DE1103642B - Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von Fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von FluessigkeitenInfo
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Description
Die analytische Prüfung von Flüssigkeiten erfolgt durch Entnahme von Proben, die dann durch den Zusatz
von chemischen Reagenzien einzeln geprüft werden.
Die Methode zur Bestimmung· der Härte mit Hilfe
von Seifenlösung, die z. B. für die Überwachung des Kesselspeisewassers -seit langer Zeit mit Erfolg verwendet
wurde, ist bei der Genauigkeit, die bei den hohen Betriebsdrücken erforderlich ist, nicht mehr
ausreichend.
An Stelle dieser Methode hat sich das Komplexonverfahren durchgesetzt, das die Bestimmung auch geringster Härtegrade (Kalzium und Magnesium) einer
Flüssigkeit ermöglicht. Allgemein üblich bei dem Komplexonverfahren ist die Titration. Dieses bekannte
Verfahren wird 'beispielsweise in der Form durchgeführt, daß der zu messenden; Wasserprobe zunächst
ein Indikator und eine Pufferlösung und anschließend
so viel Komplexonlösung hinzugegeben wird, bis ein Farbumschlag von Rot auf Blau stattfindet.
Die verbrauchte Menge der Komplexonlösung ist dabei ein Maß für die Härte des Wassers. Dieses
Verfahren hat den Nachteil, daß zu seiner Durchführung außerordentlich genau arbeitende Dosiergeräte
benötigt werden.
Ähnlich ist ein anderes bekanntes Verfahren zur Bestimmung der Resthärte mit Hilfe von Komplexon.
Hierbei werden konstante Mengen Indikator, Pufferund Komplexonlösung zugefügt und der Farbton
kolorimetrisch gemessen, der von dem Härtegrad des zu prüfenden Wassers abhängt. Bekanntlich ist die
Farbe der Lösung nach Zusetzen der Reagenzien (z. B. Chromogenschwarz) bei vollkommen härtefreiem
Wasser rein blau (Komplexonüberschuß), während mit zunehmender Härte die Farbe über Violett nach
Rot geht. Das Verfahren ist jedoch nur in einem sehr
engen Bereich, im Umschlagsbereich, möglich. Bei der kolorimetrischen Erfassung des Farbtones ist die
Dosierung des Indikators, der .ein· Farbstoff ist, von
entscheidender Wichtigkeit. Der Farbton, und die Farbtiefe der vom Indikator angefärbten Lösung ist
einmal von der Menge des Indikators abhängig, gleichzeitig aber auch von der Resthärte der Wasserprobe.
Wässer gleicher Härte zeigen· bei verschiedener Farbstoff- (Indikator-) Dosierung verschiedene Werte,
bzw. ein Wasser ,größerer Härte kann bei stärkerer Indikatordosierung eine zu niedrige Härteanizeige ergeben.
Daher ist auch bei diesem Verfahren für die Dosierung des Farbstoffes (Indikators) eine hohe Genauigkeit
aufzuwenden. Es ergeben sich infolgedessen die gleichen Nachteile wie bei der vorerwähnten Art
des Komplexon Verfahrens.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren zur kolorimetrischen Messung der Härte von Wasser wird
Verfahren und Vorrichtung
zur analytischen Prüfung
von Flüssigkeiten
Anmelder:
Dr. Hans Fuhrmann,
Hamburg 39, Andreasstr. 18
Hamburg 39, Andreasstr. 18
Dr. Hans Fuhrmann, Hamburg,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
der Indikator zunächst gesondert hergestellt. Dabei wird von einer zunächst sauren bzw. neutralen Farblösung
ausgegangen, die unmittelbar vor der Reaktion mit der Prüfflüssigkeit alkalisch gemacht wird. Ein
Teil des so hergestellten Indikators gelangt in eine Vergleidisküvette, während dem anderen Teil des
Indikators eine genaue Menge an Prüfflüssigkeit in einem gesonderten Behälter zudosiert wird. Da sich
die Farbwerte bei der Herstellung des Indikators sowie bei der Zugabe zur Prüfflüssigkeit verschieben,
wirken sich bei dieser Methode alle Dosierfehler auf das Meßergebnis aus, eine kontinuierliche Härtebestimmung ist deshalb nicht möglich.
