Die Pufferlösung wurde hierauf so lange variiert, bis das rechte Gesichtsfeld dieselbe Mischfarbe zeigte wie das linke. Das pH der physiologischen Flüssigkeit war dann dasselbe wie das der Pufferlösung, bei welcher Farbgleichheit festgestellt wurde.
  • Theoretisch sollte sich das pH nach dieser Methode auf o,o5 genau bestimmen lassen, denn es gibt Indikatoren, die bei o,o5 Unterschied im pH einen mit Sicherheit erkennbaren Unterschied in der Farbe aufweisen. Es zeigte sich aber, daß die Fehlergrenze mitunter ganz bedeutend größer war als die angegebene. Neben den Beobachtungsfehlern müssen demnach auch noch objektive Fehler möglich sein. Man hat nach und nach eine ganze Reihe von derartigen Fehlermöglichkeiten nachgewiesen, wovon hier nur die wichtigsten erwähnt werden sollen.
  • i. Der Dichromatismus. Eine Reihe von Indikatoren, z. B. einige der von C 1 a r k und L u b s dargestellten Sulfophthaleine, zeigt diese Erscheinung, die. sich darin äußert, daß die Lösungen in dünner Schicht betrachtet einen anderen Farbton aufweisen als in dicker Schicht. Ganz allgemein sind die sonst ausgezeichneten Indikatoren von C 1 a r k und L u b s besonders empfindlich gegen jede Verschiedenheit in der Art des Lichtdurchtritts, wie sie z. B. durch mehr oder weniger starke Trübungen oder auch durch rein chemische Unterschiede in der Zusammensetzung der Lösungen bedingt werden kann. Die Sulfophthaleine sind zweifarlyige Indikatoren, deren Farbe ein Gemisch aus der sauren und alkalischen Indikatorfarbe ,darstellt. Wird der Durchgang für eine der beiden Farben in der Pufferlösung anders beeinflußt als in der zu untersuchenden Lösung, so ergeben sich Unterschiede in der Färbung, die unter Umständen so stark sind, daß die PH-Messung unmöglich wird.
  • 2. Der Kolloidfehler. Hochmolekulare, kol.loidgelöste Stoffe, die in der zu untersuchenden Flüssigkeit enthalten sind, können den Indikator adsorbieren und damit den Ton und die Tiefe der Farbe beeinflussen. Da der in der Pufferlösung vorhandene Indikator keinen derartigen Einfluß erleidet, müssen auf diese Weise Fehler bei der PH-Messung entstehen. Diese Erscheinung wurde bisher am häufigsten bei eiweißhaltigen Lösungen beobachtet, so daß man direkt von einem Eiweißfehler spricht.
  • 3. Die Beeinflussung der Indikatorfarbe durch Oxydations- und Reduktionswirkungen. Die zu untersuchende Lösung kann Stoffe enthalten, die den Indikator oxydieren oder reduzieren, was meistens eine Änderung der Farbe zur Folge hat. Diese Erscheinung hat natürlich nichts mit dem Säuregrad der Lösung zu tun und muß deshalb zu falschen PH-Werten führen.
  • q.. Der Salzfehler. Zwei Lösungen von gleichem pH- aber verschiedenem Gehalt an Neutralsalzen können bei gleicher Indikatorkonzentration verschiedene Farben aufweisen. Da die zur PH-Messung verwendeten Pufferlösungen meistens einen anderen Salzgehalt haben als die zu untersuchende'Flüssigkeit, so ist damit eine weitere Fehlerquelle gegeben. Dabei ist zu berücksichtigen, daß nicht nur die Menge, sondern auch die Art des Neutralsalzes von Einfluß ist.
  • Die eben besprochenen Fehler treten bei der PH-Bestimmung nach dem Walpoleschen Prinzip deshalb auf, weil sich der Indikator einerseits in der Pufferlösung und andererseits in der ganz abweichend zusammengesetzten physiologischen Flüssigkeit befindet. Da die Indikatorfarbe, wie man gesehen hat, nicht nur vom pH abhängig ist, muß das zu Unstimmigkeiten bei der Messung führen.
