DE1103642B - Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von Fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von Fluessigkeiten

Info

Publication number
DE1103642B
DE1103642B DEF18818A DEF0018818A DE1103642B DE 1103642 B DE1103642 B DE 1103642B DE F18818 A DEF18818 A DE F18818A DE F0018818 A DEF0018818 A DE F0018818A DE 1103642 B DE1103642 B DE 1103642B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
measuring
liquid
complexone
indicator
buffer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF18818A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Fuhrmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HANS FUHRMANN DR
Original Assignee
HANS FUHRMANN DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HANS FUHRMANN DR filed Critical HANS FUHRMANN DR
Priority to DEF18818A priority Critical patent/DE1103642B/de
Priority to FR1150663D priority patent/FR1150663A/fr
Priority to GB324756A priority patent/GB817474A/en
Publication of DE1103642B publication Critical patent/DE1103642B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N21/00Investigating or analysing materials by the use of optical means, i.e. using sub-millimetre waves, infrared, visible or ultraviolet light
    • G01N21/75Systems in which material is subjected to a chemical reaction, the progress or the result of the reaction being investigated
    • G01N21/77Systems in which material is subjected to a chemical reaction, the progress or the result of the reaction being investigated by observing the effect on a chemical indicator
    • G01N21/78Systems in which material is subjected to a chemical reaction, the progress or the result of the reaction being investigated by observing the effect on a chemical indicator producing a change of colour

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Plasma & Fusion (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Non-Biological Materials By The Use Of Chemical Means (AREA)