Die Erfindung betrifft demgegenüber ein Verfahren zur analytischen Prüfung von Flüssigkeiten, insbesondere
zur Prüfung auf Härte durch Zusatz von Indikatoren, Puffern und Komplexonen, durch das
eine gesteigerte Meßgeniauiigkeit und eine kontinuierliche
Messung ermöglicht wird. Erfindungsgemäß fügt man der zu prüfenden Flüssigkeit in einer ersten
Meßstufe mindestens Indikatoren und einem weitergeleiteten Teil der Flüssigkeit in einer zweiten Meßstoife
in konstant eingestellter Menge die weiteren Zusätze hinzu, wobei die sich in beiden Meßstufen
ergebenden Farbtöne nach der Differenzmethode vergleichend
gemessen werden.
Vorzugsweise wird das Verfahren in der Weise durchgeführt, daß der zu prüfenden Flüssigkeit in
der ersten Meßstufe ausschließlich der Indikator und in der' zweiten Meßstufe ein1 Puffer-Komplexon-Gemisch
zugesetzt wird, worauf die Differenz der Farbtöne der ersten und zweiten Meßstufe kolorimetrisch
im Differenzverfahren messend verglichen wird.
109 538/305
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der zu prüfenden Flüssigkeit bereits in der ersten
Meßstufe der Indikator sowie konstante Mengen von Puffern und Komplexonen hinzugefügt.. Dem weitergeleiteten
Teil der Flüssigkeit wird dann in der zweiten Meßstufe entweder ein Komplexonüberschuß zur
Erreichung des einen Farbendwertes des Meßbereiches oder reines Magnesium bzw. Kalzium zur Erreichung
des anderen Farbendwertes des Meßbereiches zugesetzt und anschließend die Differenz der sich in beiden
Stufen ergebenden Farbtöne vergleichend gemessen.
Der Zusatz von Indikatoren, Komplexonen bzw. Puffer-Komplexon-Gemisch kann vorteilhaft in flüssiger
oder fester Form vorgenommen werden, während die Pufferung zweckmäßig durch Zusatz eines flüssigen
oder gasförmigen Puffers erfolgt. Der Zusatz der flüssigen Prüfstoffe wird bei bevorzugten Ausführungsformen
über ein Diaphragma, Tropfkapillaren, Magnetventile oder Dosierpumpen vorgenommen,
während der Zusatz der festen Prüfstoffe zweckmäßig durch Einführen eines aus dem Prüfstoff und einem
Füllmittel bestehenden, gepreßten Stabes durchgeführt wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht zweckmäßig aus zwei in
Durchflußrichtung der zu prüfenden Flüssigkeit hintereinander angeordneten Meßkammern, denen entweder
je eine Mischkammer vorgeschaltet ist oder die selbst eine Zumischainrichtung enthalten und die eine
aus einer gemeinsamen Lichtquelle und je einem Photoelement bestehende Meßeinrichtung aufweisen,
wobei die Photoelemente unter Einschluß eines Meßinstrumentes derart elektrisch gegeneinandergeschaltet
sind, daß das Meßinstrument den Differenzstrom der Photoelemente anzeigt.
Die Durchführung des Verfahrens wird an Vorrichtungen erläutert, die in den Zeichnungen beispielsweise
dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt eine kontinuierlich arbeitende Vorrichtung und
Fig. 2 eine intermittierend arbeitende Vorrichtung in schematischer Wiedergabe.
Die kontinuierliche Prüfung von Kesselspeisewasser erfolgt beispielsweise in einer in Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung in folgender Weise:
Das zu untersuchende Wasser strömt von der Probeentnahmestelle kontinuierlich zu dem Überlaufbehälter
1, der dazu dient, eine Verzögerung in der Zuleitung wei testgeh end auszugleichen und eine konstante
Wasserhöhe in diesem Behälter zu erreichen. Das Prüf wasser fließt dann über eine Kapillare 2 zur
Erzeugung eines gleichmäßigen Durchlaufs durch die Apparatur in die Mischkammer 3, in welcher der Indikator
4 zugesetzt wird. Bei der dargestellten Ausführung wird der Indikator 4 in festem Zustand in
Form eines Stabes zugesetzt, von welchem sich beim Durchfließen des Wassers durch die Mischkammer
ein Teil löst. Er kann aber auch in flüssiger Form, z. B. durch Tropfkapillaren 4', oder Diaphragmen zugefügt
werden. Anschließend läuft die angefärbte Lösung durch ein kleines Rohrsystem 5, in welchem eine
homogene Mischung, z. B. durch eine Spirale, erreicht wird, in die erste Meßkammer 6. Hier wird die Lösung
photometrisch mit Hilfe der Lampe 7, des Sperrfilters 9 und der Photozelle bzw. dem Photoelement 8
hinsichtlich ihrer Extinktion erfaßt. Die Wasserprobe hat z. B. nach Zusatz von Chromogenschwarz eine
rote Farbe, die durch ein Grün- oder Blaufilter erfaßt wird.