  • Die Mehrzahl der Fehler läßt sich erfindungsgemäß durch die Anordnung vermeiden, bei welcher -in einem Glas die zu untersuchende Flüssigkeit, Indikator und Wasser und in, einem zweiten Glas die zu untersuchende Flüssigkeit, Indikator und Puffer (von bekanntem pH) vermischt werden. Da hier der Indikator in beiden Gläsern mit der zu untersuchenden Flüssigkeit in Berührung ist, muß ein evtl. Einfluß z. B. der Würzebestandteile auf die Farbe in beiden Gläsern stattfinden und sich demgemäß aufheben. Wird der Indikator also z. B. von den Kolloiden der Bierwürze mehr oder weniger adsorbiert, so wird diese Adsorption in beiden Gläsern gleichmäßig erfolgen und damit nach außen überhaupt .nicht in Erscheinung treten.
  • Trotzdem die physiologische Flüssigkeit als solche einen eigenen zunächst unbekannten pH-Wert besitzt, tritt derselbe als Fehlerquelle nicht störend in Erscheinung, weil die zugegebene Pufferlösung so- stark gepuffert ist, daß sie z. B. die zehnfache Pufferung aufweist als die gleichzeitig angewandte physiologische Flüssigkeit. Die gesamte Vergleichsflüssigkeit nimmt praktisch den pH-Wert der zugegebenen Pufffferlösung an, insbesondere dann, wenn der letztere schon dicht an dem pH-Wert der physiologischen Flüssigkeit liegt, was bei der endgültigen Messung stets der Fall ist. Die gemachten Ausführungen erklären sich ohne weiteres aus der Theorie der Pufferlösungen.
  • Eine Ungleichheit in der Zusammensetzung der Lösungen im linken und rechten Glas bleibt aber bestehen, das ist der verschiedene Salzgehalt. Da die zu verwendenden Pufferlösungen verhältnismäßig konzentriert sind, wird die zu untersuchende physiologische Flüssigkeit mit Puffer stets einen beträchtlich höheren Salzgehalt aufweisen als die ohne Puffer, die mit einer entsprechenden Menge Wasser verdünnt wurde. Also auch bei dieser Versuchsanordnung wird die Indikatorfarbe nicht ausschließlich vom pH, sondern auch noch vom Salzgehalt der zu untersuchenden Lösung abhängig sein. Der dadurch zustande kommende Salzfehler läßt sich aber genau bestimmen und kann durch entsprechende Korrekturen unschädlich gemacht werden.
  • Die Größe des Salzfehlers wechselt mit der Art des Indikators und mit dem Unterschied im Salzgehalt, der zwischen den beiden Lösungen (physiologische Flüssigkeit -i- Indikator + Wasser und physiologische Flüssigkeit Indikator -f- Puffer) herrscht. Da der Salzgehalt der Pufferlösungen für einen bestimmten PH-Bereich immer gleichbleibt, so ändert sich der Unterschied im Salzgehalt im linken und rechten Glas nur mit dem Salzgehalt der physiologischen Flüssigkeit.
  • -Es wird im folgenden die Korrektur des Salzfehlers an Würzen und Bieren gezeigt: Alle in der Praxis vorkommenden Würzen und Biere liegen im PH-Bereich von 6,4 bis 4,0. Dieser Bereich läßt sich mit folgenden Indikatoren überspannen:
    Indikator PH-Bereich Farbe
    sauer alkalisch
    Bromkresolgrün. . 4,o bis 4,8 gelb blau
    Methylrot ...... 4,8 - 5,6 rot gelb
    Bromkresolpurpur 5,6 - 6,4 gelb Purpur
    Als Puffersäure wird die Bernsteinsäure verwendet, weil sich mit ihr Pufferlösungen herstellen lassen, die sich über das ganze Gebiet von PH 4,o bis 6,4 erstrecken. In bezug auf Bernsteinsäure sind tdie Pufferlösungen o,2-molar.