Description

Die analytische Prüfung von Flüssigkeiten erfolgt durch Entnahme von Proben, die dann durch den Zusatz von chemischen Reagenzien einzeln geprüft werden.
Die Methode zur Bestimmung· der Härte mit Hilfe von Seifenlösung, die z. B. für die Überwachung des Kesselspeisewassers -seit langer Zeit mit Erfolg verwendet wurde, ist bei der Genauigkeit, die bei den hohen Betriebsdrücken erforderlich ist, nicht mehr ausreichend.
An Stelle dieser Methode hat sich das Komplexonverfahren durchgesetzt, das die Bestimmung auch geringster Härtegrade (Kalzium und Magnesium) einer Flüssigkeit ermöglicht. Allgemein üblich bei dem Komplexonverfahren ist die Titration. Dieses bekannte Verfahren wird 'beispielsweise in der Form durchgeführt, daß der zu messenden; Wasserprobe zunächst ein Indikator und eine Pufferlösung und anschließend so viel Komplexonlösung hinzugegeben wird, bis ein Farbumschlag von Rot auf Blau stattfindet. Die verbrauchte Menge der Komplexonlösung ist dabei ein Maß für die Härte des Wassers. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß zu seiner Durchführung außerordentlich genau arbeitende Dosiergeräte benötigt werden.
Ähnlich ist ein anderes bekanntes Verfahren zur Bestimmung der Resthärte mit Hilfe von Komplexon. Hierbei werden konstante Mengen Indikator, Pufferund Komplexonlösung zugefügt und der Farbton kolorimetrisch gemessen, der von dem Härtegrad des zu prüfenden Wassers abhängt. Bekanntlich ist die Farbe der Lösung nach Zusetzen der Reagenzien (z. B. Chromogenschwarz) bei vollkommen härtefreiem Wasser rein blau (Komplexonüberschuß), während mit zunehmender Härte die Farbe über Violett nach Rot geht. Das Verfahren ist jedoch nur in einem sehr engen Bereich, im Umschlagsbereich, möglich. Bei der kolorimetrischen Erfassung des Farbtones ist die Dosierung des Indikators, der .ein· Farbstoff ist, von entscheidender Wichtigkeit. Der Farbton, und die Farbtiefe der vom Indikator angefärbten Lösung ist einmal von der Menge des Indikators abhängig, gleichzeitig aber auch von der Resthärte der Wasserprobe.
Wässer gleicher Härte zeigen· bei verschiedener Farbstoff- (Indikator-) Dosierung verschiedene Werte, bzw. ein Wasser ,größerer Härte kann bei stärkerer Indikatordosierung eine zu niedrige Härteanizeige ergeben. Daher ist auch bei diesem Verfahren für die Dosierung des Farbstoffes (Indikators) eine hohe Genauigkeit aufzuwenden. Es ergeben sich infolgedessen die gleichen Nachteile wie bei der vorerwähnten Art des Komplexon Verfahrens.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren zur kolorimetrischen Messung der Härte von Wasser wird Verfahren und Vorrichtung
zur analytischen Prüfung
von Flüssigkeiten
Anmelder:
Dr. Hans Fuhrmann,
Hamburg 39, Andreasstr. 18
Dr. Hans Fuhrmann, Hamburg,
ist als Erfinder genannt worden
der Indikator zunächst gesondert hergestellt. Dabei wird von einer zunächst sauren bzw. neutralen Farblösung ausgegangen, die unmittelbar vor der Reaktion mit der Prüfflüssigkeit alkalisch gemacht wird. Ein Teil des so hergestellten Indikators gelangt in eine Vergleidisküvette, während dem anderen Teil des Indikators eine genaue Menge an Prüfflüssigkeit in einem gesonderten Behälter zudosiert wird. Da sich die Farbwerte bei der Herstellung des Indikators sowie bei der Zugabe zur Prüfflüssigkeit verschieben, wirken sich bei dieser Methode alle Dosierfehler auf das Meßergebnis aus, eine kontinuierliche Härtebestimmung ist deshalb nicht möglich.