Nunmehr gelangt die angefärbte Flüssigkeit in die
zweite Mischkammer 10, in welcher die Puffer-Komplexon-Komponente
11 zugesetzt wird. Die Zugabe erfolgt wie in Mischkammer 3. Es ist jedoch auch hier
jede andere Art der Zumischunig anwendbar.
Nunmehr verfärbt sich die ursprünglich rote Lösung je nach dem Härteanteil von Rot (hartes Wasser)
über Violett nach Blau (härtefreies Wasser). Durch ein weiteres Mischrohrsystem 12 (Spirale)
wie 5 gelangt die Wasserprobe in die zweite Meßkammer 13; in welcher sie von der gleichen Lichtquelle
7, jedoch einem Rotfilter 14, das je nach dem Härtegrad des Wassers Paß- oder Sperrfiltercharakter
für die aus der Meßkammer 13 austretende Strahlung besitzt, und dem Photoelement 15 wiederum photometriert
wird. Anschließend läuft die Lösung über das T-Stück 16, das zur Konstanthaltung des Flüssigkeitsniveaus
in dem gesamten Röhrensystem dient, in den Ablauf. Beide Photoel entente 8 und 15 sand elektrisch
gegeneinander geschaltet, der Differenzstrom wird durch das Meßinstrument 17 angezeigt. Auf
Grund der oben geschilderten Funktionsweise entfällt die sonst sehr komplizierte konstante Dosierung der
Reagenzien. Wesentlich ist, daß das Gesamtvolumen der zu messenden und angefärbten Lösung möglichst
klein ist.
Die Eichung der Meßapparate ist besonders einfach, indem man für hohe Härtegrade eines Kesselspeisewassers,
z. B. 0,2° dH (oberer Grenzwert des Meßbereichs), einfach Wasser beliebiger größerer Härte
(aus dem Wasserleitungsnetz) verwendet. Dabei wird die Menge der Puffer-Komplexon-Zugabe in der zweiten
Meßkammer so eingestellt, daß der Farbton der Wasserprobe -sich gegenüber dem Farbton und der
Farbtiefe in der ersten Meßkammer, also bei Zusatz lediglich des Indikators, nicht ändert. Es handelt sich
hierbei also um ein Nullverfahren, bei welchem die Konzentration der Farbkomponente (Farbtiefe)
schwanken darf, denn sie wird zunächst ohne den wirksamen und farbtonverändernden Zusatz (Puffer-Komplexon)
und anschließend mit diesem gemessen. Schwankungen in der Indikatorkonzentration kompensieren
sich also, denn es wird in der zweiten Meßkammer für die Messung des Härtegrades die Änderung
des Farbtones und nicht die einer Durchlässigkeit in einem engen Spektralbereich erfaßt. An Stelle
des obengenannten Indikators Chromogenschwarz können auch andere verwendet werden, die z. B. statt
des Farbüberganges von Rot nach Blau einen solchen von Rot nach Grün haben.
Für -die Erfassung des Nullpunktes, also ohne jede Härtespur, wird ein Überschuß an Komplexon zugegeben,
der nach Zugabe des Puffers einen rein blauen Farbton ergibt. Der Zwischenbereich von 0bis0,2°dH
wird einmal durch Wasser bekannter Konzentration erfaßt, geeicht und ändert sich dann nicht mehr.
Der zu messenden Flüssigkeit wird in der Mischkammer 3 ein Indikator (z. B. Chromogenschwarz).
Puffer, Komplexon und mit dem Komplexon in festem Verhältnis eingestelltes Magnesium zugesetzt. Der Zusatz
dieser Stoffe kann mittels einer Feststoff dosierung oder auch beispielsweise durch Zugabe eines gasförmigen
Puffers, wie Ammoniakgas, erfolgen.