  • Um den Salzfehler für einen bestimmten Indikator und eine bestimmte Würzekonzentration zu ermitteln, wird eine große Anzahl von gleich starken Würzen elektrometrisch und kolorimetrisch gemessen und das Mittel aus den PH-Unterschieden zwischen elektrometrischer und koldrimetrischer Bestimmung als Salzfehler angesprochen. Der Salzfehler von z. B. Bromkresolpurpur ergibt sich folgendermaßen:
    Plato Salzfehler
    über 2o . . . . . . . . . . . . +0,03
    von 2o bis 14 . . . . . . . . _ . . . -0,02
    - 14 - 10 ....... . . . .. -0,07
    - 10 - 7 .... - ....... -O,12
    - 5 ... ...... . . . -0,i7
    - 5 - 3 . . . . . . . . . . . . - 0,22.
    Das bedeutet, daß man bei Würzen von über 2o % vom tatsächlich gefundenen kolorimetrischen pH-Wert 0,03 abziehen und bei Würzen von 2o bis 3 °% o,o2 bis o,22 zuzählen muß, um den richtigen (elektrometrischen) Wert zu erhalten.
  • Beiden i4- ibis i o°%.igen Würzen, die am häufigsten vorkommen, kann man sich erfindungsgemäß praktisch jede Korrektur ersparen, wenn man dieselbe schon bei der Beschriftung ,der Puffervorratsfiaschen berücksichtigt. Mit Bromkresolpurpur und im PH-Bereich 6,oo bis 5,8o findet man z. B., wie weiter oben erwähnt, um 0,07 zu niedrige pH-Werte. Anstatt nun immer o,o7 zu dem erhaltenen Wert zu addieren, bezeichnet man die Pufferlösungen vorteilhaft von vornherein mit einem um 0,07 zu hohen Wert. Die Lösung, die mit PH- 5,8o bezeichnet ist, hätte also dann in Wirklichkeit das PH == 5,73. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß die Pufferlösung bei der PH-Messung auf das Dreifache verdünnt wird (io ccm Würze, 5 ccm Puffer), was eine Verschiebung des pH um o,io nach der alkalischen Seite zur Folge hat. Die Pufferlösung mit der Aufschrift 5,80 muß also in Wirklichkeit das pH 5,63 haben, um bei der Bestimmung das pH - 5,8o anzuzeigen.
  • Mit der Anpassung der Beschriftung der Pufferlösungen an den Salzfehler oder 14- bis io°/oigen Würzen ändert sich natürlich auch der numerische Wert für die Korrektur bei andersprozentigen Würzen.
  • Sie beträgt jetzt:
    11/0 Plato Korrektur
    über2o ............ -o,io
    von 2o bis 14 . . . . . . . . . . . . -0,05
    - 14 - 1O ............'?'O
    - 10 - 7 . . . . . . . . . . . . +0,05
    - 7 - 5 . . . . . . . . . . . . + 0, i O
    - 5 - 3 .... , ....... +0,15-.
    Bei Würzen von 2o bis 140/, müssen also z. B. o,o5 PH-Einheiten subtrahiert und bei io bis 7 °/o o,o5 addiert werden.
  • Ähnliche Korrekturen ergeben sich z. B. auch für Methylrot und Bromkresolgrün. Es ergibt nun ein und derselbe Indikator in Würze und Bier verschiedene Salzfehler, so daß die Korrektur für Würze anders ausfällt als für Bier.
  • Über die Genauigkeit der Methode ist folgendes zu sagen: Bei Verwendung von Pufferlösungen mit einem-PH-Intervall von o,1 beträgt die Fehlergrenze@nur -I- o,o5. Bei einem PH-Intervall der Pufferlösungen von o,2 erhöht sich naturgemäß der Beobachtungsfehler. Aber auch hier liegt die Abweichung vom elektrometrisch bestimmten Wert meistens unter o,o5. Dunkle Würzen und Biere bis zu einer Farbe von 4 bis 5 ccm n[io-Jod pro ioo ccm lassen sich direkt messen. Bei noch höheren Farbgraden müssen die Würzen verdünnt werden.