Die Erfindung betrifft demgegenüber ein Verfahren zur analytischen Prüfung von Flüssigkeiten, insbesondere zur Prüfung auf Härte durch Zusatz von Indikatoren, Puffern und Komplexonen, durch das eine gesteigerte Meßgeniauiigkeit und eine kontinuierliche Messung ermöglicht wird. Erfindungsgemäß fügt man der zu prüfenden Flüssigkeit in einer ersten Meßstufe mindestens Indikatoren und einem weitergeleiteten Teil der Flüssigkeit in einer zweiten Meßstoife in konstant eingestellter Menge die weiteren Zusätze hinzu, wobei die sich in beiden Meßstufen ergebenden Farbtöne nach der Differenzmethode vergleichend gemessen werden.
Vorzugsweise wird das Verfahren in der Weise durchgeführt, daß der zu prüfenden Flüssigkeit in der ersten Meßstufe ausschließlich der Indikator und in der' zweiten Meßstufe ein1 Puffer-Komplexon-Gemisch zugesetzt wird, worauf die Differenz der Farbtöne der ersten und zweiten Meßstufe kolorimetrisch im Differenzverfahren messend verglichen wird.
109 538/305
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der zu prüfenden Flüssigkeit bereits in der ersten Meßstufe der Indikator sowie konstante Mengen von Puffern und Komplexonen hinzugefügt.. Dem weitergeleiteten Teil der Flüssigkeit wird dann in der zweiten Meßstufe entweder ein Komplexonüberschuß zur Erreichung des einen Farbendwertes des Meßbereiches oder reines Magnesium bzw. Kalzium zur Erreichung des anderen Farbendwertes des Meßbereiches zugesetzt und anschließend die Differenz der sich in beiden Stufen ergebenden Farbtöne vergleichend gemessen.
Der Zusatz von Indikatoren, Komplexonen bzw. Puffer-Komplexon-Gemisch kann vorteilhaft in flüssiger oder fester Form vorgenommen werden, während die Pufferung zweckmäßig durch Zusatz eines flüssigen oder gasförmigen Puffers erfolgt. Der Zusatz der flüssigen Prüfstoffe wird bei bevorzugten Ausführungsformen über ein Diaphragma, Tropfkapillaren, Magnetventile oder Dosierpumpen vorgenommen, während der Zusatz der festen Prüfstoffe zweckmäßig durch Einführen eines aus dem Prüfstoff und einem Füllmittel bestehenden, gepreßten Stabes durchgeführt wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht zweckmäßig aus zwei in Durchflußrichtung der zu prüfenden Flüssigkeit hintereinander angeordneten Meßkammern, denen entweder je eine Mischkammer vorgeschaltet ist oder die selbst eine Zumischainrichtung enthalten und die eine aus einer gemeinsamen Lichtquelle und je einem Photoelement bestehende Meßeinrichtung aufweisen, wobei die Photoelemente unter Einschluß eines Meßinstrumentes derart elektrisch gegeneinandergeschaltet sind, daß das Meßinstrument den Differenzstrom der Photoelemente anzeigt.
Die Durchführung des Verfahrens wird an Vorrichtungen erläutert, die in den Zeichnungen beispielsweise dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt eine kontinuierlich arbeitende Vorrichtung und
Fig. 2 eine intermittierend arbeitende Vorrichtung in schematischer Wiedergabe.
Beispiel 1
Die kontinuierliche Prüfung von Kesselspeisewasser erfolgt beispielsweise in einer in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung in folgender Weise:
Das zu untersuchende Wasser strömt von der Probeentnahmestelle kontinuierlich zu dem Überlaufbehälter 1, der dazu dient, eine Verzögerung in der Zuleitung wei testgeh end auszugleichen und eine konstante Wasserhöhe in diesem Behälter zu erreichen. Das Prüf wasser fließt dann über eine Kapillare 2 zur Erzeugung eines gleichmäßigen Durchlaufs durch die Apparatur in die Mischkammer 3, in welcher der Indikator 4 zugesetzt wird. Bei der dargestellten Ausführung wird der Indikator 4 in festem Zustand in Form eines Stabes zugesetzt, von welchem sich beim Durchfließen des Wassers durch die Mischkammer ein Teil löst. Er kann aber auch in flüssiger Form, z. B. durch Tropfkapillaren 4', oder Diaphragmen zugefügt werden. Anschließend läuft die angefärbte Lösung durch ein kleines Rohrsystem 5, in welchem eine homogene Mischung, z. B. durch eine Spirale, erreicht wird, in die erste Meßkammer 6. Hier wird die Lösung photometrisch mit Hilfe der Lampe 7, des Sperrfilters 9 und der Photozelle bzw. dem Photoelement 8 hinsichtlich ihrer Extinktion erfaßt. Die Wasserprobe hat z. B. nach Zusatz von Chromogenschwarz eine rote Farbe, die durch ein Grün- oder Blaufilter erfaßt wird.
Nunmehr gelangt die angefärbte Flüssigkeit in die
zweite Mischkammer 10, in welcher die Puffer-Komplexon-Komponente 11 zugesetzt wird. Die Zugabe erfolgt wie in Mischkammer 3. Es ist jedoch auch hier jede andere Art der Zumischunig anwendbar.
Nunmehr verfärbt sich die ursprünglich rote Lösung je nach dem Härteanteil von Rot (hartes Wasser) über Violett nach Blau (härtefreies Wasser). Durch ein weiteres Mischrohrsystem 12 (Spirale) wie 5 gelangt die Wasserprobe in die zweite Meßkammer 13; in welcher sie von der gleichen Lichtquelle 7, jedoch einem Rotfilter 14, das je nach dem Härtegrad des Wassers Paß- oder Sperrfiltercharakter für die aus der Meßkammer 13 austretende Strahlung besitzt, und dem Photoelement 15 wiederum photometriert wird. Anschließend läuft die Lösung über das T-Stück 16, das zur Konstanthaltung des Flüssigkeitsniveaus in dem gesamten Röhrensystem dient, in den Ablauf. Beide Photoel entente 8 und 15 sand elektrisch gegeneinander geschaltet, der Differenzstrom wird durch das Meßinstrument 17 angezeigt. Auf Grund der oben geschilderten Funktionsweise entfällt die sonst sehr komplizierte konstante Dosierung der Reagenzien. Wesentlich ist, daß das Gesamtvolumen der zu messenden und angefärbten Lösung möglichst klein ist.
Die Eichung der Meßapparate ist besonders einfach, indem man für hohe Härtegrade eines Kesselspeisewassers, z. B. 0,2° dH (oberer Grenzwert des Meßbereichs), einfach Wasser beliebiger größerer Härte (aus dem Wasserleitungsnetz) verwendet. Dabei wird die Menge der Puffer-Komplexon-Zugabe in der zweiten Meßkammer so eingestellt, daß der Farbton der Wasserprobe -sich gegenüber dem Farbton und der Farbtiefe in der ersten Meßkammer, also bei Zusatz lediglich des Indikators, nicht ändert. Es handelt sich hierbei also um ein Nullverfahren, bei welchem die Konzentration der Farbkomponente (Farbtiefe) schwanken darf, denn sie wird zunächst ohne den wirksamen und farbtonverändernden Zusatz (Puffer-Komplexon) und anschließend mit diesem gemessen. Schwankungen in der Indikatorkonzentration kompensieren sich also, denn es wird in der zweiten Meßkammer für die Messung des Härtegrades die Änderung des Farbtones und nicht die einer Durchlässigkeit in einem engen Spektralbereich erfaßt. An Stelle des obengenannten Indikators Chromogenschwarz können auch andere verwendet werden, die z. B. statt des Farbüberganges von Rot nach Blau einen solchen von Rot nach Grün haben.
Für -die Erfassung des Nullpunktes, also ohne jede Härtespur, wird ein Überschuß an Komplexon zugegeben, der nach Zugabe des Puffers einen rein blauen Farbton ergibt. Der Zwischenbereich von 0bis0,2°dH wird einmal durch Wasser bekannter Konzentration erfaßt, geeicht und ändert sich dann nicht mehr.