Je nach den vorhandenen Härtebestandteilen: des zu prüfenden Wassers stellt sich eine Färbung zwischen
Blau und Rot ein, wobei der blaue Farbton einem ab-
I 103
solut härtefreien Wasser und der rote Farbton einem
harten Wasser entspricht.
Ein Teil dieser Flüssigkeit wird, dann zur zweiten Meßstufe weitergeleitet, wo ihm tin der Mischkammer
10 reines Komplexen .im Überschuß zugemischt wird.
Hierdurch tritt unabhängig von der Härte des zu prüfenden Wassers eine Verfärbung nach Blau ein,
d. h., der Farbendwert des Meßbeireiches, der dem absolut härtefreien Wasser entspricht, stellt sich ein.
Nunmehr werden die in den beiden Meßkammern 6
und 13 enthaltenen Teile der zu prüfenden Flüssigkeit über die beiden Fotozellen 8 und 15 vergleichend miteinander
gemessen. Die Differenz der Farbtöne ist dabei ein Maß für die Härte des geprüften Wassers, wobei
wesentlich ist, daß hierbei die Konzentration des Indikators ohne Bedeutung für die Messung ist, da
eine Vergleichsmessung der gleichen Lösung, d. h. der gleichen Farbkonzentration in beiden Meßkammern
vorgenommen wird. Damit wird also nur der Unterschied im Farbton und nicht die Farbtiefe gemessen.
Diese Meßmethode erbringt also den Vorteil, daß in Meßkammer 13 durch den Komplexonübersehuß
stets ein Farbendwert des Meßbereichs, und zwar ein rein blauer Farbton, erzeugt ward, so daß die Messung
immer gegen Null erfolgen kann. Damit werden schon sehr ,geringe Differenzen im Farbton angezeigt, was
die Genauigkeit der Meßmethode bedeutend steigert.
Die Konzentration des Indikators ist ohne Bedeutung. Es kann deshalb auch eine Feststoffdosierung
an Stelle der Flüssigkeitsdosierung verwendet werden. Die Verwendung eines gasförmigen Puffers hat
den Vorteil, daß Härtebestandteile, die sich eventuell in der Puffersubstanz befinden, durch den Gasstrom
nicht übertragen werden können.
Der Meßkammer 3 wird zur Messung des Kieselsäure- oder Phcsphatgehaltes von Kesselspeisewasser
Ammcniummolybdat als Indikator zugegeben, wodurch die Flüssigkeit jedoch im Farbton noch nicht geändert
wird. In der Mischkammer 10 wird beispielsweise ein blauer Farbton dadurch erzeugt, daß ein Reduktionsmittel
zugesetzt wird. Die Messung erfolgt dann gegen die farblose Flüssigkeit in der Meßkammer. Der
Zusatz von Ammoniiummolybdat und ebenso der Zusatz des Reduktionsmittels, z. B. Metholbisulfit, erfolgt
in Form von Feststoffen bei 4 bzw. 11.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung eines ähnlichen Meßverfahrens, das jedoch nicht kontinuierlich,
sondern intermittierend durchgeführt wird.
Das zu prüfende Wasser läuft wiederum kontinuierlich in den Überlaufbehälter 1. Die Verbindung
zwischen dem Behälter 1 und der Mischkammer 22, in welcher der Indikator 4 in fester oder flüssiger
Form zugegeben wird, wird periodisch durch ain kleines Magnetventil 18 hergestellt. Durch Betätigung
dieses Ventils fließt die Wasserprobe in die Kammer 22 bis zum Überlauf und stellt sich auf die konstante
Höhe ein. Nunmehr varweilt die Lösung etwa 1 Minute hierin und löst einen Teil Farbstoff vom Indikatorvorrat
aib, bzw. es wird dieser durch Hinzutropfen oder durch ein Diaphragma hinzugegeben. Während
dieser Zeit wird die Wasserprobe durch ein Rührwerk oder durch einen Luftstrom gemischt. Anschließend
öffnet sich das Ventil 19. Die angefärbte Lösung fließt nun über das Mischrohr 5 in die Kammer 6 und von
da weiter in die zweite Kammer 13. In der zweiten Meßkammer 13 ändert sich der Farbton der angefärbten
Lösung durch Hinzugabe der Puffer-Komplexon-Komponente
11 von Rot über Violett nach Blau, je nach dem Anteil der Resthärte der Wasserprobe.