  • Im Durchschnitt beträgt die PH-Verschiebung bei Würze nach der alkalischen Seite bei der Verdünnung auf das Doppelte rund o,io und bei der Verdünnung auf das Vierfache 0,20.
  • Bei der kolorimetrischen pH-Bestiminung kann die pH -Verschiebung bei der Verdünnung von Bieren auf das Doppelte vernachlässigt werden. Bei vierfacher Verdünnung beträgt die Verschiebung rund o,o5 PH-Einheiten.
  • Vorschrift zur kolorimetrischen Bestimmung des pH in Würze und Bier Erforderliche Apparatur und Lösungen.
  • i. Ein Komparetor nach M i c h ae 1 i s oder ein ähnlicher Apparat mit nur .drei Öffnungen. 2. Eine 3o-ccmi-Teilpipette, die 5-ccm-Teilpipetten, zwei 5-ccm-Vollpipetten und drei Reagenzgläser von gleichem Kaliber.
  • 3. Drei Indikatorlösungen: _ a) Bromkresolpurpur, fürBestimmungen im PH-Bereich 5,6 bis 6,4. Umschlag, sauer >- alkalisch, von Gelb nach Purpur.
  • Es werden o,25 g in So ccm Alkohol und 2,3 ccni nlio-NaOH gelöst und mit C02 freiem dest. Wasser zu 5o0 ccm aufgefüllt.
  • b) Methylrot, für Bestimmungen im pH-Bereich 4,8 bis 5,6. Umschlag sauer -> alkalisch, von Rot nach Gelb.
  • Es werden 0,05 g in So ccm Alkohol und i, 9 ccm n/ i o-Na O H gelöst und mit CO2-freiem dest. Wasser zu 500 ccm aufgefüllt.
  • c) Bromkresolgrün, für Bestimmungen im PH-Bereich 4,o bis 4,8. Umschlag, sauer->-alkalisch, von Gelb nach Blau.
  • Es werden o,2 g in So ccm Alkohol und 45 ccm nlio-NaOH gelöst und mit C02 freiem dest. Wasser zu 500 ccm aufgefüllt.
  • 4. Eine niio-Kochsalzlösung. 5,8 g Na Cl werden mit C02 freiem dest. Wasser zum Liter aufgefüllt.
  • 5. Drei Reihen von je fünf Pufferlösungen: a) für Aden PH-Bereich 5,6 bis 6,4 mit Purpur bezeichnet; b) für den PH-Bereich 4,8 #Ms 5,6 mit Rot bezeichnet; c) für den PH-Bereich 4,0 bis 4,8 mit Grün bezeichnet.
  • Als Ausgangslösung für die Herstellung der Pufferlösungen dient eine o,5-molare Lösung von saurem, bernsteinsaurem Natrium, die durch Auflösen von 59,025 g Bernsteinsäure in 500 ccm C02 freier nii-NaOH und Auffüllen zum Liter hergestellt wird.