Beispiel 2
Der zu messenden Flüssigkeit wird in der Mischkammer 3 ein Indikator (z. B. Chromogenschwarz). Puffer, Komplexon und mit dem Komplexon in festem Verhältnis eingestelltes Magnesium zugesetzt. Der Zusatz dieser Stoffe kann mittels einer Feststoff dosierung oder auch beispielsweise durch Zugabe eines gasförmigen Puffers, wie Ammoniakgas, erfolgen.
Je nach den vorhandenen Härtebestandteilen: des zu prüfenden Wassers stellt sich eine Färbung zwischen Blau und Rot ein, wobei der blaue Farbton einem ab-
I 103
solut härtefreien Wasser und der rote Farbton einem harten Wasser entspricht.
Ein Teil dieser Flüssigkeit wird, dann zur zweiten Meßstufe weitergeleitet, wo ihm tin der Mischkammer 10 reines Komplexen .im Überschuß zugemischt wird. Hierdurch tritt unabhängig von der Härte des zu prüfenden Wassers eine Verfärbung nach Blau ein, d. h., der Farbendwert des Meßbeireiches, der dem absolut härtefreien Wasser entspricht, stellt sich ein. Nunmehr werden die in den beiden Meßkammern 6 und 13 enthaltenen Teile der zu prüfenden Flüssigkeit über die beiden Fotozellen 8 und 15 vergleichend miteinander gemessen. Die Differenz der Farbtöne ist dabei ein Maß für die Härte des geprüften Wassers, wobei wesentlich ist, daß hierbei die Konzentration des Indikators ohne Bedeutung für die Messung ist, da eine Vergleichsmessung der gleichen Lösung, d. h. der gleichen Farbkonzentration in beiden Meßkammern vorgenommen wird. Damit wird also nur der Unterschied im Farbton und nicht die Farbtiefe gemessen.
Diese Meßmethode erbringt also den Vorteil, daß in Meßkammer 13 durch den Komplexonübersehuß stets ein Farbendwert des Meßbereichs, und zwar ein rein blauer Farbton, erzeugt ward, so daß die Messung immer gegen Null erfolgen kann. Damit werden schon sehr ,geringe Differenzen im Farbton angezeigt, was die Genauigkeit der Meßmethode bedeutend steigert.
Die Konzentration des Indikators ist ohne Bedeutung. Es kann deshalb auch eine Feststoffdosierung an Stelle der Flüssigkeitsdosierung verwendet werden. Die Verwendung eines gasförmigen Puffers hat den Vorteil, daß Härtebestandteile, die sich eventuell in der Puffersubstanz befinden, durch den Gasstrom nicht übertragen werden können.
Beispiel 3
Der Meßkammer 3 wird zur Messung des Kieselsäure- oder Phcsphatgehaltes von Kesselspeisewasser Ammcniummolybdat als Indikator zugegeben, wodurch die Flüssigkeit jedoch im Farbton noch nicht geändert wird. In der Mischkammer 10 wird beispielsweise ein blauer Farbton dadurch erzeugt, daß ein Reduktionsmittel zugesetzt wird. Die Messung erfolgt dann gegen die farblose Flüssigkeit in der Meßkammer. Der Zusatz von Ammoniiummolybdat und ebenso der Zusatz des Reduktionsmittels, z. B. Metholbisulfit, erfolgt in Form von Feststoffen bei 4 bzw. 11.
Beispiel 4
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung eines ähnlichen Meßverfahrens, das jedoch nicht kontinuierlich, sondern intermittierend durchgeführt wird.