Die kolorimetrische Auswertung ist identisch dem unter Fig. 1 beschriebenen Verfahren. Es wird also
wiederum der Farbton bai gleicher Farbintensität der Lösung λόγ und nach Zugabe der Puffer-Komplexon-Komponente
verglichen, wobei wiederum die Farbkonzentration der Indikatorlösung kompensiert ist.
Im Gegensatz zur vorhergenaninten Methode wird das Meßinstrument 17 erst nach Abschluß der chemischen
Reaktion auf etwa 30 bis 40 Sekunden mit Hilfe des Schalters 23 eingeschaltet. Anschließend öffnet sich
das Magnetventil 20, und die Volumina beider Meßkammern 6 und 13 entleeren sich in den Abfluß.
Da, wie eingangs erwähnt, die Härte verschiedener Wasser zyklisch bemessen werden soll und diese in
ihren Absolutwerten sehr verschieden sein kann, ist es erforderlich, daß die Spuren der vorhergehenden
Wasserprobe ausgespült werden. Aus diesem Grunde wird ein Spülvorgang zwischen je zwei Messungen
eingeschaltet. Hierzu füllt sich nach Entleerung der Meßzylinder der Mischzylinder 22 nochmals kurzzeitig
mit dem zu prüfenden Wasser und entleert sich sofort wieder durch das Ventil 19 in die beiden Meßkammern
6 und 13, welche ebenfalls gespült werden. Infolge der kurzen Verweilzeit des Spülwassers in der
Mischkammer 22 und in den Meßkammern lösen sich praktisch keine Reagenzien 4 und 11.
Die Reihenfolge des gesamten Meßzyklus wird von
einem Synchronmotor gesteuert.
Außer den in den Beispielen angegebenen Prüfungen
ist das Verfahren auch beispielsweise zur Bestimmung
des Zucker-, Chlor- und Ozongehaltes von Flüssigkeiten anwendbar. Dabei dient zur Prüfung auf
Zucker als Indikator An thron, auf Chlor und Ozon Tetram ethyl-4,4-di;aminoidiphenylmethan.
Das erfindunigsgemäße Verfahren bringt den Vorteil
mit sich, daß eine genaue Dosierung des Indikators, die bisher einen erheblichen apparativen Aufwand
erforderte, nicht mehr notwendig ist. Dabei wird der bisher bei der Zumischung des Indikators
auftretende Meßfehler dadurch vermieden, daß die in den beiden Stufen enthaltenen Teile der zu prüfenden
Flüssigkeit den gleichen Indikatorzusatz aufweisen und dadurch der Einfluß des Indikators auf den Farbton
und die Farbtiefe bei der kalorimetrischen Messung ausgeschaltet ist. Abgesehen von einer Vereinfachung
der Meßvoirriehtung, wird erfindungsgemäß auch eine höhere Meßgenauigkeit erreicht, denn der
aus der Indikatorzugäbe herrührende Meßfehler, der sich zu dem aus der Komplexonzugabe resultierenden
Meßfehler addiert, wird nunmehr stets zu Null.
Auch braucht bai Anwendung der Erfindung die Konzentration der Indikatorlösung, deren Konstanthaltung
bisher ebenfalls einen erheblichen, zusätzlichen Aufwand erforderte, nicht mehr überprüft zu
werden. Weiterhin ergibt sich, der wesentliche Vorteil, daß -die Prüfungen kontinuierlich durchgeführt werden
können, so daß sich etwaige Veränderungen, z. B. der Härte eines Kesselspeisewassers, in kürzester Zeit
feststellen lassen.