  • Die Zusammensetzung der einzelnen Pufferlösungen ergibt sich auf folgender Tabelle:
    Zusammensetzung der Pufferlösungen
    Saures, Wirkliches Angezeigtes saures Natrium n/i-NaOH, n/I-HCI H20
    PH PH o,5-molar C 0a-frei C 02 frei
    Für Bestimmungen mit? Bromkresolpurpar, PH-Bereich 6,4 bis 5,6
    1 6,22 ` .6,40 200 ccm . 92,0 ccm 0
    2 6,o2 6,2o - 200 - 87,5 - 0 Mit H20 auf
    3 5,82 6,oo 200 - 81,o - o 5oo ccm auf-
    4 5,63 5,80 200 - - 73,0 - o gefüllt
    5 5,44 5,6o 200 - 62,o- - 0
    Für Bestimmungen-mit Methylrot, pii-Bereich 5,6 bis. 4,8
    6- 5,52 5,6o 200 ccm. 67,o ccm 0
    7 5,32 5,40 200 - 54,0 - 0 Mit H20 auf
    8 5.13 5,20 200 - 40,5 - 0- 5oo ccm auf-
    9 4,94 5,00 200 - 25,5 - o gefüllt
    xo 4,76 4,80 ' 200 - 1I,0 - 0
    Bestimmungen mit Bromkresolgrün, PH-Bereich 4,8 bis 4,0
    11 4,67 4,8o 200 ccm 3,a ccm 0
    12 4,47 4,6o 200 - 0 - 12,5 ccm Mit H20 auf
    13 4,28 4,40 200 - 0 - 26,5 - 500 ccm auf-
    14 4,09 4,20 200 - o - 4o ,o - gefüllt
    15 3.91 4,00 200 - 0 - 51.5 -
    Die n/i-Natronlauge muß gegen die Bernsteinsäure eingestellt werden und die ni'i-Salzsäure gegen die Natronlauge.
  • Die Pufferlösungen werden zweckmäßig in Flaschen aus Neutralglas oder Jenaer Glas aufbewahrt und mit Gummistopfen verschlossen. Sie werden erfindungsgemäß wie folgt beschriftet:
    Nr. Beschriftung
    i Purpur.. pH = 6,4
    2 - . . pH = 6,2
    3 - . . pH = 6,o
    4 - . . PH = 5,8 für Rot PH - 5,7
    5 - . . PH - 5,6
    6 Rot .... PH - 5,6
    7 - . . . . PH = 5,4 für Purpur PH = 5,5
    8 - .... PH = 5,2
    9 - . . . . PH --- 5,0
    1o - . . . . PH =4,8 für Grün PH = 4,9
    ix Grün ... PH = 4,8 für Rot PH = 4,7
    12 - . . . PH = 4,6
    13 - PH = 4,4
    14 - . . . PH = 4,2
    15 - . . . PH =4,0
    Es sei noch erwähnt, daß sich durch entsprechende mehrfache Beschriftung die gleichen Pufferlösungen für die verschiedensten physiologischen Flüssigkeiten verwenden lassen.
  • Die Pufferlösungen werden durch Zusatz von i ccm Chloroform und 0,5 ccm einer alkoholischen Thymollösung (i5 g in ioo ccm Alkohol gelöst) haltbar gemacht. Die Zusätze werden durch Umschütteln in Lösung gebracht.
  • Die Pufferlösungen dürfen nur zusammen mit dem Indikator angewendet werden, der auf der Flasche vermerkt ist. Die Lösungen Nr. 4, 7, 1o und i i können auch mit dem an zweiter Stelle angeführten Indikator verwendet werden; sie zeigen aber dann ein anderes pH an. Auf diese Weise erweitern sich die Anwendungsgebiete für die einzelnen Indikatoren folgendermaßen:
    Indikator PH-Bereich
    Bromkresolpurpur (Purpur) . 6,4 bis 5,5
    Methylrot (Rot) .... 5,7 - 4,7
    Bromkresolgrün (Grün) .... 4,9 - 4,0.
    Ausführung der Bestimmung.
    Im allgemeinen fällt das PH von Vorderwürze in den PH-Bereich 5,6 bis 6,4, das von Ausschlagwürze in den Bereich 5,6 bis 6,4 oder 4,8 bis 5,6 und das von Bier in den Bereich 4,o bis 4,8. Danach wird der anzuwendende Indikator gewählt. Es sei z. B. das p H einer (i 2 %igen) Vorderwürze zu bestimmen.