Das zu prüfende Wasser läuft wiederum kontinuierlich in den Überlaufbehälter 1. Die Verbindung zwischen dem Behälter 1 und der Mischkammer 22, in welcher der Indikator 4 in fester oder flüssiger Form zugegeben wird, wird periodisch durch ain kleines Magnetventil 18 hergestellt. Durch Betätigung dieses Ventils fließt die Wasserprobe in die Kammer 22 bis zum Überlauf und stellt sich auf die konstante Höhe ein. Nunmehr varweilt die Lösung etwa 1 Minute hierin und löst einen Teil Farbstoff vom Indikatorvorrat aib, bzw. es wird dieser durch Hinzutropfen oder durch ein Diaphragma hinzugegeben. Während dieser Zeit wird die Wasserprobe durch ein Rührwerk oder durch einen Luftstrom gemischt. Anschließend öffnet sich das Ventil 19. Die angefärbte Lösung fließt nun über das Mischrohr 5 in die Kammer 6 und von da weiter in die zweite Kammer 13. In der zweiten Meßkammer 13 ändert sich der Farbton der angefärbten Lösung durch Hinzugabe der Puffer-Komplexon-Komponente 11 von Rot über Violett nach Blau, je nach dem Anteil der Resthärte der Wasserprobe.
Die kolorimetrische Auswertung ist identisch dem unter Fig. 1 beschriebenen Verfahren. Es wird also wiederum der Farbton bai gleicher Farbintensität der Lösung λόγ und nach Zugabe der Puffer-Komplexon-Komponente verglichen, wobei wiederum die Farbkonzentration der Indikatorlösung kompensiert ist. Im Gegensatz zur vorhergenaninten Methode wird das Meßinstrument 17 erst nach Abschluß der chemischen Reaktion auf etwa 30 bis 40 Sekunden mit Hilfe des Schalters 23 eingeschaltet. Anschließend öffnet sich das Magnetventil 20, und die Volumina beider Meßkammern 6 und 13 entleeren sich in den Abfluß.
Da, wie eingangs erwähnt, die Härte verschiedener Wasser zyklisch bemessen werden soll und diese in ihren Absolutwerten sehr verschieden sein kann, ist es erforderlich, daß die Spuren der vorhergehenden Wasserprobe ausgespült werden. Aus diesem Grunde wird ein Spülvorgang zwischen je zwei Messungen eingeschaltet. Hierzu füllt sich nach Entleerung der Meßzylinder der Mischzylinder 22 nochmals kurzzeitig mit dem zu prüfenden Wasser und entleert sich sofort wieder durch das Ventil 19 in die beiden Meßkammern 6 und 13, welche ebenfalls gespült werden. Infolge der kurzen Verweilzeit des Spülwassers in der Mischkammer 22 und in den Meßkammern lösen sich praktisch keine Reagenzien 4 und 11.
Die Reihenfolge des gesamten Meßzyklus wird von einem Synchronmotor gesteuert.
Außer den in den Beispielen angegebenen Prüfungen ist das Verfahren auch beispielsweise zur Bestimmung des Zucker-, Chlor- und Ozongehaltes von Flüssigkeiten anwendbar. Dabei dient zur Prüfung auf Zucker als Indikator An thron, auf Chlor und Ozon Tetram ethyl-4,4-di;aminoidiphenylmethan.
Das erfindunigsgemäße Verfahren bringt den Vorteil mit sich, daß eine genaue Dosierung des Indikators, die bisher einen erheblichen apparativen Aufwand erforderte, nicht mehr notwendig ist. Dabei wird der bisher bei der Zumischung des Indikators auftretende Meßfehler dadurch vermieden, daß die in den beiden Stufen enthaltenen Teile der zu prüfenden Flüssigkeit den gleichen Indikatorzusatz aufweisen und dadurch der Einfluß des Indikators auf den Farbton und die Farbtiefe bei der kalorimetrischen Messung ausgeschaltet ist. Abgesehen von einer Vereinfachung der Meßvoirriehtung, wird erfindungsgemäß auch eine höhere Meßgenauigkeit erreicht, denn der aus der Indikatorzugäbe herrührende Meßfehler, der sich zu dem aus der Komplexonzugabe resultierenden Meßfehler addiert, wird nunmehr stets zu Null.
Auch braucht bai Anwendung der Erfindung die Konzentration der Indikatorlösung, deren Konstanthaltung bisher ebenfalls einen erheblichen, zusätzlichen Aufwand erforderte, nicht mehr überprüft zu werden. Weiterhin ergibt sich, der wesentliche Vorteil, daß -die Prüfungen kontinuierlich durchgeführt werden können, so daß sich etwaige Veränderungen, z. B. der Härte eines Kesselspeisewassers, in kürzester Zeit feststellen lassen.