Claims (16)
1. Verfahren zur analytischen Prüfung von Flüssigkeiten durch Zusatz von Indikatoren, Puffern
und Komplexonen, dadurch gekennzeichnet, daß man der zu prüfenden Flüssigkeit in einer
ersten Meßstufe mindestens Indikatoren und einem weitergeleiteten Teil der Flüssigkeit in einer zwei-
ten Meßstufe in konstant eingestellter Menge die weiteren Zusätze hinzufügt, wobei die sich in beiden
Meßstufen ergebenden Farbtöne nach der Differenzmethode vergleichend gemessen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu prüfenden Flüssigkeit in der
ersten Meßstufe ausschließlich der Indikator und in der zweiten Meßstufe ein Puffer-Komplexon-Gemisch
zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zu prüfenden Flüssigkeit in der ersten Meßstufe der Indikator sowie konstante
Mengen von Puffern und Komplexonen hinzugefügt und dem weitergeleiteten Teil der Flüssigkeit
in der zweiten Meßstufe ein Komplexonüberschuß zugesetzt wird, der zur Erreichung eines Farbendwertes
des Meßbereiches ausreicht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der zu prüfenden Flüssigkeit in
der ersten Meßstufe Indikator, Puffer und Kornplexon hinzufügt und dem weitergeleiteten Teil
der Flüssigkeit in der zweiten Meßstufe reines Magnesium oder Kalzium in einer zur Erreichung
eines Farbendwertes des Meßbereichs ausreichenden Menge zumischt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zu prüfenden Flüssigkeit in der
ersten Stufe Indikator, Komplexon und Magnesium in einem konstant eingestellten Verhältnis in fester
Form und der zur Erreichung des Farbendwertes erforderliche Komplexonüberschuß in der zweiten
Stufe als reines Komplexon zugesetzt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zu messenden
Flüssigkeit in der ersten Meßstufe Ammoniummolybdat als Indikator zugesetzt und der Farbendwert
durch Zusatz eines Reduktionsmittels wie Metholbisulfit in der zweiten Meßstufe erzeugt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Indikator, Komplexon
bzw. Puffer-Komplexon-Gemisch in flüssiger oder fester Form der zu messenden Flüssigkeit zugesetzt
wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Pufferung der zu
messenden Flüssigkeit durch Zusatz eines flüssigen oder gasförmigen Puffers, insbesondere Ammoniak,
erfolgt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Indikator und/oder Kornplexon
bzw. Puffer-Komplexon-Gemisch in fester Form mittels z. B. eines aus einem Füllmittel und
dem Indikator bzw. dem Puffer-Komplexon-Gemisch gepreßten Stabes hinzugefügt wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des in
einer konzentrierten Lösung vorliegenden Indikators und/oder Komplexons bzw. Puffer-Komplexon-Gemisches
über ein Diaphragma durchgeführt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des in
einer Lösung vorliegenden Indikators und/oder Komplexons bzw. Puffer-Komplexon-Gemisches
kontinuierlich durch Tropfkapillaren erfolgt.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des in
Lösung vorliegenden Indikators und/oder Komplexons bzw. Puffer-Komplexon-Gemisches diskontinuierlich
über kleine Magnetventile oder Dosierpumpen vorgenommen wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 12, gekennzeichnet durch zwei in Durchflußrichtung der zu messenden Flüssigkeit hintereinander
angeordnete, je eine Meßstufe bildende Meßkammern, denen entweder je eine Mischkammer
vorgeschaltet ist oder die selbst eine Zumischeinrichtung enthalten und die eine aus einer gemeinsamen
Lichtquelle und je einem Photoelement bestehende Meßeinrichtung aufweisen, wobei die
Photoelemente unter Einschluß eines Meßinstrumentes derart elektrisch gegeneinandergeschaltet
sind, daß das Meßinstrument den Differenzstrom der Photoelemente anzeigt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jeder Meßkammer und
der zugehörigen Mischkammer eine z. B. aus einer Rohrschlange bestehende Mischstrecke vorgesehen
ist und die Kammern untereinander und mit dem Zu- und Ablauf durch eine freie Leitung verbunden
sind, wodurch ein kontinuierliches Durchströmen der zu messenden Flüssigkeit gewährleistet
wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in den die Meßkammern
mit dem Zu- und Ablauf verbindenden Leitungen periodisch arbeitende Absperrventile
vorgesehen sind, die ein diskontinuierliches Durchströmen der zu messenden Flüssigkeit durch die
Vorrichtung bewirken.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Meßeinrichtung
und die Absperrventile gemeinsam durch einen Synchronmotor gesteuert sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 233 889.
Schweizerische Patentschrift Nr. 233 889.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 538/305 3.61
Priority Applications (3)
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DEF18818A DE1103642B (de) | 1955-11-09 | 1955-11-09 | Verfahren und Vorrichtung zur analytischen Pruefung von Fluessigkeiten |
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DE1103642B true DE1103642B (de) | 1961-03-30 |
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DE (1) | DE1103642B (de) |
FR (1) | FR1150663A (de) |
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- 1956-02-01 GB GB324756A patent/GB817474A/en not_active Expired
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