  • Drei Reagenzgläser, die bei Verwendung des Komparators von M i c h:ae 1 i s in,den hinteren Löchern stehen, werden wie folgt mit Bromkresolpurpur als Indikator beschickt:
    links Mitte rechts
    ioccmWürze ioccmWürze ioccmWürze
    i - Indi- i - Indi- i - Indi-
    kator kator kator
    5 - n/io-
    Na Cl
    An der Farbe im Mittelglas (nach dem Vermischen durch zweimaliges Umstülpen des mit dem Daumen verschlossenen Reagenzglases) erkennt man ungefähr das PH der Würze. Man schätzt z. B. auf pH 6,o und gibt deshalb in das linke Glas 5 ccm Pufferlösung vom pH 6,o. Nach dem Vermischen ist die Farbe im linken Glas entweder gleich öder heller (gelber) oder dunkler (röter) als im Mittelglas. Im ersten Fall ist das pH der Würze 6,o, im zweiten Fall gibt man in das rechte Glas 5 ccm, Pufferlösung vom PH 5,8 und im dritten Fall 5 ccm Pufferlösung vom pH 6,2. Es soll z. B. der zweite Fall zutreffen, und nach Zusatz der Pufferlösung vom pH 5,8 in das rechte Glas soll die Farbe im Mittelglas zwischen derjenigen im linken und rechten Glas liegen. Das pH der Würze liegt dann zwischen 6,o und 5,8. Entspricht die Färbe im Mittelglas ungefähr der Mitte zwischen dem linken und rechten Glas, so ist das PH der Würze 5,9; liegt sie näher bei der des linken Grases, so ist es 5,95, und liegt sie näher bei der ,des rechten Glases, so ist es 5,85. Das pH wird also auf 0,05 genau geschätzt, was bei der Empfindlichkeit des Indikators ohne weiteres möglich ist.
  • Wenn die Farbe im Mittelglas heller ist als die im rechten Glas nach Zusatz der Pufferlösung vom pH 5,8, so gießt man den Inhalt des linken Glases aus und beschickt es mit io ccm Würze, i ccm Indikator (Purpur) und 5 ccm Pufferlösung vom pH 5,6. Gelingt die Bestimmung auch jetzt noch nicht, so kann man das rechte Glas noch unter Zuhilfenahme der Pufferlösung »Rot PH - 5,4, für Purpur pH - 5,5« frisch füllen. Ist auch diese Mischung noch dunkler als die im Mittelglas, so muß die Bestimmung unter Verwendung von Methylrot als Indikator wiederholt werden.
  • Die direkt gefundenen pH-Werte müssen je nach der Konzentration der Würze oder der Stammwürze (bei Bieren) eine Korrektur erhalten, die aus folgender Tabelle zu entnehmen ist.
    i. Bei Bestimmungen mit Bromkresolpur-
    pur.
    °/° Plato Korrektur
    über 2o ............ -0,10
    von 2o bis 14 . . . . . . . . . . . . -0,05
    - 14 - 1o ............ o
    - 1O - 7 . . . . . . . . . . . . +0,05
    - 7 - 5 . . . . . . . . . . . . + O, iO
    - 5 - 3 . . . . . . . . . . . . -I- O, i 5.
    z. Bei Bestimmungen mit Methylrot
    Korrektur für
    Würze und angegorene
    °/ Plato angegorene Würze Bier mit Vs
    ° Würze vonVs=io°/° über 4o°/ö
    bis Vs°io%bis Vs=4o°%
    716b über -0,05 0 -f-0,05
    0 0 --f- 0,05
    -f- 0,05 -I- O,05 -i- O,05
    3. Bei Bestimmungen mit Bromkres-olggxün
    unter 1o - 0,10 -0,05 o
    über 1o - 0,o5 - 0,05 0
    Vs - Scheinbarer Vergärungsgrad.
    In dunklen Würzen. (und Bieren) kann das pH direkt bestimmt werden, wenn die Farbe nicht über 4 bis 5 ccm n/io-Jod pro ioo ccm hinausgeht. Man versucht daher zunächst immer die direkte Bestimmung. Lassen sich die Farbunterschiede nicht genügend scharf unterscheiden, so daß das PH voraussichtlich nicht auf 0,05 genau geschätzt werden kann, so verdünnt man die Würze auf das Doppelte oder Vierfache und wiederholt die Bestimmung. Dabei ist zu berücksichtigen: i. Durch die Verdünnung tritt eine Änderung des Extraktgehalts ein; die Korrektur für die Konzentration muß also dem Extraktgehalt nach der Verdünnung entsprechen.