Claims (16)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur analytischen Prüfung von Flüssigkeiten durch Zusatz von Indikatoren, Puffern und Komplexonen, dadurch gekennzeichnet, daß man der zu prüfenden Flüssigkeit in einer ersten Meßstufe mindestens Indikatoren und einem weitergeleiteten Teil der Flüssigkeit in einer zwei-
ten Meßstufe in konstant eingestellter Menge die weiteren Zusätze hinzufügt, wobei die sich in beiden Meßstufen ergebenden Farbtöne nach der Differenzmethode vergleichend gemessen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu prüfenden Flüssigkeit in der ersten Meßstufe ausschließlich der Indikator und in der zweiten Meßstufe ein Puffer-Komplexon-Gemisch zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu prüfenden Flüssigkeit in der ersten Meßstufe der Indikator sowie konstante Mengen von Puffern und Komplexonen hinzugefügt und dem weitergeleiteten Teil der Flüssigkeit in der zweiten Meßstufe ein Komplexonüberschuß zugesetzt wird, der zur Erreichung eines Farbendwertes des Meßbereiches ausreicht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der zu prüfenden Flüssigkeit in der ersten Meßstufe Indikator, Puffer und Kornplexon hinzufügt und dem weitergeleiteten Teil der Flüssigkeit in der zweiten Meßstufe reines Magnesium oder Kalzium in einer zur Erreichung eines Farbendwertes des Meßbereichs ausreichenden Menge zumischt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zu prüfenden Flüssigkeit in der ersten Stufe Indikator, Komplexon und Magnesium in einem konstant eingestellten Verhältnis in fester Form und der zur Erreichung des Farbendwertes erforderliche Komplexonüberschuß in der zweiten Stufe als reines Komplexon zugesetzt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zu messenden Flüssigkeit in der ersten Meßstufe Ammoniummolybdat als Indikator zugesetzt und der Farbendwert durch Zusatz eines Reduktionsmittels wie Metholbisulfit in der zweiten Meßstufe erzeugt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Indikator, Komplexon bzw. Puffer-Komplexon-Gemisch in flüssiger oder fester Form der zu messenden Flüssigkeit zugesetzt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Pufferung der zu messenden Flüssigkeit durch Zusatz eines flüssigen oder gasförmigen Puffers, insbesondere Ammoniak, erfolgt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Indikator und/oder Kornplexon bzw. Puffer-Komplexon-Gemisch in fester Form mittels z. B. eines aus einem Füllmittel und dem Indikator bzw. dem Puffer-Komplexon-Gemisch gepreßten Stabes hinzugefügt wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des in einer konzentrierten Lösung vorliegenden Indikators und/oder Komplexons bzw. Puffer-Komplexon-Gemisches über ein Diaphragma durchgeführt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des in einer Lösung vorliegenden Indikators und/oder Komplexons bzw. Puffer-Komplexon-Gemisches kontinuierlich durch Tropfkapillaren erfolgt.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des in Lösung vorliegenden Indikators und/oder Komplexons bzw. Puffer-Komplexon-Gemisches diskontinuierlich über kleine Magnetventile oder Dosierpumpen vorgenommen wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch zwei in Durchflußrichtung der zu messenden Flüssigkeit hintereinander angeordnete, je eine Meßstufe bildende Meßkammern, denen entweder je eine Mischkammer vorgeschaltet ist oder die selbst eine Zumischeinrichtung enthalten und die eine aus einer gemeinsamen Lichtquelle und je einem Photoelement bestehende Meßeinrichtung aufweisen, wobei die Photoelemente unter Einschluß eines Meßinstrumentes derart elektrisch gegeneinandergeschaltet sind, daß das Meßinstrument den Differenzstrom der Photoelemente anzeigt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jeder Meßkammer und der zugehörigen Mischkammer eine z. B. aus einer Rohrschlange bestehende Mischstrecke vorgesehen ist und die Kammern untereinander und mit dem Zu- und Ablauf durch eine freie Leitung verbunden sind, wodurch ein kontinuierliches Durchströmen der zu messenden Flüssigkeit gewährleistet wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in den die Meßkammern mit dem Zu- und Ablauf verbindenden Leitungen periodisch arbeitende Absperrventile vorgesehen sind, die ein diskontinuierliches Durchströmen der zu messenden Flüssigkeit durch die Vorrichtung bewirken.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Meßeinrichtung und die Absperrventile gemeinsam durch einen Synchronmotor gesteuert sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 233 889.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 538/305 3.61
DEF18818A 1955-11-09 1955-11-09 Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von Fluessigkeiten Pending DE1103642B (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF18818A DE1103642B (de) 1955-11-09 1955-11-09 Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von Fluessigkeiten
FR1150663D FR1150663A (fr) 1955-11-09 1956-01-10 Procédé et appareil pour l'essai analytique des liquides
GB324756A GB817474A (en) 1955-11-09 1956-02-01 Improvements in or relating to the analytical testing of liquids