  • 2. Durch die Verdünnung erhöht sich das pH der Würze; der kolorimetrisch gefundene Wert muß deshalb entsprechend korrigiert werden. Die Korrektur für den Verdünnungsfehler beträgt
    bei bei
    Verdünnung Verdünnung
    auf das auf das
    Doppelte Vierfache
    bei Würzen . . . . . . . . . . - 0,1o -o,20
    bei Bieren (Vs über 40'/") o -0,05
    Es sei z. B. eine sehr dunkle i211/11ige Ausschlagwürze zu messen. Sie wird auf das Doppelte verdünnt und mit Methylrot das pH von 5,40 gefunden. Da die verdünnte Würze nur 6°/11ig ist, erhöht sich der Wert um 0,05 (Korrektur für Bestimmungen mit Methylrot bei 8- bis 311%igen Würzen) und beträgt demnach 5,45. Dieser Wert verringert sich aber um o,io, da die Ausgangswürze auf das Doppelte verdünnt wurde. Das pH der ursprünglichen Würze ist also 5,35.
  • Es sei noch darauf hingewiesen, daß siizli in analoger Weise, wie es beispielsweise für Würzen und Biere erläutert worden ist, das Verfahren für alle anderen physiologischen Flüssigkeiten durchführen läßt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kolorimetrisches Verfahren zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration in physiologischen Flüssigkeiten, insbesondere in Würze und Bier, unter Verwendung eines Puffers, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergleichsflüssigkeit in der Weise hergestellt wird, daß Indikator und Puffer direkt der zu untersuchenden physiologischen Flüssigkeit, insbesondere Würze und Bier, zugegeben werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils verwendete Pufferlösung ein anderes pH für die zu untersuchende Flüssigkeit angibt, als die Pufferlösung tatsächlich hat, und z. B. einem Aufbewahrungsgefäß entnommen wird, das nicht mit dem tatsächlichen pH der Pufferlösung gekennzeichnet ist, sondern mit dem PH, das sie für die zu untersuchende Flüssigkeit angibt, wobei die Differenz dem Salzfehler ,der zu untersuchenden physiologischen Flüssigkeit entspricht.
  3. 3. Verfahren nach ;Anspruch i und 2 in Anwendung auf Würze und Bier, dadurch gekennzeichnet, daß Bernsteinsäurepuffer zur Verwendung kommt, bei dem mit Bromkresolpurpur als Indikator das angezeigte PH den Wert 6,4 hat gegenüber dem tatsächlichen Wert 6,22, der angezeigte Wert 6,2 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 6,o2, der angezeigte Wert 6,o ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 5,82, der angezeigte Wert 5,8 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 5,63, der angezeigte Wert 5,6 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 5,44, mit Methylrot als Indikator der angezeigte Wert 5,6 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 5,52, der angezeigte Wert 5,4 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 5,32, der angezeigte Wert 5,2 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 5,z3, der angezeigte Wert 5,o ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 4,94, der angezeigte Wert 4,8 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 4,76, mit Bromkresolgrün als Indikator der angezeigte Wert 4,8 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 4,67, der angezeigte Wert 4,6 ist' gegenüber dem tatsächlichen Wert ¢,¢7, .der angezeigte Wert 4,4 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 4,28, der angezeigte Wert 4,2 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 4,og, der angezeigte Wert 4,0 ist gegenüber dem tatsächlichen Wert 3,91 oder bei dem die angezeigten Werte gegenüber den tatsächlichen Werten zwischen den angegebenen pH-Werten liegen. q.. Komparator zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er idrei nebeneinander angeordnete Schauöffnungen und hinter jeder Schauöffnung eine -'Einrichtung zur Aufnahme nur eines Behälters besitzt.
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