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF18818A DE1103642B (de) 1955-11-09 1955-11-09 Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von Fluessigkeiten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1103642B true DE1103642B (de) 1961-03-30

Family

ID=7089094

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF18818A Pending DE1103642B (de) 1955-11-09 1955-11-09 Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von Fluessigkeiten

Country Status (3)

Country Link
DE (1) DE1103642B (de)
FR (1) FR1150663A (de)
GB (1) GB817474A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1243898B (de) * 1962-10-01 1967-07-06 Dr Hans Fuhrmann Verfahren und Vorrichtung zur automatischen analytischen Pruefung von Fluessigkeiten
DE1286313B (de) * 1962-10-12 1969-01-02 Berthold Anwendung eines optischen Analysenverfahrens zur Bestimmung und Regelung des Faserstoffgehaltes von Faserstoffsuspensionen unterhalb 2% atro

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19706190A1 (de) * 1997-02-18 1998-08-20 Andreas Fiedler Computerunterstütztes Meßgerät zur Bestimmung des Schwefeldioxidgehaltes in flüssigen Medien

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH233889A (de) * 1941-04-26 1944-08-31 Georg Walter Dr Phil Kuehl Verfahren zur kolorimetrischen Messung der Härte von Wasser.

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH233889A (de) * 1941-04-26 1944-08-31 Georg Walter Dr Phil Kuehl Verfahren zur kolorimetrischen Messung der Härte von Wasser.

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1243898B (de) * 1962-10-01 1967-07-06 Dr Hans Fuhrmann Verfahren und Vorrichtung zur automatischen analytischen Pruefung von Fluessigkeiten
DE1286313B (de) * 1962-10-12 1969-01-02 Berthold Anwendung eines optischen Analysenverfahrens zur Bestimmung und Regelung des Faserstoffgehaltes von Faserstoffsuspensionen unterhalb 2% atro

Also Published As

Publication number Publication date
FR1150663A (fr) 1958-01-16
GB817474A (en) 1959-07-29

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT391949B (de) Die optische messung von stoffkonzentrationen
DE4115425C1 (de)
DE2858241C2 (de) Verfahren zur Durchführung einer kontinuierlichen Durchflußanalyse
DE602005005756T2 (de) Flüssigkeitsanalysator
DE2600383C3 (de) Analyseverfahren und -vorrichtung zur Bestimmung wenigstens einer primären und einer sekundären Aminosäure in einem Flüssigkeitsprobenstrom
DE69127327T3 (de) Kolorimetrische verfahren zur bestimmung und regelung des persäuregehalts einer lösung in gegenwart von wasserstoffperoxid
DE1243898B (de) Verfahren und Vorrichtung zur automatischen analytischen Pruefung von Fluessigkeiten
DE1190697B (de) Dosiereinrichtungen fuer Gasanalysegeraete
DE2603856A1 (de) Verfahren und reagentien fuer den nachweis, die schaetzung und quantitative bestimmung von nitrationen
EP0274385A2 (de) Nachweisgerät für Gase mit einer während der Messung vom Probenraum absperrbaren Diffusionsmesskammer
DE4231620A1 (de) Vorrichtung zur Messung des Gesamtgehaltes an organischem Kohlenstoff und an Stickstoff in Wasser
DE4211041C2 (de) Verfahren zur Bestimmung der Konzentration eines Gases in einer Metallschmelze
AT392364B (de) Verfahren zum kalibrieren eines messgeraetes und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens
DE1103642B (de) Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von Fluessigkeiten
DE3126648A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur unmittelbaren und kontinuierlichen messung organischer loesemittel in einer fluessigkeit unter verwendung eines gas-halbleiters
DE2926068A1 (de) Schnelltest zum nachweis von ascorbinsaeure
EP3516388B1 (de) Verfahren zur bestimmung von ammonium
EP0650049A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Vermischen zweier Ausganslösungen
DE102011086942A1 (de) Verfahren zur Kalibrierung und/oder Justierung eines Analysegerätes für chemische Substanzen in Flüssigkeiten, insbesondere in wässrige Lösungen
DE3820196C2 (de)
AT377364B (de) Fluoreszenzindikator fuer eine messvorrichtung zur optischen bestimmung von stoffkonzentrationen
DE1962637C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Konzentration eines Färbebades im Verlauf des Färbevorganges
DE60131648T2 (de) Die konzentration von wasserdampf kompensierendes kalibrationsverfahren
DE69523967T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Konzentrationsmessung des totalen Ammoniums in einem flüssigen Medium
DE3221063A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur automatischen, analytischen pruefung von fluessigkeiten, insbesondere von wasser